Hi, habe hier eine defekte SD-Karte, die ich gerne wieder zum Leben erwecken würde. Sie wird im Kartenleser nicht mehr erkannt. Die I/O-LED des Kartenlesers geht zwar kurz an, glimmt danach aber nur vor sich hin. Unter Windows sieht man beim Einstecken der SD-Karte kurz die Sanduhr, aber dann passiert nichts. Ein direkter Zugriff auf das Laufwerk mit Winhex ist leider auch nicht möglich. Wie wahrscheinlich ist es, dass nur der Controller defekt ist? Lässt sich der durch einen funktionierenden Controller einer speziell dafür gekauften SD-Karte mit gleicher Kapazität und mit der gleichen Hersteller-Bezeichnung problemlos austauschen? Oder vielleicht der Speicherchip? Ich habe da noch so etwas wie Wear-Leveling in Erinnering... Ich bin ein Bastler, habe also Heißluft und gute Lötstationen hier. Eine SD-Karte habe ich aber noch nie geöffnet und ich weiß weder, was bei SD-Karten in der Regel kaputt geht, noch was man in welchem Rahmen austauschen kann. Gruß, Santa
Santa wrote: > Hi, > > habe hier eine defekte SD-Karte, die ich gerne wieder zum Leben > erwecken würde. Sie wird im Kartenleser nicht mehr erkannt. Gib's auf.
Vorausgesetzt, daß die betreffende SD-Karte aus zwei getrennten Bausteinen - Controller und Flash-ROM - besteht, und es Dir gelingt, eine exakt identische Ersatzkarte zu organisieren, kann ein Austausch des Controllers helfen. Muss aber nicht -- es kann ja auch das Flash-ROM anstelle des Controllers defekt sein, oder aber die Controller-Firmware, die bis auf einen kleinen Bootloader im Flash-ROM untergebracht sein könnte, kann defekt sein. Prinzipiell könntest Du auch versuchen, das Flash-ROM aus der SD-Karte auszubauen und mit anderen Mitteln auszulesen, aber auch das kann recht problematisch werden. Dank des angewandten Wear-Leveling-Algorithmus' ist der Speicherinhalt des Flash-ROMs alles andere als ein lineares Abbild des Dateisystems der Karte, sondern kann aufs wüsteste zerwürfelt sein. Ich habe mal versucht, die Daten einer defekten CF-Karte zu restaurieren, indem ich die vier darin enthaltenen Flash-ROMs ausgebaut und mit einem µC ausgelesen habe. Das hat auch soweit geklappt, aber das Resultat ist ein großer Datenklumpen, der nur einige Bruchstücke des Dateisystems an völlig unerwarteten Stellen enthält. Nutzdaten waren nicht rekonstruierbar, da die Blockgröße des Wear-Leveling-Algorithmus effektiv die wie Rauschen aussehenden JPG-Dateien auf der Karte munter zerhackstückte ... Tja, und gemeinerweise gibt es auch SD-Karten, bei denen die Innereien aus direkt auf die Platine gebondeten nackten Chips besteht, die unter Klecksen aus Vergussmasse verborgen sind. Da sind dann Reparaturversuche jeder Art komplett ausgeschlossen.
Wenn die Daten so wichtig waren hast ja was fuer die Zukunft gelernt: Backup. Bei den heutigen Preisen fuer diese Karten lohnt doch eine Reparatur nicht. Vielleicht hast ja noch Gewaehrleistung/Garantie.
Selbst versucht: Eigens für die Reparatur gekaufte Zweitkarte gleichen Typs, aus dem gleichen Laden, aus dem gleichen Regal hatte .... tataaa ein völlig anderes Inneleben. Vergiß es. Auch aus den anderen genannten Gründen.
Vieleicht ist die Karte gar nicht defekt. Win zickt manchmal ganz gewaltig rum wenn das Dateisystem auf der Karte defekt ist. Selbst formatieren kann man da gelegentlich nicht mehr. Dann kann es helfen das Dateisystem komplett zu entsorgen. Einfach mal mit einem uC die ersten 100-1000 Sektoren mit Nullen überschreiben. Vieleicht läßt sich die Karte auch in einer Digitalkamera wieder zum Leben erwecken.
holger wrote: > Vieleicht ist die Karte gar nicht defekt. > Win zickt manchmal ganz gewaltig rum wenn > das Dateisystem auf der Karte defekt ist. > Selbst formatieren kann man da gelegentlich nicht mehr. > Dann kann es helfen das Dateisystem komplett zu entsorgen. > Einfach mal mit einem uC die ersten 100-1000 Sektoren > mit Nullen überschreiben. > > Vieleicht läßt sich die Karte auch in einer > Digitalkamera wieder zum Leben erwecken. Bloß nicht. Ein Dateisystem, welches gerettet werden soll, darf an keiner Stelle überschrieben werden! Linux-Live-CD. dd if=/dev/sdb of=backup.dd (/dev/sdb = SD-Karte, beim Einstecken der Karte mit dmesg untersuchen) Da dann "photorec" drauf fahren.
Karl-heinz Strunk wrote: > Linux-Live-CD. dd if=/dev/sdb of=backup.dd > (/dev/sdb = SD-Karte, beim Einstecken der Karte mit dmesg untersuchen) Fuer die Nicht-Linuxer: /dev/sdb ggf. durch das passende Device ersetzen. Wenn (sonst) keine SATA/SCSI/USB-Laufwerke im System sind, ist das /dev/sda. Das kommt aber auch auf den CardReader an. Ist das ein Kombiteil, wird er mehrere Devices anlegen, dann mal tail -f /var/log/messages auf einer Textkonsole und beobachten, welche Meldungen beim Einstecken kommen. IDE-Laufwerke heissen /dev/hda (primary master) bis /dev/hdd (secundary slave). So wird allerdings nur das gesamte Laufwerk angesprochen, einzelne Partitionen sind durchnumeriert (z.B. /dev/sda1). Olli
"...auf einer Textkonsole und beobachten, welche Meldungen beim Einstecken kommen." Komfortabel, man man :) Klaus.
Klaus R. wrote: > "...auf einer Textkonsole und beobachten, welche Meldungen beim > Einstecken > kommen." > > Komfortabel, man man :) Ja, ist es. Immerhin ist das hier ein technisches Forum und nicht bild.de, da wuerde ich sowas auch nicht vorschlagen. Fuer dich gibt's zur Anzeige der Logfiles auch grafische Tools in Gnome, KDE etc. Wie machst du Mausschubser das unter Windows XP/Vista, wenn es den Stick / die Card nicht erkennen mag? Ereignisanzeige? LOL. Und schonmal Spass bei einer Windows-Installation mit Laufwerksbuchstaben-Bingo gehabt? Olli
...weiß ich alles, war auch etwas provokant - geb ich zu. Ich sage mal so: Laufwerksbingo vs. Treiber-Safari. Ist aber OT, also lassen wir das - Klaus.
Tja, schon scheiße, wenn man erst 'ne Linux Live CD saugen muss, um die scheiße zu beheben. Wenn man seinen Arsch mal von Windoof löst, und gleich Linux verwendet, hat das Problem erst garnicht. Aber nein - erst wenn die Kacke erstmal am Dampfen ist, ist Linux plötzlich gut...
Es kann auch sein, dass die berühmt-berüchtigte Secured-Partition zerstört wurde. Das ist ein Speicherbereich, der (angeblich) nur mit Passwort und speziellen Card-Readern zugegriffen werden kann. Durch ungültige Schreibbefehle an die Karte kann dieser Bereich aber auch mal so zerstört werden. Ich hatte auch eine defekte 2GB Karte. Die Daten darauf waren mir aber sowieso nicht mehr wichtig. Dann habe ich halt aus der Not eine Tugend gemacht und die Flash-Chips ausgebaut. Ich bin gerade dabei, einen davon per AVR anzusteuern. Dieser Chip ist jedenfalls nicht defekt. Ich weiß aber nicht, ob der andere Speicherchip auch ok ist (da waren 2 Stück zu je 1GB drin...). Ich sehe gerade, dass der Beitrag schon ziemlich alt ist. Egal, das poste ich jetzt trotzdem...
@Rufus: Diese Reklame ist auch noch in einem anderen SD-Karten Thread vorhanden...
Wie das ganze funktioniert kann man hier sehen: http://www.youtube.com/watch?v=VbIaTH_qcug Einen anderen Weg gibt es leider nicht. Das austauschen des Controllers oder der Platine wird nicht funktionieren. Lediglich System wie PC-3000 Flash können hier helfen.
Bist du sicher, dass das Kartenlesegerät funktioniert? Schon andere Karten probiert ? (ggf. ogn. Karte in Kamera einsetzen und dort dein Glück probieren, ansonsten schließ ich mich den dmesg'lern an...(Besorg dir n Live Image von ubuntu, knoppix o.ä.) Bitte log von Befehl "dmesg" des Terminals hier posten.
Stephan M. schrieb: > Mh.. Ich glaub er wird unsere Tipps nicht mehr brauchen.. (2008) Ich aber schon. Egal wie alt der Thread ist. Also her mit Tipps wie ich wieder an meine Daten auf meiner SD karte komme. Windows sagt mir nur, ich soll formatieren. Wenn das nicht mache und abbreche, kommt "Auf dem Datenträger befindet sich kein erkanntes Dateisystem."
Gerd schrieb: > Also her mit Tipps wie ich > wieder an meine Daten auf meiner SD Karte komme. Es gibt Firmen, die sich auf Datenrettung spezialisiert haben. Wenn dir die Daten wichtig sind, überlass das diesen Profis. Und wenn nicht, vertrödele deine Zeit nicht mit aussichtslosen Löt-Versuchen.
Gerd schrieb: > Ich aber schon. Egal wie alt der Thread ist. Also her mit Tipps wie ich > wieder an meine Daten auf meiner SD karte komme. > Windows sagt mir nur, ich soll formatieren. Wenn das nicht mache und > abbreche, kommt "Auf dem Datenträger befindet sich kein erkanntes > Dateisystem." w.o. schon erwähnt: Linux-Live-System starten, dann SD-Karte einstecken. Zuerst exakte Kopie mit ddrescue machen, dann die Kopie mit Testdisk untersuchen, ob das Dateisystem gerettet werden kann. https://de.wikipedia.org/wiki/Ddrescue https://de.wikipedia.org/wiki/TestDisk Testdisk NICHT von Windows oder MacOS starten, denn Linux schreibt NICHT auf die Karte, wenn nur gelesen wird, Windows und MacOS beschreiben die Karte bereits, wenn sie eingesteckt wird und zerstören dadurch evtl Dateien, wenn das Dateisystem beschädigt ist.
w.o. schrieb: > Testdisk NICHT von Windows oder MacOS starten, denn Linux schreibt NICHT > auf die Karte, wenn nur gelesen wird, Windows und MacOS beschreiben die > Karte bereits, wenn sie eingesteckt wird und zerstören dadurch evtl > Dateien, wenn das Dateisystem beschädigt ist. Warum beschreibt Windows die SD-Karte, wenn davon gelesen werden soll?
gfdwas schrieb: > Warum beschreibt Windows die SD-Karte, wenn davon gelesen werden soll? Keine Ahnung warum, aber das stimmt.
gfdwas schrieb: > Warum beschreibt Windows die SD-Karte, wenn davon gelesen werden soll? Es gibt im Dateisystem ein "dirty"-Bit, welches beim Einhängen gesetzt und beim Aushängen zurückgesetzt wird. Da es im Windows meines Wissens kein "read only mount" gibt, also immer.
Hier könnte der Schreibschutzschieber der SD-Karte helfen, vorausgesetzt, der Kartenleser berücksichtigt den. Soll ja vorkommen, daß es sowas gibt.
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