Hallo,
ich habe beim Aufräumen einen Mikroprofessor der Firma Multitech
gefunden.
Das ist ein Einplatinencomputer auf Z80-Basis.
Sollte irgendjemand Interesse an dem Teil haben, so gebe er hier
Antwort,
ansonsten wird ein Bauteilespender daraus.
Mfg STE
http://en.wikipedia.org/wiki/Microprofessor_I
"Currently, it is still being manufactured and sold by Flite Electronics
International."
Ist schon interessant, wie lange manche Produkte in irgendeiner Nische
am Markt überleben können :-)
Also als Bauteilspender ist der µPf definitiv zu schade. Die Dinger sind
ein Klassiker!
Außerdem finde ich es durchaus gerechtfertigt, dass der µPf immer noch
in der Ausbildung eingestzt wird. Ich kenne eigentlich kein anderes
System an dem man so schön den Aufbau, die Programmierung und die
Funktion eines Computers erklären kann. Es ist einfacher etwas zu
begreifen wenn man noch alle Bauteile sieht und alle Signale auch
wirklich messen kann, als wenn nur Blockschaltbilder und Timings von
irgendwelchen Single-Chip uC vorgesetzt bekommt, die man praktisch nicht
nachvollziehen kann.
neumi
... der den µPf vor zwei Jahren in seiner Ausbildung noch als Einstieg
zur uC und uP Technik verwendet hat. BEEP BEEP BEEP.... ;)
>Also als Bauteilspender ist der µPf definitiv zu schade. Die Dinger sind>ein Klassiker!
Ist halt schade, dass hier wohl niemand bereit sein wird, einen
angemessenen Preis dafür zu bezahlen. Wenn was verschenkt wird, schreien
sie alle wie blöd aber Geld latzen?
Bisschen OT:
Mag ja sein, dass das Dingen in irgendeiner Weise einen historischen
Wert hat, aber mit Mikrocontrollerprogrammierung des 21. Jhdts hat das
nichts mehr zu tun.
Wir haben die auch damals kurz in der Schule benutzt, aber in Zeiten von
In Circuit Programming und integrierten Controllern ist das ja wohl
nicht mehr angebracht.
Als wir den Lehrer gewechselt haben gab es dann ein Z80 System. Ja, ein
ganzes System, da war alleine die Platine mit Prozessor, und diversen
Speichern schon eine halbe Eurokarte. Dazu kamen dann noch Parallele I/O
Einheit.
Gut, da gibt es wenigstens was zu sehen, was heute ja wirklich
integriert ist, aber auch hier: In Zeiten von In Circuit Programming ist
das ja wohl wirklich obsolet, da hier so ein "Monitorprogramm" und ein
Terminal benutzt wird. Scheint wohl "Standard" gewesen zu sein damals
(Bin ja noch nicht so alt um das zu sagen).
Leider begegne ich der gleichen Vorgehensweise wieder gerade in meinem
Studium und muss sagen, dass ich etwas enttäuscht bin. So ein alter
Kram! ;)
"In echt" stöpselt man doch nen Stecker auf die fertige Platine und
benutzt entsprechende Programmiersoftware um das Flash zu programmieren.
Es so zu lernen wäre immerhin zeitgemäß.
Keine Ahnung, worauf ich jetzt hinaus möchte, aber allein das Wort
"Mikroprofessor" löste bei mir Erinnerungen und Schaudern aus ;)
Was rauskommt, wenn man darauf verzichtet Grundlagen zu lehren und zu
lernen sieht man an dem Haufen Versager die sich heutzutage
Programmierer nennen. Mehr als copy-paste können die nicht.
Für Grundlagen braucht man aber keinen veralteten Krempel. Im Gegenteil,
mit moderneren Sachen kann man auch Grundlagen lernen und das sogar noch
viel komfortabler mit Entwicklungsumgebung und Co.
Sprachen wie C/C++/asm sind unzeitgemäß. Man programmiert C#/VB/Java
.NET ..., so unwichtige Sachen wie Speicherverwaltung macht alles die
Runtime (Garbage Collector). Der große Vorteil ist die
Plattformunabhängigkeit (alle Windows Versionen ab 2k oder so) und die
Entlastung der Programmierer, die sich nun ihren wesentlichen Aufgaben
zuwenden können, also der Programmierung ihrer Algorithmen oder dem
kaufen teurer IDEs. Niemand muss wissen, wie die Maschine funktioniert,
an der man (mindestens) 40 Stunden die Woche sitzt und mit deren Hilfe
Millionen gemacht werden, das machen alles Billy's Programme
vollautomatisch. Und alle Welt macht es so! Immer diese
Möchtegern-Programmier-Kinder, die meinen, man müsste C++ oder gar C
können. Was, man macht sich dadurch abhängig von einzelnen großen
Firmen? Ja, soll man denn etwa alles selber machen? Die Arbeitszeit der
Programmierer kostet Geld... So müssen wir über so schlimme Dinge wie
Pointer und Freigeben von Speicher gar nicht erst nachdenken. Und falls
das doch ineffizient ist, ist doch egal, kauft einfach den
nächstschnelleren Computer, und gut ist.
Selten so breit gegrinst in den letzten 24 Stunden -- wer schreibet so
spät in Nacht und Wind?
[...]
> Sprachen wie C/C++/asm sind unzeitgemäß. Man programmiert C#/VB/Java> .NET ..., so unwichtige Sachen wie Speicherverwaltung macht alles die> Runtime (Garbage Collector). Der große Vorteil ist die> Plattformunabhängigkeit (alle Windows Versionen ab 2k oder so) [...]
[...]
Danach wurde es IMHO etwas zu eindeutig, aber immer noch nett ;)
Flamewar?
Gruß,
B.
p.s. vom Lehrer zu Lupin und Simon K.: Schaut mal, was man mit 150-200€
Budget pro Jahr für eine komplette Fachschaft (Klassenstufe 7-13, pro
Stufe 4 Klassen à 32 Schüler/innen) kaufen kann :( Da freut man sich
über jeden Klassiker, der verschenkt wird. Ansonsten bin ich nur froh,
dass die 8-bitter inzwischen so billig sind und mein Fachvorsitzender
sich immer noch etwas einfallen lässt.
Aus kaufmännischer Sicht hat Niklas vollkommen recht. Aber es gibt
trotzdem noch viele Sachen, wo es wichtig ist zu wissen wie ein Computer
intern funktioniert.
> Aus kaufmännischer Sicht hat Niklas vollkommen recht. Aber es gibt> trotzdem noch viele Sachen, wo es wichtig ist zu wissen wie ein Computer> intern funktioniert.
Lies bitte nochmal ganz genau meinen Beitrag durch. Vielleicht verstehst
du dann den gewissen Hauch Ironie, der verdeutlichen soll, dass ich es
für ziemlich sinnvoll halte, wenn jeder, der sich Programmierer
schimpft, einigermaßen weiß wie eine CPU funktioniert, was ein Pointer
ist, wie Speicherverwaltung funktioniert und allgemein so dass, was
einem .NET & Co. so alles abnehmen. Naja, so spät in der Nacht stumpft
man ein wenig ab :)
Auch wenn es nicht direkt wichtig ist, zu wissen, wie diese Sachen
funktionieren, behaupte ich einfach mal so, dass man auch Sachen wie C#
effizienter Programmieren kann, wenn man weiß, was da so alles hinter
den Kulissen abläuft. Nicht dass ich freiwillig C# benutzen würde...
Niklas G. wrote:
>> Selten so breit gegrinst in den letzten 24 Stunden> Ein Kompliment ? :D>> Flamewar?> Nein, Frust :)
Ich weiß ja nicht ob deine ironische Geschichte auf meinen Post bezogen
war. Falls doch, scheinst du meine Stellung dahingehend zu sehen, dass
ich behaupte, man solle keine Grundlagen mehr lehren.
Allerdings wollte ich da eigentlich eher das Gegenteil sagen, nämlich,
dass es viel mehr Sinn macht die Grundlagen an aktuellen Systemen
aufzuzeigen und nicht an solchen uralten Kisten.
Ein Problem kommt nämlich genau dann auf, wenn man versucht den ganz
uralten Kram auf aktuelle Sachen zu übertragen.
Außerdem habe ich (damals schon mit AVR Erfahrung) nicht wirklich Spaß
gehabt auf diesen Dingern da rumzutippen. Das ist imho einfach nur
dermaßen ätzend. Ich konnte jeden meiner Mitschüler verstehen, der
jetzt die Nase von "Mikroprozessoren" (Ja, das wird dann nämlich
verallgemeinert) voll hatte, ohne zu wissen, dass er eigentlich fast
jeden Tag vor einem Mikroprozessor sitzt.
Vielleicht reden wir ja auch nur aneinander vorbei.
Norgan wrote:
> So, so, nur weil dir der Microprofessor nicht gefallen hat, muss er> von der Oberfläche der Erde getilgt werden.
Schon klar ;) Will ich ja auch gar keinem schlecht reden. Ich rezitiere:
> Keine Ahnung, worauf ich jetzt hinaus möchte...
Also: Mein Post hatte keinen sittlichen Informationsnährwert.
Simon K. wrote:
> Ich weiß ja nicht ob deine ironische Geschichte auf meinen Post bezogen> war. Falls doch, scheinst du meine Stellung dahingehend zu sehen, dass> ich behaupte, man solle keine Grundlagen mehr lehren.> Allerdings wollte ich da eigentlich eher das Gegenteil sagen, nämlich,> dass es viel mehr Sinn macht die Grundlagen an aktuellen Systemen> aufzuzeigen und nicht an solchen uralten Kisten.> [...]> Vielleicht reden wir ja auch nur aneinander vorbei.
Ich lästerte auf einem anderen Niveau - Grundlagen lehren mit modernen
Systemen wie AVR o.ä. finde ich gut, da stimme ich dir zu. Ich bezog
mich jetzt auf Leute, die auch so etwas nicht machen wollen, und nur mit
C# und alles mit riesiger Runtime Environment etc. programmieren
können/wollen, also völlig Hardware-Fern, und alles Hardware-Nahe (wie C
oder gar Assembler oder uC-Programmierung) nicht sehen wollen weil man
das ja im 21ten Jahrhundert angeblich nicht mehr braucht.
Board ist angekommen, aber ich bin ein bichen verschnupft über die
Versandart.
Unfrei - kostete 12 EUR an Fracht .... das hätte ich lieber für 3,90 EUR
als unversichertes Päckchen vor dem Schredder bewahrt
Ich suche immernoch nach einem billigen µPF-Angebot. Ich hatte damals
nach meiner Diplomarbeit den µPF an einen Studienkollegen ausgeliehen
und nie wieder zurück bekommen (ist so etwa 25 Jahre her...). Seit ein
paar Jahren suche ich ab und an im ebay nach günstigen Angeboten. Mit
dem "Ding" hatte ich vor runden 30 Jahren gelernt, wie Mikroprezessoren
ticken. Wer kann heutzutage noch behaupten,, hexadezimal programmiert zu
haben? Ohne Assembler... Wenn ich irgendwo nen µPF geschossen habe, muss
ich noch nen Z80-Buch ergattern, denn das hatte ich ja damals mit
verliehen... ;-)
Schön, dass es solche Themen überhaupt noch gibt!
Ciao
Wido
paskert@aol.com
Simon K. schrieb:> Allerdings wollte ich da eigentlich eher das Gegenteil sagen, nämlich,> dass es viel mehr Sinn macht die Grundlagen an aktuellen Systemen> aufzuzeigen und nicht an solchen uralten Kisten.> Ein Problem kommt nämlich genau dann auf, wenn man versucht den ganz> uralten Kram auf aktuelle Sachen zu übertragen.
Das würde ich so nicht unterschreiben. Wenn man sich die Vielfalt der
aktuellen Sachen anschaut, stellt man fest, dass hier die Unterschiede
dazwischen so sind, dass man das spezifische Wissen über ein Teil nicht
auf ein anderes übertragen kann. Ob ich jetzt mit einem Z80-Professor
oder einem AVR Evaluation Board einsteige, macht bezüglich des
Lernaufwands beim Umstieg auf ein größeres System keinen relevanten
Unterschied. In beiden Fällen lerne ich die Grundlagen, die für alle
Systeme gelten.