Forum: Ausbildung, Studium & Beruf DDR Ingenieur-Abschluß


von Paul (Gast)


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>Vielleicht auch mal vor der eigenen Haustüre kehren...

Ich habe meine Abschlüsse nach allen Regeln gemacht und brauchte auch 
kein Geld hinzublättern, um meine Diplomurkunde zu bekommen. Wo soll ich 
da kehren, mein Lebenslauf ist wasserdicht? Und ich lasse mich nicht für 
blöd verkaufen.

von WT (Gast)


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Paul schrieb:
> Ich habe meine Abschlüsse nach allen Regeln gemacht und brauchte auch
> kein Geld hinzublättern, um meine Diplomurkunde zu bekommen. Wo soll ich
> da kehren, mein Lebenslauf ist wasserdicht? Und ich lasse mich nicht für
> blöd verkaufen.

Dann kannst du ja stolz auf dich sein, die anderen Leute aber blöd 
anzumachen ist nicht richtig. Wenn jemand die Möglichkeit genutzt hat 
weil sie angeboten wurde dann kannst du ihm keinen Vorwurf machen.
Es war eine legale Handlung.

von Paul (Gast)


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>Wenn jemand die Möglichkeit genutzt hat
>weil sie angeboten wurde dann kannst du ihm keinen Vorwurf machen.
>Es war eine legale Handlung.

DAs mache ich nicht.

Mich regen solche Scheinheiligkeiten auf, daß hier CP's, die es nie gab 
erfunden werden, Unwahrheiten, daß man in 2 Jahren das TH-Diplom 
nachmachen konnte oder solche Sätze wie:

>Ich empfinde es also nicht als Geschenk oder wie man auch
>witzelt,geadelt zu sein,mich nun Dipl.-Ing (FH) zu nennen.

Man witzelt über einen Titel, den man aus Kulanz bekommen hat, um noch 
als Ingenieur in Europa arbeiten zu können! Im Einigungsvertrag wird nur 
das rausgelesen, was man möchte. Die Wahrheit verschleiert. Der IHSler 
ist gleichwertig (mind. 2 Jahre mehr). Dort steht exakt, wie sie zu 
ihrem "Diplom" kamen. Durch BE. In Lebensläufen waren sie an FHen, weit 
bevor es die gab usw. Man stuft dem IHSler/FHler seine Leistung runter 
und war angeblich gleichwertig.

Warum nicht ehrlich? Man hat an der IS den Abschluß Ing. gemacht und 
wurde nach 3 Jahren BE lt. Einigungsvertrag nachdiplomiert.

von Thomas1 (Gast)


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Paul schrieb:
> Warum nicht ehrlich? Man hat an der IS den Abschluß Ing. gemacht und
> wurde nach 3 Jahren BE lt. Einigungsvertrag nachdiplomiert.


Damit werden wir ehrlichen FHler mit solchen Titelgaunern in einen Topf 
geworfen. Dabei haben solche nie eine Hochschule von innen gesehen.

von Paul (Gast)


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>Damit werden wir ehrlichen FHler mit solchen Titelgaunern in einen Topf
>geworfen. Dabei haben solche nie eine Hochschule von innen gesehen.

Das kann man den Ing. aber nicht anlasten. Wie WT und v. a. Juppi 
richtig sagten, sie haben die Möglichkeiten legal genutzt, die der Staat 
BRD ihnen gab. Mich stört das Gefasel von Gleichwertigkeit, das gibt 
auch das Gesetz nie her.

von R105D (Gast)


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Paul schrieb:
> Warum nicht ehrlich? Man hat an der IS den Abschluß Ing. gemacht und
> wurde nach 3 Jahren BE lt. Einigungsvertrag nachdiplomiert.

3 Jahren BE bringen nochmal 180 CP in diesen Milchmädchenrechnungen!

von Juppi J. (juppiii)


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Paul schrieb:
> Warum nicht ehrlich? Man hat an der IS den Abschluß Ing. gemacht und
>
> wurde nach 3 Jahren BE lt. Einigungsvertrag nachdiplomiert.
.. richtig

..aber ohne Titekauf!

von Paul (Gast)


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>3 Jahren BE bringen nochmal 180 CP in diesen Milchmädchenrechnungen!

Ja, so scheinen die ostdeutschen Verhandlungspartner während der 
Ausgestaltung des Einigungsvertrages in Bremen argumentiert zu haben. 
Nur: BE hat irgenwann jeder, aber nicht jeder wird hochgestuft.

>..aber ohne Titekauf!

Der HS.-Ing. konnte seinen Hochschulgrad in das FH-Diplom als akad. Grad 
kostenlos tauschen. Es war ein Rechtsanspruch.

Ein bißchen Basargeschmäckle kommt da schon auf.;-)

von Aktiver Ruhestand (Gast)


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Hallo

Der Lehrstoff bis zur 12. Klasse war in der DDR so gestrafft das nach 
der Vereinigung  mindestens ab der  7. Klasse die Schüler für ein Jahr 
hätten zu Hause bleiben können. In den alten Bundesländern brauchte man 
für den gleichen Lehrstoff 13 Jahre natürlich mit Englisch,  kein 
Russisch und ohne die leidigen politischen Fächer.
Selbstverständlich gab es auch Niveauunterschiede zwischen den 
Ingenieurschulen der DDR.  Bei uns waren fast ausschließlich Dozenten 
mit Hochschulabschluss, 75 % mit Dr.- Titel und auch Gastdozenten von 
der TH. Nach dem 2. Semester bestanden 25 % die Zwischenprüfungen in 
Mathe nicht, konnten aber an den anderen Ing.-Schulen noch locker 
studieren.
Bei einer Besichtigung einer privaten Fachhochschule, in einem 
Altbundesland, konnte ich feststellen das in den Grundlagenfächern die 
gleichen Inhalte gelehrt wurden nur die Technik war natürlich auf dem 
neusten Stand.
Unterschiede in den Altbundesländern soll es ja jetzt noch geben.
Fachliteratur gab es damals für unsere Fachrichtung keine aus dem 
Ostblock, da haben die Dozenten Lehrbriefe erstellt aus ihrem eigenen 
Wissen und aus BRD- Literatur. Es wurde damals noch alles an die Tafel 
geschrieben und wir schrieben mehrere Ordner voll.
Ich kann mich noch gut erinnern was für studierte Leute aus den alten 
Bundesländern, nach der Vereinigung bei mir im Betrieb aufkreuzten, als 
Berater in den unterschiedlichsten Bereichen, ich hatte mich nicht 
blenden lassen, es waren viele Flachzangen dabei, die nur abkassieren 
wollten.
Wenn alle BRD-Abschlüsse so gut sind warum bekommen sehr viele 
Bauingenieure, Architekten und andere Diplomingenieure kaum eine 
ordentliche Ausschreibungen hin und die müssen sogar von 
Handwerksmeistern fachlich berichtigt werden, wenn die zurückgesandt 
werden.
In meiner näheren Umgebung sind einige diplomierte Studierte aus der 
alten BRD, den fehlen einige theoretische Grundlagen der 
wissenschaftlichen Problemlösung, wir hatten die.
Ein Familienmitglied ( Abschluss Fernstudium GB ) arbeitet an einer 
Universität in der Forschung. Aus Berichten über die Vorgehensweise, 
ohne fachlichen Inhalt zu nennen, muss ich entnehmen das einige der 
Postdoc`s nicht einmal die Regeln einer ordentlichen 
Versuchsdurchführung beherrschen.
Ich jetzt selbst im Ruhestand habe mal in eine Universität reingeschaut, 
Erwachsenenstudent, die Methodik und das System der Stoffvermittlung ist 
sehr sonderbar, PC weg - Wissen weg. Hinter vielen hochtrabenden 
englischen Bezeichnungen verstecken sich auch nur alte Inhalte.
Dass mit dem einen Jahr Wartezeit, 1991, bis eine Entscheidung getroffen 
wurde, wegen der Anerkennung der Abschlüsse, hatte oft keinen 
Inhaltlichen Grund, sondern war der Versuch die Konkurrenz aus dem Osten 
auszuschalten. Was mir bei einer Schulung von einem leitenden 
Altbundesbürger indirekt bestätigt wurde.
Wie nicht ganz sauberer Konkurrenzkampf betreiben wird, sieht man hier.
Von “Basargeschmäckle“ haben wir ja jetzt die besten Beispiele.
Da ist wohl kein Staat absolut sauber.

Gruß

Dipl.- Ing. ( FH ) und andere Abschlüsse
Mit über 30jähriger Berufserfahrung im Fachgebiet,
zusammen in beiden Gesellschaftsordnungen.

von Paul (Gast)


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>Der Lehrstoff bis zur 12. Klasse war in der DDR so gestrafft das nach
>der Vereinigung  mindestens ab der  7. Klasse die Schüler für ein Jahr
>hätten zu Hause bleiben können.

Blödsinn. Es ist zwar heute bei Weitem nicht alles toll, aber den Stoff 
der 11-13 Klasse von heute hat in der DDR keiner bis Klasse 7 (auch 
nicht bis Klasse 10 gelernt) Oder hattest Du Infinitesimalrechnung, 
Vektorechnung usw. bis zur 10? Das ist Abistoff in der DDR als auch der 
BRD. Die meisten von Euch hatte ja nicht mal eine 2. Fremdsprache, die 
für die Erteilung des Abis vorgeschrieben ist.

>In den alten Bundesländern brauchte man
>für den gleichen Lehrstoff 13 Jahre natürlich mit Englisch,  kein
>Russisch

Reines Wunschdenken von Dir. Im humanistischen Gymnasium, genauso wie in 
der EOS der DDR wurden zur Erteilung des Vollabi 2 Fremdsprachen im 
Gesamtumfang von jeweils mindestns 500 h gefordert. Bei uns (EOS Thomas) 
war es Russisch und Englisch/Franz.. In der BRD Englisch und 
Franz/Spanisch. Meist kam an beiden Oberschultypen noch eine Altsprache 
dazu (EOS Thomas -> Latein).

>Selbstverständlich gab es auch Niveauunterschiede zwischen den
>Ingenieurschulen der DDR.

Die Ingenieurschulen der DDR hatten Einheitslehrpläne vom Ministerium 
für Hoch- und Fachschulwesen. Nachzulesen in der deutschen Bücherei in 
Leipzig oder Frankfurt am Main. Mit dieser Begründung sah man im 
Einigungsvertrag auch von einer Niveaueinzelprüfung - wie an den IHSen 
geschehen - ab.

>Bei einer Besichtigung einer privaten Fachhochschule, in einem
>Altbundesland,

Na das hast Du ja doch noch eine Hochschule von innen gesehen... Wenn 
auch nur für einen Tag.

>konnte ich feststellen das in den Grundlagenfächern die
>gleichen Inhalte gelehrt wurden nur die Technik war natürlich auf dem
>neusten Stand.

Lt. Einheitslehrplan konnte sich der Dozent an der DDR-Ingenieurschule 
zwischen der Vermitling der Laplace-Trafo anhand von Tabellen oder der 
Vermittlung von Ortskurven entscheiden. Genauso war die FFT und die 
Filtertheorie als oder zu behandeln. FHen behandeln alles, sogar mit 
Herleitung. Vektoranalysis kam an der Ingenieurschule im Gegensatz zur 
FH gar nicht. Die Darstellung der einzelnen Matrizenformen (A-/S-/Z-/H-) 
und deren Überleitung wurden nur randweise erwähnt. An der FH wurde das 
hergeleitet (war mein Prüfungsthema in GET). Smith-Diagramme und dessen 
Anwendung und die Theorie der impedanzkontrollierten Leitungsführung 
(Coplanar/Mikrosteifen) kamen überhaupt nicht oder schemenhaft 
(Smith-Diagram auf 1,5 Seiten. An der FH gab es HF 1 + 2 (2 Semester). 
1988 wurde durch das Ministerium für Hoch- und Fachschulwesen 
entschieden, daß Assemblerprogrammierung nur an den Hochschulen im Fach 
ET zu lehren ist (lt. RFE 1/87). An einer FH wird die Grundlage der 
Programmierung (Algorithmik, Assembler, Hochschprache) gelehrt. So das 
reicht fürs Erste. Achja. Erntezeiten und Einarbeitung auf den 
zukünftigen Arbeitsplatz gabs an der Fh nicht ;-) Eine Dipl--Arbeit an 
der Fh hat einen umfang von 80 - 120 S.. Die Ingenieurschularbeit lt. 
stat. Jahresbericht des Ministeriums für Hoch- und Fachschulwesen der 
DDR hatte einen durchschn. Umfang von 27!!!! Seiten.

>Dass mit dem einen Jahr Wartezeit, 1991, bis eine Entscheidung getroffen
>wurde, wegen der Anerkennung der Abschlüsse, hatte oft keinen
>Inhaltlichen Grund, sondern war der Versuch die Konkurrenz aus dem Osten
>auszuschalten.

Warum hat man dann den TH und IHS-Abschluß ohne großes Federlesen als TU 
buz. FH-Abschluß anerkannt? Das war auch Konkurrenz. Die Wahrheit: Man 
wollte sich nicht verar... lassen und einen 3Jahres- Fachschulabschluß 
nach Klasse 10 als gleichwertig zum 4-Jahres-FH-Abschluß nach Klasse 12 
hinstellen lassen, für den es inhaltlich und entwicklungshistorisch 
gesehen bereits das Pendant IHS gab.

Dazu gibt es Sprachprotokolle von der KMK-Konferenz zur Anerkennung von 
Bildungsabschlüssen aus der DDR in Bremen vom August 1991. Der 
Einigungsvertrag wurde blockiert von ostdeutschen Ländern, die eine 
bedingungslose Anerkennung des Fachschulabschlusses als FH-Abschluß 
forderten, und die Bundesländer Bayern und Baden-Würtemberg waren 
entschieden dagegen. Sie forderten einen 2jährigen Aufbaustudiengang an 
einer FH und die Anfertigung einer Dipl.-Arbeit. Nach einem Jahr wurde 
der Kompromiß geschossen, daß es neben dem akad. Grad einen vom 
Kultusministerium erschaffenen staatl. Titel mit gleichem WOrtlaut gibt, 
der gegen Geld nach 1 Jahr BE als Alibi verkauft werden soll. 
Bayern/BaWü nahmen noch die Klausel mit in den Einigungsvertrag: "Beide 
Ländern sehen in der Nachdiplomierung keine Anerkennung von 
Gleichwertigkeit zum FH-Diplom".

Bis heute steht unter Art. 27 Einigungsvertrag unter Fallgruppe 5, 
nachdem auch nachdiplomiert wurde:

"Die Fach- und Ingenieurschulen der DDR, dessen Ausbildungsniveau 
zwischen der Facharbeiter- und Hochschulausbildung lag, haben keine 
Entsprechung in den Altbundesländern. Eine Gleichstellung kann nur nach 
dem Erwerb zusätzlicher Qualifikationen (i. d. R. durch einen 
Aufbaustudiengang stattfinden. Aufgrund der Förderung der Mobilität der 
Absolventen in den Altbundesländern kann aufgrund von Berufserfahrung im 
Rahmen eines Nachdiplomierungsverfahren das Recht zur Führung des 
staatl. Titels Dipl.-Ing. (FH) eingeräumt werden."

Und unter Fallgruppe 3 und 4 steht:

"Abschlüsse, die an Ingenieurhochschule (IHSen) erworben wurden, sind 
gleichwertig oder  niveaugleich westdeutschen FH-Abschlüssen"

Gruß

Dipl.- Ing. ( FH ) - > ein echter, von einer umgebauten DDR-TH, der für 
sein FH-Diplom die Studienleistung der DDR-TH bringen mußte, während der 
DDR-Fachschulingeniuer breits sein "Diplom" kaufen durfte nach der 
Hälfte der Zeit (da haben wir gerade Bergfest gefeiert).

von Paul (Gast)


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Sorry. Art. 37, nicht 27.

von Thomas1 (Gast)


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Paul schrieb:
> Die Ingenieurschulen der DDR hatten Einheitslehrpläne vom Ministerium
> für Hoch- und Fachschulwesen.


Immerhin besser als diese elendige Kleinstaaterei in der BRD.

von Aktiver Ruhestand (Gast)


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Hallo Paul!

Was für Energie doch der Neidfaktor freisetzen kann um anhand von 
mühselig gesammelten Informationen seine Einstellung zu beweisen.
Dann bitte auch mal meine Darstellungen richtig lesen.
Ich schreib, allerdings in Kurzform, das die 7. Klasse für 1 Jahr nicht 
zur Schule hätte gehen brauchen, weil sie den Lehrstoff  der 7. Klasse 
BRD schon in der 6. Klasse DDR hatten. Wurde mir von einer Lehrerin BRD 
auch bestätigt und mein Nachwuchs betraf es direkt.
Bei ordentlichem lesen müsste man feststellen das es schon sehr lange 
her ist als ich studierte, also bitte die gefundene Fakten den 
entsprechenden Zeiträumen zuordnen und mal auf die Quellen achten.
Welchen Lehrstoff ich wann lernte kann ich nicht mehr sagen, aber ich 
weiß noch das im  allgemeinen Teil der Berufschule, für Absolventen der 
10. Klasse, in den Grundlagenfächern Teile des Abiturstoffes gelehrt 
wurde und an Ableitungen kann ich mich auch noch erinnern, kann sie 
natürlich nach so langer Zeit nicht mehr.
Meine Abschlussarbeit hat 61 Seiten mit einem Thema was erstmalig 
erfolgreich, Note 1, bearbeitet wurde. Also nicht alle in einem  Topf 
werfen.
Nach Deiner Abiturdefinition müsste ein Abitur des zweiten Bildungsweges 
ein minderwertiges Abitur sein.
Pläne in der DDR waren das Eine, Praxis das Andere und die habe ICH 
erlebt.
Außerdem gab es in der BRD in früheren Jahren bei Umstellungen im 
Bildungssystem auch schon Nachdiplomierungen, also nicht immer auf die 
DDR- Abschlüsse rumhacken.
Bei der Analyse Deiner Beiträge muss ich vermuten wohl etwas schwer 
gefallen das Studium, warum sonst Andere so erniedrigen - Leistung macht 
stark. Meine Ausbildungen nach der Gesellenprüfung habe ich mehr oder 
weniger aus lange Weile gemacht weil ich noch solo war, Kneipenniveau 
war auch nicht das Wahre und war in unwichtigen Fächern mit Durchschnitt 
zufrieden. Wenn ich mir jetzt Wissen aneigne, dann nur Nützliches und 
ansonsten schöpfe ich aus meinen Erfahrungen.
Gruß
Aktiver Ruheständler

von Paul (Gast)


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>Was für Energie doch der Neidfaktor freisetzen kann um anhand von
>mühselig gesammelten Informationen seine Einstellung zu beweisen.

Neidfaktor? Auf nichterbrachte Leistung? Man kommt sich nur verar... 
vor, wenn man nach EOS und 2,5 Jahren das Bergfest feiert, während der, 
der in der Schule nie die Noten zur EOS/zum Hochschulstudium hatte, 
bereits das FH-Diplom abholt, das man selber erst in weiteren 2 Jahren 
an der aus der TH neu gegründeten FH erhält. Gleichzeitig kann man gut 
abschätzen,daß ohne Vorbildung der EOS das Studium nie zu bestehen wäre 
und der Facharbeiter per Delegation mit seiner schulischen Leistung auf 
Klasse 10 angeblich "dasselbe" Studium in noch kürzerer Zeit geschafft 
haben will. Gleichzeitig bekommt der IHSler eben dieses FH-Diplom, der 
aber, wenn er kein Abi hatte, vor seinem 4J. Studium erst mal einen 
1jährigen Vorkurs fürs Teilabi in der DDR leisten mußte. Am Ende bekommt 
der Fachschulabsolvent denselben Abschluß mit weniger erbrachter 
Leistung. Irgendwie voll die Verar...

>Bei ordentlichem lesen müsste man feststellen das es schon sehr lange
>her ist als ich studierte, also bitte die gefundene Fakten den
>entsprechenden Zeiträumen zuordnen und mal auf die Quellen achten.

Im Gegenteil, man müßte noch ganz andere Maßstäbe ansetzen, dauerte doch 
in den 50ern ein Hochschulstudium bis zu 6 Jahre. Die Erteilung des 
Fachabis und die Erlaubnis an Hochschulen zu studieren, wurde auch erst 
1961 durch das Ministerium für Hoch- und Fachschulwesen für die 
Ingenieurschulabsolventen eingeführt.

>Welchen Lehrstoff ich wann lernte kann ich nicht mehr sagen,

Das scheint mir auch.

> aber ich
>weiß noch das im  allgemeinen Teil der Berufschule, für Absolventen der
>10. Klasse, in den Grundlagenfächern Teile des Abiturstoffes gelehrt
>wurde und an Ableitungen kann ich mich auch noch erinnern, kann sie
>natürlich nach so langer Zeit nicht mehr.

Was hat dann derjenige noch gemacht, der Berufsausbildung mit Abi 
gemacht hat und dazu ein Jahr mehr Zeit hatte? Mit Verlaub, Ableitungen, 
Integrale, Einführung in die Vektorrechnung usw. war der typische Stoff, 
der zuerst an den Ingenieurschulen unterrichtet wurde. Kein Facharbeiter 
(außer BmAler) hat das je gehabt, brauchte er auch nicht. In den 2Jahren 
mir 50% Praxis wäre das ger nicht drin gewesen. Reine Erfindung.

>Meine Abschlussarbeit hat 61 Seiten mit einem Thema was erstmalig
>erfolgreich, Note 1, bearbeitet wurde. Also nicht alle in einem  Topf
>werfen.

Und wäre an der Fh als großer Beleg, aber nicht als Diplomarbeit 
angenommen worden. Mein FH-Diplomarbeit hatte 148 S., Endnote 1

>Nach Deiner Abiturdefinition müsste ein Abitur des zweiten Bildungsweges
>ein minderwertiges Abitur sein.
>Pläne in der DDR waren das Eine, Praxis das Andere und die habe ICH
>erlebt.

Das habe ich nie behauptet. Aber bitte: WO hat der 
Ingenieurschulabsolvent ein Abi - weder auf eines auf dem 1. noch 2. 
Bildungsweg.

>Außerdem gab es in der BRD in früheren Jahren bei Umstellungen im
>Bildungssystem auch schon Nachdiplomierungen, also nicht immer auf die
>DDR- Abschlüsse rumhacken.

Auch das habe ich nie bestritten. Es war derselbe Etikettenschwindel wie 
im Einigungsvertrag. Nur durch diese Praxis in den 70ern in 
Westdeutschland ist es den Verhandlungsführern überhaupt gelungen, solch 
eine Forderung auch für den Osten duchzudrücken. Sonst hätten sie Euch 
einfach als das gelassen, was ihr seid: Ing. , in Ing. grad. 
umgewandelt.Mit anderen Berufsgruppen wurde nie solch ein Zugeständnis 
gemacht, die wurden einfach vollständig fallen gelassen (SBWler von der 
Fachschule, Unterstufenlehrer des IfL (4 Jahre Fachschule nach Klasse 
10)). Letztere bekamen nicht mal mehr die Berufserlaubnis, während ihr 
die Diplome hochgezogen habt.

>Bei der Analyse Deiner Beiträge muss ich vermuten wohl etwas schwer
>gefallen das Studium, warum sonst Andere so erniedrigen

Schwerer als an Deiner Inenieurschule war es auf jeden Fall. Ohne Abi 
wäre man im ersten Semester geflogen. Aber das hast Du ja nicht erleben 
müssen (dürfen), weil die Noten zur EOS anscheindend schon nicht 
reichten.... Gleich in der ersten Vorlesung ein Integral lösen - den 
Ingenieurschulaspiranten hätte ich sehen wollen, der das konnte, was 
beim FH-Aspiranten selbstverständlich vorausgesetzt wird - schließlich 
hat der 2 Jahre Oberschule nicht aus Spaß gemacht.

>Leistung macht stark

Aber nur wirklich erbrachte, nicht Fachschulleistung mit anschließend 
gekauftem Hochschutitel.

> war in unwichtigen Fächern mit Durchschnitt
>zufrieden.

Mit dieser EInstellung hättest Du das echte FH-Diplom nie geschaft. Mit 
so einer EInstellung kam man nicht mal zur EOS.

Der Einigungsvertrag sagt doch die Wahrheit, die DU nicht wahrhaben 
willst: Es gibt kein Pendant zum Fachschulingenieur. Das Pendant zum 
Dipl.-Ing. (FH) ist der Hochschulingenieur HS.-Ing. der IHS. Warum 
kannst Du mit Deiner wahrhaft erbrachten Leistung so schlecht leben? 
Warum wertest Du die Leistung der FHler, der IHSler und sogar der THler 
und Promovierten in Deinem Beitrag ab? Sind alles nur Versager, ihr die 
Überflieger?

FH-vergleichbare Leistung war es sicher nicht, da hättest Du Abi machen 
müssen oder den Vorbereitungskurs und dann zur IHS in der DDR gehen 
müssen. Gegen dessen Tausch des HS.-Ing. gegen den akad. Grad Dipl.-Ing. 
(FH) habe ich überhaupt nichts. Es war ähnliche Leistung mit ähnlicher 
Vorleistung und ähnlichem Niveau. Ihr jedoch seid Kuckuckseier oder 
troj. Pferde, die werden natürlich nicht gern gesehen.

von Thomas1 (Gast)


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Paul schrieb:
> Das habe ich nie behauptet. Aber bitte: WO hat der
> Ingenieurschulabsolvent ein Abi - weder auf eines auf dem 1. noch 2.
> Bildungsweg.


Die haben keinen Hochschulabschluß und kein Abi, was dafür gebraucht 
wird.

von Aktiver Ruhestand (Gast)


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Hallo!

Wer von gekauft spricht hat keine kaufmännische Ahnung. Seit wann Kauft 
man etwas mit Bearbeitungsgebühren. Dann wären ja PA, Pass oder 
Führerschein gekauft. Schade ich dachte hier im Forum mal andere 
Beiträge zu finden als die, die immer nur auf Andere draufhauen und 
dafür auch noch so viel Zeit haben wie ein Ruheständler, irgendwie 
sonderbar. In anderen Foren unterstellt man solchen Leuten immer wohl H4 
zu sein.
Aber ordentliche Diskussionskultur wird leider nicht gelehrt. Das ist 
dann wohl Charaktersache.

Paul schrieb:
> Ihr jedoch seid Kuckuckseier oder
> troj. Pferde, die werden natürlich nicht gern gesehen.

Auf diesem Niveau diskutiere ich natürlich nicht weiter denn mein Rücken 
ist nicht mehr so gelenkig, das ich mich so weit nach unten beugen kann.
Gruß
Aktiver Ruheständler

von Paul (Gast)


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>Schade ich dachte hier im Forum mal andere
>Beiträge zu finden als die, die immer nur auf Andere draufhauen und
>dafür auch noch so viel Zeit haben wie ein Ruheständler, irgendwie
>sonderbar. In anderen Foren unterstellt man solchen Leuten immer wohl H4
>zu sein.
>Aber ordentliche Diskussionskultur wird leider nicht gelehrt. Das ist
>dann wohl Charaktersache.

und dann kommt von Dir das:

> In anderen Foren unterstellt man solchen Leuten immer wohl H4
>zu sein.

oder das:

>Wenn alle BRD-Abschlüsse so gut sind warum bekommen sehr viele
>Bauingenieure, Architekten und andere Diplomingenieure kaum eine
>ordentliche Ausschreibungen hin und die müssen sogar von
>Handwerksmeistern fachlich berichtigt werden, wenn die zurückgesandt
>werden.

oder das:

>In meiner näheren Umgebung sind einige diplomierte Studierte aus der
>alten BRD, den fehlen einige theoretische Grundlagen der
>wissenschaftlichen Problemlösung, wir hatten die.

oder das:

>Ein Familienmitglied ( Abschluss Fernstudium GB ) arbeitet an einer
>Universität in der Forschung. Aus Berichten über die Vorgehensweise,
>ohne fachlichen Inhalt zu nennen, muss ich entnehmen das einige der
>Postdoc`s nicht einmal die Regeln einer ordentlichen
>Versuchsdurchführung beherrschen.

Im Gegensatz zu Dir argumentiere ich nicht durch Diffamierung der 
Leistung anderer und erfinde Sachen, die es nachweislich nicht gegeben 
hat, sondern beziehe mich auf historisch verbürgte Unterlagen wie den 
Einigungsvetrag, das Protokoll zur Kultusministerkonferenz in Bremen 
1991, Auszüge zur 3. Hochschulreform der DDR 1969, sowie Lehrpläne der 
DDR. Lies das mal. Das öffnet Augen.

PS.: Ich bin nicht H4, sondern schwer behindert (70%) und habe die EOS 
und mein Studium an einer echten FH trotzdem erhlich durchgezogen. Nur 
bin ich nicht so blöd und lasse mir einen Bären aufbinden, gerade weil 
ich mir die Zeit nehme und die Wahrheit durch Lesen der historischen 
Dokumente kennenlernen will und nicht die beschönten Geschichterln der 
Nachdiplomierten, die ihren Lebenslauf und ihre Lebensleistung gerne 
schönreden.

Frage: Warum nach Deiner Meinung hat der IHSler denn das FH-Diplom 
bekommen, wenn ihr schon so toll gewesen seid? Der hat Abi und 4 Jahre 
IHS, die aus den gleichen Gründen entstand mit gleichem Ziel wie die FH?

>Wer von gekauft spricht hat keine kaufmännische Ahnung. Seit wann Kauft
>man etwas mit Bearbeitungsgebühren.

Nur komisch, daß der IHSler und THler keine Gebühren zahlen mußte. Der 
hatte einen Rechtsanspruch drauf. Bei Euch war es eine Rechtswohltat 
(Jargon der Gerichtsbarkeit und Rechtsliterartur - nicht von mir).

>Auf diesem Niveau diskutiere ich natürlich nicht weiter denn mein Rücken
>ist nicht mehr so gelenkig, das ich mich so weit nach unten beugen kann.

Weiter oben war er noch gelenkig genug, daß ihr die westdeutschen 
Abiturienten, die echten FHler, die TUler und Doktoren ordentlich durch 
den Dreck ziehen konntet. Austeilen geht, einstecken nicht? Das sind mir 
die Liebsten. Der Einigungsvertrag gibt mir das Recht so zu reden, er 
besagt aus welchem Grund ihr Euch so nennen dürft. Weil ihr das 
heroische Werk von 3 Jahren Berufserfahrung zustande gebracht habt.

PS.: In welcher Rentengruppe wurdest Du eingestuft -> Fachschulabschluß. 
Da nützt Dir das Schreibsel nicht. Der echte FHler wird in die 
Qualifikationsstufe Hochschulabsolvent eingestuft. So couragiert war 
dann der Staat doch nicht, wenn es darum geht Geld auszugeben, genommen 
hat er es gerne.

von Aktiver Ruhestand (Gast)


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Hallo Paul!

Tut mir ja leid mit deiner Behinderung, aber gibt es nicht andere Themen 
und Beschäftigungen die etwas erfreulicher sind als sich nur über die 
Ungerechtigkeiten der Welt zu ärgern. Innere Ruhe ist das Beste.
Die oben angeführten Beispiele sind nicht erfunden, die sind echt und 
sind größtenteils selbst erlebt. Lebenserfahrung, kann nun mal nichts 
dafür das ich die habe. Was in irgendwelchen Quellen steht ist die 
Theorie, was dahinter steckt und die Praxis ist was anderes.
Wer aber Leute angreift und  Lügen untererstellt, der muss sich nicht 
wundern wenn es entsprechend wieder zurückkommt. Wenn Du nicht behindert 
wärst währe dieser abschließende Text etwas anders ausgefallen. Wenn Du 
aber trotz Behinderung Deine Abschlüsse gemacht hast, Hut ab. Wenn die 
Gesellschaft Dich nicht am Arbeitsleben teilnehmen lässt, dass ist aber 
nicht die Schuld der Nachdiplomierten. Da such Dir andere aus die Du 
dafür beschimpfen  kannst.
Gruß
Aktiver Ruheständler

von Paul (Gast)


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>Wenn die Gesellschaft Dich nicht am Arbeitsleben teilnehmen lässt, dass ist >aber 
nicht die Schuld der Nachdiplomierten.

Irrtum. Seit meinem Abschluß vor 12 Jahren bin ich voll erwerbstätig als 
Entwicklungsingenieur. Arbeitslosigkeit 0 Tage. Nur hat ein Behinderter 
mehr Anspruch auf Urlaub und Freizeit. Die nutze ich hier. Unter anderem 
mit dem Märchen aufzuräumen, daß die Nachdiplomierungen aus 
Gleichwertigkeit erfolgten. Sie erfolgten aufgrund von Berufserfahrung, 
um den Ing. bzw. Ing. grad. die Arbeitsfähigkeit und ihren Status als 
Ingenieur zu erhalten (im Gegensatz zu den Unterstufenlehrern und 
Fähnrichen der NVA).

>Da such Dir andere aus die Du dafür beschimpfen  kannst.

Zum Thema Beschimpfungen habe ich oben schon genug Beispiele Deinerseits 
gebracht. Bei Dir sind die Abiturienten unfähig, die "Diplomierten" und 
sogar der Promovierte kann nicht wissenschaftlich arbeiten. An der Uni 
wird nur Murks gemacht. Mir unterstellst Du H4.

Ich habe nichts gegen die Wahrheit, die wie folgt lautet: Ihr habt einen 
FS.-Ing. gemacht und seid dann auf Antrag wegen 3 Jahren Berufserfahrung 
nachdiplomiert worden. Und nicht weil es gleichwertig war. Das trifft 
alleinig auf den HS.-Ing. der IHS zu!

Mit behindertem Gruß

Paul

von Aktiver Ruhestand (Gast)


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Hallo!

Ich verallgemeinere nicht und unterstelle nicht, habe nur Beispiele 
angeführt. Leseverstehen? Hoffnungslose sinnlose Diskussion?
Auf die Fragezeichen achten, es sind Fragen.

Gruß
Ende

von Paul (Gast)


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>Leseverstehen? Hoffnungslose sinnlose Diskussion?
>Auf die Fragezeichen achten, es sind Fragen.

Ganz schön trickey, wie Du Leute beleidigst und es dann als Frage 
formulierend verharmlosen willst. Juristisch korrekt, aber trotzdem 
beleidigend.

Jetzt darf ich auch mal: Blödheit, wenn man glaubt, eine FH-äquivalente 
Leistung erbracht zu haben?

von Techniker (Gast)


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Ich kann verstehen, das den Absolventen einer ordentlichen Hochschule, 
der durch Einigungsvertrag "geschenkte" Ing. an die Absolventen einer 
IS, damals nicht geschmeckt hat bzw. immernoch sauer aufstößt.
Aber wie ungleich beschissener muss sich bei dieser ganzen Geschichte 
ein staatl. gepr. Techniker aus dem ehem. Westen fühlen, der mit dem 
Absolvent einer IS vergleichbar ist, aber halt nicht durch einen 
ominösen Einigungsvertrag einen Ing.-Titel tragen darf?

Bitte nicht falsch verstehen!
Es liegt mir fern, einen Ing.-Titel für alle Techniker zu verlangen.
Ich möchte nur mal auf diesen Blickwinkel hinweisen!

Wer in der ehem. DDR ein Hochschulstudium absolviert hatte, dem wurde 
durch keinen Einigungsvertrag etwas aberkannt.
Die Techniker haben jedoch durch den Einigungsvertrag eine Abwertung 
erfahren müssen und sind daher die größeren Verlierer bei der ganzen 
Sache gewesen.

von Prof. Dr. h. c. Unwissend (Gast)


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1.
Sinnlose Neid-Diskussion von keinerlei Sachkenntnis getrübt!
Siehe dazu: BESCHLUSSSAMMLUNG DER KMK, BESCHLUSS-NR.438.1

2.
Ein DDR-Hochschulabschluß KANN mit einem zu prüfenden Antrag und der
Entrichtung eines Obulusses von EURO 24,00 anerkannt werden.
Quelle: 
http://www.regierung-mv.de/cms2/Regierungsportal_prod/Regierungsportal/de/bm/Themen/Hochschule_und_Studium/Hochschulzugang_und_Abschluesse/Anerkennung_von_DDR-Bildungsabschluessen/index.jsp

Tschüss

Für Uneinsichtige:
Niemand ist so blind, wie derjenige der nichts sehen will.

von Voodoofrei (Gast)


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Techniker schrieb:
> Die Techniker haben jedoch durch den Einigungsvertrag eine Abwertung
> erfahren müssen und sind daher die größeren Verlierer bei der ganzen
> Sache gewesen.

Sehe ich anders - den Technikern hat man ja nicht den Ruf versaut, aber 
den echten Ost-Ings! Durch den Etikettenschwindel haben Ingenieure aus 
dem Osten durchweg einen schlechten Ruf bekommen.

von Michael_ (Gast)


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>Naja, besonders gut waren die Ingenieure im Oste nicht. Man muß nur mal
>einen Trabbi mit einem Mercedes vergleichen, damit einem die
>Qualifikationsunterschiede klar werden.
Da irrst du dich gewaltig. Als der Trabant ca. 1965 ? auf den Markt kam, 
war er Spitze auf dem Kleinstwagenmarkt. Frontantrieb und selbsttragende 
Karosse waren wegweisend.
Das er das nach 25 Jahren nicht mehr war, ist eine andere Sache.
Der "Sachsenring" wäre mit einem Mercedes damals zu vergleichen. Dieser 
wurde aber nicht in Serie gebaut.

von Schiller72 (Gast)


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Das selbe gilt für Eisenach, schon Jahre vorm gefeierten VW-Passat 
hatten die Automobilwerke Eisenach (Wartburg) ein ähnliches Fahrzeug 
entwickelt. Auch wurden in den 80'ern Konstruktionpläne für einen 
DDR-eigenen Viertaktmotor in Eisenach erstellt.
Und da gibt es eine ganze Reihe weiterer Bespiele (für sehr 
fortschrittliche Entwicklungen, die leider nie gebaut wurden).

Problem der DDR waren halt die Planwirtschaft, die CoCom-Liste (diese 
untersagte dem westlichen Weltmarkt High-Tec in die DDR zu liefern) 
sowie der Mangel an Valuta.
Die 2 großen Ziele von Erich Honecker waren in den 70'ern und den 80'ern 
den Ausbau der Mikroelektronik (diese sah er als Schlüsseltechnologie 
für die DDR-Wirtschaft an) und das immense Wohnungsbauprogramm der DDR. 
Ein sehr teurer Überwachungsapparat und die teuerste Staatsgrenze der 
Welt kamen hinzu.

Die DDR hatte also schlichtweg kein Geld übrig, um den Fahrtzeugbau der 
DDR voranzutreiben, insbesondere die Fertigungsanlagen, die nötig 
gewesen wären die Kontruktionen in Serie gehen zu lassen, waren zu teuer 
für die Volkswirtschaft der DDR. Also wurde hier der Rotstift angesetzt.
An den Erfindergeist und den Fähigkeiten der Ingenieure und Techniker 
der DDR lag es in jedem Fall nicht, dass 1989 fast nur Trabis auf der 
Straße zu sehen waren.

Auch in Bezug auf die Mikroelektronik kann man als Außenstehender viel 
belächeln. Fakt ist, dass die DDR - speziell halt die Entwickler dort - 
sehr viel geleistet haben. Man muss immer die Ausgangssituation der DDR 
nach dem WW2, die rel. gernige Größe des Landes und die Randbedingungen, 
diktiert durch die Sowjetunion, berücksichtigen.

von Juppi J. (juppiii)


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Ich musste oft feststellen,das die Fachliche Einbildung der "westlichen" 
Ings
wesentlich größer war, wie die fachliche Bildung.

Heute noch ein Vergleich zu machen,ist Idiotie.

Demnächst werden alle "Ings" in einem Topf geschmissen und durch 
gequirlt.

von Paul (Gast)


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>Aber wie ungleich beschissener muss sich bei dieser ganzen Geschichte
>ein staatl. gepr. Techniker aus dem ehem. Westen fühlen, der mit dem
>Absolvent einer IS vergleichbar ist, aber halt nicht durch einen
>ominösen Einigungsvertrag einen Ing.-Titel tragen darf?

Naja, der Techniker ging schon ein Jahr kürzer als ein FS-Ing: 
Zugangsvoraussetzung und Lerhniveau waren aber vergleichbar. Der 
FS.-Ing. zu DDR-Zeiten konnte auch schon den Ing.-Titel tragen, aber er 
war eben kein Dipl.-Ing. Das Diplom erlangt man nur an Hochschulen.

>Wer in der ehem. DDR ein Hochschulstudium absolviert hatte, dem wurde
>durch keinen Einigungsvertrag etwas aberkannt.

Doch man konnte eine Gleichwertigkeitsbescheinigung bekommen. Dazu gab 
es Listen.

Absolventen von THe und Unis, die von Anbeginn universität waren bekamen 
den Dipl.-Ing. (keine Änderung)

Dipl.-Ing. der THen, die aus IHSen hervorgingen bekamen nach 
Inhaltsprüfung und mind. 9sem Studium den Dipl.-Ing. Bei 8sem. Studium 
den Dipl.-Ing. (FH)

HS.-Ing, bekamen den Dipl.-Ing. (FH)

FS.-Ing. bekamen den Dipl.-Ing. (FH), wenn sie 3 Jahre arbeiten waren 
(kostenpflichtig). Dieser Titel ist als einziger ein staatlicher Titel

FS.-Ing., die nicht 3 Jahre arbeiten waren, bekamen den Ing. grad.

>Die Techniker haben jedoch durch den Einigungsvertrag eine Abwertung
>erfahren müssen und sind daher die größeren Verlierer bei der ganzen
>Sache gewesen.

Absolut geshen, wurden sie nicht abgewertet. Sie haben das Problem, daß 
ihne  im Osten mistrauisch entgegnet wird. Sie haben auch eine 
Fachschulanbschluß, sind aber keine Ing. Also stellt man den Ing. grad. 
ein.

Eine Rufschädigung hingegen widerfuhr den echten FHlern und den FHen 
nach der Wende. Sie wurden als gleich der IS eingestuft, obwohl sie 
Hochschulen sind und auch erheblich tiefer gehen, bei höherer 
Vorblidung.

von voodoofrei (Gast)


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Michael_ schrieb:
> Da irrst du dich gewaltig. Als der Trabant ca. 1965 ? auf den Markt kam,
> war er Spitze auf dem Kleinstwagenmarkt. Frontantrieb und selbsttragende
> Karosse waren wegweisend.

Einen überdachten Rasenmäher nennst du wegweisend? lol

von voodoofrei (Gast)


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Wegweisend würd ich sagen! :D

von Wilhelm F. (Gast)


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voodoofrei schrieb:

> Einen überdachten Rasenmäher nennst du wegweisend? lol

Na ja. Wer ist denn schon mal in einem Goggomobil mitgefahren?

In meinem Dorf gab es 1965 einige davon. Etwas kleiner und billiger als 
der Käfer, und der Mopedführerschein reichte. Machten Lärm wie ein LKW, 
und qualmten, wie wenn man ein paar alte Gummistiefel im Kohlebadeofen 
verbrannte (es gab noch keine Müllabfuhr wie heute). ;-) Gutes 
bayrisches Produkt, Glas gehörte später zu BMW.

von Schiller72 (Gast)


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@voodoofrei
wenn man mal überhaut keine Ahnung hat ...

Trabant (Pkw)

"... Das Fahrzeug galt als sparsam, preiswert und robust, ..."

"... Die damals durchaus moderne Kunststoffhülle sollte erst später ihre 
Nachteile aufzeigen. Zum Konstruktionsbeginn überwog noch ihre 
Wetterfestigkeit und leichte Verfügbarkeit. ..."

"... Der Trabant, der schließlich auf der Leipziger Messe vorgestellt 
wurde, überzeugte das Publikum. Gelobt wurden der geräumige Innenraum, 
die großen Fensterflächen sowie das stimmige, dem Geschmack der Zeit 
entsprechende Design. Der 500 cm³ große Zweitakt-Drehschiebermotor 
leistete 13 kW (18 PS), dies war in den 1950ern für einen Kleinwagen 
durchaus akzeptabel. ..."

[http://de.wikipedia.org/wiki/Trabant_%28Pkw%29]

von voodoofrei (Gast)


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Nochmal in aller Deutlichkeit: Was war am Trabant wegweisend?

Der von Wilhelm Ferkes aufgeführte Goggo war bereits schon 1955 auf dem 
Markt, hatte ebenfalls eine selbsttragende Karosse und einen 
Zweitakter...

von kein Moderator (Gast)


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OT, irgendwie seid ihr auf dem Holzweg!

von Michael_ (Gast)


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voodoofrei schrieb:
> Nochmal in aller Deutlichkeit: Was war am Trabant wegweisend?
>
> Der von Wilhelm Ferkes aufgeführte Goggo war bereits schon 1955 auf dem
> Markt, hatte ebenfalls eine selbsttragende Karosse und einen
> Zweitakter...
Ja, man konnte es mit dem DUO(Simson) vergleichen.

von js1 (Gast)


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STS schrieb:
> Der Ing. in der DDR stellte einen Fachschulabschluß dar, der nach dem
>
> Besuch einer 3jährigen Fachschule vergeben wurde. Diese Ausbildung
>
> konnte nach der einer Berufsausbildung aufgenommen werden. Vom
>
> schulischen Teil (Mathe, Physik) her gesehen, baute er also auf dem
>
> Niveau der 10. Klasse der POS auf.
-------------------------------------------
Das ist so nicht ganz korrekt.
Ich habe diese Ausbildung selbst durchlaufen stelle die Fakten hiermit 
mal klar.
- Richtig ist dass die Voarausetzung zu diesem Studium eine 
abgeschlossene Berufsausbildung als Facharbeiter war.
- Weiterhin kommt dazu dass eine Delegierung vom Arbeitgeber notwendig 
war. Diese erhielt man wenn man sich beruflich entsprechend 
auszeichnete.
- Die gesamte Dauer dieses Studiums war allerdings nicht 3 Jahre, 
sondern 5 Jahre.
- Vor dem eigentlichen 3-järigem Studium an einer Ingenieurschule waren 
2 Jahre Vorbereitsungsausbildung notwendig. In diesen 2 Jahren 
Vorbereitung wurden die Studenten etwa auf das Bildungsniveu eines 
Abiturabschlusses versetzt. Grundlage dazu waren: Abschluss der 10. 
Klasse POS und eine abgeschlossene Facharbeiterausbildung (mind. 2 
Jahre).
Erst mit dieser Bildungsgrundlage durfte man dann das eigentliche 
Ingenieurstudium aufnehmen. Also nicht mit einem Bildungsniveau der 10. 
Klasse POS.
Und ich denke, gemeinsam mit den Grundlagen der beruflichen Bildung und 
dieses Abschlusses einer solchen Ingenieurschule ist ein solcher 
Absolvent besser für den weiteren praktischen Berufsweg gerüstet als ein 
"normaler" Hochschulabsolvent der bisher nur die Schulbank gedrückt 
hatte.

von Harald W. (wilhelms)


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Wilhelm Ferkes schrieb:

>> Einen überdachten Rasenmäher nennst du wegweisend? lol
>
> Na ja. Wer ist denn schon mal in einem Goggomobil mitgefahren?

Wer will schon einen Goggo?
Wer den Tod nicht scheut, fährt Lloyd!
Gruss
Harald

von Paul (Gast)


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>- Die gesamte Dauer dieses Studiums war allerdings nicht 3 Jahre,
>sondern 5 Jahre.

3 Jahre die Präsenzveranstaltung an der Ingenieurschule.

 Ja, es ist wahr, es gab diese Vorbereitungskurse. Allerdings gingen die 
nicht 2 Jahre und der Inhalt war Wiederholung des Stoffes bis Klasse 10. 
Stoff der EOS war nicht Bestandteil. Wollte man mit einem Abschluß der 
8. Klasse zur Ingenieurschule, war dieser Kurs Pflicht, ansonsten 
freiwillig zum Auffrischen. Die Inhalte des Vorbeireitungkurses findet 
man in den genormten Schriften zur Vorbereitung auf die Ingenieursschule 
(siehe Deutsche Nationalbibliothek in Leipzig). Es war kein EOS-Stoff, 
sondern Wiederholung bis Klasse 10 für Facharbeiter, die länger aus der 
POS waren!

Als Beispiele siehe hier:

http://books.google.com/books/about/Aufgabensammlung_zur_Vorbereitung_auf_da.html?id=tXpfGwAACAAJ

http://www.amazon.de/Physik-f%C3%BCr-Realschulen-Vorbereitung-Ingenieurschule/dp/B002A13F2C/ref=sr_1_2?s=books&ie=UTF8&qid=1321965987&sr=1-2

Aber guter Versuch ;-)

von Ruppert (Gast)


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Als Dipl.-Ing.-Päd. wurde mein Bildungsabschluss ab Dezember 2003 
angeblich korrigierend im Freistaat Thüringen zurückgruppiert (Freistaat 
Sachsen hätte anders entschieden und gab die Empfehlung an Thüringen 
dazu). Der Bildungsabschluss Dipl.-Ing. an der ehemaligen 
Ingenieurhochschule Zwickau wurde nur noch als Fachhochschul-abschluss 
bewertet, sodass das berufspädagogische Zusatzstudium an der TU Dresden 
keine Bewertung mehr fand. Obwohl ein Gesetz der ehemaligen DDR mit 
seinem Anhang den Dipl.-Ing.-Päd. als Berufsbezeichnung als verbindlich 
feststellte und er die dementsprechende Berufsnummer erhielt, hebelte 
man mit dem KMK-Beschluss zur Anerkennung von DDR-Bildungsabschlüssen 
dieses Gesetz und den Einigungsvertrag aus. Bei einer anderen Person 
bewertete der Freistaat Thüringen den identischen Bildungsabschluss 
Dipl.-Ing., der zeitnah an derselben Hochschule in Zwickau erworben 
wurde, als universitär, unabhängig von den ausgeübten Tätigkeiten. Frau 
Ministerpräsidentin Lieberknecht sicherte die Eingruppierung in den 
höheren Dienst zu und eine schriftliche Ankündigung über diese 
Eingruppierung wurde ausgesessen. Herr Althaus verhinderte durch seine 
selbstherrliche diktatorische Einflussnahme die fiskalische Umsetzung. 
Das bestehende Urteil ist falsch, wird aber wegen seiner 
Rechtsbeständigkeit nicht aufgehoben. Weil Sachsen in einem Bescheid der 
anderen Person den universitären Bildungsabschluss als Dipl.-Ing. 
bestätigte, soll eine Verfassungsbeschwerde beim VerfGH im Freistaat 
Sachsen dem abhelfen. Ebenso die Aushebelung des genannten Gesetzes mit 
seinem Anhang und dem Einigungsvertrag durch den Beschluss der 
Kultusministerkonferenz beim VerfGH im Freistaat Thüringen. Die berliner 
Gutachterstelle, die TU Dresden, das Sächsische Staatsministerium für 
Wissenschaft und Kunst und andere Stellen verwiesen immer wieder darauf, 
dass im vorliegenden Fall die Bildungsabschlüsse in ihrer Gesamtheit zu 
bewerten waren (dies forderte auch das DDR Gesetz und verwies explizit 
auf die drei Fachrichtungen sowie auf die Tatsache, dass das 
berufspädagogische Zusatzstudium an der TU Dresden nicht als postgradual 
zu werten, jedoch vielmehr ein eigenständiges Studium war, dass sich 
qualitäts- und niveauerhöhend auswirkte). Von 1981 bis November 2003 
wurden die Bildungsabschlüsse so wie bei einem Berufsschullehrer, der im 
Direktstudium seinen Bildungsabschluss erwarb, gewertet. Vertrags- und 
vergütungsrechtlich wurde ich nach dem Beitritt zur Bundesrepublik 
Deutschland im Freistaat Thüringen bestraft, obwohl der neue 
Arbeitsvertrag keine Änderung erfuhr und dort noch immer die 
entsprechende Vergütung anerkannt blieb.

von Claus (Gast)


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Hallo Ruppert,

dein Thema ist total passend.

Allerdings habe ich einige Verständnisprobleme.

Als DDR-Fachschul-Ing. kann ich mir ein Papierchen als Dipl.-Ing. (FH) 
ausstellen lassen.
Was soll der Quatsch mit der "Zurückgruppierung" - um dann wieder als 
Dipl.-Ing. (FH) anzuerkennen?! Welch Schwachsinn! Ich sehe es als 
Anarchie oder politische Willkür vor allem der Althauschen Partei an, um 
wieder einige Bürokraten und Anwälte mit Arbeit zu versorgen.

Oder geht es nur um die Berufsbezeichnung Dipl.-Ing. Päd. anstatt 
Dipl.-Ing. mit unterschiedlichen Besoldungsgruppen? Der Dipl.-Ing. ist 
meines Wissens nach als Voraussetzung für den gehobenen Dienst 
ausreichend.

Bei gesellschaftswissenschaftlichen Studien (GWW) könnte ich gewisse 
Einschränkungen gerade noch verstehen, aber selbst da kann man sagen, 
dass man den angeblich sozialen Kapitalismus besser kennt als mancher 
"Sprüchemacher" (Umschreibung für Politiker).

Kleine Abschweifung: GWW hatte jeder im Studium. Es war nicht alles 
falsch. Vom Fieden redet heute kein Politiker mehr.

Hast du den Wortlaut des KMK-Beschlusses? Ein Widerspruch deiner 
Ausführung liegt schon darin, dass Sachsen die Sache anders handhabt, 
obwohl die KMK für alle Bundesländer bindend ist 
(Gleichbehandlungsgrundsatz).

Wird wohl wieder auf eine komplizierte Rechtsauslegung vor dem BVfG 
hinauslaufen, d. h., wer die besseren Anwälte bezahlen kann.

von Paul (Gast)


Angehängte Dateien:

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>Allerdings habe ich einige Verständnisprobleme.

>Als DDR-Fachschul-Ing. kann ich mir ein Papierchen als Dipl.-Ing. (FH)
>ausstellen lassen.
>Was soll der Quatsch mit der "Zurückgruppierung" - um dann wieder als
>Dipl.-Ing. (FH) anzuerkennen?! Welch Schwachsinn! Ich sehe es als
>Anarchie oder politische Willkür vor allem der Althauschen Partei an, um
>wieder einige Bürokraten und Anwälte mit Arbeit zu versorgen.


DDR- Fachschulingenieure wurden aufgrund einer Rechtswohltat das Recht 
eingeräumt, den staatlichen Titel Dipl.-Ing (FH) zu tragen nach Antrag 
und Gebühr. Eine Gleichwertigkeit zu einem Dipl.-Ing (FH) von einer FH 
ist damit nicht festgestellt worden (Siehe EInigungsvertrag Art 37, 
Fallgruppe 5.

Ein Absolvent einer IHS (Zwickau) und der nachfolgenden TH wurde einer 
Inhaltsprüfung nach Niveau unterzogen. Wurde dem Studiengang 
universitäres Niveau (nach 1977) bescheinigt, erhielt der Dipl.-Ing. den 
Dipl.-Ing.. War es IHS-Niveau erhielt er den Dipl.-Ing. (FH) als 
akademischen Grad. Alle HS.-ING erhielten den akad. Grad Dipl.-Ing. 
(FH). In den Kultusministerien liegen /lagen Listen aus, wie welcher 
Studiengang selbst an der gleichen IHS bewertet wurde (siehe Anhang).


Also. FS-Ing. zu staatl Titel Dipl.-Ing (FH) per Ukas ohne Rechte
Absolvent der IHS zu akad. Grad Dipl.-Ing. (FH) als Anspruch mit allen 
Rechten wie ein FH-Absolvent. Eine IHS war das Pendant zur FH, nicht die 
Fachschule.

von hmmmmmm.... (Gast)


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Paul schrieb:
> DDR- Fachschulingenieure wurden aufgrund einer Rechtswohltat das Recht
> eingeräumt, den staatlichen Titel Dipl.-Ing (FH) zu tragen nach Antrag
> und Gebühr.

Und darum haben die "Ost-Ings." einen Ruf wie Donnerhall - egal, ob sie 
wirklich gut sind oder nicht.

von Paul (Gast)



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Dazu noch die Novelle von 1998 im Link.

von Paul (Gast)


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hmmmmmm.... schrieb:
> Und darum haben die "Ost-Ings." einen Ruf wie Donnerhall - egal, ob sie
> wirklich gut sind oder nicht.

Ich weiß nicht, welchen besonderen (negativen oder positiven) Ruf sie 
haben. Auf jeden Fall entsprach das Niveau ihrer Ausbildung weder dem 
des HS.-Ing. an der IHS noch den des Dipl.-Ing. (FH) an der FH. Trotzdem 
dürfen sie den selben Titel tragen.

von hmmmmmm.... (Gast)


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Die Fachschulingenieure nannten sich aufgrund der Rechtswohltat (tolles 
Wort) Dipl.Ing. (FH) und haben auch die entsprechenden Stellen im 
"Westen" bekommen. Dummerweise sollten sich auch den Erwartungen 
entsprechen, die man an "echte" Ings. stellte und das ist bei den 
meisten grandios gescheitert. Somit hat sich recht schnell das 
Pauschalurteil ergeben, dass "Ost-Ings." nichts taugen.

von Paul (Gast)


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>Rechtswohltat (tolles Wort)

Ist gängige Amtsprache bei den Juristen.

von Lebenskünstler (Gast)


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> Autor: Paul (Gast)
> Datum: 17.08.2012 11:58

> Trotzdem dürfen sie den selben Titel tragen.

Das dürfen Grubensteiger auch. Muss man sich mal vorstellen, ein 
Grubensteiger mit einem Betriebsinternen Leergang, Berufsbegleitend
zweimal pro Woche, drei Jahre lang, durfte sich in den siebzigern
Dipl.Ing.(FH) nennen.

Das ist doch Verarschung hoch drei!

von haggedicht (Gast)


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Lebenskünstler schrieb:
>> Autor: Paul (Gast)
>> Datum: 17.08.2012 11:58
>
>> Trotzdem dürfen sie den selben Titel tragen.
>
> Das dürfen Grubensteiger auch. Muss man sich mal vorstellen, ein
> Grubensteiger mit einem Betriebsinternen Leergang, Berufsbegleitend
> zweimal pro Woche, drei Jahre lang, durfte sich in den siebzigern
> Dipl.Ing.(FH) nennen.
>
> Das ist doch Verarschung hoch drei!

Richtig. Am Schlimmsten dran sin die "echten" Ossi-Ingenieure, die trotz 
ihrer vorhandenen Qualifikation im Westen nur belächelt und nicht ernst 
genommen worden. Der Verständigung zwischen Ossis und Wessis ist damit 
ein Bärendienst erwiesen worden.

von Juppi J. (juppiii)


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...wenn ich diese Diskussion verfolge kann man nur Depressiv werden.
Allgemein sehe ich nach 22 Jahren ,dass scheinbar der DDR Ing.
den Dippel.Ing(FH)  als Konkurrenz immer noch gleichwertig ist.
Man sollte nicht vergessen,das viele den Gleichwertigen Antrag nur 
gestellt haben,da dieser Rentenrechtliche Relevanz hat.
Wenn Personalchefs  nicht in der Leistung einen Unterschied erkennen 
konnten,wer sollte es dann?

von Konservativer-Besser-Wessi (Gast)


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man sieht ja wie schlecht die Wirtschaft im Osten läuft. Gibt es denn 
ausser ein paar Leuchttürmen nennenswerte gute Ostdeutsche Firmen oder 
Produkte im technischen Bereich ? ich denke da sieht man wer besser 
qualifiziert ist. Auch wirtschaftliches Denken ist vielen Ostdeutschen 
Unternehmern nicht so geläufig, darum laufen viele Firmen dort schlecht 
und können nur niedrige Löhne zahlen. Aber das ist auch klar, wer 
jahrelang nur Sozialismus eingeimpft bekam, der hat es nie anders 
gelernt. Man muss den Menschen einfach die echte Marktwirtschaft bei 
bringen, allerdings hätten wir da auch noch vieles im Westen zu tun.

Teilweise habe ich Ostdeutsche erlebt, die wirklich sowas von 
sozialistisch eingestellt sind, da ist klar dass die wirtschaftlich 
keinen Erfolg haben können. Es gibt auch hier im FOrum immer wieder 
welche, die den Sozialismus loben ...

von juppi (Gast)


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Konservativer-Besser-Wessi schrieb:
> welche, die den Sozialismus loben ...
Alles war nicht schlecht und vieles Gut,das ist unstrittig.
Deine Denkweise nach 22 Jahren,ist gelinde gesagt unverständlich.
Wenn man heute die Ellenbogen nicht stark genug benutzt,und beruflich 
nicht Andere Diffamiert denkt man schon Sozialistisch.
Die Ellenbogen zu benutzen hat der DDR Ing natürlich nur in Einzelfällen 
gelernt.
...und wie der jetzige Kapitalismus zu Boden geht,dafür sind die DDR 
Ings bestimmt nicht verantwortlich.
Wenn die DDR Produkte so schlecht waren,dann hat der BRD Bürger (alt) 
recht großen Nutzen daraus gezogen.

von Schiller72 (Gast)


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@Konservativer-Besser-Wessi:

Ich empfehle Dir mal dies hier anzuschauen:
http://www.youtube.com/watch?v=S37bwrHGFwk

Das im Osten in Bereichen der klassischen Ingenieurwissenschaften nichts 
mehr läuft ist unstrittig und da gebe ich Dir Recht. Es exitiert so gut 
wie keine F&E mehr, auch die meisten "Leuchttürme" sind verlängerte 
Werkbänke geworden, die von Firmenstammsitzen der alten Bundesländer 
"regiert" werden.

Allerdings liegen die Ursachen dafür in anderen Aspekten als Du sie hier 
anbringst. Meine Meinung dazu ist, dass man keine Konkurrenz im Osten 
haben wollte und somit alles Tat "überlebensfähige" Wirtschaftsteile 
abzuwickeln, auch und insbesondere mit Hilfe der Treuhand. Wer hätte den 
ein Interesse gehabt einen eigenständigen Autobauer z.B. in Eisenach zu 
haben, VW und Opel respektive GM sicherlich nicht. Gleiches gilt z.B. 
für Mähdrescher der Marke "Fortschritt" und die Firma CLAAS. Oder 
Waschmaschinen FCKW-frei von Foron (Schwarzenberg), oder Werften im 
Osten, SKET Magdeburg, oder oder oder. Da wurde doch Seitens der 
westlichen Konkurrenz alles daran gesetzt diese Unternehmen zu 
eliminieren.

In Bezug auf die aktuelle - meiner Einschätzung nach - 
frühkapitalistischen Auswüchse im Osten geben ich Dir auch Recht. Ich 
kenne selber eine Reihe von KMU, deren Leiter, nichts verstanden haben. 
Beklagen sich z.B. dass sie keine Mitarbeiter bekommen, zahlen aber auch 
nichts und bieten schlechte Arbeitsbedigungen. "If you pay penuts, you 
get monkeys", ist nun mal so.
Nur daran sind nicht vordergründig die Menschen schuld sondern die 
mittlerweile sehr bescheidene strukturelle Lage. Eine ganze Reihe guter 
Ingenieure und Techniker haben diese Gegend ja schon seit längerem 
verlassen und arbeiten erfolgreich in den alten Ländern. Das darf man 
auch nicht außer Acht lassen.

Und wenn man schon wieder so leidige Ost-West-Debatten anzettelt, dann 
muss man das auch deutlich umfassender anlegen. Ich hatte wo anders hier 
schon mal ausführlicher beschrieben, wie die Ausgangslage beider Staaten 
nach dem WW2 war. Vereinfacht gesagt in den westlichen Besatzungszone 
griff der Marshall-Plan mit üppiger finanzieller Hilfe aus den USA. Die 
SBZ zahlte noch Jahre nach dem Krieg Reparationen an die russischen 
Besatzer.

So einfach und schwarz/weiß ist das Thema eben bei Weitem nicht.

von Marx W. (Gast)


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hmmmmmm.... schrieb:
> Die Fachschulingenieure nannten sich aufgrund der Rechtswohltat (tolles
>
> Wort) Dipl.Ing. (FH) und haben auch die entsprechenden Stellen im
> "Westen" bekommen. Dummerweise sollten sich auch den Erwartungen
> entsprechen, die man an "echte" Ings. stellte und das ist bei den
> meisten grandios gescheitert. Somit hat sich recht schnell das
> Pauschalurteil ergeben, dass "Ost-Ings." nichts taugen

Naja, stimmt schon mit den "Ost-Ing (FH)". Ich hab mit denen so lange 
zum tun gehabt, dass ich deren Niveau von der Ausbildungseite auf 
Meister/Techniker einschätze. War für mich lange Zeit ein Rätsel wie die 
sich Dipl. Ing. (FH) nennen konnten, bis Paul mal den "Rechtswohltat" 
nannte. Danach hatte ich keinen Grund mehr zu rätseln  über deren 
"Quali" und wo der Dipl. Ing (FH) dahinter erworben wurde!

von juppi (Gast)


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master studi schrieb im Beitrag #2799198:
> Und in Deutschland gibts keinen Kapitalismus.
...ohne Worte

von Rosa-Kleidchen (Gast)


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>juppi schrieb:
>alles war nicht schlecht und vieles Gut,das ist unstrittig.
?
Mit 16 Jahren hatte ich anno 82 die Zone verlassen. "Alle war nicht 
schlecht" kann ich noch gelten lassen aber "und vieles Gut" ist totaler 
Humbug.
Rosa

von Rosa-Kleidchen (Gast)


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>> Und in Deutschland gibts keinen Kapitalismus.
>...ohne Worte
wie ohne Worte? Schon einmal was von sozialer Marktwirtschaft gehört? 
Immer die ewig Gestrigen...
Rosa

von Schorsch (Gast)


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ja Schiller72, ich kann mich noch an einen längeren Beitrag von Dir über 
die DDR erinnern. Er war für mich als Wessi sehr interessant und ich 
kann vielem zustimmen. Auch vielen dank für den Youtube Link, ich schaue 
mir diesen gerade an.

In der Tat, viele Firmen in Ostdeutschland heutzutage sind kleine 
Klitschen, wo Tarifvertrag, Betriebsrat und Gewerkschaft ein Fremdwort 
sind. Da wird fast frühkapitalistisch ausgebeutet. Daher haben viele 
Ostdeutsche vllt auch eine Abneigung gegen Marktwirtschaft ( daher vllt 
viele Stimmen für die Linken dort ). Während es im Westen viele Firmen 
mit Tarifvertrag, Betriebsrat, Gewerkschaft und guten Gehältern gibt, so 
dass auch viele einfache Angestellte durchaus viele positive Aspekte am 
Kapitalismus sehen.

Zum Kapitalismus : das wahre übel warum wir eine Wirtschaftskrise 
weltweit haben ist, dass wir keine sachwert bzw. edelmetallgedeckten 
Währungen mehr haben ! Geld kann quasi von den Banken zum Spottpreis 
beliebig angefordert werden, genau darum wurde bzw. wird gezockt ! das 
ist das wirkliche übel !

dank Hebeleffekte kann eine Bank die Geld von der Zentralbank für teils 
unter 1 % Zins bekommt, damit ohne viel Risiko 20 - 30 % Rendite machen 
!

kleines Rechenbeispiel : eine Bank braucht nur 10 % Eigenkapital um für 
1 % einen Kredit von der Zentralbank zu bekommen.

ALso 1 Mio EK, 10 Mio von der Zentralbank zu 1 % Zins.
Macht rund 100 k Zins pro Jahr.

Das wird in Deutschland an nur top solide Häuslebauer verliehen, Haus 
natürlich max bis 70 - 80 % belastet ( was man auch bei einer 
Zwangsversteigerung wieder bekommt ) zu sagen wir 3 %

also macht bei 11 Mio Kapital rund 330 k Einnahmen, abzüglich 100 k 
Zinsen, beleiben der Bank 230 k Gewinn, dafür musste aber nur 1 Mio 
Kapital was der Bank gehört eingesetzt werden ! macht bezogen auf das 
Bankkapital eine Rendite von sage und schreibe 23 % !!! und das bei hoch 
soliden Häuslebauern, man rechne sich gerne mal die Rendite bei 
Girokontoüberziehern und Privatkrediten aus ....

von Schiller72 (Gast)


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@Schorsch:
Es freut mich, dass Einige hier meine Beiträge auch vollständig lesen 
und ggf. auch Aussagen / Meinungen von mir in ihre eigene 
Meinungsbildung mit einfließen lassen. So etwas ist ja immer das 
erstrebenswerte Ziel einer Diskussion.

Zum 2ten Teil deines Beitrages bin ich deiner Meinung. Ich glaube 1971 
wurde unter Nixon in den USA die Goldbindung des Dollar außer Kraft 
gesetzt. Bis dahin war es möglich das „Papiergeld“ Dollar jederzeit in 
einen definierten Goldwert umtauschen zu können. Das stand auch auf 
jeder Dollarnote so geschrieben. Gründe für die Aufhebung der 
Goldkopplung sind sehr wahrscheinlich in den ausufernden Kosten des 
Vietnamkriegs und die damit verbundene Belastung des Staatshaushaltes 
der USA zu sehen. Geld drucken kann man halt jeder Zeit, Gold verfügbar 
machen hingegen nicht so leicht.
Und seit Aufhebung dieser Goldkopplung sind eben Hebelkonzepten per 
Optionsscheinen und zahlreichen weiteren Zockereien Tür und Tor 
geöffnet. Die Folgen des Ganzen sind aktuell und spätestens seit dem 
Bankencrash in 2008 zu spüren.

@Rosa-Kleidchen
So sehe ich das auch, es war nicht alles schlecht aber bei Weitem auch 
nicht alles gut. Letzteres vergessen leider eben immer wieder viele 
(N)ostalgiker.

Hier auch noch eine interessante Dokumentation zum Thema, wie ich finde.
Ausverkauf der DDR
http://www.youtube.com/watch?v=-y3ljhsip8Y&feature=related

Berichtet wird über „Machenschaften“ der Treuhand und u.a. auch der 
Banken.
Auch interessant ist der Punkt der Währungsaufwertung. Darin ist IMO 
insbesondere ein Grund für das Scheitern der DDR-Wirtschaft nach der 
Einführung der DM zu sehen.
Man könnte es fast vergleichen mit Griechenland, der Euro war zu hart 
für Griechenland und die DM zu hart für die DDR (zumindest wenn man die 
Aufwertung quasi über Nacht vornimmt).
Interessant dabei ist, die DDR erhielt während ihrer Exitenz von der BRD 
2 Kredite, 1983 über 1 Mrd. DM und 1984 über 950 Mill. DM. Schaut man 
sich die gegenwärtigen Entwicklungen in Bezug auf den Rettungsschirm für 
Griechenland an, ist man bei einer Summe von 80 Mrd. Euro angelangt. Den 
Vergleich der beiden Kreditsummen lasse ich jetzt mal unkommentiert so 
stehen.
Ergänzend festzustellen ist auch, dass die DDR bis zu ihrer Auflösung 
NIE zahlungsunfähig war und ihre Kreditverpflichtungen stets bediente. 
Eine Zahlungsunfähigkeit wurde lediglich für 1991 prognostiziert 
(Planungskommission unter Schürer).

Für Interessierte hier auch noch mal mein Link, den ich vorhin postete 
mit Filmtitel.
Robotron – „High“ Tech made in GDR
http://www.youtube.com/watch?v=S37bwrHGFwk

Das „High“ habe ich hier in Hochkommata gesetzt, weil es eben kein 
Geheimnis ist / war, dass die DDR Computerindustrie 5-10 Jahre (je nach 
Betrachtung) hinter dem Weltmaßstab blieb. Dennoch und das ist auch der 
Gesamtkontext der Dokumentation, waren die Produkte von Robotron eine 
respektable Leistung der Menschen, die diese möglich machten durch ihre 
Arbeit, beachtet man die Bedingungen der damaligen Zeit sowie die 
flächen- und einwohnerzahlenmäßige „Größe“ der DDR.

Den Kontext beide Dokumentationen würde ich so „unterschreiben“, sie 
entsprechen auch den von mir persönlich gemachten Erfahrungen.

von juppi (Gast)


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Über die jetzige Marktwirtschaft brauche ich mich nicht zu äußern,das 
sagt die Benachteiligung der neuen Bundesländer genügend aus.
Unstrittig sollte es sein sein,dass nach 22 Jahren der DDR Ing der 
Vergangenheit angehören Muß.
Die ewig gestrigen sind hier welche sich immer wieder über diese Ings 
emporheben.
Wobei 22 Jahre jetzt alle,welche im Kapitalismus(Ost),arbeiten 
Rentenrechtlich und Finanziell benachteiligt werden.
Das finanzielle kann man umgehen,und die neuen Bundesländer verlassen
Durch arbeiten in den neuen Bundesländern können auch die 
Rentenrechtliche  Nachteile verhindert werden.
Man hat dann mindestens 15% mehr Rente ,bei gleichen Lohn(Ost/West).
Könnte es jetzt  noch sein,dass Dip.Ing(FH)  Ost
schlechter ausgebildet wird, als der Dip.Ing.(FH) West

Es werden doch noch viele von den ewig gestrigen ausgebildet.;-)

von Lebenskünstler (Gast)


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Mein Gott!

Da hatte man den " Ossis " 40 Jahre lang erzählt was der Kapitalismus
im Westen doch so beschissen ist und als die Grenzen 1989 aufgingen
musten die feststellen daß das was die Parteibonzen ihnen jahrelang 
erzählt hatten alles stimmte.

Ich habe bei den DDR-Ings durchweg gute Leute kennengelernt, waren
Praxisnah ausgebildet, nicht so abgehoben wie im Westen.

Habe die Öffnung der Mauer übrigens nicht mitbekommen, war 1989 in
China, da wurde die Angelegenheit mit keinem Wort erwähnt. Wurde
mit den Tatsachen erst Weihnachten 89 konfrontiert, als ich nach
Deutschland zurückkam.

von juppi (Gast)


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Lebenskünstler schrieb:
> Habe die Öffnung der Mauer übrigens nicht mitbekommen, war 1989 in
>
> China, da wurde die Angelegenheit mit keinem Wort erwähnt. Wurde
>
> mit den Tatsachen erst Weihnachten 89 konfrontiert, als ich nach
>
> Deutschland zurückkam.


Ging einigen Leuten bei uns auch so,waren nur andere Soz.Länder.

von Paul (Gast)


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>bis Paul mal den "Rechtswohltat" nannte.

Ich zitiere lediglich die Amtsprache der Juristen zu diesem Fall.

In "Akademische Grade und Titel" von Wolfgang Zimmerling, ISBN-10: 
3452218090

heißt es im Kapitel "Rechtsfragen des §18 HRG", S. 15:

"In der Rechtsprechung ist anerkannt, daß eine Pflicht zur 
Nachdiplomierung nicht besteht. Die Nachdiplomierung wird vielmehr als 
Rechtswohltat aufgefaßt"

Auf dieses Zitat beziehe ich mich.

>Man hat dann mindestens 15% mehr Rente ,bei gleichen Lohn(Ost/West).
>Könnte es jetzt  noch sein,dass Dip.Ing(FH)  Ost
>schlechter ausgebildet wird, als der Dip.Ing.(FH) West

Mit der Rente hat die Nachdiplomierung nichts zu tun. Die deutsche 
Rentenversicherung orientiert sich an tatschlich erbrachter 
Ausbildungsleistung und nicht an die Vergabe von Titeln.

Siehe dazu: Absatz 3

http://www.deutsche-rentenversicherung-regional.de/Raa/Raa.do?f=SGB6_58ABS1S1NR4BR19


>Es werden doch noch viele von den ewig gestrigen ausgebildet.;-)

Nein werden sie nicht. Dipl.-Ing. (FH) werden im Osten von Prof. 
Dr.-Ing. ausgebildet. Nach der Wende sogar fast ausschließlich von 
habilitierten Dres., denn die meisten FHen gingen aus IHSen und THen 
hervor und deren Personal hervor.

Der FS-Ing. wurde zum großen Teil von Ingenieurpädagogen und 
Studienräten, also Leuten, die zu 70% lediglich FS-Ing. waren, 
ausgebildet, evtl. noch durch einen Dipl.-Ing.

>Das „High“ habe ich hier in Hochkommata gesetzt, weil es eben kein
>Geheimnis ist / war, dass die DDR Computerindustrie 5-10 Jahre (je nach
>Betrachtung) hinter dem Weltmaßstab blieb.

Man sollte nicht vergessen, daß die BRD selber keine eigenständige 
Computerentwicklung hatte. Man prahlte mit US-Software und 
Japan-Halbleitern. Da hat die DDR schon das höhere Fachverständnis 
bewiesen, sei es auch nur durch Reeingineering von cocom-Halbleitern und 
Software

von Paul (Gast)


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von Aktiver Ruhestand (Gast)


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Na Paul immer noch mit der Neiddebatte beschäftigt, muss doch 
frustrierend sein sich so in einem Thema festgefressen zu haben.

Ich besuche jetzt das 4. Semester Vorlesungen an einer Uni in 
Geisteswissenschaften, ist weit aus interessanter und befähigt mich auch 
mal über andere Themen, wo anders, qualifizierte Kommentare zu 
schreiben.
Ich bin erstaunt wie leicht die Studenten zu ihren Punkten kommen, da 
wird am Anfang schon gesagt wie am Ende eines Semesters die “Prüfung” 
aussieht. Es werden in den Vorlesungen sogar Andeutungen über die Fragen 
gemacht.
Bei den Vorlesungen schreibt so gut wie keiner mit, es wird an den 
elektronischen Geräten, je nach Geldbeutel, rumgedaddelt, oder nur so 
drein geschaut.
Entweder sind die nicht in der Lage bei der Vorlesung das Wichtige 
herauszufiltern oder es sind alles Genies und können neben dem 
rumdaddeln noch alles erfassen.
Während den Vorlesungen wird gegessen und getrunken, ich frage mich 
heute wie wir damals das bloß ausgehalten haben nur in den Pausen etwas 
zu uns genommen zu haben.
Wenn das an den FH`s genauso zugeht dann braucht man sich nicht wundern 
wenn die Wirtschaft unzufrieden mit den Absolventen ist.
Noch eine fröhliche Neiddebatte und tschüß!

von Aktiver Ruhestand (Gast)


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Noch als kleine Ergänzung:
Bei dem einen Thema waren nach der 5. Vorlesung von ca. 150 regulären 
Studenten nur noch 6 Studenten anwesend. Bei dem anderen Thema von ca. 
200 regulären Studenten nur noch ca. 30 Studenten anwesend. 
Anwesenheitslisten werden nicht mehr geführt. Bei einer Unterhaltung mit 
einem regulären Studenten kam zum Ausdruck das bei einigen Professoren, 
der Geisteswissenschaften, je nach Thema der Vorlesung, am Ende des 
Semesters  gar kein Nachweis des Wissens erforderlich ist. Ich glaub es 
kaum, es sollen selten sogar Punkte aushandelbar sein.

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