Forum: Compiler & IDEs LtSpice unter Linux


von Robert B. (robertoneu_95)


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Hallo liebe Community,

gibt es eine andere Möglichkeit, LtSpice auf meinem Linux-Rechner zu 
installieren, außer mit "wine" vorher installiert zu haben?

Haben einige hier Erfahrung mit Qucs oder ngspice gemacht?

Und gibt es noch andere Tools, die für Linux ebenfalls gut geeignet 
wären wie LtSpice?

Ziel:

Ich möchte gerne Schaltungen aufbauen, simulieren und analysieren. 
Anschließen für meine eigene Hardwareentwicklung verwenden. Als das Tool 
sollte schon zuverlässig und sehr genau sein bei der Simulation. Und mir 
viele Möglichkeiten geben, meine Schaltung so realistisch wie möglich 
aufzubauen.

Bin für jede Hilfe, dankbar.

Gruß
Robert

von Harald K. (kirnbichler)


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Da ltspice mit wine funktioniert -- was stört Dich daran?

https://github.com/joaocarvalhoopen/LTSpice_on_Linux_Ubuntu__How_to_install_and_use

von Manuel H. (Firma: Universität Tartu) (xenos1984)


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Ich verwende unter Linux zur Simulation ngspice. Meine Erfahrungen sind 
so weit durchweg positiv. Kommt natürlich darauf an, was man erreichen 
möchte und wie gut man sich mit der Bedienung anfreunden kann.

von Yalu X. (yalu) (Moderator)


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Robert B. schrieb:
> Haben einige hier Erfahrung mit Qucs oder ngspice gemacht?

ngspice habe ich regelmäßig benutzt, bevor ich LTspice kannte. Es wird
auch von KiCAD als Simulationsbackend genutzt.

Der Grund, warum ich auf LTspice umgestiegen bin, war nicht technischer
Natur, sondern lag vor allem in dem IMHO gut für Simulationsanwendungen
optimierten Schaltplaneditor.

von Nemopuk (nemopuk)


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Robert B. schrieb:
> gibt es eine andere Möglichkeit, LtSpice auf meinem Linux-Rechner zu
> installieren, außer mit "wine" vorher installiert zu haben?

Alternativ kannst du eine virtuelle Maschine mit Windows ausführen, zum 
Beispiel mit QEMU + KVM + virt-manager oder Oracles VirtualBox. Der 
Speicherbedarf davon ist natürlich noch höher als von Wine(HQ). 
Andererseits brauchst du dazu keine i386 Architektur in Linux.

Da ich sowieso ab und zu mal etwas unter Windows ausprobieren muss, 
nutze ich diesen Weg auch für LtSpice.

: Bearbeitet durch User
von Norbert (der_norbert)


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Nemopuk schrieb:
> Andererseits brauchst du dazu keine i386 Architektur in Linux.

Hat mich auch immer genervt. Aber…

Einfach das olle 32/64 gemischte LTspice Geraffel einmal in einer 
temporären QEMU Umgebung installieren und dann nur die 64bit Komponenten 
in das richtige System übernehmen. Hat einen schmalen Fußabdruck, ohne 
das unnötige 32bit-Windows Gelumpe aus dem letzten Jahrtausend mit herum 
schleppen zu müssen.

von Rbx (rcx)


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Norbert schrieb:
> 32bit-Windows Gelumpe aus dem letzten Jahrtausend mit herum
> schleppen zu müssen.

Na, das ist Quark. So ähnlich waren die Rufe damals auch, als es um DOS 
unter Windows ging.
Die Wine-Entwickler hatten gerade in letzter Zeit die "Balance" zwischen 
32 und 64 Bit Programmen recht gut hinbekommen.
Als ich mit Fedora Workstation anfing, gab es da noch ein reichliches 
Durcheinander.

(Beitrag "LTSpice per Dos-Befehl ausführen")

: Bearbeitet durch User
von Norbert (der_norbert)


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Rbx schrieb:
> Die Wine-Entwickler hatten gerade in letzter Zeit die "Balance" zwischen
> 32 und 64 Bit Programme recht gut hinbekommen.

Ich redete nicht von Wine, sondern von LTspice. Das braucht im Jahre des 
Herrn 2025 immer noch 32bit Windows Komponenten ausschließlich für die 
Installation.
Einmal installiert läuft es dann rein 64bit.

Ich habe mir diesen Quatsch einfach mal erspart und pflege seitdem 
lieber ein reines 64bit Linux-System.

Früher:
1
root@Entwicklung:~# dpkg --print-architecture
2
amd64
3
root@Entwicklung:~# dpkg --print-foreign-architectures
4
i386

Jetzt:
1
root@Entwicklung2:~# dpkg --print-architecture
2
amd64
3
root@Entwicklung2:~# dpkg --print-foreign-architectures

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Robert B. schrieb:
> Haben einige hier Erfahrung mit Qucs

Habe ich hin und wieder benutzt.  Funktioniert, meiner Meinung nach ist 
der Editor sehr viel angenehmer zu bedienen als das sehr, sehr 
eigenwillige Bedienkonzept von LTspice.  Hin und wieder laufen die 
Simulationen auch mal in eine Exception, weil irgendwas nicht 
konvergiert.  Da muss man sich dann zu helfen wissen, ideale 
Spannungsquelle mit Vorwiderstand versehen oder sowas.

Leider hat der Autor dann den Nachfolger qucs-Studio wieder 
closed-source Windows-only gemacht, vorgeblich, weil die 
Opensource-Version zu wenig Beteiligung gehabt hätte.  Nun, die 
closed-source-Version hat dann Null externe Beteiligung, noch ein 
Windows-only tool braucht eh keiner, da kann man dann gleich LTspice 
nehmen.

von Εrnst B. (ernst)


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Wine bietet ab Version 10.2 einen "Wow64"-Modus, mit dem ein 64-Bit-Wine 
auch 32-Bit Windows Applikationen ausführen kann.
d.H. eine parallele Installation von 32-Bit-Wine mit foreign 
Architecture i386 und 100erten 32-Bit-Dependencies entfällt dann.

Aber: Das muss zur Compile-Zeit eingeschaltet worden sein, und die 
Distro-Packager müssen dann in der 64-Bit-Wine-Version auch die 32-Bit 
DLLs mitliefern, was noch nicht wirklich überall gut klappt.

von Norbert (der_norbert)


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Εrnst B. schrieb:
> Wine bietet ab Version 10.2 einen "Wow64"-Modus, mit dem ein 64-Bit-Wine
> auch 32-Bit Windows Applikationen ausführen kann.
> d.H. eine parallele Installation von 32-Bit-Wine mit foreign
> Architecture i386 und 100erten 32-Bit-Dependencies entfällt dann.

Interessante Information, Ernst.
Momentan ist noch 10.0 in Debian Stable (13,Trixie) paketiert.
Aber bei der nächsten Stable in zwei Jahren sollte man das zumindest mal 
im Hinterkopf behalten. Andererseits wird es hier auf diesem Rechner 
wohl kaum eine weitere 32bit Windows Applikation geben.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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LTSpice laeuft bei mir auch auf einem Raspi 4b.

von Harald K. (kirnbichler)


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Dieter D. schrieb:
> LTSpice laeuft bei mir auch auf einem Raspi 4b.

Davon gibt es ein aarch64-Binary? - Ach nee, der arme Pi muss auch noch 
x86_64 emulieren.

Na dann.

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


Angehängte Dateien:

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Kann man sich aussuchen, welche man nimmt.

Diese Anleitung hatte ich dazu verwendet:
https://pi-apps.io/install-app/install-wine-x64-on-raspberry-pi/

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