Forum: Mikrocontroller und Digitale Elektronik mit Oszi falsch gemessen?


von Aufnehmer (Gast)


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Hi, ich realisiere gerade das Abspielen von Audio mit einem CS4272 
Audio-Codec. momentan sende ich erstmal einen Sektor Testdaten - eine 
Sinuswelle, Nullwerte und 2 Rechteckflanken. Den Oszi-Tastkopf habe ich 
direkt an die Ausgänge gehangen (also GND an AOUT- und den Signaleingang 
an AOUT+) 7 Gerät läuft mit Batterie. Wenn ich jetzt messe, sieht das 
Signal total verrauscht aus, ich dachte schon, mit meiner 
Datenübertragung stimmt was nicht.

Dann habe ich zufällig gesehen, daß beim an- und abklemmen manchmal 
alles super aussieht, und ich konnte das reproduzieren, indem ich 
100kOhm in Reihe zum Tastkopf geschaltet habe. Daß die Kurve nicht exakt 
rechteckig ist, schiebe ich mal auf meine Freiluftverdrahtung (ca. 10cm 
Leitungsweg hinter den Ausgängen vom Chip).

Habe ich jetzt falsch gemessen und mein Signal ist super, oder hat der 
100kOhm-Widerstand einfach alles weggeglättet (siehe nächstes Bild) und 
mein Signal ist verrauscht?

von Aufnehmer (Gast)


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"sauberes" Signal

von Aufnehmer (Gast)


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ach so, die Polarität beim 2. Bild ist umgeschaltet, nicht wundern.. :-)

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Aufnehmer wrote:

> Habe ich jetzt falsch gemessen und mein Signal ist super, oder hat der
> 100kOhm-Widerstand einfach alles weggeglättet (siehe nächstes Bild) und
> mein Signal ist verrauscht?

Der 100-kΩ-Widerstand bildet zusammen mit der Eingangskapazität deines
Tastkopfes einen prima Tiefpass.  Lass uns überschlagen, du hast 100 kΩ
und 15 pF, das ist eine Zeitkonstante von 1,5 µs oder eine Grenzfrequenz
des Tiefpasses im Bereich von 100 kHz.

von lkmiller (Gast)


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>eine Grenzfrequenz des Tiefpasses im Bereich von 100 kHz
und trotzdem sieht man im zweiten Bild noch Reste von irgendwelchen 
hochfrequenten Komponenten.
Muß da an den Ausgängen noch was getan werden (Bild)?

von Aufnehmer (Gast)


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Wahrscheinlich ist es normal, daß das Signal direkt an den Ausgängen so 
aussieht. Ich verstehe auch den 2. Absatz (siehe Bild) nicht so richtig. 
Auf jeden Fall sind da auch Filter eingebaut.

von Benedikt K. (benedikt)


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Das dürfte ein Delta-Sigma DAC sein. Der rauscht immer stark bei ein 
paar MHz, da er meist nur wenige Bit Auflösung hat, und die hohe 
Auflösung durch Fehlerverteilung erzeugt. Daher steht auch immer 
irgendwo im Datenblatt, man soll einen Tiefpass nachschalten.

von Aufnehmer (Gast)


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Ach ja und die "Reste" liegen bestimmt an meinem 
Freiluft-Test-Boardlayout. Ein Sektor (512 Bytes, 16Bit pro Sample), den 
man im Bild sieht, dauert nur ca. 5ms. Also alles was da "rauscht" ist 
offenbar >> 100MHz.

von Aufnehmer (Gast)


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Na dann bin ich ja beruhigt (Beitrag von Benedikt, zeitl. mit meinem 
überschnitten)

Ich werde also diese Ausgangsstufe mal aufbauen. Was sind das eigentlich 
für Kondensatoren mit "C0G"? Wenn ich z.B. bei Reichelt danach suche, 
finde ich nix..

von Andreas K. (a-k)


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Unter NP0 suchen.

von Magnus Müller (Gast)


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Aufnehmer wrote:
> Sinuswelle, Nullwerte und 2 Rechteckflanken. Den Oszi-Tastkopf habe ich
> direkt an die Ausgänge gehangen (also GND an AOUT- und den Signaleingang
> an AOUT+) 7 Gerät läuft mit Batterie. Wenn ich jetzt messe, sieht das

Schon mal mit dem Gedanken gespielt, GND vom Oszi auch mit (A)GND deiner 
Schaltung zu verbinden?

Nee...nee...nee...

von Falk B. (falk)


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@ Aufnehmer (Gast)

>Dateianhang: DSC00492.JPG (845,3 KB, 67 Downloads)

Für so einen verwaschenen Dreck 850KB?
Informiere dich bitte über Bildformate

>direkt an die Ausgänge gehangen (also GND an AOUT- und den Signaleingang
>an AOUT+) 7 Gerät läuft mit Batterie. Wenn ich jetzt messe, sieht das

Das macht man nicht. Differentielle Ausgänge kann man ur richtig mit 
einem differentiellen Taskopf messen.

>Signal total verrauscht aus, ich dachte schon, mit meiner
>Datenübertragung stimmt was nicht.

Sind wahrschlich digitales Störungen, die dir durch deine Messanordnung 
in die Masse einkoppeln. Miss mal die Signale einzeln gegen GND. UNd 
ausserdem ist das Signal dort noch nicht so relevant, schliesslich kommt 
ja noch der Ausgangsfilter. DORT muss es sauer sein.

>rechteckig ist, schiebe ich mal auf meine Freiluftverdrahtung (ca. 10cm
>Leitungsweg hinter den Ausgängen vom Chip).

Kann sein.

>Habe ich jetzt falsch gemessen und mein Signal ist super, oder hat der

Wahrscheinlich.

>100kOhm-Widerstand einfach alles weggeglättet (siehe nächstes Bild) und

Kann sein.

MFG
Falk

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Falk Brunner wrote:

>>Dateianhang: DSC00492.JPG (845,3 KB, 67 Downloads)
>
> Für so einen verwaschenen Dreck 850KB?

Kannste auch ein wenig freundlicher schreiben.

> Das macht man nicht. Differentielle Ausgänge kann man ur richtig mit
> einem differentiellen Taskopf messen.

Naja, das nur da drin ist nicht notwendiger Weise die einzig
mögliche Methode (allerdings vermutlich die einzig mögliche für den
hier benutzten Oszi): wenn es der Oszi unterstützt, kann man die
differenziellen Signale auch in zwei Kanälen erfassen und das
Differenzsignal vom Oszi bilden lassen.

> DORT muss es sauer sein.

Du klingst mir gerade ein wenig sauer. :-)

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