Hallo, mein altes Bleilot ist nun alle. Ich will nun neues bestellen - hab mir überlegt dann gleich auf bleifrei umzusteigen. Hab nun gesehen dass es mehrere Sorten gibt (Menge an Silber usw...) Mit welchem habt ihr die besten erfahrungen gemacht. Bei welcher Temperatur lötet ihr? Brauche ich eine spezielle Lötspitze? Ach ja das ganze ist ausschließlich für mich privat! Danke
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Verschoben durch Admin
Bleifrei zur privaten Anwendung würde ich mir nicht antun ;)
Auch im industriellen Bereich muss bleifrei nicht sein, solange die Produkte nicht "in Verkehr" gebracht werden. Blei-Zinn lötet sich eben viel besser und greift die Lötpitzen weniger an. Grüße, Peter
Hallo Honk, nach RoHS-Frust mit Lot von R*** hab ich mich bei unserem Bestücker mit Lot von Solder Chemistry (SC RL 26H) eingedeckt. Lötet sich praktisch wie Zinn/Blei. Gruß, Thorsten
Honk schrieb: > Mit welchem habt ihr die besten erfahrungen gemacht. Bei welcher > Temperatur lötet ihr? Brauche ich eine spezielle Lötspitze? http://www.mikrocontroller.net/articles/L%C3%B6ten#Bleifreies_L.C3.B6ten Wenn du die Voraussetzungen erfüllst (geregelte Lötstation und eine Spitze mit genügend Wärmeleitfähigkeit), dann ist das alles auch zu Hause kein Problem, sofern du nicht gerade ein ästhetisches Problem damit hast, dass die Lötstellen halt nicht so glänzen. Lass dich also von den Unkenrufern nicht weiter stören, spätestens für die nächste Reparatur an aktueller Konsumgüterelektronik brauchst du das sowieso, da das alles bleifrei gelötet ist und man die Lote nicht mischen darf. Ich persönlich bin mit einem Weller-Lötkolben WSP81 zufriedener als mit dem alten Ersa Analog 60, aber das liegt vor allem daran, dass bei diesem Lötkolben selbst die dünnsten SMD-Spitzen kurz und gedrungen gebaut sind und dadurch eine sehr gute Wärmeleitfähigkeit besitzen. Für die Ersa habe ich Spitzen mit guter Wärmeleitfähigkeit nur mit recht breiter Spitze erhalten können. p.s.: Man braucht deutlich mehr Flussmittel als bei verbleitem Lot.
Thorsten Simon schrieb: > nach RoHS-Frust mit Lot von R*** hab ich mich bei unserem Bestücker mit > Lot von Solder Chemistry (SC RL 26H) eingedeckt. Tante Gugel findet dafür nichts. Was für eine Legierung ist das?
Also ich kann nicht so recht verstehen, warum immer alle jammern. Bleifreies Lot lötet sich bei mir eigentlich genauso gut wie bleihaltiges Lot. Das liegt zum einen daran, dass ich keinen dieser Weller Dachrinnen Lötkolben besitze sondern eine günstige Metcal Lötstation mit Spitze für bleifreies Lot. Und dazu benutze ich das etwas teuerere Lot von Felder, welches genau weis ich jetzt nicht aus dem Kopf. Alle teile stammen von RS-Online wo man auch wunderbar als privater Abnehmer einkaufen kann (Versandkostenfrei !!).
Jörg Wunsch schrieb: > spätestens für die > nächste Reparatur an aktueller Konsumgüterelektronik brauchst du > das sowieso, da das alles bleifrei gelötet ist und man die Lote > nicht mischen darf. Och, das geht ganz prima. Erstmal die alte Lötstelle mit Bleilot einsauen (verdünnen), dann kriegt man auch besser das alte Teil ausgelötet. Man braucht dann auch kein extra Flußmittel, das im Bleilot reicht völlig aus. Und man braucht keine Absaughaube für das agressivere Flußmittel des bleifreien Lots. Peter
Da ich "Inverkehrbringer" bin, muss es bleifrei sein. Nach vielen frustrierenden Versuchen gehts jetzt ganz gut: - Spitzentemperatur 360..380°C - Wichtig: Die grösstmögliche Spitze nehmen (Wärmeleitung) Meisselförmige Spitzen sind hier viel besser als kegelförmige bzw. bleistiftspitze - Noch wichtiger: ein guter bis sehr guter Lötkolben (Ersa i-Con) - Zinn: Stannol FLOWTIN TSC KS115 mikrolegiert, die Lötstellen glänzen sogar ein wenig; halogenhaltig aktiviert - das funktioniert auch bei oxidierten Kontaktstellen und "putzt" nebenbei den Lötkolben
Ich frage mich immer wieviel Tonnen Blei das Militär und die Jäger weltweit in der Natur legal verballern dürfen, ohne dass ein Hahn danach kräht. Wenn der Elektronikschrott mit neuer Technik professionell rezykelt werden würde und nicht in Afrika oder China abgekippt werden würde, wäre das Blei auch kein Problem. Für die Politiker ist es jedenfalls auch kein Problem wenn tonnenweise hochgiftiges Uran in militärischen Geschossen verballert wird (weil es eines der schwersten Elemente ist), welches beim Aufprall zu feinem Staub wird, der vom Winde verweht flächendeckend Leukämie und anderen Krebs erzeugt. In was für einer Welt leben wir eigentlich?
Der weltweite Anteil von Blei in der Elektronik liegt bei etwa 3%. Militärelektronik ist von der Bleifrei-Verordnung ausgeschlossen.
>Militärelektronik ist von der Bleifrei-Verordnung ausgeschlossen:
Blei wird aber in noch viel größerer Menge in Geschossen eingesetzt. Vor
allem in Geschossen zur gezielten effektiven Ermordung von Menschen bei
militärisch-humaninitären Einsätzen.
Peter Dannegger schrieb: > Erstmal die alte Lötstelle mit Bleilot einsauen (verdünnen), dann kriegt > man auch besser das alte Teil ausgelötet. Man bekommt das Teil doch bleifrei auch prima ausgelötet, warum also erst mit Blei versauen? > Man braucht dann auch kein extra Flußmittel, das im Bleilot reicht > völlig aus. Das ist ja wohl nun wirklich das kleinste Problem. > Und man braucht keine Absaughaube für das agressivere Flußmittel des > bleifreien Lots. Da ist auch mehr Panikmache dabei als nötig. Absaugen bringt sowieso nicht viel, sofern man es nicht sehr großflächig machen kann. Wenn schon, dann wegpusten. Das müsste ich aber bei bleihaltigem Zinn genauso machen, damit ich mir nicht die Linsen des Mikroskops mit den Flussmitteldämpfen vollsaue. Über den Sinn und Unsinn von bleifreiem Löten ist in der Vergangenheit genug gestritten worden, das müssen wir jetzt hier weiß Gott nicht wieder aufrollen. Fakt ist halt, dass für einen großen Teil der Elektronikgeräte das nun einmal vorgeschrieben ist, und dass es am Ende genauso gut funktioniert wie Löten mit bleihaltigem Lötzinn. Ordentliches Lötwerkzeug sollte man in der Elektronik wohl ohnehin besitzen, erst recht, wenn es in den Bereich SMD-Löten geht.
hirn schrieb:
> Blei wird aber in noch viel größerer Menge in Geschossen eingesetzt.
Das war aber nicht die Frage des Thread-Eröffners. Bitte diskutiere
dieses Thema in einem passenden Forum. Wenn du zum hier gefragten
Thema nichts beizutragen hast, dann lass es bitte.
wer jammert denn...? Ich kann und löte auch bleifrei, aber eben nur in Job, privat wüsste ich nicht warum ich mir das antun soll... es macht "keinen Spass" und kalte Lötstellen auf bleifrei gelöteten Baugruppen zu identifizieren ist oft nahezu aussichtslos... aber jetz is alles eco und RoHS Konform... ;) Schöne Neue Welt...
Xmega Rookie schrieb: > privat wüsste ich nicht warum ich mir das antun soll... es macht > "keinen Spass" Mir schon, und andere haben ja offenbar auch die Erfahrung gemacht, dass es mit dem passenden Werkzeug keinen nennenswerten Unterschied zum alten bleihaltigen Zinn gibt. Der einzige Nachteil ist, dass man sich beides hinlegen muss, solange man auch noch alte Bauteile rumliegen hat.
> privat wüsste ich nicht warum ich mir das antun soll... es macht > "keinen Spass" > Mir schon, und andere haben ja offenbar auch die Erfahrung gemacht, dass es mit dem passenden Werkzeug keinen nennenswerten Unterschied zum alten bleihaltigen Zinn gibt. Richtig- und glänzen tut's bei mir auch, sowohl wellengelötet als auch per Hand gebraten. > Der einzige Nachteil ist, dass man sich beides hinlegen muss, solange man auch noch alte Bauteile rumliegen hat. Warum? Ich repariere alte Baugruppen auch mit bleifreiem Lot, allerdings mit altem Gerät, um meine neuen nicht mit Blei zu versauen. Theoretisch kann man sogar verbleite Bauteile mit bleifreiem Lot verarbeiten und das Ganze ist dann RoHS-konform (Bleianteil unter 0,1%).
Bensch schrieb: > Warum? Ich repariere alte Baugruppen auch mit bleifreiem Lot, allerdings > mit altem Gerät, um meine neuen nicht mit Blei zu versauen. Nimmst du Reinzinn-Lot? Ich dachte immer, die silberlegierten vertragen sich nicht mit den bleihaltigen? Oder gehst du davon aus, dass das Blei so weit verdünnt wird, dass es keine Rolle mehr spielt? > Theoretisch kann man sogar verbleite Bauteile mit bleifreiem Lot > verarbeiten und das Ganze ist dann RoHS-konform (Bleianteil unter 0,1%). Ja, wobei ich bei vielen Halbleitern (galvanisch verzinnt) sogar annehme, dass da gar kein Blei dabei ist. Die Teile sind halt nur nicht deklariert auf ihren Bleianteil hin.
> Warum? Ich repariere alte Baugruppen auch mit bleifreiem Lot, allerdings > mit altem Gerät, um meine neuen nicht mit Blei zu versauen. > Nimmst du Reinzinn-Lot? Ich dachte immer, die silberlegierten vertragen sich nicht mit den bleihaltigen? Oder gehst du davon aus, dass das Blei so weit verdünnt wird, dass es keine Rolle mehr spielt? SN100C von Balver (99,3% Sn). Was Probleme machen könnte, sind Legierungen mit Wismut, wurden aber sehr selten benutzt. > Theoretisch kann man sogar verbleite Bauteile mit bleifreiem Lot > verarbeiten und das Ganze ist dann RoHS-konform (Bleianteil unter 0,1%). > Ja, wobei ich bei vielen Halbleitern (galvanisch verzinnt) sogar annehme, dass da gar kein Blei dabei ist. Die Teile sind halt nur nicht deklariert auf ihren Bleianteil hin. Richtig, aber darüber geben die Hersteller leider selten Auskunft. Oft sind es auch die Kunststoffe, die nicht RoHS-konform sind.
Bensch schrieb: > SN100C von Balver (99,3% Sn). Was Probleme machen könnte, sind > Legierungen mit Wismut, wurden aber sehr selten benutzt. Das heißt, die silberhaltigen Lote sind in der Hinsicht auch unproblematisch? Gut zu wissen.
> Das heißt, die silberhaltigen Lote sind in der Hinsicht auch
unproblematisch? Gut zu wissen.
Ich denke ja, aber ich verwende generell silberfreie. Die haben bessere
Eigenschaften, allerdings ist der Schmelzpunkt etwas höher. Und mit
Silberlot wird man schnell arm, wenn man mal 100kg für die Welle kaufen
muss....
Bensch schrieb: > Und mit > Silberlot wird man schnell arm, wenn man mal 100kg für die Welle kaufen > muss.... OK, das Problem habe ich nicht. ;-) Vielleicht probiere ich ja die Reinzinn-Variante auch mal.
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