Angeregt durch diesen Artikel: Beitrag "Re: Metronom Ton" musste ich den Reflexempfänger (ein echtes Audion ist es ja eigentlich nicht, oder?) auch mal aufbauen. Ich habe mir einen ГТ322Б aus der Bastelkiste gegriffen, einen alten Ferritstab, der schon in etwa die passende Hauptwicklung drauf hatte, einen Drehko von 2 x 330 pF (die musste ich in Reihe schalten, um sinnvoll den Mittelwellenbereich zu erfassen). Beim Drehko musste man erstmal das festgeklebte Fett entfernen, aber danach war er wie neu. :-) Für den NF-Teil noch einen GC301 aus der Bastelkiste und einen kleinen Übertrager (allerdings mit Ferritkern, der dürfte in den Induktivitäten knapper gewesen sein als der ursprüngliche NF-Übertrager). Also ,,im Prinzip'' hat das Teil so einigermaßen funktioniert. Ich konnte mein Dipmeter ganz gut empfangen ;-), MDR Info auf 1044 kHz (sendet mit 25 kW in ca. 20 km Entfernung) schon nur noch ahnen. Also wirklich brauchbar fand ich es nicht... Die Einstellung der Verstärkung/Rückkopplung war extrem fummelig. Gibt's hier noch andere Leute, die mit derartigen Schaltungen Erfahrungen haben? (Die Schaltung ist ein paar Artikel tiefer bei Wikipedia referenziert für alle die, die kein ,,Radiobastelbuch'' haben). Wahrscheinlich sollte ich mir irgendwann mal einen echten 0-V-1 gönnen. Wo bekommt man eigentlich noch die klassischen 2-kΩ-Blechkopfhörer her? Ich habe meine leider alle schon weggeschmissen, die ich mal hatte.
Ich hatte in meinem Reflexempfänger schon einen Lautsprecher. Philips Experimentierkasten EE20 http://ee.old.no/library/
Hatte ich also überhaupt eine Chance? 1. ich hatte die Elektronik-Erfahrung eines 12-13 jährigen 2. keinen starken Sender in der Nähe 3. keinerlei Meßmittel (das "Multi" kam erst später) 4. zweifelhafte, ausgelötete Bauelemente Wenn dann die Schaltung nicht bombensicher ist, steht man natürlich auf verlorenem Posten...
egberto wrote: > Hatte ich also überhaupt eine Chance? Wahrscheinlich nicht. ;-) Ich damals auch nicht. > 2. keinen starken Sender in der Nähe Den hatte ich schon immer, früher hat Wilsdruff noch mit 250 kW gesendet. > 3. keinerlei Meßmittel (das "Multi" kam erst später) Dipmeter war hier wichtiger als das Multi. Aber sowas hatte ich auch erst viel später.
Ein Reflex-Empfänger aufzubauen ist nicht ganz ohne. Zuvor würde ich erstenmal mit einem Audion beginnen, gefolgt von einer Erweiterung in Richtung 0-V-1. Dann käme ein Reflexempfänger, ein Zwei-oder Mehrkreiser. Ganz mutige wagen sich an einen UKW-Pendler. Aber achtung, man macht sich unbeliebt, da die die Umgebung vollseuchen. Soweit zu der Gruppe der "Geradeaus-Empfänger" Tipp hierzu: alte Heinz-Richter Bücher. Ein nachbausicherer Heinz-Richter Reflexempfänger ist z.b. hier zu finden http://www.generalatomic.com/teil1/D-III-13.html Die hochohmigen Kopfhörer lassen sich auf Flohmärkten finden. Alternative sind die hochohmigen Ohrhörer z.B. bei Conrad.
ich werde nie das Hochgefühl vergessen, als aus meinem 1. Röhrenaudion verständliche Klänge kamen - ich kam mir vor wie Karl der Grosse, dem die ganze Welt offen steht. Komischerweise konnte meine Umwelt das gar nicht verstehen, da der Superhet meines Vaters deutlich bessere Ergebnisse lieferte. Ich muss so etwa 10 gewesen sein, nur ausgeschlachtete Teile alter Radios. RV12P2000 war lange meine Lieblingsröhre, mit der konnte man alles machen :-) Und ich habe Unmengen der dicken Glasröhren geköpft, des schönen Geräuschs wegen (REN, RENS, AL4, AZ11, EL11, RGN und dergleichen), heute tuts mir mächtig leid, aber das lässt sich nicht mehr ändern :-)
ja die schönen alten Radios hab ich damals auch zerlegt, REN- Typen und schwarze Wehrmachtsröhren Dietrich Drahtlos hat recht, "alte Röhren soll niemand zerstören".
Christoph Kessler wrote:
> "alte Röhren soll niemand zerstören".
Ach was. Wenn wir als Kinder den Schrott nicht zerkloppt hätten,
wüssten wir 1.) nicht, wie eine Röhre von innen aussieht und 2.)
wären die Dinger heute keine Nostalgieobjekte und damit einfach
nur wertlos. ;-)
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