Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Ansteuerung von LEDs mittels Schieberegister


von Stefan Noll (Gast)


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Hallo,

ich möchte ein paar LEDs ansteuern. Um Ports an dem Mikrocontroller zu 
sparen möchte ich dazu ein Schieberegister verwenden. Dieses 
Schieberegister sollte von den Stromabmessungen geeignet sein alle LEDs 
mit genügend Strom zu speisen. Damit die LEDs nicht in Reihe 
"durchflackern" sollten die Schiebereigster ein Latch haben das erst am 
Ende einer Schiebeoperation die Ausgänge übernimmt. Ein ungelatchter 
Ausgang soll ermöglichen die aus einem Schieberegister herausgeschobenen 
Werte in ein weiteres Schieberegister zu schieben. Der IC sollte 
möglichst billig sein, und auch in SMD Ausführung beim Reichelt 
bestellbar sein.

Hat jemand schon Erfahrungen mit solchen Spezial LED Ansteuerregistern 
gemacht?
Welches Schieberegister aus der 74er Reihe würde sich da besonders gut 
dafür eigenen?


Mit freundlichen Grüßen,
Stefan Noll

von Aufreger deluxe (Gast)


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> Hat jemand schon Erfahrungen mit solchen Spezial LED Ansteuerregistern
> gemacht?

Ja. Der STPIC6C595 ist optimal, aber für Privatpersonen zu vernünftigen 
Preisen nahezu nicht beschaffbar.

von pumpkin (Gast)


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kommt drauf an wieviel strom deine LED's brauchen.

pumpkin

von Joerg M. (Firma: TU Wien) (pinning)


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74HC4094 wäre das was für dich?
Ich habe damit eine 1024 LED-Matrix aufgebaut mit 0402 SMD-LEDs. 
Allerdings gibt es diesen Baustein bei Reichelt nur in DIL. Ich habe den 
Typ 74HC4094PW verwendet.

von Falk (Gast)


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How about 74HC595, S0-16 Gehäuse, 0.20 Euro bei Reichelt. Für normale 
LED Ansteuerung bis 35 mA.

MfG
Falk

von Joerg M. (Firma: TU Wien) (pinning)


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Den würde ich allerdings nicht im Bereich der "Absolut Ratings" 
betreiben. 35mA sind da schon das Äusserste! Also vorsicht! Das ist ein 
HC Bauteil !!

von Thorsten (Gast)


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> How about 74HC595, S0-16 Gehäuse, 0.20 Euro bei Reichelt.

10 Cent bei mir :)

von pumpkin (Gast)


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auch vorsicht bei der maximalen stromaufnahme (~70mA). ich nutze die 
teile aber auch immer und die funken prächtig. wenn du alle gleichzeitig 
anhaben willst nimm halt low-power led's.

pumpkin

von Falk (Gast)


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@Joerg Miehle

Das würde ich etwas relaxed sehen. Die parallelen Ausgänge sind vom Typ 
Bus driver und somit ganz offiziell bis 35mA belastbar. Und es geht hier 
doch nicht um ein hochprofessionelles Produkt, das auch noch bei 70C 
Umgebungstemperatur laufen muss. Für Bastler passt das schon.
Wem das zu "heikel" ist nimmt den TLC5921, ein 16 Bit Schieberegister + 
Latch + Stromquellenausgänge bis 80mA. Gibts für 2,irgendwas bei 
Farnell.

MfG
Falk

von Joerg M. (Firma: TU Wien) (pinning)


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Das kann sein wie es will, die 35mA sind Absolut Ratings und nichts 
anderes steht im DATENBLATT!!
Ich hatte diesen Baustein schon in einem Vorgängemodell einer LED-Matrix 
(25mA) und die Bauteile sind mir bei Dauerbetrieb alle (!!) 
durchgeschmirgelt!

von Falk (Gast)


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Offiziell verträgt er auch nur 70mA Icc, sprich max. 2 Ausgänge könnten 
35 mA treiben. Deshalb auch meine andere Empfehlung.

MfG
Falk

P.S. Wobei ich mir schwer vorstellen kann, dass sooo wenig 
Verlustleistung so einen IC killen. Laut Datenblatt von NXP (ehemals 
Philips) hat so ein Busdriver Ausgang (LOW) bei 25 mA ca. 1,3V, macht 
32,5 mW, mal 8 macht 260 mW Verlustleistung. Eigentlich nicht die Welt. 
OK, bei HIGH sieht es schon WESENTLICH schlechter aus (scheiss P-kanal 
Transistoren ;-)

-> LEDs LOW aktiv ansteuern

von Joerg M. (Firma: TU Wien) (pinning)


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Wie Du siehst muss man die Sache genauer betrachten und nicht so 
pauschal.
Jetzt bist Du drauf gekommen. Super!!
Und das meine ich wirklich so!!

von Joerg M. (Firma: TU Wien) (pinning)


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Ich hatte übrigens seinerzeit die TSSOP-Gehäusevariante und die verträgt 
leider nur 450mW max (Maximum Rating). Bei Dauerbetrieb sind die nach 
ca.4 Tagen im Eimer gewesen. Es könnte auch ein wenig mehr als 25mA 
gewesen sein. Die LEDs waren Low-aktiv betrieben. War einfach nicht gut 
ausgelegt von mir (zu knapp am Möglichen).
Man sollte sich eben im Vorhinein seine Gedanken machen.

von Peter D. (peda)


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Bei den 74HC595 gibts den Trick, 4 LEDs gegen GND und 4 LEDs gegen VCC 
zu schalten, dann ist die Belastung der VCC/GND-Pins halbiert.

In der Software dann noch ein EXOR mit 0xF0 und gut is.


Peter

von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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Low Current LEDs wären auch eine Alternative. Viele Hersteller können 
auch diese Typen schon mit großen Helligkeiten liefern (Vishay, Osram, 
Kingbright), 18mcd bei 2mA sehen schon recht fett aus.

von Tobias K. (kurzschluss81)


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und wenn du hinter dein Schieberegister einen Treiberschaltkreis setzt 
dann brauchst du dir um die Stromaufnahme der LEDs keine sorgen zu 
machen

von Falk (Gast)


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@ Tobias

Gibts alles schon fix und fertig in einem IC.

Beitrag "Treiber für 12-stellige 7-Segment-LED-Anzeige (ohne Mux!)"

@ Peter

Netter Trick, das mit HIGH/LOW aktiv. Aber genau genommen wahrscheinlich 
auch keine (wasserdichte) Lösung. Denn die Pins halten den Strom sicher 
aus, aber die Bonddrähte bzw. die VCC/GND Strukturen auf dem IC werden 
da weitaus weniger belastbar sein, deshalb die Beschränkung.

MFG
Falk

von Peter D. (peda)


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Falk wrote:

> Netter Trick, das mit HIGH/LOW aktiv. Aber genau genommen wahrscheinlich
> auch keine (wasserdichte) Lösung. Denn die Pins halten den Strom sicher
> aus, aber die Bonddrähte bzw. die VCC/GND Strukturen auf dem IC werden
> da weitaus weniger belastbar sein, deshalb die Beschränkung.

Und genau die werden dann weniger belastet:

Bei max 70mA sind pro LED 9mA bei einseitigem Anschluß und 18mA bei 
gemischtem Anschluß erlaubt, also das doppelte.


Peter

von Falk (Gast)


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Ach so, stimmt. Naja, erst denken, dann reden ;-)

MFG
Falk

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