Hallo zusammen, ich habe hier ein Display aus einem alten EQ vor mir liegen, welches mir als LED-Display überlassen wurde. Da es jedoch aus einem abgedichteten Glasgehäuse besteht, gehe ich eher davon aus, dass es sich um ein Gas-Plasma-Display handelt. Unter http://crap.dgoersch.info/display/ habe ich ein paar Bilder von dem Ding, ich hoffe man kann trotz der miesen Schärfe genug erkennen. Wenn man seitlich reinschaut, sieht man, dass über der Anzeige Drähte quer gespannt sind, die jeweils mit den beiden äußersten Doppelkontakten verbunden zu sein scheinen. Ich konnte im Netz leider keine Infos zu dem Ding finden. Was ist das für ein Display und wie steuere ich es an? Ich hab bereits versucht ein paar einzelne Pins unter Spannung zu setzen (3V, Strom auf wenige mA begrenzt), jedoch tat sich da nix. Weiß da jemand mehr? Würde gerne einzelne Elemente der Anzeige mit einem ATtiny oder ATmega ansprechen. Danke und Gruß Dominique Görsch
Das ist ein VFD: http://de.wikipedia.org/wiki/Fluoreszenzanzeige Das muss gemultiplexed werden, mit einer Spannung von einigen 10V. Außerdem benötigt es eine Heizspannung an den äußersten beiden Anschlüssen, so dass die Heizdrähte ganz schwach glühen.
Das ist ein VFD ... wenn dann schau mal bei Noritake, aber das scheint ein Custom Display zu sein aus nem Verstärker oder Equalizer. Sieht aus wie ne Pegelanzeige über den Frequenzbändern. Meist brauchen diese Displays irgendwo ne negative Spannung um -20V und dann Steuersignale, wenn ein Controller drauf ist. Wenns ein dummes Display ist, wirds schwierig. Aber ohne DB... Leider sind VFDs recht schnell hin, bei falschen Spannungen und Strömen. Gruß Fabian
Fabian B. wrote: > Meist brauchen diese Displays irgendwo ne negative Spannung um -20V und > dann Steuersignale, wenn ein Controller drauf ist. Oder eine positive bezogen auf die Heizung. > Wenns ein dummes Display ist, wirds schwierig. Aber ohne DB... Auch ohne Datenblatt ist das kein Problem: Man sieht schön welche Anschlüsse an die Gitter gehen, den Rest kann man ausprobieren. > Leider sind VFDs recht schnell hin, bei falschen Spannungen und Strömen. Nein. Nur die Heizung darf nicht durchbrennen, der Rest ist unkritisch.
Whow Danke, das ging ja schnell. Benedikt K. wrote: > Auch ohne Datenblatt ist das kein Problem: Man sieht schön welche > Anschlüsse an die Gitter gehen, den Rest kann man ausprobieren. Richtig, man sieht sehr schön welche Kontakte für die Segmente die gemeinsame Anode ist und die Belegung der Kontakte für die Kathoden sind sogar auf der Rückseite abgedruckt. >> Leider sind VFDs recht schnell hin, bei falschen Spannungen und Strömen. > Nein. Nur die Heizung darf nicht durchbrennen, der Rest ist unkritisch. Das macht Mut zum probieren, würde das Ding ungern zerstören da ich es zur Anzeige von Pegeln mehrerer Audio-Kanäle verwenden möchte. Gruß Dominique Görsch
Fabian B. wrote: > Das ist ein VFD ... wenn dann schau mal bei Noritake, aber das scheint > ein Custom Display zu sein aus nem Verstärker oder Equalizer. Genau da kommt es her, steht aber auch im ersten Post "aus einem alten EQ" ;) >Sieht aus wie ne Pegelanzeige über den Frequenzbändern. Ganz genau. Es kann der Pegel von 14 Bändern und einer Summe dargestellt werden. > Meist brauchen diese Displays irgendwo ne negative Spannung um -20V und > dann Steuersignale, wenn ein Controller drauf ist. Sieht nicht so aus, als ob da ein Controller drauf ist, zumal die Belegung der Anoden zu sehen ist, und die der Kathoden auf der Rückseite abgedruckt ist. Bleibt nur die Frage wie ich die Heiung zum glühen bekomme, dafür hab ich wohl im Moment keine passende Spannungsquelle parat. Gruß Dominique Görsch
Dominique Görsch wrote: > Bleibt nur die Frage wie ich die Heiung zum glühen bekomme, dafür hab > ich wohl im Moment keine passende Spannungsquelle parat. Die Spannung liegt meist bei 2-6V je nach Displaybreite. Wenn man mal etwas daneben liegt mit der Spannung, geht das Display nicht sofort kaputt, sondern nur die Lebensdauer geht mehr oder weniger stark zurück. Nimm 2x 1,5V Batterien, das sollte für den Anfang reichen. Einer der beiden Heizanschlüsse ist auch der Bezugspunkt für die andere Spannung. Diese sollte für die ersten Versuche irgendwo bei 10-15V liegen, eine 9V Batterie ist auch OK. Deren Minuspol kommt an die Heizung, von Plus ein Widerstand (ist nicht unbedingt notwendig, schützt aber bei Fehlern) mit rund 100 Ohm an eines der Gitter, mit einem weiteren Widerstand an Plus tastet man die restlichen Pins ab, dann sollten die entsprechenden Segmente unter dem aktiven Gitter leuchten.
Einfache Regel für den Heizstrom: Licht aus, Rolladen runter, dann langram Strom drauf geben. Wenn man's glühen sieht, ist viel zu viel Strom drauf und es muss deutlich weniger sein. Damit weiß man zumindest die OBERGRENZE. Den genauen Strom krigt man geraus in dem man an den Segmenten + oder - 20 V anlegt und dann langsam die Heizung bestromt. Wenn die Segmente hell genug leuchten, dann ist das der richtige Heizstrom.
Markus wrote: > Einfache Regel für den Heizstrom: > Licht aus, Rolladen runter, dann langram Strom drauf geben. Wenn man's > glühen sieht, ist viel zu viel Strom drauf und es muss deutlich weniger > sein. Ja. Genau so mache ich das auch. Der Heizdraht muss ganz schwach glimmen. Zumindest machen das alle in Geräten verbauten Displays und auch welche von denen ich das Datenblatt habe: Da sieht man den Heizdraht gerade so glühen wenn die Spannung den Nennwert hat. > Wenn die Segmente > hell genug leuchten, dann ist das der richtige Heizstrom. Das ist keine gute Lösung: Die Segmente leuchten nämlich auch schon mit einer viel zu geringen Heizspannung. Dadurch nutzt sich die Elektronen emittierende Schicht auf dem Heizfaden aber sehr schnell ab, das Display geht kaputt. Bestes Beispiel dafür sind Videorekorder mit ausgetrockneten Elkos. Da ist das Display in kürzester Zeit ganz dunkel.
Dominique Görsch wrote: > Das macht Mut zum probieren, würde das Ding ungern zerstören da ich es > zur Anzeige von Pegeln mehrerer Audio-Kanäle verwenden möchte. > > Gruß > Dominique Görsch Datenblätter von Noritake sind nicht leicht aufzutreiben. Ich hab meine für ein iitron VFD direkt von Noritake per eMail angefragt und auch bekommen.
Brrr.... Bitte unbedingt die Bildformate zu Herzen nehmen. 5.1 MB PNG, wo ein 500kB JPG wahrscheinlich auch reichen würde.
gast wrote: > Brrr.... > Bitte unbedingt die Bildformate zu Herzen nehmen. > 5.1 MB PNG, wo ein 500kB JPG wahrscheinlich auch reichen würde. Die Bilder sind extra nicht als Attachment angefügt sondern liegen auf meinem Webspace, eben wegen der Größe. Gruß Dominique Görsch
Johann L. wrote: > Datenblätter von Noritake sind nicht leicht aufzutreiben. Ich hab meine > für ein iitron VFD direkt von Noritake per eMail angefragt und auch > bekommen. Habe mich auch mal per eMail an Noritake Deutschland gewendet, mal schauen was dabei herumkommt. Danke für die ganzen Tipps hier. Gruß Dominique Görsch
Dominique Görsch wrote: > Habe mich auch mal per eMail an Noritake Deutschland gewendet, mal > schauen was dabei herumkommt. Antowrt kam extrem schnell, bereits heute früh um kurz vor 9. Leider aber nicht mit dem erhofften Ergebnis: man kann oder will zu Custom Displays keine Informationen geben... also probieren. Gruß Dominique Görsch
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