Hallo, ich will mit einem MOSFET ein DC Relais schalten und zwar ein KILOVAC EV200. Haltestrom 0.13A@12V, ich brauche dafür wohl noch ne Freilaufdiode die dafür sorgt dass mein MOSFET nicht stirbt - nur weiß ich nicht was für eine... ich lese überall dass die standarddioden zu langsam sind, reicht da ne 4148 - schnell wäre die ja und theoretisch flißt ja nach dem ausschalten keinesfalls mehr strom als der Haltestrom (also 130mA) durch die Diode, richtig? Ungeschickt ist, dass ich im Datenblatt des Relais die Induktivität der Spule nicht finde: http://relays.tycoelectronics.com/datasheets/ev200.pdf Ideen, was für eine Diode auf jeden Fall genug Schutz bietet? danke schonmal!
ok. Aber eine Allgemeine Frage noch... ist die Geschwindigkeit für mich hier nicht absolut bedeutungslos?? Es ist ja immer die rede von der reverse recovery time - bei meiner Anwendung ist die doch eher egal, da ich ja keine hohen schaltfrequenzen habe! (einmal an und nach ner ewigkeit wieder aus - und dann min 15s nicht mehr an) Es ist ja eher wichtig ist dass sie bei einem Spannungsanstieg schnell von sperrend zu leitend schaltet und das passiert doch bei ~0,7-1V auf jeden Fall... stimmt das so? Dann könnte ich ja auch jede andere langsame Diode verwenden!?
jede = klares Jein -Die Diode sollte möglichst eher funktionieren als die Bauteile, die man schützen möchte. -Die Diode verlängert die Abfallzeit des Relais etwas. -Die Diode sollte über die Induktivität geschaltet sein, damit die Abschaltspannung möglichst gar nicht erst in die restliche Schaltung gelangt.
dexter schrieb: > Es ist ja eher wichtig ist dass sie bei einem Spannungsanstieg schnell > von sperrend zu leitend schaltet und das passiert doch bei ~0,7-1V auf > jeden Fall... ... aber auf jeden Fall erst nach der Ablauf der Zeit, bis die Diode leitend wird. Häng mal ein schnelles Scope dran, dann siehst Du welche Spannungsspitze Dein Schalter/Transistor für einige xxx Nanosekunden ertragen muß (oder eben nicht mehr als 1 Mal, weil der Transistor schneller verstorben ist als die Diode reagiert hat). > > stimmt das so? > Dann könnte ich ja auch jede andere langsame Diode verwenden!? s.o.
Wenn ich mir das Datenblatt anschaue dann ist die Freilaufdiode schon in der Haltestrom-Schaltung enthalten ("Back EMF = 0V"). Oder hast Du die Version mit "externem Haltestrom". Dann würde ich die Freilaufdiode allerdings auf den Worst Case "Inrush-Current" auslegen, oder kannst Du garantieren daß während der Anzugszeit der Strom nie ausfällt und nie eine Sicherung durchbrennt?
@ Anja (Gast)
>Freilaufdiode allerdings auf den Worst Case "Inrush-Current" auslegen,
Würde ich auch machen. Einfach ne halbwegs schnelle 4A Diode und gut
ist.
MFG
Falk
Und wenn die Diode kräftiger ist als 4A, dann schadet das definitiv nicht.
Hallo, wenn du deinen Fet noch mehr sichern möchtest kannst du noch ein Snubber dranhängen. Dann kannst du auch eine langsame Diode nehmen.
Beim Einschalten, als dem Wechsel von Sperrend nach leitend sind alle Dioden schnell. Begrenzend ist da vor allem die Induktivität der Zuleitungen - auch bei einer 1N4001. Wegen der Fehlenden Erwärmung ist die Spannungs anfangs ein bischen höher, aber das stört fast nie, denn das sind auch höchstens 400 mV (bei sehr hohen Strömen) mehr. Wenn man da schnelle Transienten mißt, ist das die Induktivität, oder einfach eine schlecht gewählte Masse. Viele MOSFETs sind auch Avalance fest, können also einen kurzen Puls mit Überspannung vertragen. Diese Relais hat schon einiges an Elektronik drin. Da sollte keine Freilaufdiode nötig sein.
Also Mädels mal ehrlich, man kann schon ein wenig rumalbern, muss man aber nicht! ....4A-Diode (oder doch besser mehr...) als Freilauf für ein 130mA Relais?? Dexter, bei Deinem Relais reicht einzig und allein die 1n4148, und gut! Selbst eine 10x schwächere Diode würde wohl reichen, es sei denn, Du schaltest hundert mal die Sekunde oder so...oftmals wird tatsächlich die 1n400x genommen, und selbst die würde es tun (denn die Sperrerholzeit ist tatsächlich nicht gefragt), aber sicherheitshalber nimm die 4148er, die ist generell schneller. Natürlich geht auch auf Nummer Sicher: mit ner 200A Schottky (Wasser- oder Stickstoffkühlung nicht vergessen!), selbstverständlich incl. snubber (FKP!)... Bei der Belastung und den zu erwartenden brachialen Spikes empfehle ich zusätzlich großzügig dimensionierte Varistoren, Suppressordioden und Feinspannungsableiter....;-)
Anja schrieb: > Wenn ich mir das Datenblatt anschaue dann ist die Freilaufdiode schon in > der Haltestrom-Schaltung enthalten ("Back EMF = 0V"). > Oder hast Du die Version mit "externem Haltestrom". ah okay, habe mich schon gewundert, was diese Angebe bedeuten soll. Vielen Dank für den Tip! Auch wenn ich hierfür keine Diode brauche, noch ein paar Wissenserweiternde Fragen - Freilaufdiode braucht man ja mal ab und an: Falk Brunner schrieb: > Würde ich auch machen. Einfach ne halbwegs schnelle 4A Diode und gut > ist. Was wäre denn ne schnelle 4A+ Diode - ohne dass ich jetzt zig Datenblätter durchforsten muss? Ulrich schrieb: > Beim Einschalten, als dem Wechsel von Sperrend nach leitend sind alle > Dioden schnell. ja das hätte ich doch auch gesagt - dann kann ich für doch für diese Art der Schaltung - also wenn es nicht auf die Schaltfrequenz ankommt - bedenkenlos eine "langsame" Diode wie ne 1N400X nehmen!? An einer anderen Stelle habe ich auch noch zwei Reed-Relais parallel, die ich mit nem normalen Schalter gleichzeitig schalte. Da kommen natürlich auch Dioden dran. Aber würde ich keine Dioden einbauen, würden sich die beiden Relais gegenseitig abschießen oder würden sie einfach deutlich länger brauchen um abzuschalten? danke jedenfalls für die ganze Hilfe bisher!!
Tiesto schrieb: > Also Mädels mal ehrlich, man kann schon ein wenig rumalbern, muss man > aber nicht! ....4A-Diode (oder doch besser mehr...) als Freilauf für ein > 130mA Relais?? Füße still halten und lesen. Die 4A Diode bezieht sich auf das Relais ohne die "Stromreduzierschaltung" -- lies Dir mal das Datenblatt genauer durch, denn es gibt (mind.) 2 Varianten der Relais. Steht aber auch schon deutlichst oben im Thread das es diese Varianten gibt.
@ Tiesto (Gast) >Also Mädels mal ehrlich, man kann schon ein wenig rumalbern, muss man >aber nicht! ....4A-Diode (oder doch besser mehr...) als Freilauf für ein >130mA Relais?? Lies das Datenblatt. Die Anja hat das schon richtig erkannt, auch als Frau ;-) Beitrag "Re: Freilaufdiode für großes DC Relais" MFG Falk
Wenn ich mir das "niedliche" Relais im Datenblatt so ansehe, dann würde ich auch mal über mögliche Erschütterungen durch den Schaltvorgang nachdenken! Zu gut kann ich mich z.B. an eine dicke Freilaufdiode erinnern, die durch mechanische Resonanz schon nach einer Woche abgebrochen ist.
....also gar keine Freilaufdiode! Es muss ein kleiner Schaltregler verbaut sein, denn der Haltestrom nimmt mit steigender Spannung ab (zumindest lt. Datenblatt). Außerdem ist was von Back-EMF = 0V zu lesen, was dann logisch wäre...für den unwahrscheinlichen Fall, daß es doch zu einer Induktionsspannung kommt, genügt eine UF400x, BA157, oder eine Schottky 1A, und alles wird gut. Bei solch langsamen Frequenzen würden diese Dioden sogar für sehr niederohmige Induktivitäten genügen, die Relaisspule hingegen wird den maximalen Strom allein durch ihren ohmschen Widerstand deutlich begrenzen... Schönes Relais nebenbei bemerkt...hat er schon geschrieben, wo es eingesetzt werden soll?
ja hab nochmal nachgehakt wir werden die Variante mit eingebauter Regelung verwenden - also keine Diode =) Tiesto schrieb: > Schönes Relais nebenbei bemerkt...hat er schon geschrieben, wo es > eingesetzt werden soll? Ist für ein Projekt an der Uni, wir bauen ein Brennstoffzellenflugzeug! und irgendwie muss man die Battery/Brennstoffzelle (450V) ja an die Leistungselektronik anschließen, die den Motor ansteuert - dafür das Relais. trotzdem würde mich noch interesieren: An einer anderen Stelle habe ich auch noch zwei Reed-Relais parallel, die ich mit nem normalen Schalter gleichzeitig schalte. Da sollen natürlich auch Dioden dran. Aber würde ich keine Dioden einbauen, würden sich die beiden Relais gegenseitig abschießen oder würden sie einfach deutlich länger brauchen um abzuschalten?
> würden sie einfach deutlich länger brauchen um abzuschalten? Nein, MIT Diode schalten die Relais deutlich langsamer ab als ohne, was (besonders bei DC-)Lasten die Kontakte stärker belastet. Siehe dazu die PDF-Links in http://www.mikrocontroller.net/articles/Relais_mit_Logik_ansteuern . Grüße
>zwei Reed-Relais parallel ...würde ich trotzdem mit Freilaufdioden beschalten, um die mir noch unbekannte RESTLICHE Schaltung vor entstehenden induktiven Spannungsspitzen zu schützen. Ergänzend die übliche F23 http://www.dse-faq.elektronik-kompendium.de/dse-faq.htm#F.23 Mit dem Wissen wächst der Zweifel...
Hallo Dexter, irgendwie habe ich den Link zum Datenblatt in deinem ersten Post nicht wahrgenommen. So, wie es scheint, enthält das Relais bereits eine Freilaufdiode. Trotzdem solltest du mit dem Hersteller Kontakt aufnehmen und genau abklären, ob und welche zusätzliche Maßnahmen erforderlich sind. Außerdem sollte er in der Lage sein, dir einen Schaltplan der internen Relais-Beschaltung zuzumailen. Notfalls selbst das Teil öffnen und schauen was drin ist. Kai Klaas
Hallo Dexter, >Was wäre denn ne schnelle 4A+ Diode - ohne dass ich jetzt zig >Datenblätter durchforsten muss? 4A: z.B. MUR410 .. MUR4100 4A+ z.B MUR820 .. MUR860 Erhältlich z.B. bei Reichelt.
...also sind wir nun doch bei to220-Freilaufdioden angelangt, wie schon befürchtet...kinners, wir nähern uns ja mit großen Schritten dem technisch Machbaren allein für den Freilauf! OK, bei der enormen Schaltfrequenz war das wohl abzusehen...;-) So ein Relais anzusteuern ist aber auch ein hartes Brot, das muss man so sagen... Damit´s nicht langweilig wird, könnte man ja auch mal den bzw. die Mosfet(s) behandeln, die nötig wären, um dem gewaltigen Strom dieses Relais überhaupt gewachsen zu sein! Da geht´s ja offenbar erst richtig an´s Eingemachte...Wie lauten eure Vorschläge? Parallelschaltung aus mehreren Mosfet-Modulen, kupferverschient? Natürlich incl. allen erdenklichen Schutzmaßnahmen! Bedenkt bitte den beträchtlichen Stromstoß beim Einschalten, sowie den knallharten Spike beim Abschalten! Mit "normalen" IGBT-Modulen kommt Ihr da sicher nicht weit, die rauchen gleich ab! Gerade bei 12V Eingangsspannung ergeben sich ungeheure Spitzenströme, die die Bondverbindungen sofort lösen würden! Vielleicht sollte man Scheibentransistoren oder -Thyristoren einsetzen! Selbstverständlich im Parallelbetrieb, und mit Zwangskühlung! Dexter, ich möchte Dir wirklich nicht die Hoffnung nehmen, aber zumindest hier im Forum und in der Theorie wird Dein Vorhaben wohl unlösbar bleiben Es scheitert einfach am Halbleitermarkt...und am Platz für die ganzen Hochleistungskomponenten.....denn - und da sind wir uns wohl alle einig - es muss wirklich alles bedacht, und mit allem gerechnet werden! Irgendwas wollt ich doch noch sagen...ach ja, je stärker überdimensioniert wird, desto weniger Ahnung hat der Entwickler! Leute, es ist mir echt ein Fest!
Eine 4A Schottky Diode ist doch wirklich Quatsch. Eine 1N400x reicht hier dicke aus. Begründung: Die 4A sind nur sehr kurzzeitig und wiederholen sich auch nur selten, daher reicht eine Diode mit nominell 0,4A schon locker aus. Der Peak Forward Surge Current ist hier entscheidend. (bei 1N400x 30A@8ms) Es reicht eine Silizium-Diode, da eine schnelle Reverse Recovery time hier nicht von Bedeutung ist. Einzig die Forward Recovery time ist entscheidend und diese ist bei Silizium- und Schottky-Dioden praktisch gleich. Und hier ist das ganze noch viel ausführlicher dargestellt: http://www.cliftonlaboratories.com/diode_turn-on_time.htm
@ Alexander Schmidt (esko) Benutzerseite >Die 4A sind nur sehr kurzzeitig und wiederholen sich auch nur selten, >daher reicht eine Diode mit nominell 0,4A schon locker aus. >Der Peak Forward Surge Current ist hier entscheidend. (bei 1N400x >30A@8ms) Stimmt. MfG Falk
vllt sollte ich mich im Studium doch auf Halbleiter spezialisieren um mal anständige Dioden zu entwickeln für solch schwierige Anwendungen ;-D danke für die Antworten und Links!
>danke für die Antworten und Links!
Hast du schon mit dem Hersteller geredet?
Kai Klaas
Habe eine Mail an den technischen Support geschrieben, warte noch auf deren Antwort.
Ohne das spezielle Relais, welches hier verwendet wird, näher anzuschauen will ich einfach meine "Heuristik" für dieses Problem vorstellen (sie sollte mit jedem "einfachen" Spulenrelais funktionieren): Im angezogenen Zustand fließen 130mA. Im Moment des Ausschaltens "will die Induktivität" das Weiterfließen dieses Stromes erreichen. Sie baut dafür eine "beliebig hohe" Spannung auf, die den Schalttransistor tötet, sofern nicht (beabsichtigt oder parasitär) alternative Strompfade vorhanden sind. Einen solchen bietet die Freilaufdiode. Die Relaisspule generiert nur die Spannung, die nötig ist, um die Diode durchzuschalten und der Schalttransistor wird nicht belastet. Bei einer Flußspannung von 0.7V und 130mA muß die Diode eine max. Leistung von ca. 100mW aufnehmen können, die 12V spielen hier keine Rolle. (Eine 1N4148 langt also vollkommen.) Diese Leistung bricht jedoch sehr schnell zusammen, wenn die in der Spule enthaltene Energie abgebaut wird (sie hängt von der hier nicht bekannten Induktivität ab). Die Diode muß also die erwähnten 100mW nicht als Dauerleistung aushalten. Ich hoffe, es ist wirklich so einfach ...
Es können bis zu 4A durch die Diode fließen, wurde weiter oben schon geschrieben warum. Das ist allerdings nicht der Normalfall.
wer das Datenblatt gelesen (und verstanden) hat, der weiß, daß bei 12V niemals und zu keiner Zeit 4A fließen werden, weder rein noch raus...bei 36V kann das schon anders aussehen. 1N4148 sag´ich nur, und die ist noch dazu überflüssig und dient nur dem ruhigen Schlaf...ggf. würde die sogar noch bei 36V genügen, da praktisch jede noch so winzige Diode 4A Spitzenstrom verarbeiten kann.
ok, aber ich habs soweit schon richtig verstanden, dass der Inrush Current bei 36V maximal 3,8A und zwar 130ms lang betragen kann? Und wenn ich dann das Relais nach sehr(!) kurzer Zeit abschalten würde, könnte meine Diode maximal 3,8A abbekommen?! Kann man eigentlich von einem linearen Zusammenhang zw. max Inrush Current und der Spannung ausgehen? Wenn nicht, warum nicht? Alles nur Fragen um mein Wissen zu erweitern ;-)
@dexter (Gast) >Und wenn ich dann das Relais nach sehr(!) kurzer Zeit abschalten würde, >könnte meine Diode maximal 3,8A abbekommen?! Ja. >Kann man eigentlich von einem linearen Zusammenhang zw. max Inrush >Current und der Spannung ausgehen? Ja, ist ein klassischer Einschaltvorgang einer Spule, spricht RL-Glied. Mfg Falk
Der Abschaltzeitpunkt hat kaum Auswirkungen auf den maximalen Strom, den die Freilaufdiode erfährt. Wenn sehr schnell wieder abgeschaltet wird, dann kann nicht mal die volle Sättigung der Spule erreicht werden, und damit ist auch die Induktionsleistung geringer...dennoch wäre das Einzige, was die Diode überhaupt gefährden könnte, eine hohe Taktfrequenz. Das ganze Relais hat aber nur 1,7W Spulenleistung, und die Spule hat voraussichtlich ca. 10 Ohm. Dazu kommt noch die beträchtliche Induktivität, die den Stromanstieg (beim Einschaltfall) bei eventueller sehr schneller Taktfrequenz limitiert. Damit kriegt man absolut keine Freilaufdiode zerstört (davon mal abgesehen, daß wir hier über des Kaisers Bart sprechen, denn es ist lt. Datenblatt und durch die interne Elektronik KEINE Freilaufdiode nötig). Der maximale Anfangssstrom fließt definitiv bei 36V Betriebsspannung, dann allerdings auch am kürzesten. Vermutlich wenige Millisekunden. Am längsten dauert der Anfangsstrom bei 9V (130 Millisekunden), dafür ist er aber auch deutlich geringer. Da irgendein Schaltregler eingebaut ist, kann man zwar keine allzu genauen Daten über die Relaisspule treffen, aber die 1,7W sagen schon viel. Man kann sich zudem die Energie selbst ausrechnen, die bei 9V, maximal ca. 1A und maximal 130 Millisekunden gespeichert wird. Dazu rechnet man nochmal ohmsche Verluste hinzu (das ist alles Andere als eine Speicherdrossel!), und bedenkt, daß an der Diode (kurzzeitig) maximal vielleicht 1V Spannungsabfall auftreten. Da kommt man (egal bei welcher Eingangsspannung und -Frequenz) keinesfalls auf über 100mW. Aber damit es nicht langweilig wird, hier folgende Theorie: der interne Schaltregler begrenzt durch seine geringe Leistungsfähigkeit den Eingangsstrom auf maximal 3,8A, also unabhängig vom Widerstand der Spule. Und er genehmigt sich sowohl bei 9, als auch bei 36V volle 130 Millisekunden bei 3,8A(seinem eigenen Limit). Natürlich wäre das Relais bei 36V längst angezogen, bevor er den Strom verringert, aber der Regler sieht das ja nicht, sondern hat ein festes Zeitlimit für 3,8A. Nun ist es auch noch ein guter step-down-Regler, und die Spule hat real nur 1 mikroohm, kaum Induktivität, und nur wenige Millivolt Betriebsspannung (alles unwahrscheinlich, aber möglich!). Wenn man bei dieser Version des 1,7W - Relais´ nun abschaltet, und der Regler den Spike nicht selbst schluckt, dann könnte damit alsolut jede Diode beim ersten Mal zerstört werden! Auch diese Spule würde kurzzeitig genug Spannung aufbauen, und ebenso kurzzeitig tausende Ampere liefern! Also kurz gesagt, man weiß hier so gut wie nichts, da eine unbekannte Elektronik zwischengeschaltet ist. Daher hält man sich besser einfach an´s Datenblatt...
Hallo Dexter, >Kann man eigentlich von einem linearen Zusammenhang zw. max Inrush >Current und der Spannung ausgehen? Wenn nicht, warum nicht? Bei gleicher Temperatur ja. Wenn sich die Spule um 100 Grad erwärmt, wird der Strom um ca 40% weniger. Bei -40 Grad ist evtl. ein höherer Strom als im Datenblatt (meist 25 Grad Wert) zu berücksichtigen. >ok, aber ich habs soweit schon richtig verstanden, dass der Inrush >Current bei 36V maximal 3,8A und zwar 130ms lang betragen kann? >Und wenn ich dann das Relais nach sehr(!) kurzer Zeit abschalten würde, >könnte meine Diode maximal 3,8A abbekommen?! Voraussetzung ist daß du die Variante "Relais ohne eingebaute Haltestrom-Schaltung" verwendest. In diesem Fall wird beim Einschalten durch 100% PWM erst mal die volle Batteriespannung oder die Relais-Nennspannung auf das Relais gegeben. Nach einer bestimmten Zeit (kann ein paar Sekunden sein) wird dann per PWM <100% der Strom auf den Haltestrom reduziert. Beim Übergang_ auf den _Haltestrom fließt dann der entsprechende Strom (Inrush-Current) durch die Freilaufdiode, bis sich die Energie auf den Haltestrom abgebaut hat. Der Haltestrom fließt dann periodisch weiter durch die Diode. (Die Diode ist wegen Tastverhältnis <50% die meiste Zeit davon im Freilaufbetrieb). Die Reduktion auf den Haltestrom ist bei derartigen Relais notwendig weil die Spulen unterdimensioniert sind. Bei dauerhaftem Betrieb an Nennspannung überhitzen die sich. Eine 1N4148 hier vorzuschlagen halte ich nicht für sinnvoll. Zumal die genannten Datenblattwerte 200mA Dauer und 4A peak (für 1us!!) alle nur für 25 Grad (Drahttemperatur!! = unendliche Kühlung) angegeben sind. Bei realen Betriebsbedingungen (bis 85 Grad Umgebung also 100 Grad Leiterplattentemperatur) gelten wesentlich geringere Werte (Figure 9) http://www.fairchildsemi.com/ds/1N/1N4148.pdf Auch die pauschale Spannungsangabe 0,7V Diodenspannung gilt bei 100mA nicht mehr (Figure 5). Da solche Schaltungen (DC-Relais) immer Sicherheitsrelevant sind (in Deinem Fall brauchst Du evtl. eine Zertifizierung durch die Luftfahrtbehörden) lohnt es sich auch mal so typische Fehlerfälle anzuschauen: - Durchgescheuertes Kabel mit intermittierendem Kurzschluß auf Masse oder Batteriepotential. - Wackelkontakte. - Defekte Batterie mit Überspannung im Bordnetz Solche Fehler dürfen nicht zu einem (unentdeckten) Ausfall von einzelnen Bauelementen führen: http://www.pilotundflugzeug.de/servlet/use/Home.class?frame&main={http://www.pilotundflugzeug.de/artikel/2007-04-12/DA42_Unfall}
oh Gott, es wird ja immer komplizierter...an das spezielle Temperaturverhalten hatten wir ja noch gar nicht gedacht...das gibt ja noch wieder ganz neue Dimensionen für Smalltalk... Wollen wir einfach bei der Tatsache bleiben, daß Dexter das Relais mit interner Elektronik kauft, und es damit lt. Datenblatt gar keinen Spike gibt? Wünsche ihm gutes Gelingen bei dieser einfachen Aufgabe, und mache mich hier vom Acker...
Also ich nehm da immer ne MBRA 140 T3 ....gut, sie liegen halt rum, aber noch nie Probleme gehabt.... des is so meine DUS, sowie die MBRS 360...;)
@Anja >Voraussetzung ist daß du die Variante "Relais ohne eingebaute >Haltestrom-Schaltung" verwendest. In diesem Fall wird beim Einschalten >durch 100% PWM erst mal die volle Batteriespannung oder die >Relais-Nennspannung auf das Relais gegeben. In diesem Fall dürfte die Freilaufdiode ja längst integriert sein, sonst überlebt ja wohl kaum die PWM-Stufe. Bei allem Respekt, aber ich finde es schon ein wenig bizarr, wenn ganz konkrete Empfehlungen ausgesprochen werden, bevor überhaupt klar ist, was für eine Schaltung in diesem Teil sitzt. Wenn da wirklich eine Halteschaltung drin sitzt, dann muß die Freilaufdiode längst integriert sein, weil man ohne zusätzliche Anschlüsse ja garnicht an die Spulenanschlüsse herankommt. Wo soll denn die Freilaufdiode überhaupt angeschlossen werden, wenn das Relais nur noch 2 Anschlüsse nach außen führt?? Jetzt laßt uns doch einfach abwarten, was der Hersteller dazu sagt... Kai Klaas
oszi40 schrieb: > Die Diode verlängert die Abfallzeit des Relais etwas. Dieser Sachverhalt ist nicht zu unterschätzen. Eine Freilaufdiode schützt den schaltenden Halbleiter auf Kosten der Lebensdauer der Arbeitskontakte des Relais. Dieser Effekt tritt besonders beim (Ab-)Schalten von Gleichströmen auf, dessen Schaltfunken bekanntlich größer sind als bei Wechselstrom. Hersteller von Relais- oder Magnetventilspulen raten daher zur Zenerdiode. Siehe z.B. http://www.schaltrelais.de/download/relais-aktuell-nov08.pdf screwdriver
screwdriver schrieb:
> http://www.schaltrelais.de/download/relais-aktuell-nov08.pdf
Die Zenerdiode auf Seite 3 ist aber doch wohl falsch rum drin!?
ein Gast schrieb: > screwdriver schrieb: > >> http://www.schaltrelais.de/download/relais-aktuell-nov08.pdf > > Die Zenerdiode auf Seite 3 ist aber doch wohl falsch rum drin!? NEIN, die Z-Diode ist korrekt gepolt. Es fehlt aber eine (einfache) Diode, in Serie mit der Z-Diode geschaltet.
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