Ich möchte einen Schwingkreis mit sehr hoher Güte (~1000) aufbauen. Bis zu welcher Frequenz ist solche HF-Litze sinnvoll? http://www.spulen.com/shop/product_info.php?products_id=806 Ab welcher Frequenz sollte man besser versilberten Kupferdraht nehmen?
Man könnte jetzt versuchen zu rechnen: Oberfläche Litze zu Oberfläche Silberdraht und das mit der Skintiefe der EM-Welle bei der entsprechenden Frequenz multiplizieren. Danach noch mit dem Widerstand von Kupfer und Silber und dann hat man den Längenbezogenen Widerstand. (Und dann noch den Proximity-Effekt berücksichtigen :-) Aber ich habe HF-Litze bisher nur in Schaltungsteilen bis zum zweistelligen MHz-Bereich gesehen. Ich würde so ab 30MHz langsam zum Silberdraht tendieren ohne das begründen zu können. (Ausserdem ist der Stabil und hält von alleine) Viele Grüße, Martin L. PS: Das Bild ist klein - aber bist Du sicher, dass das HF-Litze und nicht Entlötlitze ist?
@ Kapitän Nuss (Gast) >Ich möchte einen Schwingkreis mit sehr hoher Güte (~1000) aufbauen. Bei welcher Frequenz? Welche Induktivität? Kleiner Tip: Netiquette >Ab welcher Frequenz sollte man besser versilberten Kupferdraht nehmen? Keine Ahnung. Schuß ins Blaue. Wenn sich die Eindringtiefe des Stroms (Skineffekt) der Dicke der Silberschicht nähert. Macht bei geschätzter Dicke von 10µm etwa ab 10 MHz, da hat man 20µm Eindringtiefe. http://de.wikipedia.org/wiki/Skineffekt MFg Falk
Hallo, ganz praktisch lag/liegt die Grenze schon so bei ca. 3MHz. Darüber braucht man so wenige Windungen, daß es auch dicker Cu-Lackdraht macht. Cu-versilbert wohl so ab 25MHz, so richtig wohl erst über 50MHz. Gruß aus Berlin Michael
Die Grenze ist so bei ca. 1MHz. pi-mal-Daumen für Ferritkörper. Q von 1000 ist sportlich. Der Kondensator kommt noch hinzu. Da gibt es aber gegen viel Geld durchaus welche mit 10.000 Schau nach Tronson-Trimmer. Sapphire. Denk dran wenn du modulieren willst, das dein Signal noch durchpaßt. 1000 würde bei Mittelwelle schon komisch klingen. Bienenkorb wäre auch noch ein Stichwort. Ohne genaue Frequenzangabe ist dir aber nicht zu helfen.
Hallo,
Abdul K. schrieb:
> Die Grenze ist so bei ca. 1MHz. pi-mal-Daumen für Ferritkörper.
Na, nun sei mal nicht zu kleinlich, sonst enden wir bei 50Hz... ;-)
MW war üblicherweise immer HF-Litze und die geht bis 1,6MHz.
Gruß aus Berlin
Michael
Naja, mit zunehmenden Alter darf man sich ja dann auch selbst zitieren: "pi-mal-Daumen" Faktor 1,6 finde ich da noch angemessen.
Abdul K. (ehydra) schrieb:
> Die Grenze ist so bei ca. 1MHz.
Genau. HF-Litze wird klassisch für die Langwelle und noch ein bisschen
darüber hinaus eingesetzt. Bei höheren Frequenzen macht der
Proximity-Effekt die Vorteile zunichte.
Warum nimmt man eigentlich Silberdraht ? Die Leitfähigkeit von Silber (61.39 *10^6 S/m) ist doch nur ein paar Prozent höher als die von Kupfer (58 * 10^6 S/m ) ?
ossi (Gast) schrieb: > Warum nimmt man eigentlich Silberdraht ? Die Leitfähigkeit > von Silber (61.39 *10^6 S/m) ist doch nur ein paar Prozent > höher als die von Kupfer (58 * 10^6 S/m ) ? Das ist grundsätzlich erst einmal richtig. Allerdings muss man auch betrachten, wie es sich mit der Leitfähigkeit verhält, wenn die Materialien nach einiger Zeit oxidiert sind. Da steht Silber dann wieder deutlich besser da als Kupfer.
> Allerdings muss man auch > betrachten, wie es sich mit der Leitfähigkeit verhält, wenn die > Materialien nach einiger Zeit oxidiert sind. Da steht Silber dann wieder > deutlich besser da als Kupfer. Dann kann man auch Gold nehmen, das oxidiert nicht. Muss ja kein Vollmaterial sein. Eine dünne Goldbeschichtung auf Kupfer reicht aus. Dürfte deshalb nicht so teuer sein.
- Gold ist teurer - Gold hat eine schlechtere Leitfähigkeit als (reines) Kupfer
> Gold ist teurer Deshalb nur eine dünne Beschichtung > Gold hat eine schlechtere Leitfähigkeit als (reines) Kupfer Gilt nur für nicht oxidiertes Kupfer
uhhj (Gast) schrieb: >> Gold ist teurer > Deshalb nur eine dünne Beschichtung Silber ist immer noch billiger. >> Gold hat eine schlechtere Leitfähigkeit als (reines) Kupfer > Gilt nur für nicht oxidiertes Kupfer Und oxidiertes Silber ist immer noch besser als Gold. Bisher habe ich in der HF-Technik immer nur vergoldete oder (lackierte) Kupferspulen gesehen. Vergoldete Spulen sind mir bisher nicht untergekommen. Dafür könnte es einen Grund geben, oder?
Rüdiger P. (Gast) schrieb: > Bisher habe ich in der HF-Technik immer nur vergoldete oder (lackierte) > Kupferspulen gesehen. ^^^^^^^^^^ Sollte natürlich versilberte heißen. Sorry...
Also gerade Edelmetalle sind chemisch gesehen die Unreinsten, hat der Prof. damals gesagt, weil sie so schnell oxidieren. Und alle Oxide sind Nichtleiter, leider.
Dunkelseher (Gast) schrieb:
> Und alle Oxide sind Nichtleiter, leider.
Ich bezweifele allerdings, dass Dir diese Weisheit auch von Deinem Prof.
mit auf den Weg gegeben worden ist. Das ist nämlich absoluter Quatsch.
Silberoxid ist sogar ein verhältnismäßig guter Leiter.
Und wenn Du es nicht glauben willst, dass es leitfähige Oxide gibt, dann
such doch mal in Google wie eine in Dünnschichttechnik gefertigte
Solarzelle aufgebaut ist. Da werden nämlich sogar transparente
leitfähige Oxide (TCO) als Kontaktschicht verwendet.
Ja, aber Leitfähigkeit bezieht sich dort auf "Wir nehmen was wir kriegen können, wenn es nur halbwegs leitet und gleichzeitig durchsichtig ist". Oxide sind schon grundsätzlich eher nichtleitend anzusehen.
> Also gerade Edelmetalle sind chemisch gesehen die Unreinsten, hat der > Prof. damals gesagt, weil sie so schnell oxidieren. Profs erzählen eben manchmal Müll
Hallo, also ich bin schon etwas älter und in meiner Jugend war ich bei der BW- Luftwaffe, dort haben wir alte Funk- Sender, von den Amis übernommen, gewartet. Wenn die Sendeleistung unzureichend war, pollierten wir das Silberoxyd von den versilberten Spulen und siehe da: Der Pegel stieg und stieg ... Kann natürlich sein, ich verwechsle da etwas...?
Hallo, meiner Erinnerung nach sind es weniger Oxide als irgendwelche Sulfate??, die das Problem bei Kupfer sind. Die Verbindungen haben Halbleitereigenschaften und das stört so sehr. Bei Silber ist dieser Effekt wohl nicht vorhanden oder viel geringer. Gruß aus Berlin Michael
Eine Spule hat je nach Größe,Windungszahl, Material ,also kurz gesagt je nach ihren Verlusten eine Güte, die frequenzabhängig ist. Der Kondensator, der den Schwingkreis ergänzt, hat praktisch fast keinen Einfluß auf die Kreisgüte. Eine Kreisgüte von 1000 wird nur bis max 2 MHz erreichbar sein. Die Spule muß aus dickem Silberdraht mit optimierten Durchmesser und Windungsabstand bestehen,der Kondensator muß eine Type aus Glimmer oder Styroflex sein.
Michael U. (amiga) schrieb:
> meiner Erinnerung nach sind es weniger Oxide als irgendwelche Sulfate??,
Das ist auch korrekt. Silberoxid tritt normalerweise nicht auf. Das
Schwarze das man auf Spulen sieht ist in der Regel Silbersulfid.
Irgendwie spricht aber jeder von einem Oxid. ;-)
Mit manchen Themen kann man schnelle erfahren, wer etwas Geschriebenes gut erfasst hat, weil er auch über Wissen verfügt. Ich schrieb deutlich: "sind chemisch gesehen". Aber gerade präzise Ausdrucksweise wird verblüffend oft fehlinterpretiert.
Das Foto ist zwar etwas klein und unscharf, aber die Bildgestaltung (mit Hintergrund) ist für dieses Forum überragend. Respekt.
Rüdiger P. schrieb
Michael U. (amiga) schrieb:
> meiner Erinnerung nach sind es weniger Oxide als irgendwelche Sulfate??,
Das ist auch korrekt. Silberoxid tritt normalerweise nicht auf. Das
Schwarze das man auf Spulen sieht ist in der Regel Silbersulfid.
Irgendwie spricht aber jeder von einem Oxid. ;
> Versuchsergebnisse bei der Zerlegung von Silberoxid
> Schwarzes Silberoxid wird thermisch zerlegt, allerdings wird
> der entstehende Sauerstoff nicht über eine pneumatische Wanne
> aufgefangen, sondern über einen ...
Alles falsch, alles falsch.
Schwingkreise solch hoher Güte sind konventionell eh kaum machbar, egal ob versilbert oder nicht. Ab ca. 40 MHz kann man Helixkreise einsetzen und ab 400 - 500 MHz kommt dann der Topkreis zum Einsatz. Diese Teile bestimmen massgeblich mit ihren mechanischen Abmessungen die Güte. Silber hat da nur einen geringen Einfluss auf die Langzeitstabilität.
Bei Platinen bestimmt die für die Herstellung gewünschte Oberflächenrauheit der Kupferfolien maßgeblich die HF-Eigenschaften. Größere Rauheit bringt eine bessere Verbindung zum Glasfasersubstrat. Vielleicht kann man Silber besonders gut polieren und so die Stromwege auf der Oberfläche minimieren? Das würde sich mit obiger Aussage decken: "Wenn die Sendeleistung unzureichend war, polierten wir das Silberoxyd von den versilberten Spulen und siehe da: Der Pegel stieg und stieg ... "
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