Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik DIY Audioverstärker EMV Anfällig


von gast (Gast)


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hallo erstmal.

ich habe ein problem, und zwar ist mein selbstbau audioverstärker 
"leicht" emv anfällig.

der aufbau ist wie folgt:
das netzteil hat ein eigenes aluminiumgehäuse vom dem aus ein kabel in 
den eigentlichen verstärker geht (auch komplett aus aluminium)

die gehäuse sind jeweils geerdet (hauserde)
der verstärkerschaltkreis selbst hängt nicht am gehäuse... ich hatte mir 
eigentlich gedacht das dadurch das gehäuse wie ein schild wirkt und den 
verstärker abschirmt :/ es funktioniert auch aber nicht 100%ig (nichtmal 
80%ig :/)
jetzt stelle ich mir natürlich die frage woran liegt das?? besonders 
deutlich hört man wlan, handy und dect funkwellen
wlan knackt einfach nur
handys machen den standardton den man vielleicht noch aus der schule 
kennt :P
> mir ist klar das das hochfrequenzwellen sind die man nicht einfach so stoppen 
kann aber mein yamaha verstärker muckt ja auch nicht :/

ich weiß nich ob ihr noch andere angaben braucht wenn ja einfach 
fragen...

ich weiß echt nicht was ich noch probieren könnte :(


danke für eure hilfe

von Sebastian R. (sebr)


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Ein typisches Beispiel für feldgebundende Störungen sind die Geräusche, 
die ein GSM Telefon nahe einer Audioeinrichtung (z.B. Festnetztelefon, 
Radio, Autoradio) während eines Gespräches hervorruft. Der HF-Träger der 
GMS-Übertragung wird dabei niederfrequent (im hörbaren Bereich) nach dem 
Zeirmultiplexverfahren ein- und ausgeschaltet.Dadurch können 
Störspannungen in der Spule des Lautsprechers der Audioeinrichtung
induziert werden und Störgeräusche hervorrufen.
Ursache ist häufig mangelnde Abschirmung des Lautsprechers.

von Ulrich (Gast)


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Zum Teil kommt die HF wie es sich gehört einfach duch den Eingang. Man 
sollte also am Angang, noch vor dem ersten Transistor oder IC einen 
Filter haben, der wenigstens die ganz hohen Frequenzen (z.B. WLAN, 
Handy... UKW) rausfiltert. Da sind auch nur kleine Kondensatoren nötig, 
die aber dann an der richtigen Stelle angeschlossen sein müssen.
Beim Gehäuse muß man bedenken, dass schon ein kleiner Spalt realitv viel 
HF reinläßt. Es reicht wenn die längere Dimension nicht viel kleiner als 
die Wellenlänge ist. Die Erdung hilft gegen HF nichts mehr, das ist vor 
allem gegen 50 Hz brummen, und zur Sicherheit.

Einer meiner ersten Verstärker konnte sogar einen russischen Sender 
(vermutlich KW) empfangen - fast so gut wie das Radio. WLAN oder Handy 
gabs da noch nicht.

von Anja (Gast)


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Hallo,

die meisten Störungen werden wohl über die Leitungen in das Gehäuse 
kommen. Für Handy-Strahlung ist ein 1m-Kabel weit über Lambda-Viertel.
Üblicherweise ist zumindest der Signal-Gnd des Verstärker-Eingangs an 
Gehäusemasse angeschlossen. Dies kann aber leicht zu Masse-Schleifen 
(Brumm) führen. Alternativ könnte man den Signal-Gnd über einen kleinen 
Kondensator (ca. 1nF) an Gehäuse anschließen. Falls die Störung trotz 
Schirm in die Signal-Leitung einkoppelt kann dort ggf. auch ein kleiner 
Kondensator helfen. (Quellimpedanz und Frequenzgang beachten). Statt 
einer Drossel kann auch ein Serienwiderstand ca 1-10 kOhm direkt am 
Steckverbinder helfen.

von gast (Gast)


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danke schonmal für die vielen antworten.

ich versuche mal noch etwas konkreter zu werden

einen eingangskondensator habe ich drin allerdings nicht zur abschirmung 
von radiosignalen sondern zum schutz vor gleichspannung ich glaube 4,7uF 
warens :/

zu den erden:
signal und "leistungserde" also der "minus" pol
(oder nennt man das bei lautsprechern nullleiter?egal ihr wisst was ich 
meine...)
der box bilden bei mir die erde.
ich habe also die hauserde = gehäuse und meine verstärker-erde


>Es reicht wenn die längere Dimension nicht viel kleiner als
>die Wellenlänge ist.
hmm ich habe zwar spalten aber die sind wirklich sehr klein kein 
vergleich zu den überall angebrachten lüftungsschlitzen meines yamaha 
verstärkers :/

ich werde nochmal eine erdung der verstärker-erde am gehäuse 
probieren...


hier mal ein bild:
http://img15.imageshack.us/img15/8064/ampgy.jpg
>> die seiten sind nicht mehr offen sondern mit alublech verschlossen

von gast (Gast)


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nö das erden der verstärker erde an der hauserde (xD) hat leider, wie 
erwartet, nichts bewirkt.

bin mit meinen beobachtungen aber etwas weiter.
und zwar ist die induktion unabhängig vom signaleingangskabel und ich 
habe auch keinen einfluss auf die lautstärke wenn ich am 
lautstärkeregler drehe

da das signal aber sehr laut ist muss es vom chip verstärkt werden
> das signal wird also direkt am eingang eingefangen
oder
> das signal ignoriert den widerstand des potentiometers aufgrund der frequenz 
(was ich irgendwie stark bezweifle da man die frequenz hört und sie somit nicht 
allzu hoch sein irgendwas mit 150hz habe ich irgendwo gelesen)
> das bedeutet doch letztlich, das ich das problem damit beseitigen kann wenn ich 
entweder:
1. die induktion komplett unterbinde
oder
2. die induktion auf beide eingänge gleichstark wirken lasse (differenz 
verstärker)

wobei mir variante 1 besser gefällt :/

von Kai Klaas (Gast)


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Hallo (hast du auch einen Namen?),

solange du uns nicht einen Schaltplan oder zumindest ein Foto von den 
Innereien zeigst, wird dir kaum jemand wirklich weiterhelfen können.

Kai Klaas

von Kai Klaas (Gast)


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Hallo Ulrich,

>Einer meiner ersten Verstärker konnte sogar einen russischen Sender
>(vermutlich KW) empfangen - fast so gut wie das Radio.

Diesen Sender habe ich auch oft gehört. Bei mir war es "Radio Moskau". 
Ich habe ihn vor vielen vielen Jahren eingefangen, als ich meine 
Stratocaster mit einem LF356 aktivieren wollte...

Kai Klaas

von Hauke R. (lafkaschar) Benutzerseite


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hab mir auch mal bei nem schreibtischgroßen röhrenverstärker aufbau nen 
radiosender eingefangen ;) aber da war nix mit schirmung etc ;)

Aber zum Thema: Den kondensator den du meinst ist wie du schon richtig 
sagtest der Kondensator um gleichspannungsanteile zu blocken. Wenn du 
aber die Hochfrequenz blocken willst brauchst du einen Tiefpass (RC 
reicht hier) der entsprechend auf etwas mehr als 20kHz dimensioniert ist 
(um eben 20kHz nicht schon zu dämpfen, besonders wenn du in 
unterschiedlichen stufen mehrere hintereinanderschaltest kommt das zum 
tragen)

von Michael O. (mischu)


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Handy-/ WLAN-Signale haben Trägerfrequenzen im GHz-Bereich und können 
normalerweise nicht von einer NF-Schaltung verstärkt werden. Allerdings 
findet eine HF-Gleichrichtung an den Eingängen von langsamen 
Analogschaltungen statt, so dass Du ein Prima AM-Detektorradio aufgebaut 
hast. Leider reicht ein normaler Tiefpass am Eingang nicht aus (nur aus 
Bauteilen die hinreichend klein sind und im GHz-Bereich noch eine 
ausreichende Dämpfung machen) um das herauszufiltern.


1. Hast Du deinen PC  Kabelfernsehen  Satellitenanlage auch an der 
Anlage angeschlossen? -> Masseschleife mit zwei oder mehr geerdeten 
Komponenten.

2. Zieh mal das Audiokabel ab und teste ob Dein Gerät (im 
eingeschalteten Zustand) immer noch EMV-Anfällig ist.

2a. JA:  Dann fehlt dir sehr wahrscheinlich ein 230V Netzfilter um 
CommonMode Störungen zu unterdrücken.

2b. NEIN: Dann koppelst Du die Störungen über das Audiokabel ein. Wickel 
mal dein Audiokabel zum Test durch einen Ringkern. Ich würde auf ein 
mieses Audiokabel mit schlechter Abschirmung tippen.
Hier könnte ein Kabel mit zwei Innenleitern und einer Schirmung helfen.

von gast (Gast)


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Guten Morgen allerseits,

@michael O

1. nein habe ich nicht
2. habe ich schon > es ändert nichts
2a.ka der begriff sagt mir nichts. probleme habe ich wie gesagt aber nur 
sobald ein handy oä. in der nähe liegt und grade sendet. ansonsten ist 
alles still. radiosender kriege ich keine rein (ich vermute für die ist 
die schirmung des gehäuses dann doch stark genug)


schaltung kann ich natürlcih posten, ist kein geheimnis:
http://dogbreath.de/Chipamps/GainCardCopy/GainCardCopy.html

von Michael O. (mischu)


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Ok, wenn deine Schaltung so aufgebaut ist wie auf dem Bild, dann kannst 
Du nix machen, außer dein Handy nicht 1cm neben der Schaltung zu 
betreiben.

von gast (Gast)


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1 cm wäre schön...es sind eher 80cm :(

warum kann ich den ausgerechnet bei dieser schaltung nichts machen?

von Klaus D. (kolisson)


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hallo mann ohne namen,

hier ist der link auf das datenblatt des LM3886.

http://www.national.com/ds/LM/LM3886.pdf

auf der seite 6 des datenblattes siehst du eine musterschaltung.

in dieser schaltung siehst du einige bauteile, die mit einem "*" 
gekennzeichnet sind.  diese teile sollte man in ihrer relevanz nicht 
unterschätzen.

leider fehlen die in deiner schaltung alle.

also solltest du vielleicht nochmal nacharbeiten, bevor du dich über 
störungen wunderst.

gruss klaus

von gast (Gast)


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hmmm danke für den link das datenblatt kenne ich natürlich

aber die schaltung ist letztlich eine kopie eines kommerziell 
vertriebenen verstärkers. Von daher wundert mich das ganze ja so sehr :/
und ich will bezweifeln das ein 3k€ produkt diese schwächen aufweist :P

ich habe jetzt mal angefangen die kabel sauberer zu legen...lötstellen 
zu isolieren usw...
mal schauen ob es was bringt :/

von MaWin (Gast)


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> http://dogbreath.de/Chipamps/GainCardCopy/GainCardCopy.html

Im Prinzip ist der Aufbau recht sauber.
Da Zuleitungen verdrillt sind liegen sie parallal und störunempfindlich, 
da Bauteile ohne Platine direkt drangelötet sind, sind die Verbindungen 
so kurz wie möglich und keine Antennen.

Wir können ausschliessen, daß die Schaltung selbst eine Antenne ist.

Aber die Zuleitungen für Stromversorgung und Input/Output, und dort 
kommt wohl Hf rein und wird in der Schaltung gleichgerichtet. Du 
brauchst aber gar keien Hf :-) es reichen Audiosignale bis ca. 20 kHz. 
Also kannst du an Ein- und Ausgang Filter installieren, die berühmten 
Ferritklopse oder:

Ich würde an den Ausgang die auch im Datenblatt beschriebenen L und R 
mit 0.7hH und 10Ohm bauen, die beiden Stromversorgungen durch eine 
Drossel führen (bin och unentschieden ob Gleichtakt oder 2 Drosseln, 
nimm halt so was wie auch bei Schaltnetzteilen drin ist, die halten die 
A aus und dämpfen die Schaltreglerfrequenz), und am Eingang 220pF 
zwischen + und - machen wie im Datenblatt beschrieben.

Der Eingangskondensator von 4u7 ist etwas gross, von der Bauform her 
gross, und fängt sich Störungen ein. Ohne dickes Alugehäuse wäre der ein 
Problem, so vermute ich aber keine Probleme.


Daß ein LM3886 in so dicken Alugehäuse letztlch Betrug ist, ist dir aber 
hoffentlich klar...

von gast (Gast)


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wieso betrug?
sind gehäuse nicht meistens betrug? :P

das gehäuse ist aus rein optischen gründen so wie es ist :) ich mags 
gern etwas massiv ;) (das netzteil allein wiegt schon 5kg xD)

naja kühlen tut das ganze auch ganz gut, denn es wird schon 
handwarm...(der verstärker nicht das netzteil)

von MaWin (Gast)


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Betrug in dem Sinne, weil das Gehäuse mehr vorgaukelt, als an billigem 
LM3886 tatsächlich drin ist.

Beim Stromversorgungsentstörfilter tendiere ich zu Pollin 250315, 
ausreichend niederinduktiv um auch hohe Frequenzen dämpfen zu können.

von Kai Klaas (Gast)


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Da du keinerlei Bandbreitenbegrenzung zu hohen Frequenzen hin in deinem 
Verstärker hast, wundert mich garnichts.

Schalte mal zwischen Rg und dem nicht-invertierenden Eingang ein 
RC-Tiefpaßfilter von 4k7 und 220pF. Die Anschlüsse vom Kondensator sind 
hier kritisch, also mit kürzesten Verbindungen zum Eingang und zur 
Signalmasse!

Außerdem fehlt dir eine Hochfrequenzentkopplung an den 
Versorgungsspannungsanschlüssen!!! Die 2200µF helfen da garnicht, weil 
sie viel zu groß sind. Schalte auf jeden Fall jedem von diesen großen 
Elkos einen 220...470n Kondensator parallel. Viel kleiner darf der Wert 
nicht sein, da du sonst eine fiese Parallelresonanz erhälst.

Das sollte schon mal helfen. Falls nicht, hast du auf jeden Fall etwas 
ergänzt, was bisher in deiner Schaltung völlig gefehlt hat.

Kai Klaas

von gast (Gast)


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>Betrug in dem Sinne, weil das Gehäuse mehr vorgaukelt, als an billigem
>LM3886 tatsächlich drin ist.

naja wie gesagt verkauft wird dieser billige chip im Gaincard verstärker 
mit ~1500$ für den amp und noch mal etwa das gleiche fürs netzteil :p

und von der hifi branche wird das teil in höchsten tönen gelobt.

sachlich betrachtet heißt das im klartext für mich:
-es kommt musik in einer qualität raus die sich nicht von anderen 
verstärkern qualitativ unterscheidet.
>> das kann ich bestätigen!

das man nicht viel mehr als 50W rausbekommt ist natürlich klar aber man 
hört selten mit mehr als 20W von daher.....
>> bei normaler lautstärke zieht die kiste 6watt aus der steckdose

will man mehr kann man noch den lm 4780 nehmen (zwei 3668 in einem chip) 
der kann dann evtl. 80W ab (ka ich hab ihn nicht)


@kai
ich habe z.Z parallel an jedem 2200uF kondensator einen 100nF (ist das 
schon zuklein? :/)

den rc tiefpassfilter werde ich mir ansehen.

von MaWin (Gast)


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> naja wie gesagt verkauft wird dieser billige chip im Gaincard verstärker
> mit ~1500$ für den amp und noch mal etwa das gleiche fürs netzteil :p

Sag ich doch, Betrug.

> und von der hifi branche wird das teil in höchsten tönen gelobt.

HighEnder wollen betrogen werden.


Wenn die Schaltung im Original GainCard auch ohne die 'vergessenen' 
Bauteile laut Datenblatt aufgebaut ist, dann waren sogar Dilettanten am 
Werk.

von gast (Gast)


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die original schaltung ist so aufgebaut! ob dilettanten am werk waren, 
ich weiß es nicht...evtl. versteht der gute mann das ganze auch nur viel 
besser als wir (ich kann es nicht beurteilen)

der gute mann von dogbreath.de hat sogar einen verstärker mit nur 3 
widerständen auf lm3886 basis gebaut (also noch mehr teile weggelassen 
funktioniert auch :/)

hier wurde die original gaincard schaltung seziert
http://dogbreath.de/GainCard/GainCard.html


ansonsten stimme ich dir 100% zu..

high end audio hat nix mit audio zutun...der eigentliche klang wird als 
selbstverständlich hingenomme, verkauft wird imo nur die optik...frei 
nach dem motto was gut aussieht muss auch gut klingen. Röhrenverstärker 
dürften wohl das paradebeispiel sein...

der lm 3886 ist aber nicht nur subjektiv gut sondern auch auf dem 
papier...das er nichts kostet kommt mir natürlich entgegen...er hat halt 
den nachteil das man keine konzerthalle beschallen kann :P

zum gehäuse:
ich hatte einfach spass am basteln. im endeffekt hat mich das gehäuse 
exakt 0€ gekostet...
und ich stell mir nicht was hässliches ins zimmer ;]



naya
problem stays the same :/

kabellängen mäßig habe ich kräftig aufgeräumt usw... hat aber nichts 
verändert


gruß

von Kai Klaas (Gast)


Angehängte Dateien:

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>ich habe z.Z parallel an jedem 2200uF kondensator einen 100nF (ist das
>schon zuklein? :/)

100nF ergibt schon ein Impedanzmaximum von 2 Ohm bei 3MHz. Bei >=220nF 
bleibt es unter 1 Ohm.

Sehe ich das richtig (Bild im Anhang), daß die Entkoppelkondensatoren 
für die Betriebsspannung ihren Bezug zur Signalmasse über dieses lange 
dünne Drähtchen erhalten??? Das würde ja bedeuten, daß die 
Entkoppelkondensatoren hochfrequenzmäßig tot sind, oder? Also Null 
Entkoppelwirkung für HF??? Das darf ja wohl nicht wahr sein!

Kai Klaas

von gast (Gast)


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guten abend

vorweg das bild stammt nicht aus meinem verstärker!

zu meinem wissensstand
1 semester elektrotechnik, analog und digitaltechnik,sensortechnik
> hab kein etechnik studiert mein studiengang war nur etechnik angehaucht daher 
kenne ich mich mit hf technik und anderen spezielleren gebieten leider 0 aus :/

oookkkkeee los gehts:

>daß die Entkoppelkondensatoren
>für die Betriebsspannung ihren Bezug zur Signalmasse über dieses lange
>dünne Drähtchen erhalten???

kurz zur erklärung:
gespeist wir der verstärker mit einem netzteil welches 2 
gleichspannungsquellen liefert.

zwei drähte davon kurzgeschlossen liefern masse (die dicke stange/ die 
schwarzen leitungen daran)
einer plus x volt (geht auf den linken kondensator)
einer minus x volt (geht auf den rechten kondensator)

fazit jein die beiden kleinen kondensatoren hängen wirklich auf erde. 
Das lange kabel geht zur signaleingangserde die hängt also nicht direkt 
auf erde sondern ~0.3Ohm drüber (widerstand des langen kabels laut 
seiner page...bei gleichspannung vermute ich mal)

der sinn war seiner meinung nach der, das er die signalerde von der 
"leistungserde" abheben wollte, sodass es keine rückflüsse auf die 
signalerde gibt...obs was bringt ka
(im original verstärker ist das nicht so, das hat er sich selbst 
ausgedacht -> deshalb hab ichs auch ignoriert)
> bei mir sind die beiden erden zwar ebenfalls über ein kabel verbunden aber 
deutlich kürzer und dicker.... ging halt nicht anders
also mit der prämisse widerstand zumeiden und nicht zuschaffen

wie müsste es denn richtig sein?

ich werde morgen mal ein bild von meiner kiste reinstellen (mittlerweile 
ist das innenleben einigermaßen fotogen...wobei das im auge des 
betrachters liegt :P)


gruß und gute nacht

DANK an alle!
für eure mühe!
und die top und mit engelsgedult verfassten beiträge! :]

von Kai Klaas (Gast)


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Das Konstrukt mit diesem albernen Drähtchen wird ja nur gemacht, um zu 
verhindern, daß die heftigen und brummenden Elko-Ladeströme vom Netzteil 
nicht nur über die dicken verdrillten Drähte fließen, sondern teilweise 
auch über die NF-Kabel zum Vorverstärker und auf diesem Weg Brumm 
einkoppeln. Die Signalmassen sind ja zwei mal miteinander verbunden, 
über die schwarzen Netzteilleitungen und die NF-Kabel beim 
Vorverstärker.

Die beste Lösung ist die, daß du zwei völlig voneinander getrennte 
Netzteile verwendest, für jeden Kanal eines. Diese verbindest du, wie 
das Schema zeigt, mit den Elkos des jeweiligen Kanals. Hierbei aber 
nicht nur schwarz rot und schwarz gelb miteinander verdrillen, sondern 
auch diese ihrerseits verdrillten Kabel mit einander verdrillen, weil 
der brummende Ladestrom hauptsächlich durch das rote und gelbe Kabel 
fließt, also auch dessen Schleifenfläche klein gehalten werden sollte. 
Nochmals, das machst du für beide Kanäle vollkommen getrennt!

Die Signalmassen der einzelnen Bauteile verbindest du jetzt nicht mit 
der Cinchbuchse, sondern mit dem Massepunkt zwischen den beiden Elkos. 
Alle Massen eines Kanals werden sternförmig mit diesem Punkt verbunden.

Das Kabel von der Cinchbuchse zum Verstärker sollte abgeschirmt 
ausgeführt werden, wenn es länger ist. Den Schirm mit dem Massepunkt 
zwischen den Elkos verbinden.

Das Gehäuse von Netzteil und Verstärker verbindest du, wie im Schema, 
mit dem Schutzleiter, aus Sicherheitsgründen. Wenn du aber 
Schutzklasse-II Netztrafos verwendest, mußt du die Sekundärseiten, also 
die Signalmassen nicht mit dem Gehäuse, also Schutzleiter verbinden. 
Dies würde ich deshalb auch nicht tun, sondern die Signalmassen nur über 
einen Kondensator mit dem Gehäuse verbinden. Dazu eignet sich der Punkt, 
wo das NF-Kabel ins Gehäuse geführt wird, also beim Masseanschluß der 
isolierten Cinch-Buchse. Zusätzlich kannst du den Massepunkt zwischen 
den Elkos noch einmal mit einem Kondensator mit dem Gehäuse verbinden. 
Als Kondensatoren eignen sich nur hochwertige 10nF Typen, am besten mit 
1kV Spannungsfestigkeit, oder besser noch gleich Y-Kondensatoren, wenn 
sie ESD aushalten sollen.

Das gleiche machst du mit allen Netzteilleitungen. Einmal beim Netzteil 
selbst, und dann auch beim Verstärker. Direkt dort, wo die Kabel das 
Gehäuse verlassen oder betreten von jeder Leitung einen 10nF Kondensator 
direkt zum Gehäuse schalten. Die Verbindungen dieser Kondensatoren 
müssen so kurz wie irgend möglich sein!!! Jeder Millimeter zählt!

Beim Gleichrichter ebenfalls über jede Diode einen 10nF-Kondensator 
schalten. Hier am besten wieder Y-Kondensatoren verwenden.

Nochmal, die Signalmassen beider Verstärker sind vollkommen voneinander 
getrennt. Sie erhalten eine gemeinsame Verbindung nur über den 
treibenden Vorverstärker.

Kai Klaas

von Peter D. (peda)


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1.
Ein Schirmgehäuse bringt natürlich nur dann was, wenn Du es auch mit dem 
GND Deiner Schaltung verbindest.
Sonst ist es ne schöne Antenne für Störungen.

2.
Opamps haben einen Transistor und der eine Basis-Emitterdiode, ideal zur 
Demodulation von Störungen.
Ein Kondensator direkt vom Eingangspin gegen GND blockt die HF ab, 
probier mal 100pF.

3.
Die Graetzbrücke im Netzteil ist ein weiterer Demodulator für Störungen 
über die Netzleitung.
Zu allen 4 Dioden 33nF parallel, sollte dagegen helfen.
War früher eigentlich Pflicht in allen Verstärkerschaltungen.

4.
Ein Netzfilter ist in keinem Fall schlecht.

5.
Die Lautsprecherleitungen bifilar durch Ringkerne führen (3 Windungen).


Peter

von gast (Gast)


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werde es probieren danke.

von Audio Hans (Gast)


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Auch wenn das Thema alt ist, eine konkrete Frage dazu:

Kai Klaas schrieb:
> Beim Gleichrichter ebenfalls über jede Diode einen 10nF-Kondensator
> schalten. Hier am besten wieder Y-Kondensatoren verwenden.

Der Kondensator soll über die Dioden geschaltet werden?

Damit leite ich doch AC in der nachfolgenden Kreis, oder?
Oder wird der HF-Anteil so kurzgeschlossen?

von B e r n d W. (smiley46)


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Hallo Hans

Die Dioden des Netzgleichrichters werden zur HF-Störquelle, wenn sie 
nicht mit einem kleinen Kondensator 10nF - 100nF überbrückt werden. 
Außerdem können sie HF-Signale mit dem Netzbrumm modulieren. Dann hören 
sich viele Sender auf Kurzwelle an, als wären sie mit einem 50/100Hz 
Brumm überlagert.

Gruß, Bernd

von Audio Hans (Gast)


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Ok, das sehe ich ein, aber gesehen habe ich das noch nicht, dass die 
direkt überbrückt werden. Was ich halt habe und sehe sind 
Netzentstörfilter.

von Pong L. (Gast)


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gast schrieb:
> kurz zur erklärung:
> gespeist wir der verstärker mit einem netzteil welches 2
> gleichspannungsquellen liefert.

was ist den für ein Netzteil da dran? Hatte ähnliche Probleme mit einem 
kleinen Amp be- letztendlich war es das (Labor?)netzteil das mir alles 
zugemüllt hat.

von Audio Hans (Gast)


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Ich denke, ich werde das mit den Dioden und den Strömen mal simulieren. 
Denkt ihr, dass das prinzipiell geht? Also dass man herausbekommt, dass 
da was sendet?

Ich verstehe nämlich immer noch nicht zu 100%, warum die umschaltenden 
Dioden da Ärger machen? Dies haben ja selber eine gewisse Kapazität und 
schalten eigentlich weich.

Ist es deshalb weil es mal kurz keinen Stromfluss gibt, im 
Nulldurchgang? Nur das kann es ja eigentlich sein.

von voltwide (Gast)


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Ich habe inzwischen so einige Erfahrungen mit Handy-Störungen und 
Analog-Audio-Schaltungen sammeln können. Vorweg: Mein Test-Handy läuft 
auf dem D2-Netz, der Spektrumanalyzer findet es wieder bei 900MHz. Also 
hat eine Lambda-Viertel Antenne hier noch ganze 8cm Länge!

Störentfernungen von 40-50cm sind hier durchaus nicht ungewöhnlich.

Angeschlossene Leitungen zu verdrosseln mit den üblichen Ferriten hat 
selten was gebracht.

Die "Detektor-Schaltungen" waren immer analoge Eingänge (BE-Strecken von 
BJTs) oder Ausgänge (von OPVs etc). Die Antenne immer die induktive 
LeiterSchleife des Ein- oder Ausganges, also eine magnetische 
aufnehmende loop-Antenne.

Hier hilft am besten verdrosseln.

Teste mal folgendes:

-Eingangsverdrosselung: 1kOhm-Widerstand einfügen umittelbar zwischen 
IC-Eingang und dem Koppelkondensator
-Ausgangsverdrosselung: EMV-Ferrit-Drossel einfügen unmittelbar zwischen 
IC-Ausgang und LS-Kabel.

Bei diesen Frequenzen zählt JEDER MM an Leitungslänge!

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