Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Selbstständige benötigen immer häufiger Leistungen nach Hartz-IV


von Gast (Gast)


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Ein Selbständiger, der HartzIV in Anspruch nimmt ist nicht selbständig 
sondern unselbständig.
Aber man will ja die Arbeitslosenzahlen schönrechnen. Besonders vor der 
Wahl.
http://www.heise.de/newsticker/Selbststaendige-benoetigen-immer-haeufiger-Leistungen-nach-Hartz-IV--/meldung/143082

von Matthias (Gast)


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Und ? Es gibt genügend Nicht-Selbständige, die trotz Arbeit 
Hartz-IV-ähnliche Leistungen erhalten. Oder glaubst Du im Ernst, ein 
Kfz-Mechaniker könnte alleine mit seinem Gehalt Frau und 2 Kinder 
ernähren ?

von Gast (Gast)


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> Oder glaubst Du im Ernst, ein
> Kfz-Mechaniker könnte alleine mit seinem Gehalt Frau und 2 Kinder
> ernähren ?

Das glaube ich nicht nur, das weiß ich sogar. Aber ob du das kannst, 
bezweifle ich. Denn du bist selbst zu dämlich, das blöde Plenken zu 
unterlassen!

Ich habe die Info hier nur gebracht, weil viele in diesem Forum eine 
Selbstständigkeit als DIE Lösung aller Probleme hinstellen.

von MaWin (Gast)


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> Ich habe die Info hier nur gebracht, weil viele in diesem Forum
> eine Selbstständigkeit als DIE Lösung aller Probleme hinstellen.

Zumindest kann man, wenn man Selbständig ist, nicht andere für die 
Misere verantwortlich machen.

Unternehmer grosser Aktiengesellschaften machen das aber gerne und 
gerade diese grossen Firmen arbeiten nur wenn sie Steuergelder als 
Subventionen bekommen (siehe Nokia Bochum).

Warum soll das beim Kleinen Selbständigen, der nicht den Politiker 
direkt bestochen hat, also verwerflich sein ?

von Gast (Gast)


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> Ein Selbständiger, der HartzIV in Anspruch nimmt ist nicht selbständig
> sondern unselbständig.

Und warum nimmt er Hartz Leistungen "in Anspruch"? Weil er ansonsten 
einfach nicht über die Runden kommt. Das sollte man ihm nicht vorwerfen. 
Dafür kann er nichts.

von Gast (Gast)


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> Zumindest kann man, wenn man Selbständig ist, nicht andere für die
> Misere verantwortlich machen.

Warum? Denk mal an den Kaufmann. Wenn er zu wenig Kunden hat und alle 
zum Aldi rennen (nix gegen Aldi), was soll er dann dafür können? Soll er 
seine Waren noch billiger machen? Ein Liedchen zur Begrüßung trällern? 
Jeden Kunden mit Handschlag begrüßen?

von Selbständiger (Gast)


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Wenn das noch lange so weitergeht, laufe ich auch bald auf dem 
Zahnfleisch.
Da bei meinen Kunden die Aufträge massiv wegbrechen, bleibt für mich 
nicht viel.
Der Selbständige ist letzlich nicht selbständig, sondern von der 
Nachfrage nach seinen Leistungen und Produkten abhängig - somit ist die 
Selbständigkeit eben nicht die Lösung aller Probleme.
Hoffe auf Erholung der Wirtschaft.
H4 geht leider nicht bei mir, muss mich also irgendwie durchwursteln 
:-((

von Gast (Gast)


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> Und warum nimmt er Hartz Leistungen "in Anspruch"? Weil er ansonsten
> einfach nicht über die Runden kommt. Das sollte man ihm nicht vorwerfen.
> Dafür kann er nichts.

Darum geht es jetzt nicht. Ob er wirklich nichts dafür kann steht hier 
nicht zur Debatte und ist sehr stark vom Einzelfall abhängig.

von Gast (Gast)


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>> Und warum nimmt er Hartz Leistungen "in Anspruch"? Weil er ansonsten
>> einfach nicht über die Runden kommt. Das sollte man ihm nicht vorwerfen.
>> Dafür kann er nichts.

> Darum geht es jetzt nicht. Ob er wirklich nichts dafür kann steht hier
> nicht zur Debatte und ist sehr stark vom Einzelfall abhängig.

Muss man aber mit berücksichtigen. Aber wenn es nur ums Schönrechnen er 
Erwerbslosenzahlen geht bin ich sofort bei dir. Das darf man den 
Herrschaften in Berlin einfach nicht durchgehen lassen (müsste viel 
öfter thematisiert werden).

von beckmesser (Gast)


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nix hartz4   SGBII

von mbc (Gast)


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SGB2 = Hartz4 ... denn auch als Selbbstständiger muß man der "Arge" 
seinen Urlaub mitteilen und sich von denen schön zugrunde richten 
lassen, bis die Selbstständigkeit vollkommen zerstört ist und man 
komplett abhängig ist.

von Natan (Gast)


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>Ich habe die Info hier nur gebracht, weil viele in diesem Forum eine
>Selbstständigkeit als DIE Lösung aller Probleme hinstellen.

Für die, welche als Angestellte nichts kriegen, ist es sicher nur eine 
Notlösung. Wer als Angestellter gut verdienen würde, verdient als 
Selbständiger eben sehr gut.

Leider kapieren einige Ingenieure derzeit nicht, dass sie als 
Selbständige nur ausgenutzt werden, weil sie zu viel zu niedrigen Sätzen 
arbeiten.

Wer nur 50,- kassiert, hat faktisch ein Brutto von gerade 50k-55k, je 
nach Kosten. Man muss aber 20% mehr haben, um die Täler zu überbrücken. 
Hinzu kommen Krankheiten, Ich rechne 60,- die Stunde -> 55k Brutto auf 
lange Sicht. Entsprechend:

65,- die Stunde -> 61k Brutto
70,- die Stunde -> 68k Brutto
75,- die Stunde -> 75k Brutto

von Beobachter (Gast)


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"Wer nur 50,- kassiert, hat faktisch ein Brutto von gerade 50k-55k, je
nach Kosten."

Versteht auch nicht jeder:

Wieso ist das "Brutto" von den "Kosten" abhängig ?

Wirtschaftskunde: Erlös ( = Brutto ? ) minus Kosten = Gewinn ??? /

aus Wikipedia:
"Der Erlös oder die Erlöse bezeichnen in der Betriebswirtschaftslehre 
den Gegenwert, der in Form von Geld oder Forderungen durch den Verkauf 
von Waren (Erzeugnissen) oder Dienstleistungen sowie aus Vermietung oder 
Verpachtung, einem Unternehmen zufließt."

von MaWin (Gast)


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> Ich rechne 60,- die Stunde

Mein KFZ-Handwerker nimmt mehr.

Du hast nicht studiert?

Mein Rechtsanwalt nimmt 240 EUR/Stunde.

von Gast (Gast)


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MaWin (Gast) wrote:

> Mein Rechtsanwalt nimmt 240 EUR/Stunde.

Nicht nur das, dein Rechtsanwalt genießt auch etwas was dem größten Teil 
der Bundesdeutschen Facharbeiter, Geringverdiener, Gelegenheitsjobber 
etc. vorenthalten wird, nämlich den sog. MINDESTLOHN. Da staunt man doch 
nicht schlecht oder? Eigentlich müsste es doch eine gravierende 
Arbeitslosigkeit geben, unter all den Rechtsanwälten, bei so einem hohen 
Mindestlohn? Scheint aber nicht der Fall zu sein. Achso, der Mindestlohn 
bei Rechtsanwälten nennt sich Gebührenordnung. Und noch etwas, der 
Mindestlohn für Rechtsanwälte wird von der bürgerlich-konservativen 
Partei(en) immer mit der Qualität der Beratung, d.h. der Qualität der 
geleisteten Arbeit begründet. Für all die Facharbeiter in Deutschland 
und die vielen anderen Gelegenheitsjobber/Geringverdiener etc. scheint 
geleistete Qualität kein Kriterium zu sein, das man als schützenswert 
erachtet.

von Schwups... (Gast)


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>Mein Rechtsanwalt nimmt 240 EUR/Stunde.

Aber nur durchschnittlich und wenn er soviel lukrative Mandate hat.
Und die wachsen nicht auf Bäumen. Ein paar Ehescheidungen oder
Insolvenzen mit entsprechenden Vermögenswerten als Gegenstandswert
sind da natürlich interessanter als dem Mandanten vor unverschämten
Handykostenforderungen oder anderem Kleinkram zu bewahren.
Einige nehmen erstmal alles an und wenn Aufwand/Ertrag eine
Schieflage bekommen heißt es dann plötzlich, keine Aussicht auf Erfolg
oder der Mandant ist Beratungsresistent. Honorar bekommt der Anwalt
in den meisten Fällen immer. Solche Schaumschläger hatte ich schon 
öfter.
Richtig fähige Leute sind dagegen schwer zu finden.

von Harald aus Erlangen (Gast)


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>>"Wer nur 50,- kassiert, hat faktisch ein Brutto von gerade
>>50k-55k, je nach Kosten."
>Wieso ist das "Brutto" von den "Kosten" abhängig ?

Weil Du von dem Stundensatz die Kosten zahlen musst und somit ein 
anderer Gewinn rauskommt. Der Gewinn ist es ja, der im direkten 
Verhältnis zum Gehalt steht,

Beitrag "Das bleibt vom Stundensatz beim Selbständigen!"

von Michael S. (msk) Benutzerseite


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Gast schrieb:
> Mindestlohn? Scheint aber nicht der Fall zu sein. Achso, der Mindestlohn
> bei Rechtsanwälten nennt sich Gebührenordnung. Und noch etwas, der
> Mindestlohn für Rechtsanwälte wird von der bürgerlich-konservativen
> Partei(en) immer mit der Qualität der Beratung, d.h. der Qualität der
> geleisteten Arbeit begründet. Für all die Facharbeiter in Deutschland

Kein Wunder bei der Menge an Juristen, die im Bundestag herumsitzen.

von Michael (Gast)


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Wenn ein Eizelunternehmer Hartz bezieht, ist es eh nicht mehr weit bis 
zur Pleite! Dann bleibt nur noch der Tropf. Es ist aber besser als 
sofort aufgeben.

von Harald aus Erlangen (Gast)


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Ich würde sagen, erst kommt die Pleite, dann H4, denn ohne Eid gibt es 
kein H4, solange noch was da ist.

von Michael (Gast)


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Nein, es gibt noch den "Aufstocker"

von MaWin (Gast)


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Prinzipiell stimmt's aber schon: Wenn jemand mit einer selbständigen 
Tätigkeit, also einer Tätigkeit die er sich selbst ausgesucht hat, zu 
wenig zum Leben verdient, ist das eigentlich ein Zeichen, dringendst 
etwas anderes zu machen.

Denn die einzige marktwirtschaftliche Regulierung daß zu viele 
irgendeine wenig nachgefragte Tätigkeit anbieten, ist ja der Preis. Wir 
leben immerhin (bis auf Nischen, wie Ärzte) nicht in Zwangsregulation, 
wo dir verboten wird, als Kohlenhändler zu arbeiten, selbst wenn es 
Fernwärme gibt.

Insofern ist es Blöd, wenn der Staat = wir alle die Selbständigen, die 
offenkundig den falschen Job machen, noch künstlich am Leben halten und 
weiter diesem Job machen lassen. Besser wäre es, den Personen viele 
andere Tätigkeiten vorschlagen zu können, in denen noch Bedarf besteht 
und wo sich von leben lässt. Leider sieht das Amt das nicht als seine 
Aufgabe an, im Gegenteil, es verschweigt lieber, wie Siemens & Nokia 
ihre Gewinne machen, nämlich aus Steuermitteln vom Staat. Sonst wären 
die längst pleite bzw. sind wie Nokia woanders.

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