Forum: Offtopic Gerade 2 Tage Arbeit verloren weil Bauteil plötzlich EOL - bessere Lösung?


von Rico M. (rico_martheus)


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Hi,

gerade richtig gefrustet: Habe letzte Woche ein PCB-Design fertig 
gemacht, heute wollte ich bestellen und BAM - einer der Hauptchips ist 
seit 2 Wochen EOL.

Octopart hat das nicht angezeigt, Digi-Key hatte noch "In Stock" gezeigt 
aber mit 52 Wochen Lieferzeit (WTF?). Jetzt kann ich das komplette 
Design umbauen.

Das kann doch nicht die Lösung sein oder?

Wie checkt ihr sowas BEVOR ihr ein Design macht? Gibt es irgendein Tool 
das:
- Automatisch warnt wenn Teile auf EOL zugehen
- Lifecycle-Status sauber anzeigt
- Alternative Teile vorschlägt

Oder macht ihr das alles manuell? Bei jedem Projekt erstmal 20 Tabs 
aufmachen und jeden einzelnen Teil checken?

Spezifisch für deutsche/europäische Distributoren wäre auch geil - TME 
hat oft bessere Verfügbarkeit als Digi-Key aber die sind nirgends 
gescheit integriert.

Frage: Wie löst ihr das? Gibt es da ein Tool das ich nicht kenne? Oder 
baut man sich sowas selbst?

Bin am überlegen ob ich da was entwickle weil ich das Problem ständig 
habe. Aber vielleicht bin ich auch einfach zu doof 😄

Cheers

: Verschoben durch Moderator
von F. (radarange)


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Ich weiß nicht, was für seltsame Bauteile du die ganze Zeit verwendest, 
aber seriöse Hersteller haben zumindest ordentliche PCNs mit 
Last-Time-Buy-Gelegenheit.
Natürlich ist das total lästig, aber es sind ja nur zwei Tage Arbeit. So 
schlimm kann's also nicht gewesen sein. In den 52 Wochen Lieferzeit, die 
Digikey für dein ausgewähltes Bauteil angesetzt hat, kannst du sicher 
nach einem alternativen Bauteil suchen.
Ansonsten, wie verhindert man sowas? Möglichst Rückgriff auf 
Standardbauteile mit second source oder zumindest in der Schaltung 
verschiedene Bestückungsoptionen vorsehen, d.h. die Schaltung gleich mit 
mehreren Möglichkeiten entwickeln. Geht natürlich nicht immer, das ist 
schon klar.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Und auch aufpassen von wem man spezialisierte Bauteile einsetzt. Mein 
rotes Tuch war immer Maxim, und auch LT hat sich da nicht mit Ruhm 
bekleckert.
Beide waren durchaus innovativ, und beide sind inzwischen von AD 
übernommen.
Besonders Maxim war auch gross im ankündigen, in Silizium kam einiges 
nie.

Ansonsten: du stehst wohl noch am Anfang deiner Berufskarriere. Du wirst 
noft öfter mehrere Tage Arbeit verlieren, aus verschiedenen Gründen. 
Gehört zum Leben dazu.

Alles, wo es keine second source gibt: genau prüfen. Und wenn möglich 
ganz vermeiden.

von Falk B. (falk)


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In der Firma nutzen wir kostenpflichtig das hier.

https://www.siliconexpert.com/

von Veit D. (devil-elec)


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Hallo,

vielleicht erst Bauteile bestellen und dann Platine machen?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Falk B. schrieb:
> In der Firma nutzen wir kostenpflichtig das hier.
> https://www.siliconexpert.com/
Welche Funktion davon wird vorrangig genutzt?
Die Überwachung der Bauteile einer aktiven BOM?

F. schrieb:
> aber seriöse Hersteller haben zumindest ordentliche PCNs mit
> Last-Time-Buy-Gelegenheit.
Ich hätte da was von TE Connectivity zu erzählen, die von "recommended 
for new designs" nach der Bemusterung direkt auf "obsolete" geschaltet 
haben. Und zwar ganz ohne  jeglichen LTB.

F. schrieb:
> Möglichst Rückgriff auf Standardbauteile mit second source oder
> zumindest in der Schaltung verschiedene Bestückungsoptionen vorsehen,
> d.h. die Schaltung gleich mit mehreren Möglichkeiten entwickeln. Geht
> natürlich nicht immer, das ist schon klar.
Und geht dann auch manchmal schief, denn da war dann noch die Sache mit 
der riesig großen RTC8564 von Epson, die es gefühlt "schon immer" gab. 
Deshalb habe ich dann beim Redesign zusätzlich ein anderes Gehäuse in 
Form das RV-8564 von MicroCrystal vorgesehen. Und kaum kommen jetzt die 
ersten redesignten Steuerung zur Auslieferung, kommt auch schon die 
Abkündigung von Epson. Da dachte ich mir: zum Glück eine Alternative 
eindesingt, hurra!
Und als ich dann auf die HP der Schweizer schaue, steht da "EOL".

Der einzige "Lichtblick": beide Hersteller schlagen Alternativen vor. 
Blöderweise in anderen Gehäusen mit anderen Registerbelegungen. Na, 
danke auch.

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Oder macht ihr das alles manuell? Bei jedem Projekt erstmal 20 Tabs
> aufmachen und jeden einzelnen Teil checken?

Ach Schnucki, du bist so lustig. Arbeite mal bei einer groesseren Firma 
und du wirst staunen wieviele Tage bis Wochen das dauert bis ein Bauteil 
angelegt ist und du es nutzen kannst....

Vanye

von Falk B. (falk)


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Lothar M. schrieb:
>> In der Firma nutzen wir kostenpflichtig das hier.
>> https://www.siliconexpert.com/
> Welche Funktion davon wird vorrangig genutzt?
> Die Überwachung der Bauteile einer aktiven BOM?

Ich nutze nur die EOL Suche für Bauteile, wenn ich mal ne Platine 
anfassen muss. Aktive BOM-ÜBerwachung nutze ich nicht.

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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Deshalb hat man im professionellen Bereich Leute die sich mit 
Configurationsmanagment/Beschaffung beschäftigen und Datenbanken 
aufbauen in denen steht welche Bauteile auf welcher Platine mit welcher 
Revision sind. - Was macht "Einkauf/Purschase/procurement" ?!

https://de.wikipedia.org/wiki/Beschaffung

Auch hat man doch seine PCB-Designer, das die nötige Änderungen 
einpflegen können. Ja, Hardwaredesign ist noch "echte" Arbeit und nichts 
für verwöhnte script-kiddies.

In Branchen in denen Menschenleben auf dem Spiel stehen (Medizintechnik, 
Fliegerei) wird es noch kritischer mit der Wechselei. Da hat man 
mindestens einen tollen Begriff dafür: Obsoloszenzen-managment.

https://www.slimstock.com/de/blog/obsoleszenz-management/

> - Automatisch warnt wenn Teile auf EOL zugehen
> - Lifecycle-Status sauber anzeigt
> - Alternative Teile vorschlägt

So was kann es nicht als Wünschdirwas-tool geben, schon da manche 
Bauteile mal von jetzt auf gleich abgekündigt werden wie zuletzt zur 
Halbleiterkrise 2022. ( Beitrag "Verfügbarkeit Intel FPGA" )
Und wenn man für die BOM eh beim Distri nachschaut kann man auch gleich 
neben den Preis die Lieferzeit  und Katalog-Link ins Excelsheet 
reinkopieren.

von Christian B. (luckyfu)


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Lothar M. schrieb:
> Ich hätte da was von TE Connectivity zu erzählen, die von "recommended
> for new designs" nach der Bemusterung direkt auf "obsolete" geschaltet
> haben. Und zwar ganz ohne  jeglichen LTB.

kenne ich von Murata auch. MicroDCDC Wandler, eindesignt als perfekt 
passende Lösung an einer Stelle, die Vorserie mit Mustern abgesichert, 
weil erst neu released, EMV alles durch. Die Erste Rolle beschafft. 
Eigentlich ein sauberer Designweg und dann: Plötzlich EOL aller Micro 
DCDC Typen. Natürlich hat man die zwischenzeitlich auch noch in andere 
Designs einfliessen lassen, weil, klein, EMV Unauffällig und nicht zu 
teuer. Was für ein Desaster das war...

Da kann man dann auf und niederspringen, man versucht halt dann erstmal 
sich noch so lange wie möglich zu bevorraten, wenn es nicht direkt eine 
1:1 Alternative gibt. Und dann gehts halt wieder von vorn los: Passende 
Alternativen suchen, die Parametermäßig hinhauen und redesign, ggf. neue 
Prüfungen machen. Das kann dann schonmal 6 Monate dauern bis so ein 
neues Bauteil freigegeben ist für die Produktion. Ärgerlich, sicherlich. 
Aber nicht zu ändern wenn man nicht nur Wechselblinkerschaltungen mit 
konventionellen Bauteilen aufbaut.

Bradward B. schrieb:
> Deshalb hat man im professionellen Bereich Leute die sich mit
> Configurationsmanagment/Beschaffung beschäftigen und Datenbanken
> aufbauen in denen steht welche Bauteile auf welcher Platine mit welcher
> Revision sind. - Was macht "Einkauf/Purschase/procurement" ?!

Wenn die Firma groß genug ist, dann ja. Wenn sie aber nicht so groß ist, 
macht das der Schaltungsentwikler selbst. Das bringt natürlich mehr 
Flexibilität aber eben auch mehr Arbeit mit sich.

: Bearbeitet durch User
von Georg S. (randy)


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Christian B. schrieb:
> Wenn die Firma groß genug ist, dann ja.

Ich weiß nicht wie groß die Firma sein muss damit man vom Hersteller 
aktiv informiert wird wenn ein Bauteil von "recommended for new designs" 
erst auf "nicht reommended" zu "last time buy" geht. In Zeiten von 
Email-Newslettern sollte es für den Hersteller möglich sein auch kleine 
Firmen auf einen entsprechenden Email-Verteiler zu nehmen.

von H.Joachim S. (crazyhorse)


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Wenn du meim Hersteller kaufst/kaufen kannst, bist du schon gross :-)
Die Distributoren machen das aber, und das funktionierte auch gut.

von Marek N. (db1bmn)


Angehängte Dateien:

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Eigentlich hilft nur eines... ;-)

von Falk B. (falk)


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Marek N. schrieb:

>ChatGPT_Image_18._Nov._2025__12_05_12.png
>3,2 MB
> Eigentlich hilft nur eines... ;-)

Hmm, vielleicht hilft bei dir der Artikel Bildformate.

von Pandur S. (jetztnicht)


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Bei einer Entwicklung will ich alle Bauteile erst auf meinem Tisch 
haben. Was es aber trotzdem gibt ...  man bekommt ein Bauteil geliefert 
aber nicht so ausgewiesen, welches Gemaess Hersteller End of Live ist, 
also nach der Prototypenrunde nicht mehr nachbestellt werden kann.
Dann hat man den falsche Footprint... und merkt das erst beim 
Bestuecken.

So wird das Leben nie langweilig.

von Kevin K. (nemon) Benutzerseite


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Rico M. schrieb:
> Hi,
>
> gerade richtig gefrustet: Habe letzte Woche ein PCB-Design fertig
> gemacht, heute wollte ich bestellen und BAM - einer der Hauptchips ist
> seit 2 Wochen EOL.
Joa, doof gelaufen ;)
>
> Octopart hat das nicht angezeigt, Digi-Key hatte noch "In Stock" gezeigt
> aber mit 52 Wochen Lieferzeit (WTF?). Jetzt kann ich das komplette
> Design umbauen.
Ist mit kostenpflichtigen Tools langfristig, oder mit sehr viel 
kostenfreiemaufwand mittelfristig vorhersehbar, aber auch nicht immer
>
> Das kann doch nicht die Lösung sein oder?
>
Ist das eine private Platine mit Stückzahl <= 3? Such dir einen Händler, 
der noch Reste hat, oder schau auf Ebay. Auch wenn das Bauteil dann sehr 
teuer ist im Vergleich zum ursprünglichen Preis, spart deine Nerven.
> Wie checkt ihr sowas BEVOR ihr ein Design macht? Gibt es irgendein Tool
> das:
> - Automatisch warnt wenn Teile auf EOL zugehen
> - Lifecycle-Status sauber anzeigt
> - Alternative Teile vorschlägt
>
Ja, siliconexpert wurde schon genannt, gibt noch weitere Tools, deren 
Lizenzen sich aber an gewerbliche Kunden richten.
> Oder macht ihr das alles manuell? Bei jedem Projekt erstmal 20 Tabs
> aufmachen und jeden einzelnen Teil checken?
Hersteller schreiben PCNs (Product Change Notification). Da sind 
Änderungen im Lebenszyklusstatus, aber auch Veränderungen in der 
Fertigungsweise notiert. Die kannst du dir über die Produktseite beim 
Hersteller anschauen. Diese Lebenszyklustools machen das automatisiert. 
Du lädst eine BOM hoch, und die grasen alle Einträge von den Herstellern 
ab.
>
> Spezifisch für deutsche/europäische Distributoren wäre auch geil - TME
> hat oft bessere Verfügbarkeit als Digi-Key aber die sind nirgends
> gescheit integriert.
Willst du den Lebenszyklus checken, oder die reale Verfügbarkeit am 
Markt? Letzteres kann Octopart.
>
> Frage: Wie löst ihr das? Gibt es da ein Tool das ich nicht kenne? Oder
> baut man sich sowas selbst?
Ich mache beruflich Lebenszyklusmanagement (davon ist 
Obsoleszenzmanagement ein Teil). Bei einer vierstelligen Zahl an aktiv 
genutzten elektronischen Bauteilen komme ich über automatisierte Tools 
nicht herum. Mit denen kann ich auch unsere Lagerbestände und Bestände 
kontrollieren und bei Beständen obsoleter Bauteile die noch erreichbare 
Versorgungsdauer kontrollieren.
>
> Bin am überlegen ob ich da was entwickle weil ich das Problem ständig
> habe. Aber vielleicht bin ich auch einfach zu doof 😄
Manche Distributoren bieten Schnittstellen zur Datenabfrage an, teils 
kostenpflichtig.

Georg S. schrieb:
> Christian B. schrieb:
>> Wenn die Firma groß genug ist, dann ja.
>
> Ich weiß nicht wie groß die Firma sein muss damit man vom Hersteller
> aktiv informiert wird wenn ein Bauteil von "recommended for new designs"
> erst auf "nicht reommended" zu "last time buy" geht. In Zeiten von
> Email-Newslettern sollte es für den Hersteller möglich sein auch kleine
> Firmen auf einen entsprechenden Email-Verteiler zu nehmen.
PCNs kann üblicherweise jeder abonieren.
Beispiel: https://www.vishay.com/en/quality/pcn-search/

Pandur S. schrieb:
> Bei einer Entwicklung will ich alle Bauteile erst auf meinem Tisch
> haben. Was es aber trotzdem gibt ...  man bekommt ein Bauteil geliefert
> aber nicht so ausgewiesen, welches Gemaess Hersteller End of Live ist,
> also nach der Prototypenrunde nicht mehr nachbestellt werden kann.
> Dann hat man den falsche Footprint... und merkt das erst beim
> Bestuecken.
>
> So wird das Leben nie langweilig.
Nö, ich überlege mir einen Schaltplan, suche dann die Bauteile, mit 
denen ich die Funktion realisieren kann, checke beim Einsetzen in den 
Schaltplan deren Lebenszyklusstand. Gekauft wird erst, wenn das steht.

Das schützt nicht vor kurzfristigen nicht-Verfügbarkeiten. Als vor so 
fünf Jahren die Lieferzeiten von u. A. Keramiklkondensatoren teils auf 
über ein Jahr gestiegen ist, hat sich gezeigt, welche Firmen einen guten 
strategischen Einkauf betreiben. Aber das ist ein anderes Thema.

von Bradward B. (Firma: Starfleet) (ltjg_boimler)


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Man kann versuchen bei der Bauteilauswahl das Risiko der Abkündigung zu 
vermeiden:
* Bauteile wählen für die es 2nd Source gibt - das war z.Z von 74xxx in 
DIL/DIP selbstverständlich
* Bauteile wählen die nach einem Standard gefertigt werden, z.B. für 
Speicher JEDEC 
(https://octopart.com/de/pulse/p/5-reasons-why-electronics-designers-prefer-standard-jedec-packaging)

* auf kompatible footprints (Dual layout) achten, bspw Flash in 6x4 oder 
5x5 (das wird aber spassig das dem Layout-programm zu vermitteln) bspw: 
https://www.mxic.com.tw/Lists/ApplicationNote/Attachments/1889/AN0196%20-%20Serial%20Flash%20Family%20Dual%20Layout%20Guide.pdf

* Bauteile wählen, die schon länger am Markt sind

* branchen mit kurzen Produktzeiten meiden, beispielsweise Consumer-PC 
oder Automotive

Dann könnte man auch statt selbst Platinen zu bauen, Module verwenden, 
also statt selbst ein volles FPGA zu designen, ein handelsübliches 
FPGA-Modul (mit Schnittstellen, Speicher und SV) nehmen und nur das 
Träger-board machen. Siehe auch Raspi-Compute als DIMM-Module. OK, damit 
verlagert man das Problem nur an den Modulhersteller.

: Bearbeitet durch User
Beitrag #7968194 wurde vom Autor gelöscht.
von Wolfgang S. (wolfgangsch)


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Marek N. schrieb:
> Eigentlich hilft nur eines... ;-)

Eine Demo gegen Rechts?

von Lu (oszi45)


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Bradward B. schrieb:
> * Bauteile wählen für die es 2nd Source gibt -

Nicht jedes Teil aus einer anderen Quelle muß das gleiche Zeitverhalten 
usw. haben. Etikettenschwindel erkennt man erst durch Test. Siehe alte 
Geschichte mit 2N3055...

von Falk B. (falk)


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Lu schrieb:
>> * Bauteile wählen für die es 2nd Source gibt -
>
> Nicht jedes Teil aus einer anderen Quelle muß das gleiche Zeitverhalten
> usw. haben. Etikettenschwindel erkennt man erst durch Test.

Jain. Wenn die Schaltung wirklich gut ist, läuft sie mit mit allen 
Bauteilen, auch den Alternativen. Sich auf exotische Grenzwerte 
einzelner Hersteller einzulassen ist immer ein schlechte Idee, vor allem 
wenn man große Stückzahlen produzieren will.

von Christian B. (luckyfu)


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H.Joachim S. schrieb:
> Wenn du meim Hersteller kaufst/kaufen kannst, bist du schon gross :-)
> Die Distributoren machen das aber, und das funktionierte auch gut.

ja, aber das funktioniert nur dann, wenn du die Bauteile auch selbst 
kaufst, also die Platinen selbst bestückst. Nutzt man dafür einen EMS 
Dienstleister bekommt dieser die Mails und leider scheint es Usus zu 
sein, dass die beim Empfang so einer Mail checken: hab ich dafür einen 
aktiven Auftrag: Ja, nein? Wenn nein: hab ich davon noch Lagerware: ja / 
nein? wenn ja: nichts tun, wenn nein: Wann war der letzte Auftrag? 
gerade fertig oder 3 Monate nichts bestellt? Wenn nicht bestellt: 
ignorieren. Wenn gerade fertig: Glück gehabt. Wenn aktiver Auftrag und 
keine Lagerware: Kunden informieren.

Bradward B. schrieb:
> * Bauteile wählen, die schon länger am Markt sind

Das ist kein Garant, dass die auch noch weitere 5 Jahre am Markt sind.

Bradward B. schrieb:
> OK, damit
> verlagert man das Problem nur an den Modulhersteller.

Schon, aber der hat möglicherweise die Kapazitäten sich darum besser zu 
kümmern. Wobei da die Software mehr Maintenance benötigt. Deshalb 
verwenden wir auch SOM Module oder SBCs mit fertigem, closed 
Betriebssystem, um hier nicht noch zusätzlichen Aufwand zu haben.

Falk B. schrieb:
> Sich auf exotische Grenzwerte
> einzelner Hersteller einzulassen ist immer ein schlechte Idee, vor allem
> wenn man große Stückzahlen produzieren will.

Vor allem, weil das auch von einer zur nächsten Liefercharge anders sein 
kann. Da kommt man dann schnell dahin, dass man Probleme bekommt, wenn 
es plötzlich mal etwas wärmer ist als normalerweise oder ein 
Spannungswandler gibt etwas weniger Spannung aus als das vorher war und 
schon läuft eine Schaltung nicht mehr stabil. Solche Fehler zu suchen 
ist immer ein Garant für schlaflose Nächte.

von Rbx (rcx)


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Rico M. schrieb:
> Jetzt kann ich das komplette
> Design umbauen.
>
> Das kann doch nicht die Lösung sein oder?

Gähn.. noch nie einen PC selber gebaut? Das kann man zwar nur schlecht 
vergleichen, aber die Richtung ist ähnlich.
Standardisiertere und professionellere Pläne und Aufbauten könnten da 
schon helfen.

von Bad U. (bad_urban)


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Lothar M. schrieb:
> Welche Funktion davon wird vorrangig genutzt?

Bei uns wird das auch zum RohS-Nachweis genutzt.

von Christoph Z. (rayelec)


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Bad U. schrieb:
> Lothar M. schrieb:
>> Welche Funktion davon wird vorrangig genutzt?
>
> Bei uns wird das auch zum RohS-Nachweis genutzt.

Was kostet denn der Spass wenn man fragen darf?

von Bad U. (bad_urban)


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Christoph Z. schrieb:
> Was kostet denn der Spass wenn man fragen darf?

Das kann ich nicht sagen... Ich selbst arbeite nicht damit. Ich fordere 
sowas nur im Rahmen der Neuentwicklungen bei der entsprechenden 
Abteilung an.

von Kevin K. (nemon) Benutzerseite


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Christoph Z. schrieb:
> Bad U. schrieb:
>> Lothar M. schrieb:
>>> Welche Funktion davon wird vorrangig genutzt?
>>
>> Bei uns wird das auch zum RohS-Nachweis genutzt.
>
> Was kostet denn der Spass wenn man fragen darf?

Ist individuell, daher beim Hersteller nach der Zahl an Lizenzen und 
Modulen fragen.

von Bad U. (bad_urban)


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Rico M. schrieb:
> Wie checkt ihr sowas BEVOR ihr ein Design macht? Gibt es irgendein Tool
> das:
> - Automatisch warnt wenn Teile auf EOL zugehen
> - Lifecycle-Status sauber anzeigt
> - Alternative Teile vorschlägt

Zu dem Thema ist mir noch was eingefallen. Hatte ich erst garnicht auf 
dem Schirm, da es schon ein paar Jahre her ist....
Damals wurde eine Common-Mode-Joke abgekündigt. Die hatte ich mit 
anderen Dingen bei Digikey bestellt. Von denen habe ich dann auch eine 
Mail mit der Info erhalten.
Die Distris informieren bei sowas wohl auch. Zumindest damals.

Und wie schon geschrieben wurde, man kann sich bei (einigen) Herstellern 
auch auf die Liste für Infos sezten lassen. Hab ich mal bei Microchip 
gemacht. Bekomme da immer mal wieder PCNs.

von Vanye R. (vanye_rijan)


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> Die Distris informieren bei sowas wohl auch. Zumindest damals.

Das ist auch heute noch so und bei den Herstellern auch. Koennte mir 
aber vorstellen das dies von den gekauften Stueckzahlen abhaengt.

> Und wie schon geschrieben wurde, man kann sich bei (einigen) Herstellern
> auch auf die Liste für Infos sezten lassen.

Witzbold. Die nutzen mittlerweile jeden Emailkontakt aus um die Adresse 
abzugrabbeln und einen wirklich alles an Info (aka:Werbung) zukommen zu 
lassen.

Vanye

von Dieter D. (Firma: Hobbytheoretiker) (dieter_1234)


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Bei Mouser gibt es Teile, die haben jetzt auf einmal fast ein Jahr 
Lieferzeit. Dabei sind das ganz gewöhnliche Bauteile. Problem ist, dass 
die Chips auf den Wafern zwar hier gefertigt werden, aber zum Sägen, 
Bonden und Verhausen (SMD-Gehäuse) nach China gehen, weil das dort 
billiger ist. Nur machen die das dort derzeit nicht und dadurch können 
auch viele Tage Arbeit verloren gehen. Es muss nicht immer EOL sein.

Unerwartetes kurzfristiges EOL ist meistens verwoben mit Hersteller, 
Zulieferer oder Outsourced-Zwischenschritt-Zuarbeitende-Firma 
konkursmachen. Wegen der aktuellen Lage wurden aber auch vereinzelt 
Unterstützungen und Lizenzen aufgekündigt.

Wobei es auch Fälle gibt, da macht die Kundschaft nach 
Lieferkettensorgfaltspflichtgesetz weniger als ein zehntel des Umsatzes 
aus und konnten schnell durch andere Abnehmer ersetzt werden.

von Base64 U. (6964fcd710b8d77)


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Wir verwenden das hier; Accuris BOM Intelligence 
https://accuristech.com/ (hieß früher IHS, kostet natürlich)

Um die BOM zu checken während der Reviews, du bekommst für jedes Teil;
* Eine Risikobewertung zu Lifecycle, Environmental und Supply Chain 
https://4donline.ihs.com/bomhelp/Content/Appendix_A_column_header_descriptions/Risk_information.htm
Das Supply Chain Risk ist eventuell das relevanteste für OP
* vorgeschlagene Alternativen (form-fit-function)
* ein Schätzung wann das Bauteil EOL sein kann / wird

Mit der Parts Status Info von Mouser/Digikey hatte ich schon schlechte 
Erfahrungen. Also teils bei Mouser abgekündigt und laut 
Herstellerwebsite allerdings Active.

Hilft dir zwar mäßig wenn die Automotive Industrie mal wieder den Markt 
leer kauft, aber du kannst z.B. nach Second Sources/drop-in replacements 
suchen.

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