Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Warum raten hier so viele vom ET-Studium ab?


von Axel L. (axel_5)


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>Sogar die Lobbyisten geben es zu ab 45 wird es eng für den Ingenieur.

Aha, und woraus schliesst Du das ?

Hier mal ein Auszug:
>Laut statistischen Angaben des Vereins Deutscher Ingenieure gab es im Jahr >2007 
in Deutschland insgesamt 25.636 arbeitslose Ingenieure/innen. Davon >11.153 
arbeitslose Ingenieure/innen ab 50 Jahre, während die Zahl der >arbeitlosen 
Ingenieuren/innen zwischen 35 und 50 Jahre bei 9.234 lag.

Also zwischen 50 und 65 gab es also 11.000 arbeitslose Ings, zwischen 35 
und 50 (also gleicher Zeitraum, nehmen wir mal an es ist daher die 
gleiche Anzahl) gab es 9000.

Das macht ganze 2000 Ings Unterschied.

Und dei Arbeitslosenquote liegt bei 2,3%. Macht also 2,1% für die 
jüngeren und 2,5% für die älteren. Davon können die meisten anderen 
Berufsgruppen nicht mal träumen. Und von "wird es eng" ist das 
weeeeeiiiiiit entfernt.

Übrigends gab es 2000 fast 40.000 arbeitslose Ings über 50. Diese Zahl 
hat sich also fast geviertelt.

Gruss
Axel

von GastDerGäste (Gast)


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Na dann fragen wir doch mal, in welchen leistungsgerecht bezahlten, 
fachlich passenden Arbeitsverhältnissen die vermittelten Ingenieure 
heute stecken? Ich wette mit dir, daß die auch in die Billiglohnecke 
gedrängt worden sind. Oder mit hohen Abstrichen in die Rente geschoben, 
wie bei anderne Berufsgruppen auch üblich. Da lohnt sich das Studium 
tatsächlich!

> Und dei Arbeitslosenquote liegt bei 2,3%.

Woher hast du diese Zahl? Das kann doch rechnerisch nicht stimmen.

von Michael S. (msk) Benutzerseite


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GastDerGäste schrieb:
> Was soll das denn heißen? Soll sich jeder ein eigenes Netzwerk für den
> Fall des Arbeitsplatzverlustes aufbauen? Dann frage ich dich: Wie soll
> das als Entwickler gehen, wenn du in die vielbesagte Karnickelbuchte
> eingesperrt und der Kundenkontakt ausschließlich von Verkäufern
> abgewickelt wird. Wie kommt man da an relevante Kontakte? Außerdem:
> Haben Kunden wirklich Interesse an dir als Entwickler? Bekommst du
> dadurch eine Stelle, die deiner Qualifikation entspricht oder eher einen
> Verkäuferposten?

Muss man Dich bei allem an die Hand nehmen?

von Michael S. (msk) Benutzerseite


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Tommi Huber schrieb:
> Man beachte das Datum. Wahrscheinlich gibt es diese Stelle gar nicht wie
> so viele die angeboten werden.

Wie kommst Du darauf? Gefühl, Hoffnung, Behauptung oder etwa Wissen? 
Hast Du Dich denn überhaupt dort beworben?

von alteingenieure (Gast)


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Hallo!

Ich habe vor kurzem mit meinem Onkel geredet, der jetzt mit 60 in den 
Vorruhestand gegangen ist (Er selbst arbeitet seit der Wende auch nicht 
mehr als Ingenieur).
Er hatte gerade ein Klassentreffen seiner ehemaligen Ingenieursschule.

Ergebnis:

Über 50 Prozent arbeiten weit weit weg vom Ingenieursberuf oder sind 
halt auf den Hund gekommen.

Ich wette bei den Medizinern oder Lehrern sieht diese Quote ganz anders 
aus...

Soviel zum Thema "Ingenieur ist ein Beruf mit Zukunft".

Ich vertraue diesen Informationen aus erster Hand 100x mehr wie 
irgendwelchen getürkten Statistiken.

Unterm Strich ist der Ingenieursberuf schon deswegen mit Vorsicht zu 
geniessen, weil die Chancen auf Arbeit über 50 sehr dramtisch schwinden.
Mit 30 verdienst Du momentan nen Appel und nen Ei und mit 50 kannst 
vielleicht schon "Good Bye" sagen. Nicht genug Zeit das Geld vom Studium 
reinzuarbeiten geschweige denn sich das Alter abzusichern!
Schöner Mist. Bin auch sehr frustriert von diesen Aussichten.

von alteingenieure (Gast)


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und nochwas zu "auf den Hund kommen":

umgangssprachlich; Zur Herkunft gibt es unterschiedliche Deutungen (im 
Folgenden Hinweise von Nutzern):
1. Im Mittelalter wurde das Geld in einer Holztruhe aufbewahrt, auf 
dessen Boden oder Zwischenboden ein Hund gemalt war. War das Geld alle, 
war man "auf den Hund gekommen"
2. Der Hund war steter Begleiter des Menschen seit der Steinzeit. War 
längere Zeit die Jagd erfolglos, so wurde einer der Begleit- oder 
Wachhunde gefangen und geschlachtet
3. Einen Hund benutzte man als Zugtier nur, wenn man sich kein Pferd 
oder Esel leisten konnte

von Michael S. (msk) Benutzerseite


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alteingenieure schrieb:
> Ergebnis:
>
> Über 50 Prozent arbeiten weit weit weg vom Ingenieursberuf oder sind
> halt auf den Hund gekommen.

Du vergleichst Äpfel mit Birnen. Ingenieure aus dem Osten sind deswegen 
oft nicht mehr als solche tätig, weil fast alle nach der Wende ihre 
Arbeit verloren haben, als die Firmen abgewickelt wurden. Das, was sie 
vorher getan bzw. entwickelt haben, war auch in sehr vielen Fällen nicht 
wirklich konkurrenzfähig. Sie waren von der Entwicklung der westlichen 
Welt praktisch abgeschnitten und hatten daher auch andere (schwierigere) 
Voraussetzungen als heutige ältere Ingenieure. Dass sich gerade die 
Älteren dann in einem solchen Arbeitsmarkt schwer tun und umorientieren 
mussten, ist nicht überraschend.
Daraus aber nun ein Naturgesetz für die heutigen Verhältnisse 
abzuleiten, ist nicht sehr sinnvoll.

> Unterm Strich ist der Ingenieursberuf schon deswegen mit Vorsicht zu
> geniessen, weil die Chancen auf Arbeit über 50 sehr dramtisch schwinden.
> Mit 30 verdienst Du momentan nen Appel und nen Ei und mit 50 kannst
> vielleicht schon "Good Bye" sagen. Nicht genug Zeit das Geld vom Studium
> reinzuarbeiten geschweige denn sich das Alter abzusichern!
> Schöner Mist. Bin auch sehr frustriert von diesen Aussichten.

Selbstmitleid wird Dir mit Sicherheit nicht dabei helfen, Deine 
Aussichten zu verbessern.

von MaWin (Gast)


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> Du vergleichst Äpfel mit Birnen.

nicht wirklich.

> Ingenieure aus dem Osten sind deswegen
> oft nicht mehr als solche tätig, weil fast alle nach der Wende ihre
> Arbeit verloren haben, als die Firmen abgewickelt wurden.

Ja nun, auch für alle anderen ist der DDR-Arbeitgeber nicht mehr da, 
aber die konnten wechseln und wurden genommen. Selbst Polizisten oder 
Politiker, bei denen man ja einen ideologischen Hinderungsgrund sehen 
könnte, der dem Ingenieuer sicherlich fremd ist.

> Das, was sie
> vorher getan bzw. entwickelt haben, war auch in sehr vielen Fällen nicht
> wirklich konkurrenzfähig.

Das ist so nicht richtig, die Ausbildung war meist besser, die 
Ergebnisse verglichen mit den Möglichkeiten oftmals auch :-) Zugegeben, 
man hat in der DDR wenige PowerPoint Ingenieure und Lastenheftschreiber 
gehabt, zu denen unsere Industrie ja herabgesunken ist, seit dem das 
KnowHow in China steckt.

Ich kenne viele DDR-Ingenieure, die noch schnell CAD gelernt haben, und 
kurzzeitig eine Anstellung fanden, und die die Qualität der 
westdeutschen Ingenieuere und Entwicklungen grauenhaft fanden. Aber es 
waren selten feste Arbetsplätze, weil sie in eine Phase herinbrachen, 
bei denen sowieso viele Firmen knapp vor dem Ende waren und pleite 
gingen.

Heute arbeiten sie in Fremdberufen, und das ganze Wissen liegt brach.

von alteingenieure (Gast)


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Ingenieur ist kein kriesensicherer Beruf. Da das Wissen zu vergänglich 
und zu speziell ist. Dazu kommt die wackelige Lage der Industrie.

Arzt oder Lehrer ist wesentlich solider! Damit ist eine finanziell 
erfolgreiche Zukunft relativ sicher(er).

Und deswegen rate ich hier allen Zulesern vom Ingenieurberuf ab.

von Realist (Gast)


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@Mark:

>1.) Die Bevölkerung in Deutschland ist ja langfristig gesehen eher am
>Schrumpfen,

exakt - langfristig.

>2.) führt genau das aber zu anderen Problemen (Sozialsysteme,
>Rentenkassen,

Sozialsysteme: Krankenversicherung, AL-Versicherung, Pfelegeversicherung 
- sind wohl eher nicht von sinkender Bevölkerungszahl betroffen, da die 
Empfänger auch gleichzeitig die Beitragszahler sind.

Rentenkassen: kurzfristig ist hier die sinkende Bevölkerungszahl ein 
Problem (deshalb müssen die jüngeren Generationen quasi "doppelt" 
finanzieren), langfristig selbstverständlich nicht.

Bei der doch sehr dichten Besiedelung in Deutschland sehe ich auch bei 
weiter sinkender Einwohnerzahl keine drastischen Auswirkungen auf die 
Infrastruktur. Evtl. wird pro Kopf ein größerer Anteil für den Erhalt 
der Infrastruktur benötigt, das ist aber, verglichen mit den anderen 
Kosten, die in .de entstehen, doch eher ein kleinerer Teil.

>Infrastruktur wie z.B. Kanalisation die eben für eine
>gewisse Mindestanzahl an Menschen ausgelegt ist).

Ich dachte immer, solche Systeme sind für eine _Maximal_zahl von 
Menschen ausgelegt. Oder sprichst Du die "Probleme" durchs Wassersparen 
an? Das hat IMHO mindestens zwei Gründe: Wasserverbrauch und 
Abwassergebühren sind aneinander gekoppelt - weniger Wasserverbrauch 
bedeutet auch weniger Investitionskapital in die Abwasserbeseitigung. 
Folge: Wasserzins steigt.
Generell wird in Zeiten leerer Kassen in den Gemeinden nur das 
Notwendigste am Kanalisationssystem getan. Ich denke nicht, dass weniger 
Abwasseraufkommen die Kanalisation direkt schädigt.


Im Übrigen halte ich die Bedenken verschiedener Leute hier bezüglich 
unseres Ressourcenverbrauchs nicht für völlig übertrieben. So war vor 
kurzem in den Medien vom sehr hohen Wasserverbrauch pro Kopf hierzulande 
die Rede: Nimmt man den Verbrauch, der täglich durch WC-Spülung, Wäsche, 
Dusche entsteht, wird dieser immer geringer. Dafür steigt unser 
indirekter Verbrauch, um z.B. das ganze Obst und Gemüse in anderen 
Teilen der Welt für uns zu produzieren. Und das gerade oft dort, wo 
Wasser Mangelware ist. Das ist sehr bedenklich.

von MaWin (Gast)


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> Generell wird in Zeiten leerer Kassen in den Gemeinden nur das
> Notwendigste am Kanalisationssystem getan.

Gibt es jemals Zeiten, in denen deren Kassen nicht leer sind?
Sollte dort mal ein müder verirrter Euro sein, wird der doch sofort den 
Amigos überwiesen, meist für irgendwelche sinnlosen Protzbauwerke, oder 
gleich für gar keine Leistung.

> Ich denke nicht, dass weniger Abwasseraufkommen die Kanalisation direkt 
schädigt.

Tja, du denkst. Informier dich lieber. Das Kanalsystem verstopft nicht 
nur, es geht sogar kaputt. Daher wird von Gemeinden in Gebieten in denen 
die Wassermenge zu gering ist, zusätzlich Frischwasser durch die 
Kanalisation geleitet, damit sie funktionstüchtig bleibt.

> So war vor kurzem in den Medien vom sehr hohen Wasserverbrauch pro Kopf 
hierzulande die Rede

Nun, die Medien. Oder andere Trottel. Wo ist das Wasser jetzt? Weg? 
Nein, natürlich nicht. Es ist nicht verbraucht worden (von winzigen 
Mengen abgesehen, die tatsächlich chemisch verwendet wurden), sondern 
nur verschmutzt worden.

Sicher, man kann verschmutzes Wasser nicht mehr trinken, und die 
Reinigung von verschmutzem Wasser kostet Geld, so viel Geld daß wir 
lieber schädliche Kloake in die Flüsse und letztendlich in die Meere 
leiten, zumindest das überdüngte Pestizidverseuchte Wasser von den 
Äckern, aber technisch machbar wäre es.

Es geht also nicht ums Wasser, sondern um die Verschmutzung, und dabei 
ist das gesammelte geklärte Hausabwasser das kleinste Problem, zumindest 
seit dem die Waschmittel problemloser wurden.

> Dafür steigt unser indirekter Verbrauch, um z.B. das ganze Obst und Gemüse in 
anderen Teilen der Welt für uns zu produzieren. Und das gerade oft dort, wo Wasser 
Mangelware ist. Das ist sehr bedenklich.

Ja nun, das regelt sich im Preis der Früchte. Muss dort das Wasser 
aufwändig gewonnen werden (Meerwasserentsaltzung etc.) sollten die 
Früchte halt teurer sein, so daß sich der Import zu uns nicht lohnt. 
Wenn dort Menschen verdursten WEIL das Wasser für 'unsere' Früchte 
reserviert ist, sollte man dort natürlich politisch eine Revolution 
unterstützen.

von Zustimmung (Gast)


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"Ingenieur ist kein kriesensicherer Beruf. Da das Wissen zu vergänglich
und zu speziell ist. Dazu kommt die wackelige Lage der Industrie.

Arzt oder Lehrer ist wesentlich solider! Damit ist eine finanziell
erfolgreiche Zukunft relativ sicher(er).

Und deswegen rate ich hier allen Zulesern vom Ingenieurberuf ab."

Das muss man leider so stehen lassen. Tut zwar weh, weil man das bei 
seiner Berufswahl nicht bedacht hat. Aber immerhin kann die nachfolgende 
Generation gewarnt werden. Ich bin der Überzeugung, dass der 
Ingenieurberuf erst in den letzten zehn bis zwanzig Jahren durch die 
extreme Beschleunigung der technischen Entwicklung so massiv unter Druck 
geraten ist. Vor zwanzig bis dreißig Jahren waren die Ingenieure wohl 
noch eine Berufsgruppe mit Ansehen und sicheren Jobs bis zur Rente. 
Heute gibt es zu viele, vor allem zu viele schlechte Ingenieure. Und man 
muss als Ing. stets mit brachialer Gewalt alle neuen Entwicklungen 
beherrschen. Spezialisiert man sich zu sehr, macht man sich von wenigen 
Firmen abhängig. Ist man Generalist, droht man in der Masse 
unterzugehen.

Momentan bin ich noch sehr zufrieden mit meiner Situation. Aber ich 
mache mir schon ernste Gedanken über die Zukunft. Aber wer tut das zur 
Zeit nicht ;-)

von Michael S. (msk) Benutzerseite


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MaWin schrieb:
> Ja nun, auch für alle anderen ist der DDR-Arbeitgeber nicht mehr da,
> aber die konnten wechseln und wurden genommen. Selbst Polizisten oder
> Politiker, bei denen man ja einen ideologischen Hinderungsgrund sehen
> könnte, der dem Ingenieuer sicherlich fremd ist.

Polizisten kann man in dem Zusammenhang nicht mit Ingenieuren 
vergleichen. Im Vergleich zu Ingenieuren hat sich für die Polizisten 
durch die Wende fachlich verhältnismäßig wenig getan (mal ganz abgesehen 
von der Verbeamtung). Ingenieure aus der DDR waren in der Regel 
technologisch weit weg vom Fenster. Und viele Firmen gab es nicht mehr, 
die Entwicklungsabteilungen der Firmen standen (und stehen noch immer) 
im westlichen Teil der Republik.

> Das ist so nicht richtig, die Ausbildung war meist besser, die
> Ergebnisse verglichen mit den Möglichkeiten oftmals auch :-) Zugegeben,
> man hat in der DDR wenige PowerPoint Ingenieure und Lastenheftschreiber
> gehabt, zu denen unsere Industrie ja herabgesunken ist, seit dem das
> KnowHow in China steckt.

Die Ausbildung ist bei 50jährigen lange her und die Berufserfahrung ist 
für viele der westlichen Firmen nicht wirklich besonders attraktiv 
gewesen. Man muss sie mit 50jährigen Quereinsteigern vergleichen, um die 
Probleme zu verstehen, die sie am Arbeitsmarkt hatten.

> Ich kenne viele DDR-Ingenieure, die noch schnell CAD gelernt haben, und
> kurzzeitig eine Anstellung fanden, und die die Qualität der
> westdeutschen Ingenieuere und Entwicklungen grauenhaft fanden. Aber es

Du willst sagen: Sie sind angeeckt. Wie viel sind eigentlich "viele"? 
Ich kenne nur einen und der macht nach einer Phase der Arbeitslosigkeit 
nun seit Jahren einen branchenfremden Job und eckt nicht an. Wäre er 
mobil gewesen und in den Westen umgezogen, würde er heute vielleicht 
auch noch als Ingenieur arbeiten.

von Realist (Gast)


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@MaWin:

"> So war vor kurzem in den Medien vom sehr hohen Wasserverbrauch pro 
Kopf
hierzulande die Rede

Nun, die Medien. Oder andere Trottel. Wo ist das Wasser jetzt? Weg?
Nein, natürlich nicht. Es ist nicht verbraucht worden (von winzigen
Mengen abgesehen, die tatsächlich chemisch verwendet wurden), sondern
nur verschmutzt worden."

Man muss die menschliche Kommunikation nicht bis zum Erbrechen 
formalisieren. Wenn ich von "Stromverbrauch" rede, weiß ich natürlich, 
dass der Strom nicht wirklich "verbraucht" wird. Um aber noch vernünftig 
untereinander kommunizieren zu können, verwende ich auch gerne mal die 
umgangssprachliche, wenn auch naturwissenschaftlich nicht völlig 
korrekte, jedoch für jeden verständliche Formulierung.

Sooo, nun zum eigentlichen Thema: du hättest mich besser zitieren 
sollen. Ich hatte nämlich geschrieben, dass der Wasserverbrauch pro Kopf 
hierzulande_ zwar _sinkt (zugegebenermaßen ist das nicht sooo 
sinnvoll, da wir wirklich genug Frischwasservorräte und gute 
Wiederaufbereitung haben). Aber der indirekt von uns verursachte 
Verbrauch von Wasser steigt halt immer weiter.

von MaWin (Gast)


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> Du willst sagen: Sie sind angeeckt

Nö.

Sie machten ihren Job in der ihnen zugewiesen Nische und schüttelten 
über die Unkenntnis der anderen (Wessies) den Kopf, wo Ingenieure, die 
von nix eine Ahnung haben, ausser ein grossen Maul um PowerPoint, ein 
riesiges Brimbramborium um Dinge machten, die für die praktisch 
wesentlich erfahreneren Ossis kein Problem gewesen wären.

Frei nach dem Motto: Wir wussten vorher, dass es SO nicht funktionieren 
würde, schliesslich haben wir das auch mal so probiert, aber uns fragt 
ja keiner, die anderen fühlen sie ja quo Geburt SOO viel schlauer.

Na, und hinterher war die Firma pleite, weil aus dem Produkt nichts 
wurde, zumindest so direkt als Folge in einem Fall.

Im anderen Fall war es eher DotCOM Blubb. In noch anderen Fällen war es 
anders...

von Axel K. (axel)


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Naja, selbst wenn man keinen gut bezahlten Job als INg später hat und 
gleichviel wie ein "normaler" Arbeiter verdient, dann hat man 
zumindestens immer noch den Bonus das man eher einen gemütlicheren 
Arbeitsplatz hat und da einem das was man studiert spass machen sollte 
hat man auch ein Job der interessant ist : ) Was will man mehr : )

von alteingenieure (Gast)


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kann man so stehen lassen! das sag ich mir immer, wenn ich am monatsende 
meinen kontoauszug begucke.
wenn ich mein berufsglueck nur vom geld abhaengig machen wuerde,
wuerde ich als ingenieur wohl wahrscheinlich nie gluecklich werden...
wenn schon sitz ich fuer wenig geld lieber am computer und trink kaffee 
als das ich irgendwo in der produktion am fliessband stehe!

von jaaaa (Gast)


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> Das muss man leider so stehen lassen. Tut zwar weh, weil man das bei
> seiner Berufswahl nicht bedacht hat. Aber immerhin kann die nachfolgende
> Generation gewarnt werden.

Richtig! Die Ingenieurszahl muss so weit runter, dass die Gesellschaft 
wieder den Wert älterer Ingenieure erkennt und diese nicht aufs 
Abstellgleis schiebt.
Und auch jüngeren Ingenieuren müssen vernünftige Berufsperspektiven bei 
angemessener Bezahlung angeboten werden. Es darf kein finanzieller 
Nachteil daraus entstehen, dass man Jahre seines Lebens für ein Studium 
opfert, um damit für die Industrie, welche in diesem Land den Grossteil 
vom Wohlstand erwirtschaftet, die Arbeit zu machen!

Kann die Gesellschaft das nicht leisten, muss sie langfristig mit den 
finalen Konsequenzen, dem Niedergang seiner Industrie leben. Es ist wie 
bei allen Dingen, es muss erst richtig weh tun, bevor ein Umdenken 
einsetzt. Das Umdenken könnte zum Beispiel durch die gesetzliche 
Abschaffung der unzähligen Leiharbeitsfirmenparasiten beginnen.

Schönen Gruss an "superstudium.de" und "think-ing.de" und wie die ganzen
Märchenerzähler so heissen! Ich habe trotz gutem Abschluss im Moment 
nicht mal einen festen Arbeitsvertrag.

von da lachen ja die hühner (Gast)


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http://www.vdi.de/fileadmin/vdi_de/redakteur/dps_bilder/D-PS/Ingenieurmonitor/Ingenieurmonitor%200809.pdf

7681 Elektroingenieure fehlen in Deutschland momentan.
Das sind 50% weniger als 2008.

Die Zahl von 7681 ist ein Witz in Relation zu einer
Bevölkerung von 80 Millionen.

Es gibt KEINEN Ingenieurmangel in Deutschland!

von StrammerMax (Gast)


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> Es darf kein finanzieller Nachteil daraus entstehen, dass man Jahre seines
> Lebens für ein Studium opfert, um damit für die Industrie, welche in
> diesem Land den Grossteil vom Wohlstand erwirtschaftet, die Arbeit zu
> machen!

> Kann die Gesellschaft das nicht leisten, muss sie langfristig mit den
> finalen Konsequenzen, dem Niedergang seiner Industrie leben. Es ist wie
> bei allen Dingen, es muss erst richtig weh tun, bevor ein Umdenken
> einsetzt.

Und wenn man versucht, genau diese Sachverhalte hier im Forum 
rüberzubringen wird man des jammerns bezichtigt. Es gibt wohl einige 
Leute, denen es tatsächlich noch zu gut geht. Diese bestimmen dann das 
Bild vom "reichen" Ingenieur.

von Soeren A. (abraxa)


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> Es gibt KEINEN Ingenieurmangel in Deutschland!

Genau, deswegen finden ja auch alle Absolventen sofort ueberall 
Anstellung.
Nee, is' klar.

Realitaet und Lobbyistengeschwubbel sind verschiedene Dinge.


> Eine repräsentative Unternehmensbefragung im Rahmen des IW-Zukunftspanels
> Anfang 2009 hat gezeigt, dass bei einer Meldequote in Höhe von 14,4 Prozent
> nur etwa jede siebte offene Ingenieurstelle der Arbeitsagentur gemeldet
> wird (vgl. Erdmann / Koppel, 2009). Diese Meldequote wurde im Folgenden
> verwendet, um die der BA gemeldeten offenen Stellen hochzurechnen und die
> tatsächliche Nachfrage nach Ingenieuren zu approximieren.

Alle Zahlen der Regierung (die bereits geschoent sein koennten) mal eben 
mit Faktor 7 multiplizieren... das ist natuerlich sehr gut geeignet, 
einen Mangel zu Errechnen. Man haette bspw. konservativ schaetzen 
(Faktor 3.5) und auch die Art der angebotenen Stelle miteinbeziehen 
koennen. Desweiteren haette man die ganzen Personaldienstleister separat 
auffuehren sollen, da diese selbst nicht an einer repraesentativen 
Marktdarstellung interessiert sind und fiktive Stellen en masse 
generieren (koennen).

Wie gesagt: meine persoenliche Erfahrung zeigt, dass die Situation 
anders aussieht, als VDI das glauben machen will.

von jep (Gast)


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Dieses Forum ist eine erstklassige Informationsquelle zur Lage im Land!
Hier verdichten sich alle Informationen.
Das sollte man mal den Politikern und Abiturienten zur Lektüre 
empfehlen.

von analyse (Gast)


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> Und wenn man versucht, genau diese Sachverhalte hier im Forum
> rüberzubringen wird man des jammerns bezichtigt.

Wer sagt denn, das es unter den Ingenieuren nicht auch ein paar 
Schwachköpfe gibt? ;-)

von P. S. (Gast)


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Realist schrieb:

> Sozialsysteme: Krankenversicherung, AL-Versicherung, Pfelegeversicherung
> - sind wohl eher nicht von sinkender Bevölkerungszahl betroffen, da die
> Empfänger auch gleichzeitig die Beitragszahler sind.

Die sind alle, bis auf die privaten Varianten davon, als Umlage- und 
soziales Umverteilsystem aufgesetzt und daher natuerlich voll von der 
Bevoelkerungs- entwicklung betroffen.

> Rentenkassen: kurzfristig ist hier die sinkende Bevölkerungszahl ein
> Problem (deshalb müssen die jüngeren Generationen quasi "doppelt"
> finanzieren), langfristig selbstverständlich nicht.

Natuerlich ist das auch hier langfristig ein Problem, da auch dieses ein 
Umlagesystem und kein Sparsystem ist.

> Bei der doch sehr dichten Besiedelung in Deutschland sehe ich auch bei
> weiter sinkender Einwohnerzahl keine drastischen Auswirkungen auf die
> Infrastruktur.

Es ist ein Problem, weil sich die Einwohnerzahl regional stark 
unterschiedlich wandelt. So gibt es im Sueden sogar noch ein Wachstum, 
waehrend es im Osten einen rapiden Rueckgang gibt. Und auf Rueckbau ist 
das System ueberhaupt nicht vorbereitet.

> Dafür steigt unser
> indirekter Verbrauch, um z.B. das ganze Obst und Gemüse in anderen
> Teilen der Welt für uns zu produzieren. Und das gerade oft dort, wo
> Wasser Mangelware ist. Das ist sehr bedenklich.

Das ist halt so, wenn Umweltschutz mit dem Herz und nicht mit dem 
Verstand betrieben wird. Dann wird auch von Wasserverschwendung 
gesprochen in Laendern, wo es genug Wasser gibt und es sich eigentlich 
"nur" um Energieverschwendung handelt.

von Axel L. (axel_5)


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>> Und dei Arbeitslosenquote liegt bei 2,3%.

>Woher hast du diese Zahl? Das kann doch rechnerisch nicht stimmen.

Von hier:

http://www.pub.arbeitsamt.de/hst/services/statistik/detail/a.html

Da findest Du dann raus, dass es knapp 27.000 arbeitslose Ings gibt.

Und hier: 
http://www.vdi.de/uploads/media/2009-04-20-Studie_VDI-IW2_01.pdf

fimndest Du die Zahl der Ings, die sozialversicherungspflichtig 
beschäftigt sind: 674266.

Macht also derzeit 4,1%. Allerdings fehlen da noch die selbstständigen 
Ings und die verbeamteten Ing. die tatsächliche Zahl ist also noch 
niedriger, woher dann der VDI wohl die 2,3% errechnet hat.

Man mag die Zahlen anzweifeln, aber alles in allem ist die Situation 
wesentlich besser als in allen anderen Berufen.

Gruss
Axel

von Realist (Gast)


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@Peter:

Realist schrieb:

> Sozialsysteme: Krankenversicherung, AL-Versicherung, Pfelegeversicherung
> - sind wohl eher nicht von sinkender Bevölkerungszahl betroffen, da die
> Empfänger auch gleichzeitig die Beitragszahler sind.

"Die sind alle, bis auf die privaten Varianten davon, als Umlage- und
soziales Umverteilsystem aufgesetzt und daher natuerlich voll von der
Bevoelkerungs- entwicklung betroffen."

Selbstverständlich sind KV, PV, AV ein soziales Umverteilsystem. Wo 
siehst Du bei KV und AV längerfristig ein Problem? Weniger Leute, 
weniger Kranke, weniger Arbeitslose. Wir haben ja nicht über die 
Probleme durch zunehmendes Alter der Bevölkerung diskutiert...


> Rentenkassen: kurzfristig ist hier die sinkende Bevölkerungszahl ein
> Problem (deshalb müssen die jüngeren Generationen quasi "doppelt"
> finanzieren), langfristig selbstverständlich nicht.

"Natuerlich ist das auch hier langfristig ein Problem, da auch dieses 
ein
Umlagesystem und kein Sparsystem ist."

Wir sollten mal den Begriff "langfristig" diskutieren. Ich Rede hier 
über einen Zeitraum von mehreren Generationen. Und wenn es weniger 
Bevölkerung gibt, dann gibt es auch weniger Personen mit Renten- oder 
Pensionsanspruch. Wo genau siehst Du dann das Problem? Klar 
kurzfristig ist das ein Problem, da für einen bestimmten Zeitraum 
weniger Beitragszahler einer gleichbleibenden Anzahl von 
Rentenempfängern gegenüberstehen. Auch zunehmende Lebenserwartung bei 
gleich bleibendem Renteneintrittsalter kann ein Problem darstellen. Aber 
das stand ja wie schon gesagt nicht zur Diskussion.

von P. S. (Gast)


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Realist schrieb:

> "Die sind alle, bis auf die privaten Varianten davon, als Umlage- und
> soziales Umverteilsystem aufgesetzt und daher natuerlich voll von der
> Bevoelkerungs- entwicklung betroffen."
>
> Selbstverständlich sind KV, PV, AV ein soziales Umverteilsystem.

Wieso ist das selbstverstaendlich?

> Wo siehst Du bei KV und AV längerfristig ein Problem? Weniger Leute,
> weniger Kranke, weniger Arbeitslose. Wir haben ja nicht über die
> Probleme durch zunehmendes Alter der Bevölkerung diskutiert...

Die Bevoelkerungszahl sinkt nicht, weil die Leute ploetzlich mehr 
sterben, sondern weil der Nachwuchs ausbleibt. Diese Systeme basieren 
darauf, dass das Verhaeltnis zwischen Einzahlern und Beziehern konstant 
bleibt - das tut es aber nicht. Aber warum muss ich das nochmal 
erklaeren?

> "Natuerlich ist das auch hier langfristig ein Problem, da auch dieses
> ein Umlagesystem und kein Sparsystem ist."
>
> Wir sollten mal den Begriff "langfristig" diskutieren. Ich Rede hier
> über einen Zeitraum von mehreren Generationen. Und wenn es weniger
> Bevölkerung gibt, dann gibt es auch weniger Personen mit Renten- oder
> Pensionsanspruch. Wo genau siehst Du dann das Problem?

Siehe oben. Mir ist voellig unklar, wie man diese einfache Erkenntnis 
nun anzweifeln kann, das tut nicht mal die schraegste Partei im bunten 
Reigen.

> Klar
> kurzfristig ist das ein Problem, da für einen bestimmten Zeitraum
> weniger Beitragszahler einer gleichbleibenden Anzahl von
> Rentenempfängern gegenüberstehen.

Du gehst davon aus, dass dieser Effekt stoppt - wann und warum sollte er 
das tun? Und vor Allem: Wie willst du die mehreren Generationen 
ueberbruecken, die es bis dahin anscheinend dauern soll?

> Auch zunehmende Lebenserwartung bei
> gleich bleibendem Renteneintrittsalter kann ein Problem darstellen.

Das ist im Prinzip das Gleiche Problem. Es verschiebt das Verhaeltnis 
zwischen Ausgaben und Einnahmen.

von Realist (Gast)


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"Die Bevoelkerungszahl sinkt nicht, weil die Leute ploetzlich mehr
sterben, sondern weil der Nachwuchs ausbleibt. Diese Systeme basieren
darauf, dass das Verhaeltnis zwischen Einzahlern und Beziehern konstant
bleibt - das tut es aber nicht. Aber warum muss ich das nochmal
erklaeren?"

Es ist ja nicht so, dass es morgen plötzlich doppelt so viele Bezieher 
oder halb so viele Einzahler gibt. Das geht, von Kriegen und 
Katastrophen oder der Erfindung der Antibabypille(!) mal abgesehen, eher 
laaaaangsam.
Warum sollte das, was die letzten Jahrzehnte funktioniert hat, in 
Zukunft nicht mehr funktionieren? In den letzten Jahrzehnten war der 
Schwund der Einzahler bzw. die Zunahme der Bezieher viel größer, als 
durch die nun laaaaaaangsam einsetzende Abnahme der Bevölkerung bewirkt. 
Ich habe schon eine kleine Idee von Demographie. Da wir, zumindest bei 
den Renten, so langsam den Schritt von der Umlagefinanzierung zur 
kapitalgedeckten Finanzierung vollziehen, wird es zumindest bei den 
Renten einige Generationen später wieder entspannter werden.

Außerdem, und das ist der entscheidende Punkt: Weder Du noch ich, noch 
sonst jemand auf dieser Welt, hat auch nur den leisesten Schimmer, wie 
die Zukunft aussieht! Jeder, der mir gegenüber irgend welche Vermutungen 
über die Entwicklung der Menschheit im Allgemeinen für die z.B. nächsten 
fünfzig Jahre äußert, verliert jede Glaubwürdigkeit. Keiner kann 
Aussagen zu Klima, Bevölkerungsentwicklung, Krankheiten, Kriegen, 
medizinischem und technologischem Fortschritt oder zur sozialen 
Entwicklung der Gesellschaften und der gesamten Menschheit machen. Somit 
ist jede Spekulation, was in hundert Jahren sein wird, hinfällig.

von Gerald (Gast)


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Und unser Rentensystem basiert sogar darauf ,dass deutlich mehr 
nachwachsen, als zuvor, sodass die Pyrdide breiter wird. Das tut sie 
aber schon seit 15 Jahren nicht mehr. Aussderm ist das Loch, dass der 
Krieg bei den alten gerissen hat (=weniger Empfänger) in 10 Jahren weg! 
Dann gibt es immer mehr Empfänger und immer weniger Zahler !!!!!

von Realist (Gast)


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"Und unser Rentensystem basiert sogar darauf ,dass deutlich mehr
nachwachsen, als zuvor, sodass die Pyrdide breiter wird. Das tut sie
aber schon seit 15 Jahren nicht mehr. Aussderm ist das Loch, dass der
Krieg bei den alten gerissen hat (=weniger Empfänger) in 10 Jahren weg!
Dann gibt es immer mehr Empfänger und immer weniger Zahler !!!!!"


1.) Warum die inflationäre Verwendung von Ausrufezeichen?

2.) Aus oben genannten Gründen wird ja langsam von Umlage- auf 
Kapitalfinanzierung umgestellt. Das funktioniert dann, so es keine 
unvorhergesehenen Ereignisse wie Hyperinflation oder Schlimmeres gibt, 
immer.

von MaWin (Gast)


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Gerald, du Held, jede Menschheit basiert darauf, daß die Jüngeren den 
Älteren helfen, mal abgesehen von soylent green (kennst du bestimmt 
nicht).

Es spielt überhaupt keine Rolle, ob das in der Grossfamilie, in einer 
privaten Rentenversicherung, oder im umlagefinanzierten System erfolgt. 
So bald es weniger arbeitende Kinder gibt, besteht bei der Versorgung 
der Alten ein Problem.

Das gesetzliche Umlagesystem hat halt viele Vorteile (Risikostreuuung im 
Vergleich zur Grossfamilie, kein Geld muß über die Lebenszeit gerettet 
werden wie bei der privaten Absicherung), so daß wir sehr gut damit 
fahren. Es hat schon Währungsreformen und Kriege beweisbar überstanden, 
die anderen Systeme sind schon bei viel kleineren Störungen 
auseinandergebrochen.

Aber du gehört entweder zur Finanzhaibranche, oder bist auf deren 
Desinformation reingefallen. Armer Gerald.

von analyse (Gast)


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> Und unser Rentensystem basiert sogar darauf ,dass deutlich mehr
> nachwachsen, als zuvor, sodass die Pyrdide breiter wird. Das tut sie
> aber schon seit 15 Jahren nicht mehr. Aussderm ist das Loch, dass der
> Krieg bei den alten gerissen hat (=weniger Empfänger) in 10 Jahren weg!
> Dann gibt es immer mehr Empfänger und immer weniger Zahler !!!!!

Sehr richtig Gerald!

Das Adenauersche Rentensystem war von Anfang an ein System mit 
Verfallsdatum.
Nur hat das damals niemand sehen wollen.
Man hatte nach dem Krieg und der Vernichtung der meisten Privatvermögen 
nicht viele Handlungsalternativen.

Ein auf Wachstum basierendes System kann nicht stabil bestehen.
In der Natur führt jede Form exponentiellen Wachstums immer zu einem
Wendepunkt.

Unser gesamtes Wirtschaftssystem funktioniert nur, wenn ab und zu 
Katastrophen (wie jetzt die Finanzkriese) passieren, die einen Teil
der Werte vernichten. Dann wird wieder aufgebaut, bis die nächste Welle 
anmarschiert.

Ich denke dies ist auch allen beteiligten Politikern und 
Wirtschaftsbossen klar (die sind naemlich auch nicht ganz bloed), aber 
die Veränderung unseres Systems hin zu einem nachhaltigen, stabilen 
System brauch Zeit.

von P. S. (Gast)


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MaWin schrieb:

> Gerald, du Held, ...
>
> Aber du gehört entweder zur Finanzhaibranche, oder bist auf deren
> Desinformation reingefallen. Armer Gerald.

MaWin, geht es vieleicht auch einmal ohne die Leute doof anzumachen?

von Gast2 (Gast)


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Übrigens mal etwas OT. Im ZDF werden gerade im Wahlforum das Thema 
NETZSPERREN angesprochen. Zu Gast ist auch Frau von der Leyen ..

von analyse (Gast)


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> So bald es weniger arbeitende Kinder gibt, besteht bei der Versorgung
> der Alten ein Problem.

Mumpitz! Das Problem besteht höchstens im Kopf!
Fakt ist das die Technologie in den letzten 50 Jahren rasante 
Fortschritte gemacht hat und es möglich ist das wenige Personen unter 
Einsatz von Maschinen für eine sehr grosse Gruppe aufkommen können.
Das sah 1950 noch ganz anders aus.

Das Problem ist das Finanzsystem. Durch Zinseszins entsteht 
exponentielles Geldwachstum, welches durch Wirtschaftswachstum 
ausgeglichen werden muss.
Sonst steht dem Geld naemlich kein realer Gegenwert mehr entgegen und es 
verliert an Wert. Das will keiner, der Rentner nicht und der 
Gehaltsempfänger auch nicht. Das ist der Grund warum die Wirtschaft 
ständig wachsen muss und wir immer mehr Kinder und mehr Produktivität 
brauchen.
Auflösen kann man das indem man dem Geld ein Verfallsdatum gibt und die 
Auswirkungen des Zinseszinses eliminiert. Vom Zinseszins profitieren 
vllt. 5% der Bevölkerung, deren Wohlstand vermehrt sich stetig, ohne das 
sie dafür die Hände bewegen müssen. Bedient wird der Wohlstand von den 
Leuten die Werte schaffen, also arbeiten. Der Wohlstand wird also von 
den Arbeitern zu den Zinseszinsprofitören umverteilt.

http://www.youtube.com/watch?v=8GScjQAm5Jc&feature=related

von analyse (Gast)


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Als Indikator für Wohlstand und Reichtum ist Vermögen eher noch 
wichtiger als das Einkommen. Vermögen kann als Sicherheit dienen und 
zeitlich begrenzte Einkommensausfälle ausgleichen. Die Vermögen, 
besonders die Geldvermögen, sind allerdings sehr ungleich verteilt. 
Während im Jahr 2003 die „unteren“ 50 Prozent aller Haushalte zusammen 
3,8 Prozent des Gesamtvermögens besaßen, verfügten die „oberen“ *zehn 
Prozent der Haushalte über 46,8 Prozent des privaten Vermögens in 
Deutschland. 1998 lag dieses Verhältnis noch bei 3,9 zu 44,4 
Prozent.[1]*

von MaWin (Gast)


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> geht es vieleicht auch einmal ohne die Leute doof anzumachen?

Klar, dazu brauchen die Leute einfach nur Richtiges und Vernünftiges zu 
schreiben.

Fast wie analyse, der Recht hat, wenn er sagt, daß Systeme, die Wachstum 
als innere Systemvoraussetzung haben, nichts taugen weil sie füher und 
später explodieren MÜSSEN, und wir ein nachhaltiges, stabiles System 
brauchen, aber derzeit leider nicht haben (Staatsschulden, Zinsen, 
Altlasten, ...)

Aber selbst liegt mit seiner Analyse, daß das Adenauersche Rentensystem 
von Anfang an ein System mit Verfallsdatum war, falsch, auch er hat 
übersehen, daß es völlig egal ist, wie die Versorgung im Alter bezahlt 
wird, weil die Arbeit so oder so gemacht werden muss.

Und wenn die Rentner alle 1 angesparte Million haben, wenn nur 1 Pfleger 
da ist, dann nimmt der eben die Million für seinen Dienst, Angebot und 
Nachfrage.

von omg (Gast)


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> Aber selbst liegt mit seiner Analyse, daß das Adenauersche Rentensystem
> von Anfang an ein System mit Verfallsdatum war, falsch, auch er hat
> übersehen, daß es völlig egal ist, wie die Versorgung im Alter bezahlt
> wird, weil die Arbeit so oder so gemacht werden muss

Die steigenden Rentenbeiträge vernichten doch gerade Jobs, weil sie die 
Arbeit teurer machen in Deutschland! Von 1957 bis heute sind die 
Beiträge um über 5 Prozent gestiegen. Das sind vielleicht eine halbe 
Million zerstörte Jobs.
Dein geschildertes Bsp. mit 1% Arbeiter und 99% Rentner ist totaler 
Unsinn.
Soweit würde es niemals kommen. Es ist niemals sicher sein Leben nur von 
der Hand in den Mund zu finanzieren. Private Vorsorge wie ein eigenes 
Haus oder andere Werte sind sicherer. Fakt ist die umlagefinanzierten 
Renten sind indirekt von der wackeligen Weltwirtschaft abhaengig, von 
der die deutschen Industriearbeitsplätze abhängig sind. Deswegen ist das 
Umlageverfahren kritisch. Dazu kommt das die Höhe der Renten von Anfang 
an zu hoch bemessen wurden. Ausserdem profitieren Leute vom 
Umlagesystem, die keine Kinder haben,
für die arbeitet dann ein Kind eines Anderen. Erklär das mal dem Kind.
Und dann das ganze Thema Pensionen für Beamte, welche aus dem selben 
Topf bedient werden.
Soviel wie man kotzen müsste kann man in Deutschland eigentlich gar 
nicht fressen.

von P. S. (Gast)


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MaWin schrieb:
>> geht es vieleicht auch einmal ohne die Leute doof anzumachen?
> Klar, dazu brauchen die Leute einfach nur Richtiges und Vernünftiges zu
> schreiben.

D.h., du hast das Recht Jeden, der dir widerspricht, zu beschimpfen?

> Und wenn die Rentner alle 1 angesparte Million haben, wenn nur 1 Pfleger
> da ist, dann nimmt der eben die Million für seinen Dienst, Angebot und
> Nachfrage.

Das wuerde stimmen, wenn Marktwirtschaft herrschte - tut es im 
Gesundheitswesen aber nicht. Deswegen gibt es einen Pflegenotstand, 
obwohl es genuegend Arbeitskraefte gaebe.

von omg (Gast)


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> Das wuerde stimmen, wenn Marktwirtschaft herrschte - tut es im
> Gesundheitswesen aber nicht. Deswegen gibt es einen Pflegenotstand,
> obwohl es genuegend Arbeitskraefte gaebe.

Richtig! Es ist zu wenig Geld da, obwohl eigentlich genug Geld vorhanden 
ist,
dieses liegt halt nur auf den falschen Konton und "arbeitet für sich 
selbst"
siehe Bsp. oben. 50% alles Vermögens gehört 10% der Bevölkerung.

von armerRentnerInZukunft (Gast)


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@omg
>Es ist niemals sicher sein Leben nur von
>der Hand in den Mund zu finanzieren. Private Vorsorge wie ein eigenes
>Haus oder andere Werte sind sicherer. Fakt ist die umlagefinanzierten
>Renten sind indirekt von der wackeligen Weltwirtschaft abhaengig, von
>der die deutschen Industriearbeitsplätze abhängig sind.

Leider etwas kurz gedacht.
Das sparen für die Rente kann schief gehen, wenn das Angesparte 
plötzlich seinen Wert verliert.
In der Vergangenheit sind die angehenden Rentner relativ gut gefahren, 
wenn Sie eine kapitalgedeckte Altersvorsorge hatten. Durch die 
Wertsteigerung der Aktion und Fonds konnte man da langfristige Renditen 
bis ca. 6% erreichen.
Jetzt haben wir allerdings eine Wirtschaftskrise, die dadurch 
abgemildert wird, dass man massiv Geld in den Markt pumpt( fachlicher 
Ausdruck: Geld wird geschöpft, einfacher: Geld wird gedruckt) . Damit 
wird die Geldmenge erhöht, und was es zu viel gibt, ist bekanntlich 
wenig Wert.

Die Folge ist also: alle Rentensparer werden massiv Werte verlieren.

Für diesen Fall ist eine umlagenfinanzierte Rente wessentlich sicherer, 
als ein kapitalgedeckte Rente.

So sieht's leider aus,
ein zukünftiger armer Renter

von P. S. (Gast)


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omg schrieb:
>> Das wuerde stimmen, wenn Marktwirtschaft herrschte - tut es im
>> Gesundheitswesen aber nicht. Deswegen gibt es einen Pflegenotstand,
>> obwohl es genuegend Arbeitskraefte gaebe.
> Richtig! Es ist zu wenig Geld da, obwohl eigentlich genug Geld vorhanden
> ist, dieses liegt halt nur auf den falschen Konton und "arbeitet für sich
> selbst" siehe Bsp. oben. 50% alles Vermögens gehört 10% der Bevölkerung.

Das Meiste davon sind doch Sachwerte und gar nicht im grossen Stil 
konvertierbar. Die Rechnung, das einfach einzusammeln, funktioniert 
nicht - es sei denn, du willst die Pflegekraefte in Aktien bezahlen - 
ich glaube nur nicht, dass sie die im Supermarkt nehmen. Zu Geld machen 
lassen sich Sachwerte nur, wenn noch jemand da ist, der sie kaufen kann.

Mein wesentlich er Punkt ist, dass das System bereits ein Millionenheer 
an Arbeitskraeften bezahlt ohne dass diese Arbeit haetten, auf der 
anderen Seite aber kein Geld hat um Pflegekraefte zu bezahlen. Es 
fliesst also Geld in die eine Richtung, aber keine Arbeitskraft in die 
andere - ein ernsthaftes Strukturproblem. Diesen Systemfehler sollte man 
mal erkennen und angehen, statt jedesmal eine Neiddebatte zu zuenden und 
auf die Toepfe anderer zu schielen.

Im Uebrigen denke ich, dass jeder, der ET studieren moechte und sich 
dafuer interessiert, es auch tun sollte. Wenn in Deutschland keiner mehr 
Ingenieure haben will, gibt es noch viele andere Laender auf der Welt, 
in der Fachkraefte, die etwas aufbauen wollen, gesucht sind.

von Paul (Gast)


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Vielleicht sollte man langsam mal anfangen, daß all die, die aus dem 
Rentensystem versorgt werden (Pensionsbezieher) auch vorher einzahlen. 
Das bringt schon eine Menge.

von Tommi H. (drmota)


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Realist schrieb:
>Diese Systeme basieren
>darauf, dass das Verhaeltnis zwischen Einzahlern und Beziehern konstant
>bleibt

Falsch es muss immer mehr Einzahler oder zumindest immer weniger 
Absahner (Rentner) geben.

Unsere ganze Welt basiert auf einem Pyramidenspiel. Deshalb steigen die 
Staatsverschuldungen immer rasanter auch ohne Krise wäre das so.

Der kurzfristige Ausweg ist Hyperinflation, Währungsreform, Blitzkriege.

http://www.planet-wissen.de/sendungen/2009/09/videos/09_video_weimarer_bis_weltkrieg.jsp

Dann beginnt wieder alles bei Null.

von MaWin (Gast)


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> Das wuerde stimmen, wenn Marktwirtschaft herrschte - tut es im
> Gesundheitswesen aber nicht. Deswegen gibt es einen Pflegenotstand,
> obwohl es genuegend Arbeitskraefte gaebe.

Also eine Marktwirtschaft gibt es schon auch im Pflegewesen,
es müssten ja nicht die Leute ihr Angespartes nicht vererben,
sondern sie könnten es für Pflegekräfte ausgeben,

umgekehrt kann die Pflegekraft sagen "sorry, ist mir zu wenig,
was du mir anbietest, da hab ich ja mit Hartz4 mehr".

Derzeit leisten sich die Rentner ("die reichsten Rentner die
wir je hatten") offenbar so viel wie sie sich leisten wollen,
obwohl es auch dort welche mit viel zu wenig und welche mit
mehr als genug geben wird.

Aber es gibt eine grosse Schieflage in der Gesellschaft bei
der Verteilung, und es ist nicht Neid welches man bei Boni der
Vorstände empfindet, sondern das durchaus gesunde
Gerechtigkeitsempfinden welches schwer gestört wird, wenn jemand
das 3000-fache wie ein anderer für seine Arbeit zugeschoben
bekommt. Dort, im Amigo-Bakschisch-Land, gibt es keine
Marktwirtschaft.

Die Schieflage zeigt sich auch bei E-Technik-Beruf. Nicht daß dort
zu wenig Geld bezahlt würde, alle Statistiken weisen Ingenieure
als überpriviligierte Angestellte aus, sondern daß der Ingenieur
meint, immer noch mehr wert zu sein und selbst für den 3-fachen
Lohn einer Pflegekraft nicht arbeiten will.

Meiner Meinung nach entsteht die Schieflage durch unzureichende
Verteilung, der Single lebt vom selben Lohn wie der Familienvater,
und die Steuer gleicht 4 Verbraucher gegen 1 Verbraucher zu wenig
aus. Während der Familienvater also zu Recht jammert, weiss der
Single nicht wohin mit seinem Geld, die gesellschaftliche
Schieflage ist vorprogrammiert. Wir sind eine Signle Gesellschaft
weil das für den einzelnen der Weg des maximalen Profits ist,
so gut haben die Bürger den Kapitalismus gelernt. Für den grossen
Gesamtüberblcik (Nachwuchs) fühlen sie sich nicht zuständig.

von MaWin (Gast)


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> Vielleicht sollte man langsam mal anfangen, daß all die, die aus dem
> Rentensystem versorgt werden (Pensionsbezieher) auch vorher einzahlen.

So ist das auch.

Wenn du dein Leben lang nichts einzahlst, als selbständiger Unternehmer 
oder so, dann hast du hinterher auch keinen Anspruch erworben.

Der Anspruch wird in Punkten gezählt und nicht in Geld, und bei der 
Auszahlung umgerechnet nach dem Lebensstandard, den jemand in 
vergleichbarer Position dann hat, wenn du Rentner bist, er ist also ein 
Prozentsatz von deinem ehemaligen Lebensstandard.

Daß Ehefrauen, die nicht gearbeitet haben, auch versorgt werden, könnte 
man sauberer rechnen, in dem schon damals bei Einzahlung erst das 
Einkommen auf jeden Partner der Erwerbsgemeinschaft aufgeteilt wird und 
DANN jeder für sich prozentual den Rentenbeitrag zahlt, aber von der 
Summe her kommt es auf dasselbe hinaus. Dieses Jahr wurde die Berechnung 
übrigens näher an dieses System herangebracht, weil die lebenslange Ehe 
eben nicht mehr der Normalfall ist, sondern eher 
Lebensabschnittsgefährten.

Daß Leute die zu uns gekommen sind, ob aus der DDR oder Russland, und 
die damals deren dortige Bevölkerung unterstützt haben, heute hier 
anerkannt werden, ist beim Umlagesystem klar, die haben sich 
schliesslich damals solidarisch gezeigt. Im Gegensatz zu den deutschen 
Selbständigen, die nichts in das Rentensystem einzahlen.

Aber auch die lassen wir nicht verhungern, wenn ihre Firma auf Grund 
deren Unfähigkeit mit 60 Jahren pleite ist, sondern wir füttern sie mit 
Steuergeld aus dem Sozialgeldtopf durch, obwohl sie sich ihr Leben lang 
unsolidarisch verhalten haben und obwohl sie keine Ansprüche auf 
Versorgung im Alter erworben haben.

Eine Einbindung der Selbständigen und Beamten und Politiker ins normale 
Rentensystem würde dieses asoziale Problem lösen.

von woot?! (Gast)


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> Während der Familienvater also zu Recht jammert, weiss der
> Single nicht wohin mit seinem Geld,

Gehts noch??? Ich bin Single und verdiene als HF-Ingenieur mit 2 Jahren 
Erfahrung circa 1700 Netto.
Neben Abzug von Wohnungs und Lebenshaltungskosten bleiben vielleicht 500 
Euro übrig, von denen ich jahrelang ein Auto abzahle. Mein Geld ist also 
schön in Bewegung und sichert deutsche Arbeitsplätze.
Also wo verdammt noch mal ist Dein Problem???

von MaWin (Gast)


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woot, wir wissen (aus Finanzamtsdaten der Einkommensteuer) daß der 
durchschnittliche E-Ing 70500 EUR , also 5875 brutto, also als Single 
3000 EUR netto bekommt.

Dass du deutlich drunter liegst zeigt nur, daß andere deutlich drüber 
liegen. Wir haben ein Verteilungsproblem, aber kein Problem der 
insgesamt bezahlten Löhne.

Wenn du bei 1700 Probleme hast, denk an den Familienvater, der selbst 
bei Durchschnittsverdienst eben jener 5875 von nur 933 EUR leben muß. 
Dagegen hast du ein sattes Einkommen.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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MaWin schrieb:

> Aber auch die lassen wir nicht verhungern, wenn ihre Firma auf Grund
> deren Unfähigkeit mit 60 Jahren pleite ist, sondern wir füttern sie mit
> Steuergeld aus dem Sozialgeldtopf durch, obwohl sie sich ihr Leben lang
> unsolidarisch verhalten haben und obwohl sie keine Ansprüche auf
> Versorgung im Alter erworben haben.

Das geschieht aber nicht nur bei Selbstständigen und - ebenso wird auch 
derjenige durchgefüttert, der nie ein Risiko eingegangen ist, nie 
gearbeitet hat und auch keine Arbeitsplätze geschaffen hat.
Und das passiert auch nicht erst mit 60 sondern bereits mit 30.

Und mir wäre es neu, dass so etwas durch die Rentenbeiträge der 
Arbeitnehmer finanziert wird. H4 finanzieren wir ALLE über unsere 
Steuern und dafür zahle ich als Unternehmer genauso wie jeder andere 
Arbeitnehmer auch.

Dein "wir" ist also ein tatsächliches Wir :-)

Von der Rentenkasse erhalte ich später genau 0,00 - und das, obwohl ich 
schon einige Jahre eingezahlt habe.

Ist aber ok - ich kümmere mich lieber selbst um die Vorsorge.

Chris D.

von Paul (Gast)


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>Falsch es muss immer mehr Einzahler oder zumindest immer weniger
>Absahner (Rentner) geben.

Nur mal zur Erinnerung: Der "Absahner" hat Deutschland aus einem Heer 
von Ruinen aufgebaut, damit Du heute so leben kannst. Er hat gehungert 
und 14-h-Tage gearbeitet, seine Jugend wurde im Krieg verheizt.
Was würdest Du sagen, wenn Du morgen einen Mobilmachungsaufruf bekommst, 
daß Du Dich innerhalb von 24h an der Kaserne xyz melden müßtest und in 
einen Krieg ziehen, der 55 Mio Todesopfer gefordert hat. Nach Hunger und 
Frieren wirst Du 7 Jahre im russischen Gulag wie Vieh behandelt und 
kehrst, wenn Du noch lebst zu einer Familie zurück, die entweder nicht 
mehr lebt oder aber Dir fremd ist. Zusätzlich hast Du bis zum Lebensende 
Kriegstraumata. Das sind die "Absahner" LOL

Unter alle einzahlen meine ich vor allem die Pensionsbezieher, also 
Beamte, Politiker, aber auch Selbstständige. Zu den DDR-Renten: In der 
DDR gab es ein gestzliches Rentensystem ähnlich dem der BRD. Also stimmt 
der Satz, dort habe niemand engezahlt so nicht. Man hat ein 
Währungssystem mit allen Soll- und Habenfonds angegliedert. Man kann das 
schlecht diesen Fond unterschlagen. Daß der Ostdeutsche mehr Rente als 
der Westdeutsche bekäme ist auch eine Mär.
Die Rente wird auf einen bestimmten Prozentsatz des Lebenseinkommens 
gerechnet. In Ostdeutschland waren die Einkommen niedriger. Wie soll 
dann eine höhere Rente rauskommen? Erklärungen sind die verlängerten 
Berufsbiografien von Frauen und daß Berufe, die im Osten zur Rente 
zählen, in Westdeutschland zu den Pensionären gezählt werden. Meist sind 
das gutbezahlte Posten, die die Statistik schönen (Professoren, 
Bahnbedienstete, Lehrer usw.)

von Gast2 (Gast)


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Paul (Gast) wrote:

> Unter alle einzahlen meine ich vor allem die Pensionsbezieher, also
> Beamte, Politiker, aber auch Selbstständige.

Das alleine reicht noch nicht. Der Auszahlungsbetrag der Rentenbezüge 
muss nach oben hin gedeckelt werden, damit die Rentenauszahlungen für 
Leute die dann sehr viel einzahlen müssten nicht ins "Unermessliche" 
wachsen. Das hat das Bundesverfassungsgericht ausdrücklich erlaubt. Die 
Devise muss also lauten, alle zahlen von allem (alle Einkünfte werden 
berücksichtigt) für alle, bei gleichzeitigem Abflachen der 
Auszahlungskurve für diejenigen ("Ackermänner"), die recht viel 
einzahlen, aber dann dennoch keine utopischen Renten erwarten dürfen. Es 
gäbe also einen Auszahlungskorridor in dem sich alle wiederfinden. Wem 
DAS dann nicht reicht, der kann und sollte zusätzlich privat aufstocken 
(damit bleiben auch genügend Modelle der aufstockenden 
Rentenfinanzierung für die private Versicherungswirtschaft übrig). Nach 
unten ist ein solches Modell selbstverständlich auch im 
Auszahlungsbetrag gedeckelt. Es gibt also auch eine Untergrenze, unter 
die kein Rentenbezieher (egal wie wenig er eingezahlt hat) fällt und man 
vermeidet, dass es erstens Armutsrenten gibt und zweitens die 
Sozialhilfe (Grundsicherung) eintreten muss. Die Würde der 
Rentenbezieher bleibt gewahrt und damit soziale Stigmatisierung aus.

von Tommi H. (drmota)


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Paul schrieb:
>>Falsch es muss immer mehr Einzahler oder zumindest immer weniger
>>Absahner (Rentner) geben.
>
> Nur mal zur Erinnerung: Der "Absahner" hat Deutschland aus einem Heer
> von Ruinen aufgebaut, damit Du heute so leben kannst. Er hat gehungert
> und 14-h-Tage gearbeitet, seine Jugend wurde im Krieg verheizt.
> Was würdest Du sagen, wenn Du morgen einen Mobilmachungsaufruf bekommst,
> daß Du Dich innerhalb von 24h an der Kaserne xyz melden müßtest und in
> einen Krieg ziehen, der 55 Mio Todesopfer gefordert hat. Nach Hunger und
> Frieren wirst Du 7 Jahre im russischen Gulag wie Vieh behandelt und
> kehrst, wenn Du noch lebst zu einer Familie zurück, die entweder nicht
> mehr lebt oder aber Dir fremd ist. Zusätzlich hast Du bis zum Lebensende
> Kriegstraumata. Das sind die "Absahner" LOL

Die Kriegsgeneration (damals 20-40) heute 84-104 sind zum Grossteil 
ohnehin schon tot. Die Kriegsgeneration die hat wirklich Pech gehabt. 
Besonders jene welche um 1890 geboren wurden. Die hatten wenn sie Glück 
hatten 2 Weltkriege überlebt.

Als Absahner sind auch nicht die kleinen 1000 Euro Rentner gemeint, 
sondern jene die jahrzehntelang im geschützten Bereich geschlafen haben 
und heute Renten von 4000 Euro (Lehrer in Österreich) und mehr 
abkassieren. Und das sind nicht wenige.

von Pirx (Gast)


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Ich bin Jahrgang 66 und hatte 92 mein Studium (E-Technik, damals 
Informationstechnik) beendet. 92 schlug, 2 Jahre nach der Einheit, auch
bei den Ingenieuren der sogenannte Schweinzyklus 
http://de.wikipedia.org/wiki/Schweinezyklusvoll wieder voll zu. Ich 
hatte damals die Wahl bei 2 mittelständischen Unternehmen bzw. bei einer 
Bundesbehörde unterzukommen.
Die 2 Unternehmen gibt es nicht mehr, das sie ein paar Jahre später, in 
Insolvenz gegangen sind. Die Bundesbehörde gibt es aber auch nicht mehr, 
da sie in eine AG umgewandelt wurde. Aus jetziger Erfahrung muß man 
ehrlich sagen, daß sich ein E-Technik Studium in D nicht mehr lohnt. Der 
Gehaltsverlust während des Studiums, der Schwierigkeitsgrad und die 
jetzigen Chancen auf dem Arbeitsmarkt stehen in keinem Verhältnis zum 
Aufwand. Zudem werden seit kurzem bei der Rentenberechnung auch noch die 
Studienjahren nicht mehr (voll) berücksichtigt. Manche Facharbeiter (in 
meiner Firma) aber auch bei den Autobauern, etc. haben mit 15 bzw. 16 
Jahre ihre Lehre begonnen und haben damit schon 10 Arbeitsjahre 
aufzuweisen, die voll angerechnet werden. Der Gehaltsunterschied ist 
vorhanden, holt man aber, wenn man Rentenberechnung, 
Betriebszu-gehörigkeit, etc. mit einberechnet nicht mehr ein. Zudem 
stehen in Asien bzw. Osteuropa Heerscharen von jungen, gut ausgebildeten 
Ingenieuren zur Verfügung, die für ein Bruchteil der hiesigen 
Lohnkosten, arbeiten.
In D wird die sogenannte Mittelschicht, zu dem sich sicher auch einige
Ingenieure zählen, ausgequetscht wie eine Zitrone. Nach der Bundeswahl, 
werden die Daumenschrauben noch fester angezogen. Ich würde in der 
heutigen Zeit zu einem Handwerksberuf (nicht unbedingt Kfz-Branche)
raten, idealerweise Familienbetrieb mit Chance zu späteren Übernahme 
oder Teilhaberschaft. Alternative wäre E-Studium mit Auslandsaufenthalt 
und Jobsuche im Ausland, vorzugsweise Schweiz bzw. Norwegen.

von Paul (Gast)


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Naja, aber ehrlich, ich möchte den Bandarbeiterjob mein Leben lang nicht 
machen. Schon allein aus der Eintönigkeit wegzukommen, ist das Studium 
wert.
Außerdem nach unten orientieren kann man sich immer noch.

Ich würde heute und damals, wenn ich gesund wäre, Medizin studieren.

von Axel L. (axel_5)


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Man sollte auch nicht die heute aktiven Arbeiter als Masstab nehmen. 
Wenn die vor 20 Jahren angefangen haben, haben die heute teilweise noch 
nette unkündbare Verträge.

Wer heute als Bandaffe anfängt, dem geht es noch viel schlechter als den 
Ings.

Was bei denen aber reinhaut sind die steuerfrein 
Wochenend/Nachtzuschläge. Damit kommt mein Nachbar auf das gleiche Netto 
wie ich.

Gruss
Axel

von Pirat! (Gast)


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Bandarbeiter können auch sehr leicht gen Osten ausgelagert werden...

von nymrod (Gast)


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ich arbeite bei siemens im schaltwerk berlin

ich habe keine ahnung wie es bei den kollegen in köln ausschaut und ich 
bin auch nicht in die strukturen integriert zur ausschreibung und 
vergabe solcher stellen

da man aber am rande ja immer einiges mitbekommt:
ansich sind bei uns solche 1jährigen (betriebs-) praktika immer gesucht, 
genauso wie werksstudenten

desweiteren hat man bei siemens insofern man gewillt ist sich auch über 
den normalen rahmen hinaus einzusetzen gute aufstiegschancen
je flexibler und höher qualifiziert (FREMDSPRACHEN!!!!!!!!!!!!, fließend 
englisch ist da übrigens standard) man is desto besser schauts dann 
natürlich aus, vorallem wenn man auch bereit is im ausland zu arbeiten

im E-Tech bereich sind das momentan vorallem die türkei und ebend china, 
aber auch andere wachstumszonen

ein überzeugter Siemensindianer

von // (Gast)


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Ja und warum ist man so willkommen wenns um China geht?  Ja eben weil 
man dran arbeitet anderer Leute Arbeitsplätze genau dorthin zu 
verlagern!

von gast123 (Gast)


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> Was bei denen aber reinhaut sind die steuerfrein
> Wochenend/Nachtzuschläge. Damit kommt mein Nachbar auf das gleiche Netto
> wie ich.

Ha! bei mir sind das 15% nachtschicht zulage ... super!
die schichtzulagen werden, ich würde sagen in 90% der fälle, drastisch 
runter gefahren, oft wird das damit begründet das schichtarbeit im 
jeweiligen beruf einfach dazu gehört und da sagt sich der AG "warum soll 
ich meinen mitarbeiter für etwas gesondert belohnen, wenn es für ihn eh 
alltag ist" das ist ansich n ganz netter trick um die personalkosten zu 
drücken

von nymrod (Gast)


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> Ja und warum ist man so willkommen wenns um China geht?  Ja eben weil
> man dran arbeitet anderer Leute Arbeitsplätze genau dorthin zu
> verlagern!

weils da drüben millionen billiger arbeitssklaven für 
niederqualifizierte arbeit gibt die ordentlich angeleitet und 
organisiert werden wollen

ahja ... in unserem geschäftsegment (energieerzeugung, -übertragung, 
-schaltung) ist es traditionell nun mal so das man auch vor ort mit 
produktion vertretten sein muss, vorallem was niederspannung angeht sind 
die transportkosten teilweise einfach zu hoch als das man seine 
produktion global zentralisiert zumal dann auch die flexibilität flöten 
geht

dein kunde möchte morgen 20000 niederspannungsschalter? joa kein problem 
... schicken wir sofort los .... in ca 6-9monaten isses dann mit dem 
container in china .... da disqualifizierst du dich von vornherein ;)

ja es wird immer mehr vorproduktion nach china und andere 
billiglohnländer ausgelagert, aber komplet wird das ebend (zumindest bei 
uns und in vielen branchen ebend auch) NIEMALS möglich sein

meine mülltonne kann nunmal zb nicht von china aus geleert werden und 
der service am produkt vor ort beim kunden auch nicht ;)

der wind wird sicherlich rauer, aber zu sagen das wir als 
(industrie))nation aussterben is einfach zu kurz gedacht

von ingseinistoede (Gast)


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es geht ja hier nur darum, ob junge ingenieure heutzutage am arsch sind 
oder nicht. ich denke sie sind es. lieber was anderes studieren, wenn 
interesse danach besteht!

von Christian B. (casandro)


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Aber was hat denn das alles mit der Frage zu tun? Der Erstposter fragt, 
nach Gründen gegen ein Studium und ihr kommt da mit Arbeitsmarktthemen 
daher.

Wer sein Studium nur nach dem Arbeitsmarkt ausrichtet, der verdient die 
Arbeitslosigkeit. Man muss das studieren, was man will, denn im Beruf 
wird man wohl nur selten Erfüllung finden.

von omg (Gast)


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> denn im Beruf wird man wohl nur selten Erfüllung finden.

Wer sagt das denn? Ist dochn riesen Unterschied, ob ich was mache was 
mir Spass macht oder irgendeinen Bullshit!

von Christian B. (casandro)


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omg schrieb:
>> denn im Beruf wird man wohl nur selten Erfüllung finden.
>
> Wer sagt das denn? Ist dochn riesen Unterschied, ob ich was mache was
> mir Spass macht oder irgendeinen Bullshit!

Naja, die Realität sieht leider anders aus. So wirklich Spass macht 
Erwerbsarbeit nur sehr selten. Aber wenn man das machen kann was 
zumindest ungefähr in seinem Interressengebiet liegt dann ist es 
deutlich annehmbarer.

Wo Du wirklich Erfüllung finden kannst ist in einem Hobby. Und ein 
Elektrotechnikstudium ist sehr hobbytauglich.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Christian Berger schrieb:

> Wo Du wirklich Erfüllung finden kannst ist in einem Hobby. Und ein
> Elektrotechnikstudium ist sehr hobbytauglich.

Oder man macht sein Hobby zum Beruf - dann muss man nie wieder arbeiten 
:-)

Ich habe es nie bereut - ganz im Gegenteil: ich freue mich wirklich 
jeden Tag auf meine Aufgaben.

Ja, das gibt es tatsächlich.

Chris D.

von Gast (Gast)


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> Wer sein Studium nur nach dem Arbeitsmarkt ausrichtet, der verdient die
> Arbeitslosigkeit. Man muss das studieren, was man will

Das habe ich auch gedacht und habe aus Interesse E-Technik studiert. 
Nach fünf Jahren Bewerbungsmarathon habe ich es dann aufgegeben eine 
Stelle als Ingenieur zu suchen. Und da ich Hartz-IV nicht mit meinem 
Gewissen vereinbaren kann und mein Erbteil nicht verlieren will, mache 
ich jetzt einen Billigjob, der so wie es ausschaut zumindest die 
nächsten Jahre sicher ist. Eine Berufsausbildung habe ich leider nicht. 
Hätte ich anfangs einen handwerklichen Beruf gelernt, dann hätte ich 
schon mit 17 mein eigenes Geld gehabt und hätte mir mein eigens Leben 
aufbauen können. Ein Ingenieur hätte mich da finanziell selten 
eingeholt, da er durchschnittlich erst mit 30 mit dem Studium fertig ist 
und damit einen langen Verdienstausfall und Verlust an Freizeit hat.

Selbstverständlich muss man seinen Job auch nach dem Arbeitsmarkt 
ausrichten!

> ahja ... in unserem geschäftsegment (energieerzeugung, -übertragung,
> -schaltung) ist es traditionell nun mal so das man auch vor ort mit
> produktion vertretten sein muss,

Es ist doch nur noch eine Frage der Zeit, bis die Chinesen ihre 
Kraftwerke selber bauen. Der Anteil an Siemens wird da immer geringer 
werden und auch Siemens wird qualifizierte Entwicklungsarbeiten nach 
China verlagern, weil die Ingenieure dort billiger sind.

von omg (Gast)


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> Ich habe es nie bereut - ganz im Gegenteil: ich freue mich wirklich
> jeden Tag auf meine Aufgaben.

> Ja, das gibt es tatsächlich.

Chris, dann freu Dir doch ein zweites Loch in den Hintern :-)
Du gehörst zur kleinen Gruppe der erfolgreichen Selbstständigen,
dagegen stehen x Buden die vor die Hunde gegangen sind.
Leider gibt der Markt nicht genug her, als das sich jeder Jungingenieur 
selbstständig machen kann. Dazu gehört ne Portion Glück, die richtigen 
Kontakte und eine entsprechende Nische.

von omg (Gast)


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> Und ein Elektrotechnikstudium ist sehr hobbytauglich.

Wenn mein Nerd ist ja. Wenn man ein Mensch ist nein.
Als Hobby geh ich lieber Sport machen, oder male ein schönes Bild oder 
gehe ins Kino oder oder oder.
Aber mich nach der Arbeit noch weiter mit dem Kram zu beschäftigen da 
muss einer schon ne sehr harte Ingenieursau sein. Sind die Wenigsten.

von Realist (Gast)


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"Die Schieflage zeigt sich auch bei E-Technik-Beruf. Nicht daß dort
zu wenig Geld bezahlt würde, alle Statistiken weisen Ingenieure
als überpriviligierte Angestellte aus, sondern daß der Ingenieur
meint, immer noch mehr wert zu sein und selbst für den 3-fachen
Lohn einer Pflegekraft nicht arbeiten will."

Zuerst einmal möchte ich die Ingenieure in die Reihen der Akademiker 
einordnen. Dann möchte ich sagen, dass Akademiker in unserer 
Gesellschaft IMO zurecht ein gewisses Ansehen genießen, denn immerhin 
haben sie eine Hürde während der Ausbildung genommen und bestimmte 
Fähigkeiten unter Beweis gestellt. Dennoch ist es ja so, dass bestimmte 
Akademikergruppen eher mehr Ansehen genießen (Juristen, Mediziner, etc.) 
und manche deutlich weniger, z.B. Ingenieure.

Dann möchte ich noch sagen, dass man "Pflegekräfte" nicht mit 
Mini-Jobbern verwechseln sollte. Gut ausgebildete Pflegefachkräfte haben 
durchaus ein Einkommen, mit dessen Hilfe man sein Leben bestreiten kann. 
Vom dreifachen E-Ing.-Gehalt kann hier zumindest im Durchschnitt keine 
Rede sein.
Bei der ganzen Rechnerei sollte man auch tunlichst die Steuerprogression 
nicht vergessen, die es ermöglicht, dass das Netto-Gehaltsniveau eines 
Ingenieurs nicht allzu weit von anderen Berufsgruppen entfernt ist. Das 
ist OK, aber man sollte den Ingenieuren nicht per se ein übersteigertes 
Anspruchsdenken zuschreiben. Oder hast Du in dieser Diskussion hier das 
Gefühl. Ich sehe eher das Gegenteil, nämlich einen Haufen 
Minderwertigkeitskomplexe. Oh Mann, was sollen die Techniker dann erst 
sagen ;-)

Was außerdem bei der ganzen Diskussion komplett fehlt, ist in Bezug auf 
Zukunftsaussichten hierzulande der Blick auf andere Berufsgruppen. Ich 
denke, dass sich die hier schon genannte Gruppe der Bandarbeiter noch 
deutlich mehr Sorgen um ihre Zukunft machen muss. Neben den in den 
Medien immer wieder genannten "Millionen gut ausgebildeter" Ingenieure 
in Indien etc. gibt es prinzipiell Milliarden von Anlernkräften weltweit 
für die Bandarbeit. Aber das scheint irgendwie niemanden zu beunruhigen. 
Wie sich die Zukunft entwickelt, weiß niemand genau. Und wir sollten uns 
nicht noch weiter in den durch die Krise entstandenen Depressionsstrudel 
ziehen lassen. Hätte man 2007 hier Ingenieure nach ihren 
Zukunftsaussichten gefragt, wäre vermutlich ein deutlich anderes Bild 
entstanden. Also einfach mal den Ball flach halten und warten, was 
kommt.

von Mark B. (markbrandis)


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omg schrieb:
> Chris, dann freu Dir doch ein zweites Loch in den Hintern :-)
> Du gehörst zur kleinen Gruppe der erfolgreichen Selbstständigen,
> dagegen stehen x Buden die vor die Hunde gegangen sind.
> Leider gibt der Markt nicht genug her, als das sich jeder Jungingenieur
> selbstständig machen kann. Dazu gehört ne Portion Glück, die richtigen
> Kontakte und eine entsprechende Nische.

Quoted for truth.

von Realist (Gast)


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"Wenn mein Nerd ist ja. Wenn man ein Mensch ist nein.
Als Hobby geh ich lieber Sport machen, oder male ein schönes Bild oder
gehe ins Kino oder oder oder.
Aber mich nach der Arbeit noch weiter mit dem Kram zu beschäftigen da
muss einer schon ne sehr harte Ingenieursau sein. Sind die Wenigsten."

Hier muss ich leider deutlich widersprechen. Das eine schließt das 
andere doch nicht aus! Oder bist Du der Meinung, dass man nicht Sport 
treiben, Bilder malen und gleichzeitig auch noch ein wenig mit 
Elektronik basteln kann? "Ins Kino gehen" lasse ich als Hobby nicht 
gelten, denn kaum jemand wird mehrmals in der Woche ins Kino gehen. Als 
Hobby zählen für mich nur Dinge, mit denen man einen signifikanten Teil 
seines Lebens verbringen könnte. Und wer sitzt nicht gerne an trüben 
Novemberabenden in seinem Bastelzimmer? Und nein, deshalb kann man sich 
am WE trotzdem noch mit Freunden treffen und sich auch sportlich 
betätigen.

von Michael S. (msk) Benutzerseite


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Realist schrieb:
> 2.) Aus oben genannten Gründen wird ja langsam von Umlage- auf
> Kapitalfinanzierung umgestellt. Das funktioniert dann, so es keine
> unvorhergesehenen Ereignisse wie Hyperinflation oder Schlimmeres gibt,
> immer.

Als ob das etwas ändern würde. Ob Umlage- oder Kapitalfinanzierung - die 
Rente ist immer abhängig von den Leuten, die arbeiten und Werte 
schaffen. Wenn die Wirtschaftskraft sinkt, wirkt sich das automatisch 
auf den Wert der "angesparten" Renten aus. Die Umstellung von einer 
Umlagefinanzierung zu einer (privaten) Kapitalfinanzierung schafft vor 
allem den Versicherungen neue Geschäftsfelder und 
Verdienstmöglichkeiten. Ein wirtschaftliches Perpetuum Mobile ist das 
aber nicht.

von Mikrowellentechniker (Gast)


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> Hobby zählen für mich nur Dinge, mit denen man einen signifikanten Teil
> seines Lebens verbringen könnte.

Kleine Zwischenfrage: Ich schlage oft gerne bei mir auf der Couch nach 
der Arbeit. :-) Ist das auch als Hobby zu werten?

von Mikrowellentechniker (Gast)


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> Hobby zählen für mich nur Dinge, mit denen man einen signifikanten Teil
> seines Lebens verbringen könnte.

Kleine Zwischenfrage: Ich schlaFe oft gerne bei mir auf der Couch nach
der Arbeit. :-) Ist das auch als Hobby zu werten?

von Mikrowellentechniker (Gast)


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> Dennoch ist es ja so, dass bestimmte
> Akademikergruppen eher mehr Ansehen genießen (Juristen, Mediziner, etc.)
> und manche deutlich weniger, z.B. Ingenieure.

Das kannste wissen! Ich komme mir auf Arbeit inzwischen wie der letzte 
Hansel vor. Damit meine ich die Bedingungen unter denen ich arbeite 
nicht mal das Geld. Das hat auch was mit Ansehen zu tun. Wir Ingenieure 
sind die Arbeiterklasse der Gegenwart!

> Ich sehe eher das Gegenteil, nämlich einen Haufen
> Minderwertigkeitskomplexe.

So siehts aus! Wenn ich mir die ganzen Vögel bei mir auf Arbeit angucke.
Kannste inner Pfeife rauchen. Die kriegen nie ne Verbesserung ihrer Lage 
durchgedrückt weil sie alle abhängig von der Kohle sind die Pfeifen und 
weil die meisten keine dicken Eier haben. Mein Komplex ist inzwischen 
folgender:
einfach alle können mich am Arsch lecken und ich werde sobald ich kann 
kündigen, damit ich die nächste Karnickelbuchte kennenlerne :-)!
Karnickelbuchten-Kennenlernen ist nämlich auch ein Hobby von mir 
geworden, seit ich Ingenieur bin.

Schöne Grüße an die Pfeifen von "Superstudium.de" und "Think-Ing.de" ihr 
könnt mich mal gernhaben!

von MaWin (Gast)


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> Gut ausgebildete Pflegefachkräfte haben durchaus ein Einkommen
> Vom dreifachen E-Ing.-Gehalt kann hier zumindest im Durchschnitt
> keine Rede sein.

Schlag doch einfach nach:
Pflegehelfer: 28950, Krankenschweser: 34757, E-tech-Ing: 70500

> Das ist OK, aber man sollte den Ingenieuren nicht per se
> ein übersteigertes Anspruchsdenken zuschreiben.
> Oder hast Du in dieser Diskussion hier das Gefühl.

Ja.


Es gibt offenbar grosse Unterschiede in der Entlohnung, von 24000 bis 
100000 haben wir hier alles gehört, sicherlich gibt es auch Unterschiede 
in der Qualität der Ings, aber das Gejammer auf breiter Front erinnert 
mich an Ärzte, Architekten und Juristen.

Haste mal gehört, was ein Jurist meint, daß als Stundenlohn für seine 
Arbeit angemessen wäre? Die Leute leiden unter totalem Realitätsverlust.

Die Ärzte haben letztes Jahr 10% mehr erstritten, dabei gehörten sie 
schon zu den 5 bestbezahlten im Lande, und wollen dieses Jahr nochmal 
10% mehr. Die Gier ist unbeschreiblich.

Meinen Friseur, Fleischer, Kindergärtnerin hab ich noch nie jammern 
hören, und die kriegen wirklich karges Brot.

Ich glaube, hier im Lande hat es viele Leuten das Mass verzogen.
Wenn ein Ingenieur das doppelte verdient wie ein Arbeiter in seiner 
Firma finde ich kann er sagen: Das Studium hat sich gelohnt.

von Mikrowellentechniker (Gast)


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> Schlag doch einfach nach:
> Pflegehelfer: 28950, Krankenschweser: 34757, E-tech-Ing: 70500

Bullshit! Ich arbeite bei einem europäischen Marktführer und von 
unserern Ings unter 40 verdient niemand annähernd soviel Kohle. Es ist 
mir völlig
unbegreiflich wie diese Statistiken zu stande kommen. Ich kenne auch 
sonst niemanden, ob alt oder jung, der in diesem Bereich rangiert. 
Deswegen ist diese Statistik für mich absolut irrellevant.
Das Krankenschwesterngehalt ist eher der Orientierungspunkt für junge 
Ings.
Ein Arzt verdient nach der Statistik übrigens 140.000.
Stimmt aber auch nicht, in Berlin verdienen 30% der Ärzte weniger als 
ein
normaler Lehrer. Und man muss das auch immer relativ zur Ausbildungszeit 
sehen, und da schneiden wir jungen Ingenieure ganz beschissen ab, mit 
einer sehr unsicheren Zukunft.

> Das Studium hat sich gelohnt.

Das Studium muss sich lohnen. Sonst gibts bald keine gescheiten Leute 
mehr die sich das freiwillig geben. Dann könnt Ihr Inder holen, die die 
Arbeit hier machen oder es hat die letzte Zeit eine deutsche Industrie 
an der Spitze der Technologie gegeben. Mit dem, was die Gesellschaft den 
jungen Leuten momentan bietet, Leiharbeit, befristete Arbeitsverträge, 
erbärmliche Konditionen fährt sie einen Irrweg. Das wird sich bitter 
rächen. Das schwant auch langsam der Bundesregierung und der 
Industrielobby. Aber anstatt gehirnkranker Propaganda "superstudium.de" 
sollte mal was an den Realitäten verbessert werden.

> Meinen Friseur, Fleischer, Kindergärtnerin hab ich noch nie jammern
> hören, und die kriegen wirklich karges Brot.

Ich kenne ne junge Kindergärtnerin, die gerade mit ihrem Mann ein Haus 
baut. An sowas darf ich als junger Ingenieur, dem Geld und dem Zwang zur 
örtlichen Flexibilität wegen, gar nicht mal denken.

von Pirat! (Gast)


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Wir haben in DE ja keine natürlichen Ressourcen.
Das was wir haben ist Wissen bzw. Talente oder wie auch immer man es 
nennen will.

Ich finde jeder der schöpferisch tätig ist und dessen Kreationen hier im 
Land genutzt werden, sollte weniger Steuern zahlen als es jetzt der Fall 
ist, da es ALLEN im Lande zugute kommt.
Meistens jedenfalls, müsste man sich mal nen gescheites 
Verfahren/Kriterien zu ausdenken (Ing. Tätigkeit für Firma die im Inland 
produziert z.B. oder irgendwas in der Art)...

Umgekehrt sollten Banker die eh nur zocken oder (nicht ganz so schlimm) 
anderer Leute Geld gassi führen wie es Volker Pispers so schön 
ausgedrückt hat, doch bitte deutlich höhere Steuern zahlen damit auch 
andere was davon haben. Wäre dann insgesamt nur ne faire Umschichtung 
der Steuern.

von Christian B. (casandro)


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omg schrieb:
>> Und ein Elektrotechnikstudium ist sehr hobbytauglich.
>
> Wenn mein Nerd ist ja. Wenn man ein Mensch ist nein.
> Als Hobby geh ich lieber Sport machen, oder male ein schönes Bild oder
> gehe ins Kino oder oder oder.

Dann wäre BWL vielleicht doch besser für Dich gewesen. Elektrotechnik 
muss man leben.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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omg schrieb:
>> Ich habe es nie bereut - ganz im Gegenteil: ich freue mich wirklich
>> jeden Tag auf meine Aufgaben.
>
>> Ja, das gibt es tatsächlich.
>
> Chris, dann freu Dir doch ein zweites Loch in den Hintern :-)

Nana ;-)

> Du gehörst zur kleinen Gruppe der erfolgreichen Selbstständigen,
> dagegen stehen x Buden die vor die Hunde gegangen sind.

Das Verhältnis würde ich aus meiner Erfahrung heraus anders sehen (und 
ich habe sicherlich mit überdurchschnittlich vielen - gerade auch 
kleinen - "Buden" zu tun). Bei kleinen Buden gehen zumindest in den 
letzten fünf Jahren sehr wenige in die Pleite.

> Leider gibt der Markt nicht genug her, als das sich jeder Jungingenieur
> selbstständig machen kann.

Das sehe ich auch anders. Die Leute müssen nur mal die Augen aufmachen. 
Es gibt wirklich reichlich Krams, der entwickelt werden muss.
Ich bin überzeugt davon, dass jeder hier schon oft gedacht hat: "Warum 
gibt es so etwas noch nicht?"

> Dazu gehört ne Portion Glück,

Natürlich - das braucht man aber auch beim Spaziergang im Wald.

> die richtigen Kontakte

Dafür kann und muss man selbst sorgen - das kommt für halbwegs 
umgängliche Menschen mit der Zeit ganz automatisch. Als ich angefangen 
habe, hatte ich einfach nur ein gutes Produkt, das Leute haben wollten.

> und eine entsprechende Nische.

Die sollte jeder, der sich Ingenieur (oder auch Informatiker ;-) nennt, 
finden. Kreativität darf man bei dieser Berufswahl vorraussetzen.

Viel wichtiger als alle obigen Punkte ist vor allem eins, woran es 
vielen hier mangelt: Mut!

Der olle Notizzettel vom Beginn meiner Selbstständigkeit hängt hier 
immer noch an der Pinnwand:
"Zu allem Großen ist der erste Schritt der *MUT*" (J.W. v. Goethe)
wobei MUT zweifach unterstrichen ist.

Wenn ich bei einem Vorhaben zweifele, dann hilft dieser Zettel immer, zu 
sagen: "Jau, das ziehste jetzt durch".
Und bisher war die Entscheidung immer richtig.

Aber: auch wenn mal etwas in den Sand gesetzt wird. Zumindest wurde es 
versucht und aus Fehlern kann man durchaus eine Menge lernen.

Oder frei nach Brecht (ja, ich habs mit Sprüchen ;-):
"Wer wagt, kann verlieren. Wer nicht wagt, hat schon verloren."

Ich kann jedem nur empfehlen, sich mal mit einem Blatt und Bleistift 
hinzusetzen und Ideen und daraus eine fiktive Selbstständigkeit zu 
entwickeln, das einfach mal durchzuspielen.
Es muss ja auch nicht direkt reine Selbstständigkeit sein - aus einem 
festen Job heraus ist das viel einfacher (wobei ich aber direkt 
gewechselt habe).

Und hört auf, Angst vor den Horden von Asiaten zu haben. Erstens kochen 
die auch nur mit Wasser und zweitens ist bei denen dann Schluß, wenn 
Produkte Betreuung, Wartung, Reparatur benötigen. Schnelle flexible 
Problemlösungen und Ansprechpartner vor Ort sind den meisten Unternehmen 
und auch Privatkunden wichtiger als billig, billig.

Nicht: "Könnte, hätte, würde" .... MACHT es einfach!

So, es ist 9 Uhr, der Tag beginnt!

In diesem Sinne: haut rein, Jungs (und Mädels?)!

Chris D. (sollte Motivator werden ;-)

von hahaha (Gast)


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> Dann wäre BWL vielleicht doch besser für Dich gewesen. Elektrotechnik
> muss man leben.

So einen Blödsinn kann nur jemand erzählen, der keine Ahnung vom LEBEN 
hat.

von hahaha (Gast)


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> Es muss ja auch nicht direkt reine Selbstständigkeit sein - aus einem
> festen Job heraus ist das viel einfacher (wobei ich aber direkt
> gewechselt habe).

Ist super einfach, wenn man abends müde ist und von der ganzen 
Elektroscheisse den Halso voll hat.
Manmanman selten so realitätsferne Sachen gelesen.

von MaWin (Gast)


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> Es ist mir völlig unbegreiflich wie diese Statistiken zu stande kommen.

Na, du hättest es einfach nachlesen können.
Ich weiß, Recherche ist dir zuwider, drum hab ichs mal gemacht:
Das sind die Zahlen derer, die auf die Einkommensteuer den jeweiligen 
Beruf geschrieben haben. Da es Volkssport in Deutschland ist, beim 
Finanzamt sein Einkommen klein zu rechnen, sind die Zahlen sicher nicht 
höher als in Wirklichkeit. Und sie sind amtliche Zahlen, nicht vom 
hörensagen oder Statistik aus kleiner Grundmenge, sondern ALLE.

> Ich kenne ne junge Kindergärtnerin, die gerade mit ihrem Mann ein Haus
baut.

Du siehst, die verdient siher weniger als du, aber jammert nicht, 
sondern macht was draus. Die hat ihre Kinder in 20 Jahren gross, zahlt 
keine Miete mehr, während du als ewiger Jammerlappen merkst, daß deine 
Karriere zu Ende geht und nichts bei rausgekommen ist. Ja, es kann bei 
ihr auch schiefgehen, Scheidung, Kredit platzt, Offenbarungseid, aber 
sie traut sich was und du dir nichts.


Ja, du bist offenbar unterdurchschnittlich bezahlt. Ich weiß nicht, 
woran das liegt, aber wenn ich oben sehe, daß du als angeblich 
studierter Ingenieuer nicht mal schnell eine Quelle nachrecherchieren 
kannst, so wie ich das problemlos mal schnell konnte, dann hat es 
vielleicht seine Gründe.

von hm (Gast)


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MaWin:
so wie ich es verstanden habe, kennt er niemanden, der so viel verdient. 
Wieviele Leute, die hier mitlesen verdienen denn 70.000 Euro als 
Elektroingenieur? Und dann muss es auch noch welche geben die mehr 
verdienen. Solche Gehälter sind doch in den letzten 10 Jahren utopisch 
geworden.

von MaWin (Gast)


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@hm

Aber nicht bei ERA...mit allem kommt diese Zahl zusammen. Es sei 
denn,dein Chef beurteilt dich nur durchschnittlich.

von Axel L. (axel_5)


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>Wieviele Leute, die hier mitlesen verdienen denn 70.000 Euro als
>Elektroingenieur?

Mindestens einer. Der zieht den Schnitt sogar noch hoch.

Und dessen Kollegen auch überwiegend.

Aber ich kann mich nur MaWin anschliessen. Bei manchen Kommentaren hier 
(im Thread, aber auch im Forum) wird mir schon klar, warum diese Ings da 
nicht hin kommen. Wenn solche Leute dem Personalverantwortlichen beim 
Einstellungsgespäch gegenübersitzen, sinkt das Gehaltsangebot gleich um 
10k.

Gruss
Axel

von Hase oder Karnickel? (Gast)


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>Mein Komplex ist inzwischen folgender:
>einfach alle können mich am Arsch lecken und ich werde sobald ich kann
>kündigen, damit ich die nächste Karnickelbuchte kennenlerne :-)!
>Karnickelbuchten-Kennenlernen ist nämlich auch ein Hobby von mir
>geworden, seit ich Ingenieur bin.
Was meint ihr eigentlich mit der Karnickelbuchte? Großraumbüros, wo 
jeder Mitarbeiter einen mit Trennwänden abgeschirmten Platz hat? Die 
Trennwände links und rechts neben ihm wie Scheuklappen, damit er beim 
Renditeerwirtschaften nicht abgelenkt werden kann?
Ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass in vielen Unternehmen die 
Wertschätzung des Arbeitgebers gegenüber des Ingenieurs bei der 
Arbeitsplatzgestaltung unter aller Sau ist - auch wenn es nicht immer 
eine Karnickelbuchte ist.
Keine klimatisierten Räume, Fenster müssen auch vom im Sommer bei 
Affenhitze geschlossen bleiben, weil sonst der Werkskrach Telefonate und 
konzentriertes Arbeiten unmöglich macht plus lahme Rechner und schlechte 
Monitore.
Wer sich von zu Hause kein Ventilator mitbringt, sudelt sich das Hemd 
von oben bis unten voll. Dagegen sitzten die Verwaltungen in separaten 
Gebäuden, schattig, klimatisiert und fernab vom Werkslärm.
Wo die Arbeitsplätze sehr häufig ergonomisch ausfallen, ist bei den 
Konstrukteuren. Passende Stühle und Tische, klimatisiert, gute Monitore, 
schnelle Rechner aber Arbeitsplätze oft durch Trennwände hermetisch von 
der Umwelt abgeschirmt.

von Paul (Gast)


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>Was meint ihr eigentlich mit der Karnickelbuchte?

Manche nennen es trefflicher Pißbude!

von MaWin (Gast)


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> Autor: MaWin (Gast)
> Datum: 17.09.2009 11:40
> @hm
> Aber nicht bei ERA...mit allem kommt diese Zahl zusammen. Es sei
> denn,dein Chef beurteilt dich nur durchschnittlich.


Was war denn das jetzt für ein Troll?

Ja, jeder darf ins Namensfeld eintippen was er lustig ist,
doch JENER Beitrag war nicht vom 'echten MaWin', sondern
da wollte mir jemand was unterschieben. Bei dem Inhalt
allerdings wohl eher versehentlich, da hat er wohl
vergessen das Feld wieder zurückzustellen. Es interessiert
mich mal, wo sein wirklicher Trolleintrag steht.

Merkwürdige Leute laufen hier rum...

von JPM (Gast)


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Tja, und hat unter Umständen immer noch eine Menge Schulden. Die 
Faszination "eigenes Haus" war einmal.

von Axel L. (axel_5)


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>Tja, und hat unter Umständen immer noch eine Menge Schulden. Die
>Faszination "eigenes Haus" war einmal.

Ich habe meines in fünf Jahren bezahlt.

Gruss
Axel

von Hartmut Kraus (Gast)


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Ich hätte von jedem Poster gerne mal ein Bild, also wie er in 
Wirklichkeit aussieht. Dann könnte man das Geschriebene auf jeden Fall 
mal ein bisschen einordnen...

von Mark B. (markbrandis)


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Axel Laufenberg schrieb:
> Ich habe meines in fünf Jahren bezahlt.
>
> Gruss
> Axel

Ah, verstehe: Du hast ein Münchner Gehalt kassiert und Dein Haus in 
Norddeutschland auf dem flachen Land gebaut. ;-)

von Rudi (Gast)


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Ich rate keinem vom E-Technik Studium ab, wenn er schon in der Schule 
durch Leistung und Interesse gezeigt hat, dass er dafür das Zeug hat.
Verglichen mit anderen Berufen (Mediziner, Juristen, Lehrer)gibt es aber 
bedenkliche Nachteile:
1) Company language is english. Und damit ist man native speakern immer 
unterlegen.
2) Der Sprung in die Selbständigkeit ist schwieriger, weil die 
Kapitalkosten im allgemeinen höher als bei einer Praxisübernahme sind.
3) Die extreme Spezialisierung, die spätestens mit 40 Jahren zu einer 
fatalen Abhängigkeit führt.

Eine gute Orientierung ist auch mal zu schauen, was die besten Schüler 
in den Abiturklassen zu studieren anfangen. In meiner Zeit haben die 
sehr häufig Medizin studiert. Und wenn ich heute einen alten 
Klasskameraden in seiner Praxis besuche, dann muß ich sagen, dass es 
sich für den gelohnt hat. Schöne Büros/Sprechzimmer & ansehnliches 
Personal, und 10 Wochen Urlaub im Jahr, ohne jemand darum fragen zu 
müssen.
Heute werden sehr begabte Schüler vielleicht schauen, dass sie zu einer 
Investmentbank kommen, wer weiß?

von jaja (Gast)


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So siehts leider aus.
Wenn man Interesse für andere Berufe hat sind viele davon profitabler 
und machen auch viel Spass. ET ist eine verdammt wackelige Sache 
geworden, mit der man ein recht unsicheres Leben führt. Einen wichtigen 
Punkt hast Du noch vergessen: als Ing musst Du immer in irgendwelchen 
Ballungsgebieten leben, wo Firmen sind die deine hohe Quali überhaupt 
brauchen können.
Als Arzt, Lehrer, Jurist kannst du überall arbeiten.
Und nochwas: der Nachteil wenn das Alter kommt. Einen Juristen, Arzt, 
Lehrer wird niemals jemand wegen dem Alter diskrimminieren.
ET ist leider nicht zu empfehlen! Ich hab auch ET studiert, werde mich 
jetzt aber so gut ich kann umorientieren.

von MaWin (Gast)


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> 2) Der Sprung in die Selbständigkeit ist schwieriger, weil die
> Kapitalkosten im allgemeinen höher als bei einer Praxisübernahme sind.

Das halte ich für ein Gerücht.

> Als Arzt, Lehrer, Jurist kannst du überall arbeiten.

Quatsch, alles Berufe mit direkten, verantwortlichen für den Job 
wesentlichem Kundenkontakt, also perfekte Sprachkenntnisse notwendig. 
Als Ingenieuer stellt man dir ggf. einen Dolmetscher als Assistenten zur 
Seite, dann kommst du auch in China klar, Schrauben sind überall gleich 
(bis auf die rückständigen USA..)

von Andreas (Gast)


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>1) Company language is english. Und damit ist man native speakern immer
>unterlegen.

Nicht wirklich ein Problem.

>2) Der Sprung in die Selbständigkeit ist schwieriger, weil die
>Kapitalkosten im allgemeinen höher als bei einer Praxisübernahme sind.

Nö. Im Zweifelsfall kann man sich als Ing auch mit nicht mehr als einem 
PC selbständig machen.

>als Ing musst Du immer in irgendwelchen
>Ballungsgebieten leben, wo Firmen sind die deine hohe Quali überhaupt
>brauchen können.

Kenne einen Ing der in der Pampa lebt wo es nicht mal einen 
Wasseranschluß gibt...

von blabla (Gast)


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man sieht auch hier wieder, alles ganz einfach, alles nur Miesmacher und 
Looser ... wie heißt es schön; Du bist Deutschland.

Was den Threadopener betrifft; nicht fragen, sondern Etechnik studieren 
- wenn Du schon nicht weißt, was Du studieren willst.
.... Lotto spielen ja schließlich auch Millionen.

von jaja (Gast)


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> .... Lotto spielen ja schließlich auch Millionen.

Das Leben ist aber kein Lottospiel. Man sollte schon wissen auf welches 
Spiel man sich da einlässt als Ing. Falsch ist es auf jeden Fall das 
dumme Gesülz bei "superstudium.de" zu glauben.

von blabla (Gast)


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> Falsch ist es auf jeden Fall das dumme Gesülz bei "superstudium.de" zu
> glauben.

Laß Sie doch in den Glauben und selbst Ihre Erfahrungen machen ....

von jaja (Gast)


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Nein, ich schreibe hier weil ich den Schwachsinn vom Ingenieurmangel und 
das dumme Lobbygesülze nicht mehr ertrage. Diese Affen regen mich 
einfach auf.

"Spätestens wenn es um das Gehalt eines ausgebildeten Ingenieurs im 
Vergleich zu dem eines Betriebswirtschaftlers oder eines jungen 
Mediziners geht, wird klar, wer das Superstudium in der Tasche hat."
Quelle="wwww.superstudium.de".

von blabla (Gast)


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Ich habe es mittlerweile aufgegeben die sachlichen Argumente gegen ein 
Etechnik-Studium zu bringen, weil ich mich in der Minderheit sehe - da 
ist es  klüger zu schweigen und sein Wissen für sich zu behalten, denn 
gegen die Lobby und Hurra-Brüller hast Du sowieso keine Chance.
Das ist ein Kampf gegen Windmühlen, aussichtslos.

Du schreibst weiter oben etwas von Umorientierung, das würde mich 
interessieren, da ich mich nach meinen Etechnik-Studium ebenfalls 
umorientiere - wenn Du möchtest in einer persönlichen Email, da wir ja 
zum selben Ergebnis gekommen sind; neue Kontakte sind immer wichtig.

von Rudi (Gast)


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Sagte schon der Gründer der AEG, Emil Rathenau: "Ingenieure wird man 
nicht, die hält man sich.

Aber mal im Ernst, in fast jedem Beruf kann man es zu Reichtum bringen, 
wenn man ein geschäftstüchtiges Naturell hat. Der Clou ist halt - nicht 
nur in der E-Technik - , man muß möglichst die handgreifliche Arbeit 
anderen überlassen.
Leider scheint es in den Ingenieure-Berufen gehäuft Leute zu geben, die 
gerne anderen Leuten das Geld verdienen. Man sieht das schon wenn man 
die Lobbyarbeit der Mediziner, mit der von Ingenieuren vergleicht. Gibts 
überhaupt einen anderen bedeutenden Verband als den VDI bei den 
Ingenieuren?
Der Umstand ist in der Tat abschreckend.

von Gast (Gast)


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Welchen beruflichen Wertegang kann man heutzutage einem Abiturienten mit 
Mathe und Physik als Leistungskurs empfehlen, der Interesse an Technik 
hat?

von Rudi (Gast)


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Das kommt auf weitere Randbedingungen an.
Erfüllt dich es einfach so, technische Probleme zu lösen, dann
entscheide dich nach deinem Bauchgefühl. Dann hast du Freude an deinem
Metier und etwas Geld wirds dafür auch geben.
Willst du selbständig sein, dann mußt du dein Startkapital einschätzen,
Kontakte zu Selbständigen knüpfen. Etwas Jura studieren ist auch nicht
schlecht.Am besten man hat schon Verwandte, die selbständig sind, und
wenn sie nur einen Bäckerladen führen. Du mußt dich halt in viel mehr
Dingen schlau machen, als einer der nur im Labor sitzt. Dann mußt du
eine Geschäftsidee finden. Halt was Ausgefallenes, z.B. Taxiverleih der
mit allen europäischen Funksystemen kompatibel ist. Hat ein
Taxiunternehmen in Kopenhagen, Hamburg oder Amsterdamm einen
Fahrzeugausfall, dann bekommen die eines deiner Miettaxis innert 2
Stunden. Ein Geschick fähige Leute für den Job zu finden brauchst du
auch. Du willst ja nicht selber arbeiten, sondern Geld verdienen, oder?

von blabla (Gast)


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Der Tip von Rudi scheint mir falsch zu sein - schon die Fragestellung 
des Gastes impliziert Ratlosigkeit.
Wenn man in einer so grundlegenden Frage nicht weiß was man will, ist 
man nicht fähig sich selbstständig zu machen - jedenfalls nicht zum 
jetzigen Zeitpunkt.
Studiere doch Mathe oder Physik, wenn das Deine Leistungskurse sind und 
Dir diese Spaß machen, oder mache eines Deiner Hobbies zum Beruf, wenn 
das geht.
Ansonsten gehe zur Berufsberatung und lasse Dich da aufklären.

von jaja (Gast)


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> z.B. Taxiverleih der
> mit allen europäischen Funksystemen kompatibel ist. Hat ein
> Taxiunternehmen in Kopenhagen, Hamburg oder Amsterdamm einen
> Fahrzeugausfall, dann bekommen die eines deiner Miettaxis innert 2
> Stunden.

Omg. Du verstehst wohl was davon wie man profitable Geschäfte macht?!

von grueneohren (Gast)


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Ich habe Ingenieurinformatik (50 % Informatik, 50 % ET) studiert und 
habe sofort einen reizvollen Job gefunden. Vielen Mitstudis ging es 
ebenso - ich verstehe die Miesmache hier nicht!

Es muss immer Leute geben, die die Technologien von morgen austüfteln. 
Und bzgl. Superstudium: natürlich garantiert ein Ing.-Studium keinen 
tollen Arbeitsplatz, aber: die wirklich guten kompetenten Ings bekommen 
fast überall Jobs.

Das Problem ist nicht, dass es keine Ingenieure gäbe, sondern, dass es 
kaum gute bis sehr gute gibt. Wenn ich mir z.T. die Absolventen 
anschaue, dann wundert mich nix. Logisch dass die Industrie ruft.

Problematisch ist allerdings, dann man ab 40+ einen Nachteil haben soll 
- eben aufgrund des Alters. Das ist absurd und lächerlich. Ich bin noch 
lange nicht so alt, aber gerade strategisch, konzeptionell und 
analytisch sind ältere, erfahrene Ings Gold wert. Verstehe wer will, 
diesen Jugendwahn.

von Tommi H. (drmota)


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Des Volkes Meinung wird weiter wie in einer letztklassigen 
Schmierkomödie manipuliert. Ein gewisser Knoblauch gibt eine düstere 
Wirtschaftprognose von sich. Gut da wird er Recht haben. Aber im 
gleichen Artikel schwafelt er dass 80000 (+20000 zu letzten Meldungen 
von dort) Ingenieure irgendwo fehlen und hohe Wechselsummen (an wem ???) 
bezahlt werden um an ein Ingenieursexemplar zu gelangen. Das kann sich 
doch jeder  minderbegabte Volks- oder Hauptschüler zusammenreimen, dass 
das Unsinn sein muss was dieser Knoblauch von sich gibt.

Nicht umsonst gibt er den 4 Buchstaben ein Interview, um aus diesem 
Lesermillieu neue Studenten zu rekrutieren.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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hahaha schrieb:
>> Es muss ja auch nicht direkt reine Selbstständigkeit sein - aus einem
>> festen Job heraus ist das viel einfacher (wobei ich aber direkt
>> gewechselt habe).
>
> Ist super einfach, wenn man abends müde ist und von der ganzen
> Elektroscheisse den Halso voll hat.
> Manmanman selten so realitätsferne Sachen gelesen.

Komisch. Ich kenne mindestens vier E-Technik-Ings, die das geschafft 
haben.

Insofern ersetze bitte "realitätsfern" durch "ich krieg den Hintern 
nicht hoch".

Chris D.

von lustig (Gast)


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> Aber im
> gleichen Artikel schwafelt er dass 80000 (+20000 zu letzten Meldungen
> von dort) Ingenieure irgendwo fehlen und hohe Wechselsummen (an wem ???)

Eher gefriert die Hölle, als das Wechselsummen an so austauschbares frei 
verfügbares Getier wie einen Ingenieur gezahlt werden.

von aucheining. (Gast)


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> Komisch. Ich kenne mindestens vier E-Technik-Ings, die das geschafft
> haben.

Komisch ich kenne genau 0, die das geschafft haben. Komisch kennen wir 
wohl unterschiedliche Leute.

von aucheining. (Gast)


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> Es muss immer Leute geben, die die Technologien von morgen austüfteln.

Welche Technologie? Es ist doch jetzt schon mehr da, als wir 
brauchen/uns leisten können?

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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aucheining. schrieb:
>> Komisch. Ich kenne mindestens vier E-Technik-Ings, die das geschafft
>> haben.
>
> Komisch ich kenne genau 0, die das geschafft haben. Komisch kennen wir
> wohl unterschiedliche Leute.

Das ist sehr wahrscheinlich.

Die Frage ist: haben Deine Bekannten es überhaupt ernsthaft versucht?

Bei entsprechender Motivation ist es kein Problem, sich nebenher etwas 
aufzubauen.

Also: sei der Erste :-)

Chris D.

von MaWin (Gast)


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aucheining schrieb:

> Welche Technologie?
> Es ist doch jetzt schon mehr da, als wir brauchen/uns leisten können?

Ich befürchte, du hast wirklich den vollkommen falschen Job.
Den absolut falschen.

von Andreas (Gast)


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Gerade erst mit einem Mädel aus dem BWL-Bereich unterhalten, hat erzählt 
von Firmen wo 2/3 der Belegschaft Praktikanten sind, die teilweise 10 
Stunden täglich und am Wochenende ohne Überstundenausgleich arbeiten 
(müssen? wollen?); dann mit einem Maschinenbauer, der im Praktikum für 
200 Euro 9 Stunden am Tag Fließbandarbeit gemacht hat.

Ja, wir E-Techniker haben's schwer...

von Michael S. (msk) Benutzerseite


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Andreas schrieb:
> Gerade erst mit einem Mädel aus dem BWL-Bereich unterhalten, hat erzählt
> von Firmen wo 2/3 der Belegschaft Praktikanten sind, die teilweise 10
> Stunden täglich und am Wochenende ohne Überstundenausgleich arbeiten
> (müssen? wollen?); dann mit einem Maschinenbauer, der im Praktikum für
> 200 Euro 9 Stunden am Tag Fließbandarbeit gemacht hat.
>
> Ja, wir E-Techniker haben's schwer...

Heulsusen... :D :p

von Gast (Gast)


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> die wirklich guten kompetenten Ings bekommen fast überall Jobs.

Wie entscheidet man, wer gut ist? Ein Absolvent kann faktisch nichts. 
Der braucht erst einen Einstiegsjob, wo er seine Fähigkeiten entwickeln 
und beweisen kann. Aber den Einstiegsjob bekommt man nur mit Glück und 
ganz viel Vitamin B. Eine Einarbeitung kostet schließlich Geld, Geld das 
heutzutage keine Firma bereit ist zu investieren. Da jammert man dann 
lieber rum, läßt die Stelle unbesetzt und hofft, dass die Politik beim 
Import von billigen erfahrenen  Lohnsklaven oder der Verlagerung der 
Abteilung in ein Billiglohnland behilflich ist.

von JPM (Gast)


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Das mit dem Praktikanten kenn ich noch sehr gut. Bei den großen 
Konzernen ist das eine beliebte Strategie um Kosten zu sparen. Bisher 
funktioniert es auch sehr gut, da viele vom Export abhängig sind und die 
Binnenwirtschaft sie nicht tangiert.

von Rudi (Gast)


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Wenn die Medien derzeit einen Fachkräftemangel kolportieren, der sich in 
Zukunft immer mehr verschärfen soll, ist das unseriös und 
Lohnschreiberei für die Industrie. Allerdings sollte man nicht aus einer 
Trotzreaktion heraus sich jetzt deshalb gegen ein ET-Studium 
entscheiden. Falls(!) gerade der Schweinzyklus bedingt, dass die 
Erstsemesterzahlen stark zurückgehen, wäre das ein Argument persönlich 
dieses Studium anzugehen. Wie man mit diesem Studium dann in 5-10 Jahren 
dasteht, kann keiner prognostizieren. Fahren unsere Politiker die 
Gesellschaft Jelzin-mäßig an die Wand, studiere man am besten gar nicht. 
Dann wird man als Handwerker besser dastehen. Auch könnte es sich in 
Europa so entwickeln wie in den USA. Dort stellen Ausländer einen 
Großteil der Ingenieure und Naturwissenschaftler, und das sicher auch, 
weil die Amis wissen, wie man leichter mehr Geld verdient.

von Christian B. (casandro)


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Gast schrieb:
>> die wirklich guten kompetenten Ings bekommen fast überall Jobs.
>
> Wie entscheidet man, wer gut ist? Ein Absolvent kann faktisch nichts.

Ein guter Absolvent hat sich bereits neben und vor dem Studium mit der 
Materie beschäftigt. Natürlich hat er noch wenig Berufserfahrung, ich 
erwarte jedoch von jedem Absolventen dass er mir schnell beispielsweise 
einfache Operationsverstärkerschaltungen aufbauen kann. Es gibt 
natürlich auch die Absolventen, die keinen Lötkolben daheim haben!

> Der braucht erst einen Einstiegsjob, wo er seine Fähigkeiten entwickeln
> und beweisen kann. Aber den Einstiegsjob bekommt man nur mit Glück und
> ganz viel Vitamin B. Eine Einarbeitung kostet schließlich Geld, Geld das
> heutzutage keine Firma bereit ist zu investieren.

Dafür gabs zumindest bei uns das Praktikumssemester. Und ehrlich gesagt 
wäre das heute besser gewesen, wenn die mich nicht bezahlt hätten, da 
mir jeder Cent des Gehaltes vom BAFöG abgezogen wurde.

> Da jammert man dann
> lieber rum, läßt die Stelle unbesetzt und hofft, dass die Politik beim
> Import von billigen erfahrenen  Lohnsklaven oder der Verlagerung der
> Abteilung in ein Billiglohnland behilflich ist.

Ich weiß nicht in welchen Firmen Du Deine Erfahrungen sammelst. Das muss 
wohl Infineon oder BMW oder irgend so was sein. In normalen anständigen 
Firmen kommt so etwas garnicht in Frage. Nenn mir mal bitte ein 
attraktives Unternehmen welches die Entwicklung in ein solches 
Billiglohnland verschoben hat.
Nur mal als Beispiel: Grass Valley, renomierter Hersteller von 
Studiotechnik
http://www.thomsongrassvalley.com/about/eng/
OK, das sieht jetzt so aus, als ob die Teile der Entwiklung in die USA 
ausgelagert hätten, aber die Firma kommt ursprünglich aus diesem 
Billiglohnland, das zählt also nicht.

von Rudi (Gast)


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Jobs.
Wenn mein Bruttostundelohn von 60€ zwar schlicht ist, verglichen mit den 
200€ die einer bei McKinsey bekommt, dann wird mein Arbeitgeber schon 
erwarten dürfen, dass ich meine Aufgabe als etwas Bedeutenderes als 
einen Job betrachte. (McKinsey rechnet natürlich höhere Stundensätze bei 
ihren Auftraggebern ab. So etwa 1000$/Std.)

von JPM (Gast)


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Einsteiger verdienen bei Mc Kinsey ca. 60k€ brutto. Wer dort richtig 
absahnt, sind die Partner. Die haben Gehälter von deutlich über 1 Mio.€.
Übrigens, für 200€ im Monat ein Praktikum machen grenzt schon fast an 
Dummheit. Alles unter 1000€ würde ich ablehnen.

von Christian B. (casandro)


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MaWin schrieb:

> Übrigens, welche Partei wählt ihr denn am Sonntag?

Gibts denn eigentlich für Leute die wissen was das Internet ist noch 
eine andere wählbare Partei als die Piratenpartei?
Ich meine die nächste Regierung kann man sowieso nicht ändern, das wird 
entweder Schwarz-Gelb oder eine große Koalition, oder es wird eine SPD 
Regierung. Alles unterscheidet sich jetzt nicht wirklich. Das einzige 
was man jetzt tun kann ist dafür zu sorgen, dass die Piratenpartei oder 
eine andere kleine Partei mehr Wahlkampfhilfe für die nächsten Wahlen 
bekommt. Anderenfalls ist die Stimme praktisch verloren.

von angrying (Gast)


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> Übrigens, welche Partei wählt ihr denn am Sonntag?

ich wähle die republikaner oder ich geh gar nicht zur wahl.

von Christian B. (casandro)


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JPM schrieb:
> ... für 200€ im Monat ein Praktikum machen grenzt schon fast an
> Dummheit. Alles unter 1000€ würde ich ablehnen.

Das hängt vom Detail ab. Beispielsweise ist es bei den obgligatorischen 
Praktikumssemestern oft so, dass dir Dein Gehalt vom BAFöG abgezogen 
wird. Da ist es dann durchaus sinnvoll gratis zu arbeiten und dann viel 
später mal einen lukrativen "Beratervertrag" zu bekommen. :)

Bei freiwilligen Praktika sieht es natürlich anders aus. Die werden dann 
aber meistens als hochqualifizierter Ferienjob benutzt.

von NT-Ing (Gast)


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> Allerdings sollte man nicht aus einer
> Trotzreaktion heraus sich jetzt deshalb gegen ein ET-Studium
> entscheiden.

Seh ich anders, denn es geht um Risikominnimierung.
ET würde ich momentan als high-risk Studium kategorisieren. Da wird nur 
noch auf Sicht gefahren in der Wirtschaft.
Ein solides Lehramt oder Medizinstudium ist da eine andere Dimension. 
Und ich bin mir sicher es finden sich noch andere sicherere 
Studienfächer.
ET ist wirklich nur den Leuten zu empfehlen, die sich sonst für 
garnichts anderes interessieren.
Alle anderen sollten sich mal über die Zukunft der deutschen Industrie 
und die aktuellen Stellenangebote sowie die Arbeitsbedingungen für die 
heute unter 40 jährigen Ings informieren. Und ich wette danach fällt die 
Wahl nicht mehr auf ET..

von Christian B. (casandro)


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NT-Ing schrieb:
> ET ist wirklich nur den Leuten zu empfehlen, die sich sonst für
> garnichts anderes interessieren.

Absolut richtig! Andere werden es auch nicht schaffen! Elektrotechnik 
ist schwierig und erfordert Hingabe zum Fach. Das Problem ist, dass 
viele Leute, die eigentlich etwas anderes studieren hätten sollen, ET 
studiert haben und jetzt herumjammern, dass ja alles so schlimm ist. Das 
sind dann auch die Leute, die mit 40 Jahren darüber jammern, dass sie 
keinen Job mehr finden. Mal ehrlich, ich würde auch niemanden einstellen 
der ein Jahrzehnt nur stumpfsinnig seine Arbeit gemacht hat und nie 
privat über den Tellerrand in andere Bereiche der Elektrotechnik 
geschaut hat.

von NT-Ing (Gast)


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> Andere werden es auch nicht schaffen!

Schwachsinn. Ich hab ein Einser Diplom in Nachrichtentechnik 
interessiere mich aber trotzdem für einen Haufen andere Disziplinen. 
Vielleicht gerade weil ich so intelligent bin und mein ET-Studium ohne 
Probleme absolvieren konnte.

von NT-Ing (Gast)


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> der ein Jahrzehnt nur stumpfsinnig seine Arbeit gemacht hat

Stumpfsinnige Arbeit. Da kommen wir der Berufsrealität für angehende 
ETler schon ein Stück näher.

von Christian B. (casandro)


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NT-Ing schrieb:
>> Andere werden es auch nicht schaffen!
>
> Schwachsinn. Ich hab ein Einser Diplom in Nachrichtentechnik
> interessiere mich aber trotzdem für einen Haufen andere Disziplinen.
> Vielleicht gerade weil ich so intelligent bin und mein ET-Studium ohne
> Probleme absolvieren konnte.

Moment, wenn Du in vielen Bereichen der Technik und Wissenschaft aktiv 
bist, dann gibts da natürlich Synergieeffekte. Ich meinte damit 
eigentlich mehr die Leute, die nach hause kommen und dann nichts mehr 
geistig anregendes machen. So was gibt es auch.

von Christian B. (casandro)


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NT-Ing schrieb:
> Stumpfsinnige Arbeit. Da kommen wir der Berufsrealität für angehende
> ETler schon ein Stück näher.

Entschuldigung, das ist aber die Berufsrealität in jedem Beruf. Ich 
hab meine Karriere als Programmierer deswegen aufgegeben.
Was auch ein großes Problem ist sind Dinge für die man verantwortlich 
ist, aber keinen Einfluss darauf hat.

Das geniale am ET Studium ist, dass man, egal was für einen Scheißjob 
man auch immer haben mag, nach Hause kommen kann und dann etwas 
interessantes machen kann, weil man die geistigen Werkzeuge dafür 
erhält.

von Rudi (Gast)


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@ Christian Berger
Wie kommen Sie darauf, dass E-Technik im Vergleich mit anderen 
naturwissenschaftlich/technischen Fächern 'schwierig' wäre? Irgendwie 
habe ich das Gefühl, dass ihr Ideal der Industriemönch ist. Wie 
intelligente Leute ihr Berufsleben anpacken, könnte man diesem Link 
entnehmen:
http://de.wikipedia.org/wiki/Marilyn_vos_Savant

Also zuerst finanzielle Unabhängigkeit erreichen, und dann seinen 
intellektuellen Neigungen nachgehen. Zugegeben, bei den meisten von uns 
fehlt es halt an der Intelligenz oder der reichen Erbschaft.

von willi (Gast)


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> Ich weiß nicht in welchen Firmen Du Deine Erfahrungen sammelst. Das muss
> wohl Infineon oder BMW oder irgend so was sein.

Es war noch gar nicht lange her, da wollte fast jeder zu BMW oder 
Infineon. So ändern sich die Zeiten. Man weiß vorher nie wie es kommt.

von seb. (Gast)


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>> Wie entscheidet man, wer gut ist? Ein Absolvent kann faktisch nichts.
>
>Ein guter Absolvent hat sich bereits neben und vor dem Studium mit der
>Materie beschäftigt. Natürlich hat er noch wenig Berufserfahrung, ich
>erwarte jedoch von jedem Absolventen dass er mir schnell beispielsweise
>einfache Operationsverstärkerschaltungen aufbauen kann. Es gibt
>natürlich auch die Absolventen, die keinen Lötkolben daheim haben!

Du kannst als Personaler doch gar nicht beurteilen, was ein Absolvent in 
seiner Freizeit bisher gemacht hat und du hast auch nicht die Zeit und 
die Lust, das überprüfen zu lassen.
Dabei ist praktische Löterfahrung etwas, was man als Ingenieur wohl nur 
in ganz wenigen Fällen braucht.

von Interressierter (Gast)


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@Gerald Hellinghaus:

>Trotzdem ist die Differenziation das Gegenteil der Integration
>und damit immer ein wenig ausgrenzend, vereinzelnd ...

Gute Spruch:-)

B.T.W. Bist Du das dort:
http://www.xing.com/profile/Gerald_Hellinghaus

Hast ja ne coole "über-mich-Seite" :-)

Supi!

von pix (Gast)


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@ Christian Berger (casandro)

>> Da jammert man dann
>> lieber rum, läßt die Stelle unbesetzt und hofft, dass die Politik beim
>> Import von billigen erfahrenen  Lohnsklaven oder der Verlagerung der
>> Abteilung in ein Billiglohnland behilflich ist.

> Ich weiß nicht in welchen Firmen Du Deine Erfahrungen sammelst. Das muss
> wohl Infineon oder BMW oder irgend so was sein. In normalen anständigen
> Firmen kommt so etwas garnicht in Frage. Nenn mir mal bitte ein
> attraktives Unternehmen welches die Entwicklung in ein solches
> Billiglohnland verschoben hat.

Ich kann mich an Micronas erinnern, die vor ein, zwei Jahren die 
Entwicklung nach Shanghai verlegt haben. Viele von deren Ings stehen 
jetzt im Südwesten auf der Straße. Es waren wohl so über 700 hoch 
spezialisierte Leute dort in Freiburg beschäftigt. Das Unternehmen war 
recht solide und hatte technologisch jahrzehntelang viel zu liefern. 
Erst wurde der Firmensitz steuerbedingt in die Schweiz verlegt und jetzt 
die Auslagerung der Entwicklung. Mittlerweile geht die ganze Bude den 
Bach runter. Da bekam wohl jemand den Hals nicht voll genug.


@ seb. (Gast)

> Du kannst als Personaler doch gar nicht beurteilen, was ein Absolvent in
> seiner Freizeit bisher gemacht hat und du hast auch nicht die Zeit und
> die Lust, das überprüfen zu lassen.

Dann bist du als Personaler eine Fehlbesetzung. Wie willst du 
treffsicher eine Stelle besetzen, wenn du nichtmal einen Schimmer von 
den Anforderungen begreifst? Dann ist das Unternehmen bald dort, wo wir 
aktuell hinsteuern.

> Dabei ist praktische Löterfahrung etwas, was man als Ingenieur wohl nur
> in ganz wenigen Fällen braucht.

Würde ich so nicht unterschreiben. Willst du jedem Ing in der 
Entwicklung einen Lötgehilfen, sprich Facharbeiter an die Hand geben, 
den du dann separat bezahlen mußt? Das ist doch viel zu kompliziert, 
wenn mal eine Änderung in der Prototypenschaltung notwendig ist. Wenn 
einer keinen Plan von der Löterei oder mechan. Aufbau hat, wirkt sich 
das mit Sicherheit auf die Produktqualität aus.

von Tommi H. (drmota)


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Interressierter schrieb:
> @Gerald Hellinghaus:
>
>>Trotzdem ist die Differenziation das Gegenteil der Integration
>>und damit immer ein wenig ausgrenzend, vereinzelnd ...
>
> Gute Spruch:-)
>
> B.T.W. Bist Du das dort:
> http://www.xing.com/profile/Gerald_Hellinghaus
>
> Hast ja ne coole "über-mich-Seite" :-)
>
> Supi!

Das abf.cken (tolles neues deutsches Wort hier aber sehr zutreffend) 
sollte Gerald Hellinghaus besser an anderer Stelle. Ob potentielle 
Kunden die Wahrheit an dieser Stelle so interessiert glaube ich weniger.

Besser den Ärger hier oder woanders ablassen Gerald Hellinghaus.

von P. S. (Gast)


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Gast schrieb:
>> die wirklich guten kompetenten Ings bekommen fast überall Jobs.
> Wie entscheidet man, wer gut ist? Ein Absolvent kann faktisch nichts.

Zum Beispiel daran entscheidet man es - ein guter Absolvent kann schon 
was. Und das sieht man im Lebenslauf und man merkt es im 
Bewerbungsgespraech. In der Tat sieht aber der Lebenslauf von vielen 
Absolventen aus, wie ein schwarzes Loch: "War in der Schule, dann im 
Studium, hat immer getan, was auf dem Programm stand". Sonst nix. 
Gaehnende Leere.

von mik (Gast)


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Seid froh, wenn ihr etwas moderne Technologie studiert bzw. verstehen 
lernt. Kann wichtig sein, um im künftigen Überwachungsstaat Auswege zu 
sehen.

von Gast (Gast)


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Ist doch Unsinn. Wer ernsthaft studiert, hat keine Zeit für lehrreiche 
Aktivitäten während des Studiums die über die Pflichtpraktika 
hinausgehen. Und am Ende zählen für die Einstellung nur die möglichst 
kurze Studiendauer und die möglichst gute Note. Derjenige, der sich 
neben dem Studium weiter bildet, fällt also schonmal raus. Die tollen 
Personaler, die die wirklichen Qualitäten eines Bewerbers beurteilen 
können und nicht nur auf Note und Studiendauer schauen, gibt es in der 
Praxis nicht. Wer wird denn auch Personaler? Das sind doch Leute, die 
für richtige Arbeit zu dumm sind.

von Rolf (Gast)


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...oder zu schlau?

von Christian B. (casandro)


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Ach, kündigt doch alle eure Ingenieursjobs und fangt auch nicht an 
Elektrotechnik zu studieren. Dann bin ich der einzige Ingenieur in 
Deutschland und kann mehr Geld verlangen. :)

von (prx) A. K. (prx)


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Auffällig auch diese arrogante Hochnäsigkeit, mit der auf 
nicht-techische  Berufszweige herabgesehen wird. Wobei solche 
Hochnäsigkeit gepaart mit lautem Jammern mitunter schon slapstickmässig 
rüberkommt.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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A. K. schrieb:
> Auffällig auch diese arrogante Hochnäsigkeit, mit der auf
> nicht-techische  Berufszweige herabgesehen wird. Wobei solche
> Hochnäsigkeit gepaart mit lautem Jammern mitunter schon slapstickmässig
> rüberkommt.

Stimmt - ganz nach dem Motto: "Dem Ingeniör ist nix zu schwör"?

Die Würdigung der Leistung anderer scheint für viele zu schwer zu sein 
...

Chris D.

von Christian B. (casandro)


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Chris D. schrieb:
> Die Würdigung der Leistung anderer scheint für viele zu schwer zu sein
> ...
>
> Chris D.

Wobei das natürlich über Fachgrenzen immer schwierig ist Leistungen 
einzuschätzen. Das gelingt nur punktuell und man bekommt kein 
vollständiges Bild davon was der macht.
Und wenn dann so was dabei herauskommt wie bei unserem "Global Sales 
Director" der mal in die Entwicklung kam und fragte, warum denn, bei 
seinem Taschenrechner nicht das selbe herauskommt, wenn er +19% und dann 
-19% macht, dann macht das keinen guten Eindruck.

von JPM (Gast)


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Immerhin ist er "Global Sales Director"!

von P. S. (Gast)


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Gast schrieb:
> Ist doch Unsinn. Wer ernsthaft studiert, hat keine Zeit für lehrreiche
> Aktivitäten während des Studiums die über die Pflichtpraktika
> hinausgehen.

Es kann hier natuerlich jeder nur ueber sein eigenes Studium reden. Aus 
meiner Erfahrung kann ich dir sagen, dass die Meissten genug Zeit neben 
dem Studium hatten. Nur fuer Viele war das Studium eben nur Ausbildung, 
echtes persoenliches Interesse nicht da. Und eben den Schluss zieht man 
dann auch bei so einem Lebenslauf.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Christian Berger schrieb:
> Chris D. schrieb:
>> Die Würdigung der Leistung anderer scheint für viele zu schwer zu sein
>> ...
>>
>> Chris D.
>
> Wobei das natürlich über Fachgrenzen immer schwierig ist Leistungen
> einzuschätzen. Das gelingt nur punktuell und man bekommt kein
> vollständiges Bild davon was der macht.

Das ist der Punkt - oftmals sind es einfach nur Mutmaßungen über den 
"lauen Job", für den er viel Geld erhält.

> Und wenn dann so was dabei herauskommt wie bei unserem "Global Sales
> Director" der mal in die Entwicklung kam und fragte, warum denn, bei
> seinem Taschenrechner nicht das selbe herauskommt, wenn er +19% und dann
> -19% macht, dann macht das keinen guten Eindruck.

Der rechnet üblicherweise halt nur mit Nettopreisen :-)

Aber Spaß beiseite: man kann bei jedem Lücken im Fachwissen finden, über 
die ich sagen würde: "Du lieber Himmel, das muss der doch schon in der 
Mittelstufe gehabt haben."

Hauptsache, er verkauft gut.

Chris D.

von Solarier (Gast)


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@ Chris D. (myfairtux)

> Hauptsache, er verkauft gut.

Eben dies ist ein furchtbar schlechtes Maß. Nur weil einem MA über seine 
Tätigkeit direkt ein Umsatz oder Gewinn zugeschrieben werden kann, 
bekommt dieser ein höheres Ansehen in der Firma bzw. von der 
Führungsebene. Demzufolge meistens auch noch einen monetären Bonus 
obendrauf. Kein Wunder, daß mancher Entwickler Dienst nach Vorschrift 
schiebt.

@ Peter Stegemann (pst)

> Aus meiner Erfahrung kann ich dir sagen, dass die Meissten genug Zeit neben
> dem Studium hatten.

Dem kann ich wiederum nicht beipflichten. Sprichst du von FH oder Uni? 
Meine Erfahrung zeigt, daß man in einer FH überhaupt froh sein kann, die 
Laborvorbereitungen überhaupt zeitlich auf die Reihe zu bekommen. Das 
kann also kein gescheites Entscheidungsmittel sein, ob einer etwas 
nebenher macht. Und was machst du bitteschön, wenn der Student am Ort 
seiner Hochschule keine pssenden Betriebe für einen Nebenjob hat, für 
die Lebenserhaltung aber bei McDoof & Co. jobben muß? Woher weiß der 
Personaler das, wenn er den Lebenslauf durchblättert?

von itsMe (Gast)


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"Dem kann ich wiederum nicht beipflichten. Sprichst du von FH oder Uni?
Meine Erfahrung zeigt, daß man in einer FH überhaupt froh sein kann, die
Laborvorbereitungen überhaupt zeitlich auf die Reihe zu bekommen."

auch an der uni sieht es nicht besser aus. wenn man voran kommen will 
kann man seine freizeit (vor allem in den höheren semestern) vergessen.
aber es gibt auch viele, die sich die ruhe antun und dann halt estas 
länger brauchen ;-)

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Solarier schrieb:
> @ Chris D. (myfairtux)
>
>> Hauptsache, er verkauft gut.
>
> Eben dies ist ein furchtbar schlechtes Maß.

Für die Beurteilung seiner Leistung ist es aber das richtige Maß.
Das bezog sich auf die Taschenrechnerfrage darüber: er muss kein guter 
Mathematiker sein, er muss einfach gut verkaufen.
So wird es vielleicht deutlicher, was ich meinte.

> Nur weil einem MA über seine
> Tätigkeit direkt ein Umsatz oder Gewinn zugeschrieben werden kann,
> bekommt dieser ein höheres Ansehen in der Firma bzw. von der
> Führungsebene. Demzufolge meistens auch noch einen monetären Bonus
> obendrauf. Kein Wunder, daß mancher Entwickler Dienst nach Vorschrift
> schiebt.

Klar. Der Wert eines Entwicklers ist halt sehr schwierig zu beziffern. 
Bei Verkäufern hat man eben die Umsatz-/Kundenzahlen.

Mir fällt dafür aber auch kein wirkliches Maß ein.

Chris D.

von JPM (Gast)


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Die ersten beiden Semester mögen ein wenig stressig sein, aber 
spätestens dann hat der Student alle Zeit der Welt. Die Praktikaberichte 
werden einfach von den Vorgängern übernommen und die Zahlenwerte 
verändert. Dem Laboring. ist die Vorgehensweise zwar bekannt, aber egal.

von MaWin (Gast)


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> aber spätestens dann hat der Student alle Zeit der Welt.

Ich denke, das war mal, vor den verschulten Bachelor und Master
Studiengängen, bei denen es nur noch um Multiple-Choice Abhaken
geht, um Studenten in der kurzen Zeit durchpressen zu köennen.

Alle Studis meines Semesters, die in der Regelstudienzeit
abgeschlossen haben, haben leider keine Fachkenntnisse an der
Uni erworben :-(

von // (Gast)


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> ... $Sales ...

Ein gutes Produkt verkauft sich doch fast von selbst wenn diw Sales 
Droiden dem Kunden das Datenblatt und ein Demogerät unter die Nase 
halten.
Das man die dann deutlich besser bezahlen muss als diejenigen die das 
Gerät entwickelt haben verstehe ich ehrlich gesagt nicht.


Bei schlechten Produkten braucht man natürlich sehr gute Sales Droiden 
die besonders schön lächeln und super Geschichten erzählen können ... 
das ist klar das die dann teuerer werden ;-)

von Solarier (Gast)


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> Die ersten beiden Semester mögen ein wenig stressig sein, aber
> spätestens dann hat der Student alle Zeit der Welt. Die Praktikaberichte
> werden einfach von den Vorgängern übernommen und die Zahlenwerte
> verändert. Dem Laboring. ist die Vorgehensweise zwar bekannt, aber egal.

JPM, sagt das etwas über die Qualität deines Abschlusses aus? (wir waren 
ja schonmal bei einer ähnlichen Diskussion)
Wenn du die Sachverhalte der Labore verstehen willst, solltest du schon 
mal einiges selbst durchgerechnet haben. Das mündete nicht selten in 
Nachtschichten. Es gab auch schöne, versuchsbezogene Antestate. Dabei 
waren die mündlichen der reinste Spaß, wenn der Prof merkte, daß einer 
nicht vorbereitet war und ihn zur Sau machte...
Oder der Trafo-Kurzschlußversuch, als 2 Studenten das speziell 
gefertigte Einzelstück mit einem Hieb in die ewigen Jagdgründe 
überführten, weil Kurzschluß ja auch Kurzschluß ist... Hach, was hatten 
wir viel Freizeit, damals, als uns die Welt noch offen stand und jeder 
von den blühenden Arbeitsmärkten schwafelte... Haaach jaaa...

Bei den neuen Abschlüssen in heutiger Zeit mit bezahltem Studium und 
komprimiertem Stoff kann ich mir das erst rech nicht vorstellen Zeit en 
masse zu haben.

von JPM (Gast)


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Ich habe nie etwas durchgerechnet, wozu auch? Das ist schließlich nicht 
mein Hobby gewesen. Mit minimalen Aufwand das maximale erreichen, das 
war und ist meine Maxime.

von Solarier (Gast)


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Dann habe ich keine Fragen mehr, warum du jetzt nicht ingenieursmäßig 
tätig bist.

von mik (Gast)


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Hatte mein ganzes Studium einen 19h-Werksstudenten-Job. Hatte ich immer 
Zeit für. Alles Jammerlappen, die an billigen FHs in Laboren rumhängen 
und einfache Formeln nicht verstehen.

von Axel (Gast)


Lesenswert?

>Und am Ende zählen für die Einstellung nur die möglichst
>kurze Studiendauer und die möglichst gute Note. Derjenige, der sich
>neben dem Studium weiter bildet, fällt also schonmal raus. Die tollen
>Personaler, die die wirklichen Qualitäten eines Bewerbers beurteilen
>können und nicht nur auf Note und Studiendauer schauen, gibt es in der
>Praxis nicht.

Bullshit.

Wer sich neben dem Studium die richtigen Jobs/Projekte sucht, muss sich 
mit dem Personaler nur noch abgeben, wenn er seinen Firmenausweis 
abholt.

Da regelt das die Fachabteilung intern.

Gruss
Axel

von mik (Gast)


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So sieht es aus.

von Christian B. (casandro)


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Ich meinte eigentlich mit "nebenher selber was aneignen" weniger während 
des Studiums, denn da ist die Zeit wirklich knapp, sondern während 
seines ganzen Lebens. Ich habe die von den Grundlagen von OFDM 
beispielsweise wie so viele mit 10 Jahren gehört und mir seit dem immer 
wieder gedanken gemacht, wie dass denn funktioniert. Natürlich kommen 
dann die letzten Puzzlestücke oft erst mit dem Studium, nur viele 
grundlegende Dinge kann man sich schon früh überlegen. Man muss mit 
offenen Augen durch die Welt der Technik schreiten und immer neugierig 
sein. Man muss sich immer fragen, wie etwas funktioniert. Nur dann wird 
man guter Ingenieur.

von Galenus ein Reisender (Gast)


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Hallo Verwunderter, Leser,
das Problem ist nicht das Fach Elektrotechnik sondern die Möglichkeit 
des Abschlusses zu machen bzw. zu erhalten. Drüher gab es an den 
Universitäten der Länder in Europa:

1.Studium Generale
2. Studium Fundamentale
3. Lehramt
4. Diplom
5. Magister
6. Promotion
...
58.
Gerade die filigranität der Abschlüsse und Studiengänge in Deutschland 
und Europa bieten die Basis einer Bildungskultur auf hohem Niveau mit 
umfassender Allgemeinbildung zu bieten. Jedem Beruf und jedem Student 
seine Möglichkeit sich in seinem Leben und in seinem Studium das Wissen 
über die Universität bzw. Fachhochschule ... zu erschliessen. Heute hat 
man bei der Globalisierung nur den Master und den Bacheloer eingeführt 
aber hat den fatalen Fehler gemacht die anderen 58 Abschlüsse abzuhacken 
vom Baum der Bildung. Dies ist bei den Bildungsministern irgendwie noch 
nicht so ganz angekommen wird aber über Jahre und Jahrzehnte der 
Untergang und der Vorsprung und der Fortschrittrückgang sein.
Effekte sind:
z.B.
Lehramt EDV Fachdozenten ohne pädagogische Kenntnisse der Vermittlerung
Lehrer ohne Pädagogik
Studium Generale
Früher hatte eine Arzt z.B. Zahnarzt nicht nur die Behandlung von Zähnen 
sondern auch das Wissen der Kräuter, Krankheiten die im Mundbereich 
entstehen und auf den ganzen Körper wirken, Materialkunde von Nelkenöl 
bis hin zu Kankamon, Rosenöl, Lykion, Salzoliven,Myrrhe, Mastixharz...
Ein Apotheker war ein Arzt und nicht nur ein Verkäufer ohne Wissen und 
ohne eigenen Möglichkeit Arzneien zu erstellen und Salben zu machen und 
individuelle nichtrezeptflichtige Medizin für den Patieten anzufertigen 
ohne den Chemischen Namen zu kennen sondern nur die Krankheit.
...
Ein Zahnarzt erhielt von der Uni und von seinen Kollegen ein Buch oder 
Bücher und die bekannten Zahnwerkzeuge. Er war dem Eid des Hippokrates 
vereidet und nicht dem Eid des Mamon. Er baute eigene Werkzeuge und 
Verööfentlichte diese als Student oder Arzt und Betrieb Forschund und 
Entwicklung unabhängig von Herstellern und Unabhängig von Lobbyisten.
Er hatte die Möglichkeit als Arzt, Zahnarzt, Neurochirurg, Hals Nasen 
Ohrenarzt, Apotheker, Elektrotechnik HF Diathermie, Mineralogie, 
Historische Geschichte der Medizin, Gerätekunde mit tech. Datenblatt, 
sein Wissen im Studium zu erweitern und sich permanent Weiterzubilden. 
Nicht aus Unwissenheit kommen 30 Prozent der Krankheiten aus dem 
Mundbereich bzw. sind dort zu erkennen wenn man zum Zahnarzt hingeht und 
der nicht nur schaut sondern auch hinschaut. Der nicht nur hört sondern 
auch hinhört. Nicht nur riecht sondern auch ... nicht nur denkt sondern 
auch nachdenkt, nicht nur konstatiert sondern auch analysiert und ... Er 
machte aus seinem Handwerk eine Kunst. Er gab sein Wissen an Kollegen 
weiter. Er schaute über den Tellerrand hinaus. Er machte mit seinem 
Koffer reisen in andere exotische Länder wie z.B Kenia, Sanzibar, 
Taiwan, China, Mexico... Heilte, Lehrte und Lernte von den einheimischen 
Arzten,Heilern,... Er nutzte die Musik bzw. Lichte(NF+HF+...) um das 
Beste und geeigneste zum Wohle des Patieten zu finden und zu heilen.  Er 
kannte nicht nur die Schulmedizin sondern ... Er sagte nicht nur das ist 
wissenschaftlich nicht bewiessen sondern er machte eigenen Forschung, 
Entwicklung, Erfahrungen ... Er machte den Job zum Beruf. Er war offen 
für neues und Kritisch gegenüber Herstellern.

von P. S. (Gast)


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Solarier schrieb:

> Dem kann ich wiederum nicht beipflichten. Sprichst du von FH oder Uni?
> Meine Erfahrung zeigt, daß man in einer FH überhaupt froh sein kann, die
> Laborvorbereitungen überhaupt zeitlich auf die Reihe zu bekommen.

Ich schreibe hauptsaechlich ueber die FH, aber ich kenne schon auch 
Leute, die an Universitaeten waren.

> Das kann also kein gescheites Entscheidungsmittel sein, ob einer etwas
> nebenher macht. Und was machst du bitteschön, wenn der Student am Ort
> seiner Hochschule keine pssenden Betriebe für einen Nebenjob hat, für
> die Lebenserhaltung aber bei McDoof & Co. jobben muß?

Der unbedingt benoetigte Nebenjob ist die Universalausrede fuer Alles 
bei Studenten. Nur leider entspricht es einfach nicht der Realitaet, 
dass die Mehrheit der Studenten einen Job braucht. Das hat sehr oft mit 
sehr persoenlichen Entscheidungen zu tun, angefangen von der Wahl des 
Studienorts, der Wohnung, der Freizeitgestaltung und des gewuenschten 
Lebensstandards.

> Woher weiß der Personaler das, wenn er den Lebenslauf durchblättert?

Entgegen anderslautender Geruechte sind es nicht nur Personaler, die 
Lebenslaeufe durchblaettern.

von JPM (Gast)


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"Dann habe ich keine Fragen mehr, warum du jetzt nicht ingenieursmäßig
tätig bist."

Was glaubst du, wievielen Leuten der Beruf nur dem Broterwerb dient. Ich 
schätze, dass etwa 90% der Berufstätigen nur Dienst nach Vorschrift 
machen und sich weder für das Produkt noch für ihre Tätigkeiten 
sonderlich begeistern können.

von Hartmut Kraus (Gast)


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Ja, so ist es leider...

von Anagami (Gast)


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> Entgegen anderslautender Geruechte sind es nicht nur Personaler, die
> Lebenslaeufe durchblaettern.

Das kann ich bestätigen! In den meisten Fällen, so sieht die Realität 
nun einmal aus, werden die Lebensläufe bereits vor dem Personalleiter 
durch dessen Sekretärin gesichtet. Ein mir bekannter Personalleiter 
erzählte mir einmal, dass auf diese Weise bereits knapp 80% der 
Bewerbungen "vom Tisch" wären. Die Lebensläufe, die bei ihm ankämen, 
würden sich kaum noch in ihrer Qualifikation unterscheiden. Wer jetzt 
denkt, dass diese Verbleibenden genau studiert würden, der täuscht. 
Tatsächlich bleibt einem Personalleiter zeitlich meist nicht mehr als 
ein knappes Überfliegen der verbliebenen Lebensläufe. Da aber fast alle 
ihren Lebenslauf nach dem gelernten "Schema F" wiedergeben, werden in 
der kurzen Zeit die Bewerbungsschreiben bevorzugt, die in irgendeiner 
Weise von der bekannten 08/15 abweichen. Sei dies durch die Formulierung 
des Anschreibens (mehr) oder durch Leistungen im Lebenslauf (weniger). 
So sieht es meiner Erfahrung nach in vielen Betrieben aus.

von Michael S. (msk) Benutzerseite


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JPM schrieb:
> Was glaubst du, wievielen Leuten der Beruf nur dem Broterwerb dient. Ich
> schätze, dass etwa 90% der Berufstätigen nur Dienst nach Vorschrift
> machen und sich weder für das Produkt noch für ihre Tätigkeiten
> sonderlich begeistern können.

Du hast offenbar eine etwas verzerrte Wahrnehmung. Das erklärt auch 
Deine hier beschriebene Vorgehensweise während des Studiums und das 
Ergebnis.

von JPM (Gast)


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Ich denke eher du. Das ist um 2:31h aber auch kein Wunder. Abgesehen 
davon ist das Ergebnis gut, ich verdiene mit Sicherheit mehr als die 
meisten meiner Kollegen.

von oh (Gast)


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kann dir sagen, warum einige dagegen wettern: die wollen die konkurrenz 
nicht anwachsen lassen. ganz klarer fall von egoismus.

ansonsten: es spricht nichts gegen ein technik-studium, wenn lust und 
interesse daran vorhanden ist. auch finden sich in der zukunft jobs und 
möglichkeiten. wir leben in einer welt, in der ohne technikfreaks nichts 
mehr läuft. kein mediziner und kein bwler kann ohne uns.

nochwas: hier im forum ist die jammerlappen-quote extrem hoch.

von nenne (Gast)


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> kann dir sagen, warum einige dagegen wettern: die wollen die konkurrenz
> nicht anwachsen lassen. ganz klarer fall von egoismus.

das wäre zu einfach. ich wettere auch dagegen, aber nur weil ich meine 
erfahrung gerne anderen menschen weitergebe, damit sie nicht die selben 
fehler machen. dazu kommt, das auch mal ne andere meinung als 
"superstudium.de" geäussert werden muss, sonst verkommt unsere 
gesellschaft zu einem narrentheater. die lücke zwischen wunsch und 
wirklichkeit wird doch
immer grösser und das nicht nur auf dem ing-arbeitsmarkt.
mir persönlich ist es völlig wurscht, wenn noch mehr leute auf den 
überfüllten ing.-arbeitsmarkt kommen.
wenn dir die ka**e bis über die nasenspitze steht, ist es dir auch egal 
ob sie dann bis über die stirn steht, es kommt das selbe bei raus.

von oh (Gast)


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wen technologie interessiert, insbesondere elektronik und informatik, 
der soll das ruhig studieren. auch in der zukunft gibt es genügend 
möglichkeiten einen job zu finden  sich selbstständig zu machen  
fachfremd zu arbeiten.

denn, wo sind denn die alternativen?

mediziner im pharmakartell und der 2-klassen-gesundheit? nein danke. vor 
allem, der ruf des halbgotts in weiß ist schon seit einiger zeit 
verstaubt!

lehrer? wer sich im laufe des studiums zum erklärbär mausert, der kann 
nach einem mint-studium sehr schnell (mit paar zusatzkursen) als 
berufsschullehrer in beruflichen gymnasien, fachoberschulen, 
berufsschulen usw. anfangen. selbst der weg in die allgemeinbildenden 
schulen ist möglich - als quereinsteiger. man muss nur wollen.

bwler? ein studium, das nichts halbes und nichts ganzes ist. gute 
chancen heute nur noch mit min. 2 fremdsprachen und sehr viel 
internationalem rechts-know-how.

geistes- / sozialwissenschaften? nun, als lehrer vielleicht zu 
gebrauchen. in einer immer mehr verrohten gesellschaft aber auch kein 
traumjob.

jetzt zum mint-studium:
- naturwissenschaftliches fundament --> im neu anbrechenden 
informationszeitalter eine tolle schwimmweste im ozean des 
technologischen fortschritts!

von Solarier (Gast)


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JPM schrieb:

> Ich denke eher du. Das ist um 2:31h aber auch kein Wunder. Abgesehen
> davon ist das Ergebnis gut, ich verdiene mit Sicherheit mehr als die
> meisten meiner Kollegen.

JPM, wenn du dein Mechatronikstudium mit auswendiglernen und Lösungen 
abpinseln super abgeschlossen hast und im Anschluß mit Intraday-Handel 
von Aktien dein Geld verdienst, hat sich meiner Ansicht nach das Studium 
nicht gelohnt. Mit einem BWL-Studium wären du und der Staat billiger 
davongekommen. Kennst du den Investitionsunterschied zwischen einem BWL- 
oder Jura- oder anderem Buchstudiengang und dem eines Ingenieurs oder 
Mediziners? Wenn alle nur den Broterwerb mit fachfremden Tätigkeiten 
bestreiten, weil die Wirtschaft nach Verkäufern oder sonstigen hippen 
Leuten schreit, lohnt sich ein teures Studium für den Staat gar nicht. 
Aber wir sind ja gerade auf dem besten Weg dorthin. Was wird eine 
Hochschule, die neuerdings nach unternehmerischen Gesichtspunkten 
handeln darf, in Zukunft noch an Studiengängen anbieten, damit von den 
Studiengebühren noch was im Säckel bleibt?

> Was glaubst du, wievielen Leuten der Beruf nur dem Broterwerb dient. Ich
> schätze, dass etwa 90% der Berufstätigen nur Dienst nach Vorschrift
> machen und sich weder für das Produkt noch für ihre Tätigkeiten
> sonderlich begeistern können.

Ja, genau nach BWL-Manier. Wer als Arbeitgeber seine Angestellten nicht 
fördert oder falsch einsetzt, bekommt auch nur das, was er verdient: 
Unausgereifte Produkte, die keiner will. Dann muß er sich ein Heer von 
Verkäufen mit Dienstwagen zulegen, damit die Kunden überhaupt was 
abkaufen. Die Scharen von schwarzen Audi A6 Kombi auf den linken 
Autobahnspuren zeugen von dem Trend.

von JPM (Gast)


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Ich habe nur die 200€ Semestergebühren entrichtet und mehr nicht. Von 
daher hatte ich keine finanzielle Einbußen. Warum sollte ich für wenig 
Geld in einem Ingenieurbüro tätig werden, wenn ich bequem von zu Hause 
mein Geld verdienen kann?
Wenn, dann sollten die Arbeitgeber anständige Gehälter zahlen, aber ein 
Gehalt von ca. 2300€ brutto im Monat ist absolut indiskutabel. Und als 
kurzfristig orienterter Mensch, interessieren mich daher etwaige 
Aufstiegschancen in 10 oder 15 Jahren nicht.

von Tommi H. (drmota)


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JPM schrieb:

> Wenn, dann sollten die Arbeitgeber anständige Gehälter zahlen, aber ein
> Gehalt von ca. 2300€ brutto im Monat ist absolut indiskutabel. Und als
> kurzfristig orienterter Mensch, interessieren mich daher etwaige
> Aufstiegschancen in 10 oder 15 Jahren nicht.

Wenn du an der Börse dem Zockerfieber verfallen bist dann solltest du 
dich eher mit Abstiegschancen beschäftigen. Denn die werden sehr hoch 
sein.

von JPM (Gast)


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Und du kannst das beurteilen? Dann erkläre mal...

von // (Gast)


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Vor allem sind die 10 Stellen auf gate für enginiers doch ein Witz...
Also von Ing Mangel kann man da wohl kaum reden.

von V.H. (Gast)


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Schlimm ist, dass immer gejammert werden muss...
wenn man das Leben eines Ing. mal vergleicht wie schwer es andre mit 
andren Berufen haben, muss ich bei dem Gejammere echt manchmal den Kopf 
schütteln.
Also ich kenne keinen Beruf, der soviel Spass macht und wo sowohl 
analytisches als auch kreatives Denken dahintersteckt und man noch dazu 
so gut verdient wie in dem Beruf.
Ausserdem hat man (als Entwickler zumindest) seine Ruhe vor nervenden 
Kunden, die ständig über irgendein geschäftliches Zeug reden wollen 
(damit müssen sich Projektingenieure durchschlagen) und mit ein paar 
guten Facharbeitern im Team, die auch von selbst Denken und auf Lösungen 
kommen können hat man sowieso keine Sorgen mehr.
Ausserdem kann man damit rechnen, dass man jeden Abend in seinem trauten 
Heim wieder landet und nicht sonst wohin fliegen oder fahren muss wie in 
anderen Berufen....

aber gut mein Fazit beruht hauptsächlich auf den klassischen Ingenieur 
in der Entwicklung...
bei Projektleiter, Wirtschaftsingenieuren, Produktionsleiter usw. fällt 
glaub ich noch einiges weg..

von Solarier (Gast)


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V.H. schrieb:

> Also ich kenne keinen Beruf, der soviel Spass macht und wo sowohl
> analytisches als auch kreatives Denken dahintersteckt und man noch dazu
> so gut verdient wie in dem Beruf.

Wie alt sind deine Erfahrungen? Hast du dich schonmal mit den aktuellen 
Arbeitsbedingungen beschäftigt? Offensichtlich nicht so recht, was?!
Du beschreibst die idealen Bedingungen eines Ingenieurs, die vor einigen 
Jahren noch zutreffend waren und mit denen heute junge Leute in die 
Ing.-Studiengänge gelockt und verblendet werden. Die Welt sieht seit 
einiger Zeit aber sehr viel anders aus. Freu dich, wenn es dir so gut 
geht, wie du beschreibst. Habe aber auch Verständnis dafür, wenn sich 
einige Ings über ihre schlechten Bedingungen zum Gehalt so manches 
Facharbeiters beschweren.

von Susi Susanti (Gast)


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Studiere die harten Sachen wie Informatik, Maschinenbau und E-Technik. 
Wenn du erfolgreich und schnell abschließt, hast du gute Karten auf dem 
Arbeitsmarkt. Personaler beeindruckt schon, dass man sowas 
anspruchsvolles studiert und wenn man das in Regelstudienzeit schafft, 
zeugt das von Fleiß, Ehrgeiz, Organisationsfähigkeit und Belastbarkeit. 
Das sind Sachen, die in fast allen Stellenanzeigen abverlangt werden.

Von den Master-Slave-Studiengängen halte ich persönlich nicht viel. In 
Informatik kann man sich um die schwierigen Themen (theoretischen 
Informatik) herummogeln, dank Master-Slave, was im Diplomstudiengang 
nicht möglich war.

von Susi Susanti (Gast)


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Ich habe mal mit einem Chinesen in einem Praktikum an der Uni 
zusammengearbeitet: Ich Informatikerin, er E-Techniker mit 
Regelungstechnik als Vertiefungsrichtung. Er hat sich überhaupt nicht 
eingebracht und gerade die erste Aufgabe betraf seine Disziplin: 
Regelungstechnik. Die lernt man als Informatiker normalerweise nicht. 
Ich habe mir aus dem Netz ein Skrip geladen und mir langsam die Theorie 
angeeignet und natürlich kam kein gutes Ergebnis dabei raus, weil ich 
nicht das erlernen kann, wofür der E-Techniker ein, zwei Semester 
Vorlesungen und Übungen investiert. Außerdem kam er immer zu spät, 
einmal sogar anderthalb Stunden.

Dabei hatte er gute Zensuren in Mathematik und war ein guter 
Schachspieler, aber die Arbeitsdisziplin und Selbständigkeit fehlte. 
Zensuren drücken vergleichsweise wenig über Absolventen aus. Ich war 
besser als so mancher meiner Komilitonen, obwohl die bessere Noten 
hatten: Ich hatte mehr Programmiererfahrung, wusste viel über Zeug, was 
nicht in Vorlesungen vorkam (z. B. Entwurfsmuster, C++, Lisp, 
Lambda-Kalkül), war aber keine so eifrige Bulimie-Lernerin. Ein bisschen 
Bewunderung kann nicht verhehlen, wie es manche immer wieder schaffen, 
eine Woche vor der Prüfung wie verrückt zu büffeln, eine 1 zu holen, und 
alles wieder vergessen. Ich kann es nicht, dafür habe aber nach über 
einem Jahr nach Beendigung meines Studiums viele Sachverhalte immer noch 
präsent. Ich habe immer gelernt und nicht nur in den Wochen vor der 
Prüfung.

von Solarier (Gast)


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Susi Susanti schrieb:

> Personaler beeindruckt schon, dass man sowas
> anspruchsvolles studiert und wenn man das in Regelstudienzeit schafft,
> zeugt das von Fleiß, Ehrgeiz, Organisationsfähigkeit und Belastbarkeit.

Wo lebst du denn? Da habe ich wohl immer mit den falschen Personalern zu 
tun gehabt...
Wenn einer das in der Regelstudienzeit schafft heißt das noch lange 
nichts. Im Gegenteil: Er/sie hat nur stupide den Stoff durchgeprügelt 
und nebenher nichts an Erfahrung gesammelt. Ein Personaler, der von 
sowas beeindruckt ist, hat selbst nicht viel drauf.

> Das sind Sachen, die in fast allen Stellenanzeigen abverlangt werden.

Oha, wenn du dich danach richtest, was in den Stellenanzeigen verlangt 
wird, und das auch noch draufhast, inklusive der verlangten, 
unvorstellbaren Berufserfahrung - schon ein Jahr nach deinem Abschluß - 
dann schätze ich dich als Übermenschen ein.

Kann es sein, daß du eine ziemlich stark eingefärbte rosarote Brille 
aufhast? Nach viel Erfahrung klingt mir das nicht gerade - eher nach 
Selbstüberschätzung.

von Susi Susanti (Gast)


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Dass man sich seine Zeit gut einteilen kann, ist wichtig und 
Belastbarkeit ist wichtig, auch wenn es oft wie Gedöns rüberkommt.

In meinem Fall war es so: Ein halbes Semester über Regelstudienzeit, 
Schnitt 2,0, sehr viele Prüfungen gemacht (vier, fünf Prüfungen über 
Durst), nebenbei für die Uni gearbeitet und ein Kompetenzprofil 
erweitert um die Sachen, die ich neben der Uni gelernt habe, 
insbesondere praktische Dinge, die in den Vorlesungen zu kurz kommen. 
Ich wurde zu einem großen, deutschen Unternehmen eingeladen und die 
beiden Herren vom Fachgespräch haben gesagt, dass sie beeindruckend 
fänden. Ich habe aber diese Stelle nicht genommen, weil ich keine Lust 
auf einen Bewerbungsmarathon hatte; es sollte ein zweites Gespräch 
folgen, worauf ich keine Lust hatte, weil selbst das noch unsicher war.

Übrigens gibt's auch nicht kompromittierendes über mich im Netz.

von wünscher (Gast)


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>es sollte ein zweites Gespräch folgen, worauf ich keine Lust hatte,

was ist das für eine logik?

eine gute firma wird jede gute position nicht nach dem ersten gespräch 
besetzen. wenn du so weiterdenkst, kriegst du nur eine stelle, die 
unbedingt zu besetzen ist und jeder genommen wird.

von Susi Susanti (Gast)


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Das ist gar keine Logik, weil das nichts mit Logik zu tun hatte. Ich 
hatte nun mal keine Lust, noch länger zu warten, endlich in Lohn und 
Brot zu kommen, deswegen wollte ich die Bewerbungsprozedur dort nicht 
weiter mitmachen, obwohl das Unternehmen sehr interessant war.

Meine Bewerbung fand ich sogar etwas dilletantisch, auch weil das Foto 
absolut misslungen war, obwohl vom Fotografen. Die luden mich trotzdem 
eingeladen, gerade weil es sie imponiert hatte, weil ich mein Studium so 
straff durchgezogen hatte. Die Bewerbung hatte ich noch vor meinem 
Diplom versandt.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Susi Susanti schrieb:
> Studiere die harten Sachen wie Informatik, Maschinenbau und E-Technik.
> Wenn du erfolgreich und schnell abschließt, hast du gute Karten auf dem
> Arbeitsmarkt. Personaler beeindruckt schon, dass man sowas
> anspruchsvolles studiert und wenn man das in Regelstudienzeit schafft,
> zeugt das von Fleiß, Ehrgeiz, Organisationsfähigkeit und Belastbarkeit.
> Das sind Sachen, die in fast allen Stellenanzeigen abverlangt werden.

Interessant, dass das Wichtigste fehlt: Wissen

Aber entsprechende Leute kriegt man dann auch - selbst schuld, die 
Personaler ...

Chris D.

von kongo_otto (Gast)


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Jetzt haben wir 2014, 5 Jahre später:
und?
- haben uns die Chinesen schon überrollt?
- sind die Job-Aussichten für ET'ler viel schlechter geworden?

Zum Originalthema:
Warum viele von ET Studium abraten, ist weil sie den
Aufwand für ein E-Technik-Studium nicht im richtigen Verhältnis
zum späteren Verdienst sehen.
Der Aufwand/Schwierigkeitsgrad ist deshalb so hoch, weils eben sehr 
abstrakt ist. Der Mensch hat eigentlich keine Sensorik fürs Elektrische.
Für Betriebswirtschaftliche Vorgänge hat man meist von kleinauf ein
viel besseres Gespür. Ebenso ist Mechanik zunächst
viel intuitiver.

Es gab bei uns auch ein paar wenige, die sich leicht im E-Technik 
Studium getan haben: Das waren alles "native" Elektrotechniker,
die entweder schon als 3-Jährige mit Transistoren rumgespielt haben
oder
Papa und Opa waren auch schon E-, Mech-Ing. oder Physiker

von mec (Gast)


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Und wenn das stimmt, was ich heute im Radio gehört habe, haben wir bald 
sehr viele Leute, die auf dem Papier Ings sind, aber nicht einmal einen 
Spannungsteiler Auslegen können, oder das richtige Wälzlager aussuchen 
können. Es sollen die Abbrecherquoten reduziert werden, und zwar mit dem 
Anreiz des Geldes für die Hochschulen. Also werden Leute die ungeeignet 
sind, aber wegen der Propaganda was technisches Studieren wollen, 
irgendwie bis zum Abschluß durch gereicht.

von Friedhofsvorsteher (Gast)


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Nanu, hab ich gestern Abend etwa vergessen abzuschließen?

Macht euch hinfort ihr Rüpel und lasst die Toten in Frieden Ruhen

von et (Gast)


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Im ET Studium hat man doch kaum was mit Strom zu tun.  Da helfen auch 
keine  Transistorkenntnisse aus der Jugend. Ein Studium ist keine 
Berufsausbildung.

Und ja die Chinesen und Inder haben uns überrollt. Wo wird in D noch 
gross entwickelt? Die Autofirmen vergeben die Aufträge an VDO oder Bosch 
und  dort wird  der Auftrag an einen Inder vergeben. In D wird im 
technischen Bereich seit Jahren doch nur Personal abgebaut. Vor 30 
Jahren betraf das nur einfache Tätikkeiten, heute ist auch die 
Entwicklung betroffen.

von Christian B. (casandro)


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mec schrieb:
> Und wenn das stimmt, was ich heute im Radio gehört habe, haben wir bald
> sehr viele Leute, die auf dem Papier Ings sind, aber nicht einmal einen
> Spannungsteiler Auslegen können, oder das richtige Wälzlager aussuchen
> können.

So weit sind wir schon, und die Industrie ist sogar schon darauf 
vorbereitet. Das ganze Qualitätswesen hat zum Ziel auch mit Idioten 
brauchbare Produkte entwickeln zu können. Die Entwicklung darf da nicht 
von so genannten "Helden" abhängig sein. So werden die Mitarbeiter 
genannt, die was drauf haben. Grob gesagt ist die Hoffnung, dass man die 
Entwicklung so stark bremst, dass selbst die dümmsten die Fehler 
bemerken.

Ein Ergebnis davon ist, dass wir auch heute noch Waschmaschinen oder 
Autos entwickeln können. Ein anderes Ergebnis ist, dass die Leute die 
was drauf haben aus solchen Unternehmen fliehen... wenn sie Glück haben 
in bessere Unternehmen, wenn sie Pech haben in den Selbstmord.

von et (Gast)


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Tätigkeiten grrr

von Musa Mus (Gast)


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et schrieb:
> Im ET Studium hat man doch kaum was mit Strom zu tun.

Unbelegte, völlig unrealistische privatmeinung

> Da helfen auch
> keine  Transistorkenntnisse aus der Jugend.

Unbelegte Privatmeinung.

Ein Studium ist keine
> Berufsausbildung.

Man studiert um den erlernten sein Geld zu verdienen - also 
Berufsausbildung.


>
> Und ja die Chinesen und Inder haben uns überrollt. Wo wird in D noch
> gross entwickelt? Die Autofirmen vergeben die Aufträge an VDO oder Bosch
> und  dort wird  der Auftrag an einen Inder vergeben.

Unbelegte, unrealistische privatmeinung.


> In D wird im
> technischen Bereich seit Jahren doch nur Personal abgebaut. Vor 30
> Jahren betraf das nur einfache Tätikkeiten, heute ist auch die
> Entwicklung betroffen.

Das verrät völlige Unkenntniss der Situation in Deutschland.

MfG,

von G. L. (lele)


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kongo_otto schrieb:
> Der Mensch hat eigentlich keine Sensorik fürs Elektrische.

Na klar hat er das, nur leider ist die Empfindlichkeit der Sensorik 
nicht so gut.

von Joachim B. (jar)


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keine Ahnung, man soll das studieren wo man Freude dran hat, dann wird 
man gut und wer gut ist findet immer einen Job, eventuell mit weniger 
Geld, aber macht Geld glücklich oder eher der Job der einem Spass macht?

: Bearbeitet durch User
von mec (Gast)


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Joachim B. schrieb:
> eventuell mit weniger
> Geld, aber macht Geld glücklich oder eher der Job der einem Spass macht?

Natürlich macht Geld Glücklich, speziell, wenn man zu wenig hat, um sich 
einige Wünsche erfüllen zu können, welche für andere selbstverständlich 
sind, weil sie 1000 mehr im Monat haben.
Nach dem Ersten Gebot, dreht sich alles um den Gott Geld/Kapital. Jeder 
der sagt, das Geld nicht wichtig sei, ist entweder ein Gotteslästerer, 
oder will selbst auf kosten anderer zur Pristerkaste aufsteigen, nach 
Methoden welche in der Kirche des Kapitalismus gelehrt werden. Jeden Tag 
steht ein dummer auf, man muss in nur Ausnehmen, und hoffen, dass er 
Mental stabil genug ist und überlebt, um noch mehr Rendite 
erwirtschaften zu können. Die, die einen dabei helfen, die unwissenden 
auszunehmen, muss man fördern, man darf sie aber nicht so sehr fördern, 
dass sie selbst zu den Bestimmern werden....

von Franz Eder (Gast)


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Geld ist nicht alles, aber doch (sehr) wichtig.

Ob man nun 120.000 oder 150.000 verdient wäre mir z.b. egal, aber bei 
36.000 oder 66.000, das ist schon ein deutlicher Unterschied!

Einen gewissen "Break-even" (der bei jedem anders liegt) sollte man halt 
erreichen.
Wer jeden Monat 1000 EUro sparen kann, der kann leicht sagen: Geld ist 
doch nicht alles, im Gegensatz zu jemandem der vielleicht 2 Jobs hat und 
trotzdem seine Familie gerade eben ernähren kann.

https://fbcdn-sphotos-h-a.akamaihd.net/hphotos-ak-prn1/q71/13589_721884351155879_1138662252_n.jpg

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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> Immer wieder lese ich hier dass Ing.-Studiengänge keinerlei Zukunft
> hätten usw. Insbesondere ET / Informatik. Warum? :(

Die Berufsaussichten sind sehr sehr Besch....................n , mit 35 
gehört man schon zum alten Eisen, desswegen finger weg von den 
sogenannten MINT Studiengängen ..

von Joachim B. (jar)


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mec schrieb:
> Natürlich macht Geld Glücklich, speziell, wenn man zu wenig hat, um sich
> einige Wünsche erfüllen zu können, welche für andere selbstverständlich
> sind, weil sie 1000 mehr im Monat haben.

ne Geld macht nicht glücklich auch wenn man 1000 oder 5000 mehr im Monat 
hat. Das kann man immer wieder lesen erfahren wo auch immer.

Wer meint das es fehlt um seine Wünsche zu erfüllen der sollte seine 
Strategie überdenken.

Mich würde immer das neueste breiteste Auto überfordern, ich müsste mir 
ja ständig ne breitere Garage suchen, auch wenn das lösbar wäre, 
breitere Strassen kann ich nicht bauen lassen.

Auch jedes Jahr das Wohnzimmer umzugestalten (oder lassen) um die neuste 
Dolby 12.3 zu installlieren würde nicht glücklicher machen.

Auch jede Fertigpizza kaufen zu können macht nicht glücklich, selber 
backen schon eher.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Joachim B. schrieb:
> mec schrieb:
>> Natürlich macht Geld Glücklich, speziell, wenn man zu wenig hat, um sich
>> einige Wünsche erfüllen zu können, welche für andere selbstverständlich
>> sind, weil sie 1000 mehr im Monat haben.
>
> ne Geld macht nicht glücklich auch wenn man 1000 oder 5000 mehr im Monat
> hat. Das kann man immer wieder lesen erfahren wo auch immer.

Vor allem sollte man aufhören, sich ständig mit anderen zu vergleichen. 
Ich hab eigentlich mit meinem kleinen Mikrokosmos hier mehr als genug zu 
tun - warum sollte mich da interessieren, dass der Nachbar einen neuen 
Porsche hat?

> Wer meint das es fehlt um seine Wünsche zu erfüllen der sollte seine
> Strategie überdenken.

Der sollte überhaupt erstmal erkennen, was im Leben wichtig ist.

> Mich würde immer das neueste breiteste Auto überfordern, ich müsste mir
> ja ständig ne breitere Garage suchen, auch wenn das lösbar wäre,
> breitere Strassen kann ich nicht bauen lassen.
> Auch jedes Jahr das Wohnzimmer umzugestalten (oder lassen) um die neuste
> Dolby 12.3 zu installlieren würde nicht glücklicher machen.

Ja, da kann ich (mittlerweile) nur noch schmunzeln. Mir ist es 
vollkommen wurscht, ob es da jetzt HDplus im Quadrat, Dolby 34.5 oder 
sonstetwas gibt. Die Filme und die Musik werden davon ja nicht besser.
Wenn ich den perfekten Musikklang haben möchte, dann muss ich mich eben 
selbst ans Klavier setzen :-) Oder man sucht einen Jazz-Keller auf.

> Auch jede Fertigpizza kaufen zu können macht nicht glücklich, selber
> backen schon eher.

Ja, am besten für oder mit Freunden zusammen. Spart einen Haufen Geld, 
macht viel Freude und führt zu wunderbaren Gesprächen.

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