Hi Leute, ich habe mir mal wieder ein Klotz ans Bein gebunden ... ich muss mit einem AVR µC zwei Zündspulen (KFZ, Motorrad) ansteuern. Das bedeutet natürlich relativ hoher Ladestrom und eine Collector Emitterspannung von ungefähr 13 Volt. Könnt ihr mir einen passenden Logic Level Leistungstransistor nennen? Ich wollte dabei gerne ohne Treiber arbeiten und den Transistor direkt ansteuern. Was noch sehr wichtig wäre ist, dass ich den Transistor auch bei Reichelt erhalte ... also am besten eine genaue Bezeichnung. Ich kenn mich einfach nicht gut genug mit der Thematik aus, und sehe auf der Seite bei Reichelt nicht durch, ich kenne die ganzen Unterschiede dieser einzelnen Transistoren nicht, ich weiß auch net was diese komischen Buchstaben immer bedeuten sollen nach dem diese Sortiert sind :) Danke für eure Hilfe.
Könnte den IRF1404 empfehlen, UDS=30V, RdsON= 4mOhm, 202A Spitze, 60A (glaub' ich) Dauer. Aber ohne Treiber würde ich das nicht machen, lieber mit Halbbrücke ansteuern, damit die Flankensteilheit gewährleistet ist (wenig Verlustleistung beim Schalten).
Hört sich gut an der Transistor ... und noch bezahlbar :) Aber was meinst du mit Halbbrücke, habe ich schon wieder bei einer Vorlesung gepennt ;)
Ok, nun habe ich schnell im Buch nachgeschalgen, aber da steht das nur für ein Motor zum ansteuern ... aber was hat die Halbbrücke mit dem Transistor zu tun? Oder meinst du ich soll die Zündspule mit der Halbbrücke, bestehend aus zwei Transistoren ansteuern?
Nee, ich meinte, dass du das Gate des MOSFET mit der Halbbrücke (oder Gegentakt-Endstufe, oder Push-Pull) ansteuern solltest. Da beim MOSFET das Gate ja kapazitiv arbeitet (einige nF) fließt beim Schalten ein nicht zu verachtender Strom von einigen 'zig mA. Darum sollte bei höheren Frequenzen (ca. >10Hz) ein Treiber vorgeschaltet werden, um ein Verschleifen der Flanken zu vermeiden. Sonst arbeitet der MOSFET im nicht durchgeschalteten Bereich und verbrät mächtig Leistung. Es gibt auch eigens dafür konzipierte ICs wie den LTC1155.
Ach ja: schalte über den MOSFET eine BYV79/200. Iste eine superschnelle Diode im TO220-Gehäuse und kann 16A. Diese schützt den MOSFET vor Induktionsspannung.
Hallo, bei dem genannten MOSFET is die Uds aber deutlicht zu gering. Gruß BerndB
30V sollten doch reichen, oder? Ich betreibe den bei 24V zur Ansteuerung kräftiger Motoren, hatte noch nie Probleme. Zündspulen habe ich damit allerdings noch nicht angesteuert, gegen die Induktionsspannung sollten meines Wissens aber auf jeden Fall Schutzmaßnahmen getroffen werden (wenn nicht schon im MOSFET vorhanden). Darum auch die BYV79/200.
Die Freilaufdiode kommt aber nicht über den MOSFET, sondern über die Spule. http://de.wikipedia.org/wiki/Freilaufdiode Ich sehe es immer wider, das Leute meinen sie müssen die Freilaufdiode über den Transistor oder das schaltende elektronische Bauelement schalten, dies ist jedoch nicht richtig. Die Freilaufdiode wird richtigerweise antiparallel über das Element geschaltet, weleches die zu hohe Induktionsspannung erzeugt. MFG
@ Marco: Kenne ich schon auch so, bin mir grade aber nicht sicher inwieweit diese Maßnahme die Induktionsspannung auf der Sekundärseit der Zündspule beeinflusst. Zum Schutz des MOSFET ist diese Maßnahme jedenfalls korrekt. In den Alten Motoren war dafür ja ein Kondensator zuständig.
Hallo du brauchst in jedem Fall einen Treiber für den Transistor. Wichtig bei einer Zündung ist das schnelle Abschalten.
Marco Beffa wrote: > Die Freilaufdiode kommt aber nicht über den MOSFET, sondern über die > Spule. > > http://de.wikipedia.org/wiki/Freilaufdiode > > Ich sehe es immer wider, das Leute meinen sie müssen die Freilaufdiode > über den Transistor oder das schaltende elektronische Bauelement > schalten, dies ist jedoch nicht richtig. Aber nicht bei einer "Zündspule"... Die Zündspule muß das hochlaufen der Spannung bei Abschaltung haben, sonst kommt nix HV dabei raus. Sinningerweise werden FET oder Bipolare Transistoren mit hoher Uds oder Uce genommen damit diese nicht gleich sterben wenn die Spannung hochläuft. Der Überspannungsfall kann dann mit Z-Dioden begrenzt werden. Siehe hier: http://www.mikrocontroller.net/attachment/23731/transistorzuendung.png Grüße Björn
Der Fet soll eine hohe Sperrspannug haben, denn man will ja möglichst viel Energie zur Zündkerze jagen. Wie oben schon beschrieben wurde fällt dadurch die Freilaufdiode flach. Zehnerdioden sind nicht so gut geeignet da sie meistens die hohen Impulslasten nicht vertragen. Besser: Suppressordioden. Weiters kann man sich mit einem RC-Snubber abhelfen. IGBT's sind übrigens nicht schlecht dafür geeignet. Schau dir mal auf www.mosfetkiller.de die Zündspule 2 an. Das könnte dir weiterhelfen.
Hi Leute, habe gestern abend mal ein wenig bei Bosch nachgelesen ... also nun weiß ich schonmal ein wenig mehr. Ihr hattet Recht damit, dass ich einen Leistungstransistor benötige mit einer hohen Uds/Uce und zwar zwischen 300-400 Volt. Ansonsten funktioniert das Prinzip einer Zündspule nicht mehr :) Laut Empfehlung sollte ich einen Ladestrom von 15 Ampere nehmen, mit Sicherheitsfaktor sagen wir mal lieber 30A :) Zusätzlich sollte ich einen Schutzkreis aufbauen der verhindert, dass die Spannung am Schalter (Leistungstransistor) über 300 Volt steigt. Die Zenerdioden oder Suppressordioden wären da schon eine gute Idee, obwohl ich nicht verstehe warum die zwischen Collector und Basis gepackt sind (zumindest auf dem gezeigten Schaltplan), müssten die nicht parallel zu Uce? Ein RC-Snubber ist aber wohl die beste möglichkeit, zumindest laut der Beschreibung einiger KFZ-Bücher ... und sollte auch direkt über den Schalter sein, im KFZ ist dieser meistens im Verteiler integriert ... was man doch alles so dazu lernt wenn man nach Informationen stöbert und Bücher liest ;) Naja egal, zurück zum Thema ... kann mir jemand ein solchen Leistungstransistor nennen, welche die gewünschten Faktoren besitzt und auch noch bei Reichelt erhältlich ist. Vielleicht kennt auch jemand einen guten RC-Snubber Baustein den ich auch gleich bei Reichelt bestellen kann. Habe gelesen, dass die meistens in einem Gehäuse sind (also Kondensator und Widerstand).
zunächst mal muß man wissen, nach welchem Prinzip die Zündspule funktionieren soll. Die meisten Zündspulen arbeiten nach dem Sperrwandlerprinzip. D.h. die Spule wird zunächst "aufgeladen", indem sie an die Betriebsspannung geschaltet wird. Zum Zündzeitpunkt wird sie dann abgeschaltet, sodass eine hohe Induktionsspannung entstehen kann, die den primärseitigen Schalter mit der 10- bis 50-fachen Betriebsspannung beaufschlagt. Wie bereits beschrieben wurde, muß die Spannung an der Primärspule zum Schutz des Schalters begrenzt werden. Weiterhin können Zündspulen auch nach dem Flußwandlerprinzip arbeiten. Dabei wird die Betriebsspannung direkt hochtransformiert. Die Aufladephase entfällt dabei. Der Vorteil ist, dass keine hohen Induktionsspannungen am Transistor auftreten. Nachteil ist ein relativ großer primärer Zündstrom. Moderne MOSFETs kommen damit aber gut zurecht. Jörg
Oliver F. wrote: > Hi Leute, > Laut Empfehlung sollte ich einen Ladestrom von 15 Ampere nehmen, mit > Sicherheitsfaktor sagen wir mal lieber 30A :) Kommt auf die Zündspule an... die meinige ist in einem KFZ drin und zieht 6A > > Zusätzlich sollte ich einen Schutzkreis aufbauen der verhindert, dass > die Spannung am Schalter (Leistungstransistor) über 300 Volt steigt. Die > Zenerdioden oder Suppressordioden wären da schon eine gute Idee, obwohl > ich nicht verstehe warum die zwischen Collector und Basis gepackt sind > (zumindest auf dem gezeigten Schaltplan), müssten die nicht parallel zu > Uce? Die sind deswegen zwischen C und B weil die Überspannung dann den Transistor leiten lässt und die Spannung abgebaut wird. > Ein RC-Snubber ist aber wohl die beste möglichkeit, zumindest laut der > Beschreibung einiger KFZ-Bücher ... und sollte auch direkt über den > Schalter sein, im KFZ ist dieser meistens im Verteiler integriert ... > was man doch alles so dazu lernt wenn man nach Informationen stöbert und > Bücher liest ;) Für Kontaktzündung mag das gelten. > > Naja egal, zurück zum Thema ... kann mir jemand ein solchen > Leistungstransistor nennen, welche die gewünschten Faktoren besitzt und > auch noch bei Reichelt erhältlich ist. Vielleicht kennt auch jemand > einen guten RC-Snubber Baustein den ich auch gleich bei Reichelt > bestellen kann. Habe gelesen, dass die meistens in einem Gehäuse sind > (also Kondensator und Widerstand). Den Snubber brauchst Du nicht. Wenn Du tatsächlich einen Kontakt als Geber nimmst sollte darüber etwas Strom fließen damit der Kontakt beim Schalten sauber bleibt. Also hier der passende Thread: Beitrag "Transistoren für Zündung" Grüße Björn
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