Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik LEDs mit PWM dimmen - Komponentenauswahl, was bedenken?


von Lars G. (lgw)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Ich hab vor Jahren schon mal ne Schaltung gebaut, um 12V-LED-Streifen 
mit PWM zu dimmen - die funktioniert soweit auch immer noch. Damals 
diente das ganze nur dazu, um Pattern bei Elektroparties zu schalten, 
heute will ich damit aber LEDs im Wohnraum dimmen :)

Deswegen wollte ich mich noch mal vergewissern, ob die Schaltung so Sinn 
ergibt, und ob man insbesondere im Hinblick auf "Entstörung" und so 
etwas Dinge beachten muss. Ich weiss, dass das schnelle Schalten von 
Strömen durchaus Probleme an den "Flanken" machen kann, aber da hört es 
aber auch auf.

Kurz zur Schaltung: ein PCA9685 (VCC 3,3V) schaltet qua 
TIP112-Transistoren die 12V der LED-Strips; ich rechne nicht mit Strömen 
>0,5A.

Der PCA9685 kann pro Kanal 25mA liefern, da sollten die 220Ohm bei 3,3V 
eigentlich passen.

Die PWM-Frequenz würde ich gerne "höher" wählen, da ich ab und an mit 
Kameras (Video-Konferenz) unterwegs bin; gleichzeitig will ich natürlich 
nicht wahnwitzige Störsignale versenden.

Grundsätzlich funktioniert das ganze wie gesagt, ich frage mich nur, ob 
beispielsweise die TIP112 überhaupt "sinnvoll" sind, oder ob ihr da was 
besseres empfehlen könnt.

Und halt die Frage, ob es noch weitere Bauelemente braucht, um 
irgendwelche schlechten Seiteneffekte wie Spannungsspitzen o.Ä. zu 
verhindern.

Bin immer noch nicht gut darin, Schaltpläne zu zeichnen, aber hab mich 
bemüht.

Der alte Strang dazu: Beitrag "Schwierigkeiten mit PCA9685 - LED dimmen" :)

: Verschoben durch Moderator
von Sebastian R. (sebastian_r569)


Lesenswert?

Lars G. schrieb:
> Grundsätzlich funktioniert das ganze wie gesagt, ich frage mich nur, ob
> beispielsweise die TIP112 überhaupt "sinnvoll" sind, oder ob ihr da was
> besseres empfehlen könnt.

Das ist eine klassische Anwendung für einen MOSFET, den IRLB 8721 z.B. 
kannst du 1:1 für deinen Darlington einsetzen.

Lars G. schrieb:
> Und halt die Frage, ob es noch weitere Bauelemente braucht, um
> irgendwelche schlechten Seiteneffekte wie Spannungsspitzen o.Ä. zu
> verhindern.

Bei MOSFETs sind noch Pull-Downs am Gate sinnvoll, ansonsten findet sich 
die Schaltung so ohne weiteres in Millionen von Geräten, die LED-Strips 
ansteuern.

von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

Lars G. schrieb:
> Der PCA9685 kann pro Kanal 25mA liefern, da sollten die 220Ohm bei 3,3V
> eigentlich passen

Nein, er kann bei high nur 10mA liefern bei 3.3V Versorgung und das auch 
nur wenn sein open Drain Ausgang auf Push-Pull umprogrammiert wurde.

Lars G. schrieb:
> ich frage mich nur, ob beispielsweise die TIP112 überhaupt "sinnvoll"
> sind

Nein.

Zum schalten nimmt man MOSFETs. Das spart auch den 220Ohm Widerstand. Da 
du nur 3.3V hast, muss es ein bei 2.7V voll durchschaltender 
LowLogicLevel sein, da du nur 0.5A schalten willst tut es ein IRLML2502 
locker.

Aber die Ausgänge sind nicht kurzschlusssicher. Es nützt auch nichts, 
wenn dein Netzteil nur 4A liefern könnte. Und eine Sicherung ist 
langsamer als der sterbende Transistor.

Wenn Platine und LED in einem Gehause sind  sind Kurzschlüsse nicht zu 
erwarten. Liegt ein LED Strip hinterm Sofa, muss man eines Tages damit 
rechnen.

Was ist ein N!N1 ?

Warum braucht man eine RTC ?

Was ist U3 und warum kommt U3 ohne Abblockkondensatoren aus.

Warum gibt es ein Display aber keine Eingabemöglichkeit ?

Und letztlich: warum braucht man einen PCA9685, dein N!N1 hat 16 
Ausgänge frei.

Da 16 einzelne Überstromüberwachungen aufwändig sind, smart low side 
switches wie BD8LD650 teuer, würde ich einen einzelnen Widerstand in 
alle zusammengefassten Transistormasseverbindungen einschleifen (z.B. 16 
x 0.5A = 8A, 0.05 Ohm macht 0.4V) und den Spannungsabfall an ihm per 
Analogeingang des N!N1 auswerten. Da damit ein Überstrom einer einzelnen 
Leitung der 16 Ausgänge nicht erkennbar ist, würde ich vor jeder PWM 
Umprogrammierung eine neue zu erwartende Stromobergrenze errechnen und 
bei deren Überschreitung alle Transistoren sofort abschalten.

Der PCA macht das, auch wegen interleaved PWM, etwas schwieriger, aber 
nicht unmöglich.

von Lars G. (lgw)


Lesenswert?

Danke erstmal - das ein MOSFET sinnvoller ist, ist mir bekannt; ich 
hatte damals die TIP112 genommen, weil ich so ca. 64 Stück brauchte, und 
AliExpress noch kein Ding war... und die alternativen MOSFETs hätten 
damals an die 100€ gekostet.

Ein Preisbereich bis sagen wir mal 0,40€ pro Kanal wäre mir für dieses 
Projekt aber alles noch recht.

Gibt's zu dem IRLML2502 eine Variante in Nicht-SMD? Es wurde ja auch der 
IRLB 8721 vorgeschlagen. Es reicht mir schon, dass ich den fummeligen 
PCA9685 löten muss; davon habe ich aber noch ein paar auf 
Huckepackplatinen, die ich recyclen kann.

Zu den Fragen:

N!N1: NiceNano bzw. SuperMicro, nen Board auf ProMicro nrf52840-Basis. 
Eigentlich zur Tastatursteuerung beliebt, aber sehr angenehm als 
BLE-Peripheral.

U3: son Stromversorgungschip der aus 12V 3.3V macht. Das ginge auch 
schöner, aber ich bin nen Noob und die Dinger funktionieren. Da ich 
nicht weiss was ein Abblockkondensator macht, und ob der auf der 
besagten Schaltung schon drauf ist: weiss ich nicht :)

RTC: ja ehm... für ne... Uhrzeit? Ist allerdings auch optional.

Eingabemöglichkeiten: man beachte die ausgeführten (und somit mitnichten 
unbeschalteten) I/Os. Da kann man je nach Programmierung Schalter/Rotary 
Encoder/was man mag anschließen. Und halt Steuerung per BLE :)

Warum ich nicht direkt den Microcontroller für PWM nehmen: das mit dem 
PCA9685 hat sich für mich ja bewährt. Natürlich gibt's da viel für und 
wieder, aber so ist man vor allem auch unabhängiger in der 
Controllerwahl. Da ich den gleichen Core Code für unterschiedliche 
Boards verwenden möchte, macht das den Teil der gesamten Infrastruktur 
einfacher. Man kann sich da unterschiedliche Konzepte überlegen, aber 
für mich passt das so.

von H. H. (hhinz)


Lesenswert?

Lars G. schrieb:
> Gibt's zu dem IRLML2502 eine Variante in Nicht-SMD?

Nein, aber in TO-252 oder SOT-223.

von Manfred P. (pruckelfred)


Lesenswert?

Lars G. schrieb:
> Danke erstmal - das ein MOSFET sinnvoller ist, ist mir bekannt; ich
> hatte damals die TIP112 genommen, weil ich so ca. 64 Stück brauchte, und

Deine bipolaren Darlingtons haben zumindest keine Gatekapazität, deren 
Umladung bei schneller PWM kritisch wird.

> AliExpress noch kein Ding war... und die alternativen MOSFETs hätten
> damals an die 100€ gekostet.

Ali war noch kein Ding und ist inzwischen kein Ding mehr, weil 
Halbleiter überwiegend gefälschter Müll sind.

H. H. schrieb:
> Lars G. schrieb:
>> Gibt's zu dem IRLML2502 eine Variante in Nicht-SMD?
> Nein, aber in TO-252 oder SOT-223.

Welche denn als TO-252 / DPAK?

von Lars G. (lgw)


Lesenswert?

H. H. schrieb:
> Lars G. schrieb:
>> Gibt's zu dem IRLML2502 eine Variante in Nicht-SMD?
>
> Nein, aber in TO-252 oder SOT-223.

Ja, also das es genau den nicht gibt hatte ich selber herausgefunden - 
mit „Variante“ meinte ich eine Alternative mit ähnlichen Kenndaten bspw. 
als TO-220.

von H. H. (hhinz)


Lesenswert?

Lars G. schrieb:
> Ja, also das es genau den nicht gibt hatte ich selber herausgefunden -
> mit „Variante“ meinte ich eine Alternative mit ähnlichen Kenndaten bspw.
> als TO-220.

Du kommst ein paar Jahre zu spät, Infineon stellt den IRF3708 nicht mehr 
her. Die Nachbauten und Fälschungen taugen nicht.

von Rainer W. (rawi)


Lesenswert?

Lars G. schrieb:
> Ja, also das es genau den nicht gibt hatte ich selber herausgefunden -
> mit „Variante“ meinte ich eine Alternative mit ähnlichen Kenndaten bspw.
> als TO-220.

Wieviel Platz auf der Platinen musst du denn füllen?
Die großen Gehäuse brauchst du, falls du viel Leistung los werden musst. 
Bei deinem TIP112 dürften das knapp 0,5W sein. Selbst dafür ist ein 
TO-220 größzügig. Mit dem IRLML2502 liegst du erheblich darunter. Da 
reich das SOT-23 locker aus. Die Wärme gibt er über die Kupferfläche der 
Leiterbahnen ab.

von Lars G. (lgw)


Lesenswert?

Ja ich stelle, nachdem ich gefühlt das halbe Forum hier durchgewühlt 
habe, auch fest: es gibt aktuell offenbar keine Alternative für das 
gesuchte Bauteil in TO-220. Glaubt man als Laie irgendwie erstmal nicht, 
so ungewöhnlich scheint die Anforderung auf den ersten Blick nicht zu 
sein; aber natürlich verbaut niemand mehr klassische Drahtbausteine in 
industrieller Fertigung, wo es nicht unbedingt nötig ist…

Je nun, dann muss ich halt fummeln, sind nicht die ersten SMDs die ich 
löte, und das Package geht ja noch halbwegs.

Dann bleibt aber die Frage, braucht man dann, beim IRLML2502, Pull-Down 
Widerstände am Gate? 10kOhm?

von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

Lars G. schrieb:
> Dann bleibt aber die Frage, braucht man dann, beim IRLML2502, Pull-Down
> Widerstände am Gate? 10kOhm?

Da die Ausgänge des PCA9685 The Power-On Reset (POR) default state of 
LEDn output pins is LOW in the case of
PCA9685, braucht man die nicht, es sind keine uC Eingänge die erst auf 
Ausgang geschaltet werden müssen.

Lars G. schrieb:
> RTC: ja ehm... für ne... Uhrzeit?

Kann der nRF52840 nicht zählen ?

Lars G. schrieb:
> U3: son Stromversorgungschip

Also hoffentlich korrekt nach Datenblatt beschaltet und nicht nur ein 
Platzhalter.

von Lars G. (lgw)


Lesenswert?

> Kann der nRF52840 nicht zählen ?

Eine RTC nutzt man ja in der Regel vor allem dann, wenn man damit 
rechnet, dass die Elektronik ab und an zwischendurch stromlos wird, man 
aber eine korrekte Uhrzeit braucht wenn sie wieder Strom hat.

Ein Heimcomputer wäre ein solches Beispiel. Der kann auch zählen.

Das ominöse „U3“ ist so nen Step Down-Converter basierend auf einem 
MP2315GJ-Z, bei den Chinesen bestimmt mit einer „Minimalbeschaltung“, 
hinten kommen laut Oszilloskop Laienhaft betrachtet aber ganz 
erträgliche 3.3V raus. Da meine Eingangsspannung irgendwo zwischen 12 
und 14.3V liegt (Solar und so), und der NiceNano eigentlich gebaut ist 
um mit Batterie oder USB-C versorgt zu werden, braucht es eine taugliche 
Vorschaltung - und die ist halt verfügbar, und ggf. durch was anderes zu 
ersetzen falls sich das ändert.

von Rainer W. (rawi)


Lesenswert?

Lars G. schrieb:
> aber natürlich verbaut niemand mehr klassische Drahtbausteine in
> industrieller Fertigung, wo es nicht unbedingt nötig ist…

Es gibt auch SMD Gehäuse, die ähnlich groß wie TO-220 sind. Bei der 
geringen Verlustleistung, die bei Verwendung von MOSFETs an der Stelle 
in deiner Schaltung entsteht, sind diese riesen Gehäuse einfach nicht 
erforderlich. Die bräuchtest du erst bei erheblich höherem Strom.

: Bearbeitet durch User
von Nemopuk (nemopuk)


Lesenswert?

Bedenke, dass die Leitungen zu den LED wie Antennen wirken und Störungen 
abstrahlen. Ich halte wenig davon, LEDs in diesem Umfang mit PWM zu 
dimmen. Besser Schaltwandler, deren DC Ausgangsstrom steuerbar ist.

: Bearbeitet durch User
von Lars G. (lgw)


Lesenswert?

Nemopuk schrieb:
> Bedenke, dass die Leitungen zu den LED wie Antennen wirken und Störungen
> abstrahlen. Ich halte wenig davon, LEDs in diesem Umfang mit PWM zu
> dimmen. Besser Schaltwandler, deren DC Ausgangsstrom steuerbar ist.

Klingt spannend - kannst du das weiter ausführen, bspw. mit passenden 
Bauteilen?

von Nemopuk (nemopuk)


Lesenswert?

Lars G. schrieb:
> kannst du das weiter ausführen, bspw. mit passenden Bauteilen?

Nicht auf die Schnelle. Wenn du dich bemühst, findest du sicher 
Schaltungsvorschläge im Internet.

https://www.google.com/search?client=ms-android-google&sca_esv=045a1871f2d08512&udm=2&q=led+step+down+converter+pwm+schematic&sa=X&bih=571&dpr=3.3

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

Lars G. schrieb:
> Klingt spannend

Ist aber völlig unsinnig bei 12V Streifen, die dimmt man nicht durch 8V, 
sonst werden einige Abschnitter schneller dunkel als andere (auch noch 
je nach Aufbau mit Vorwiderstand oder Stromreglerchip), sondern mit PWM.

Dabei beachtet man dass EMI erst ab 9kHz gemessen wird und relevant ist.

von Rainer W. (rawi)


Lesenswert?

Michael B. schrieb:
> Dabei beachtet man dass EMI erst ab 9kHz gemessen wird und relevant ist.

Nur sind Frequenzen über 9kHz bei PWM-Betrieb schnell erreicht.

von H. H. (hhinz)


Lesenswert?

Rainer W. schrieb:
> Michael B. schrieb:
>> Dabei beachtet man dass EMI erst ab 9kHz gemessen wird und relevant ist.
>
> Nur sind Frequenzen über 9kHz bei PWM-Betrieb schnell erreicht.

Aber nicht nennenswert abgestrahlt.

von Ralf G. (ralg)


Lesenswert?

Lars G. schrieb:
> Kurz zur Schaltung: ein PCA9685 (VCC 3,3V) schaltet qua
> TIP112-Transistoren die 12V der LED-Strips; ich rechne nicht mit Strömen
> >0,5A.

Nur mal zur Sicherheit(!):
Das soll nur so 'ne 'Effektbeleuchtung' werden.
Und:
Lars G. schrieb:
> heute will ich damit aber LEDs im Wohnraum dimmen :)
Das klingt nicht nach LED-Streifen.

Ist das so korrekt?

von Lars G. (lgw)


Lesenswert?

Das geht ja hoch her hier. :)

Also, es geht um RGB LED Streifen, diese billigen klassischen Dinger, 
nicht adressierbar. Die sind hier auch schon in meiner Vitrine verbaut, 
aktuell hängt da son China-Fernbedienungsding dran, wie man sie zB bei 
eBay bekommt. Die Teile machen ja auch ne PWM-Dimmung.

Es ist hier also nicht damit zu rechnen, dass sich die Situation 
gegenüber der aktuellen Installation verschlechtert! Im Gegenteil 
gewinne ich, mindestens die Option die PWM-Frequenz zu beeinflussen.

Ich hab' wie gesagt auch selbst schon einige Erfahrung mit der 
Ansteuerung dieser LEDs mit dieser Schaltung, aber gerade bei so etwas 
wie Bauteilauswahl fehlt mir einfach die notwendige Kenntnis.

Die 0,5A/Kanal sind auch realistisch; offiziell sind 30LED/m-Strips in 
der Regel mit 0,6A/m (7,2W/m) angegeben, das ist aber die Angabe für 
alle drei Kanäle zusammen. Man könnte also bei 0,5A/Kanal fast 3m Strip 
an einen RGB-Ausgang hängen.

Bei mir sind die Abschnitte alle deutlich kürzer als das.

von Ralf G. (ralg)


Lesenswert?

Also ~1/4W Verlustleistung bei den Transistoren pro Meter. Falls du von 
den o.g. Transistoren noch 'ne Kiste da hast: Nimm die einfach!

von Lars G. (lgw)


Lesenswert?

Nee, die sind alle irgendwo reingelötet.

Mir ist gerade aber noch ein Anwendungsfall durch den Kopf gegangen:

Ich habe vor zwei Jahren oder so ne ähnliche Schaltung aufgebaut, die 
12v/6W LED „Halogenstrahler“ dimmt.

Dazu hatte ich BDX53 hergenommen, die allerdings ziemlich viel Hitze 
produziert haben. Mir war damals nicht klar wieso (Aluminium regelt 
sowas ja dann), aber inzwischen ist mir klar, die schalten bei 3,3V 
einfach gar nicht ordentlich durch. :@

Nun dachte ich zunächst, dass diese Lampen für die kleinen SOT-23 
MOSFETs zuviel wären, aber die Stromaufnahme ist gemessen so um 0.6A bei 
Dauerstrom an 12V - der Blick ins Datenblatt verrät aber Imax continuous 
~ 1.3A.

Demnach sollte ich doch sogar diese Lampen ohne weiteres mit der 
gleichen Schaltung und den IRLML2502 schalten können, oder?

Das wäre famos.

Bei dem Packaging ist ja eine Kühlung nur durch die Pads auf der Platine 
möglich, ist das ausreichend bei der Last? Wie viel Fläche sollte man da 
vorsehen?

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

Lars G. schrieb:
> Wie viel Fläche sollte man da vorsehen?

Gar keine, der wird so wenig warm, das geht so weg.

Aber wie geschrieben: bei Kurzschluss geht er kaputt.

: Bearbeitet durch User
von H. H. (hhinz)


Lesenswert?

Lars G. schrieb:
> Dazu hatte ich BDX53 hergenommen, die allerdings ziemlich viel Hitze
> produziert haben. Mir war damals nicht klar wieso (Aluminium regelt
> sowas ja dann), aber inzwischen ist mir klar, die schalten bei 3,3V
> einfach gar nicht ordentlich durch. :@

Nix ist klar.

von Lars G. (lgw)


Lesenswert?

H. H. schrieb:
> Lars G. schrieb:
>> Dazu hatte ich BDX53 hergenommen, die allerdings ziemlich viel Hitze
>> produziert haben. Mir war damals nicht klar wieso (Aluminium regelt
>> sowas ja dann), aber inzwischen ist mir klar, die schalten bei 3,3V
>> einfach gar nicht ordentlich durch. :@
>
> Nix ist klar.

Heiter bis wolkig, wenn ich so aus dem Fenster gucke.

von Rainer W. (rawi)


Lesenswert?

Lars G. schrieb:
> Dazu hatte ich BDX53 hergenommen, die allerdings ziemlich viel Hitze
> produziert haben. Mir war damals nicht klar wieso (Aluminium regelt
> sowas ja dann), aber inzwischen ist mir klar, die schalten bei 3,3V
> einfach gar nicht ordentlich durch. :@

Da täuscht du dich. Das ist ein BJT. Der wird nicht mit Spannung 
angesteuert.
Außerdem bleiben an dem im durchgeschalteten Zustand, wenn es ungünstig 
läuft, 2V hängen (VCE(sat) max. 2V bei 12mA IB und 3A IC). Das heizt 
schon ganz gehörig.
Die Spannung an der Basis liegt dann bei maximal 2,5V.
RTFM

von Frank O. (frank_o)


Lesenswert?

Lars G. schrieb:
> Ich hab vor Jahren schon mal ne Schaltung gebaut, um 12V-LED-Streifen
> mit PWM zu dimmen - die funktioniert soweit auch immer noch. Damals
> diente das ganze nur dazu, um Pattern bei Elektroparties zu schalten,
> heute will ich damit aber LEDs im Wohnraum dimmen :)
>
> Deswegen wollte ich mich noch mal vergewissern, ob die Schaltung so Sinn
> ergibt,

Aus meiner Sicht nicht, da du doch offensichtlich was Neues bauen 
willst.
Wieso dann nicht WS2812b oder was in der Richtung? Da ist doch "dimmen" 
schon eingebaut.

von Rainer W. (rawi)


Lesenswert?

Frank O. schrieb:
> Wieso dann nicht WS2812b oder was in der Richtung? Da ist doch "dimmen"
> schon eingebaut.

Für einen Wohnraum möchte man i.d.R. einen vernünftigen CRI und nicht 
irgendein RGB-Weiß, aber wer weiß schon, was für Streifen Lars steuern 
möchte.

: Bearbeitet durch User
von Lars G. (lgw)


Lesenswert?

Rainer W. schrieb:
> Frank O. schrieb:
>> Wieso dann nicht WS2812b oder was in der Richtung? Da ist doch "dimmen"
>> schon eingebaut.
>
> Für einen Wohnraum möchte man i.d.R. einen vernünftigen CRI und nicht
> irgendein RGB-Weiß, aber wer weiß schon, was für Streifen Lars steuern
> möchte.

Ich schrub dazu ja oben:

"Also, es geht um RGB LED Streifen, diese billigen klassischen Dinger,
nicht adressierbar. Die sind hier auch schon in meiner Vitrine verbaut,
aktuell hängt da son China-Fernbedienungsding dran, wie man sie zB bei
eBay bekommt."

... und die sind natürlich nicht als Beleuchtung, sondern als knuffiges 
Effektlicht vorgesehen.

Einzeln ansteuerbare Strips sind auch nett, aber mir schlichtweg zu 
teuer und aufwendig für das bisschen an Licht was ich da reinbringen 
möchte. Trotzdem möchte ich das ganze aus Gründen mit dem besagten 
Mikrokontroller steuernn, und ich suche nur die Schaltung dazwischen; 
wie ich Eingangs schrieb:

"Kurz zur Schaltung: ein PCA9685 (VCC 3,3V) schaltet qua
TIP112-Transistoren die 12V der LED-Strips; ich rechne nicht mit Strömen
>0,5A."

Man kann da natürlich auch statt fünf 3-Kanal-Strips 15 1-Kanal-Strips 
in Warm/Kaltweiss dranhängen, wenn man das gerne möchte, das ist aber 
nicht die Zielsetzung (und technisch glaube ich auch komplett 
unerheblich).

Soweit klingt das ja aber eigentlich auch schon ganz gangbar... ich 
schubs mal ne Platine zusammen die Tage.

von Lars G. (lgw)


Lesenswert?

Michael B. schrieb:
> Da 16 einzelne Überstromüberwachungen aufwändig sind, smart low side
> switches wie BD8LD650 teuer, würde ich einen einzelnen Widerstand in
> alle zusammengefassten Transistormasseverbindungen einschleifen (z.B. 16
> x 0.5A = 8A, 0.05 Ohm macht 0.4V) und den Spannungsabfall an ihm per
> Analogeingang des N!N1 auswerten.

Gerade grüble ich über diesen Vorschlag nach. Zuerst war ich auf dem 
Holzweg und glaubte hier einen Widerstand zu benötigen, der 100W 
Nennlast verträgt, weil 8A*12V ~ 100W. Dann ist mir mein Denkfehler klar 
geworden, denn es sollten ja in der Schaltung nur 8A*0,4V = 3,2W sein; 
die restliche Spannung fällt ja an den Verbrauchern ab.

Habe mal ein wenig gesucht, und lande dann bei einem 
Axialdrahtwiderstand, z.B. 
https://www.reichelt.de/de/de/shop/produkt/drahtwiderstand_axial_4_w_0_05_ohm_5_-233361

0.05Ω, 4W, 0.45V

Wirkt irgendwie ein bisschen knapp.

Dann gibt's natürlich Dickschichtwiderstände wie:
https://www.reichelt.de/de/de/shop/produkt/dickschichtwiderstand_radial_30_w_0_1_ohm_1_-236904

... aber die sind preislich dann ungefähr so teuer wie das Board samt 
restlicher Beschaltung. Wäre die Sache wert, aber.

Empfehlungen dazu?

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?


von Rainer W. (rawi)


Lesenswert?

Michael B. schrieb:
> Wenn's billig sein muss, 2 davon parallel
> https://www.pollin.de/p/drahtwiderstand-0-1-ohm-2w-5-axial-221466

Zwei 2W Widerstände parallel bringt gegenüber einem 4W kein bisschen 
mehr Reserve.

Mit 3 Stück 0,15 Ohm 3W parallel wäre man auf der sicheren Seite und 
günstiger wäre es auch noch.

Michael B. schrieb:
> Da 16 einzelne Überstromüberwachungen aufwändig sind, smart low side
> switches wie BD8LD650 teuer, würde ich einen einzelnen Widerstand in
> alle zusammengefassten Transistormasseverbindungen einschleifen (z.B. 16
> x 0.5A = 8A, 0.05 Ohm macht 0.4V)

Was meinst du wohl, was passiert, wenn diese 8A über einen einzelnen der 
Kanäle fließen. Wenn der auf 0.5A ausgelegt ist, wird der ziemlich dicke 
Backen machen. Oder willst du nur das Netzteil schützen?

p.s.
Zu spät gesehen, von wem diese Vorschläge kamen - Nomen est omen.

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


Lesenswert?

Rainer W. schrieb:
> Was meinst du wohl, was passiert, wenn diese 8A über einen einzelnen der
> Kanäle fließen.

Ich meine, dass ein IRLML2502 mit 3V angesteuert und einem 0.05 Ohm 
Widerstand nach Masse an einem 12V Netzteil zumindest aus den 
Ausgangselkos des Netzteils bei ca. 2V UGS und ca. 1V am 0.05R etwa 20A 
fliessen lässt, deutlich unter den 33A peak des IRLML2502, und wenn man 
innerhalb von 20us abschaltet das laut SOA Diagramm bei 10V UDS 
übersteht. Da ein nrf52840 ca. 5us pro Wandlung benötigt, sollte das gut 
zu schaffen sein.

Rainer W. schrieb:
> p.s.
> Zu spät gesehen, von wem diese Vorschläge kamen - Nomen est omen.

Der blöde Rainer, das hab ich sofort gesehen, dem muss man alles 
vorrechnen weil er fachlich eine Null ist.

: Bearbeitet durch User
von Rainer W. (rawi)


Lesenswert?

Michael B. schrieb:
> ... und wenn man innerhalb von 20us abschaltet das laut SOA Diagramm
> bei 10V UDS übersteht.

Dafür sollte der Programmierer dann in der Tat sorgen. Echtzeitfähigkeit 
mit 20µs maximaler Antwortzeit (d.h. in allen Lebenslagen) auf dem N!N1 
ist für den TO sicherlich kein Problem ;-)

Warum 2x2 besser als 4 ist, habe ich allerdings immer noch nicht 
verstanden.

von Lars G. (lgw)


Lesenswert?

Naja, mit der AD Wandlerfrequenz von 200kHz und nem CPU-Takt von 64Mhz 
besteht beim nrf52840 zumindest eine realistische Chance, rechtzeitig zu 
reagieren.

Im worst case geht halt nen Transistor flöten, ärgerlich - aber bei DIY 
verkraftbar.

Finde den Vorschlag den Strom auf diese Weise zu überwachen jedenfalls 
nicht blöd - wenn es ne bessere Alternative gibt, kann man die ja 
vorschlagen. Mir ist aber bisher auch nix besseres eingefallen, was im 
Aufwand angemessen ist. Die ganzen Chinacontroller für die Strips 
brutzeln auch einfach durch wenn man sie kurzschließt.

von Rainer W. (rawi)


Lesenswert?

Lars G. schrieb:
> Die ganzen Chinacontroller für die Strips
> brutzeln auch einfach durch wenn man sie kurzschließt.

Die, die das nicht tun, leben davon, dass die FETs DEUTLICH dicker als 
das Netzteil sind. Bei 16 Kanälen müssen die für 
Dauerkurzschlussfestigkeit dann eben ETWAS größer als ein IRLML2502 sein 
;-)

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Michael B. schrieb:
> Dabei beachtet man dass EMI erst ab 9kHz gemessen wird und relevant ist.
Dabei beachtet man aber auch, dass die relevanten hohen Frequenzen in 
den Flanken der PWM stecken. Oder andersrum: eine PWM mit 10 Hz kann mit 
der richtigen Schaltung ganz ohne Probleme Störungen im MHz-Bereich 
erzeugen.

Lars G. schrieb:
> wenn es ne bessere Alternative gibt, kann man die ja vorschlagen.
Ich halte einen winzigen SOT23-Transistor speziell dann für 
unterdminensioniert, wenn man für "wenig Sörausstrahlung" die 
Schaltflanken flacher macht. Denn dann muss man auf einmal auch 
Schaltverluste berücksichtigen.

Lars G. schrieb:
> Finde den Vorschlag den Strom auf diese Weise zu überwachen jedenfalls
> nicht blöd - wenn es ne bessere Alternative gibt, kann man die ja
> vorschlagen.
Ich würde den Strom nicht mit Shunts und Klimbim und Softwareabschaltung 
überwachen, sondern mit einem Stromsensor ACSxxx von Allegro, der dann 
bei zu hohem Strom einen Komparator mit Selbsthaltung umwirft, der alle 
Gates nach GND zieht und alle Kanäle abschaltet.

Man kann in eine solche Schaltung dann auch leicht auch einen Hiccup 
einbauen. Und weil es in der Baugröße dieses Komparators auch winzige µC 
gibt, kann man die Arbeit auch so einem aufhalsen. Dann kann man die 
ganze zeitliche Filterung in SW machen. Und weil dieser winzige µC 
nichts zu tun hat, als den Strom zu überwachen und ggfs die Mosfets 
abzuschalten, kommt dem auch kein Interrupt dazwischen und verzögert die 
Abschaltung unerwartet.

von Stephan (stephan_h623)


Lesenswert?

Nicht alles gelesen, aber auch mal im realen Betrieb testen.
Dimmen mit evtl. soften Übergängen ist was anderes als auf Parties 
schalten.

Für ein Nachtlicht mit Musik etc. hatte ich 250Hz angesetzt.
- ESP kann 14 Bit (dann 0,25µs Auflösung), sollte also kein Thema sein
- für einstellbare Grundhelligkeit gingen aber schon 2 Bit drauf
- nochmal 3 Bit für variable Lampenschirme (Scherenschnitt, dunkles / 
helles Transparentpapier)
- waren damit für Schummerlicht und mit hellem Lampenschirm nur noch 
125µs Einschaltdauer
- an sauberes Ausfaden aber nicht zu denken; unter 3 µs Einschaltdauer 
war durch die Sättigung und evtl. noch parasitäre Kapazitäten deutlich 
sichtbar verzerrt; und 1/40 an Lichtleistung ist noch grob 1/6 an 
empfundener Helligkeit und zu früh zum ganz ausschalten

Hab dann letztenendes nen 2. Schalttransistor (nur BC337-40 mit den 
kleinen Strömen) mit 30-fach höherem Vorwiderstand verwendet.
Der läuft bei vollem Licht zu 100% mit. Ruckelt damit auch nichts, wenn 
der große Transistor in den Bereich <4µs Einschaltdauer kommt. Da läuft 
ja nur noch 1/33 über den großen Transistor und ist damit unter der 
Wahrnehmungsschwelle.
Wenn ichs nochmal bauen würde: eher 50-facher Vorwiderstand und die 
Einschaltdauer der Transistoren um so 0.5-1µs kompensieren. Dann wäre 
Dimmen nochmal nen Faktor 2 an gefühlter Helligkeit weiter runter auch 
schön möglich. Dann grob Faktor 100.000 an Dynamik. Der Rest dann evtl. 
mit nem minimalen Kondensator parallel zur LED.

Kurzum: Faktor 1000 an Beleuchtungsstärke bekommt man noch ganz gut per 
PWM hin. Ist aber nur grob ein Faktor 30 an gefühlter Helligkeit.
Beim Einstellen auch kein Problem. Da ist ne direkte Response auch 
wünschenswert.
Um da dann gefühlig zu Faden ist aber evtl. nochmal ein Faktor 250-1000 
an Beleuchtungsstärke wünschenswert. Und da wirds dann mit den 
Schaltzeiten reichlich sportlich.

von Lars G. (lgw)


Lesenswert?

Die Störungen die ich bisher so beobachtet habe lagen (logischerweise) 
eher nicht im MHz-Bereich - die merkt man ja eher durch sekundäre 
Effekte -sondern zumeist tatsächlich einfach bei der jeweiligen 
Schaltfrequenz, sofern die im hörbaren Bereich liegt.

Dieser Aufbau mit den BCX-Dingern brummt je nach gewählter PWM-Frequenz 
in der Audio-Entstufe daneben immens; da vermute ich aber die aktuell 
relativ langen Leitungen mit relativ hohen Strömen als den an sich 
problematischen Teil, nicht die Schaltung selbst. Habe das aber auch 
noch nicht so richtig "tief" getestet. Muss nächste Woche mal das Oszi 
von der Arbeit mitnehmen und ein bisschen messen was da überhaupt los 
ist.

Gerade mischen sich hier aber auch zwei Anwendungsfälle, weil ich mal 
wieder zu neugierig bin; einmal die wirklich mit geringen Strömen 
"befeuerten" LED-Streifen, und dann diese 6W-"Halogen"-Spots, die noch 
mal nen ganz anderer Schnack sind. Für die kann man ggf. auch ne eigene 
Schaltung mit angemessen großen MOSFETs bauen, vllt. sowas wie IRLZ34N.

Bei 15 MOSFETs für die RGB-Steuerung fände ich schon einen 
Einstiegspreis unter 20 Cent ... attraktiv. Daher würde ich für die 
Anwendung definitiv auf die

von Joachim B. (jar)


Lesenswert?

Lothar M. schrieb:
> Ich halte einen winzigen SOT23-Transistor speziell dann für
> unterdminensioniert, wenn man für "wenig Sörausstrahlung" die
> Schaltflanken flacher macht. Denn dann muss man auf einmal auch
> Schaltverluste berücksichtigen.

deswegen dachte ich an bestückte Adapterplatinen im TO220 Design was ja 
Platinenfertiger schon anbieten (für die Wärmeableitung bieten sich ja 
Durchkontaktierungen am richtigen Pin an) es soll auch für die TO220 
Pins abgewinkelte Stiftleisten geben.

von Lars G. (lgw)


Lesenswert?

Joachim B. schrieb:
> Lothar M. schrieb:

> deswegen dachte ich an bestückte Adapterplatinen im TO220 Design was ja
> Platinenfertiger schon anbieten (für die Wärmeableitung bieten sich ja
> Durchkontaktierungen am richtigen Pin an) es soll auch für die TO220
> Pins abgewinkelte Stiftleisten geben.

… das ergibt für mich aber auch wieder keinen Sinn. Ich hatte ja danach 
schon gefragt; da ich hier sowieso selbst eine Platine „designen“ werde, 
kann ich ja eine entsprechende Kühlfläche auch einfach auf der Platine 
integrieren, z.B. durchkontaktiert auf der Rückseite. Irgendwer meinte 
oben, das wäre nicht nötig… wenns der Sicherheit dient?

von Rainer W. (rawi)


Lesenswert?

Lars G. schrieb:
> Die Störungen die ich bisher so beobachtet habe lagen (logischerweise)
> eher nicht im MHz-Bereich - die merkt man ja eher durch sekundäre
> Effekte -sondern zumeist tatsächlich einfach bei der jeweiligen
> Schaltfrequenz, sofern die im hörbaren Bereich liegt.

Das kommt drauf an, ob man vielleicht eine DCF77-Uhr betreiben möchte 
oder einen KW-Empfänger. Der Mensch selbst kann elektromagnetische 
Störungen nur in einem extrem kleinen Spektralbereich wahrnehmen und ist 
im restlichen Bereich dafür ohne Hilfsmittel ziemlich blind.

Lars G. schrieb:
> Gerade mischen sich hier aber auch zwei Anwendungsfälle, weil ich mal
> wieder zu neugierig bin; einmal die wirklich mit geringen Strömen
> "befeuerten" LED-Streifen, und dann diese 6W-"Halogen"-Spots, die noch
> mal nen ganz anderer Schnack sind. Für die kann man ggf. auch ne eigene
> Schaltung mit angemessen großen MOSFETs bauen, vllt. sowas wie IRLZ34N.

Du kannst dir auch fertige H801-Module nehmen. Dann hast du vier Kanäle 
und kannst die direkt mit Tasmota per WLAN steuern.

: Bearbeitet durch User
von Joachim B. (jar)


Lesenswert?

Lars G. schrieb:
> … das ergibt für mich aber auch wieder keinen Sinn.

ihr da Ohm (hier der TO) macht Watt ihr Volt

Lars G. schrieb:
> Irgendwer meinte
> oben, das wäre nicht nötig… wenns der Sicherheit dient?

hey Trollinski, denkst du ich suche nun wen du meinst?
irgendwer + oben sind keine Ortsbeschreibung!

over and out QED!

von Lars G. (lgw)


Lesenswert?

Rainer W. schrieb:
> Lars G. schrieb:
>> Die Störungen die ich bisher so beobachtet habe lagen (logischerweise)
>> eher nicht im MHz-Bereich - die merkt man ja eher durch sekundäre
>> Effekte -sondern zumeist tatsächlich einfach bei der jeweiligen
>> Schaltfrequenz, sofern die im hörbaren Bereich liegt.
>
> Das kommt drauf an, ob man vielleicht eine DCF77-Uhr betreiben möchte
> oder einen KW-Empfänger. Der Mensch selbst kann elektromagnetische
> Störungen nur in einem extrem kleinen Spektralbereich wahrnehmen und ist
> im restlichen Bereich dafür ohne Hilfsmittel ziemlich blind.

... aber das ist ja genau das, was ich mit "Sekundären Effekten" gemeint 
habe. :)

Stephan schrieb:
> Nicht alles gelesen, aber auch mal im realen Betrieb testen.
> Dimmen mit evtl. soften Übergängen ist was anderes als auf Parties
> schalten.

Stephan, danke für den Input. Ich kenne die Effekte; gerade die 
LED-Strips fragwürdiger Bauteilherkunft sind da ja wirklich... wie soll 
man sagen, kreativ in ihrem Ansprechverhalten? Ich würde das erstmal als 
ersten Wurf sehen, und dann mal gucken welche Dimm-Ergebnisse/Fades so 
möglich sind.

Für einen ersten Wurf wäre ich zufrieden, wenn sich die Helligkeit 
statisch  brauchbar justieren lässt. Die Idee mit dem zusätzlichen BCX 
finde ich interessant; mir ist aber noch nicht ganz klar, wie du das 
Ding beschaltet hast.

Könntest du noch mal genau die Beschaltung/Ansteuerung skizzieren... 
hattest du für den BCX nen zusätzlichen PWM-Kanal, oder wie muss man 
sich das vorstellen?

von Gunnar F. (gufi36)


Lesenswert?

Lars G. schrieb:
> Die Störungen die ich bisher so beobachtet habe lagen (logischerweise)
> eher nicht im MHz-Bereich - die merkt man ja eher durch sekundäre
> Effekte -sondern zumeist tatsächlich einfach bei der jeweiligen
> Schaltfrequenz, sofern die im hörbaren Bereich liegt.

Wie hast Du die beobachtet? Ich bin wegen solcher PWM-Dimmer schon durch 
die EMV-Prüfung eines Gerätes geflogen, und zwar leitungsgebundene 
Störungen bis 30Mhz. Wie kommst Du darauf, dass die PWM im Basisband 
bleibt? Lies mal Grundlagen über Fourier von trapezförmigen Größen nach. 
Da wunderst Du Dich vielleicht. Ein Summen des Gerätes stört im Labor 
dann am wenigsten!

von Gunnar F. (gufi36)


Lesenswert?

Gunnar F. schrieb:
> und zwar leitungsgebundene
> Störungen

P.S. Das sind dann Gleichtaktstörungen, die der 
Kleinspannungs-LED-Treiber durch das Netzteil ins Stromnetz "speist". 
Und was auf der einen Seite über Draht fließt, wird auf der anderen 
Seite ins Universum gestrahlt. Da ist dann die ganze Installation eine 
große (Funker mögen mir verzeihen!) Antenne.
Im vorliegenden Fall hat der mit 8kHz getaktet und etwa 5-10A in die LED 
gespeist. Die vier Farben RGBW waren blöderweise in Phase, also haben 
die Ströme sich aufsummiert. Das Netzteil ist damit permanent 
Lastsprünge am Ausregeln, die sich halt im Primärstrom widerspiegeln.

von Lars G. (lgw)


Lesenswert?

Gunnar F. schrieb:
> Wie hast Du die beobachtet?

Naja, die hört man halt wenn man die Anlage aufdreht, konkret ergibt 
sich ein schönes Pfeifen - also je nach PWM-Frequenz.

Wie genau die da hin kommen muss ich noch rausfinden, denn all das hängt 
im Prinzip an einem großen 12V-Netz; es kann sich hier also um Störungen 
handeln, die vom Treiber zurück ins Netz laufen, und dann irgendwas von 
der Audio-Hardware stören (weil Stromversorgung unsauber) oder via Kabel 
abgestrahlt und wiederum "empfangen" werden.

Ich würde natürlich gerne beides vermeiden. Dazu wäre es schön, die 
PWM-Flanken etwas zu entschärfen - und vllt muss man auf der 
Versorungsseite noch mal sehen, ob ein Tiefpass Sinn macht?

> Wie kommst Du darauf, dass die PWM im Basisband
bleibt? Lies mal Grundlagen über Fourier von trapezförmigen Größen nach.

Muss ich nicht nachlesen; bin da bewandert. Ich behaupte ja auch gar 
nicht, dass es keine anderen Störungen gibt. Ich sage lediglich, dass 
die von mir beobachteten Störungen die waren, die der PWM-Frequenz 
entsprechen.

Ich habe ja mit keinem Wort geschrieben, dass es keine anderen Störungen 
gibt, sondern sogar ganz explizit zum Ausdruck gebracht, dass die 
anderen Störungen im "Alltag" eben schwer zu beobachten sind, aka wenn 
man nicht gerade ne EMV-Prüfung eines Gerätes absolviert.

Hilfreich wären neben solcher Anekdoten aber auch Tipps, wie sich so 
etwas vermeiden ließe :)

PS: nur um hier Verwirrungen zu vermeiden. Ich bin gelernter Tonfuzzi 
und wenn ich was kann, dann ist es die Frequenz von Audio-Schwingungen 
zu identifizieren. Deswegen weiss ich im übrigen auch was ne 
Fourier-Transformation ist, und wie Rechteckschwingungen und 
Frequenzen... yada yada.

: Bearbeitet durch User
von Stephan (stephan_h623)


Lesenswert?

Lars G. schrieb:
> Könntest du noch mal genau die Beschaltung/Ansteuerung skizzieren...
> hattest du für den BCX nen zusätzlichen PWM-Kanal, oder wie muss man
> sich das vorstellen?

Grad nix zur Hand, aber einfach 2 PWM-Kanäle > 2xBasiswiderstand > 
2xBC337.
Emitter an GND. LED (geschlachteter 12V-Strahler) an ca. +8V.
Von der Kathode der LED dann einmal mit 15 Ohm und einmal mit 470 Ohm zu 
den 2 Kollektoren.

BC337 ist dafür nicht wirklich gut mit der Turn-Off-Zeit. Aber passenden 
kleinen Mosfet für 3.3V hatte ich keinen da.

von Bauform B. (bauformb)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Stephan schrieb:
> Faktor 1000 an Beleuchtungsstärke bekommt man noch ganz gut per
> PWM hin. Ist aber nur grob ein Faktor 30 an gefühlter Helligkeit. [...]
> Um da dann gefühlig zu Faden ist aber evtl. nochmal ein Faktor
> 250-1000 an Beleuchtungsstärke wünschenswert. Und da wirds dann
> mit den Schaltzeiten reichlich sportlich.

Kleine Leistungen wie hier funktionieren doch noch mit 
Konstantstromquellen. Da begrenzen nur Offsetspannung und Biasstrom das 
Dimm-Vergnügen.

Und man könnte wirklich regeln, mit einer Fotodiode, also die 
Helligkeit. Handlich verpackt mit Vorverstärker und Filter gibt es z.B. 
den SFH5711. Der liefert einen Strom proportional zur gefühlten 
Helligkeit (doppelt so hell = doppelter Strom). Wenn man darüber den 
LED-Strom regelt, kommt man wahrscheinlich mit 256 Stufen aus.

Meiner Simulation fehlen alle Feinheiten, die Bauteile sind völlig 
zufällig und die LED muss den SFH wohl direkt anleuchten. Aber man sieht 
das Prinzip: der LED-Strom ist nicht mehr linear vom Steuersignal 
abhängig.

von Rainer W. (rawi)


Lesenswert?

Bauform B. schrieb:
> Der liefert einen Strom proportional zur gefühlten
> Helligkeit (doppelt so hell = doppelter Strom).

Da fehlt wohl noch ein Koeffizient.

Ausgehend von bspw. 10 lx ist bestimmt keine Verzehnfachung der 
Beleuchtungsstärke erforderlich, um die empfundene Helligkeit zu 
verdoppeln (Stromänderung 10 µA nach 20 µA, Beleuchtungsstärke 10 lx 
nach 100 lx lt. Datenblatt).

von Stephan (stephan_h623)


Lesenswert?

Bauform B. schrieb:
> Stephan schrieb:
>> Faktor 1000 an Beleuchtungsstärke bekommt man noch ganz gut per
>> PWM hin. Ist aber nur grob ein Faktor 30 an gefühlter Helligkeit. [...]
>> Um da dann gefühlig zu Faden ist aber evtl. nochmal ein Faktor
>> 250-1000 an Beleuchtungsstärke wünschenswert. Und da wirds dann
>> mit den Schaltzeiten reichlich sportlich.
>
> Kleine Leistungen wie hier funktionieren doch noch mit
> Konstantstromquellen. Da begrenzen nur Offsetspannung und Biasstrom das
> Dimm-Vergnügen.
>
> Und man könnte wirklich regeln, mit einer Fotodiode, also die
> Helligkeit. Handlich verpackt mit Vorverstärker und Filter gibt es z.B.
> den SFH5711. Der liefert einen Strom proportional zur gefühlten
> Helligkeit (doppelt so hell = doppelter Strom). Wenn man darüber den
> LED-Strom regelt, kommt man wahrscheinlich mit 256 Stufen aus.

Klar. Für PWM war halt alles da. Bestellen+Warten wollt ich net.
Für die schwache Stufe hätte ich aber wohl besser nen BC547 genommen. 
Der hat deutlich weniger Abschaltzeit aus der Sättigung und wäre auch da 
gewesen.
Aber hat auch so gepasst. Und ein BC547 alleine wäre vom Strom zumindest 
sehr knapp.

Aber war trotzdem interessant. Hätte ich so deutlich nicht erwartet.
War aber auch kaum was vorher überlegt. Nur schnell zusammengestöpselt.

von Lars G. (lgw)


Lesenswert?

Anleuchten kann ich mit meinen Streifen natürlich nichts.

Aber die Idee mit den zwei „Stufen“ finde ich nicht unattraktiv, ich 
hatte mir tatsächlich schon die Frage gestellt, ob man so nen Streifen 
auch richtig smooth dimmen könnte.

Mit den PCA9685 ist es ja easy die Anzahl der PWM-Kanäle real auf 30 zu 
erhöhen… muss ich mal als Test zusammenstecken, BC337-40 hab ich auch 
noch ne Tüte hier rumliegen.

Also einfach nur um ne Idee von Dynamik und Auflösung zu bekommen.

: Bearbeitet durch User
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.