Forum: Projekte & Code Motorrad Bleiakku Erhaltungsladung


von Vanye R. (vanye_rijan)


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Moin Leute,

Mein kennt das ja, durch die Verfuehrung modernen Marketings steigt die 
Anzahl der Motorraeder in der Garage auf den Wert n+1. Selbst als 
beinharter Winterfahrer kommt also die Zeit wo man sich Sorgen um seine 
Akkus macht.

Und da dies ja nicht das Forum griesgraemiger alter Knacker ist die 
immer alles besser wissen und nur bei Aldi Fertigprodukte kaufen, 
sondern wir alles jugendliche BastlerInnen sind, muessen wir da etwas 
selber machen!

Daher habe ich mir eine kleine Schaltung ausgedacht welche den Akku mit 
einem minimalem Strom laedt und so auf konstante 13.1V laedt. (Spannung 
einstellbar)

Die dahinter liegende Theorie hat schon jemand anderes ausgearbeitet. 
Daher nur mal ein Link darauf:

https://www.motelek.net/allgemein/erhaltungsladung.html

Ich hab mir nicht die Muehe gemacht eine Platine zu erstellen da die 
Schaltung doch recht einfach ist. Sie ist ausserdem komplett diskret und 
ganz ohne Mikrocontroller. Also auch gut fuer Anfaenger geeignet. Wer 
damit rumspielen will, ich hab mal die LT-Spice Version angehaengt.

Grundsaetzlich ist das ein Shuntregler. Man kann den maximalstrom ueber 
R4 einstellen. Irgendwas zwischen 33 und 100R ist da zielfuehrend. 
Sobald die Batterie keinen Strom mehr aufnimmt wird der Regler die 
gesamte Leistung verbraten. Das hilft dann auch gegen Betauung. :-D
Als Netzteil verwende ich ein 15V/1A Steckernetzteil. Eigentlich waere 
hier so ein billiges Netzteil mit Trafo und sehr weicher 
Ausgangsspannung, wie man sie vor 20Jahren ueberall bekommen hat, viel 
besser. Aber leider gibt es die nicht mehr.
Das fuehrt bei mir zu einen "mittleren" Ladestrom von 50mA. Eigentlich 
wuerden sogar 10-20mA ausreichen. Ich hab zum testen eine 5Jahre alte 
Yuasa YTX14H-BS verwendet. Die ist mittlerweile platt und startet meine 
R1200GS nur noch im Sommer. Interessanterweise nimmt die nun 20mA beim 
erreichen ihrer Sollspannung von 13.1V auf. Wer kleinere Batterien hat 
kann ja R4 vergroessern.

Vanye

: Bearbeitet durch User
von Michael B. (laberkopp)


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Vanye R. schrieb:
> Daher habe ich mir eine kleine Schaltung ausgedacht

Die ist weitgehend Unsinn.

Ein TL431 ist ohne Kondensatoren nicht stabil.

Bei Stromausfall saugt deine Schaltung den Akku leer.

Der Shunt-Regler verbrät immer vollen Strom.

Die Sicherung am Ausgang sollte vor den Spannungs-Sense und dient nur 
dann als Verpolschutz, wenn sie dann schneller durchbrennt als die 
Halbleiter.

13.1V ist zu wenig um Sulfatierung zu verhindern, nutzt du offene 
Bleiakkus sollte auf 13.8, nutzt du wartungsfreie geschlossene 'Calcium' 
auf 14.5V geregelt werden, und das in beiden Fällen leicht 
temperaturabhängig (Pt1000).

Die Strombegrenzung sollte man nicht dem Netzteil überlassen.

Du findest eine geeignete Schaltung z.B. im Datenblatt des L200.

Sinnvoller ware ein Schaltnetzteil dessen Ausgang mit einer Spannungs- 
und Stromregelung ausgestattet wird (Schaltung im Datenblatt des 
TSM101), dann gibt es keine zusätzlichen Verluste und die Diode beim 
Flyback-Wandler verhindert ein Entladen bei Stromausfall.

Das gibt es dann auch fertig, als Akkuladenetzteile, falls dich deren 
moderne Konstruktion überfordert.

: Bearbeitet durch User
von Christian M. (likeme)


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Das gibt es dann auch fertig, als Akkuladenetzteile, falls dich deren
moderne Konstruktion überfordert.

Amazon 10-20Euro, fertig...

von Vanye R. (vanye_rijan)


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Ah..die Besserwisser sind da. :-D

> Ein TL431 ist ohne Kondensatoren nicht stabil.

Bei mir in Simulation und Praxis schon.

> Bei Stromausfall saugt deine Schaltung den Akku leer.

Mit 0.4mA kann ich leben. Das Motorrad selber saugt ja schon 0.6mA und 
ist damit ziemlich gut im Vergleich zu dem was sonst so in der Garage 
steht.

> Der Shunt-Regler verbrät immer vollen Strom.

Das ist doch nun mal richtig Unsinn. Strom verbraet der nur wenn keine 
Batterie angeschlossen ist. Sobald etwas in den Akku fliesst ist es sehr 
wenig. Das kann ich mir leisten. Das einzige was mir aktuell noch nicht 
so gefaellt, ich hatte zuerst vor R4 auf 100R zu setzen, aber das war 
dann erstaunlicherweise zuwenig Strom um meinen Testakku selber von 12.6 
auf 13.1V zu bringen, deshalb hab ich das erstmal erhoeht. Das ist auch 
der Grund fuer diesen Widerstandswald in der Schaltung. Das muss ich 
nochmal mit einer "guten" Batterie pruefen. (laeuft bereits)

> Die Sicherung am Ausgang sollte vor den Spannungs-Sense und dient nur
> dann als Verpolschutz, wenn sie dann schneller durchbrennt als die
> Halbleiter.

Mir sind die Halbleiter ziemlich egal. Die kann ich mir leisten. Und 
Sicherungen sind nur dafuer da damit es im Falle das ein Halbleiter aus 
unbekannten sonstigen Gruenden kaputt geht nicht zu einem Brand kommt 
und das ist so gewaehrleistet. Zumal, wie du doch sicher weisst, 
Sicherungen sowieso zu langsam sind um Halbleiter zu schuetzen.

> 13.1V ist zu wenig um Sulfatierung zu verhindern, nutzt du offene
> Bleiakkus sollte auf 13.8,

Ich bin mit 13.1V zufrieden. Jeder andere kann sich sein Poti 
selbstverstaendlich auf seine Wunschspannung einstellen. :-D
Oh und niemand nutzt mehr offene Bleiakkus weil man die in Deutschland 
seit >5Jahren nicht mehr handeln darf da Endverbraucher der Umgang mit 
Schwefelsaeure verboten wurde.

Vanye

von Lu (oszi45)


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Auch wartungsarme Akkus haben Verschlüsse. Sie sind nur unter dem 
Etikett. Richtig ist, dass keiner mehr trockene Akkus und mit 
Schwefelsäure zum selbst befüllen verkaufen darf (und andere haben keine 
Lust extra Geld für Befähigungslehrgänge auszugeben).

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