Hallo zusammen, ich möchte mit meinem AVR eine Last von 100mA sowohl gegen Masse als auch gegen +12V schalten (Push-Pull). Der AVR läuft bei 3,3V (V_OH = 2,3V, V_OL = 0,5V), die Schaltfrequenz ist <5kHz. Ich hab mich im Artikel Pegelwandler umgeschaut, aber die dort vorgeschlagenen Treiber sind alle mehrkanälig und/oder passen nicht mit meinen Logikpegeln zusammen. Mit welchen Teilen kann ich diesen Treiber zweckmäßigerweise aufbauen? Kann ich dafür ein FET-Paar wie den irf7389 verwenden (siehe Anhang)? Grüße Steffen
Hmm, ich sehe gerade, R_DS (on) steigt ab <3V extrem an. Mein AVR garantiert mir aber nur V_OH = 2,3V... Gibt es da Paare, die mit niedrigerer Gatespannung auskommen? Oder gibt es eine andere Lösung?
Bei 100mA könnte man direkt einen Mosfet Treiber (wie z.B. den 7667) verwenden, also ohne extra Mosfets usw.
IRF7667? Das ist doch ein einfacher P-MOSFET, oder? Damit kann ich keine Gegentakt-Ausgangsstufe aufbauen, weil der N-Kanal fehlt. Dafür habe ich eben den IRF7317 gefunden. N- und P-Kanal MOSFET mit R_DS (on) bei ~0,04 Ohm bei 2 V! Geht das? Meine ursprüngliche Frage zielte aber auch darauf ab, wie man üblicherweise so einen Treiber aufbaut. Macht man das so, wie ich es mir gerade vorstelle oder gibt es da andere, einfachere Lösungen (wobei ich die hier schon ziemlich einfach finde)? Spricht etwas gegen diese Lösung mit den MOSFETs? Steffen
> IRF7667? Das ist doch ein einfacher P-MOSFET, oder? Damit kann ich > keine Gegentakt-Ausgangsstufe aufbauen, weil der N-Kanal fehlt. Benedikt meinte vermutlich den ICL7667. > Dafür habe ich eben den IRF7317 gefunden. N- und P-Kanal MOSFET mit > R_DS (on) bei ~0,04 Ohm bei 2 V! Geht das? Ja. Bei hohen Frequenzen und Strömen würden bei direkter Ansteuerung mit dem AVR die langen Schaltzeiten und die damit verbundenen Schaltverluste stören. Von diesem Problem bist du aber mit 5kHz und 0,1A noch weit entfernt.
Ach so: ICL7667, nicht IRF7667. Ich hab mir den Baustein gerade angeschaut. Das ist genau das, was ich suche! Allerdings finde ich ihn bei den einschlägigen Händlern nur als PDIP-8. Den IRF7317 finde ich auch als SOIC-8, was mir lieber wäre. Hat der ICL7667 gegenüber dem selbstgestrickten Push-Pull-Treiber mir IRF7317 irgendwelche Vorteile (ich kann keine erkennen)? Nochwas, der Eingang des N-Kanals im IRF7317 ist mit einer Kapazität von 900 pF angegeben. Soll ich da einen Vorwiderstand einbauen? Steffen
@ Steffen Hausinger (Gast)
>auch als SOIC-8, was mir lieber wäre.
MIC 4424, bei RS.
MFG
Falk
Ich bin Endkunde, deshalb ist RS leider schlecht. Der Bereich der Ausgangsspannung (V_OL und V_HL) des MIC4424 sehen aber sehr interessant aus! Leider verfehlt er meine Vorgaben trotzdem knapp: V_IH sind 2,4 V, mein AVR garantiert aber nur V_OH = 2,3 V. Aber falls Dir/Euch ein ähnlicher IC einfällt, nur heraus damit! Spricht denn ansonsten etwas dagegen, den Push-Pull Treiber aus einem IRF7317 aufzubauen?
@ Steffen Hausinger (Gast) >aus! Leider verfehlt er meine Vorgaben trotzdem knapp: V_IH sind 2,4 V, >mein AVR garantiert aber nur V_OH = 2,3 V. Mach dir mal nicht ins Hemd. Ausserdem sind das die akademischen Werte. Real macht dein AVR bei kleinen Lasten unter 10mA Locker 3V++, bei 3.3V Vcc. >Aber falls Dir/Euch ein ähnlicher IC einfällt, nur heraus damit! Ähnlcihe Typen gibts sicher bei Reichelt. >Spricht denn ansonsten etwas dagegen, den Push-Pull Treiber aus einem >IRF7317 aufzubauen? Ja, der Aufwand. Die Klassiker haben wir alle vergessen. L6202 L297 Such mal bei reichelt nach driver und such dir den schönsten aus. MFG Falk
Ich habe jetzt erst gelesen, dass du nicht VCC, sondern 12V schalten möchtest. Dann geht das mit dem Doppel-MOSFET doch nicht ganz so einfach, da du 12V am Gate des P-MOSFET brauchst, um diesen zu sperren. Du brauchst also bereits einen Pegelwandler, um die MOSFETs anzusteuern, was das Ganze etwas komplizierter macht. Dabei tritt aber ein weiteres Problem auf: Wenn du beide Gates mit demselben Signal ansteuerst, sind während des Schaltvorgangs beide MOSFETs gleichzeitig leitend, was umso schädlicher ist, je länger das Umschalten dauert. Solche und andere Probleme sind bei den integrierten Treibern wie dem ICL7667 schon gelöst.
Falk, das hat doch nichts mit "ins Hemd machen" zu tun. Warum soll ich eine Schaltung unsauber aufbauen und hinterher die Fehler suchen? Womöglich kommt am Ende dann raus, dass es so nicht funktioniert und ich die Schaltung nochmal dimensionieren kann. Ich schau mal bei Reichelt, was es da so gibt. SOIC-8 wäre schön, hoffentlich finde ich etwas passendes. Yalu, kann ich den Ausgang meines AVR (OC) wie unter Pegelwandler beschrieben mit einem Pull-Up auf 12V ziehen? Damit sperrt der P-MOSFET sauber. Das Problem mit dem Umschalten, wo für einen kurzen Moment beide Transistoren leiten, tritt aber doch immer auf und hat nichts mit dieser Pegelanpassung zu tun, oder? Steffen
Steffen Hausinger wrote: > Yalu, kann ich den Ausgang meines AVR (OC) wie unter Pegelwandler > beschrieben mit einem Pull-Up auf 12V ziehen? Nur mit recht viel Strom und nur ein einziges Mal. M.a.W: Nein, die Schutzdiode stört dabei. Mit wenig Strom bleibt der Ausgang bei VCC+0,6V hängen. mit viel Strom wächst VCC auf 11V an.
Welche Schutzdiode? Die des AVR? Der hat ja, wie geschrieben, einen Open Collector (OC) Ausgang. Im Artikel Pegelwandler wird diese Variante jedenfalls so beschrieben.
@ Steffen Hausinger (Gast) >Yalu, kann ich den Ausgang meines AVR (OC) wie unter Pegelwandler >beschrieben mit einem Pull-Up auf 12V ziehen? Damit sperrt der P-MOSFET >sauber. Pegelwandler sagt dir, warum es nicht geht. >Das Problem mit dem Umschalten, wo für einen kurzen Moment beide >Transistoren leiten, tritt aber doch immer auf Nöö, nicht wenn die Schaltung gut gebaut ist. MFG Falk
@ Steffen Hausinger (Gast) >Welche Schutzdiode? Ja. > Die des AVR? Ja. > Der hat ja, wie geschrieben, einen Open >Collector (OC) Ausgang. Wer sagt denn sowas? Und selbst OC Ausgänge haben manchmal Schutzdioden (Z-Dioden). > Im Artikel Pegelwandler wird diese Variante >jedenfalls so beschrieben. Dann lies nochmal GENAU! MFG Falk
Okay, ich habe im Datenblatt des AVR nachgesehen und der Pin hat tatsächlich eine Schutzdiode. Den OC Ausgang stört das natürlich nicht, weil die Diode parallel zum Pull-Up Widerstand liegt. Aus dem Artikel Pegelwandler kann ich das aber nicht rauslesen ("Am einfachsten geht das mit einem Open Collector Ausgang, einfach einen Pull-Up hinzufügen (an die hohe Spannung) und fertig."). Was aber drinsteht, ist, dass die Schaltgeschwindigkeit verringert wird. Na gut, diese Lösung ist also nicht optimal.
Apropos OC: Welcher Ausgang eines AVR ist denn OC? Und die Diode liegt nur dann parallel zum Widerstand, wenn VCC=12V.
@ Andreas Kaiser (a-k) >Apropos OC: Welcher Ausgang eines AVR ist denn OC? Bei einigen AVRs RESET. Sonst AFAIK keiner. Sind ja keine steinzeitlichen 8051er ;-) MFG Falk
Stimmt eigentlich. Wenn man den Reset-Pin verwendet, dann stört die Schutzdiode nicht, weil an dem Pin tatsächlich keine ist. Dass der AVR dabei in den HV-Prog Modus wechselt, ist ganz bestimmt kein Problem. ;-)
Stimmt, der hat keinen OC, sondern einfach nur einen zuschaltbaren Pull-Up Widerstand. Ich habe mich in dem Punkt geirrt. Übrigens habe ich einen Versender für den ICL7667 in SOIC-8 gefunden. Es gibt ihn bei Segor und Schuricht, letzterer hat ihn sogar auf Lager. Danke an alle, die mir geholfen haben! Steffen
Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.