Hi, hab heute Löcher in die Wand gebohrt um ein Treppengeländer anzudübeln. Dabei habe ich mich gefragt, wie rum gebohrt wird. Bei Schrauben ist das ja ziemlich klar, da zeigt sich die Wirkung sofort. Aber beim Löcher bohren scheint beides gleich gut zu klappen. So vom Gefühl her hätte ich gesagt: sorum wie man eine Schraube reinschrauben würde, damit das losegemachte Geröll rausgefördert wird. Aber das wäre vermutlich ein sehr gering ausgeprägter Effekt. Weiß es jemand besser? ;-) Gruß, Felix
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Nanu, wer hat denn die Tür offen gelassen!? Mal im Ernst, auf eine klar formulierte Frage so eine schwache Antwort zu liefern ist meiner Meinung nach nicht angemessen. Ich habe vor dem Posten 10 Minuten rumgegoogelt und keine definitive Antwort gefunden. Nur ein Dutzend Bedienungsanleitungen für Bohrmaschinen, die darauf hinweisen, daß man die Richtung einstellen kann. Aus dem Produkt von Qualität und Verzögerung Deiner Antwort folgere ich, daß Du Dich in Deinen Ferien ziemlich langweilst. Schade, aber dennoch auch Dir einen guten Rutsch und ein frohes neues Jahr. Gruß, Felix
Also, wenn jemand einen Bohrer anschaut sollte er rauskriegen wie rum der Bohrer zu laufen hat.
Da "Geröll" muss wie du schon erkannt hast raus gefördert werden, einmal damit der Bohrer nicht verkeilt und weil das die Richtung ist in der sich der Bohrer "reinfrisst". Die Idee ist nämlich nicht das man mit möglichst viel Druck und Kraft irgendwie die Wand abschabt, sondern durch die Formgegbung des Bohrers dieser sich in das zu Bohrende Objekt rein"bohrt", selbiges gilt übrigens auch für Schrauben ;)
Alles klar, dann hat mein "Vorbohrer" die Maschine falschrum hinterlassen ;-) Beim Holzbohrer sehe ich solche Schneiden auch, aber der Steinbohrer entwickelt meiner Beobachtung nach (zumindest in Kalkstein) keine Zugkraft. Während die Wikipedia das Bohren als Zerspanen bezeichnet wird, kann ich beim Stein bestenfalls ein Pulverisieren beobachten. Aber bevor ich noch ein Schild bekomme zeige ich selbst auf, daß das wohl höchstvermutlich an dem Material liegt, und gerade z.B. Metall eine höhere Zähigkeit (falls man das so sagt) als Stein aufweist. Gruß, Felix
Felix Opatz schrieb: > Alles klar, dann hat mein "Vorbohrer" die Maschine falschrum > hinterlassen ;-) Ja, ja, immer sind die anderen schuld.
Übrigens haben Betonbohrer keine Formgebung, durch die sich der Bohrer reinfressen kann - man schau sich dazu den Bohrkopf mal an: http://www.autoschrauber.de/content/000101/image/betonbohrer_spitze.jpg
beim Bohren in Stahl und Holz zieht sich der Bohrer zum Teil selber ins Material. Beton und Ziegel sind aber so spröde dass sich kein Span bildet, über den sich der Bohrer ins Material zieht. Der Bohrer schabt immer nur etwas von der Oberfläche ab und die Nuten fördern den Staub nach außen. Du hast das schon zu recht auf die nicht vorhandene Zähigkeit des Materials geschoben.
Hannes Jaeger schrieb: > Felix Opatz schrieb: >> Alles klar, dann hat mein "Vorbohrer" die Maschine falschrum >> hinterlassen ;-) > > Ja, ja, immer sind die anderen schuld. Ist ein Erfahrungswert: wenn man was nicht versteht, nicht dran rumfummeln. In sofern fand ich die Annahme, daß ein vorgefundenes Bohrgerät zum bohren richtig konfiguriert ist, gar nicht so schlecht...
Kevin K. schrieb: > beim Bohren in Stahl und Holz zieht sich der Bohrer zum Teil selber ins > Material. Beton und Ziegel sind aber so spröde dass sich kein Span > bildet, über den sich der Bohrer ins Material zieht. Der Bohrer schabt > immer nur etwas von der Oberfläche ab und die Nuten fördern den Staub > nach außen. Du hast das schon zu recht auf die nicht vorhandene > Zähigkeit des Materials geschoben. Hat bei spanenden Materialien die Drehzahl auch einen Effekt? Das ist für mich ebenfalls so ein Buch mit sieben Siegeln. Als Gelegenheitsbohrer faß ich diese Einstellung fast nie an. Für das Leiterplattenbohren hatte ich daran rumgespielt, nachdem sich auffällig viele Bahnen abgehoben haben. Das hat sich dann aber durch einen ordentlichen Platinenbohrer viel stärker verbessert als das Ändern der Drehzahl bewirkt hatte. Gruß, Felix
Ein Steinbohrer frisst sich in der Tat nicht von selbst hinein. Aber. Das Hartmetallplaettchen ist irgendwie angeklebt/schweisst und diese fuegung sollte man besser mit Druck wie mit Zug belasten, speziell, da der Bohrer auch noch Hitze entwickelt. Und allenfalls haemmert. Und ja. Es gibt meist eine optimale Drehzahl. Je kleiner, desto schneller.
Ich habe es schon immer geahnt. Nun wird es langsam Realität: In einigen Jahren kann die Menschheit nichts mehr, was nicht mit Google zu finden ist. Die Menschen werden vor einer vollen Konserve verhungern, da die Recherche wie nun der Dosenöffner zu verwenden ist, zu lange dauert. Schlimm. Einfach schlimm...
Unbekannt Unbekannt schrieb: > Ich habe es schon immer geahnt. Nun wird es langsam Realität: In einigen > Jahren kann die Menschheit nichts mehr, was nicht mit Google zu finden > ist. Die Menschen werden vor einer vollen Konserve verhungern, da die > Recherche wie nun der Dosenöffner zu verwenden ist, zu lange dauert. > > Schlimm. Einfach schlimm... Das muß bei mir aber schon vor langer Zeit versiebt worden sein, mit der "heutigen Jugend", auf der so gerne rumgehackt wird, habe ich nichts mehr zu tun. Man sollte am besten sowas wie Elektronik-AG und Informatik an den Schulen abschaffen, und wieder Werken einführen. Dann fallen nach dem Studium nicht mehr so lebensunfähige Menschen raus, wie ich es bin. Dann lieber eine ordentliche Lehre als Klempner. Sei schlau, geh zum Bau! Wolltest Du das jetzt hören? Fall ich jetzt geeignet in Dein Feindbild, um Pawlow's Reflex zu kitzeln? Fein, dann hast ja auch Du jetzt ein schönes neues Jahr. :-) Gruß, Felix
@Nebliger Pfad
>Je kleiner, desto schneller.
Ne, je kleiner die Geschwindigkeit, desto kleiner die Reibung und die
Hitzeentwicklung. So ein Bohrer kann nämlich auch ausglühen und
schneller kann man mit geringerer Geschwindigkeit auch nicht bohren.
Das mit der Hitzeentwicklung wussten schon die Höhlenmenschen
wenn die mit zwei Holzstücken Feuer machen wollten.
Tom Hanks hat das in Cast Away doch recht anschaulich wieder mal
gezeigt.
WO IST DEIN SCHILD?
Nein, das stimmt schon, das ein kleinerer Bohrer mit einer Höheren Drehzal gefahren werden sollte. Das hängt damit zusamnnen, das sozusagen die geschwindigkeit, die der bohrer aussen hat, immer gleich sein sollte, und ist Materialabhängig. Ich weiß jetzt nicht, ob ich das verständlich vormuliert habe, aber so ist das.
Es gibt für jedes Material und die darauf abgestimmte Kühlung/Schmierung einen Bereich der günstigsten "Schnittgeschwindigkeit", das ist beim Bohren die Umfangsgeschwingigkeit des Bohrers.
Eher verhält es sich insgesamt umgekehrt. Je größer der Bohrdurchmesser desto niedrieger die Drehzahl um am Bohrerumfang die materialspezifische maximale Schneidgeschwindigkeit nicht zu überschreiten. hat hier denn keiner ne Metallgrundausbildung zur Drehrichtung ...
>hat hier denn keiner ne Metallgrundausbildung
Haben mit Sicherheit viele hier (ich auch).
Nur, wer will die ganzen Grundlagen über zerspanende Bearbeitung
(Bohren, Fräsen, Drehen ...) hier auftischen? Das Thema ist doch etwas
umfangreicher, manche lernen das sogar fast vier Jahre lang. ;-)
Ach ja: die Benutzung von Bohrern ist meist der Betriebsanleitung der
Bohrmaschine zu entnehmen. Welche Drehzahl zu welchem Material und
Bohrdurchmesser passt, welches Schmiermittel und welcher Vorschub zu
verwenden ist, steht in einschlägigen Tabellenbüchern (ggf. auch
Google).
>Nanu, wer hat denn die Tür offen gelassen!?
Hey, mach mal den Paul nicht so fertig, der meint das nicht ernst und
ist hier "die gute Seele" im Forum.
Zu deiner verteidigung:
Die Frage habe ich mir mal bei einem Glasbohrer gestellt welcher
geometrisch gesehen eigentlich, egal ob rechts oder links, das selbe
ergebnis hätte erzielen müssen.
War aber nicht so, im linkslauf ging da mal garnichts, im rechtslauf
ging der aber selbst durch duranglas wie durch butter.
>Hey, mach mal den Paul nicht so fertig...
Gut, daß mich wieder jemand aufbaut. Ich hatte eben schon einen Drall
wie ein Spiralbohrer... ;-)
MfG Paul
LOL Neee, ich lese hier halt schon länger mit. Und gerade DU bist mir mit deinem einmaligen Humor aufgefallen. Mach einfach so weiter, mir gefällt es.
1337 Speak schrieb: >>Nanu, wer hat denn die Tür offen gelassen!? > > Hey, mach mal den Paul nicht so fertig, der meint das nicht ernst und > ist hier "die gute Seele" im Forum. Je nun, das mag schon sein, aber "im Internet" [TM] fällt man eben nur mit dem auf, das man schreibt. Zumindest war das mal so, bevor man die Seelen-Striptease wildfremder Menschen, untermalt mit Ton und Bild, bis zur Übersättigung konsumieren konnte. Das war eben das erste Posting von Paul, das ich hier gelesen habe (ich gestehe auch eine Foren-Abstinenz von bestimmt 2 Jahren), und unter dem Gesichtspunkt lässt sich nicht soooo viel gutes in die nichtmal zwei Zeilen interpretieren. Mit mehr als 10 Jahren Usenet-Geschichte bin ich auch diese Auftritte gewohnt, und die Finger sitzen dementsprechend locker bei der Antwort. Aber ich denke wer den "Hier ist Dein Schild" postet versteht die Währung. :-) Oder, Paul? Es hatte mich halt nur überrascht, weil die Schilder für gewöhnlich nur verteilt werden, wenn es eine Frage ist, die trivialerweise mit Google o.ä. beantwortet werden kann. Erstaunlicherweise waren die einzigen definitiven Aussagen über Bohrerdrehrichtungen a) aus dem dentalen Bereich; ich weiß jetzt wierum man Zahnnerven aus ihren Kanälen bohrt schauder b) wie man festgefressene Schrauben aus Motorblöcken bohrt (nämlich linksrum, Begründung stand nicht 'bei, aber vermutlich weil das die Gegenrichtung zum Festschrauben ist?) Nun denn, ich krieche dann mal wieder für die nächsten zwo Jahre unter meinen Stein zurück. Die nächste doofe Frage poste ich in ein anderes Off-Topic-Forum, versprochen. :-D Gruß, Felix
Thilo M. schrieb: >>hat hier denn keiner ne Metallgrundausbildung > > Haben mit Sicherheit viele hier (ich auch). > Nur, wer will die ganzen Grundlagen über zerspanende Bearbeitung > (Bohren, Fräsen, Drehen ...) hier auftischen? Das Thema ist doch etwas > umfangreicher, manche lernen das sogar fast vier Jahre lang. ;-) > > Ach ja: die Benutzung von Bohrern ist meist der Betriebsanleitung der > Bohrmaschine zu entnehmen. Welche Drehzahl zu welchem Material und > Bohrdurchmesser passt, welches Schmiermittel und welcher Vorschub zu > verwenden ist, steht in einschlägigen Tabellenbüchern (ggf. auch > Google). Also mal ehrlich, wer für den simplen Vorgang ein Loch zu bohren erst einmal Tabellenbücher wälzen muss .. Das wäre dann auch nicht anders als das was 'Unbekannt Unbekannt (unbekannter)' weiter oben angemerkt hat. ;-) Und wenn dann mit einem dicken Dragon-Bohrer bei MAXIMALER Drehzahl (!!) ein Loch in eine gehärtete Feile gebohrt wird .. ;)
Hä ein Loch in die wand zu bohren ob links oder rechts rum ist doch total egal. Beides das selbe. SOweit ich weiß sind Bohrer aber immer so geschliffen das alles rechtsdrehend sind. Ein Gewinde Bohren ist ne andere Nummer.
Michael S. schrieb: > Hä ein Loch in die wand zu bohren ob links oder rechts rum ist doch > total egal. Beides das selbe. O nein. Wie schon von Felix selbst vermutet, ist das "Gewinde" des Steinbohrers für den Abtransport des Aushubs (Bohrstaub, -dreck, -sand, -krümel) zuständig. Und das funktioniert nur bei Rechtsdrehung. Bei Linksdrehung wird der Aushub am Boden des Bohrlochs gesammelt, was sich kontraproduktiv ausübt.
Die Bohrer haben alle eine richtungsabhängige Wirkung.mDie gängigen, rechtsgedrehten sollten auch wirklich alle so genutzt werden, alles andere ist deutlich ineffizienter. Insbesondere beim Bohren in Stahl merkt man dies. Die Schneidplatten für Gesteinbohrer sind in der Regel aufgelötet. Nein, nicht mit SnPb, da gibt es geeignetere Lote. Das mit der maximalen Drehzahl für einen Durchmesser ist auch nur in Grenzen richtig, wer mehr wissen will, vertiefe mal das Thema Hoch-(Höchst-)geschwindigkeitsfräsen. Da gehts mit 40.000U/min durch den Stahl. Das Ganze dann mit einem 20mm Fräser. Nein, das kann eure Bohrmaschine nicht. Wenn ihr eine entsprechende Spindel mit 50kW Dauerleistung habt, könnt ihr mal drüber nachdenken. Weil übliche Stähle oberhalb einer gewissen Drehzahl eine fallende Kraft/Drehzahl-Kennlinie haben, wird auch weniger Energie in das Material eingebracht und oft kann auf eine Kühlung verzichtet werden, oder es wird einfach Druckluft verwendet. Auf Youtube habe ich spontan mal folgendes Video gefunden: http://www.youtube.com/watch?v=NP4sDX87JE8&feature=related Es gibt beim Fräsen und beim Bohren einen idealen Vorschub. Dafür relevant sind unter anderem: Schneidkantengeometrie, Material, Schmierung, Antriebsleistung, Härtung vom Werkstück und noch 23523 weitere Parameter. Und für ungehärteten Stahl mit einem HSS-Bohrer hat die Faustformel Drehzahl = 10.000/Bohrerdurchmesser meistens ganz gut gepasst.
>O nein. Wie schon von Felix selbst vermutet, ist das "Gewinde" des >Steinbohrers für den Abtransport des Aushubs (Bohrstaub, -dreck, -sand, >-krümel) zuständig. >Und das funktioniert nur bei Rechtsdrehung. Bei Linksdrehung wird der >Aushub am Boden des Bohrlochs gesammelt, was sich kontraproduktiv >ausübt. Also ich habe noch nie linksrum gebohrt. Rein logisch sehe ich keinen Sinn darin das links rum irgendwas liegen bleiben soll genau wie rechtsrum dreht sich der Dreck selbstraus. Die Wand kennt keine Richtung und der Bohrer ist entsprechend der Drehrichtung. Beim googlen habe ich jetzt so ziemlich alles gefunden von Kraftübertragung für Rechtshänder bis hin dazu das industriemaschienen oft Linksherrum sind. Ich glaube das liegt alles in der Historie und ist mehr oder wneiger Zufall. Aber morgen treffe ich X Architekten und Maschienenbauer da wird einer die Lösung kennen. Melde mich
Michael S. schrieb: > sehe ich keinen > Sinn darin das links rum irgendwas liegen bleiben soll genau wie > rechtsrum dreht sich der Dreck selbstraus Eben nicht. Der Dreck sammelt sich oberhalb des Bohrkopfes und bleibt dort. Durch geringere Dichte und Wärme entsteht ein Überdruck. Dieser entlädt sich in einer plötzlichen Staubwolke. Da empfehle ich den Einsatz einer Schutzbrille. Sowas passiert auch rechtsrum, wenn die Bohrer nach 2-3T Löchern etwas 'abgegriffen' sind.
Es gibt noch einen Grund gelegentlich den Linkslauf der Hilti zu benutzen. Wenn der Bohrer sich im Rechtlauf im Stahl des Betons verkeilt kann man so den Grat, ohne das sich der Bohrer erneut festfrisst. Das klappt auch wenn ein sehr scharfer HSS-Bohrer sich mal beim Austritt aus stärkeren Stahlblechen festfrist.
>Gibts eigenlich Bohrer mit Linksdrall? Freilich, hier zum Bleistift: http://www2.westfalia.de/shops/werkzeug/bohren/auswahl_der_richtigen_bohrer/linksbohrer/519112-4_tlg_linksbohrer_set_7_8_9_10_mm.htm @Zotteljedi: Entschuldige meine erste Reaktion, aber ich dachte: So eine bohrende Frage kann nicht ernst gemeint sein... Ich strecke meine Hand zur Entschuldigung in eine .zip-Datei und sende sie Dir. ;-) BTW: Wie stellt man am Einfachsten ein Loch von 12cm Durchmesser her? Man nimmt ein Ofenrohr und wickelt das Blech ab. MfG Paul
>Gibts eigenlich Bohrer mit Linksdrall?
Früher,als ich noch zum arbeitenden Volk gehörte,war ich oft in
Werkzeugbuden.
In Königssee glaube wurden alle Arten von Linksdrall Bohrern
hergestellt.
Es war immer Interessant wie Kollegen bohrten ,welche ich einige
"Linke" untergejubelt hatte.
MfG
>Es war immer Interessant wie Kollegen bohrten ,welche ich einige >"Linke" untergejubelt hatte. Spitzbube! ;-) MfG Paul
Mich wundert, dass hier noch nicht gesagt worden ist, warum ein rechts drehender Bohrer nicht linksdrehend betrieben werden darf: beim linksdrehen klemmen sich die Späne ganz leicht zwischen die Wandung des gebohrten Lochs und den Bohrer: Das Bohrloch hat a: keine glatte Wandung mehr wird b: deutlich größer als der vom Bohrer beabsichtigte Durchmesser und c: der Bohrer kann durch die Späne im Bohrloch so eingeklemmt werden, dass er bricht.
Als Mitglied der zerspanenden Fraktion weiß ich nicht, ob ich bei den Antworten hier Lachen oder Heulen soll. Mir fällt nurnoch ein Zitat eines altgedienten, hervorragenden Lehrers ein, dessen Unterricht ich mal genießen durfte. "Vaterland Vaterland"
Peter R. schrieb: > Mich wundert, dass hier noch nicht gesagt worden ist, warum ein rechts > drehender Bohrer nicht linksdrehend betrieben werden darf: beim > linksdrehen klemmen sich die Späne ganz leicht zwischen die Wandung des > gebohrten Lochs und den Bohrer: Das Bohrloch hat a: keine glatte Wandung > mehr > wird b: deutlich größer als der vom Bohrer beabsichtigte Durchmesser und > c: der Bohrer kann durch die Späne im Bohrloch so eingeklemmt werden, > dass er bricht. Also all diese Probleme werden nur bei gewaltiger Vorschubkraft auftreten. Ansonsten schneidet der Bohrer linksrum nämlich einfach nicht und produziert erst recht keine Späne, sondern allenfalls Staub. Den Grund sieht man schön hier: http://www.zellix.de/bohrer2.jpg Der Schneidekeil mit seinem Hinterschliffwinkel wirkt eben nur in einer Richtung. Dass Schlagbohren auch andersrum irgendwie funktioniert, liegt daran, dass hier eben weniger zerspant als vielmehr zertrümmert wird.
>Dass Schlagbohren auch andersrum irgendwie funktioniert, liegt daran, >dass hier eben weniger zerspant als vielmehr zertrümmert wird. Widia/Steinbohrer oder wie die sonst so alle genannt werden haben aber keinen Schneidwinkel üblicherweise, sondern die HM-Plätchen sind vorn eher nur wie eine stumpfe Spitze ausgelegt (z.T. unsymmetrisch). Deswegen würde er also auch andersherum bohren. Nur ist die Spirale eben nicht dafür ausgelegt, weil die eben das Material abtransportieren soll. Und das geht eben nur in einer richtung effektiv. Da die HM-Plätzchen aber meist einen größeren Durchmesser bilden als der Rest des Bohrers, ist das meist kein Drama, denn irgendwie würde sich das Material schon rausdrücken. Der andere Grund ist aber, wie schon gesagt, daß die HM-Plätzchen aufgelötet sind (hartgelötet), und da isses generell besser, diese Verbindung auf Druck zu belasten als auf Zug, was eben nur durch die richtige Drehrichtung gewährleistet ist. Beim Steinbohren wird die eigentliche (effektive) Bohrarbeit durch den Schlag erst ermöglicht. Ohne Schlag ist es nur ein abschleifen/abreiben, und du kommst kaum voran. Bei üblichen Metall/Holzbohrern sollte es aber erst recht klar sein, daß die nur in einer richtung funktionieren können aufgrund der doch sehr richtungsbestimmenden Schneidengeometrie. Da braucht man wohl keinen weiten Horizont dafür, um sich das vorstellen zu können. Übrigens ist auch Bohren ein spanabhebendes Verfahren, auch wenn da nur Drümmer/Bruchstücke entstehen. Aber beim Feilen/Schleifen hat man ja auch keine wohlgeformte Späne, und trotzdem gehört es mit zur Gattung des Zerspanens.
Jens G. schrieb: > denn irgendwie würde sich das Material schon > rausdrücken. Bei einigen Materialien und etwas tieferen Bohrungen muss man sogar zwischendurch öfter den Bohrer herausziehen, um ein Festsitzen des Bohrers durch starke Abraumansammlung im Bohrloch zu vermeiden. Sacklöcher nach dem Bohren mit einem kleinen Blasebalg auspusten.
>>O nein. Wie schon von Felix selbst vermutet, ist das "Gewinde" des >>Steinbohrers für den Abtransport des Aushubs (Bohrstaub, -dreck, -sand, >>-krümel) zuständig. >>Und das funktioniert nur bei Rechtsdrehung. Bei Linksdrehung wird der >>Aushub am Boden des Bohrlochs gesammelt, was sich kontraproduktiv >>ausübt. >Also ich habe noch nie linksrum gebohrt. Rein logisch sehe ich keinen >Sinn darin das links rum irgendwas liegen bleiben soll genau wie >rechtsrum dreht sich der Dreck selbstraus. Die Wand kennt keine Richtung >und der Bohrer ist entsprechend der Drehrichtung. Beim googlen habe ich >jetzt so ziemlich alles gefunden von Kraftübertragung für Rechtshänder >bis hin dazu das industriemaschienen oft Linksherrum sind. >Ich glaube das liegt alles in der Historie und ist mehr oder wneiger >Zufall. Aber morgen treffe ich X Architekten und Maschienenbauer da wird >einer die Lösung kennen. Melde mich Also wie versprochen... In der Fragestellung geht es meiner Meinung nicht darum warum man mit einem Rechtsgeschliffenen Bohrer nicht links herrum drehen kann. Sondern weshalb man rechtsherrum bohrt mit rechtsgeschliffenen Bohrern und nicht linksherrum mit linksgeschliffenen Bohrern. Ich habe gestern mal ein paar Machienenbaustudenten und Architekten angesprochen von denen ich mir die Lösung erhofte. Leider wußte die Lösung keiner. Weil mich das Thema interessiert habe ich nochmal mit einem bekannten diskutiert und der konnte mir die bisher sinnigste Lösung liefern. Er war wie ich der Meinung das es vollkommen egal ist ob ich links oder rechts herrum bohre. Der Wand ist es egal und der Bohrer kann links oder rechts herrum geschliffen werden. Also exakt das selbe quasi gespiegelt. Die Lösung liegt tatsächlich in der Historie und besonders im Bohrfutter. Das Bohrfutter wird nämlich rechtsherrum angzogen um einen Bohrer zu fixieren. Meinem bekannten ist es tatsächlich schon oft aufgefallen das sich beim linksbohren der Bohrer löste. Und bei meinem kleinen Akkuschrauber ist mir genau das selbe aufgefallen wenn ich feste schrauben lösen möchte. Also wenn nun jemmand eine Bohrmaschiene entwickeln würde die links herrum bohrt bräuchte er die passenden Bohrer und das passende Bohrfutter das sich ja scheinbar die letzten Jahrzehnten zumindest visuell nicht sonderlich verändert hat. Wer sollte das heute noch machen und warum wo doch die ganze Welt rechts herrum Bohrt. :-)
Also, das mit dem rechtsrum drehen hat historische Gründe. ( Wortstamm: rechts - richtig ) Früher wurde mit eine Handwinde gebohrt. Als Rechtshänder ( Linkshänder galten als Teufelszeug ) entwickelt man mehr Kraft, wenn man das Teil rechtsrum dreht. Die ersten Bohrer waren geschmiedete Spatenbohrer. ( Mit glattem Schaft ) Ein automatisches Abtransportieren von Spänen oder Bohrmehl gab es da natürlich nicht. Dennoch hatten diese Bohrer einen Anschliff, der nur bei Rechtsdrehung schnitt. Das hat sich dann halt so durchgesetzt.
Hi zusammen! Zwar schon lange kalt, dieser Kaffee, aber das kann ich so nicht stehen lassen... ;-) Kevin K. schrieb: > beim Bohren in Stahl und Holz zieht sich der Bohrer zum Teil selber ins > Material. Aber ja nicht! Das ist das worst case scenario beim Bohren, dann ist der Bohrer nämlich ab. Passiert übrigens gerne, wenn man mit einem Bohrer für Stahl Messing bohrt, weil ein Bohrer für Stahl einen anderen, nämlich kleineren Spanwinkel* (sieht man am steileren Drall) hat, als einer für Messing. Wenn es den Bohrer reinzieht, wird der Span immer dicker, bis der Bohrer abknallt oder die Spindel stehen bleibt. Gruß Fokko vom Selbstversorger-Blog * Siehe http://selbstversorger-blog.over-blog.de/article-30653606.html und http://selbstversorger-blog.over-blog.de/article-26404813.html
>Wenn es den Bohrer reinzieht, wird der Span immer dicker, bis der Bohrer >abknallt Was denn sonst. Der Klügere gibt bekanntlich immer nach.