Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik Wie Testen, ob ein Pin "hochohmig" bzw "floating" ist


von SpyBot (Gast)


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Hallo Zusammen,

ich stehe vor einem Problem und komme nicht weiter, vielleicht hat 
jemand eine kleine Hilfestellung.

was heisst es genau, ein IC-PIN hochohmig zu schalten oder anzusteuern 
bzw wie könnte man mit minimalem aufwand hinbekommen, dass man ein 
IC-PIN mit einem AVR quasi über high-Z ansteuert?
Meine überlegung war, dass ich z.B ein Mega8Pin als eingang definieren 
könnte und die internen pullups ausschalte und dann einfach den Mega8Pin 
mit dem IC-PIN verbinde... Dann sollte der IC-PIN doch auch hochohmig 
sein oder?
Kann man das ohne weiteres tun?
Gibts dafür eine elegante Lösung oder vielleicht sogar ICs???

Wäre für jede Hilfe sehr dankbar

MFG Spy

: Gesperrt durch User
von Gast (Gast)


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> Dann sollte der IC-PIN doch auch hochohmig sein oder?
Wahrscheinlich: Ja
Was der angesteuerte IC als hochohmig versteht, steht im Datenblatt
(falls das nur Chinesisch ist, hilft, wie auch sonst, ausprobieren).

von HildeK (Gast)


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Etwas schwer zu verstehen, was du willst!
Hochohmig kann ein Ausgang geschaltet werden. Stell dir innen zwei FETs 
vor, einer nach Masse, einer nach +VCC, dazwischen ist der Ausgang.
Wenn du beide FETs ausschaltest (Ausgang auf Tristate!), dann ist der 
Pin hochohmig und sein Pegel ist irgendwo zwischen 0 und VCC. 
Undefiniert. Floatend. Unfähig, irgendwas zu treiben. Was kann man 
diesem 'Signal' denn entnehmen?
ICs, bei denen man den Ausgang hochohmig schalten kann, sind z.B. 
74xx125 oder aber die bekannte Bustreiber /-buffer 74xx244, -245 ua.

von Gast0815 (Gast)


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Manche IC Hersteller haben in ihren Datenblättern einen Schaltplan vom 
inneren des ICs (zummindest der Eingangs- und Ausgangs-Stufe). Da 
müsstest du genau sehen was sache ist.

von Norgan (Gast)


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Einen AVR Ausgang schaltet man hochohmig, indem man ihn als Eingang ohne 
Pullups schaltet und alle Sonderfunktionen des Pins (ADC usw.) 
abschaltet. Klingt komisch, ist aber so.

AVRs haben keinen separat zu schaltenden High-Z Ausgangszustand. 
Hochohmiger als einen einen Eingang ohne Pullup bekommt man einen Pin 
nicht. Wie hochohmig er dann ist, kann man aus dem Datenblatt abschätzen 
(Eingangsströme). Es sollte reichen.

@HildeK

> Undefiniert. Floatend. Unfähig, irgendwas zu treiben. Was kann man
> diesem 'Signal' denn entnehmen?

Die Abwesenheit eines Signals ist eine Information. Interessanterweise 
gibt es ICs, die an Eingängen drei unterschiedliche Zustände dekodieren 
können: Low, High, High-Z/floating. Das wird von Chipherstellern dafür 
verwendet eine Pin einzusparen. Z.B. wenn ein IC drei mögliche 
Konfigurationen kennt, kann man die gelegentlich nur über einen Pin 
einstellen.

Was der OP allerdings genau mit "testen" meint ist mir nicht klar.

von HildeK (Gast)


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>> Undefiniert. Floatend. Unfähig, irgendwas zu treiben. Was kann man
>> diesem 'Signal' denn entnehmen?

>Die Abwesenheit eines Signals ist eine Information. Interessanterweise
>gibt es ICs, die an Eingängen drei unterschiedliche Zustände dekodieren
>können: Low, High, High-Z/floating.

Ja, das ist richtig.
Der Treiber wird dazu hochohmig geschaltet. Der Eingang ist es aber 
nicht. Ich gehe mal davon aus (ohne innere Details zu kennen), dass da 
am Eingang zwei Widerstände sitzen, die das Signal dann auf Mitte 
halten, wenn keiner treibt. Ein Fensterkomparator stellt dann fest, ob 
der Pin auf High, Mitte oder Low ist. Das ist für mich dann ein 
(quasi-)analoger Eingang.

von Läubi .. (laeubi) Benutzerseite


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Es geht auch über ein UND Gatter, da hab ich mir mal nen Prüfstift 
gebastelt der anzeigt ob der Eingang 1/0 oder Z ist.

von SpyBot (Gast)


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Vielen Dank für die vielen Antworten,

war beruflich leicht verhindert, daher so spät die antwort...
Also im Datenblatt steht nichts konkretes, was die IC-Pins als floating 
erkennen. Die sache mit dem PrüfStift für high/low/floating, kannst du 
da vielleicht eine kleine schaltung hochladen?
Ich habe genau das gemacht was Norgan geschrieben hatte, erst hat auch 
alles funktioniert. Da der AVRpin als Eingang geschaltet und ohne 
pullups dann auch irgendwo zwischen GND und Vcc hing, konnte ich mit 
einem DVM auch immer ein Spannungsoffset messen. Jetzt allerdings 
scheint es so, dass dieser spannungsoffset nicht mehr da ist, was der IC 
wohlmöglich braucht. Wenn ich den AVRpin nun als eingang schalte und die 
pullups ausschalte, messe ich schlicht und ergreifend an dem PIN 0V. 
Also nix zwischen Vcc und GND. Und das führt wahrscheinlich dazu, dass 
es nicht funktioniert. wie kann ich den AVR dazu bringen, dass er als 
Eingang geschaltet und ohne pullups erstens hochohmig ist(ist er dann 
ja) und zweitens einen kleinen Offset an dem Pin hat, damit ich nicht 
den konstanten nullpegel messe sondern irgendwas zwischen gnd und high.
Vielen Dank im voraus und schönes Wochenede
Gruss SpyBot

von SpyBot (Gast)


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kann und möchte keiner helfen? wäre sehr dankbar...

von Gast (Gast)


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An einem "hochohmigen" Signal zu messen ist schwierig,
Dein Messgrät hat einen Innenwiderstand der dein Messergebis
gegen deine Bezugsmasse zieht.
Misst Du gegen Deine Versorgungsspannung auch 0V?
Bei ICs mit H/L/Z-Eingängen wird meist gefordert, dass
der Eingangsstrom ein bestimmtes Mass nicht ueberstreiten darf.

von SpyBot (Gast)


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Vielen Dank für deine Antwort.
Wie bekomme ich das hin, dass der Eingangsstrom an dem IC nicht 
überschritten wird? Ist es nicht möglich, den AVR Hochohmig zu 
schalten(als eingang ohne pullup) und an den IC-PIN zu klemmen? Fliesst 
da dann etwa ein Strom?
Danke und schönes WE...

von Gast (Gast)


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> Ist es nicht möglich, den AVR Hochohmig zu schalten(als eingang ohne pullup)
Normalerweise muesste das genuegen.
Solange Du nicht sagst umwelchen IC es geht, kann man nichts
weiter sagen.
Ansonsten, wie gesagt: ausprobieren!
1. Pin auf GND legen -> IC verhaelt sich so
2. Pin auf VCC legen -> IC verhaelt sich anders
3. Pin hochbiegen    -> IC sollte sich noch einmal anders verhalten.

von SpyBot (Gast)


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>3. Pin hochbiegen    -> IC sollte sich noch einmal anders verhalten.

genau da ist meine frage. Geht das, dass ich den PIn einfach 
unbeschaltet lasse und dann eventuell als floating erkannt wird?
Danke nochmal

von Magnus Müller (Gast)


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Kannst du uns endlich mal verraten, um welches IC es sich handelt ?!?

Genervte Grüße,
Magnetus

von SpyBot (Gast)


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verflixt schon wieder vergessen zu erwähnen, sorry...
ein remote encoder IC der firma Princeton und der bezeichnung PT2262

von Magnus Müller (Gast)


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Möööönsch... der PT2262... Da gabs doch vor einigen Wochen schon mal nen 
ähnlichen Thread...

(wühl)

Ups - da ging es um den PT2260:

Beitrag "Lieferkosten aus Asien, was habe ich falsch gemacht?"

Aber mal sehen, was das Datenblatt des PT2262 sagt...

Melde mich (vielleicht) gleich wieder,
Magnetus

von Magnus Müller (Gast)


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Na super - im Datenblatt steht nichts darüber, in welchem Bereich der 
Keks einen floatenden Pin erkennt. Auch keine Angaben über 
High-/Lowpegel der Eingänge, kein gar nix!

Jau, wie schon vorher erwähnt wurde, bleibt dir wohl nur die Variante 
"Versuch macht kluch" übrig.

Mit welcher Spannung beabsichtigst du den PT2262 zu betreiben? Laut 
Datenblatt frisst der ja so ziemlich alles zwischen 4V und 15V. Dein 
Controller wird womöglich mit einer anderen (niedrigeren) Spannung 
betrieben. Dies solltest du in deiner Planung berücksichtigen.

Gruß,
Magnetus

Nachtrag:

Datenblatt --> 
http://www.princeton.com.tw/webSite/downloadprocess/downloadfile.asp?mydownload=PT2262_1.pdf

von SpyBot (Gast)


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würde gern den controller mit 5V betreiben und den pt2262 dann über 
einen portpin versogen. dann sollte das doch keine probleme darstellen 
oder?
wie baue ich mir son logictesterstift? es gab mal eine kleine schaltung 
mit 2 dioden, aber ich finde sie nicht mehr, hat jemand ne ahnung wie 
die schaltung aussah?

von Misled (Gast)


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Norgan schrieb:
>> Undefiniert. Floatend. Unfähig, irgendwas zu treiben. Was kann man
>> diesem 'Signal' denn entnehmen?
>
> Die Abwesenheit eines Signals ist eine Information. Interessanterweise
> gibt es ICs, die an Eingängen drei unterschiedliche Zustände dekodieren
> können: Low, High, High-Z/floating.

Ich weiß, der Thread ist schon alt... trotzdem wollte ich für meine 
Frage nicht einen eigenen Thread aufmachen.

Ich suche derzeit nach einem IC der an seinen Eingängen genau diese drei 
Zustände dekodieren kann. Außer diesem Thread bin ich leider auf nichts 
gestoßen was mir weiter hilft.

Kennt jemand vielleicht einen solchen IC? Wenn nicht weiß jemand nach 
was ich suchen müsste um einen solchen IC zu finden. Vielleicht 
Stichwörter die diese Funktion im Datenblatt beschreiben etc.

Vielen Dank!

von Klaus (Gast)


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Misled schrieb:
> Ich weiß, der Thread ist schon alt... trotzdem wollte ich für meine
> Frage nicht einen eigenen Thread aufmachen.

Grrr.... Warum nicht?!?  Rate mal, was ein Leser, wenn er diesen Thread 
öffnet? Richtig, er fängt an, ihn zu lesen. Nur um dann man Ende 
festzustellen, dass das alles umsonst war, weil es um etwas ganz anderes 
geht. Danke, dass du meine Zeit verschwendet hast!

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