Hallo, ich habe mir mal überlegt ein simples EEG zu bauen. Mir geht es darum die Schlafphasen aufzuzeichnen und am PC auszuwerten. Zur Auswertung würde ich über das Signal eine FFT drüberlaufen lassen. Und dann kann man ja je nach Frequenz die Schlafphase bestimmen. Nur wie bekomme ich ein Signal. Gibt es günstig irgendwelche Elektroden. Ich hatte mir mal OpenEEG angeschaut. Aber das erscheint mir für mein Vorhaben schon etwas überdimensioniert. Hat einer da eine Idee, wie man das möglichst einfach realisieren kann?
Du solltest auf jeden Fall die komplette Schaltung galvanisch vom PC und Netz trennen, auch wenn das die Sache verteuert. Dank der niederohmigen Verbindung zum Kopf wachst du im Fehlerfall sonst nicht mehr auf.
Jupp, es ist schonmal einer verstorben, weil er seine Orgasmusmaschine mit 230V betrieben hat
EEG - das Thema, dass Du anschneidest ist schon heftig! Zunächst mal: Ja es gibt Elektroden, z. B. Einwegelektroden für den Rettungsdienst (in Apotheken erhältlich). Bei den Elektroden ist das Problem, dass eine Kontaktspannung zwischen Haut und Elektroden entsteht, die nicht zu vernachlässigen ist - Selbstbau von Elektroden ist also keine so gute Idee - wenn auch die Zeitschrift Elektor in den 70er - 90ern des letzten Jahrhunderts hierzu Hinweise gegeben hat (Galvanisierung von Cu-Elektroden). Zu Messen hasst du Spannungen im Mikrovolt-Bereich - auf jeden Fall weit unter 1 mV. Die einfachste Ableitung, die Du machen kannst ist eine Differenzmessung zwischen Frontal- und Okzipitallappen - also Stirn und 'Hinterkopf'. Dabei verwendest Du einen Differenzverstärker mit Bezugspunkt Ohrlappen (=Masse). Eingangsimpedanzen bewegen sich im Bereich von einigen 10-100 kOhm. Also: Masse mit Klipp am Ohrlappen, Elektrode '+' an die Stirn, Elektrode '-' an den Hinterkopf. Die Eingangsverstärker müssen über zwei ganz wesentliche Eigenschaften verfügen: 1) Komplette galvanische Trennung von der Auswertung, also Optopkoppler oder Isolationsverstärker (siehe z. B. Typen von BurrBrown) zwischen Eingangsverstärker und AD-Wandlung!. Im 'Homebrew-Breich' sollten die Eingangsverstärker selbst Batterieversorgt sein. Alles andere ist Lebensmüde!!! 2) Die Eingangsverstärker sollten über einen ziemlichen Low-Cut bei 30 Hz verfügen, evt. über eine Notchfilter bei 50 Hz. Auch ein Hochpass > 1 Hz (wegen Muskelpotentialen, z. B. der Augen) ist sinnvoll. Also mit zwei Differenzverstärkern kann man so die globale Aktivität links und rechts verfolgen. Wenn Du mehr Ableitungen haben möchtest, ist das Prinzip ähnlich: Referenzpunkt ist das Ohr - die Mehrkanalableitung bezieht sich auf diesen Punkt. Du kannst natürlich auch innovativ sein: heutzutage kann man mit SMD-OPs einen sehr hochohmigen Differenzverstärker samt Elektroden auf eine Platine bringen und so die Probleme mit den Kontaktspannungen etwas abmildern. Wie auch immer: Mit den üblichen Kandidaten wie TLC272 oder NE5532 solltest Du einen rauscharmen Differenzverstärker bauen können: Filter ca. 1-30Hz sind ein Muss! Galvanische Trennung auch (wurde bereits gesagt), wenn Du neben der Aufzeichnung Deiner Träume weiter träumen möchtest! Zum Schluss eine Warnung: Es gibt zu diesem Thema ein älteres Buch aus dem Franzis-Verlag: 'Walz, Herzklopfen sichtbar gemacht'. Die Schaltungen in diesem Buch sind einfach nur lebensgefährlich! Ein gescheites Buch ist: Karsten Meyer-Waarden, Bioelektrische Signale und ihre Ableitverfahren. Gruß, Nils
Nils schrieb:
> wenn Du neben der Aufzeichnung Deiner Träume weiter träumen möchtest
Vielleicht noch mit Chinch-Videoausgang zum Aufzeichnen;)
Dirk J. schrieb: > Nils schrieb: >> wenn Du neben der Aufzeichnung Deiner Träume weiter träumen möchtest > > Vielleicht noch mit Chinch-Videoausgang zum Aufzeichnen;) und weil heutzutage niemand mehr Stummfilme sehen will, die Audio-Ausgänge nicht vergessen. Am besten auch gleich die entsprechenden Video- und Audio-Eingänge zum direkten Wiedereinspielen mit vorsehen ;-) Jörg
Es gibt jetzt so einen Sensor mit Bluetooth-Anbindung an das Smartphone: http://www.beddit.com/ ca. 100 Dollar "Beddit automatically tracks your sleeping patterns, heart rate, breathing, snoring, movements and environment. In the morning, Beddit tells you how you slept and how to do it better." Auch die Schnarchphasen werden protokolliert und auf einer Zeitschiene dargestellt.
>>http://www.beddit.com/
Das hat jetzt aber wirklich gar nix mit EEG zu tun -> reiner Schund
EEG Verstärker sind aufgrund der Sicherheitsvorschriften relativ
aufwendig und teuer. Eine galvanische Trennung von Patient und PC ist
klarerweise vorzusehen (schon wegen der Brummproblematik). Die Isolation
sollte mit 1500V rms 1min bemessen sein. Kriechstrecken je nach
Versorgungsspannung 4,5 bis 8mm. Statt der früher üblichen
Isolationsverstärker digitalisiert man das Signal auf Patientenseite und
kann dann mit einem Optokoppler o.ä. das digitale Signal isoliert
übertragen.Als Eigangsverstärker tuts jeder rauscharme und
Bias-Strom-arme OPV oder Instrumentenverstärker. Bandbreite so 0,1 bis
70Hz.Das EEG ist also ein AC-Signal. Meist wird der Verstärker 2stufig
ausgeführt, wobei in der ersten Stufe ein DC Verstärker mit einer
Verstärkung <10 sitzt. Dann einen Hochpass nachschalten, und das Signal
mit einem weiteren Verstärker auf gewünschten Pegel bringen.Den Tiefpass
am besten als RC Glied direkt vor dem A/D Wandler-Pin ausführen.
Grüsse
EEG schrieb: > Hat einer da eine Idee, wie man das möglichst einfach realisieren kann? Sieh dir mal das hier an: https://www.olimex.com/Products/EEG/OpenEEG/
Joe G. schrieb: > Sieh dir mal das hier an: > https://www.olimex.com/Products/EEG/OpenEEG/ Hat er doch schon: EEG schrieb: > Ich hatte mir mal > OpenEEG angeschaut. Aber das erscheint mir für mein Vorhaben schon etwas > überdimensioniert. Die Frage ist halt mal wieder was genau das Problem ist ? Willst Du die REM Phase von der Tiefschlafphase unterscheiden ? Also ich würde eine Badekappe nehmen da die Elektroden einkleben und den Mikrofonverstärker mit Batterie versorgen und z.B. mit RFM70 o.ä. an den PC anbinden. Keine galvanische Trennung nötig, die Elektroden sitzen stramm auf der Kopfhaut und Du kannst auch damit duschen gehen :-P
EEG allein taugt kaum zur Bestimmung. Man benötigt noch EMG (oft Nackenmuskeln) dazu. Auf den Trichter sind auch die Kollegen hier gekommen: http://techcrunch.com/2013/05/22/sleep-tracking-startup-zeo-says-goodnight/ Hat sich nicht rentiert, aber es gibt noch Restposten zu kaufen. Deren Lösung ist Classification der EEG/Muskelsignale die sie mit ihrem kruden Device messen. Also kauf mal das Ding und zerleg es. Das dürfte Dich Deinem Ziel näher bringen.
EEG schrieb: > Hallo, > ich habe mir mal überlegt ein simples EEG zu bauen. Mir geht es darum > die Schlafphasen aufzuzeichnen und am PC auszuwerten. Zur Auswertung ... > Hat einer da eine Idee, wie man das möglichst einfach realisieren kann? Habe in zusammenhang mit Klarträumen mal was gelesen, eine Bastlerseite ähnlich wie Zabex oder Fingers-Welt, wo der Autor eine Brille mit Reflexlichtschranke benutzt um die REM-Phase zu finden. Der Gag ist da das eine LED beim Träumen auf Auge blinkt und einen so darauf Aufmerksam macht das man gerade träumt. (Beim ersten Versuch hatte es Ihn sehr unsanft geweckt, wie man recht amüsant lesen konnte/kann) Das Prinzip sollte soweit klar sein. Es war auch eine Probeaufzeichnung der nächtlichen Augenbewegung gezeigt, daher denke ich, es könnte vielleicht für dein vorhaben interessant sein. Es genügt jedenfalls die REM-Phase zu finden, und Wecken könnte man sich damit auch lassen, ausserhalb der Tiefschlafphase. HTH, bye uwe
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