Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Ist es schlimm wenn man EMV nicht kann?


von Felix H. (laufzeitoszillator)


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Will mich als Hardwareentwickler (Junior Position) bewerben. Kenne mich 
mit EMV aber nicht so aus. Denkt ihr ich hätte eine Chance bei denen? 
Also die Anforderungen sind:

- Kundenanalyse
- Schaltplan
- Leiterplatte
- EMV

Aber des kann man doch net alles alleine schaffen? 🤯

Mfg
Felix

von Jörg R. (solar77)


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Felix H. schrieb:
> Will mich als Hardwareentwickler (Junior Position) bewerben. Kenne
> mich mit EMV aber nicht so aus.

> Also die Anforderungen sind:

> - Kundenanalyse
> - Schaltplan
> - Leiterplatte
> - EMV

Welche Antworten erwartest du hier wenn im Anforderungsprofil explizit 
EMV steht?

> Denkt ihr ich hätte eine Chance bei denen?

Nein, natürlich nicht.

> Aber des kann man doch net alles alleine schaffen? 🤯

Doch, nur eben du scheinbar nicht.

: Bearbeitet durch User
von Gerd E. (robberknight)


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Felix H. schrieb:
> - Kundenanalyse
> - Schaltplan
> - Leiterplatte
> - EMV
>
> Aber des kann man doch net alles alleine schaffen? 🤯

Naja, "EMV" kann viel heißen. Vom EMV-Messingenieur bis zum Entwickler, 
der versteht welche Stelle seiner Schaltung ein Risiko für EMV-Probleme 
hat und wie er die umgehen kann.

Und wenn ein Entwickler eben von EMV keinerlei Ahnung hat und deshalb 
dann einen Schaltregler mit riesigen Stromschleifen und nur einen 
10Meg-Pullup für den Reset plant, der ist für ein Unternehmen keine 
große Hilfe. Von daher ist die Anzeige schon stimmig so.

von Felix H. (laufzeitoszillator)


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Gerd E. schrieb:
>
> Naja, "EMV" kann viel heißen. Vom EMV-Messingenieur bis zum Entwickler,
> der versteht welche Stelle seiner Schaltung ein Risiko für EMV-Probleme
> hat und wie er die umgehen kann.
>
> Und wenn ein Entwickler eben von EMV keinerlei Ahnung hat und deshalb
> dann einen Schaltregler mit riesigen Stromschleifen und nur einen
> 10Meg-Pullup für den Reset plant, der ist für ein Unternehmen keine
> große Hilfe. Von daher ist die Anzeige schon stimmig so.

Ja EMV haben sie uns ha,lt net beigebracht damals im Studium. Nur 
minimal darauf eingegangen. Aber als Berufseinsteiger muss man doch net 
alles direkt können?

von Björn W. (bwieck)


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Felix H. schrieb:
> Aber als Berufseinsteiger muss man doch net
> alles direkt können?

Dann hast du offenbar nicht genug Praktika gemacht. Dort lernt man die 
Realität.

von Gerd E. (robberknight)


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Felix H. schrieb:
> Ja EMV haben sie uns ha,lt net beigebracht damals im Studium. Nur
> minimal darauf eingegangen. Aber als Berufseinsteiger muss man doch net
> alles direkt können?

Es wird zu Recht erwartet dass Du über das, was im Studium behandelt und 
gefordert wurde, hinaus Dir selbst Wissen angeeignet hast und Erfahrung 
gesammelt hast. Z.B. mit selbst entwickelten Platinen, z.B. bei einem 
Praktikum etc.

Wenn bei uns in der Firma sich jemand rein mit dem Uni-Basiswissen 
bewirbt und selbständig darüberhinaus nix gemacht hat, dann reicht das 
für ein Praktikum, nicht aber für eine Berufseinsteiger-Stelle.

Auch beim Praktikum wird das skeptisch beäugt. Denn eigentlich wird 
eigene Motivation und Spaß am Thema erwartet. Und jemand der das 
mitbringt, macht von sich aus selbst etwas in die Richtung.

: Bearbeitet durch User
von Felix H. (laufzeitoszillator)


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Björn W. schrieb:
> Felix H. schrieb:
>> Aber als Berufseinsteiger muss man doch net
>> alles direkt können?
>
> Dann hast du offenbar nicht genug Praktika gemacht. Dort lernt man die
> Realität.

Ich hab lieber Party gemacht^^

von Gerd E. (robberknight)


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Mist, ich bin auf einen Troll reingefallen.

von Ralf X. (ralf0815)


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Felix H. schrieb:
> Ich hab lieber Party gemacht^^

Dann mach da weiter, für anderes bist Du scheinbar weniger tauglich.

von Thorsten O. (Firma: mechapro GmbH) (ostermann) Benutzerseite


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Hallo Gerd,

Gerd E. schrieb:
> Felix H. schrieb:
>> Ja EMV haben sie uns ha,lt net beigebracht damals im Studium. Nur
>> minimal darauf eingegangen. Aber als Berufseinsteiger muss man doch net
>> alles direkt können?
>
> Es wird zu Recht erwartet dass Du über das, was im Studium behandelt und
> gefordert wurde, hinaus Dir selbst Wissen angeeignet hast und Erfahrung
> gesammelt hast. Z.B. mit selbst entwickelten Platinen, z.B. bei einem
> Praktikum etc.

Bei Bastel-Projekten spielt EMV in der Regel keine große Rolle. Zumal im 
Hobby-Keller auch das nötige Messequipment fehlen dürfte. Hier fehlt vor 
allem die Info, was an Berufserfahrung gefordert ist. Abhängig davon 
muss man als Einsteiger ggf. nicht alle Themenfelder direkt abdecken.

Mit freundlichen Grüßen
Thorsten Ostermann

von Nemopuk (nemopuk)


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Felix H. schrieb:
> Ja EMV haben sie uns ha,lt net beigebracht damals im Studium. Nur
> minimal darauf eingegangen. Aber als Berufseinsteiger muss man doch net
> alles direkt können?

Dann musst du dir halt einen Job suchen, wo du es nebenbei lernen 
kannst. Sich hoch-arbeiten nennt man das.

Gerd E. schrieb:
> Wenn bei uns in der Firma sich jemand rein mit dem Uni-Basiswissen
> bewirbt und selbständig darüberhinaus nix gemacht hat, dann reicht das
> für ein Praktikum, nicht aber für eine Berufseinsteiger-Stelle.

Bei uns ebenso. Frisch von der Uni sind sie oft sogar weniger nützlich, 
als Leute mit passendem Hobby. Ihr fundiertes Basiswissen können sie 
erst später punktuell bei passenden Gelegenheiten Anwenden.

: Bearbeitet durch User
von Felix H. (laufzeitoszillator)


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Thorsten O. schrieb:
>
> Bei Bastel-Projekten spielt EMV in der Regel keine große Rolle. Zumal im
> Hobby-Keller auch das nötige Messequipment fehlen dürfte. Hier fehlt vor
> allem die Info, was an Berufserfahrung gefordert ist. Abhängig davon
> muss man als Einsteiger ggf. nicht alle Themenfelder direkt abdecken.
>
> Mit freundlichen Grüßen
> Thorsten Ostermann

Junior=Berufseinsteiger

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Wer nichts probiert, bleibt natürlich chancenlos.

Nach den Studienplänen bringen nur wenige EMV mit und auch die 
Möglichkeiten im Praktikum sind begrenzt. Es gibt Firmen, die wissen das 
durchaus. Falls man es mit einer Bewerbung versucht, sollte diese kurz 
und knapp sein, dass der Empfänger nicht viel lesen muss bis der 
Bewerber sich zu der Lücke bekennt.
Die Chancen eingeladen zu werden, sind natürlich deutlich kleiner, und 
dürften gegen Null gehen, wenn ein paar Bewerbungen vorliegen, die das 
alles erfüllen.

von Chris K. (kathe)


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Gerd E. schrieb:
> Es wird zu Recht erwartet dass Du über das, was im Studium behandelt und
> gefordert wurde, hinaus Dir selbst Wissen angeeignet hast und Erfahrung
> gesammelt hast. Z.B. mit selbst entwickelten Platinen, z.B. bei einem
> Praktikum etc.
>
> Wenn bei uns in der Firma sich jemand rein mit dem Uni-Basiswissen
> bewirbt und selbständig darüberhinaus nix gemacht hat, dann reicht das
> für ein Praktikum, nicht aber für eine Berufseinsteiger-Stelle.

Mittlerweile können Firmen froh sein wenn es einen Bewerber gibt denn 
der Bachelor ist nur eine erweiterte Ausbildung im Elektronikbereich.
Und welcher Bewerber hat schon genügend € übrig um sich HF Meßtechnik 
leisten zu können, bald niemand mehr.
In wie weit Funk/EMV .... gelehrt wird weiss ich leider net.
Nach zig Berufsjahren bin ich enttäuscht was gelehrt wird ...

von Felix H. (laufzeitoszillator)


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Chris K. schrieb:
>
> Mittlerweile können Firmen froh sein wenn es einen Bewerber gibt denn
> der Bachelor ist nur eine erweiterte Ausbildung im Elektronikbereich.
> Und welcher Bewerber hat schon genügend € übrig um sich HF Meßtechnik
> leisten zu können, bald niemand mehr.
> In wie weit Funk/EMV .... gelehrt wird weiss ich leider net.
> Nach zig Berufsjahren bin ich enttäuscht was gelehrt wird ...

Das stimmt. Ich habe ein Oszi und musste erst im Supermarkt Regale 
auffüllen um es mir kaufen zu können. Die Leute werden immer ärmer. Aber 
ein VNA kann ich mir nicht leisten und eine abgeschirmte Messkammer 
sowieso nicht lol

von Christian S. (roehrenvorheizer)


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Felix H. schrieb:
> Ich hab lieber Party gemacht^^

Aussichtslos, aber bewerben kann man sich auf fast alles.

Wie wäre es mit einer Stelle als Bundeskanzler?



Oder besser vielleicht als Regal-Einräumer im Supermarkt. Diese Leute 
werden überall gebraucht und man kann Sprachen dabei üben.


mfg

von Vanye R. (vanye_rijan)


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Wenn man kein EMV kann dann ist das schlimm! Weil dann kommt man 
naemlich in die Hoelle und da wird vor allem chinesisch gesprochen. :-D

Vanye

von Gustl B. (gustl_b)


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Die meisten Entwickler können zu viel EMV.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Jammer: Zu viel EMV zu koennen ist, gibt es nicht.

von Cartman E. (cartmaneric)


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Wer EMV ernst nimmt, muss auch seine Steckbrettchen in der
Keksdose betreiben!

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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> ein VNA kann ich mir nicht leisten und eine abgeschirmte Messkammer
> sowieso nicht lol

Bullshit, für nen Nano-VNA muss man keine 100 € auf den Tisch packen und 
als vernetzter Engagierter kann man sich dergleichen auch ausborgen 
(bspw. DARC-OV).

Und eigentlich reicht ein altes UKW-Radio um erste Erfahrungen mit 
Störabstrahlung etc zu sammeln. Da mal ein "schlechtes" Video, wie man 
mit einem alten UKW-Radio einem Classic-Computer per EMV das Musik 
machen beibringt: https://youtu.be/LNfi68iaJuM?t=8

Wobei das das jetzt nicht bedeutet das am Computerei/Informatik 
studieren sollte um EMV zu können - eher das Gegenteil, studiert/lernt 
Elektrotechnik (dann kommt das Programmieren nebenbei).

Da ein paar (?zielgruppengerecht?) "Filmchen zu den Grundlagen:

https://www.darc.de/der-club/referate/emv/emv-grundlagen/

: Bearbeitet durch User
von Ein T. (ein_typ)


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Jörg R. schrieb:
> Welche Antworten erwartest du hier wenn im Anforderungsprofil explizit
> EMV steht?

Ach Jörg, hast Du wirklich so wenig Phantasie? ;-)

Der Raum ist sachlich-schmucklos eingerichtet, die Möbel haben schon 
bessere Zeiten gesehen. In einer Ecke brummt ein leicht verbeulter 
Kühlschrank, rund um den Griff ist ein hellbrauner Rand von tausenden 
schmutzigen Händen. Daneben eine billige Mikrowellenkombination aus dem 
Großmarkt, auf einem wackeligen kleinen Tischchen, dessen schlichte 
Häßlichkeit kaum zu ertragen ist. Von der Decke hängt ein schmuckloses 
Stromsparleuchtmittel. Mittem im Raum stehen, zusammen geschoben, zwei 
große Tische, der ganze Raum riecht ein bisschen nach Mensch, 
aufgewärmter Pizza, Essigreiniger und Pausenraum. An der Wand hängt eine 
verblichene Fotografie einer barbusigen, jungen Samantha Fox, 
festgeklebt mit gelblich angegilbten Klebebandstreifen und zur 
Sicherheit noch zusätzlich mit Heftzwecken befestigt.

An dem Tisch sitzen ein Typ in einem billigen Anzug, der Meister in 
einem Blaumann, der vor vielen Jahren einmal neu war, und ein Lehrling, 
der wohl stets die Drecksarbeiten machen muß, jedoch noch nicht gelernt 
hat, wie man dabei halbwegs saubere Klamotten behält.

HR: Okay, dann laßt uns doch mal darüber was der Neue können muß
EM: Also auf jeden Fall muß er die Kunden verstehen, woll!
HR: Wie meinst Du das?
EM: Naja die drücken sich manchmal komisch aus, ne!
HR: Okay, nennen wir das: Kundenanalyse.
EM: Jo!
HR: Super, da haben wir doch schon den ersten Punkt, was noch?
EM: Der Tuppes letztet Mal konnt nichma Schaltpläne lesn!
HR: Super, zweiter Punkt Schaltplan. Was noch?
EM: Also ne Platine musser mal gesehn ham!
HR: Hm, Platine... das ist aber schon sehr Fachsprache, oder?
LL: Da kann man auch Leiterplatte sagen
HR: Okay, dritter Punkt, das geht ja schnell hier.
LL: In der Berufsschule war letztens EMV dran
HR: Meister, ist das wichtig für uns?
EM: Ja aber klar doch!
HR: Okay, dann hab' ich vier Punkte, genug für die Anzeige. Danke.

Okay, nachdem wir nun herausgefunden haben, wie die Stellenanzeige 
zustande gekommen ist, denken wir noch ein zweites Mal kurz nach: was 
wird passieren, wenn der TO sich dort bewirbt?

( ) Der Bewerber wird nicht zum Gespräch eingeladen.

( ) Der Bewerber wird zum Gespräch geladen und am Ende wird ihm gesagt, 
"wir melden uns", was jedoch nie stattfindet.

( ) Der Bewerber wird zum Gespräch geladen und am Ende wird ihm gesagt, 
"wir melden uns". Drei Monaten später erhält er eine E-Mail, in der 
steht: "es tut uns leid und es liegt nicht an Ihnen, aber wir haben uns 
für einen Bewerber entschieden, der besser zu unserem Profil paßt".

( ) Der Bewerber wird zum Gespräch eingeladen und nach einem kurzen 
Gespräch in den obengenannten Raum geführt, dort unter den wachsamen 
Augen des Anzugs erwürgt und bei Vollmond im Wäldchen hinter der Firma 
verscharrt.

( ) Der Bewerber wird zum Gespräch eingeladen und mit der Aussage "ach, 
was Du noch nicht kannst, das lernst Du dann schon noch, wir haben gute 
Erfahrungen mit 'Training on the job'. Aber wir müssen natürlich Dein 
Gehalt halbieren".

von Gunnar F. (gufi36)


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Ein T. schrieb:
> Der Raum ist sachlich-schmucklos eingerichtet....

Hey, das ist ja schon richtig literarisch wertvoll! Super! Und recht 
wahrscheinlich nahe der Realität!

von Christian M. (likeme)


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Ich bin aus der EMV Testerei in die Entwicklung. Man benötigt kein 
Wissen von der Uni sondern massig Lebenserfahrung mit den Testverfahren 
und später dann den Basteldrang festzustellen, was in den Prüflingen 
alles passiert. Dazu sollte man sich in die jeweilige Hardware 
reinfuxen.

Prinzipiell stehe ich jedes Jahr vor 10 alten und einem gänzliche neuen 
Problem, das man nur mit Zeit, Geduld und kreativen Herangehensweisen 
einkreisen kann.

Es ist in der Tat ein wenig Zauberei im Spiel, kein Thema für 
ungeduldige Zeitgenossen. Manchmal geht es schnell, manchmal sucht man 
Wochen. Die erstbeste Lösung ist dann oft nicht die Richtige ;-)

Normalerweise kommst du in eine Abteilung wo schon etwas Erfahrung 
vorhanden ist und man wirft dich nicht gleich ins kalte Wasser sondern 
gibt dir anfangs Futter für Küken ;-)

: Bearbeitet durch User
von P. S. (namnyef)


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Naja, probier es halt. Als Juniorentwickler werden die Erwartungen an 
dein EMV-Wissen eh nicht sehr groß sein. Wahrscheinlich solltest du aber 
Bereitschaft zeigen, dich in dieser Richtung weiterzuentwickeln.

EMV lernt man eh kaum an der Uni. Das meiste muss man sich sowieso über 
Berufserfahrung und Fortbildungen aneignen.

: Bearbeitet durch User
von Dirk S. (millhouser)


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P. S. schrieb:
> Naja, probier es halt. Als Juniorentwickler werden die Erwartungen an
> dein EMV-Wissen eh nicht sehr groß sein. Wahrscheinlich solltest du aber
> Bereitschaft zeigen, dich in dieser Richtung weiterzuentwickeln.
>
> EMV lernt man eh kaum an der Uni. Das meiste muss man sich sowieso über
> Berufserfahrung und Fortbildungen aneignen.

Sehe ich genau so. Habe mittlerweile einige erfolgreiche 
Bewerbungsgespräche mitgemacht und nie alle Anforderungen erfüllt.

Das wichtigste dabei: sei ehrlich und sage, dass du bei der EMV noch 
Chancen siehst, dich zu verbessern. Das zeigt auch deinen Willen, 
dazuzulernen.

Viel schlimmer wäre es, du sagst, dass du alles kannst, und hinterher 
stellt sich heraus, das stimmt nicht.

Viel Erfolg!

von Rolf (rolf22)


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Gunnar F. schrieb:
> Hey, das ist ja schon richtig literarisch wertvoll!

Stiloptionen gibt es bei ChatGPT schon längst ...

Versuch mal im Copilot dies:
"Erstelle mir eine Beschreibung eines schmucklosen, schäbigen Büros mit 
30 Zeilen im Stil von Jean-Luc Bannalec"   ;-)

> wahrscheinlich nahe der Realität!

An mancher Realität, das stimmt wohl. Aber es gibt auch völlig andere 
Szenarien. Hängt auch von der konkreten Position ab, über die wir null 
Komma nichts wissen.

von Ein T. (ein_typ)


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Gunnar F. schrieb:
> Hey, das ist ja schon richtig literarisch wertvoll!

erröt Vielen Dank für die Blumen! :-)

von Gunnar F. (gufi36)


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Rolf schrieb:
> An mancher Realität, das stimmt wohl. Aber es gibt auch völlig andere
> Szenarien. Hängt auch von der konkreten Position ab, über die wir null
> Komma nichts wissen.

Das ist mir bewußt, ich habe auch schon ein paar Vorstellungsgespräche 
hinter mir. Oft habe ich gehört "wir hatten hier auch schon 
Ingenieur/-innen, die konnten nicht mal einen Schaltplan lesen". Also 
haben sie mir einen vorgelegt und ich sollte die Funktion beschreiben. 
Und die Forderungen relativieren sich immer an dem, der sie aufstellt 
(Dunning Kruger läßt grüßen).
In meiner Firma bin ich in Sachen EMV "Einäugiger unter Blinden". Aber 
als das Thema für mich aktuell wurde, habe ich mir erstmal einen DSA815 
gekauft, jede Menge Antennen und Proben gebastelt, LISN etc. Damit habe 
ich erstmal Eigeninitiative bewiesen. Dazu kam jede Menge privates 
Lernen und Probieren. Die Webinare von WE haben mir da deutlich voran 
geholfen. Ebenso https://emcfastpass.com/.

Rolf schrieb:
> Stiloptionen gibt es bei ChatGPT schon längst ...
>
> Versuch mal im Copilot dies:
> "Erstelle mir eine Beschreibung eines schmucklosen, schäbigen Büros mit
> 30 Zeilen im Stil von Jean-Luc Bannalec"   ;-)

Das war mir nicht bewußt!

von Jens K. (jensky)


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Felix H. schrieb:
> Denkt ihr ich hätte eine Chance bei denen?

Nein!

von M. M. (blackcow)


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>> Ist es schlimm wenn man EMV nicht kann?

Nein.

von Andreas S. (Firma: Schweigstill IT) (schweigstill) Benutzerseite


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Ein T. schrieb:
> Der Raum ist sachlich-schmucklos eingerichtet, die Möbel haben schon
> bessere Zeiten gesehen.

Der beschriebene Raum erinnert mich sehr stark an das Kellerkabuff, in 
dem der minderqualifizierte Techniker unserer Uni-Arbeitsgruppe hauste 
und dort von den "guten, alten Elkos" träumte, die es heutzutage (~1996) 
nicht mehr in neu gäbe. Mit einem wichtigen Unterschied: statt der 
Mikrowelle hatte er einen Henkelmann mit Heizfunktion, der den ganzen 
Vormittag vorsichhinköchelte. Daher roch es immer penetrant nach 
Erbsensuppe statt Pizza; für eine genaue Abgrenzung zum Körpergeruch 
reichte meine junge, aber untrainierte Nase nicht aus. Außerdem wollte 
ich das eh nicht so genau wissen. In dem Kabuff wurden mit Sicherheit 
keine Stellenausschreibungen erstellt oder diskutiert, sondern nur die 
verbleibenden Tage bis zur Rente heruntergezählt.

Wenn der Techniker mal sein Kabuff verließ, ging er ins Lager, um die 
Elkos auf die Nennspannung nachzuladen. Man musste also immer gewaltig 
aufpassen, wenn man sich dort ein paar Bauelemente holte, denn diese 
geladenen Elkos waren munter in den ganzen Schubladen und Fächern 
verteilt. Und wir reden nicht über 16 V oder 35 V, sondern der Großteil 
war aus uralten Röhrengeräten ausgeschlachtet, also mit 250 V bis 500 V 
Nennspannung! Der Techniker war der festen Überzeugung, dass Elkos 
niemals ungeladen gelagert werden dürften. Zumindest behauptete er dies; 
in Wirklichkeit ging es ihm wohl eher darum, ahnungslosen Neulingen 
Stromschläge zu verpassen. Denn ansonsten hätte er entweder 
entsprechende Warnschilder aufgehängt oder die von Dritten angebrachten 
Schilder nicht "versehentlich" immer wieder entfernt. Immerhin lagen die 
geladenen Elkos nur in "seinem" Lager und nicht im ganzen Institut.

Im Laufe der Jahre hatte er aus anderen Gründen in fast allen Laboren 
des Physikzentrum Zutrittsverbot erhalten; er durfte auch nicht mehr die 
Zentralwerkstatt betreten. Mein Professor war aber neu im Institut und 
hatte leichtfertig das Angebot angenommen, diesen Techniker in unsere 
Arbeitsgruppe zu übernehmen, was er kurze Zeit später bereute.

: Bearbeitet durch User
von Christian B. (luckyfu)


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Ich würde mich an deiner Stelle einfach bewerben.

Wenn du von EMV gar keine Ahnung hast, dann sag das direkt. Mir wäre 
sowas in einem Vorstellungsgespräch tausend mal lieber, als einer, der 
von allem alles weiß und dann aber in der Praxis nichts umgesetzt 
bekommt. Da ist es besser, wenn jemand kommt der gleich sagt: "davon hab 
ich schonmal was gehört aber wirklich damit in Berührung bin ich noch 
nicht gekommen. Ich will mir das aber gern aneignen."

Esseidenn, die Stelle ist explizit als EMV Prüftechniker oder EMV 
Entwickler ausgeschrieben. Dann brauchst du dich tatsächlich nicht 
bewerben. EMV ist ein Punkt der alle Hardwareentwickler betrifft. Manche 
mehr, manche weniger. Ab und an gewinnt man mit dem Thema EMV auch eine 
Dienstreise, oder kann man gewinnen.

von Felix H. (laufzeitoszillator)


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Christian B. schrieb:
> Ich würde mich an deiner Stelle einfach bewerben.
>
> Wenn du von EMV gar keine Ahnung hast, dann sag das direkt. Mir wäre
> sowas in einem Vorstellungsgespräch tausend mal lieber, als einer, der
> von allem alles weiß und dann aber in der Praxis nichts umgesetzt
> bekommt. Da ist es besser, wenn jemand kommt der gleich sagt: "davon hab
> ich schonmal was gehört aber wirklich damit in Berührung bin ich noch
> nicht gekommen. Ich will mir das aber gern aneignen."
>
> Esseidenn, die Stelle ist explizit als EMV Prüftechniker oder EMV
> Entwickler ausgeschrieben. Dann brauchst du dich tatsächlich nicht
> bewerben. EMV ist ein Punkt der alle Hardwareentwickler betrifft. Manche
> mehr, manche weniger. Ab und an gewinnt man mit dem Thema EMV auch eine
> Dienstreise, oder kann man gewinnen.

Jo. Es geht um Schaltpläne und Leiterplatten. EMV steht halt auch drin. 
Also EMV konformes Design und vermutlich pre compliance?

von Gunnar F. (gufi36)


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Felix H. schrieb:
> Also EMV konformes Design und vermutlich pre compliance?

Das kann hier vermutlich niemand beantworten. Oder? Vermutlich halt.

von Felix H. (laufzeitoszillator)


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Gunnar F. schrieb:
> Felix H. schrieb:
>> Also EMV konformes Design und vermutlich pre compliance?
>
> Das kann hier vermutlich niemand beantworten. Oder? Vermutlich halt.

Durchführung und Analyse von Prüfungen, wie z.B. EMV, ...

von Max I. (powermeter)


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Felix H. schrieb:
> Durchführung und Analyse von Prüfungen, wie z.B. EMV, ...

Das ist immer noch bla bla. Eine NF-Schaltung vor Störungen von außen zu 
schützen ist eine ganz andere Hausnummer, als kW-schwere, khz- oder gar 
Mhz-schnelle Schalter nicht zum dorfweiten Störsender werden zu lassen.

von Gunnar F. (gufi36)


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Max I. schrieb:
> Das ist immer noch bla bla

Ich verstehe es auch nicht. Beantwortet er sich seine eigene Frage?

Felix H. schrieb:
> Jo. Es geht um Schaltpläne und Leiterplatten. EMV steht halt auch drin.
> Also EMV konformes Design und vermutlich pre compliance?

Felix H. schrieb:
> Durchführung und Analyse von Prüfungen, wie z.B. EMV, ...

Für mich EOT.

von Hans (ths23)


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Nö ist nicht schlimm - ein höherer 2stelliger Prozentsatz der 
Weltbevölkerung kann das auch nicht.

von Rolf (rolf22)


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Hans schrieb:
> Nö ist nicht schlimm - ein höherer 2stelliger Prozentsatz der
> Weltbevölkerung kann das auch nicht.

Der TE versteht dich besser, wenn du "nen" höheren Prozentsatz 
schreibst. SCNR.

von Cyblord -. (cyblord)


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Felix H. schrieb:
> Will mich als Hardwareentwickler (Junior Position) bewerben. Kenne mich
> mit EMV aber nicht so aus. Denkt ihr ich hätte eine Chance bei denen?
> Also die Anforderungen sind:
>
> - Kundenanalyse
> - Schaltplan
> - Leiterplatte
> - EMV
>
> Aber des kann man doch net alles alleine schaffen? 🤯

Ist doch einfach, falls die Stelle mit 60k vergütet werden sollte für 
diese 4 Kompetenzfelder und du EMV nicht kannst, dann wird halt 
runtergestuft auf 45k. Das wäre doch dann fair.

von Rolf (rolf22)


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Cyblord -. schrieb:
> falls die Stelle mit 60k vergütet werden sollte für
> diese 4 Kompetenzfelder und du EMV nicht kannst

"EMV" sind ja nur drei Buchstaben, die Anforderungen bestehen aber aus 
38 Buchstaben, es fehlen also nur 3/38 = 8 % an der Kompetenz. 
Jedenfalls an der nicht-sprachlichen.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Rolf schrieb:
> EMV

Steht fuer Equality Management Versagen.

von Harald W. (wilhelms)


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Felix H. schrieb:

> Will mich als Hardwareentwickler (Junior Position) bewerben. Kenne mich
> mit EMV aber nicht so aus.

Da gibt es ein einfaches Gegenmittel: "Lernen!"

von Cyblord -. (cyblord)


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Rolf schrieb:
> "EMV" sind ja nur drei Buchstaben, die Anforderungen bestehen aber aus
> 38 Buchstaben, es fehlen also nur 3/38 = 8 % an der Kompetenz.

Das sollte er sich genau so fürs Vorstellungsgespräch merken.

von Manfred P. (pruckelfred)


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Max I. schrieb:
> Felix H. schrieb:
>> Durchführung und Analyse von Prüfungen, wie z.B. EMV, ...
> Das ist immer noch bla bla. Eine NF-Schaltung vor Störungen von außen zu
> schützen ist eine ganz andere Hausnummer, als kW-schwere, khz- oder gar
> Mhz-schnelle Schalter nicht zum dorfweiten Störsender werden zu lassen.

Nicht unbedingt bla bla, das ergibt sich aus dem Produktspektrum der 
Firma. Ein Bewerber sollte wissen, was die Traumfirma so alles 
entwickelt und/oder herstellt.

von Ein T. (ein_typ)


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Rolf schrieb:
> Gunnar F. schrieb:
>> Hey, das ist ja schon richtig literarisch wertvoll!
>
> Stiloptionen gibt es bei ChatGPT schon längst ...

Das mag sein, allerdings wurde mein Text ohne Beteiligung eines LLM oder 
LMM verfaßt und entstammt einzig dem (mitunter, zugegeben, etwas 
merkwürdigen) Zeugs zwischen meinen Ohren. :-)

>> wahrscheinlich nahe der Realität!
>
> An mancher Realität, das stimmt wohl. Aber es gibt auch völlig andere
> Szenarien.

Ja, richtig, und ich habe an mehreren dieser Realitäten aktiv 
teilgenommen. Allerdings ist die Kernaussage meines kleinen Textes: 
"Bewirb Dich halt und probier's einfach aus. In Stellenanzeigen steht 
ein Wunschzettel, der nicht immer von kompetenten Leuten bestimmt worden 
ist. Auch wenn Du -- wegen EMV, Nasenfaktor, oder sonstwelchen Gründen 
-- nicht paßt: sie werden Dich nicht umbringen. Das Schlimmste, was Dir 
passieren kann, ist, daß Du entweder nicht eingeladen oder eingeladen 
und dann nicht eingestellt wirst." :-)

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