Forum: Platinen Sparsam Platine mit Eisen-III-Chlorid ätzen


von Daniel (daniel3)


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Hallo,

hin und wieder muss ich mal eine meistens einseitige Platine mit 
Eisen-III-Chlorid ätzen.

Bisher habe ich immer die Leiterbahnen mit einem Lackstift 
aufgezeichnet, was brauchbare Ergebnisse bringt. Allerdings ist dann der 
Großteil der Kupferfläche unabgedeckt, was dazu führt, dass viel Kupfer 
weggeätzt werden muss, was dazu führt, dass das Eisen-III-Chlorid-Bad 
recht schnell erschöpft ist. Außerdem deckt der Lackstift nicht 100-%ig 
ab, was zwar weitgehend ok ist, aber an manchen Stellen muss man dann 
doch mit Lötzinn nachbessern.

Cooler wäre, wenn man eine komplett beschichtete Platine kaufen oder 
irgendwie selber herstellen könnte, bei der dann nur noch die 
Unterbrechungen rausgekratzt werden müssen, um das Kupfer freizulegen.
Das würde auch das Eisen-III-Chlorid-Bad maximal schonen.

Gibt es solche komplett beschichteten Platinen möglicherweise schon zu 
kaufen oder kann man die irgendwie selber machen?

von Thomas W. (goaty)


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von Gerhard O. (gerhard_)


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Bevor CAD erstellte ich viele LP Entwürfe im "Negativ" Verfahren. Zuerst 
zeichnete ich den üblichen Leiterbahnentwurf mit Bleistift und dann auf 
dünner Mylar Folie mit Tusche und Schablonen die Isolationsbahnen, 
ähnlich wie beim mechanischen Gravieren a la LPKF Isolations Fräsen. Für 
viele der damaligen Projekte reichte das durchaus aus. Mit diesem 
Verfahren werden die LP minimal geätzt.

von Uwe S. (bullshit-bingo)


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Daniel schrieb:
> Gibt es solche komplett beschichteten Platinen möglicherweise schon zu
> kaufen

Ja, gibt es jetzt ganz neu am Markt, nennt sich fotobeschichtete 
Platine.

von H. H. (hhinz)


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Der TE will offensichtlich nur sehr gelegentlich recht grob 
strukturierte Leiterplatten anfertigen. Da lohnt sich kein CAD.

Es gab vor vielen Jahren eine Bastlermethode, die für den TE passen 
könnte. Dabei hat man die zu ätzenden Bereiche mit Zahnpasta (ggf etwas 
verdünnt) abgedeckt, und das gut trocknen lassen (Heizung/Backofen). 
Anschließend hat man die Platine mit Nitrolack (nicht transparent!) 
lackiert, und den Lack wiederum getrocknet. Die Zahnpasta kann man dann 
mit weichem Pinsel oder Wattestäbchen unter Wasser entfernen. 
Anschließend wird ganz normal geätzt.

: Bearbeitet durch User
von Wolfgang S. (wolfgang_s278)


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Ich habe in der Regel photobeschichtete Platinen gekauft, die haben 
einen sehr gleichmäßigen Photolack.

Mein Set an Ätzmittel, Entwickler, Schalen zum Entwickeln / Ätzen möchte 
ich nun verschenken (gegen Porto).
Das Paket wiegt mehr als 5kg.

Anfragen als PN.

von Michael B. (laberkopp)


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Daniel schrieb:
> Gibt es solche komplett beschichteten Platinen möglicherweise schon zu
> kaufen oder kann man die irgendwie selber machen?

Ein heute nicht unüblicher Weg ist es, die nur mit Kupfer beschichtete 
Platine mit Alkydharzlack aus der Spraydose einzusprühen und mit einem 
Lasergravierer die Isolation aus dem Lack rauszubrennen. Dann ätzt das 
EisenIIIchlorid nur schmale Rinnen weg, ausreichend wenn es nicht 230V 
sind.

https://de.sculpfun.com/products/sculpfun-c1-mini-laser-engraver-3w

Das spart Gravierstichel und deren Probleme, wie zu wackelige CNC Fräse, 
abgerissene dünne Leiterbahnen, macht aber dasselbe, unter anderem 
bleiben die Flächen zwischen den Leiterbahnen stehen.

Wenn man geeignete Software hätte, könnte man Voronoi-gravieren, also 
nur eine Trennlinie zwischen Leiterbahnen, ich kenne aber keine. Damit 
fräst man dann auch besser direkt und spart sich das ätzen und gebohrt 
wird auch gleich, für 120€.

Beitrag "Re: Mini CNC Fräse..welche ist brauchbar?"

https://de.aliexpress.com/item/1005007494252851.html

Letztlich kannst du auch versuchen, den Lack per Hand vor dem ätzen 
wegzukratzen.

: Bearbeitet durch User
von Rainer W. (rawi)


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H. H. schrieb:
> Der TE will offensichtlich nur sehr gelegentlich recht grob
> strukturierte Leiterplatten anfertigen. Da lohnt sich kein CAD.

Das eCAD lohnt sich alleine schon wegen der Dokumentation der Schaltung, 
egal ob gelegentlich oder nicht. Es muss ja keines mit monatlichen 
Abokosten sein.

: Bearbeitet durch User
von H. H. (hhinz)


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So einfachen Kram kann man mit Papier und Kuli dokumentieren.

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