Forum: Haus & Smart Home FI Schutzschalter: max Anzahl Schaltvorgänge


von Michael (Gast)


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Hallo zusammen,

wie oft kann ein FI Schutzschalter "schalten", und macht es einen 
Unterschied  ob im Auslösefall gerade ein hoher Strom respektive Last 
anliegt?

Und kann ein FI-Schalter durch wiederholtes betätigen und sofortiges 
auslösen(also Fehlerstrom fliest, defekt in der Verdrahtung) kaputt 
gehen?

Hab mal gegoggelt, aber in den Datenblättern steht nichts über die o.a. 
Fragen!?

Michael

: Verschoben durch User
von Gast (Gast)


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mir ist mal folgendes passiert:
Testknopf betätigt und natürlich ausgelöst. Dann lies er sich zwar 
wieder einschalten (Hebel nach oben), jedoch war keine Verbindung 
zwischen Ein- und Ausgang erfolgt.
-> also zerlegt und Fehler gefunden: das Plastikstück, das mit dem Hebel 
verbunden ist und die Schaltkontakte gegeneinanderdrückt war gebrochen. 
Der FI war Baujahr 2003 und ein Markengerät. Es dürfte eine Kombination 
aus zu starker Feder und sprödem Plastik gewesen sein. Er ließ sich 
jedenfalls nichtmal mehr mit 2-Komponenten-Kleber richten (Federspannung 
zu hoch)

von The D. (devil_86)


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Betreffend der Schaltanzahl, das ist schwer zu sagen; aber ich glaub ein 
FI hält schon ein Haus-Leben lang.
Hohe Ströme sind natürlich ein Problem, da FIs natürlich nur auf einen 
gewissen Strom ausgelegt sind, unserer für 40A; aber auch das sollte mM 
nach nur bei Blitzeinschlag zum Problem werden, aber da hast eh andere 
Sorgen.
Wenn der Fehlerstrom weiter besteht, lässt sich ein FI normal gar nicht 
mehr einschalten, also der Schalter rastet in '1' nicht ein.

von VDE0100 (Gast)


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Ein Fi sollte mindestens 1mal im Monat betätigt werden VDE0100
wer defekte FI Schutzschalter selber rep. muss
lebensmüde sein.Wenn der FI einmal geklemmt hat sollte man ihn
tauschen.

von Gast (Gast)


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> wer defekte FI Schutzschalter selber rep. muss
> lebensmüde sein.

OT, aber was solls:
wir haben natürlich gleich einen neuen FI reingekauft (mit inegrierter 
Überstromabschaltung); hätte ich ihn reparieren können, dann hätte ich 
ihn auch nicht mehr in die Anlage eingebaut. War nur aus Interesse mal 
einen FI zu öffnen. Außerdem: das einzige was passiert wäre, wenn die 
Klebestelle aufginge: ich hab an den Verbrauchern plötzlich keine 
Spannung mehr.

von VDE0100 (Gast)


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Ein FI ist Supersimple einfach ein Summenstromwandler
die ströme die reinfließen müssen auch wieder raus
dann heben sich die Magnetfelder gegenseitig auf.
Im falle eines Fehlerstromes ist die Summe also
das Gleichgewicht gestört und der FI löst aus.

von Gast (Gast)


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@VDE: das habe ich dann auch nach dem Öffnen erkannt. Was mich nur 
fasziniert hat:
der Wandler ist ca. so aufgebaut: Ringkern mit:
a) L+N: 1 Wicklung
b) der Draht mit 32 Wicklungen geht zum Auslöseelement.
c) und dann gibts noch ein paar Wicklungen, an deren Ende zwei Dioden 
antiparallel geschaltet sind (Also einfache Begrenzung auf 0,7V). Mehr 
hängt aber nicht dran.

Es ist interessant wie empfindlich das auslösende Bauteil ist.
Überleg dir: delta(I) ist zB 30mA. Was bleibt da Sekundärseitig wirklich 
über.
Und wozu gibt es die Wicklung mit den Dioden?

von VDE0100 (Gast)


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Zum Testauslösen denke ich.

von VDE0100 (Gast)


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von Gast (Gast)


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Bei Testauslösen geschieht folgendes: (zumindest bei meinem FI)
unter dem Testknopf befindet sich ein Kontakt, der über einen 
"Hochlastwiderstand" (ich schätze mal 2W) eine Verbindung zwischen Phase 
von sekundär mit Nullleiter von primär verbindet. (mit prim. und sek. 
meine ich einfach vor und nach dem Wandler)
Es wird also ein Teil des Stromes ohne über den Wandler zu gehen 
zurückgeführt.
Wie gesagt: an dieser einen Wicklung hängt außer den Dioden nichts 
dran.

von Gast (Gast)


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OK. Hab den Link jetzt erst gesehen: es ist genauso wie im Schaltplan 
(rechts), nur hatte ich eben eine zusätzliche Wicklung mit Dioden

von FRAGENSTELLER (Gast)


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taste monatlich betätigen dann wäre mein 'fi' nach 3 monaten defekt 
gewesen, so aber hat er 5 jahre gehalten.

war einer von 'f&g' und hat sich nach dem 3x auslösen nicht mehr 
rückstellen lassen. (innen die mech. verriegelung gebrochen.

von VDE0100 (Gast)


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Der grund für das Monatliche auslösen per Hand ist
das ein FI ein mechanisches Bauteil ist und zum
klemmen tendirt .

von Ralf (Gast)


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Übrigends:

RCD = FI

von Michael (Gast)


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Erstmal danke für die vielen Informatione!

Aber nochmal zu den Schaltzyklen: wenn man die einmal im Monat den 
Testschalter betätigen soll, dann müssten ja schon einige 10 
Schaltvorgänge drin sein, falls der Schalter nicht nur ein Jahr halten 
soll. Wo genau steht soetwas in den Datenblättern? Ich habe keine 
gefunden in denen diese Angabe steht.

Und was passiert falls ich den FI zurückstelle und der Fehler ist NICHT 
beseitigt, also der Schalter löst sofort wieder aus, oder schaltet der 
erst gar nicht ein? Kann der Fi durch dieses öftere, sofortige schalten 
kaputt gehen???

Michael

von Mikki M. (mmerten)


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von Wigbert P. (wigbert) Benutzerseite


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Hallo Leute,

anbei ein DBL der Moeller-FI-Schalter
Ich denke das ist selbsterklärend.

Wigbert

von Michael (Gast)


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Mann, danke! Hab wohl die Suche falsch angegangen, hatte nur so allg. 
Datenblätter wo die Dimensionen usw. drin standen.

Bleibt nur noch die Frage, ob der FI auch kurzzeitiges, wiederholtes 
anschalten mit sofortigem auslösen, da ein Fehlerstrom vorliegt, 
aushält? Kann dazu noch jemand etwas sagen? Die datenblätter sprechen ja 
nur von >~4T elektrischen Schaltvorgängen, aber nicht in welcher Zeit? 
Oder ist dies unerheblich??

Danke noch mal Euch allen, Michael.

von VDE0100 (Gast)


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Ein FI muss inerhalb von 20ms auslösen.
Dafür gibts sogenannte  Fehlerstrom messgeräte
die Messen die Zeit den auslösestrom und die Berührungspannung.
50 V ist die höste zulässige Berührungspannung.

von VDE0100 (Gast)


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von Michael (Gast)


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@vde100: Ich meinte nicht die Auslösezeit nach feststellen des 
Fehlerstroms, sondern ob z.B. der FI die 4000 elektrischen 
Schaltvorgängen direkt nacheinander z.B. in einer Stunde durchhält. 
Müsste dann jede Sekunde einen Schaltvorgang machen.

Also kann der FI 5 mal direkt hintereinander wieder eingeschaltet 
werden? Obwohl der Fehlerstrom noch anliegt und damit sofort wieder 
auslöst? Kann der FI hierduch einen Defekt erleiden?

von Wigbert P. (wigbert) Benutzerseite


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Hallo Michael,

also die elektrischen Schaltvorgänge sind begrenzt.
Das rüht wohl daher das mit einen Peakstrom beim Schalten zu
rechnen ist.Der Verschleiss der Auslösemechanik,Kontakte usw. ist wohl 
nicht unerheblich.
Du müsstert mal beim Hersteller nachfragen ob die solche "Härteteste"
durchführen.
Ich beseitige nach den 2.Schaltversuch den Fehler. Macht ja auch kein
Sinn den Schalter totzuprüfen.


Wigbert

von tex (Gast)


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<< ein FI hält schon ein Haus-Leben lang. >>
definitiv nicht!
<< Wo genau steht soetwas in den Datenblättern? >>
Es gibt eine DIN für Schaltgeräte.
<<Und was passiert falls ich den FI zurückstelle und der Fehler ist 
NICHT
beseitigt,>>
Schalter löst sofort wieder aus
<< Bleibt nur noch die Frage, ob der FI auch kurzzeitiges, wiederholtes
anschalten mit sofortigem auslösen, da ein Fehlerstrom vorliegt,
aushält?>>
Ja. Wenn aber der Kontaktstrom durch nachgeschaltete Induktive oder 
Kapazitive Lasten den Nennstrom übersteigt, geht das zu Lasten der 
Kontakte

von Klaus Bödeker (Gast)


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Bei der Typprüfung muss er 1000 bzw. 2000 Schaltspiele überstehen (siehe 
DIN VDE 0664-10), nach Herstellerangaben verträgt er 6000 bis 10 000 
Schaltspiele. In der Praxis findet man alle zwischen Null und > 10 000 
liegenden Varianten. Meist aber sind Sie besser als die Norm es 
verlangt.
Mit freundlichem Gruß
Klaus Bödeker

von The D. (devil_86)


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@ tex: Zitieren lernen!

tex wrote:
> << ein FI hält schon ein Haus-Leben lang. >>
> definitiv nicht!

Und warum definitiv nicht?

> <<Und was passiert falls ich den FI zurückstelle und der Fehler ist
> NICHT
> beseitigt,>>
> Schalter löst sofort wieder aus

Normalerweise lässt sich sich der Schalter gar nicht mehr in die 
'1'-Position drücken; man kann das natürlich auch so sehen, dass der RCD 
gleich wieder auslöst....

von tex (Gast)


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<< Normalerweise lässt sich sich der Schalter gar nicht mehr in die
'1'-Position drücken; man kann das natürlich auch so sehen, dass der RCD
gleich wieder auslöst.... >>

Der Summenstromwandler kann den Fehlerstrom nur messen, wenn er auch 
fließt und nur dann das Sprungschaltwerk auslösen, gell?! Also muss 
zwangsläufig der Stromkreis für die Dauer von max 200ms, in der Regel 
aber ehr 10 - 25 ms geschlossen sein. Dass ein gemeiner Hominide eine 
1000mal längere Latenzzeit hat, dafür kann der RCD ja nicht.

<< Und warum definitiv nicht? >>
Weil die durchschnittliche Lebensdauer eines Hauses um die 120 Jahre 
angesetzt ist, wogegen die durchschnittliche Elektroanlage nicht älter 
als 30 Jahre werden sollte. Bis dahin sind die Betriebszulassungen aller 
Geräte längst abgelaufen und sollten erneuert werden. (die Realität 
sieht allerdings anders aus und es kommen schnell mal 50 - 60 Jahre 
zusammen.) Beim FI kommt erschwerend die Mechanik dazu und die Forderung 
in 0,2 sec den Stromkreis trennen zu müssen, was ein durchschnittlicher 
120Jahre alter FI erfahrungsgemäß nicht mehr schafft.
Ein Sonderfall ist der warme Abriss eines neu gebauten Hauses z.B. 
infolge der verpfuschen Elektroanlage die in einem Anflug von Größenwahn 
selber gefricket wurde. In einer UP-Verteilung feuerhemmend verpackt 
könnte der FI das Haus überleben um das Zeitfenster, das die Feuerwehr 
benötigt, um den Schlauch in die Verteilung zu halten.

von The D. (devil_86)


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tex wrote:
> Der Summenstromwandler kann den Fehlerstrom nur messen, wenn er auch
> fließt und nur dann das Sprungschaltwerk auslösen, gell?! Also muss
> zwangsläufig der Stromkreis für die Dauer von max 200ms, in der Regel
> aber ehr 10 - 25 ms geschlossen sein. Dass ein gemeiner Hominide eine
> 1000mal längere Latenzzeit hat, dafür kann der RCD ja nicht.

Für mich ist 20ms nicht eingeschaltet, sorry;
Ach ja, bei einem Atemalkoholgehalt von 2 Promille hab ich auch eine 
Latenzzeit 10 Sekunden, normal allerdings nicht.....

> Weil die durchschnittliche Lebensdauer eines Hauses um die 120 Jahre
> angesetzt ist, wogegen die durchschnittliche Elektroanlage nicht älter
> als 30 Jahre werden sollte. Bis dahin sind die Betriebszulassungen aller
> Geräte längst abgelaufen und sollten erneuert werden. (die Realität
> sieht allerdings anders aus und es kommen schnell mal 50 - 60 Jahre
> zusammen.) Beim FI kommt erschwerend die Mechanik dazu und die Forderung
> in 0,2 sec den Stromkreis trennen zu müssen, was ein durchschnittlicher
> 120Jahre alter FI erfahrungsgemäß nicht mehr schafft.
> Ein Sonderfall ist der warme Abriss eines neu gebauten Hauses z.B.
> infolge der verpfuschen Elektroanlage die in einem Anflug von Größenwahn
> selber gefricket wurde. In einer UP-Verteilung feuerhemmend verpackt
> könnte der FI das Haus überleben um das Zeitfenster, das die Feuerwehr
> benötigt, um den Schlauch in die Verteilung zu halten.

Das heißt noch lange nicht, dass er ein Haus nicht überleben kann.

von forsbert (Gast)


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FI-Schalter defekt


Bei uns waren innerhalb von 1 Jahr 3 FI-Schalter defekt (Das Alter der 
Schalter ca. 28 Jahre):

Fehlerbild: FI-Schalter löste nicht aus bei Prüftastenbetätigung.

Nach Ausbau habe ich ohmisch gemessen von N zu der Phase an dem intern 
der Prüf-Fehlerstromkeis angeschlossen ist.
Bei diesem Kreis war bei der Betätigung des Prüfschalters ein 4kΩ- Wert 
zu messen.
Nach dem öffnen sah ich zwei Tantal-Elkos einmal 22µF / 3V  und der 
andere 22µF / 3 V. Nach Austausch funktionierte der FI einwandfrei. Der 
Auslösemoment lag bei 27mA !!!

Gruß Bert

von forsbert (Gast)


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Hier das Bild des FI Schalters

von Sebastian L. (sebastian_l72)


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The D. schrieb:
> ich glaub ein  FI hält schon ein Haus-Leben lang.

800 Jahre alte Häser gibt es. Ich traue keinem Plastikkästchem eine 
solche Lebensdauer zu.

Richtlinien des Facility Managements:

aktive technische Installationen
   betriebswirtschaftliche Lebendsdauer: 10 Jahre
   Technische Lebensdauer: 10-20 Jahre

passive technische Installationen (Kabel, Rohre):
   betriebswirtschaftliche Lebendsdauer: 25 Jahre
   Technische Lebensdauer: 30-40 Jahre

Lebensdauerverlängernde Massnahmen können natürlich ergriffen werden.

von Mani (Gast)


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Schreibst du mir mal bitte per pn welcher Hersteller.
Fi halten schon tausende von Schaltspielen aus. Haben immer mal Versuche 
mit >10000 gemacht.

von Müll (Gast)


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1. Dieser Thread ist über 8 Jahre alt !
2. Er ist eine Exhumierung definitiv nicht wert.

von Ichbin (Gast)


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Da war ja wohl nicht der FI defekt sondern die Tantalperlen. Was haben 
die da drin eigentlich für eine Funktion? Gleichstrom abtrennen?

ichbin

von ach (Gast)


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tex schrieb:
> wogegen die durchschnittliche Elektroanlage nicht älter
> als 30 Jahre werden sollte.

So ein Dummfug kann nur von jemanden kommen, der mit 
Elektroinstallationen sein Geld verdient.

von Oberschlauberger (Gast)


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Müll schrieb:
> 1. Dieser Thread ist über 8 Jahre alt !
> 2. Er ist eine Exhumierung definitiv nicht wert.

Dein Posting ist Muell, gut erkannt!

von Systemverlierer (Gast)


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