Forum: Markt [V] 8086 Klone der UdSSR (cccp)


von psy (Gast)


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Hallo,
Ich habe hier eine Komplette Packung des Russischen KP1810BM86 
Prozessors
welcher ein Nachbau des Intel 8086 ist zu liegen und biete hier entweder 
einzellne von diesen zum Verkauf an.

Die Packung war als ich sie bekommen habe original und verschlossen.
zusätzlich war in der packung also das Russische Original datenblatt.

den preis würde ich jetzt verhandelbar auf 2€/stück

von Reutron (Gast)


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Hallo,
Bekommt man die nicht mehr für 1€ pro Kiste bei Pollin hinter her 
geschmissen?

von psy (Gast)


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Hmm, Ich hab die dort im sortiment nicht gefunden !

von (prx) A. K. (prx)


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Dor gibt es steinzeitliche russische EPROMs.

von Reutron (Gast)


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Wenn man ein Schaltkreis-Sortiment bestellt bekommt man seit einiger 
Zeit eine Kiste (36Stück) KP1810WM86 und einwenig klein kram. :(

von psy (Gast)


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aso, ok
dann behalt ich sie eben und schau mal was man daraus noch basteln kann.

von Ingolf O. (headshotzombie)


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..., wenn sich da mal Pollin kaum vor Bestellungen wird retten können!
Nach der kostenlosen Werbeaktion werden die Lieferzeiten gleich doppelt 
so lange dauern.

von Thomas K. (muetze1)


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Ich hätte Interesse, bitte anmelden und mich kontaktieren oder 
Kontaktmöglichkeit nennen.

von psy (Gast)


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@thomas K. meld dich mal bei psyco001 AAATTTT web DDDOOOTTT de

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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ich hab neulich auch so eine "250g Chips für 1 EUR" bei Pollin 
mitbestellt und 340 g Chip-Salat bekommen - inclusive einer solchen 
seltsamen russischen Chipbox. Müssen PIO oder CPU sein die ich bekommen 
habe (ich kann das Zeug aber auch nicht wirklich gebrauchen)

"holm" richtet doch so alte DDR-Kisten wieder her P8000 ?), vielleicht 
hat er ja Interesse

von Thomas K. (muetze1)


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Schreib doch mal bitte die Typen hier, es gibt ja vielleicht noch andere 
Interessenten (einschliesslich mich)...

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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Der Chipsalat von Pollin ist:

10 * UA855D XD MME   (lose)
24 * KP 580 BB 55 A

und bei mir im Plunderkeller habe ich noch "jede Menge" Z80 SIO, PIO, 
CTC, CPU (A,B,C) etc. [Insgesamt ca. 30 Stück]

von psy (Gast)


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@Wegstaben Verbuchsler:
schreib doch mal die bezeichnung der ICs hier rein,
das is ne stempelung auf dem deckel der IC-Box

von Thomas K. (muetze1)


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Ok, also 4 MHz Z80 PIO (beides die gleichen). Danke!

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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außerdem sind da auch noch 12 * NEC D446C-2 dabei ...  (8K x 8 CMOS RAM)

von Holm T. (Gast)


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@wegstabenverbuchsler:

Ja, mich interessiert sowas.
Den Euro + Porto habe ich übrig.
Mail mich an, wenn Du das Zeug diesmal wirklich loswerden willst.

Gruß,

Holm

von MaWin (Gast)


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Wenn ich mir vorstelle, welcher immense Aufwand es im Osten war,
solche Chips zu produzieren, da wurde ja ein gewaltiger Anteil
vom Volksarbeitspensum reingesteckt, so wie in Militaertechnik,
dann ist es erstaunlich, dass heute so viele unverbaute Chips
auf dem Markt sind. Meiner Meinng nach kann das nur Ausschuss
sein, die funktionierenden wurden wohl handverlesen verbaut,
und werden wenn, dann als komplette Maschine weggeschmissen,
man zieht doch die Chips nicht mehr raus und tut sie in
Originalkartons zurück.

von Benedikt K. (benedikt)


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MaWin schrieb:

> dann ist es erstaunlich, dass heute so viele unverbaute Chips
> auf dem Markt sind.

Das liegt wohl teilweise am überraschenden Ende der DDR und dem 
Zusammenbruch der Sowjetunion. Alles was zu diesem Zeitpunkt noch in 
irgendwelchen Lagern lag, wurde nicht mehr wirklich gebraucht, denn von 
nun an waren deutlich bessere Produkte aus der restlichen Welt 
erhältlich.

von Basti (Gast)


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Deutlich Besser??? vielleicht wurde bei den wessis die Qualität nicht so 
lasch kontrolliert und es gab daher weniger ausschuss, aber das wars 
dann auch

von Ingolf O. (headshotzombie)


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Selbst der heutige China-Kram würde noch neidvoll auf die Qualität der 
sowjet. HL-Industrie blicken. Und die hat schliesslich bereits vor ca. 
30 Jahren und damit unter anderen technolog. Voraussetzungen produziert.
Nur mal die Kirche im Dorf lassen, Benedikt.

von Benedikt K. (benedikt)


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Basti schrieb:
> Deutlich Besser???

Ich meinte damit, dass die Sowjetunion der aktuellen Entwicklung ein 
Stück hinterherhinkte. Die Sowjetunion produzierte und nutze z.B. sehr 
viel länger Röhren als der Rest der Welt (ob das jetzt positiv oder 
negativ zu Werten ist, das ist eine andere Sache).
Der 8086 Klone um den es hier geht, ist ja auch nur ein Nachbau eines 
schon länger existierenden Produkts und somit nicht unbedingt auf dem 
technisch neuesten Stand...

von faustian (Gast)


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"besser" und "formell dokumentiert und nach dieser Dokumentation als 
Alternativteil verwendbar" sind zwei paar Schuhe....

Der EINDRUCK den ich bisher von solchen Teilen und Geraeten bekommen 
habe ist dass die Qualitaet der Konstruktion an sich sehr gut ist/war 
aber die Qualitaetskontrolle der Produktion eine andere Sache... 
vielleicht gerade weil man da eben repariert hat und Schluss wenn was 
defekt wurde?

von Egal (Gast)


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Nur mal kurz zum Thema Qualität:

PC1715 als Beispiel.

U880 wurde in die BRD verkauft, Z80 wurde eingekauft und u.a. im PC1715 
eingesetzt. Nach 2-4 Monaten waren die original Z80 hinüber. Die wurden 
dann gegen U880 ausgetauscht und liefen problemlos bis zu ihrer 
Verschrottung nach der Wende.

Das noch soviele Chips da sind liegt einfach daran, daß sie gehamstert 
wurden, um sie gegen andere betrieblich benötigte Teile über Beziehungen 
zu anderen Betrieben als Tauschobjekt zu haben. Nach den vielen 
Betriebsschließungen landeten sie dann bei Restpostenhändlern oder in 
private Hände.

ICs, welche nicht der vollen Qualität entsprachen, wurden übrigens 
gesondert bezeichnet und als Bastlertypen verkauft. Wenn also U880D 
draufsteht, ist es einer, der allen Parametern entspricht.

In die BRD wurde übrigens ein großes Sortiment an Halbleitern 
exportiert.
Ich glaube nicht, daß die Bundesrepublik zweitklassige Halbleiter 
importiert hätte. Problem war eher die zu geringe hergestellte Menge 
gegenüber dem vorhandenen Bedarf.

von Wegstaben V. (wegstabenverbuchsler)


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@Holm

> Mail mich an, wenn Du das Zeug diesmal wirklich loswerden willst.

Hab ich gemacht. Teil mir einfach mit was du brauchst (Russen-Pio? 
Ossi-Pio? CMOS-RAM? ). Der Kram liegt noch bei mir auf dem Schreibtisch, 
und wartet auf eine Verwendung oder auf jemanden der das Zeugs 
gebrauchen kann. Ein kleines "Kartönchen" hab ich auch noch irgendwo zum 
versenden ....

von K. J. (Gast)


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Ab in die verwertung damit :P hab mal 30kg ICs verwerten lassen gibt 
immerhin 80euronen dafür b.z.w. damals ob die schrotpreisse immer noch 
so hoch sind ka.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Egal schrieb:
> Nur mal kurz zum Thema Qualität:
>
> PC1715 als Beispiel.
>
> U880 wurde in die BRD verkauft, Z80 wurde eingekauft und u.a. im PC1715
> eingesetzt. Nach 2-4 Monaten waren die original Z80 hinüber. Die wurden
> dann gegen U880 ausgetauscht und liefen problemlos bis zu ihrer
> Verschrottung nach der Wende.
>

Dann wars aber sicherlich nicht die schlechte Z80 CPU, sondern irgendwas 
im Design drumherum war nicht ganz nach dem Geschmack der Z80. Z.B. 
könnte VCC höher gelegen haben und dies dem U880 schlichtweg wegen 
gröberer Strukturen weniger ausgemacht haben.

Qualität hin- und her. Es fällt auf, das es anscheinend kaum originale 
Ost-Halbleiter-Entwicklungen gab. Wieso muß man eine ungeliebte West-CPU 
im Osten nachbauen, wenn man sich doch so überlegen fühlte?

Das klingt für mich nach Ostalgie!

Wer hat eigentlich das TCA440 nun wirklich entwickelt?


Gruß -
Abdul

von faustian (Gast)


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"Ab in die verwertung damit :P hab mal 30kg ICs verwerten lassen gibt
immerhin 80euronen dafür b.z.w. damals ob die schrotpreisse immer noch
so hoch sind ka."

Wenns nicht gerade defekte Teile, programmierte PALs, OTPs, 
Maskenprogrammierte ohne /EA, oder undokumentierte ASICs waren, fuehl 
dich bitte hiermit erwuergt.

von K. J. (Gast)


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warum ? hier im Forum brauch den scheiß keiner (b.z.w. auf des generfe 
was beim vk. immer bei ist hab ich auch kein Bock für 1-2 eur die man 
den bekommt)und bei mir liegt der nur rum also weg damit.

von Bernd G. (Gast)


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> Es fällt auf, das es anscheinend kaum originale Ost-Halbleiter-
> Entwicklungen gab. Wieso muß man eine ungeliebte West-CPU
> im Osten nachbauen,

Das hate einen ganz einfachen Grund: Die Geräteentwicklungen konnten 
bereits mit den Original-West-BE erfolgen. Wenn das Gerät dann nach n 
Jahren in die Serie ging, waren die Produktionsvolumina an Schaltkreisen 
aus eigener Ostproduktion i.d.R auch verfügbar. Geil, gelle?

von Ingolf O. (headshotzombie)


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Abdul K. schrieb:

> Dann wars aber sicherlich nicht die schlechte Z80 CPU, sondern irgendwas
> im Design drumherum war nicht ganz nach dem Geschmack der Z80. Z.B.
> könnte VCC höher gelegen haben und dies dem U880 schlichtweg wegen
> gröberer Strukturen weniger ausgemacht haben.
>
> Qualität hin- und her. Es fällt auf, das es anscheinend kaum originale
> Ost-Halbleiter-Entwicklungen gab. Wieso muß man eine ungeliebte West-CPU
> im Osten nachbauen, wenn man sich doch so überlegen fühlte?
>
Du solltest, bevor Du solche paradoxen Dinge raus posaunst, mal 
gründlicher recherchieren - das schüttelt jeden Hund samt Hütte!
Fakt ist, das eher ICs aus dem Ostblock weniger sensisitiv auf ihre 
Peripherie reagierten. Wenn ich lese "gröbere Strukturen", dann schläft 
mir was ein, denn damit würde der Chip gar nicht mehr ins Gehäuse 
passen.
Die Lizenzübernahmen sind im Allgemeinen keine Erfindung der Oststaaten 
- erfunden haben´s die Schweizer.lol
Eigenentwicklungen von bereits auf dem Weltmarkt Vorhandenem, hieß auch 
seinerzeit bereits, das Fahrrad zum 2. Mal erfinden.
>
> Das klingt für mich nach Ostalgie!
>
Klar! Denn wie sagte schon Altbundeskanzler Schmidt zu noch tiefen 
DDR-Zeiten im deutschen Bundestag: "Tradition ist das 
Erinnerungsvermögen aller Staatsbürger!". War so Anfang der Siebziger...
>
> Wer hat eigentlich das TCA440 nun wirklich entwickelt?

Das einzig Sinnvolle an Deinem Post ist diese Frage, obwohl ich 
mutmasse, dass deren Antwort Du u.G. kennst, sie scheint also eine rein 
provokatorische zu sein!

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Ingolf O. schrieb:
> Abdul K. schrieb:
>
>> Dann wars aber sicherlich nicht die schlechte Z80 CPU, sondern irgendwas
>> im Design drumherum war nicht ganz nach dem Geschmack der Z80. Z.B.
>> könnte VCC höher gelegen haben und dies dem U880 schlichtweg wegen
>> gröberer Strukturen weniger ausgemacht haben.
>>
>> Qualität hin- und her. Es fällt auf, das es anscheinend kaum originale
>> Ost-Halbleiter-Entwicklungen gab. Wieso muß man eine ungeliebte West-CPU
>> im Osten nachbauen, wenn man sich doch so überlegen fühlte?
>>
> Du solltest, bevor Du solche paradoxen Dinge raus posaunst, mal
> gründlicher recherchieren - das schüttelt jeden Hund samt Hütte!
> Fakt ist, das eher ICs aus dem Ostblock weniger sensisitiv auf ihre
> Peripherie reagierten. Wenn ich lese "gröbere Strukturen", dann schläft
> mir was ein, denn damit würde der Chip gar nicht mehr ins Gehäuse
> passen.

Die gröberen Strukturen waren eine Mutmaßung meinerseits. Es kann 
genauso an anderer Stelle gehakt haben. Ich war nicht dabei. Frag doch 
die die damals Halbleiterproduzenten-Beschäftigten der DDR.

Meine Z80 von Zilog gingen nie kaputt. Entweder waren sie 'gut genug' 
oder ich vorsichtig genug. Wer weiß.


> Die Lizenzübernahmen sind im Allgemeinen keine Erfindung der Oststaaten
> - erfunden haben´s die Schweizer.lol
> Eigenentwicklungen von bereits auf dem Weltmarkt Vorhandenem, hieß auch
> seinerzeit bereits, das Fahrrad zum 2. Mal erfinden.

Das empfinde ich nicht als sinnvolle Antwort. Die Frage bleibt: Warum 
nicht eine eigene urheberrechtsfreie nette CPU selbstentwickeln und die 
eingesparte Zeit nicht in das Reverse-Engineering anderer Designs 
stecken? Es wird schlicht an den nötigen Resourcen gefehlt haben!


>>
>> Das klingt für mich nach Ostalgie!
>>
> Klar! Denn wie sagte schon Altbundeskanzler Schmidt zu noch tiefen
> DDR-Zeiten im deutschen Bundestag: "Tradition ist das
> Erinnerungsvermögen aller Staatsbürger!". War so Anfang der Siebziger...

Was Schmidt sagt, verstehe ich oft nicht.


>>
>> Wer hat eigentlich das TCA440 nun wirklich entwickelt?
>
> Das einzig Sinnvolle an Deinem Post ist diese Frage, obwohl ich
> mutmasse, dass deren Antwort Du u.G. kennst, sie scheint also eine rein
> provokatorische zu sein!

Es ist eine Frage! Ich vermute es war Siemens oder als zweiter Kandidat 
Signetics, und das Design wurde unter der Hand weitergegeben.


Gruß -
Abdul

von Ingolf O. (headshotzombie)


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Nachtrag zum obigen Post:
Das Foto zeigt eigentlich einen UAA180 von dem Insider wissen, da sollte 
eigentlich das Logo von Siemens und Halske draufstehen, tut es aber 
nicht, denn da steht das Logo des größten DDR-Halbleiterproduzenten HFO!
Der IC ist aber in Wirklichkeit ein verbesserter UAA180 und die 
Originalbezeichnung lautet A277 - kann Punkt- und Bandbetrieb, was den 
Unterschied ausmacht. Gibt´s in der Bucht: 3 Stück für 15 EUR! Soviel 
zur Würdigung von DDR-Erzeugnissen durch gestandene BRD-Unternehmer.
Frage: Wer hat ihn erfunden? (Auch ich kenne die Antwort!)

von Bernd G. (Gast)


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Hallo Abdul,

ohne Kenntnis der damaligen Sachlage solltest du vielleicht keine 
Behauptungen/Mutmaßungen in die Welt setzen.

> Warum nicht eine eigene urheberrechtsfreie nette CPU selbstentwickeln
> und die eingesparte Zeit nicht in das Reverse-Engineering anderer Designs
> stecken?

Weil man für die Schaltkreise eine Second-Source immer gut gebrauchen 
kann.
Stand-Alone Lösungen gab es auch: den Textima-Prozessor - war eine nette 
kleine CPU, die kein Schwein gebrauchen konnte, weil:
1. kein ICE verfügbar war,
2. dafür keine Software außer Assembler verfügbar war und es an 
Ressourcen mangelte, für ein aussichtsloses Projekt eine solche zu 
entwickeln.

Wenn dich bestimmte Sachen interessieren, dann solltest du fragen. :-)

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Ingo, auf was willst du hinaus?

Das die DDR die verlängerte Werkbank der BRD war, ist kein Geheimnis! 
Die Rolle der DDR wurde recht genau von China übernommen. Obs wohl 
Zufall war mit der Wende??

Quelle und Neckermann waren riesige Abnehmer von Erzeugnissen aller Art. 
Da wurden extreme Qualitätsanforderungen gestellt. Jedes Wäschestück 
wurde peinlich genau auf Fehler untersucht. Meine bessere Hälfte hatte 
mal einen Ferienjob in einem solchen DDR-Betrieb. Das Unternehmen gibts 
sogar heute noch.
Im Falle eines Krieges wäre die Bundeswehr mit DDR-Hemden gen Osten 
gezogen.
Dann gibts noch die Geschichte mit VW-Golf, usw.


Es ist übrigens heute genauso üblich zwischen den westlichen 
Halbleiterherstellern. Oft ist das IC woanders produziert oder gleich 
bei TSMC...

Dann gibts noch die Sache mit "Made in Germany". Dafür muß nur 
'mindestens die Hälfte der Wertschöpfung in BRD' [Vorschrift] 
stattfinden. Wenn also das Spielzeug für 50 Cent in China gekauft wird 
und die Verpackung drumherum 1 Euro kostet wegen deutscher Schrift usw., 
Umverpackung in Händler-Größen des ganzen Containers usw., dann ist MIG 
korrekt. Alles Augenwischerei.


Daher nochmals die Frage nach dem TCA440:
1. Wer hat das IC entwickelt
2. Wer alles gebaut
3. Wer von 2. hat nur umgestempelt, Ausschuß gekauft, oder das Design 
nachempfunden nach den Datenblatt-Angaben


Gruß -
Abdul

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Bernd G. schrieb:
> Hallo Abdul,
>
> ohne Kenntnis der damaligen Sachlage solltest du vielleicht keine
> Behauptungen/Mutmaßungen in die Welt setzen.

Du hast also mehr Kenntnisse? Woher weißt du wieviel Kenntnisse ICH 
habe??


>
>> Warum nicht eine eigene urheberrechtsfreie nette CPU selbstentwickeln
>> und die eingesparte Zeit nicht in das Reverse-Engineering anderer Designs
>> stecken?
>
> Weil man für die Schaltkreise eine Second-Source immer gut gebrauchen
> kann.
> Stand-Alone Lösungen gab es auch: den Textima-Prozessor - war eine nette
> kleine CPU, die kein Schwein gebrauchen konnte, weil:
> 1. kein ICE verfügbar war,
> 2. dafür keine Software außer Assembler verfügbar war und es an
> Ressourcen mangelte, für ein aussichtsloses Projekt eine solche zu
> entwickeln.
>
> Wenn dich bestimmte Sachen interessieren, dann solltest du fragen. :-)

Ich habe nach dem TCA440 gefragt. Ist so mit das einzige Bauelement der 
DDR, was mich interessiert. Vielleicht bin ich noch nicht über was 
anderes tolles gestoßen. Halt, habe noch nette Photovervielfacher aus 
DDR-Produktion. Aber da wirds wohl auß dem bißchen Beipackzettel auch 
nix mehr geben. Egal.

Mein erster Post war:
Beitrag "Re: [V] 8086 Klone der UdSSR (cccp)"

Und da bin ich nur drauf eingegangen, das man aus dem Ausfall eines 
bestimmten Bauelements mitnichten auf die Qualität dieses einzelnen 
Bauelements schließen kann!

Und anscheinend haben sich hier dann gleich einige Leute auf die Füsse 
getreten gefühlt. Klingt für mich nach: Wir waren auch wichtig und haben 
tolle Sachen gebaut. Aber uns wurde die Anerkennung auf dem Weltmarkt 
verweigert.

Liege ich richtig?

Naja, vielleicht war ich einfach zu lange im Westen.


Gruß -
Abdul

von Michael U. (amiga)


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Hallo,

Abdul K. schrieb:
> Meine Z80 von Zilog gingen nie kaputt. Entweder waren sie 'gut genug'
> oder ich vorsichtig genug. Wer weiß.

Naja, bei meinen damaligen Basteleien hat eigetnlich auch alles 
überlebt. ;)
Der U880 dürfte ein 100% Clone gewesen sein, zumindest stimmten auch 
alle illegalen Op-Codes.

Andererseits: wir hatten im Kaufhaus (Berlin-Ostbahnhof) ein 
ADS-Kassensystem. Den größten Teil der Ausfälle der Kassen waren 
gestorbene 8255 auf der IO-Platine. Erst wurde mühsam für Westgeld 
Ersatz beschafft, irgendwann kamen dann russische Nachbauten.
Die Ausfälle dieser ICs verringerten sich so drastisch, daß die damals 
vorsichtshalber in entsprechend großer Stückzahl bestellten russischen 
Exemplare (naja, wer weiß, wie lange die halten, wenn schon Intel dauern 
stirbt...) erlebten dann das Ende der DDR noch mit.

Ausfallursache der Intel 8255 waren zerschossene Portpins durch Statik 
oder Spannungsspitzen (Tastenfeld, Bondrucker usw).

Gruß aus Berlin
Michael

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Soweit ich weiß, wurde die Z80 damals in der DDR aufgrund ihres 
papiernen Ausdrucks nachgebaut. Vielleicht damals von einem 
Zilog-Mitarbeiter angekauft. Ich weiß es nicht.
Von daher sollte sie dann auch alle Fehler richtig interpretieren ;-)

Weil du gerade 8255 erwähnst:
1. Im Support habe ich bestimmt 200 der Käfer gewechselt. Es fiel auf, 
das es eine strenge Korrelation zwischen Ausfall-Pin und Kunden gab. Die 
meisten werden durch Fehlbehandlung gestorben sein. Man glaubt nicht wie 
naiv manche Kunden waren/sind.
2. Als Schüler wollte ich mal eine 8255 kaufen. Dummerweise war da 
gerade ein Engpaß und der Händler wollte sage und schreibe DM70 für das 
IC. Folge: Das Projekt blieb liegen und ich wendete mich dem MacPlus 
zu...


Gruß -
Abdul

von Bernd G. (Gast)


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TCA 440 - frag jemanden von Stern-Radio, der sollte das besser wissen 
als ich.

Nur das, was ich dazu weiß: der A244 ist ein Nachbau, nix eingekaufte 
Wafer.
"Umstempeln" ist dilettantisch und wurde meines Wissens in der DDR nicht 
praktiziert. Wenn du dir mal die DDR-Schaltkreisgehäuse ansiehst, wirst 
du feststellen, dass du diese Bauform nirgend wo anders findest.
Ein DDR-Schaltkreis ist es übrigens garantiert immer dann, wenn die Pins 
im metrischen Raster liegen (Zollraster gab es erst gaaanz am Ende der 
DDR auf Wunsch einzelner Herren auf Abnehmerseite für vereinzelte BE).
Das war übrigens das Problem beim Z80/U880.
Wenn die Leiterplatte für den U880 konstruiert war (metrisch!) konnte 
man den Z80 nur unter Schmerzen bestücken.

In Ungarn wurde meines Wissens ein Großteil der Logikschaltkreise mit 
eingekauften Wafern gefertigt.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Es klingt wirklich komisch. "auf Wunsch einzelner Herrn..."
Die USA beherrschen den Halbleitermarkt seit Anbeginn und dann kommt ein 
Zwergenstaat und will die Zoll-Norm durch metrische Maße verdrängen?

Es kam wie es kommen mußte. Die Arbeitsleistung mehrerer Generationen 
von DDR-Bürgern wurde verheizt.


grübel


Gruß -
Abdul

von (prx) A. K. (prx)


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Abdul K. schrieb:

> 2. Als Schüler wollte ich mal eine 8255 kaufen. Dummerweise war da
> gerade ein Engpaß und der Händler wollte sage und schreibe DM70 für das
> IC.

Wird er vielleicht mit dem 8755 verwechselt haben (IO+EPROM).

von Bernd G. (Gast)


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> Die USA beherrschen den Halbleitermarkt seit Anbeginn und dann kommt ein
> Zwergenstaat und will die Zoll-Norm durch metrische Maße verdrängen?

Das war eine RGW-Festlegung. Die Russen, äh Sowjets hatten auch alles 
metrische Schaltkreise, bis es dann zu ganz allerletzt 8080/8086-Teile
parallel zu den metrischen auch zöllig gefertigt wurden.

> Es kam wie es kommen mußte. Die Arbeitsleistung mehrerer Generationen
> von DDR-Bürgern wurde verheizt.

Das war aber nicht die Folge metrischer Maße! :-))
Das mit der DDR war von Anfang an schief gelaufen.

von Bernd G. (Gast)


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> Die USA beherrschen den Halbleitermarkt seit Anbeginn und dann kommt ein
> Zwergenstaat und will die Zoll-Norm durch metrische Maße verdrängen?

war übrigens völlig Wumpe, da ein geschlossener Markt vorlag und der RGW
von den Produktionskapazitäten her den Weltmarkt ohnehin nicht 
aufrauchen konnte.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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A. K. schrieb:
> Abdul K. schrieb:
>
>> 2. Als Schüler wollte ich mal eine 8255 kaufen. Dummerweise war da
>> gerade ein Engpaß und der Händler wollte sage und schreibe DM70 für das
>> IC.
>
> Wird er vielleicht mit dem 8755 verwechselt haben (IO+EPROM).

Nein. Der Engpaß zog sich über Monate hinweg. War auch in der Presse.

Die 8255 von Mitsubishi waren übrigens notorische Ausfallkünstler. Gerät 
reinbekommen, draufgeguckt: aha Mitsubishi ->8255 ausgetauscht -> ging.

Zu der Zeit wurd Toyota dann auch zu Toy-OTA ;-)


Gruß -
Abdul

von Egal (Gast)


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Für den Z80 verhielt es sich so, daß er durch erhöhte, aber noch weit 
innerhalb der Spec. liegenden Umgebungstemperaturen das Zeitliche 
segnete.

Da die wenigsten von uns in einem Halbleiterwerk (egal ob Ost oder West) 
gearbeitet haben dürften und sich eigentlich niemand beleidigt fühlen 
sollte, ist das nicht als die Einen waren besser als die Anderen 
aufzufassen. Sowohl West- aus auch Ost-ICs wurden weltweit eingesetzt, 
obwohl es eigentlich politisch ausgeschlossen war. Die Realität war eben 
bissel anders.  :-)

von Holm T. (Gast)


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@Abdul: TCA440 vs A244

Es wird sich um eine Siemens Entwicklung handeln, nur weint der kein 
Schwein eine Träne nach.

Soweit ich weiß suchen Funkamateure verzweifelt nach in der DDR 
produzierten A244 da diese in Ihren Kenndaten erheblich besser sind als 
die Originale.
Ich habe das irgendwo im Web glelesen, Google selbst danach wenn Du es 
nicht glaubst.

Ähnliches passiert bei BIFET OVs. Die DDR Typen sind gesucht, da diese 
symmetrischer sind als Ihre Westkollegen. Ursache dafür ist wohl, das 
ein OV nachentwickelt und der Rest optisch vervielfacht wirden, so das 
die Strukturen deckungsgleich sind, das ist bei den Originalen nicht der 
Fall.

Wir mögen damals abgekupfert haben, aber wir hatte nie so eine 
Scheißqualität  wie sie heute üblich ist. Wer rechnet denn heute noch 
ernsthaft mit Elektroni k die die Garantiezeit überlebt...

Gruß,

Holm

von Axel R. (Gast)


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Der B081 ist definitiv vom HFO als TL081 nach/an TI gefertigt und 
verkauft worden. Da wurde nichts nachentwickelt!!

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Hallo Holm -

Es interessiert mich nur so. Das IC selbst brauche ich nicht. Habe sogar 
noch gut 100 von den 'heißgesuchten' A244. Nur leider meldet sich keiner 
bei mir, den ich glücklich machen könnte und der dafür meine Basteleien 
etwas mitfinanziert.
Anfangs hatte ich damit experimentiert. Mittlerweile ist es durch eine 
Eigenentwicklung diskreter Natur ersetzt.

Es ist heutzutage immernoch möglich Elektronik zu bauen, die uns alle 
überlebt. Das fand ich an diesem Beruf/Hobby von Anfang an sehr 
interessant.

Sicherlich ist in manchen Bereichen die Qualität etwas gesunken. Von 
Chinaware will ich erst gar nicht reden.

Andererseits benötigen viele Geräte heutzutage keine lange Lebensdauer.


Gruß -
Abdul

von Holm T. (Gast)


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Evtl. solltest Du das mit Deinem Lager mal publik machen?
(Ebay bei dem Funkamateruzeugs?)
Das der Bau zuverlässiger Elektronik nicht unmöglich ist, ist mir klar, 
allerdings sieht man selten was, was nach zuverlässig aussieht wenn ma 
nden Gehäusedeckel abnimmt. Platinen aud gepresster Hünerkacke, 
Kühlkörper und Trafos die vel zu klein sind, Lötstellen den den Hund 
sammt Hütte schütteln usw. usf.

@Axal: -v bitte.

Ich meine eigentlich mehrfach OVs die innerhalb eines Gehäuses git 
übereinstimmen, nicht gerade den 080/081...

Gruß,

Holm

von Axel R. (Gast)


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>@Axal: -v bitte.

gern: Kollege von mir hat dort im HFO gearbeitet und vertritt die 
einhellige Meinung (und dem glaube ich das auch), das der B081 in 
Frankfurt entwickelt wurde und dann TI angeboten wurde. Die haben den 
dann gekauft.
Ob der B081 nun aus anderen Vorlagen hervorging kann ich natürlich nicht 
sagen.
Gruß
Axelr.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Interessante Sache. DDR macht Auftragsentwicklung für TI. nett

Was mir noch einfiel: Kurioserweise hat genau die Firma Zilog mal die 
Lebensdauer für einen Prozessor als 20 Jahre beschrieben.


Gruß -
Abdul

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