Hallo, Freescale selbst bezeichnet den Controller als Ultra-Low-End 8 Bit Microcontroller! http://www.freescale.com/webapp/sps/site/prod_summary.jsp?code=RS08KA&nodeId=01624684499487 Hat jemand mit diesem Controller schon Erfahrungen gemacht? Also so wie ich das sehe lässt sich darauf nicht mal ein C-Compiler aufsetzen. Was bedeutet, dass dieser Controller NUR in Assembler zu programmieren ist... klar, gibt es Leute, die das bevorzugen, aber sich so einzuschränken, wer will das schon? Mich würde eure Meinung zu diesem Low End Controller interessieren. Würde euch spontan ein Einsatzgebiet für diesen Micro Zwerg einfallen? lg
>Würde euch spontan ein Einsatzgebiet für diesen Micro Zwerg einfallen?
Wenn DIR keins einfällt, warum interessiert er dich dann überhaupt?
Klingt eine interessante Alternative zu Microchip, bezüglich deren 6pin Devices. Mehr Resourcen, Preislich weiß ich nicht, kannst du dazu was sagen ?
AVRNeuling schrieb: > > Also so wie ich das sehe lässt sich darauf nicht mal ein C-Compiler > aufsetzen. Was meinst Du mit "Compiler auf MCU aufsetzen"? Im Microcomputerbereich hat sich im Allgemeinen das Crosscompiling durchgesetzt, das bedeutet die Plattform auf der der Compiler läuft ist eine Andere als die Zielplattform. > Was bedeutet, dass dieser Controller NUR in Assembler zu programmieren ist Stimmt doch gar nicht. Mit zwei Klicks auf der von Dir verlinkten Seite gibts den CrossWorks Compiler zum Download. Auch in der "Freescale Low-Power Microcontroller Solutions Brochure" wird auf die IDE mit Compiler von Crossworks hingewiesen. Wie kommst Du also zu dieser Aussage? > Mich würde eure Meinung zu diesem Low End Controller interessieren. Gefällt mir grundsätzlich. Die Dinger gibts mit ADC, Komperator, SPI, I2C und sogar mit LCD-Controller. Von 6 bis 48 Pins. Nur mit Aussagen wie "highly cost-effective" wäre ich vorsichtig, Freescale war eigentlich schon immer eher teuer. > Würde euch spontan ein Einsatzgebiet für diesen Micro Zwerg einfallen? Ziemlich das selbe, was auch bei den Application Notes steht: - Lüftersteuerung - LED-Controller - Einfaches Meßgerät (z.ß. Digitalthermometer) - Weißwarensteuerung - Ersatz einfacher Logikschaltungen Übrigens hat er natürlich einen Stack(pointer) und Interrupts kennt er natürlich auch. Mir scheint, hier soll die neue Controllerlinie willkürlich schlecht gemacht werden, denn das kann nur mutwillige Vorspiegelung falscher Tatsachen sein.
Hallo, natürlich Kann man den Controller in C Programmieren. Codewarrior unterstützt die Familie auch. Wirklich sinn macht der aber wohl nur wenn man n roßen Stückzahlen produziert. Die HCS08 Familie ist in allen belangen überlegen und in ebenso kleinen Gehäusen zu haben. Die Dinger gibt es in 10000er Stückzahlen ab 0,32$ das macht sich dann schon bemerkbar. Bei Digikey gibts die dann ab 70 Cent. Ich würde mal sagen löhnt sich nur wenns bei großen stückzahlen auf jeden Cent ankommt. Eckhard
Иван S. schrieb: > Übrigens hat er natürlich einen Stack(pointer) und Interrupts kennt er > natürlich auch. Die Dinger sind krass minimalisiert, bis kaum noch weniger geht. Einen Stack-Pointer habe ich keinen gefunden, nur ein Link-Register unter anderem Namen. Unterprogrammaufrufe sind natürlich möglich, aber bei mehr als einer Ebene etwas umständlicher als sonst. Interrupts gibt es nur dem Namen nach, nicht aber im üblichen Sinn. Als Konzept zum Aufwecken aus Stromsparmodi existieren sie, als automatische Aufrufe nicht. > Mir scheint, hier soll die neue Controllerlinie > willkürlich schlecht gemacht werden, denn das kann nur mutwillige > Vorspiegelung falscher Tatsachen sein. Sie sind hier im Forum völlig falsch untergebracht. Für industriellen Einsatz in grossen Stückzahlen möglicherweise sinnvoll, im Hobbybereich und bei Kleinstückzahlen m.E. völlig sinnlos, weil dafür keine Vorteile vorhanden sind, wohl aber etliche Nachteile.
A. K. schrieb: > Die Dinger sind krass minimalisiert, bis kaum noch weniger geht. > > Einen Stack-Pointer habe ich keinen gefunden, nur ein Link-Register > unter anderem Namen. Unterprogrammaufrufe sind natürlich möglich, aber > bei mehr als einer Ebene etwas umständlicher als sonst. Stimmt, ich habe soeben nochmal nachgesehen. Das kommt davon, wenn man die pdf-suche nur mit "Stack" füttert und nach 53 Ergebnissen implizit irgendwelche Schlüsse zieht. Mea culpa. Fakt ist: Es gibt einen Hardwarestack, der aber nur eine Ebene tief ist. > Interrupts gibt es nur dem Namen nach, nicht aber im üblichen Sinn. Als > Konzept zum Aufwecken auf Stromsparmodi existieren sie, als automatische > Aufrufe nicht. Es gibt zumindest keine Vektoren. Es gibt aber ein System Interrupt Pending Register für den Komperator, Timer, etc. Daß man dieses Register selbstständig abfragen muß, führt natürlich das Interruptkonzept ad absurdum. Vektoren hätte man ihm schon spendieren können, IMO. >> Mir scheint, hier soll die neue Controllerlinie >> willkürlich schlecht gemacht werden, denn das kann nur mutwillige >> Vorspiegelung falscher Tatsachen sein. Daher möchte ich mich hiermit beim OP entschuldigen, er hat recht, wenn er schreibt, es gäbe keine Vektoren und keinen Stackpointer. Mein Fehler. Allerdings wundert mich dann schon, wie er den C-Compiler übersehen hat können, über den stolpert man ja schon fast zwangsläufig. > Sie sind hier im Forum völlig falsch untergebracht. Finde ich nicht. Es ist doch schön zu sehen, was es sonst noch auf dieser Welt an Hardware gibt. Leider gibt es für viele nur PIC und AVR, Themen die mich persönlich eher weniger interessieren. Ich mag halt eher die exotischeren Familien, es lohnt doch immer wieder über den eigenen Tellerrand zu blicken. > Für industriellen Einsatz in grossen Stückzahlen möglicherweise sinnvoll Wobei ich bei großen Stückzahlen auch eher OTPs oder maskenprogrammierte Typen einsetzen wollen würde, da nochmals billiger. Von dieser Familie gibts aber anscheinend (soweit ich sehe) nur Flash-Typen. $0.32 für den kleinsten Typen bei 10.000 Stück ist meiner Meinung nach nicht gerade billig. Das muss günstiger gehen. Aber es ist eben Freescale. > im Hobbybereich und bei Kleinstückzahlen m.E. völlig sinnlos, Gerade beim Hobby kann man sich ja auch mal auf eine alternative Lösungsmöglichkeit einlassen, da man von diversen Zwängen, die sich im beruflichem Umfeld ergeben können, befreit ist. Angenommen, ich möchte - aus Lust am Hobby und zur Erweiterung des Horizonts - gerne eine kleine, beschränkte Architektur lernen, wo es keine Interruptvektoren gibt, und ich nur eine Rücksprungadresse zur Verfügung habe, würde sich der RS08 wohl eher exzellent eignen. > weil dafür keine Vorteile vorhanden sind, wohl aber etliche Nachteile. Ich kann weder Vor- noch Nachteile erkennen. Gruß, Iwan
Иван S. schrieb: > Ich mag halt > eher die exotischeren Familien, es lohnt doch immer wieder über den > eigenen Tellerrand zu blicken. Für Exoten habe ich durchaus auch was übrig. Allerdings nicht im praktischen Einsatz, nur der Neugierde zuliebe. Diese RS08 sind mir nur nicht exotisch genug. Da kenne ich Besseres. Wenn dir nach Exoten zumute ist, dann wirf mal einen Blick auf die soweit mir bekannt einzige real existierende One-Instruction-Machine (immerhin 2 Adressierungsarten): MAXQ2000. Und spiel mal durch wie man bei dem Ding auf den Speicher zugreift, byte- wie wortweise. Das Ding wirkt, als hätte jemand frisch aus den gelegentlichen Architekturdiskussionen in Informatik-Ecken einer Uni kommend noch im Vollrausch einen Prozessor entworfen. Fehlt eigentlich nur noch, dass demnächst einer mit der Turing-Maschine ankommt.
Hi, so neu ist dier µC nun auch wieder nicht, vor ca. 2 Jahren verschenkte Spörle StarterKits für diesen µC. Ich hatte eines erhalten und mir einmal die beiliegenden Doku´s durchelesen (war zu der Zeit, als in Elektor der "größere" Bruder mit dem SoftTec Spyder behandelt wurde. Wenn ich es noch richtig in Erinnerung habe lässt sich der µC tatsächlich nur in Assembler programmieren und ist für absolute LowCost Anwendungen ähnlich gut geeignet wie die PIC10/12 und Attiny (8pinner). Da Freescale den Sample-Service aktuell nur über einen Distributor abwickelt find ich sie ziemlich uninteressant für den Hobbybereich. Daher mein Tipp, nutze die gut verfügbaren PIC´s bzw. AVR´s und vergiss solche Exoten, der Aufwand in die Einarbeitung lohnt nicht, es sei denn du musst es vom Arbeitgeber aus.
>aus Lust am Hobby und zur Erweiterung des Horizonts - gerne eine kleine, >beschränkte Architektur lernen, wo es keine Interruptvektoren gibt, und >ich nur eine Rücksprungadresse zur Verfügung habe, würde sich der RS08 >wohl eher exzellent eignen. Aus Lust am Hobby würde ich mit so einem Schrott keine Zeit verschwenden. Da fang ich dann lieber doch noch mal an VHDL zu lernen. Da kann man wenigstens was mit anfangen.
holger schrieb:
> Da kann man wenigstens was mit anfangen.
Muss ein Hobby unbedingt praktisch sein? Mit einem RCA 1802 kam man
immerhin schon im letzten Jahrhundert bis ins All, was nicht jeder Mikro
von sich behaupten kann. Der hat immerhin 16 Program-Counter, wer kann
das sonst bieten? Ansonsten war der unpraktisch bis ins Mark, das einzig
Gute war die CMOS-Technik. Kann man aber tatsächlich noch kaufen, Segor
hat noch welche (der wirft wohl nie was weg ;-).
A. K. schrieb: > Wenn dir nach Exoten zumute ist, dann wirf mal einen Blick auf die > soweit mir bekannt einzige real existierende One-Instruction-Machine > (immerhin 2 Adressierungsarten): MAXQ2000. Und spiel mal durch wie man > bei dem Ding auf den Speicher zugreift, byte- wie wortweise. Danke für den Tip, ich hab mal ein paar passagen aus dem User Guide überflogen, und muß sagen, daß mir das ganz gut gefällt. Ein Register-Move und ein Immediate-move, was will man mehr? Das nenn' ich mal echtes RISC ;-) Ich werd' mir morgen das User Guide auf jedenfall nochmal genauer zu Gemüte führen, da sind noch einige Schmankerl für mich versteckt, scheint mir. > Das Ding wirkt, als hätte jemand frisch aus den gelegentlichen > Architekturdiskussionen in Informatik-Ecken einer Uni kommend noch im > Vollrausch einen Prozessor entworfen. Ich find das ganze schon sehr durchdacht, nur etwas gewöhnungsbedürftig. Dankend, Iwan
AVRNeuling schrieb: > http://www.freescale.com/webapp/sps/site/prod_summary.jsp?code=RS08KA&nodeId=01624684499487 > > Hat jemand mit diesem Controller schon Erfahrungen gemacht? Naja, nen 6-Pinner braucht man wirklich selten. Bzw. dann würde ich einfach den ATTiny10 nehmen, eh ich mich in was anderes einarbeite. Ich bevorzuge mehr die AVR 8-, 14-, 20-Pinner. Peter
Иван S. schrieb: > Ich werd' mir morgen das User Guide auf jedenfall nochmal genauer zu > Gemüte führen, da sind noch einige Schmankerl für mich versteckt, > scheint mir. Yep. Code der auf's Flash zugreifen will kann nicht selber im Flash liegen. Code der auf's RAM zugreifen will kann nicht selber im RAM liegen. Ok, die Busstrukturen lassen grüssen, ist so einfacher für die Hardware-Spezis. Wobei im Datenadressraum auch Flash liegt, was ja eigentlich ganz praktisch ist (und bei AVR nicht, was recht unpraktisch ist). Aber man eben auf das Flash im Datenadressraum nicht mit Code zugreifen kann, der - wie üblich - im Flash liegt. Wie also kann man Code schreiben, der gleichermassen auf Flash wie RAM zugreifen kann? Richtig: Mit Code der in einem dritten Speicher liegt, einem ROM mit ein paar Hilfsroutinen. Wie gesagt, im gleichen Adressraum liegt sowohl Flash wie RAM. Sowohl im Code- wie im Datenadressraum. Allerdings in beiden an unterschiedlicher Stelle, d.h. das gleiche Flash-Wort liegt im Coderaum an einer anderen Adresse als im Datenraum. Das gilt umgekehrt auch bei RAM. Adressiert werden Bytes, wenn Bytes gemeint sind. Worte, wenn Worte gemeint sind. 2 aufeinanderfolgende Bytes haben also wie üblich den Abstand 1, 2 Worte aber auch. Erspart Alignment-Probleme, die treten so garnicht auf. Aber es gibt Worte, die als Bytes nicht ansprechbar sind, weil sie in der 2. Hälfte vom Wortadressraum liegen. Würde mich ausserdem interessieren, wie laut der C-Compiler-Autor deshalb beim Gedanken an type casts von pointern geflucht hat, weil die gelegentlich umrechnen müssen. Ich kann mir rund um solche type casts auch ein paar böse Fallen für Programmierer vorstellen, an die kein Mensch denkt der auf normalen Maschinen laufen gelernt hat. Sehr durchdacht kann schon sein. Aber eher im Sinn des Marquis de Sade.
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