Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Die marode Situation der MINT Absolventen in 2010


von Wilhelm F. (Gast)


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MINTler schrieb:

> dann braucht man auch
> nicht rumzujammern

Wie sagte man schon früher bei reicheren Dorfbauern: Der Jammerer hat 
keine Not? Und: Je mehr er hat, je mehr er will.

Die Wahrheit ist doch, daß die am meisten jammern, die am meisten haben. 
Oder? Z.B. Fachkräftemangel-Jammerei.

von Mine Fields (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Die Wahrheit ist doch, daß die am meisten jammern, die am meisten haben.

Dann müsstest du ja 10 Jobs haben.

von Wilhelm F. (Gast)


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Pius Domke schrieb im Beitrag #2625115:

> WIlhelm nutzt das hier als Gesprächstherapie. ;)

Da könnte was dran sein. Ist ja hier kein Stummfilm, oder?

von Warner (Gast)


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Hallo Leutz -
ich freue mich ennorm, dass mein Artikel zuviel Anklang fand, ich muss 
nur nochmal betonen, dass das in erster Linie eine Karrikatur war!

Inzwischen habe ich auch eine neue Grafik, diesmal sogar mit Zahlen zu 
den Flüssen der Studie in und aus den Hochschulen. Dafür mache ich aber 
besser einen neuen Thread auf, denke ich.

Änderungen gegenüber der von vor 2 Jahren:

Weniger Praktikanten, keine Auffanggesellschaft, dafür neue Zuzügler aus 
Lampukistan.

Hab das gestern kurz vor Ostern sogar schon in der Firma ausgedruckt und 
aufgehängt, war recht ordentlich, der Erfolg :D :-D :-D

von Wilhelm F. (Gast)


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Pius Domke schrieb im Beitrag #2625134:

> Ich will ja ein paar Tipps von euch!

Geh raus unter Leute, Disco, wenn die jugendlichen Ohren es noch 
vertragen.

von Wilhelm F. (Gast)


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Pius Domke schrieb im Beitrag #2625137:

> Manche scheinen echt nie aus Deutschland
> rausgekommen zu sein.

Das macht nichts. Ich interessiere mich für römische und keltische 
Relikte und Geschichte, und durchwandere meine Umgebung gelegentlich. 
Wir haben hier im Raum Trier und bis nach Köln auch die größte 
Konzentration römischer Relikte auf der ganzen Welt. Deutschland bietet 
mehr, als nur irgendwo auf der Welt am Strand zu liegen.

Vor allem ist es in weiten Teilen schön grün. Das fällt auf, wenn man 
aus einem Ausland zurück kommt.

von Warner (Gast)


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Pius Domke schrieb im Beitrag #2625161:
> dass es uns hier in Deutschland
>
> verdammt gut geht.

du übersiehst, dass es IMMER WENGER MENSCHEN "verdammt dut" geht!

Jeder 6. in Deutschland ist arm, dank Zeitarbeitsausbeutung!

von MINTler (Gast)


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Warner schrieb:
> Jeder 6. in Deutschland ist arm, dank Zeitarbeitsausbeutung!

wenn man Ungelernte usw. mit rechnet ! Mensch wacht doch mal auf, hier 
im Thread geht es um INGENIEURE und Informatiker ! da kenne ich KEINEN 
der Arm ist, selbst 3,er Absolventen mit zig Semestern über 
Durchschnittstudienzeit von der FH ! selbst die kriegen in einer 
Klitsche noch ihre 30 - 40 k zum Einstieg.

ja hauptsache jammern jammern jammern.

von Wilhelm F. (Gast)


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Pius Domke schrieb im Beitrag #2625146:

> Ich wohne in Nds, auf den offziellen
> Sites steht nichts von einem Tanzverbot, aber "offziell" gilt in Nds.
> anscheindend ganztägig Tanzverbot.

Ach, ich vergaß: Ist ja Karfreitag heute. Eigentlich auch Fleischverbot. 
Zumindest in Lebensmitteln. ;-)

Aber du schlägst dich anscheinend auch gut hier im Forum. Ist ja mal ne 
Alternative auch zum TV.

von MINTler (Gast)


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außerdem konzentriert sich Armut in Deutschland auf bestimmte Regionen 
in denen man nicht wohnen muss ! zwingt doch keinen einen dazu !

außerdem ist der deutsche Armutsbegriff : 60 % vom mittleren Einkommen. 
Also es gibt hier nur relative Armut, keine echte ! Aber ist auch egal, 
Ingenieure die ich kenne, denen geht es gut, gehören statistisch eher in 
den Bereich der Reichen. Furchtbar diese "Armutsdiskussion" in einem 
Thread wo es um studierte Informatiker und E Technik Ingenieure  in 
boomenden Regionen geht ...

von Paranoiker (Gast)


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> Das war auch nur darauf bezogen, dass es uns hier in Deutschland
> verdammt gut geht. Mir scheinen die Relationen da machnmal zu
> verwischen.
Du mußt erst einmal das nötige Kleingeld haben, um hier wegzuziehen ... 
das ist schon mal die erste Mauer.

> Klar wird gejammert, aber in Deutschland lebt es sich ausgezeichnet!
anderswo auch. Letztendlich eine Frage der Perspektive.
Falls Du übrigens mal Armut in Deutschland sehen willst, dann fahr mal 
in eine Großstadt und guck Dich da mal um.
Mancher Bettler bettelt sogar nicht nur aus Spaß - auch das gibt es 
mitten in Deutschland.

> Da hilft manchmal ein Auslandsaufenthalt und der muss nicht mal in
> Indien oder Afrika sein.
stimmt, da merke ich daß die Menschen insgesamt glücklicher sind.
Na ja, die haben wenigstens mehr Sonnentage als Ausgleich, vielleicht 
ist das ja der Grund ;-)

von Wilhelm F. (Gast)


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Pius Domke schrieb im Beitrag #2625192:

> Also ich werde gleich erstmal eine fette Pizza mit HähnchenFLEISCH
> bestellen und danach in die Innenstadt.

Hmmmmmmh, bestimmt lecker.

Habe selbst noch Bolognaise von gestern, schmeckt heute aufgewärmt noch 
mal viel besser als frisch. Die Nudeln kochen ist ja das geringste 
Problem.

von Warner (Gast)


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von Wilhelm F. (Gast)


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Paranoiker schrieb:

> Du mußt erst einmal das nötige Kleingeld haben, um hier wegzuziehen ...
> das ist schon mal die erste Mauer.

Wie war das noch? Durfte man als Einreisender in die USA nicht mal 
schlaffe 40k Euronen mit bringen? Alternativ schon eine Festanstellung?

von MaWin (Gast)


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> du übersiehst, dass es IMMER WENGER MENSCHEN "verdammt dut" geht!
> Jeder 6. in Deutschland ist arm, dank Zeitarbeitsausbeutung!

Armer Junge.

Armut ist relativ http://de.wikipedia.org/wiki/Relative_Armut

Jemand, der sich wie du als arm fühlt, weil er nicht jeden Tag
ins Kino kann, nicht Lacoste von Socken bis zum Hut trägt,
nicht als Zweitwagen den Chayenne fährt, der ist nicht nur im
Vergleich zu einem Menschen aus Afrika noch verdammt reich,

sondern auch im Vergleich zu einem Deutschen der denselben Job
vor 50 Jahren gemacht hat, ganz zu schweigen von vor 100 Jahren.

Nimm erst mal deine Vorteile gegenüber anderen Menschen:

- du musst nicht fürchten, daß dir Bomben auf den Kopf fallen,
  dein Haus zerstört wird, deine Familie erschossen wird,
  dir dein Besitz weggenommen wird, wie viele andere Menschen auf
  dieser Welt.

- du musst selbst wenn du total faul (oder krank oder Alki) bist
  nicht fürchten, daß du keine Wohnung, kein Essen, keine
  medizinische Versorgung mehr hast, sondern all das wird dir
  von der reichen sonstigen Bevölkerung zur Verfügung gestellt,
  ganz im Gegensatz zu den allermeisten Menschen sonst auf der
  Welt, die schon für ihr einfachstes Überleben keulen müssen.

- und wenn du mal was machen willst, hast du fast keine Einschränkungen,
  es gibt kaum Verbote dessen was du tun kannst, du kannst
  Künstler werden, einen Imbiss aufmachen, Politiker werden,
  im Gegensatz zu vielen anderen Ländern dieser Welt hast du
  hier fast keine Einschränkungen und sogar Meinungsfreiheit.

Ja, es gibt hier eine Einschränkung, eine einzige die verhindert
daß du kein Boot, kein Flugzeug, kein Raumschiff, nicht für jeden
Tag deines Lebens einen neuen Schuh hast, und die ist im
Kapitalismus das einzige Regulativ: Das Geld.

Wenn es dir an Geld fehlt, hast du den Kapitalismus nicht
begriffen. Geld ist hier da einzige was dich einschränkt,
was jeden einschränkt dessen Ansprüche über dem liegen was
er selbst zu leisten bereit ist.

Armer Junge, deine Armut tut mit leid, deine Armut im Kopf.

von Paranoiker (Gast)


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> Furchtbar diese "Armutsdiskussion" in einem Thread wo es um studierte
> Informatiker und E Technik Ingenieure  in boomenden Regionen geht ...
Wieso? Daran siehst Du nur, daß hier der Mittelstand zugrunde geht (der 
wird vom Staat geschröpft) und die sozialen Zustände hier trotz Hartz4 
offenbar in einer Schieflage sind.
Amerikanische Verhältnisse, Du hast Deinen Billiglohnjob oder Jobcenter 
H4 und das wars dann - das reicht dann gerade so zum Leben.
Wobei das ganz klar an zu viel Verwaltung seitens des Staates liegt, 
denn genau dort wird die Kohle verbrannt.
Wenn das in Süddeutschland besser aussieht, schön - nur mir will doch 
keiner erzählen, daß da Myriaden von 3k bis 4k Euro/Monat Einsteigerjobs 
zu finden sind. Auch in Süddeutschland gibt es jede Menge schlecht 
bezahlter Jobs.
Das sich das im Ing.-Bereich entlohnungsmäßig noch nicht ausgewirkt hat, 
liegt an der Unfähigkeit der Firmen in der Umsetzung, weil denen das 
Knowhow und ggf. die Kapitaldecke fehlt - was nicht ist, kann ja noch 
kommen, gell?

von Wilhelm F. (Gast)


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MaWin, du sagst es.

Fahrrad statt Porsche geht auch mal, und hilft dem Bewegungsapparat.

Habe für 20 Jahre Hemden im Schrank, und die werden nicht mal unmodern. 
Und selbst wenn. Auch 20 Jahre Handtücher, Unterwäsche, Bettwäsche.

Ganz im Gegenteil: Ich hatte mal ne Jeans von 1979, die im unteren 
Verlauf an den Beinen was weiter war, leicht glockenförmig. Man glaubt 
es nicht, aber es fragte mich einer auf der Straße, ob er mir die 
abkaufen könnte. Rarität.

Und mit ungefähr 200 Euronen monatlich kann man mit geeigneten 
Kochrezepten sogar fürstlich kochen, und sich ernähren. Bio gibts 
allerdings weniger. Raus essen gehen auch nicht. Im Internet gibts sogar 
spezielle Rezepte abgestimmt auf Hartz-Familien. Man entwickelt sich so 
vielleicht noch zum Premium-Koch.

von Wilhelm F. (Gast)


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SchlaubiSchlump schrieb im Beitrag #2625244:

> Wo ein Wille ist, ist auch ein Weg.

Der Kölner sagte immer:

Rich is nit, wää vill hätt,
sondern dää, dää winnisch bruch.

von Dipl Ing ( FH ) (Gast)


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> oben hast ja ein Beispiel, Einstieg mit 45 k, 35 H Woche im Großraum
> Stuttgart, oder ist das auch zu wenig ??? wieviel soll es den sein ?
> gleich 100 k zum Einstieg ?

Wenn man die Lebenshaltungskosten zwischen Berlin und Stuttgart 
vergleicht ist 45 K€ brutto recht wenig ..

In Berlin kann man mit etwa 50 % des Geldes genauso gut leben wie in 
Stuttgart ..

von Paranoiker (Gast)


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> im Gegensatz zu vielen anderen Ländern dieser Welt hast du
> hier fast keine Einschränkungen und sogar Meinungsfreiheit
bestes Beispiel Günther Grass ... der kann sich solche Kapriolen ja 
leisten, aber ansonsten bist Du hier wirtschaftlich ganz schnell 
ruiniert, wirst in die Klapsmühle oder in den Knast verbannt.
Das wissen auch die gut verdienenden Journalisten, deshalb tanzt da 
niemand aus der Reihe.
In Rußland gibts Regimekritiker (trotz der Demokratie da und die ist in 
mancher Beziehung sogar besser als die hiesige), die wandern dann nach 
Sibirien, werden ermordet.
Sehr unelegant, die sollten sich ein Beispiel an Deutschland nehmen ... 
nur da ist die Bevölkerung nicht so gleichgeschaltet wie hier - Pech für 
die russische Regierung.

von Dipl.- G. (hipot)


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MINTler schrieb:


> Darum suche man eben nicht im tiefsten Osten nach einem Job,
> sondern dort wo es gute Arbeit gibt und fertig!

Du bist ein Dummquatscher. Im Endeffekt hieße das, alle sollen wohl nach 
Süddeutschland ziehen. Pragmatismus schön und gut, dennoch ist es nicht 
hinnehmbar, die Menschen zynisch auszulachen, sie sollen einfach ihre 
Heimat verlassen.

Wenn ich nicht total abgewirtschaftet wäre und die Kitte aus den 
Fenstern fressen müßte, würde ich freiwillig z.B. niemals nach Bayern 
ziehen. Was will ich denn dort im Land der unterbelichteten 
Bauerntrottel, die immer nur meckern können und technisch gesehen nicht 
einmal Deutsche sein wollen.

Tolle Lösung, die das Land wirtschaftlich und gesellschaftlich noch mehr 
zerreißen wird.


Ahoi

von Mine Fields (Gast)


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Dipl.- Gott schrieb:
> Was will ich denn dort im Land der unterbelichteten
> Bauerntrottel, die immer nur meckern können und technisch gesehen nicht
> einmal Deutsche sein wollen.

Meine Güte, du bist so voll von Vorurteilen, da wird es einem richtig 
schlecht. Wer ist denn wohl hier der Bauerntrottel?

von Dipl.- G. (hipot)


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Wilhelm Ferkes schrieb:

> Wie war das noch? Durfte man als Einreisender in die USA nicht mal
> schlaffe 40k Euronen mit bringen? Alternativ schon eine Festanstellung?

Na, sooo streng sind die Amerikaner nicht. Trotz einiger schwieriger 
Hürden im Einwanderungsprozeß durfte schlußendlich auch ein armer Mensch 
wie ich immigieren.

Zum Theme Armut sei relativ (was objektiv absoluter Schwachsinn ist):

http://www.youtube.com/watch?v=GxvTFcVpaWw

http://www.youtube.com/watch?v=Z4YcETIizJY

von Mine Fields (Gast)


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Dr. Who schrieb im Beitrag #2625356:
> In der Tat ist es so, dass viele meine Ex-Kommilitonen lieber heimatnah
> blieben, anstatt für 5k - 8k mehr brutto im Jahr umzuziehen.
>
> Finde ich symphatisch.

Das ist doch auch völlig in Ordnung. Nur bevor man gar nichts findet und 
nur am Herumjammern ist, dass die Welt und die Unternehmen so böse sind, 
sollte man dann vielleicht doch mal in Betracht ziehen, ob man sich 
nicht doch einmal umorientieren sollte.

von Wilhelm F. (Gast)


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Dipl.- Gott schrieb:

> MINTler schrieb:
>
>> Darum suche man eben nicht im tiefsten Osten nach einem Job,
>> sondern dort wo es gute Arbeit gibt und fertig!
>
> Du bist ein Dummquatscher. Im Endeffekt hieße das, alle sollen wohl nach
> Süddeutschland ziehen. Pragmatismus schön und gut, dennoch ist es nicht
> hinnehmbar, die Menschen zynisch auszulachen, sie sollen einfach ihre
> Heimat verlassen.

So isses.

> Wenn ich nicht total abgewirtschaftet wäre und die Kitte aus den
> Fenstern fressen müßte, würde ich freiwillig z.B. niemals nach Bayern
> ziehen. Was will ich denn dort im Land der unterbelichteten
> Bauerntrottel, die immer nur meckern können und technisch gesehen nicht
> einmal Deutsche sein wollen.

So isses auch.

Als ich mal zum VG 1100km nach München fuhr, sagten sie mir dort: Mit 
Fischköpfen haben wir nichts am Hut.

Wobei Fischköpfe alle sind, die nördlich von München liegen.

Die sollen sich da was malen, die Weißwurstfresser und Moaß-Säufer.

> Ahoi

Ahoi. ;-)

von EGS_TI (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb im Beitrag #2625287:
> Ich glaube,
> dann ist man hohl, wie Schnittlauch.

Geiler Spruch!! :D

von Mine Fields (Gast)


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Wilhelm Ferkes schrieb:
> Als ich mal zum VG 1100km nach München fuhr, sagten sie mir dort: Mit
> Fischköpfen haben wir nichts am Hut.

Na, wenn du dich so aufführst wie hier ist das auch kein Wunder.

von Wilhelm F. (Gast)


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EGS_TI schrieb:

> Wilhelm Ferkes schrieb im Beitrag #2625287:
>> Ich glaube,
>> dann ist man hohl, wie Schnittlauch.
>
> Geiler Spruch!! :D

Du kannst von mir noch ein paar Ausdrücke vom Bau früher kennen lernen, 
wie beispielsweise Kack-Gäste gestern. Wobei das noch geschmeichelt war. 
Der Kölner nannte z.B. eine ätzende Frau Kackschuß. Kommt Zeit, kommt 
Rat. ;-)

von Ferkel (Gast)


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Mine Fields schrieb:
> Na, wenn du dich so aufführst wie hier ist das auch kein Wunder.
Es ist zum Kotzen, mitanzusehen, wie sich Deutsche hier zerfleischen. 
Dass der Wilhelm hier als Privatier rumsülzt, ist ja schon normal, aber 
was sollen die Anfeindungen gegen diejenigen, die die Hartz IV Gehälter 
finanzieren?

von MINTler (Gast)


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Dipl Ing ( FH ) schrieb:
>> oben hast ja ein Beispiel, Einstieg mit 45 k, 35 H Woche im Großraum
>> Stuttgart, oder ist das auch zu wenig ??? wieviel soll es den sein ?
>> gleich 100 k zum Einstieg ?
>
> Wenn man die Lebenshaltungskosten zwischen Berlin und Stuttgart
> vergleicht ist 45 K€ brutto recht wenig ..
>
> In Berlin kann man mit etwa 50 % des Geldes genauso gut leben wie in
> Stuttgart ..

aaaaccch ?? sonst jammern die Ossis doch immer rum, dass es im Osten 
doch so teuer sei und das gar nicht die Gehälter ausgleicht.

Nun ich lebe mit 55 k im Großraum Stuttgart wie die Made im Speck, ich 
sag lieber nicht wie, sonst wird der ein oder andere noch neidisch ;-)


man muss halt wissen wie man sein Geld vernünftig ausgibt. Jedenfalls 
gibt es untersuchungen wo es um Kaufkraftsvergleiche geht. 50 % ist weit 
her geholt. Ggf. bei der reinen KALTMiete, wenn man einen 
Uraltmietvertrag in Berlin hat. Neuvermietungen in zentraler Lage 
Berlins sind auch so teuer wie in Stuttgart, teils noch teurer, gerade 
in Mitte oder Prenzlauer Berg.

von Paranoiker (Gast)


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> Während meiner WG-Zeit habe ich einen Mann kennengelernt, der eine
> alternative Lebensweise pflegte und damit sehr glücklich war:
die Geschichte finde ich wirklich gut, deshalb ein paar Kommentierungen 
dazu :-)

> Gewohnt hat er stets in WGs, vorzugsweise mit Naturwissenschaftlern
> (Chemie, Physik).
Wahrscheinlich ein Hippie-Typ, ist auch okay, why not.

> Gelebt hat er sehr sparsam, wobei ihm da auch das Erbe seiner Mutter ein
> Stück weit bei half.
ja, die finanzielle Basis sollte in etwa stimmen, sonst kann man sich im 
Ausland keine Abenteuer leisten, leider. Bei ihm hat es glücklicherweise 
gereicht.

> Die Liebe hielt leider nicht ...
Aha, das war der eigentliche Grund für den Aufenthalt in Deutschland - 
wenn das kein Grund ist, dann gibt es keinen!

> Dann zog er Mitte der 90-er nach Norddeutschland und hat damals an der
> Uni Slavistik studiert.
auch klar, nach dem Liebesfrust brauchte er Ablenkung - vielleicht auch 
Hoffnung auf eine Russin oder Polin, wer weiß?

> Er war immer besonnen und nachdenklich, aber stets ausgeglichen und
> frohen Mutes, vllt half ihm auch sein christlicher Glauben dabei
ja, der Glaube an Gott hilft auf jeden Fall.

> Sicher auch seine sehr gesunde Lebensweise, die mindestens 4x in der
> Woche Sport vorsah und eine Ernährung, die sehr günstig (Discounter),
> aber dennoch gesund war (hat Chemie studiert, wusste was sein Körper
> brauchte).
Im Prinzip richtig was er gemacht hat, aber als normalsterblicher 
Arbeitnehmer schwer umsetzbar, sonst würde es die ganzen Schnell-Imbisse 
und Restaurants nicht geben.

> Nach seinem Studium hat er dann als wissenschaftlicher Mitarbeiter
> (Übersetzer in diversen Projekten) und freier Übersetzter gearbeitet und
> sich so seinen Lohn für sein kleines Glück verdient.
na Glückwunsch, aber nicht jeder hat das Glück einen halbwegs 
vernünftigen Job zu ergattern, der vom akademischen Standpunkt auch was 
substanziell was bringt.

> Einen deutschen Pass hat er nie beantragt, weil ihn die Verantwortung
> als US-Bürger schon genug war.
für ihn war ja auch klar, daß das nicht für ewig sein sollte, sondern 
nur Intermezzo, er wollte ja zurück - deswegen wäre es auch schön dumm 
gewesen die Staatsbürgerschaft zu wechseln, zumal sie ja auch keinen 
großen Vorteil bringt bzw. Vor- und Nachteile sich die Waage halten ... 
bei einem Schweizer Paß hätte ich gewechselt :-) Aber die schweizer 
Staatsbürgerschaft bekommt man nicht so leicht, leider.

> Sozialleistungen hat er ebenfalls nie erhalten.
Tja, die muß man in Deutschland beantragen und der Antrag muß auch erst 
einmal genehmigt werden - ob er die wohl als US-Staatsbürger bekommen 
hätte? Da würden auch bei deutschen Behörden einige Fragen aufkommen.

> Nachdem die universitären und privaten Aufträge zurückgingen und er
> immer mehr von seinen Rücklagen leben musste, kam die Ausländerbehörde
> auf dem Schirm und hat verlangt, dass er eine Arbeitsstelle nachweist,
> die ihn auf Sicht von den Sozialkassen fernhällt. Er musste dann in
> einer Fleichfabrik als Packer arbeiten.
siehst Du, er hätte keine Sozialleistungen bekommen.
Aber man muß hier die Ausländerbehörde in Deutschland auch mal loben ... 
in der Schweiz wär das nicht so gelaufen, da hätte er das Land verlassen 
müssen, aber rapido! Nichts mit Aufenthalt oder Duldung, sofort raus, 
basta.

> Er musste dann in einer Fleichfabrik als Packer arbeiten.
> Er hatte sich von Anfang an festgenommen, nur eine befristete Zeit in
> Deutschland zu bleiben und so zog es ihn zurück in die Staaten.
Tja, da hat er als Akademiker mal das deutsche Elend kennengelernt, was 
jedem Akademiker hier auch blühen kann und sich gesagt: Shit, i can do 
the same bloody job at home. Why do i stay here so long?

> Lernen konnte man viel von ihm, u. a. Unabhängigkeit, Optimismus und zu
> sich und seinen Wünschen zu stehen. Und das alles mit der Gesellschaft
> in der man lebt im Einklang zu bringen.
ich sag mal so: Für ein wenig adventure, ist auch okay.
Mit einer fremden Gesellschaft, deren Probleme man nicht genau kennt 
lebt es sich u.U. auch besser ... vielleicht brauchte er deshalb ja auch 
mal eine Auszeit ?!
Glück für ihn, daß er finanziell etwas Support hatte, sonst wär es wohl 
bitter geworden und er hätte schon nach dem Ende seiner Liebe das Weite 
gesucht.

von Paranoiker (Gast)


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> 50 % ist weit her geholt. Ggf. bei der reinen KALTMiete, wenn man einen
> Uraltmietvertrag in Berlin hat. Neuvermietungen in zentraler Lage
> Berlins sind auch so teuer wie in Stuttgart, teils noch teurer, gerade
> in Mitte oder Prenzlauer Berg.
nenn mal eine Zahl zur Orientierung, was kostet denn eine 30 qm² Wohnung 
im Zentrum von Stuttgart ?

von Paranoiker (Gast)


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> Dass der Wilhelm hier als Privatier rumsülzt, ist ja schon normal, aber
> was sollen die Anfeindungen gegen diejenigen, die die Hartz IV Gehälter
> finanzieren?
mußt Dich bei der Politik beschweren, die haben Hartz4 eingeführt.
Leider ist das hier problematisch einen Job zu finden, leider gibt es 
hier keine Wohnwagensiedlungen wie in USA. Außerdem überleg Dir mal 
wieviel Regierungsposten Du sonst noch so mitfinanzierst ... und die 
widmen sich noch nicht mal in Vollzeit Ihren Job, sondern haben auch 
auch noch Nebenjobs, die ein Hartzer ja so ohne weiteres nicht haben 
darf.

von MINTler (Gast)


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Paranoiker schrieb:
> nenn mal eine Zahl zur Orientierung, was kostet denn eine 30 qm² Wohnung
> im Zentrum von Stuttgart ?

kommt immer darauf an, sagen wir zwischen 200 - 400 kalt. Je nach dem 
was man noch unter Zentrum versteht. 30 m2 Wohnujngen sind auf den m2 
runter gerechnet auch verhältnismässig teuer. Z.B. Stuttgart-Bad 
Cannstatt ist auch ganz nett, zentrumsnah und man kriegt für so 7 - 8 
Euro kalt pro m2 ganz nette Wohnungen. In Berlin zahlt man das für 
Wohnungen in gutem Zustand, die zentrumsnah sind, bei Neuvermietungen 
mittlerweile auch. Nur in Stuttgart hat man den Vorteil, das man hier 
leicht Arbeit als Ingenieur  Informatiker  Techniker findet, gut 
verdient und auch bei Jobverlust schnell viele andere Möglichkeiten hat 
! hier herrscht ein Optimismus unter den Menschen. Da gibt es auch 
Studien darüber, nirgends sind die Menschen glücklicher und 
optimistischer als hier ! hier z.B. würde kaum einer so einen 
Jammerthread wie hier verstehen !

von Kurzarbeit (Gast)


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MINTler schrieb:
> Nur in Stuttgart hat man den Vorteil, das man hier
> leicht Arbeit als Ingenieur  Informatiker  Techniker findet, gut
> verdient und auch bei Jobverlust schnell viele andere Möglichkeiten hat
> ! hier herrscht ein Optimismus unter den Menschen. Da gibt es auch
> Studien darüber, nirgends sind die Menschen glücklicher und
> optimistischer als hier ! hier z.B. würde kaum einer so einen
> Jammerthread wie hier verstehen !

Ja das liegt an der Autoindustrie, die da unten fast ausschließlich 
vertreten ist. Der geht es momentan blendend.
Kleiner Makel ist, dass wenn die Krise wie 2008 wiederkommt, die 
Kistenindustrie als erster feste auf den Deckel bekommt. Und Ende 2008 
und 2009 war nicht mehr viel Lebensfreude und Optimismus dort unten 
vorhanden. Dazu extrem wegbröckelnde Steuereinnahmen, die Stuttgart und 
die Gemeinden auch in ernsthafte Finanzierungsprobleme brachte. Im Rest 
der Republik war es bei Weitem nicht so extrem. Wären die globalen 
Konjunkturpakete nicht gekommen, hätten viele Angestellte dort ihr noch 
nicht abezahltes Häuschen der Bank geben können.

von King_of_Leiharbeit (Gast)


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Kurzarbeit schrieb:
> Ja das liegt an der Autoindustrie, die da unten fast ausschließlich
> vertreten ist. Der geht es momentan blendend.
> Kleiner Makel ist, dass wenn die Krise wie 2008 wiederkommt, die
> Kistenindustrie als erster feste auf den Deckel bekommt. Und Ende 2008
> und 2009 war nicht mehr viel Lebensfreude und Optimismus dort unten
> vorhanden. Dazu extrem wegbröckelnde Steuereinnahmen, die Stuttgart und
> die Gemeinden auch in ernsthafte Finanzierungsprobleme brachte. Im Rest
> der Republik war es bei Weitem nicht so extrem. Wären die globalen
> Konjunkturpakete nicht gekommen, hätten viele Angestellte dort ihr noch
> nicht abezahltes Häuschen der Bank geben können.

Und die Autos sind aus hier nach wie gefragt wie noch nie ! auch wennn 
das Öl weg istl dann halt per E Antrieb !

ausserdem gibts hier viele High Tech Firmen die unabhängig vom Auto sind 
darum gibts hier viele gute Jobs !

von tief im Westen (Gast)


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Die besten Autos kommen sowieso aus USA.

von Pacitus (Gast)


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tief im Westen schrieb:
> Die besten Autos kommen sowieso aus USA.
Gaaanz sicher!  Kauf Dir mal einen Ford, der für den US-Markt produziert 
wurde: Die bauen dort andere Dichtungen, Schläche und Kunststoffe ein, 
wegen dem dort lascheren Recycling-Gesetz.

von Mr.Takter (Gast)


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Gianluca Nadello schrieb:
>> Und selbst wenn: 50k brutto pro Jahr wären in Baden-Württemberg
> Ich bin in NRW tätig und ich kann Dir nur sagen, was Sache ist: Wir
> zahlen in Anlehnung an den Tarif:
>
> Grundgehalt     2850
> Jahresgehalt   51593
>
> Du willst mir nicht sagen, dass wir zuviel zahlen, oder?
Das finde ich schon nicht knapp für NRW. Welche Firma ist das bitte?

von Robert K. (Firma: Medizintechnik) (robident)


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Mr.Takter schrieb:
>> Du willst mir nicht sagen, dass wir zuviel zahlen, oder?
>
> Das finde ich schon nicht knapp für NRW. Welche Firma ist das bitte?

auch wissen will!

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