Hallo! Ich habe hier einen tiefentladenen Blei-Akku 65Ah, 12V. Als ich heute gemessen habe, lieferte er eine Spannung von 5V im Leerlauf, als ich eine Glühlampe (1V / 5W) angeschlossen habe, brach die Spannung auf 4,83V zusammen... Meint ihr der Akku ist noch zu retten, oder soll ich ihn gleich entsorgen?
musste mal probieren, ob der sich noch laden läßt, wenn da nicht gerade ein paar Plattenschlüsse für die niedrige Spannung zuständig sind, und mal sehen, ob der die Spannung noch paar Wochen/Monate hält. Als zuverlässig muß man einen solchen aber nicht mehr ansehen, wenn der schon eine Weile in dem Zustand dahindümpelte. Auch wird die Kapazität dann auch kräftig gelitten haben ...
Trockenbatterie? :-) Ein Blick auf den Säurestand kann nicht schaden. Platten sollten noch nicht trocken sein. Übermäßigen Auffüllen mit Desti-Wasser sollte man vor dem Laden vermeiden. Es kocht dann über. Lieber bei voller Batterie nachschütten.
Wenn's einer ist, bei dem man die Zellen mit Desti-Wasser auffüllen kann (also die NICHT-wartungsfreien), und die Säure hat bereits eine graphitähnliche Farbe angenommen, ist er hin und alle Mühe, um ihn wieder aufzupäppeln, kannste vergessen. Das mußte ich leider selbst schmerzlich bei einem 120Ah-Akku 'verdauen'. Er war zwar nur geschenkt, aber eine Neuanschaffung kostete dann halt ordentlich. Übrigens, dieser Akku war immer an meiner PV-Anlage (Photo-Voltaik-Anlage, aka Solarzelle mit 75W) dran, und wurde hin und wieder auch benutzt, d.h. es wurde auch mal (ordentlich) Strom entnommen. Durch die PV-Anlage dachte ich er würde immer 'fit' gehalten. Welch ein Irrtum! Der Kfz-Elektriker meines Vertrauens, sagte mir dann aber, daß diese Art von Akkus die Erschütterungen im PKW zum Überleben brauchen!?! Denn nachdem ich ihm erzählt habe welche Farbe die Säure hatte, fragte er nur noch ob die 'Batterie' etwa dauern 'geruht' habe, womit er physikalisch bewegt und/oder Erschütterungen ausgesetzt gewesen sei, meinte. Zähnknirschend mußte ich bestätigen, daß sie in meiner E-Werkstatt etwa 2 Jahre stand und während dieser Zeit nie bewegt wurde. Ganz anders soll sich das mit den sogenannten wartungsfreien Akkus und/oder Gel-Akkus verhalten. In 1-2 Jahren weiß ich dann mehr, denn ein solcher 'wartungsfreier' Akku hängt nun bei mir an der PV-Anlage. Mal sehen wie lange der fit bleibt.
Es ist ein wartungsfreier Blei-Gel Akku. Momentan habe ich ihn auf 12V und er geht bei einer Last von 40W auf 11,5V runter, er ist aber auch noch nicht voll. Eingesetz werden soll er in einer PV anlage, momentan habe ich bereits 1500Ah an Akkus, die mit 4 Solarpanelen (zusammen 540W) geladen werden.
Versuch ihn so lange wie möglich zu laden. Je länger du ihn lädst, destso besser wird er werden. Nachfüllen ist auch bei den wartungsfreien möglich.
Ich hab hier auch so nen Fall. 24Ah wartungsfrei von "Sonnenschein" oder so Hält ne Spannung von 11V, lässt sich seit kurzem aber nicht mehr "fertig" laden, also Stromfluß rein nimmt mit der Zeit nicht ab. nachdem ihn dann mal eine Nach mit ca 3A füllen ließ, war er elend heiß, machte Kochgeräusche und oben qoll bischen Flüssigkeit raus. aufmachen und nachfüllen oder nur noch entsorgen?
TC schrieb: > aufmachen und nachfüllen oder nur noch entsorgen? Eine Zelle wird Schluss haben. Also gegen Pfandguthaben entsorgen.
mhh schrieb: > aufmachen und nachfüllen NEIN, nicht nötig bei Nutzung als Briefbeschwerer oder Türstopper. Akku-Wiederbelebung ohne größere Hoffnung! Wiederbeschaffung z.B. http://www.pollin.de/shop/t/NTY5OTA5OTk-/Stromversorgung/Akkus/Blei_Akkus/Blei_Akkumulatoren_PANASONIC.html
Einen Blei-Akku schütteln ist mitunter das Dümmste was man machen kann! Starterbatterien werden extra stabil gebaut, damit sie trotz den Erschütterungen im Auto noch 2 Jahre leben! Wenn du ihn regelmässig Erschütterungen aussetzt, kannst du am Bodensatz erkennen wie die Kapazität nachläßt! Bis der Bodensatz die ersten Platten erreicht und mit einem Kurzschluss den Tod des Akkus besiegelt. Immer gut geladen und nie Tiefentladen halten Blei-Säure Akkus sehr sehr lange! Gruss Andreas
Ähem, Autoakkus müssen geschüttelt werden. Die sind vom hersteller extra darauf ausgelegt und verlieren, wenn sie ruhig stehen, schneller an Leistung als wenn sie geschüttelt werden. Einerseits zum Durchmischen des Elektrolyten (das passiert aber auch beim gasen), andererseits um den Schlamm eben gerade abzuschütteln. Solarakkus sind anders.
ich habe einige solche "Hochohmige" Blei-Akkus schon reaktiviert durch laden mit einer hohen Spannung (ca. 50Volt) mit einer Strombegrenzung auf < 100mA. Wenn man Glück hat fängt der Akku dann wieder an Strom zu ziehen, dann Spannung runter und Strom vorsichtig rauf. Das ganze natürlich unter Aufsicht und nicht gerade in der Wohnung.
> Ähem, Autoakkus müssen geschüttelt werden. ...auch weil man durch das Schütteln mit einem höherern Ladestrom laden kann. >"Hochohmige" Blei-Akkus laden Kranke Akkus laden ist wie tote Pferde wiederbeleben. Man vertrödelt viel Zeit damit und hat hinterher keinen 100% gesunden Akku.
>ich habe einige solche "Hochohmige" Blei-Akkus schon reaktiviert
wir reden aber von Akkus mit niederohmigen Zellen (Zellenschluß)
Tach allerseits1
> andererseits um den Schlamm eben gerade abzuschütteln.
Sorry, aber das ist Blödsinn. Schlamm ist loses Aktivmaterial. Sprich
Bleioxid oder häufiger Bleisulfat. Beide Stoffe sind im Akku
normalerweise an die Elektroden gebunden um dort beim Laden oder
Entladen ihren Dienst als Energiespeicher zu verrichten. Schlammt ein
Akku, lösen sich Teile der Aktivmasse an den Elektroden in das
Elektrolyt und stehe so dem Akku nicht mehr zur Verfügung.
Schlammung ist außerdem keiner der natürlichen Alterungsprozesse eines
Bleiakkus. Es entsteht bei Überlastung und explizit zu hohen Ladeströmen
und regelmäßer Überladung.
Thor
keine Erschütterungen? Hmm. wir hatten das Teil ja immer zum Mucke machen dabei, auf ner Sackkarre und 2 Boxen oben drauf. je nach Weg rüttelts den schon mal durch, paarmal fiel er um. Ist aber so ein versiegelter wartungfreier. hat ihn das gekillt?
TC schrieb: > je nach Weg rüttelts den schon mal > durch, paarmal fiel er um. Ist aber so ein versiegelter wartungfreier. > hat ihn das gekillt? Denkbar, wenn die Stöße hart genug waren.
Harte Schläge lösen AUCH aktive Masse. Sie bröselt dann ab und findet sich am Boden wieder. Bei ausreichender Menge kommt es dann zum Zellenschluß. Deshalb haben z.B. Akkus in Unfall-Autos auch oft nicht mehr das ewige Leben.
mhh schrieb: > TC schrieb: >> je nach Weg rüttelts den schon mal >> durch, paarmal fiel er um. Ist aber so ein versiegelter wartungfreier. >> hat ihn das gekillt? > > > Denkbar, wenn die Stöße hart genug waren. Nein. Es kann kein Blei abfallen, weil direkt zwischen den Platten das Flies oder Gel ist. Die meisten Bleigelakkus sterben durch Tiefentladung. Das ist auch sehr gründlich. Abhilfe: Leistungsbegrenzt laden über Tage - Wochen. Dann kleine Ladezyklen fahren. An Punkt zwei steht Überladung, wie z.B. in der USV ohne Temperaturregelung. Dabei gast der Bleigelakku aus. Abhilfe: Wenn die Konnektoren noch nicht durch sind neues Wasser nachfüllen. Erst einsickern lassen, nicht direkt gasen schicken. Dann gasen, um Säure / Wasser etwas zu durchmischen. Viel helfen tut's nicht, aber macht Spaß!
avion23 schrieb: > Nein. Es kann kein Blei abfallen, weil direkt zwischen den Platten das > Flies oder Gel ist. Bei einem Autoakku?
oszi40 schrieb: > Harte Schläge lösen AUCH aktive Masse. Du hast recht. Ich wollte auch nicht sagen, dass Stöße keine Schäden verursachen können. Es ging mir darum, dass das Lösen von Schlamm von den Elektroden keinen positiven Effekt auf den Akku hat. avion23 schrieb: > Nein. Es kann kein Blei abfallen, weil direkt zwischen den Platten das > Flies oder Gel ist. Nicht gänzlich richtig. Das Risiko ist stark reduziert. Allerdings kann auch in Gel und AGM Akkus mechanische Belastung zu Elektrodensplitt führen. Ist zwar nicht das Selbe aber beruht auf dem selben Effekt. Aktivmasse bricht von den Elektroden ab und liegt isoliert in der Zelle. Thor
Ok, muss zugegen, wir haben unseren bestimmt ein mal tiefentladen, da wir nie wirklich eine Spanungsüberwachung dafür hatten. bzw nen Batteriewächter, der auch ausmacht vor der Tiefentladung. wollt mir mal einen Löten mit Komparator, MOSFET/Triac und Status LEDs, kam aber nie dazu. Bis zuletzt ließ er sich auch immer dennoch korrekt aufladen. Nun ists halt so, das er am Ladegerät auch nach einem Tag noch 3A zieht und brodelt. Wird nie voll, nur immer heißer. Was genau haben wir also kaputt gemacht? Das teil ist übrigens knallgelb und von Sonnenschein. sieht aber 100% baugleich aus wie der hier: http://www.akkuangebote.de/catalog/images/yu-NP24-12.jpg Also wohl Blei-Gel, oder? OK. oben ist ne Klappe. die aufmachen und Destiwasser nachkippen? Dann mit 100mA ne Woche lang laden? mit Standardlader oder hohen Spannung?
TC schrieb: > oben ist ne Klappe. die aufmachen und Destiwasser nachkippen? > Dann mit 100mA ne Woche lang laden? mit Standardlader oder hohen > Spannung? Den Zellenschluss bekommst Du nicht weg. Auch ein Akku hat eine Lebensdauer, und kein ewiges Leben.
Alex S. schrieb: > avion23 schrieb: >> Nein. Es kann kein Blei abfallen, weil direkt zwischen den Platten das >> Flies oder Gel ist. > > Nicht gänzlich richtig. Das Risiko ist stark reduziert [...] Ja stimmt. Ich wollte nur die Geschüttelt-nicht-gerührt-Diskussion abbrechen. @TC Mosfet in Masseleitung. Freilaufdiode von Drain nach Akku+. Mosfet schalten nach persönlicher Präferenz. TL431 ist eine schöne Referenz, sonst grüne LED oder so. Aber Achtung: Hysterese braucht man, weil die Spannung nach abschalten wieder hochschnellt, es sei denn es ist eine Glühlampe o.ä. Der Akku darf nicht heiß werden! Sonst sinkt die Gasungsspannung und er gast immer weiter! Positive Rückkopplung ist uncool. Zellenschluss -> defekt. Theoretisch kann man versuchen den Zellenschluss weg zu brennen. Dabei entstehenen große Mengen Knallgas und kochende Schwefelsäure. Praktisch ist es das nicht wert. Betreib das Ding einfach mit einer Zelle weniger, d.h. statt 2.3V * 6 = 13,8V nur 11.5V und bei spätestens 8,75V unter Last abschalten.
avion23 schrieb: > @TC > Mosfet in Masseleitung. Freilaufdiode von Drain nach Akku+. Mosfet > schalten nach persönlicher Präferenz. TL431 ist eine schöne Referenz, > sonst grüne LED oder so. Aber Achtung: Hysterese braucht man, weil die > Spannung nach abschalten wieder hochschnellt, es sei denn es ist eine > Glühlampe o.ä. Zum Laden oder ist das ne Abschaltautomatik?
Das war auf eine mögliche Abschaltautomatik bezogen. Damit er nicht wieder tiefentladen wird.
Ich habe einen 44Ah Startakku, der bei um die O Grad im Auto nicht mehr voll startfähig war und das auch trotz längerer Ladeversuche, folgendermassen wiederbelebt: Dachte mir, wenn ich die Sulfatschichten komplett ab und wieder neu aufbaue, könnte es wieder funzen. Beim Aufladen eines Säure-Bleiakkus wird ja die eine Elektrode (-) in metallisches Blei überführt, während die andere (+) an der Oberfläche zu Blei(IV)oxid oxidiert wird. Im entladenen Zustand sind dann beide Platten mit einer Bleisulfatschicht überzogen, d.h. die elektrochemische Potenzialdifferenz geht gegen Null.... Also das Teil ausgebaut, eine alte 12V Halogenschiene (5 x 20W) drangehängt und über Nacht komplett darüber entladen. Alsdann, zwei Halogentrafos + Brückengleichrichter in Serie (24V) und über besagte 100 Watt-Lampe den Akku invers(!) gepolt (falschherum) aufgeladen. Hat genauso funktioniert wie richtig herum. Ist zwar über die Lampe nicht gerade energieeffizient, aber als Kaltleiter bewirkt das Teil eine gewisse Stromregelung bei ansteigender Batteriegegenspannung. Nach vollständigem, verkehrtherum Aufladen, wieder die Lampe zum kompletten Entladen drangehängt. Danach das ganze Spiel noch einmal, mit Lampe als Vorwiderstand zum aufladen, jetzt aber wieder richtig gepolt! Seither funzt das Teil wieder in alter Frische seit Monaten. Geht natürlich nur, wenn kein mechanischer Defekt, bzw. Zellenschluss vorliegt.
Was heisst komplett entladen genauer, auf Null Volt runter, oder auf ca 11 V? Soso umgekehrt gepolt mit 24 V aufgeladen. Bis wohin, bis 13,8 V oder ? Beschreibung zu ungenau.
Komplett heisst komplett. ;-) Bis wenige hundert mV. Ansonsten sich beim Umpolen die Restspannung zur Ladespannung addieren würde und evtl. Gleichrichter und Trafos überlastet wären.... Danach verkehrt herum aufgeladen, mit Lampe als Strombegrenzung (Kaltleiter) bis bei Vollaufladung (knapp 14 V) deutliche Gasung einsetzt. Diesen Zustand 2-3 Stunden länger beibehalten, damit die hochohmigeren Sulfatregionen auch sicher abgebaut werden. Die Batteriespannung steigt nicht weiter an, die überschüssige Ladeleistung fürt dann nur noch zur Erwärmung und Elektrolyse von Wasser zu Knallgas. Falls nötig, Aqua Dest. am Ende auffüllen.
Vielen Dank Habe das Ganze ausprobiert und folgende Erfahrung gemacht. Entladen und reversiv aufladen hat geklappt - 12,50 Ladespannung und er Akku 45 AH hat das Auto sogar angelassen. Nach dem erneuten entladen und "richtigrum" laden hat eine Zelle versagt. Ich nehme an, ich habe den Akku nicht lange genug "falschrum" geladen.
Das Sulfatieren und das "falschrum" Laden sind mit Materialtransport/änderungen auf der Plattenmasse verbunden wie z.B aufquellen oder schrumpfen. Dabei wird zum Beispiel das Pb-Sulfat teilweise von der Platte gelöst und steht von da an zur weiteren Arbeit des Akku nicht mehr zur Verfügung. Auch beim "Umladen" muss sehr viel Sauerstoff in die Plattenmasse transportiert werden. Das lockert die Platten auf, teilweise trennt es auch die Plattenmasse vom Blei-Tragegerüst. Ob diese Gewaltkur einen Nutzen bringt, hängt von vielen Dingen ab: Aufbau der Platte und des Blei-Tragegitters, Dauer der Sulfatierung, Porösität der Plattenmasse....-Ein gutes Ergebnis ist reiner Zufall. Sei glücklich, dass der Vorgang den Akku wieder gerettet hat. Eine zuverlässige Kur ist das wohl nicht, sonst wäre sie in den letzten hundert Jahren schon von jemand Andrem entdeckt und zum Verfahren für Akku-Ladegeräte gemacht worden.
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