Forum: Offtopic Rumpel-Maxe hat als Schnäppchen Wechselrichter


von Gerald B. (gerald_b)


Lesenswert?

Hallo,

damit sollte sich wohl was anfangen lassen :-)))
https://www.pollin.de/search?search=all+ride+wechselrichter
Bei dem Preis kann man wohl nicht viel falsch machen.
Die französiche Version hat den Vorteil, das der deusche Schuko- und 
Eurostecker da ohne weiteres passt.
Für die Reparatur von Schalnetzteilen, zur Netztrennung, oder was fällt 
euch dazu spontan so ein?
Hab mir mal 2x 150 & 2x die 300W Variante bestellt.
Es war irgendwie lange Zeit Flaute, was interessante Bastelobjekte 
betraf.

von Ralf X. (ralf0815)


Lesenswert?

Gerald B. schrieb:
> damit sollte sich wohl was anfangen lassen :-)))
> https://www.pollin.de/search?search=all+ride+wechselrichter
> Bei dem Preis kann man wohl nicht viel falsch machen.

Und so schön klein/flach gehalten...

Top-Features:

    Max. Ausgangsleistung: 300 W
    Eingang: 22...30 V- (über Schraubklemmen)
    USB-Ausgang: 5 V-/0,5 A für mobile Geräte
    Umfassender Schutz: Überlast-, Übertemperatur- und 
Kurzschlusssicherung
    Gesamtmaße (LxBxH): 190x10x60 mm, Gewicht: 0,59 kg

: Bearbeitet durch User
von Manfred P. (pruckelfred)


Lesenswert?

Gerald B. schrieb:
> Die französiche Version hat den Vorteil, das der deusche Schuko- und
> Eurostecker da ohne weiteres passt.

Nein.

von Gerald B. (gerald_b)


Lesenswert?

Manfred P. schrieb:
> Gerald B. schrieb:
>> Die französiche Version hat den Vorteil, das der deusche Schuko- und
>> Eurostecker da ohne weiteres passt.
>
> Nein.

Doch!

Alle Verlängerungen und Stecker, die nicht gerade musealen Charakter 
haben, haben im Schutzleiterbügel ein Loch drin, der den Stift der 
französischen Variante aufnehmen kann.
Glaubs nur. Ich war schon mehrere Male auf französischen Campingplätzen. 
Wo noch kein blauer CE-Stecker ist, hat meine deutsche Verlängerung 
trotzdem gepasst
Hier der Beweis:

https://preis-zone.com/netzstecker/1614-mennekes-typ-10754-schuko-stecker-230v-stromstecker-schraubkontakt-schukostecker-netzstecker-4858-4015394034858.html

https://www.pollin.de/p/goobay-schutzkontaktkabel-nk-103-s-150-1-5-m-schwarz-563795

: Bearbeitet durch User
von Lu (oszi45)


Lesenswert?

Gerald B. schrieb:
> Hab mir mal 2x 150 & 2x die 300W Variante bestellt.

Für 6€ fast geschenkt, interessant wäre wie sie sich verhalten, wenn man 
einige hinten parallel schaltet. Wahrscheinlich gehts nicht.
300W sind nicht viel, wenn man einen Verbraucher mit hohem Anlaufstrom 
hat wie z.B. meine 370W Wasserpumpe, die einen 2000W Inverter in die 
Knie zwingt beim Anlaufen.

von Christian B. (luckyfu)


Lesenswert?

Lu schrieb:
> interessant wäre wie sie sich verhalten, wenn man
> einige hinten parallel schaltet. Wahrscheinlich gehts nicht.

Das würde ich definitiv nicht ausprobieren... Wahrscheinlich ist, dass 
die dann entweder alle oder mindestens nacheinander in Rauch aufgehen. 
Unsynchronisiert Wechselspannungsausgänge zusammenschalten ist nie eine 
gute Idee.

von Gunnar F. (gufi36)


Lesenswert?

Gerald B. schrieb:
> Für die Reparatur von Schalnetzteilen, zur Netztrennung, oder was fällt
> euch dazu spontan so ein?

Nicht kaufen oder gekaufte in der Ramschkiste vergammeln lassen. 
"modifizierter Sinus" heißt dass die eine Zwischenkreisspannung für je 
25% der Zeit positiv und negativ welchselweise auf den Ausgang schalten. 
Damit verbietet sich selbstverständlich die Parallelschaltung.
SNT reparieren willst du damit auch nicht. Zur Netztrennung verwende 
bitte einen Trenntrafo.
Und ich wäre arg überrascht wenn die Amplitude tatsächlich 320V beträgt. 
Bei einem Exemplar, das jetzt in meiner Ramschkiste gammelt, ware es 
etwa 180V.

von Alexander (alecxs)


Lesenswert?

Du kannst versuchen die auf 12V / Typ F umzubauen und wieder verkaufen.

von Icke ®. (49636b65)


Lesenswert?

Gunnar F. schrieb:
> "modifizierter Sinus" heißt dass die eine Zwischenkreisspannung für je
> 25% der Zeit positiv und negativ welchselweise auf den Ausgang schalten.
> Damit verbietet sich selbstverständlich die Parallelschaltung.

Und außerdem sind sie damit für viele Geräte nicht oder nur 
eingeschränkt brauchbar, bspw. mit klassischen Motoren angetriebene 
(Kühl- und Haushaltsgeräte, netzbetriebene Werkzeuge etc.). Bei 
Schaltnetzteilen kann die PFC Ärger machen. Unbedenklich eigentlich nur 
für ohmsche Verbraucher.

von Gerald B. (gerald_b)


Lesenswert?

Was auch einen Versuch wert ist (da reicht die kleine Variante), EL 
Folien, bzw. Schnüre damit betreiben. Wenn man die Frequenz um rund 
Faktor 10 hochbekommt und die Spannung so auf ca 180V runter, hat man 
genau die empfohlenen Betriebsparameter.
Gibt ja Leute, die mit EL ganze Kostüme gebaut haben ;-)

von Christian M. (likeme)


Lesenswert?

Gerald B. schrieb:
> Bei dem Preis kann man wohl nicht viel falsch machen.

Doch, Zeitverschwendung. Alles was bei Po++in als Bastelware rausgeht 
ist Kram mit Mängeln. Habe da viel Erfahrung gesammelt da Po++in in der 
Nachbarortschaft ist. Immer wieder fährt man mal hin und holt sich 
Sachen die dann im Bauhof landen. Waren des täglichen Bedarfs hingegen 
sind ok.

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Gerald B. schrieb:
> EL
> Folien, bzw. Schnüre damit betreiben. Wenn man die Frequenz um rund
> Faktor 10 hochbekommt und die Spannung so auf ca 180V runter, hat man
> genau die empfohlenen Betriebsparameter.

Das wirds gar nicht brauchen, denn intern wird bei so gut wie allen WR 
erstmal die Zwischenkreisspannung erzeugt mit Trafo. Danach kommt dann 
die eisenlose Endstufe für den Treppenausgang.
Anbei mal ein Schema eines 500W/12V Gerätes.

von Lu (oszi45)


Lesenswert?

Christian M. schrieb:
> Habe da viel Erfahrung gesammelt

Glaube ich auch. "modifizierter Sinus"

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Gerald B. schrieb:
> oder was fällt
> euch dazu spontan so ein?

Als 320V Gleichspannungsquelle habe ich damit damals mal CCFLs direkt am 
Zwischenkreis betrieben. Das sollte auch mit LED Mitteln klappen, die 
ohne Kondensatornetzteil arbeiten. (C-Netzteil geht natürlich nicht, 
auch nicht am Hauptausgang).

300W Variante hat als erwartete Bestückung 4 x IRFZ44 primär, 4 xIRF840 
sekundär. Meist sehr kurz eingelötet, also nur bedingt plünderbar. Wenn 
einer das Dings bekommt, bitte mal Rückmeldung.

von Thomas G. (Firma: Frickelhauptquartier) (taximan)


Lesenswert?

24V -> LKW - wird wohl nicht jeder haben.

von Lu (oszi45)


Lesenswert?

Thomas G. schrieb:
> 24V -> LKW - wird wohl nicht jeder haben.

So mancher Sorlargartenlaubenakkubesitzer könnte schon über einen 
Versuch nachdenken?
Top-Features: 6€ "modifizierter Sinus" -_-
    Max. Ausgangsleistung: 150 W /je nach Auswahl
    Eingang: 22...30 V- (über Zigarettenanzünderbuchse)
    USB-Ausgang: 5 V-/0,5 A für mobile Geräte
    Umfassender Schutz: Überlast-, Übertemperatur- und 
Kurzschlusssicherung
    Kompakte Maße: 160x10x60 mm, Gewicht nur 0,45 kg
Für die Notbeleuchtung könnte es reichen, für die Kaffeemaschine nie.

von Gerald B. (gerald_b)


Lesenswert?

Matthias S. schrieb:
> Anbei mal ein Schema eines 500W/12V Gerätes.

Danke, das sieht doch schon mal interessant aus. Und noch nicht, wie 
befürchtet, alles in einem parmetrierten Controller, der dann nur noch 
als Blackbox die Leistungsendstufen steuert.

von Ralf X. (ralf0815)


Lesenswert?

Gerald B. schrieb:
> Matthias S. schrieb:
>> Anbei mal ein Schema eines 500W/12V Gerätes.
>
> Danke, das sieht doch schon mal interessant aus. Und noch nicht, wie
> befürchtet, alles in einem parmetrierten Controller, der dann nur noch
> als Blackbox die Leistungsendstufen steuert.

Was jeweils drinnen steckt, weisst Du, wenn Du den ersten geöffnet hast 
und Bauteilbeschriftungen lesbar sind.
Und was an Leistung und Signalform rauskommt, erst nach Messungen.

von Manfred P. (pruckelfred)


Lesenswert?

Lu schrieb:
> Christian M. schrieb:
>> Habe da viel Erfahrung gesammelt
> Glaube ich auch. "modifizierter Sinus"

Ich hatte da mal eine billig-USV bekommen, ganz übel:
https://www.mikrocontroller.net/attachment/619105/USV-ohne-Last.jpg

(Beitrag "Re: USV modifizierte vs. reine Sinus-Spannung?")

von Harry R. (harry_r2)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

300W-Variante.

120mA Leerlaufstrom bei 24V.

Kurvenform auf der 12V-Seite einer 20W Halogenlampe mit klassischem 
Trafo bei 28V.
Amplitude skaliert mit Eingangsspannung, Rastgrad regelt dagegen. 
Controller AZ7500.

Mosfet auf 24V Seite FTP23N10A.

Lüfter läuft bei Last (20W) sofort an.

Habe ihm auch mal 5 Minuten an 240W ohmscher Last laufen lassen und 
danach noch >2Stunden im Leerlauf, alles am Labornetzteil. Dabei hat es 
noch nicht Bumm gemacht.

: Bearbeitet durch User
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


Lesenswert?

> Controller AZ7500
TL494

Ist halt "modifizierter" Sinus...
oder auch einfach Rechteck mit reduziertem Tastverhältnis, aber vollen 
340V Spitzenspannung.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Ben B. schrieb:
>> Controller AZ7500
> TL494
>
> Ist halt "modifizierter" Sinus...

Dieser Chip wird eher für die primäre Erzeugung der Zwschenkreisspannung 
benutzt werden (wie der 3525 im Schaltplan). Der Ausgang ist mögl. 
wirklich die simple Freilaufschaltung mit 2 Flipflops.
Die Platine sieht so aus, als hätte sie eine stabilisierte 
Zwischenkreisspannung - Respekt, hat nicht jeder Billig-WR.

: Bearbeitet durch User
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


Lesenswert?

Vor ein paar Tagen habe ich einem Kumpel geholfen, so ein Billigding von 
12V auf 60V Eingangsspannung umzubauen. Dieser hatte den TL494 sowohl 
für den 12V (nun 60V) -> 230V Wandler und einen zweiten zur Erzeugung 
der Rechteckspannung am Ausgang.

Für mich sieht die Platine nicht so aus, als hätte sie eine 
stabilisierte Zwischenkreisspannung. Dafür bräuchte der Gegentaktwandler 
mit seinen zwei FETs links noch eine Siebdrossel nach dem Trafo, und die 
sehe ich nirgends.

von Harry R. (harry_r2)


Lesenswert?

> Amplitude skaliert mit Eingangsspannung

=nicht stabilisiert.

Es gibt zwei Steuerplatinen.

Links unten für die 24 V Seite, ist ein LM324 drauf, für Unterspannung 
usw, PWM Chip nicht lesbar.

Rechts neben dem Trafo für die 230 V Seite, da drauf ist der AZ7500.

Zwischenkreiselko 400V, 22μ

Beitrag #7965482 wurde vom Autor gelöscht.
von Harry R. (harry_r2)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Ausgebaut, jetzt sichtbar: Links unten für die 24 V Seite, ist ein LM324 
drauf, für Unterspannung usw, PWM Chip ...KA7500

Ausgangs-Fet UTC UF430L. Uiuiui, das ist aber knapp, ein 400V-Typ.

Zur Lötung: nein, ich habe da nicht drauf rumgedachdeckert, das war so!

von Jörg R. (solar77)


Lesenswert?

Lu schrieb:
> Thomas G. schrieb:
>> 24V -> LKW - wird wohl nicht jeder haben.
>
> So mancher Sorlargartenlaubenakkubesitzer könnte schon über einen
> Versuch nachdenken?
> (..)
> Für die Notbeleuchtung könnte es reichen, für die Kaffeemaschine nie.

Wenn da 24V vorhanden sind wird man wohl eher 24V LED-Beleuchtung 
nehmen, anstatt einen Wechselrichter.

von Harry R. (harry_r2)


Lesenswert?

Typo:
Ausgangs-Fet UTC UF730L (nicht 430)
Dennoch: 400V-Typ

von Wollvieh W. (wollvieh)


Lesenswert?

So ein Ding mit 12V/500W habe ich mir vor ziemlich genau 20 Jahren in 
Thailand für etwa 4 Euro gekauft.

Funktioniert im Auto, wobei der "modifizierte Sinus" (wenn das stimmt 
dann ist eine Europalette ein "modifizierter 
Tilman-Riemenschneider-Altar") eigentlich nur für Laptopnetzteile 
reicht.

Besonders die Ladegeräte für Braun Oral B-Zahnbürsten gehen daran 
kaputt. Campingforen sind voll von Leuten, denen das passiert ist.

Ich hatte auch mal eine kleinere 220V-Motorsirene daran betrieben, die 
wurde gut warm, weil die Wicklungen das gar nicht mögen. Also 
Motorgeräte im Auto verwenden (Staubsauger, Bohrmaschine, Flex) geht 
damit eher nicht oder nur sehr zeitbegrenzt.

Lötkolben geht wiederum gut.

von Rainer Z. (netzbeschmutzer)


Lesenswert?

Wollvieh W. schrieb:
> Besonders die Ladegeräte für Braun Oral B-Zahnbürsten gehen daran
> kaputt. Campingforen sind voll von Leuten, denen das passiert ist.

Habe letztens in der Drogerie Wunderzahnbürsten gesehen, die ganz ohne 
Strom funktionieren sollen. Normale Menschen und besonders Camper 
brauchen vermutlich etwas Übung, mit solchen Zahnbürsten umzugehen. Nur 
Mut, ich kann's auch noch.

https://www.rossmann.de/de/gesundheit-prokudent-interdental-zahnbuerste-mittel/p/4305615574202

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Wollvieh W. schrieb:
> eigentlich nur für Laptopnetzteile
> reicht.

Besser nicht. Der Treppenausgang martert die X-Kondensatoren des 
Netzeingangs.

Ben B. schrieb:
> Für mich sieht die Platine nicht so aus, als hätte sie eine
> stabilisierte Zwischenkreisspannung.

Stellt sich die Frage, was der Optokoppler da macht.

Beitrag #7965604 wurde von einem Moderator gelöscht.
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


Lesenswert?

> PWM Chip ...KA7500
Ebenfalls ein umgelabelter TL494.

von Gustav (ne-555)


Lesenswert?

Guten Abend!

Mal eine ganz praktische Frage in die Runde:
Will so einen 24V/600W Inverter mit 2 kleinen Autobatterien und einem 
Standard 230V LED-Fluter als autonome transportable Lichteinheit 
verwenden.
Fluter wäre zB
https://www.pollin.de/p/daylite-led-fluter-lf100ww-eek-f-100-w-11000-lm-3000-k-warmweiss-539685
Hält das langfristig?
... oder besser einen dimmbaren Fluter suchen ?

von Nemopuk (nemopuk)


Lesenswert?

Gustav schrieb:
> Hält das langfristig?

Ohne besondere Kühlung wird sich der "Fluter" wohl von selbst 
überhitzen, also nicht lange halten.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Nemopuk schrieb:
> Ohne besondere Kühlung wird sich der "Fluter" wohl von selbst
> überhitzen, also nicht lange halten.

Das grössere Problem wird wieder mal die Wellenform des Ausgangs sein. 
Die Fluter sind an 'Mod. Sinus', wie es sich hochtrabend nennt, nicht 
brauchbar.

Gustav schrieb:
> ... oder besser einen dimmbaren Fluter suchen ?
Das funktioniert noch weniger. Dimmbar klappt nur an sinusförmigen 
Spannungen.

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Matthias S. schrieb:
> Die Fluter sind an 'Mod. Sinus', wie es sich hochtrabend nennt, nicht
> brauchbar.

Was denkst du, warum nicht?  Die werden doch ganz normal die 
Eingangswechselspannung gleichrichten und auf einen Ladekondensator 
legen.  Solange da die reichlich 300 V rauskommen, ist denen doch die 
Kurvenform egal. Selbst ein Rechteck würde da funktionieren (der 
überlastet nur ohmsche Verbraucher, wenn man ihn auf die Spitzenspannung 
auslegt).

Oder glaubst du wirklich, die hätten noch irgendeine PFC drin?

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Jörg W. schrieb:
> Die werden doch ganz normal die
> Eingangswechselspannung gleichrichten und auf einen Ladekondensator
> legen.

Das ist nicht der Fall. Abgesehen von einem X-Kondensator wird nur 
gleichgerichtet und dann auf einen Current Mode Controller vertraut. 
Schon der X-Kondensator wird die Treppe nicht mögen und der Current Mode 
Controller sicher auch nicht. Ausserdem wird es stark flimmern.
Ein Ladekondensator ist schon wegen der flachen Bauform nicht verbaut. 
Die ganze Platine ist vollflächig mit der Alufläche verklebt.

von Bernd W. (berndwiebus) Benutzerseite


Lesenswert?

Hallo Gerald B.

Gerald B. schrieb:

> Alle Verlängerungen und Stecker, die nicht gerade musealen Charakter
> haben, haben im Schutzleiterbügel ein Loch drin, der den Stift der
> französischen Variante aufnehmen kann.

Nein, diese sind hierzulande in DL eher selten. Typischerweise gehören 
sie aber doch oft zum Zubehör elektronischer Geräte, die europaweit 
mobil sein sollen, wie z.B. Labtops.

Aber an z.B. Staubsaugern oder 08/15 Verlängerungen eher ungewöhnlich. 
Man bekommt sie aber, wenn man explizit danach sucht.

> Glaubs nur. Ich war schon mehrere Male auf französischen Campingplätzen.
> Wo noch kein blauer CE-Stecker ist, hat meine deutsche Verlängerung
> trotzdem gepasst

Vermutlich hast Du Deine Verlängerung aus einer Quelle bezogen, die 
diese europaweite Mobilität schon impliziert (z.B. Camping Zubehör) oder 
es war Zufall.

Da es praktisch ist, dieses Loch zu haben, setzt es sich mit der Zeit 
immer mehr durch, möglicherweise wird es dann auch irgendwann in die 
Schuko-Norm aufgenommen, aber in den meisten Privatbeständen sind solche 
steckertypen eher selten, weniger als 25%. In Firmen mehr, aber auch 
deutlich weniger als 50%.

Du schriebst ja oben auch etwas von "nicht museal". In Beständen wirst 
Du, und wirst auch noch länger, solche älteren Verlängerungen finden.

> Hier der Beweis:
>
> 
https://preis-zone.com/netzstecker/1614-mennekes-typ-10754-schuko-stecker-230v-stromstecker-schraubkontakt-schukostecker-netzstecker-4858-4015394034858.html
>
> 
https://www.pollin.de/p/goobay-schutzkontaktkabel-nk-103-s-150-1-5-m-schwarz-563795

Mennekes ist eher ein "high-end" Lieferant, und dort kauft, genausowenig 
wie bei Pollin, der nicht elektrotechnisch vorbelastete Kunde nur selten 
ein.
Letzterer geht in den Baumarkt um die Ecke....wenn auffällt, das eine 
Verlängerung fehlt oder defekt ist, passiert das meistens auch noch 
unter Zeitdruck.

Trotzdem Danke für den Link mit dem Wechselrichter, auch wenn ich wohl 
nicht dazu komme, mir einen zu bestellen. Aktuell hat anderes Priorität.

Mit freundlichem Gruß:
Bernd Wiebus alias dl1eic
http://www.l02.de

: Bearbeitet durch User
von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Bernd W. schrieb:
> Du schriebst ja oben auch etwas von "nicht museal". In Beständen wirst
> Du, und wirst auch noch länger, solche älteren Verlängerungen finden.

Gerade geschaut: abgesehen von zwei alten DDR-Steckern (also tatsächlich 
„museal“ :) sind bei mir alle Verlängerungen und Verteilerleisten mit 
solchen Steckern ausgerüstet.

Selbst in der DDR gab es aber passende Stecker – als ich als Student in 
den 1980ern in Prag studiert habe, ohne mir vorher um sowas wie 
Steckersysteme Gedanken zu machen, wurde ich dort von diesem Mittelpin 
überrascht und konnte meinen Tauchsieder nicht betreiben.  Beim nächsten 
Heimaturlaub habe ich mir dann einen entsprechenden Stecker an den 
Tauchsieder gebaut.

> Aber an z.B. Staubsaugern

… da findet man eher diese „Konturenstecker“: Größe der Pins wie bei 
Schuko (also höhere Stromtragfähigkeit als flache „Eurostecker“), aber 
Aussparungen für alle Arten von Schutzleiterkontakten wegen Schutzklasse 
2.

: Bearbeitet durch Moderator
von Nemopuk (nemopuk)


Lesenswert?

Bernd W. schrieb:
> Aber an z.B. Staubsaugern oder 08/15 Verlängerungen eher ungewöhnlich.

Ich bin gerade mal durch den Haushalt und die Vorratskiste gegangen. 
Alle Stecker haben das Loch. Wirklich alle.

von Uwe (uhi)


Lesenswert?

In meiner Stichprobe fand ich 11 von 12 mit Loch.

von Gerald B. (gerald_b)


Lesenswert?

Jörg W. schrieb:
> Matthias S. schrieb:
>> Die Fluter sind an 'Mod. Sinus', wie es sich hochtrabend nennt, nicht
>> brauchbar.
>
> Was denkst du, warum nicht?  Die werden doch ganz normal die
> Eingangswechselspannung gleichrichten und auf einen Ladekondensator
> legen.  Solange da die reichlich 300 V rauskommen, ist denen doch die
> Kurvenform egal.

Hm, bei Konstrukten mit vielen LEDs gibt es ICs, die dynamisch, je nach 
Spannung, unterschiedlich viele LEDs in Reihe legen, bzw. Teile des 
Stranges kurzschließen, so das Netzspannung und Uf zusammenpassen.
Wie die auf modifizierten Sinus oder 310V Gleichspannung reagieren, ist 
schwer vorherzusagen.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Gerald B. schrieb:
> Hm, bei Konstrukten mit vielen LEDs gibt es ICs, die dynamisch, je nach
> Spannung, unterschiedlich viele LEDs in Reihe legen, bzw. Teile des
> Stranges kurzschließen, so das Netzspannung und Uf zusammenpassen.

OK, sowas hatte ich noch nicht gesehen.

von Alexander (alecxs)


Lesenswert?

Klingt irgendwie ausgedacht.

von Harry R. (harry_r2)


Lesenswert?

Gerald B. schrieb:
> Wie die auf modifizierten Sinus oder 310V Gleichspannung reagieren, ist
> schwer vorherzusagen.

Stichprobegröße 2: Sie leuchten. Also die LEDs, zum Glück nicht die ICs 
selber.
50W Strahler,  von Action. Der flimmert schon an der Netzspannung wie 
blöde, am Wechselrichter noch etwas mehr. Ist laut Lux-Meter genau so 
hell.
100W Strahler, V-TAC. Dito.

von Harry R. (harry_r2)



Lesenswert?

Hier die Bilder. Das ist der 100W Strahler.
Kurvenform ist der Strom irgendeiner Photodiode an 50 Ohm.

: Bearbeitet durch User
von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Harry R. schrieb:
> IMG_20251115_165357.jpg

Da sieht man es auch: kein Ladeelko, ein X-Kondensator und ein 
Currentmode Controller (hier pro Gruppe).
Dem X-Kondensator dürfte das nicht schmecken.

: Bearbeitet durch User
von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


Lesenswert?

Das Ding hat keinen Zwischenkreis und flimmert daher mit den 100Hz 
Halbwellen herum.

Entstörkondensatoren bekommen an modifiziertem Sinus so richtig auf die 
Fresse, die müssen die ganze Zeit mit den steilen 0..+330V..0..-330V 
Flanken klarkommen, beim Rechteckwechselrichter mit 
+230V..-230V..+230V..-230V ... das finden die so richtig toll.

Dimmer funktionieren an modifiziertem Sinus oft nicht, weil die 
einfachen Schaltungen über ein RC-Glied einen Kondensator aufladen, der 
sich früher oder später über den Diac in den Triac entläd. Das setzt 
aber eine Sinusspannung voraus, modifizierter "Sinus" hat ca. 50% der 
Zeit gar keine anliegende Spannung (wie man schön an dem Bild vom Oszi 
sieht), so daß weder die Kondensatoraufladung funktioniert, noch kann 
eine Leuchte für den Rest der Halbwelle leuchten, wenn der Triac erst 
ganz am Ende des Spannungspulses gezündet wird.

von Gerald B. (gerald_b)


Lesenswert?

Jörg W. schrieb:
> OK, sowas hatte ich noch nicht gesehen.

Alexander schrieb:
> Klingt irgendwie ausgedacht.

Die alten Seoul Acrich Platinen, waren meines Wissens nach die Ersten, 
die das gemacht haben. Leider habe ich keine mehr davon greifbar, ich 
hatte aber damals nach dem Chip gegoogelt, was der macht.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Wie oben schon gesagt, als Quelle für 325V DC sind die Dinger recht 
nützlich, denn dann umgeht man alle Probleme mit 'Mod. Sinus'. Speist 
direkt Geräte mit Brückengleichrichter oder kann auch Anodenspannung für 
Röhrengeräte liefern.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


Lesenswert?

Über sowas habe ich auch schon nachgedacht, um die Alltagsgeräte aus 
meiner PV mit 36V zu versorgen, ohne große Leerlaufverluste zu haben. 
Einen 36V->330Vdc Wandler bekomme ich recht einfach zustande... aber ich 
weiß nicht ob ich mich traue, irgend eines dieser Geräte (mit aktiver 
PFC) einfach mal mit 330Vdc zu füttern. Theoretisch müsste das über den 
normalen Netzeingang funktionieren, aber ich hätte wohl doch Schiss, daß 
es mir um die Ohren fliegt.

von Gustav (ne-555)


Lesenswert?

Danke für die ernüchternden Zusammenhänge !
Selbst wenn es in der Kombi mit einem Standard-Panel geht wird das 
sicher genau dann ausfallen wenn es wirklich gebraucht wird.
Denke ich werde ein paar für Akkus gebaute Baustrahler nehmen und direkt 
mit Batterie versorgen, manchmal sind einfache Wege eher zielführend.

von Uwe (uhi)


Lesenswert?

Ben B. schrieb:
> aber ich
> weiß nicht ob ich mich traue, irgend eines dieser Geräte (mit aktiver
> PFC) einfach mal mit 330Vdc zu füttern. Theoretisch müsste das über den
> normalen Netzeingang funktionieren, aber ich hätte wohl doch Schiss, daß
> es mir um die Ohren fliegt.

Bisher hier ohne Probleme mit 230V DC getestet:
- Laptop-Netzteil
- Glühlampe (keine Überraschung)
- LED-Birne
- Industrienetzteil auf 28V/20A
- Wasserkocher (Ausschalter zieht hörbar einen Lichtbogen, also besser 
abschalten bevor es der Wasserkocher tut).

von Lu (oszi45)


Angehängte Dateien:

Lesenswert?

Es gibt genug Schukostecker, die auch in Tschechien od. Belgien passen.
Ob jedoch jedes wertvolle Gerät auf Dauer die steilen Rechteckimpulse 
dieses Wechselrichters verkraftet, steht auf einem ganz anderen Blatt. 
Bei einer 1€-LED-Lampe ist das sicher kein Verlust, bei einem 
Heizungscomputer würde ich gründlicher überlegen.

von Matthias S. (Firma: matzetronics) (mschoeldgen)


Lesenswert?

Ben B. schrieb:
> irgend eines dieser Geräte (mit aktiver
> PFC) einfach mal mit 330Vdc zu füttern.

Aktive PFC ist ein KO Kriterium, da diese auf den Halbwelleneingang 
direkt nach dem Brückengleichrichter angewiesen ist. Nicht an DC 
anschliessen.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


Lesenswert?

Würde ich so nicht sagen, viele USV-Geräte selbst namhafter Hersteller 
(falls man darauf was geben sollte) sind nur einfache Wechselrichter mit 
modifiziertem Sinus.

Wenn ich das nächste Mal einen alten PC (so Haswell/Skylake Generation) 
finde, werde ich den evtl. mal mit gleichgerichteter und gesiebter 
Netzspannung bespaßen. Wenn der explodiert, ist es kein Verlust.

Allerdings, bei dem Scheißwetter was wir hier im Moment im Berliner Raum 
haben... keine Ahnung wann das was wird. Damit das eine Chance auf 
Erfolg wird, muss man das Gerät trocken finden und ich habe auch keine 
Lust, so eine Bombe in meiner Bude zu zünden... das ist ein Fall für 
draußen.

Alternativ hatte ich auch drüber nachgedacht, so 350..400Vdc direkt in 
den Zwischenkreis einzuspeisen, nach der aktiven PFC und ohne den 
Netzeingang zu benutzen. Aber das ist wieder mit Umbaumaßnahmen 
verbunden und man muss den Netzeingang deaktivieren 
(Berührungsschutz)... ich glaube letztlich wird es doch mit einem 
kleinen Wechselrichter enden, der möglichst wenig Leerlauf-Verluste hat. 
Im Moment habe ich nur einen 5kW Wechselrichter und der will natürlich 
22W im Leerlauf sehen, ist etwa 'ne halbe Kilowattstunde am Tag, die 
dafür draufgehen würde. So viel bringt meine Spiel-PV (mit 1,1kWp) bei 
aktuellem Wetter nicht mal am Tag.

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


Lesenswert?

Ben B. schrieb:
> Würde ich so nicht sagen, viele USV-Geräte selbst namhafter Hersteller
> (falls man darauf was geben sollte) sind nur einfache Wechselrichter mit
> modifiziertem Sinus.

Ich war bass erstaunt, als ich mir mal die Ausgangsspannung einer ollen 
SmartUPS angeguckt habe.  Gegen den Sinus, den die produziert, war der 
Strom vom E-Werk der reinste Oberwellensalat.  Das hätte ich von der 
primitiv anmutenden Schaltung nie erwartet.

von Manfred P. (pruckelfred)


Lesenswert?

Jörg W. schrieb:
> Ich war bass erstaunt, als ich mir mal die Ausgangsspannung einer ollen
> SmartUPS angeguckt habe.  Gegen den Sinus, den die produziert, war der
> Strom vom E-Werk der reinste Oberwellensalat.  Das hätte ich von der
> primitiv anmutenden Schaltung nie erwartet.

"Die ollen" APC SmartUPS sind ja die besseren, leider mit einem recht 
großzügigen Eigenverbrauch. Die billigen BackUPS sehen bestimmt deutlich 
schlechter aus.

Einen richtig guten Sinus hatte ich mal an einer OnLine-USV, wo der 
Wandler dauerhaft lief. Das Ding war auch gegen Netzstörungen immun wie 
nichts anderes, aber der Wirkungsgrad beglückte nicht.

von Ben B. (Firma: Funkenflug Industries) (stromkraft)


Lesenswert?

Bei einer echten Online-USV läuft die Last auch ständig über den 
(Sinus)Wechselrichter in der USV, der wiederum aus dem Netz versorgt 
wird solange das zur Verfügung steht und bei Netzausfall aus dem Akku. 
Von der Umschaltung bekommt man am Ausgang nichts mit, erkauft sich das 
aber mit dem Nachteil des ständig laufenden Wechselrichters.

Ich habe hier sogar die Platine einer USV mit Wandler ohne echten 
Zwischenkreis. Also der Wandler läuft während des Notstrombetriebs mit 
100Hz und ca. 50% Einschaltzeit getaktet und synchron dazu wird eine der 
Halbwellen mit einer Vollbrücke umgeklappt, so daß ein modifizierter 
Sinus entsteht. Kam mir auch sehr komisch vor, habe ich aber 
nachgemessen und das Ding funktioniert wirklich so. Leider habe ich 
nicht rausgefunden, was das für ein Typ ist (Fundplatine zur 
Teilegewinnung, spaßenshalber nochmal angeschmissen um rauszufinden, was 
es tut), nutzt einen 12V Bleiakku und hat laut Aufschrift auf der 
Platine mal 800VA gehabt, vermutlich rausgeschmissen weil Akku tot.

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.