Weil das Thema in einem anderen Thread (Beitrag "Re: SMD manueller Schablonendrucker") aufkam mit der Bitte um mehr Details - here we go: Es gibt ja diese billigen China-Vakuumpinzetten, die aber scheiße sind, weil sie den Unterdruck nicht ordentlich halten. Für größere Chips, die nicht mehr in normale Pinzetten passen (hauptsächlich FPGAs), hab ich mir so ein Ding gemoddet. Die "Saugblase" hinten aufgeschnitten und PVC-Schlauch einfach nur reingesteckt. Am andern Ende des Schlauchs sitzen mit T-Stück eine 12V Vakuumpumpe und ein 12V Ventil. Wenn die Pumpe aus geht, macht das Ventil 2s lang "zum lüften" auf, damit der Chip auch gleich runterfällt. (Dafür hab ich mir irgendwas simples mit 2 Transistoren und einem Elko zusammengefrickelt soweit ich mich erinnere.) Zum Auslösen ein Fußpedal. Hat für mich bisher mit 0.8er pitch BGAs gut genug funktioniert. T-Stück findet man als "Aquarium Schlauchverbinder" o.ä. Das Ventil hab ich ziemlich sicher aus der Ramschecke von Pollin, vergleichbare gibt es aber auch bei Amazon/Aliexpress. Stichworte: (Mini) Magnetventil 12V Pumpe ist glaub ich von Amazon (https://www.amazon.de/dp/B014V2OJTA) - die gibt es nicht mehr, aber mit Mini Membranpumpe / Vakuumpumpe 12V findet man einige Alternativen. Pedal ist das hier: https://www.amazon.de/dp/B07PPPZZXS Das Pedal hat 3 Anschlüsse COM + NC und NO. Mit einem passenden Ein/Aus/Ein-Umschalter (Beispielbild) kann man Schalter+Pedal in Wechselschaltung verdrahten und Polarität des Pedals so wählen wie man es lieber hat. Ich nutze normalerweise "Vakkum an wenn Pedal nicht gedrückt". Als Halterung für die Pinzette hab ich einfach wild ein Kunststoffröhrchen mit Heisskleber an die "Bedieneinheit" (Schraubenverpackung aus dem Baumarkt) geklebt und das ganze an die Holzplatte gespaxt. (Von dem Pedal gibt es noch einen weiteren Abgriff, damit ich das Pedal auch als Trigger für Oszi & Logic Analyzer nutzen kann.) Zu der kleinen Minischaltung, die nach Pumpen-cutoff das Ventil aufmacht hab ich jetzt nichts mehr gefunden und ich möchte das Zeug jetzt auch nicht so gerne da rausmontieren um das rauszuzeichnen, aber da gibt es sicher viele taugliche, simple Ansätze die funktionieren. Freilaufdioden hab ich direkt an die Lötfahnen von Ventil & Pumpe gelötet.
Benedikt H. schrieb: > Am andern Ende des Schlauchs > sitzen mit T-Stück eine 12V Vakuumpumpe und ein 12V Ventil. Wenn die > Pumpe aus geht, macht das Ventil 2s lang "zum lüften" auf, damit der > Chip auch gleich runterfällt. Als Pumpen eignen sich die allseits bekannten Schego Membranpumpen aus dem Aquariumbedarf. Sie lassen sich leicht zur Vacuumpumpe umbauen bzw. Schego verkauft sie auch alternativ als Solche. Die Pumpe kann durchlaufen, ein Ventil parallel zur Pipette welches "Fremdluft" zieht genügt. Mit dem Fußschalter schließen wenn ein Bauteil angesaugt werden soll. Mein älterer HEEB Manipulator funktioniert so wobei das Bypassventil sogar ohne elektrisch mit Daumenbetätigung arbeitet. Tut einwandfrei. Die original von HEEB gelieferte Pumpe hat sich dereinst vom Tisch gerappelt... :-( Uwe
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Uwe B. schrieb: > Die original von HEEB gelieferte Pumpe hat sich dereinst vom Tisch > gerappelt... :-( Der ganze "Verhau" hängt bei mir übrigens ziemlich in der Luft - nur über PVC-Schläuche mit Kabelbinder an der drüberliegenden Holzplatte. Dadurch übertragen sich die Vibrationen der Pumpe auch kaum auf irgendwelche umliegenden Festkörper und davonwobbeln kann es auch nicht. (Hab ich aber glaube nicht aufgrund von Weisheit, sondern Faulheit so gefrickelt :D)
Hallo, danke an Benedikt und Uwe. Werde mir auch so ein Teil basteln, weil es mit der Pinzette mühsam ist wenn an dieser Lötpaste klebt und sich das Bauteil nicht von der Pizette löst. Ciao und danke Hans
Könnte Saugen am Schlauch mit dem Mund statt Pumpe+Ventil auch funktionieren?
Hans G. schrieb: > Werde mir auch so ein Teil basteln, weil es mit der Pinzette mühsam ist > wenn an dieser Lötpaste klebt und sich das Bauteil nicht von der Pizette > löst. Ich persönlich nehme lieber für alle Bauteile bei denen das möglich ist die normale mechanische Pinzette. Damit kann ich angenehmer & präziser arbeiten als mit der Vakuum. Problem mit der Lötpaste kenne ich, aber gefaltetes Küchentuch an einer Stelle mit Feuerzeugbenzin getränkt (IPA geht vermutlich genauso) immer mal kurz mit der Pinzette greifen & Pinzette dann zugedrückt wegziehen hilft, dann klebt sie erstmal nicht mehr. F. P. schrieb: > Könnte Saugen am Schlauch mit dem Mund statt Pumpe+Ventil auch > funktionieren? Funktionieren vermutlich schon. Ich hätte nur keinen Bock auf Schlauchende/Endstück voller Gesabber jedes Mal %)
Benedikt H. schrieb: > Ich persönlich nehme lieber für alle Bauteile bei denen das möglich ist > die normale mechanische Pinzette. Damit kann ich angenehmer & präziser > arbeiten als mit der Vakuum. Absolut nein. Versuch mal eine grade Kanüle wie auf meinem Bild. Die Haltung ist dann anders, man kann präzise positionieren und ablegen. Für kleinere Bauteile (603, 805, 1206 etc) verwende ich eine Einwegkanüle 21GA, für größere Teile eigenen sich die verschiedenen Saugnapfnadeln von Edsyn (z.B. bei Reichelt zu haben) Mit der dünnen, graden, Kanüle kann man auch sauber Bauteile an die richtige Position schieben wenn es mal nicht auf Anhieb geklappt hat. Pinzette: No Way anymore. Uwe
Uwe B. schrieb: > Absolut nein. Versuch mal eine grade Kanüle wie auf meinem Bild. Das geht denke ich nur besser, wenn man - wie ebenfalls auf deinem Bild - so einen passenden Bestückungsrahmen hat, auf dem man Handgelenk passend ablegen kann um senkrecht von oben zu bestücken. Das ist bei mir nicht der Fall, bei mir liegt bei der Bestückung dann die Unterkante der Hand auf dem Tisch auf. (Und manchmal noch Stereomikroskop oben drüber.) Hand irgendwo auflegen können ist für möglichst wackelfreies arbeiten imo absolut unverzichtbar. Teilweise noch mit Finger von der andern Hand Pinzette zusätzlich stabilisieren. (Ist bei "gröberen" Sachen nicht so nötig, aber bei feineren QFNs und 0402 hilft es.) Mit normaler Pinzette nochmal etwas zurecht schieben klappt bei mir schon. Chips lasse ich aber auch aus <3mm fallen, statt sie gleich in die Paste zu drücken. Dann geht das schieben schon bei "normaler" Lötpastenkonsistenz.
Benedikt H. schrieb: > Das geht denke ich nur besser, wenn man - wie ebenfalls auf deinem Bild > - so einen passenden Bestückungsrahmen hat, auf dem man Handgelenk > passend ablegen kann um senkrecht von oben zu bestücken. Ich gebe zu daß die Handauflage die Arbeit nicht unerheblich erleichtert. Geht aber auch ohne, wenn die Platine / der Nutzen nicht zu groß ist. Ich vermute daß du mit kleinen Bauteilen vakuumtechnisch Probleme hast weil du du die (zu großen) Saugnäpfe benutzt. (?) Die Kanülen gibt es übrigens auch gebogen, fragt sich nur wie man an Einzelstücke herankommt. Uwe
Uwe B. schrieb: > Ich vermute daß du mit kleinen Bauteilen vakuumtechnisch Probleme hast > weil du du die (zu großen) Saugnäpfe benutzt. (?) Die Saugnäpfe sind nicht das Problem, ich finde normale Pinzette wie gesagt angenehmer beim arbeiten direkt auf dem Tisch. Daher hab ich gar nicht den Wunsch, da Vakuum zu nehmen.
Benedikt H. schrieb: > die aber scheiße sind, > weil sie den Unterdruck nicht ordentlich halten Irgendwas machst du falsch. Die Silikontüllen leicht mit Weissöl einreiben, dann hält das zumindest so lange die IC Oberflachen nicht durch Abschleifen der Beschriftung zerkratzt sind.
Harald K. schrieb: > Michael B. schrieb: >> Weissöl > > ? Paraffinöl. Verwendung zB. als Nähmaschinenöl (verhartzt nicht), Medizin, Kosmetik. Greift Kunststoffe nicht an. Hauptbestandteil von Ballistol. Vaseline ist halbfestes Paraffin Trotzdem eine dumme Idee. Uwe
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