Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik DAC: +3,3V auf +-10V: Geht's noch einfacher ?


von Max H. (maxh)


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Hallo,

ich moechte aus einem DAC , welcher maximal eine unipolare Spannung von 
+3,3V ausgibt, durch einen nachgeschalteten OpAmp am Ende +-10V ausgeben 
koennen.

Ich habe mir die im Screenshot gezeigte Spannung simuliert; diese 
verhaelt sich auch wie gewuenscht - jedoch wuerde es mich interessieren, 
ob mit auch mit nur insgesamt einem OpAmp und anderer Beschaltung das 
von mir gewuenschte Ausgangsverhalten erreichbar ist, d.h. ich moechte 
die Pegelverschiebung des Ersten und die Verstaerkung des zweiten OpAmps 
in einem OpAmp haben.

Danke

Max

von josef (Gast)


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Mit einem 'multiplying' DAC kann man das z.B. mit einem OpAmp erreichen.
-> http://focus.ti.com/docs/prod/folders/print/dac7811.html

von Max H. (maxh)


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Hallo Josef,

danke fuer Deine Antwort.

Ich hatte versaeumt extra zu betonen, das ich beim DAC festgelegt bin, 
also wirklich nur 0V bis +3,3V ausgeben kann.

Gruesse
Max

von Falk B. (falk)


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@  Max H. (maxh)

>ob mit auch mit nur insgesamt einem OpAmp und anderer Beschaltung das

Sicher, nichts einfacher als das. Invertierender Verstärker als 
Addierverstärker. + Eingang per Spannungsteiler auf 3,3/2=1,65V, dann 
halt mit z.B. 1k vom Dac auf den - Eingang, Rückkopplung vom Ausgang auf 
- Eingang per 10/1,65*1k= 6,06k, muss man halt den nächsten E-Wert 
nehmen.
Die Invertierung kann man leicht per Software wieder hindrehen.

MfG
Falk

von Dieter W. (dds5)


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Man muss R2 so groß wie R3 machen, dann hat der erste OP die richtige 
Verstärkung.
Als Ausgleich muss die VRef für die Verschiebung des Nullpunkts 
entsprechend niedriger gewählt werden.

von Max H. (maxh)


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Hallo Falk,

danke fuer Deine Anwort.

So wie ich Dich verstanden habe, schlaegst Du diese Schaltung, wie ich 
sie wieder als Screenshot angehaengt habe, vor ?

Der Simulator (Qucs) sagt mir, dass fuer:
0V am DAC => 11,6V an V_OUT
1,65V am DAC => 1,65V an V_OUT
3,3V am DAC => -8,35V an V_OUT
rauskommen. Kannst Du bitte nochmal meinen Screenshot anschauen, ob ich 
Dich auch richtig verstanden habe ?

Die Umdrehung des Vorzeichens ist, wie Du vorgeschlagen hast, 
problemlos, da ich frei in das Register des DACs schreiben kann.

Gruesse
Max

von Matthias L. (Gast)


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try this:


1V65 ----[3k3]----o-----[20k0]-----o-------- Uout
                  |                |
                  |   .------.     |
                  '---|-     |     |
                      |      |-----'
Udac ----[3k3]----o---|+     |
                  |   '------'
                 20k0     UB= +/-12V
                  |
GND --------------o------------------------- GND

von Josef H. (Gast)


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Ich würd sagen, der Widerstand nach Ground muss noch weg.
Also wie die Schaltung zuvor, nur invertierender und 
nicht-invertierender Eingang vertauscht. ;-)

MfG,

Josef

von Matthias L. (Gast)


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>Ich würd sagen, der Widerstand nach Ground muss noch weg.

Nein der muss dort schon bleiben....

von Josef H. (Gast)


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stimmt, hast recht.

von Max H. (maxh)


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Hallo Matthias,

ich danke Dir fuer Deine Antwort. Deine Loesung funktioniert so, wie ich 
mir das gewuenscht habe.

0V am DAC => -10,0V an V_OUT
1,65V am DAC => 0,0V an V_OUT
3,3V am DAC => +10,0V an V_OUT

Als Dokumentation fuer weitere Suchende habe ich Deine Ascii Zeichnung 
nochmal aus dem Simulator als Screenshot kopiert und angehaengt.

Danke ebenfalls an alle anderen Schreiber, die geantwortet haben.

Gruesse
Max

von Ahnungslos_0815 (Gast)


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@ Max H. (maxh)

Wo kriegtst du in der Realität Uref +1,65V her?

Ich würde anstelle von R1 (3k3) zwei Widerstände a 6k6 nehmen.
Der eine geht an Masse, der andere an +3,3V.
Am Knotenpunkt der beiden Widerstände sieht die Schaltung dann eine 
Spannung von +1,65V mit einem Widerstand von 6k6 || 6k6 = 3k3.
Dieser Knotenpunkt wird mit dem - Eingang des OP's verbunden.
E voila!

von Max H. (maxh)


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Hallo Ahnungslos_0815,

Du hast recht, der Spannungsteiler sollte, der Vollstaendigkeit halber, 
mit ins Bild. Danke.

Ich habe einen neuen Screenshot angefuegt.

Gruesse
Max

von 900ss (900ss)


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Hallo,
ich habe gerade genau dasselbe Problem. Möchte von 0V-3.3V
eine Spannung von -5V bis +5V machen.

Hatte mir auch die Schaltung so ausgedacht, wie Falk oben vorgeschlagen 
hat, aber sie funktioniert so schlecht wie Max oben auch festgestellt 
hat.

Dann hab ich die Schaltung von Matthias mit der Modifikation von 
Ahnungslos_0815 simuliert mit angepaßten Widerstandswerten und es 
funktioniert. Also ich bekomme meine gewünschte Ausgangsspannung schon.
Aber zufrieden stellt mich das nicht.

1) Weshalb funktioniert die Schaltung von Falk nicht?
2) Weshalb die von Matthias?
3) Wie würde ein invertierender Verstärker aussehen?

Wer kann mir die Fragen beantworten. Ich würde das gerne verstehen und 
nicht nur nachbasteln :-) Bei Erklärungen bitte nicht zuviel Wissen über 
OPs voraussetzen ;-)

Gruß Joachim

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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> 1) Weshalb funktioniert die Schaltung von Falk nicht?
Weil deine halbe Spannung 3,3V/2 = 1,65 Volt wären
(das sollte am Ausgang 0V geben).

Damit kommen am ADC 1,65 Volt heraus, am + Eingang liegen 1,65V.
Was muß jetzt am Ausgang des OpAmps herauskommen, damit die 
Spannungsdifferenz zwischen + und - Eingang 0V ist?
Richtig: auch 1,65V.

> 2) Weshalb die von Matthias?
Das ist ein nichtinvertierender Verstärker um den Faktor 6, dem über den 
- Eingang ein Offset abgezogen wird.

Die Überlegungen kannst du dir relativ leicht selber nachvollziehen:
Der OP versucht, solange er funktioniert/kann, an + und - Eingang die 
gleiche Spannung einzustellen.

von yalu (Gast)


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zu 1: Weil er etwas zu einfach gedacht hat. Die 1,65V am nichtinver-
tierenden Eingang bewirken eine Verschiebung des Bezugspunkts. Sie wer-
den sozusagen vor der (negativen) Verstärkung vom Signal subtrahiert und
hinterher wieder addiert. Letzteres hat Falk vergessen zu berücksichti-
gen, deswegen liegt die gemessene Ausgangsspannung um 1,65V zu hoch.

zu 2: Weil sie besser ist :)  (s. Beitrag von Lothar)

zu 3: Die Schaltung von Falk funktioniert, wenn man als Referenzspannung
am nichtinvertierenden Eingang 330/233 V = 1,416V statt 1,65V anlegt.

von yalu (Gast)


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Der nichtinvertierende Umsetzer von 0..3,3V nach +10V..-10V kann auch
wie im Anhang ausgeführt werden. Die Vorteile gegenüber der Schaltung
von Matthias: Zwei Widerstände weniger und einen hochohmigen Eingang.

von 900ss (900ss)


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Lothar Miller schrieb:
>> 1) Weshalb funktioniert die Schaltung von Falk nicht?
> Weil deine halbe Spannung 3,3V/2 = 1,65 Volt wären
> (das sollte am Ausgang 0V geben).
>
> Damit kommen am ADC 1,65 Volt heraus, am + Eingang liegen 1,65V.
> Was muß jetzt am Ausgang des OpAmps herauskommen, damit die
> Spannungsdifferenz zwischen + und - Eingang 0V ist?
> Richtig: auch 1,65V.
>

Das kann ich mir jetzt mit deiner unten stehenden Erklärung auch so 
ausrechnen, danke dir.

>
> Die Überlegungen kannst du dir relativ leicht selber nachvollziehen:
> Der OP versucht, solange er funktioniert/kann, an + und - Eingang die
> gleiche Spannung einzustellen.

Auf diese Erklärung bin ich nur nicht drauf gekommen und hatte es 
einfach nicht berücksichtigt, sondern nur 1,65V am neg. Eingang 
angenommen, also auch 1,65V für den pos. Eingang berechnet.
Aber jetzt verstehe ich es.

von 900ss (900ss)


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yalu schrieb:
> zu 3: Die Schaltung von Falk funktioniert, wenn man als Referenzspannung
> am nichtinvertierenden Eingang 330/233 V = 1,416V statt 1,65V anlegt.

Ich komme auch auf 1.416V aber auf einem anderen Weg und es funktioniert 
dann auch. Aber woher hast du das Verhältnis 330/233V? Vielleicht ist es 
auch zu früh ;-)

Danke dir,
Joachim

von 900ss (900ss)


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Yalu, wie du auf das Verhältnis von 1.416 kommst, ist mir klar. Aber 
woher du die Zahlen 330 und 233 dafür hast, das bleibt mir verborgen. 
Hmmm...

Wenn ich deine zuletzt gepostete Schaltung (nicht invertierend) nutzen 
möchte, aber per Trimmpoti einen Abgleich von Offsetspannung und mittels 
weiterem Poti auch die Verstärkung abgleichbar machen möchte, wird es 
wahrscheinlich schwierig?!?!

Wenn ich das richtig verstehe, würde ein Trimmer für R1 als 
Offsettrimmer auch die Verstärkung beeinflussen und ein Trimmer für R2 
als Verstärkungstrimmer auch den Offset?

Wie löst man das? Oder ist man dann gezwungen, zwei OPs zu nehmen um die 
Beeinflussungen zu eliminieren?

Also im Prinzip brauche ich eine Schaltung die 0V bis 3.3V zu -5V bis 
+5V macht. Die Verstärkung soll aber abgleichbar sein zur 
Feinjustierung. Desweiteren sollte der Offset von 1.65V zur 
Feinjustierung abgleichbar sein. Geht das mit einem OP?

Hast du (oder jemand anderes) einen Tip für mich?

Danke dir.
Joachim

von Mike (Gast)


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Hallo!

Könntet ihr einen passenden Verstärker für diese Schaltung empfehlen? :)

LG Mike

von Ranulf (Gast)


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Hallo,

ich hätte noch eine Frage bezüglich der Verbindung der bipolaren 
Spannungsversorgung für den OPV mit dem Rest der Schaltung von Max H. 
(29.05.2009 11:40).

Zur Erzeugung der +-12V habe ich aus einer 24V Spannungsquelle mittels 
Spannungsteiler und OPV (durch einen virtuelle Masse) die Spannung auf 
+-12V aufgeteilt.
Nun verstehe ich nur nicht, wie ich diese virtuelle Masse mit dem Rest 
der Schaltung verbinden muss?

Kann mir da jemand bitte helfen?

VG Ranulf

von C. U. (chriull)


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Ranulf schrieb:
> Nun verstehe ich nur nicht, wie ich diese virtuelle Masse mit dem Rest
> der Schaltung verbinden muss?
> Kann mir da jemand bitte helfen?

Deine erzeugte virtuelle Masse muß mit der Masse der anderen 
Spannungsquelle verbunden werden, nicht die "0V" der 24V Quelle. Der 
rechte OP bekommt dann die +/-12V als Versorgungsspannung.
Die beiden Spannungsquellen (24V und die "andere") dürfen dabei 
natürlich keinen anderen Bezug haben (Erdung!)

: Bearbeitet durch User
von MaWin (Gast)


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Ranulf schrieb:
> OPV (durch einen virtuelle Masse) die Spannung auf +-12V aufgeteilt

Du meinst, der reale OpAmp kommt dann bei der kapazitiven Belastung und 
Gain von 1  nicht ins Schwingen ?

von Ranulf (Gast)


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Christian U. schrieb:
> Deine erzeugte virtuelle Masse muß mit der Masse der anderen
> Spannungsquelle verbunden werden, nicht die "0V" der 24V Quelle. Der
> rechte OP bekommt dann die +/-12V als Versorgungsspannung.
> Die beiden Spannungsquellen (24V und die "andere") dürfen dabei
> natürlich keinen anderen Bezug haben (Erdung!)

Danke, ich habe es mir fast gedacht aber ich wollte auf Nummer sicher 
gehen, da die Simulation an dieser Stelle immer aussteigt.

MaWin schrieb:
> Du meinst, der reale OpAmp kommt dann bei der kapazitiven Belastung und
> Gain von 1  nicht ins Schwingen ?

Ich verwende zwei LM358 gäbe es ne bessere / stabilere Lösung für die 
bipolaren Spannungsversorgung bei 24V?

von Peter D. (peda)


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Ranulf schrieb:
> Zur Erzeugung der +-12V habe ich aus einer 24V Spannungsquelle mittels
> Spannungsteiler und OPV (durch einen virtuelle Masse) die Spannung auf
> +-12V aufgeteilt.

Das ist Käse. Den DAC, den MC usw. mußt Du doch auch noch versorgen.
Und die beiden Erdsymbole in der Schaltung dürfen nicht verbunden 
werden. Irgendwann denkst Du nicht mehr daran, verbindest sie und es 
qualmt.

von Ranulf (Gast)


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Peter D. schrieb:
> Das ist Käse. Den DAC, den MC usw. mußt Du doch auch noch versorgen.
> Und die beiden Erdsymbole in der Schaltung dürfen nicht verbunden
> werden. Irgendwann denkst Du nicht mehr daran, verbindest sie und es
> qualmt.

Hallo Peter, mir währe auch eine andere Lösung für die bipolare 
Spannungsversorgung lieber. Gibt es da einen IC oder eine andere 
Schaltung, womit ich die +-10V über den 0-3.3V DAC realisieren kann?

Optimal währe, alles über eine USB 5 V Spannungsversorgung zu 
realisieren. Also nur ein Anschluss für MC mit DAC und OP. In meinem 
Fall habe ich einen Sensor der 24 V benötigt und deshalb hätte ich 24 V 
zur Verfügung. Besser währe aber alles über eine Stromversorgung.

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Ranulf schrieb:
> Zur Erzeugung der +-12V habe ich aus einer 24V Spannungsquelle mittels
> Spannungsteiler und OPV (durch einen virtuelle Masse) die Spannung auf
> +-12V aufgeteilt.
Nimm sowas und du bist durch:
https://www.tracopower.com/de/deu/model/tba-1-2422e
Das gibts auch von vielen anderen Herstellern:
https://www.mouser.de/Power/DC-DC-Converters/Isolated-DC-DC-Converters/_/N-brwkv?P=1yx5k7uZ1y7m0a2Z1yxt7ffZ1yxt7d1
Und da gehts dann je nach nötigem Strom bei "zwofuffzich" los: 
https://www.mouser.de/ProductDetail/Cincon/EC1SA24N?qs=XiBzTiR4KVk39%252BIr2kNZYA%3D%3D


Ranulf schrieb:
> mir währe auch eine andere Lösung für die bipolare Spannungsversorgung
> lieber.
Alternativ könntest du wie im 
Beitrag "Re: IC für -5V Generierung gesucht (min. 120mA)" aus den 24V die 
+12V mit einem Stepdown und -12V mit einem invertierenden Stepdown 
machen. Wobei ich an deiner Stelle auf jeden Fall fertige DCDC-Wandler 
verwenden würde. Denn eine Eigenentwicklung lohnt sich erst bei halbwegs 
relevanten Stückzahlen.

: Bearbeitet durch Moderator
von Steffen H. (Firma: www.shotech.de) (mc_sho) Benutzerseite


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für die Versorgung des OPV +- 15V mit dem DAC ZN428E-8 hatte ich den 
SIM2-0515D mit entsprechenden Eingangsfilter benutzt. Den gibt es auch 
bei Reichelt.

von Falk B. (falk)


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Ranulf schrieb:
> Hallo Peter, mir währe auch eine andere Lösung für die bipolare
> Spannungsversorgung lieber. Gibt es da einen IC oder eine andere
> Schaltung, womit ich die +-10V über den 0-3.3V DAC realisieren kann?

Wo liegt denn das Problem? Du brauchst eine echte, +/-12V Versorgung und 
einen OPV mit der korrekten Beschaltung.

Ja, mein Tip von anno dazumal war wohl ein wenig zu einfach gedacht.

Beitrag "Re: DAC: +3,3V auf +-10V: Geht's noch einfacher ?"

Richtig ist der Ansatz über das Überlagerungsprinzip (Superposition).

Sprich, der OPV arbeitet gleichzeitig als invertierender und 
nichtinvertierender Verstärker. Siehe Anhang.

Wie dimensioniert man das? Ganz einfach.
Zuerst betrachtet man nur den invertierenden Verstärker und legt den + 
Eingang gedanklich auf 0V. Der DAC erzeugt 0-3,3V, welche auf -10V bis 
10V verstärkt werden sollen. Die Verstärkung ist also

|V| = (10 - (-10)) / (3,3-0) = 20/3,3 = 6,06

Die Verstärkung des invertierenden Verstärkers beträgt

|V| = R2/R1

Wir wählen R1=10k als praktikablen Wert.

R2 = V * R1 = 6,06 * 10k = 60,6k

Praktisch nehmen wir 62k als Standardwert. Damit haben wir etwas mehr 
Verstärkung und damit Luft zur Kalibrierung.

Jetzt muss der Offset betrachtet werden. Denn ohne den erzeugt der rein 
invertierende Verstärker bei 0V am Eingang 0V am Ausgang. Da sollen aber 
+10V rauskommen. Also müssen wir den +Eingang soweit anheben, daß das 
passiert.  Dazu legen wir gedanklich den DAC-Eingang auf 0V und 
betrachten den OPV, der plötzlich als nichtinvertierender Verstärker mit

V = (1+R2/R1) = (1 + 62k/10k) = 7,2

arbeitet. D.h. für +10V am Ausgang müssen wir 10/7,2=1,39 am +Eingang 
anlegen. Das tun wir über den Spannungsteiler R3/R4.

U+ = 3,3V * R3/(R3+R4)

R4 = (U+ * R3) / 3,3V -R3 = R3*(3,3/U+ -1) = 10k * (3,3/1,39 -1) = 13,7k

Hier sollte man R4=14k wählen und den Rest per Kalibrierung erledigen. 
Die kann man in Software oder Hardware (Potis in Reihe zu R4 bzw. R2) 
machen.
Die 3,3V sollten sehr genau und stabil sein, sinnvollerweise die 
gleichen 3,3V, welche den DAC speisen.

> Optimal währe, alles über eine USB 5 V Spannungsversorgung zu
> realisieren.

Nichts leicher als das. Nimm einen DC/DC-Wandler mit 5V Eingangsspannung 
und +/-12V Ausgangsspannung. Das Zeug gibt es wie Sand am Meer, zumald 
du für deinen OPV nicht viel Strom brauchst. Je nach Anforderungen und 
DC/DC Wandler braucht es noch ein wenig Filterung, denn gerade die 
kleinen, preiswerten Teile sind meist arge Dreckschleudern.

https://www.reichelt.de/dc-dc-wandler-am2d-z-2-w-12-v-2x-82-ma-sil-7-sim2-0512d-sil7-p35064.html?&trstct=pol_1&nbc=1

von Falk B. (falk)


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Steffen H. schrieb:
> für die Versorgung des OPV +- 15V mit dem DAC ZN428E-8 hatte ich den
> SIM2-0515D mit entsprechenden Eingangsfilter benutzt. Den gibt es auch
> bei Reichelt.

Und wie soll der OPV -10 bis 10V erzeugen, wenn der DAC nur 0-3,3V 
ausgibt? Du hast einen einfachen, nichtinvertierenden VErstärker ohne 
jegliche Offset bzw. Addierfunktion.

von Steffen H. (Firma: www.shotech.de) (mc_sho) Benutzerseite


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@Falk B. :

ich wollte nur bezug auf die Versorgung nehmen, nicht auf die Schaltung 
mit dem DAC, den ich genommen hatte. Einfach mal richtig lesen, ok?

von Lothar M. (Firma: Titel) (lkmiller) (Moderator) Benutzerseite


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Steffen H. schrieb:
> Einfach mal richtig lesen, ok?
Falk hat doch nur die Frage gestellt, die ich mir auch schon gestellt 
habe: warum bauchst du +-15V, wenn (im Gegensatz zum "Aout = 
+10V...-10V" Kommentar im Schaltplan) sowieso nur 0..10V am Ausgang 
herauskommen? Hätte da nicht eine unipolare Versorgung und ein LM358 
o.Ä. gereicht? Oder kannst du mit dem R15 den Offset so weit 
hintricksen, dass du tatsächlich auf -10V kommst?

: Bearbeitet durch Moderator
von Steffen H. (Firma: www.shotech.de) (mc_sho) Benutzerseite


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die Schaltung bei mir geht nur von 0V ... bis +10V. Das ist eine 
fehlerhafte Angabe von mir in der Schaltung. Die gleiche Schaltung, 
leicht geändert geht dann von -10V bis +10V. Ist beim Kopieren passiert, 
als ich die Schaltung von -10V ... +10V auf 0 ... +10V angepasst habe. 
sorry dafür.

von Steffen H. (Firma: www.shotech.de) (mc_sho) Benutzerseite


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ich habe jetzt noch mal beide Schaltungen angehangen. Die erste ist die 
berichtigte von 0... +10V und die zweite Schaltung ist die -10V ... 
+10V. Beide Schaltungen bekommen vom DAC 0V ... 2.5V Eingangsspannung. 
Für 3.3V müsste Die Schaltung nur leicht angepasst werden.

von Joachim (Gast)


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Falk B. schrieb:
> Praktisch nehmen wir 62k als Standardwert. Damit haben wir etwas mehr
> Verstärkung und damit Luft zur Kalibrierung.
>
> Jetzt muss der Offset betrachtet werden. Denn ohne den erzeugt der rein
> invertierende Verstärker bei 0V am Eingang 0V am Ausgang. Da sollen aber
> +10V rauskommen. Also müssen wir den +Eingang soweit anheben, daß das
> passiert.  Dazu legen wir gedanklich den DAC-Eingang auf 0V und
> betrachten den OPV, der plötzlich als nichtinvertierender Verstärker mit
>
> V = (1+R2/R1) = (1 + 62k/10k) = 7,2
>
> arbeitet. D.h. für +10V am Ausgang müssen wir 10/7,2=1,39 am +Eingang
> anlegen. Das tun wir über den Spannungsteiler R3/R4.

Bitte korrigiere mich, falls falsch.
Aber wenn Du die Gesamtverstärkung durch die Wahl der Widerstände auf 
6,2 anstatt der berechneten 6,06 erhöhst, dann verschiebt sich auch der 
Offset, der nötig ist, das Ausgangssignal in der Mitte zu halten.
Also darf man dann nicht mit einer Ausgangsspannung von 10V / 7,2 
rechnen, sondern mit einer (realen) Ausgangsspannung von 10,23V / 7,2.
Das ergibt eine Offsetspannung von 1,42V anstelle 1,39V am
nicht-invertierenden Eingang des OPVs.
Immerhin eine Abweichung von 2%.
Wenn der Offset mit einer anderen Ausgangsspannung als der realen 
berechnet wird, dann wird man beim Anlegen des halben Eingangssignals 
einen signifikanten Offset am Ausgang haben, anstelle der erwarteten 0V.
Nimmt man aber die realen Spannungen bei der gewählten Verstärkung, dann 
ändert sich zwar die Ausgangsamplitude etwas, aber der Nullpunkt bleibt 
erhalten.

Man kann dann die Amplitude wieder korrigieren, indem man das 
Ausgangssignal wieder auf einen Spannungteiler (oder Poti) gegen 0V 
gibt.
Ohne den Nullpunkt zu verschieben.
Wenn erstmal der Offset festgelegt wurde, darf an der Verstärkung der 
Schaltung natürlich nichts mehr verändert werden.

Gruß

Joachim

von Falk B. (falk)


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Joachim schrieb:
> Falk B. schrieb:
>> Praktisch nehmen wir 62k als Standardwert. Damit haben wir etwas mehr
>> Verstärkung und damit Luft zur Kalibrierung.
>>
>> Jetzt muss der Offset betrachtet werden. Denn ohne den erzeugt der rein
>> invertierende Verstärker bei 0V am Eingang 0V am Ausgang. Da sollen aber
>> +10V rauskommen. Also müssen wir den +Eingang soweit anheben, daß das
>> passiert.  Dazu legen wir gedanklich den DAC-Eingang auf 0V und
>> betrachten den OPV, der plötzlich als nichtinvertierender Verstärker mit
>>
>> V = (1+R2/R1) = (1 + 62k/10k) = 7,2
>>
>> arbeitet. D.h. für +10V am Ausgang müssen wir 10/7,2=1,39 am +Eingang
>> anlegen. Das tun wir über den Spannungsteiler R3/R4.
>
> Bitte korrigiere mich, falls falsch.
> Aber wenn Du die Gesamtverstärkung durch die Wahl der Widerstände auf
> 6,2 anstatt der berechneten 6,06 erhöhst, dann verschiebt sich auch der
> Offset, der nötig ist, das Ausgangssignal in der Mitte zu halten.

Nö, denn in der nachfolgenden Rechnung habe ich schon mit 7,2 statt 7,06 
gerechnet.

> Also darf man dann nicht mit einer Ausgangsspannung von 10V / 7,2
> rechnen, sondern mit einer (realen) Ausgangsspannung von 10,23V / 7,2.

Nö.

> Das ergibt eine Offsetspannung von 1,42V anstelle 1,39V am
> nicht-invertierenden Eingang des OPVs.
> Immerhin eine Abweichung von 2%.

Die man so oder so durch Kalibrierung ausgleichen muss, wenn es genau 
werden soll. Wenn nicht, stimmt es trotzdem.

> Wenn der Offset mit einer anderen Ausgangsspannung als der realen
> berechnet wird, dann wird man beim Anlegen des halben Eingangssignals
> einen signifikanten Offset am Ausgang haben, anstelle der erwarteten 0V.

Welchen denn? Was ist für dich signifikant? 5% Fehler? 10% Fehler?

> Man kann dann die Amplitude wieder korrigieren, indem man das
> Ausgangssignal wieder auf einen Spannungteiler (oder Poti) gegen 0V
> gibt.

???

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