Forum: Markt [S] kleine Elektronische Last


von Fabian N. (flyget)


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Hallo zusammen,

ich überlege schon lange eine günstige elektronische Last zu kaufen. 
Beispielsweise ne Atorch DL24.

Nun brauche ich aber nie >=150W.. mich interessieren eher Leistungen bis 
max. 20W. Ich möchte keine Akkus vermessen sondern überwiegend 
Stromversorgungen für kleine µC-Projekte testen/prüfen.
Jetzt hätte ich zwei Fragen:
- Funktionieren die Atorch DL24 auch in dem kleinen Lastbereich sauber?
- Gibt es für kleine Leistungen bessere Alternativen?

Hab natürlich grundsätzlich kein Problem die 150W zu "haben", aber es 
entspricht einfach gar nicht meinem Messbereich.

Besten Dank schonmal für eure Erfahrungen!

von Chris K. (kathe)


Angehängte Dateien:

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Was spricht gegen Lastwiderstände und Kühlkörper bei der geringen Last?
z.b. sowas. Mit "Hirn" und Parallelschaltung sind verschiedene Lasten 
Möglich.

von Hannes J. (pnuebergang)


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Es gibt zum Beispiel diese Bastelei

https://www.edn.com/programmable-current-source-requires-no-power-supply/

LM317 + 3 BCD Schalter + 45 Widerstände

Der Titel des Artikels ist falsch. Das ist eine konstante Stromsenke, 
"programmable" im Sinn von "manuell einstellbar". Zulässige 
Bürdenspannung = Betriebsbereich des LM317.

von Andreas M. (andreas_m62)


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Nimm ne KFZ-Glühlampe mit 55 oder 21 Watt.

: Bearbeitet durch User
von Mani W. (e-doc)


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Schau mal unter Hochlastpotentiometer oder
verstellbare Hochlastwiderstände...

: Bearbeitet durch User
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


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> Nimm ne KFZ-Glühlampe mit 55 oder 21 Watt.
Sehr nichtlinear, der Kaltwiderstand dieser Lampen tendiert gegen Null.

Hochlast-Poti wäre auf jeden Fall ein guter Anfang.

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Ich möchte keine Akkus vermessen sondern überwiegend
> Stromversorgungen für kleine µC-Projekte testen/prüfen.

Das Problem ist das dann der Regler in deinem Schaltnetzteil und der 
Regler in deiner Last zusammen/gegeneinander arbeiten. Was immer du von 
dem Test erwartest, es wird nicht vergleichbar sein. Ein Lastwiderstand, 
gerne schaltbar, ist da die einfachste und beste Loesung. Alles andere, 
was moeglich ist, ist dann aufwendiger. Da wuerde ich jedenfalls so 
einer preiswerten chinesischen Ruebenkiste nicht mehr trauen.

Vanye

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Fabian N. schrieb:
> sondern überwiegend Stromversorgungen für kleine µC-Projekte testen/prüfen.

Was für Lastsprünge sind gefordert?
Welche Genauigkeit ist gefordert?

von Arno R. (arnor)


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Fabian N. schrieb:
> Gibt es für kleine Leistungen bessere Alternativen?

Vielleicht WEL3005.

Habe ich selbst auch, funktioniert und ist viel besser (präziser) als 
erwartet. Mein Exemplar stimmt aufs mA/mV.

von Andrew T. (marsufant)


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Fabian N. schrieb:
> - Funktionieren die Atorch DL24 auch in dem kleinen Lastbereich sauber?

Ja.

> - Gibt es für kleine Leistungen bessere Alternativen?

DEn Strommesswiderstand in der DL24 austaushcne gegen eine mit dem 5 
oder 10 fachen Widerstandswert - erhöht die Auflösung und letztlich die 
Einstellgenauigkeit im unteren Bereich.  Umrechnung der Dsiplaywerte 
ggfs. durch Kopfrechnen .-)
für 19€ die eine DL24 bei Aliexpress kostet kann man sowas kaum 
günstiger selber bauen.

von Manfred P. (pruckelfred)


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Hannes J. schrieb:
> LM317 + 3 BCD Schalter + 45 Widerstände
> Der Titel des Artikels ist falsch. Das ist eine konstante Stromsenke,

Habe ich in einfacherer Form vor 10 Jahren gebaut:

Beitrag "Re: LiPos konfektionieren"

Die Schalter addieren sich, 50..400mA in 50mA-Schritten und verträgt 
maximnal 20 Volt.

Ben B. schrieb:
> Hochlast-Poti wäre auf jeden Fall ein guter Anfang.

Da muß man höllisch aufpassen, den zulässigen Strom nahe Null-Ohm nicht 
zu überschreiten. Wir hatten in der Firma mehrere Drahtpotis, die 
ständig von irgendwelchen Tölpeln ruiniert wurden.

Vanye R. schrieb:
>> Ich möchte keine Akkus vermessen sondern überwiegend
>> Stromversorgungen für kleine µC-Projekte testen/prüfen.
> Das Problem ist das dann der Regler in deinem Schaltnetzteil und der
> Regler in deiner Last zusammen/gegeneinander arbeiten.

Warum sollte er das? Mein Konstantstrom-Akkutester, per µC geregelter 
FET, hat am Labornetzteil kein Problem. Kritisch wird das, wenn man 
dynamische Dinge messen will, aber das steht nicht in der 
Ursprungsfrage.

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Warum sollte er das?

Und ich bin sehr erstaunt ueber deine Frage. :-)

Sowohl Netzteile wie auch "Elekronische Lasten" sind beides Regler, 
tatsaechlich sogar oft mehrere verschachtelte Regler. 
Selbstverstaendlich koennen solche Systeme, auch wenn sie miteinander 
arbeiten, stabil sein. Aber wenn man etwas neu entwickeltes testen will 
dann kann das ja nicht die Grundannahme sein. Und wenn du unerwuenschtes 
Verhalten beobachtest, ist dann dein Netzteil schuld? Deine Last? Oder 
gar nur die Kombination aus beidem? Welche Rueckschluesse schliesst du 
daraus?

> Mein Konstantstrom-Akkutester, per µC geregelter
> FET, hat am Labornetzteil kein Problem.

Ich hoffe du meinst damit das du einen analog geregelten FET hast dessen 
Regelung ein Sollwert vorgibt. Wuerde der uC selber regeln dann haettest 
du sofort eine unschoene Totzeit in deiner Regelung welche die Sache 
spannend macht.

> Kritisch wird das, wenn man
> dynamische Dinge messen will, aber das steht nicht in der
> Ursprungsfrage.

Da stand das folgende:

>      Ich möchte keine Akkus vermessen sondern überwiegend
>      Stromversorgungen für kleine µC-Projekte testen/prüfen.

Akkus sind die duemsten aller Spannungsquellen, alles was ueber einen 
Spannungsteiler hinausgeht ist irgendwie geregelt. Testen bedeutet 
selbstverstaendlich das man, neben anderen Dingen, einen Lastsprung 
aufpraegt. Idealerweise mit unendlich grosser Flankensteilheit. Man 
bemueht sich also eher schnell zu sein. Weil man aus der Sprungantwort 
sehen kann wieviel Phasenreserve noch da ist. Das war schon immer 
wichtig, heute wo man aber Microcontroller hat die jederzeit zwischen 
Sleepmode (x uA) und Normalbetrieb umschalten koennen, ist das sogar 
besonders wichtig weil Lastspruenge zum normalen Systemverhalten 
gehoeren.

Sicher, wenn die Stromversorgung aus einem 7805 mit den vom Hersteller 
geforderten Kondensatoren besteht, dann wird man wenig testen muessen. 
Bei manchen LDOs kann das schon anders aussehen weil deren Regelung nur 
mit einer bestimmte Sorte von Kondensatoren stabil ist. Bei 
Schaltreglern, wo du dich wohlmoeglich fuer eine bestimmte Kompensation 
entschieden hast, sogar ganz anders. Modernste Schaltregler koennen 
sogar eine Statemaschine enthalten die im Grenzbereich dann unstetiges 
Verhalten zeigt.
Da ist es schon nett wenn die Testumgebung nur aus einem reellen 
Widerstand und einem Fet als Schalter, besteht. .-)

Vanye

von Harald W. (wilhelms)


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Manfred P. schrieb:

> Da muß man höllisch aufpassen, den zulässigen Strom nahe Null-Ohm nicht
> zu überschreiten. Wir hatten in der Firma mehrere Drahtpotis, die
> ständig von irgendwelchen Tölpeln ruiniert wurden.

...weil andere Tölpel keinen festen Vorwiderstand vor dieses Poti
gesetzt haben...

von Fabian N. (flyget)


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Hallo zusammen,
sorry für die späte Rückmeldung und danke für die vielen Vorschläge!

So eine schaltbare Widerstandsbank hab ich mir schon gebastelt, geht für 
viele Fälle auch sehr gut.
Jetzt akut hatte ich den Fall dass ich eine induktive Stromversorgung 
für ein Messgerät bauen/optimieren wollte. Das Gerät braucht 
sekundärseitig etwa 2W und ich würde gerne mit gewissen Parametern wie 
Frequenz, Geometrie, Tastverhältnis,... rumspielen. Das sekundärseitige 
Gerät hat mehrere DCDC-Wandler für die gewünschten Spannungen und diese 
werden direkt von dem Gleichrichter versorgt. Da ist jetzt halt ein 
Widerstand als Last, wegen der unterschiedlichen Spannungspegel aus dem 
Gleichrichter, ungeschickt.
Transienten hab ich nicht wirklich. Entweder die Messtechnik läuft, oder 
sie ist aus. Sleep-Modi hatte ich bisher keinen verwendet.


Werde jetzt mal die WEL3005 und die DL24 noch etwas vergleichen und dann 
zuschlagen.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Harald W. schrieb:
> ...weil andere Tölpel keinen festen Vorwiderstand vor dieses Poti
> gesetzt haben...

Der Vorwiderstand war zu teuer gewesen und hätte das Budget gesprengt.

von Andrew T. (marsufant)


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Fabian N. schrieb:
> Werde jetzt mal die WEL3005 und die DL24 noch etwas vergleichen und dann
> zuschlagen

OMG

30W  versus 150W  ... Und das zum nahezu gleichen Preis... muss man(n) 
da wirklich noch überlegen? übermorgenekommt dan wieder ein projekt und: 
Oh, die Last ist zu klein mit Pv 30W.

von Crazy Harry (crazy_h)


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Ich hätte 3 oder 4 fertige Platinen (Module) rum liegen, die etwa 30-60W 
vertragen. Dazu brauchst ne Steuerspannung (ca. 0.46V/A), eine 
symetrische Betriebsspannung (DC/DC-Wandler 2W reicht locker) und einen 
Kühlkörper. Aufgerundetes Porto für ein Modul, bei mehreren (parallel 
schaltbar) vereinbaren wir was 😉.

https://www.mikrocontroller.net/attachment/677728/EL03.jpg

von Andrew T. (marsufant)


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Crazy Harry schrieb:
> https://www.mikrocontroller.net/attachment/677728/EL03.jpg

Der Strom-Shunt ist die Kupferleiterbahn, määnderförmig?
Wenn ja, wie kompensierst Du die +3300ppm/K des Kupfer TempCo?

von Random .. (thorstendb) Benutzerseite


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Ich hab mal nen aussortierten (paar waren durchgeschossen, alle wurden 
erneuert) IGBT aus ner Windkraftanlage ergattert, Toshiba, in etwa so 
einer:
https://www.ebay.de/itm/185497064007

Poti an C,B,E und fertig ist die einstellbare Last. Ggf. auf Kühlkörper 
montieren ;-)

von Tobias (code_red)


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Kunkin KP184. Ist so eine Art Hidden Champion unter den günstigen 
Devices.

Gibt auch viele Threads dazu in anderen Foren.
Wie ein Vorposter schon sagte, lieber bissl mehr als zu wenig wenn man 
es nicht braucht.

von Armin X. (werweiswas)


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Andrew T. schrieb:
> Der Strom-Shunt ist die Kupferleiterbahn, määnderförmig?

Die kann man doch gut durch einen dickeren Konstantan oder Manganindraht 
ersetzen. Ich hätte hierzu einige ca 50cm lange Stücke lackierten 
Konstantan mit 1,2mm Durchmesser hier.

Armin

von Crazy Harry (crazy_h)


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Andrew T. schrieb:
> Der Strom-Shunt ist die Kupferleiterbahn, määnderförmig?
> Wenn ja, wie kompensierst Du die +3300ppm/K des Kupfer TempCo?

Ich will Leistung vernichten, Kleine Abweichungen sind mir dabei egal.

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