Hallo miteiander, vorausgesetzt man hat beim Elektronikbasteln eine geniale Idee (z.B. Echtzeit-Komprimierungsverfahren), welche Möglichkeiten gibt es diese in bares Geld umzusetzten? Und welcher finanziellen, zeitlichen Aufwand ist hierfür erforderlich? Ich hab mal 5 Möglichkeiten aufgelistet und bitte um Kommentare und Ergänzungen: 1) Patentierung - Lizenzverkauf a)Invest 30-50 k€ b)Arbeitszeit: 1 Monat 2) Anwendung (Produkt) entwicklen und an Endkunden verkaufen a)Invest: 100k b)Arbeitszeit: 6 -12 Monate 3) Anwendung (Prototyp,Realisierung auf Evalboard) entwicklen und an hersteller verkaufen a)Invest: 70k b)Arbeitszeit: 6 Monate 4) Buch drüberschreiben , Schulungen anbieten a)Invest: 15k b)Arbeitszeit: 3 Monate 5) als Freiberufler die Entwicklung basierend auf der Idee als Dienstleistung deinem Kunden anbieten und vor Ort realisieren a) 1K (Schlips+Anzug) b)Arbeitszeit 1-6 Monat für Kundensuche Ferner wäre intressant, wieviel des möglichen Marktwertes bei den jeweiligen Optionen beim Schöpfer ankommt. Also Patent mit vielen Lizenznehmer als 100% gesetzt, kommt natürlich bei der selbstentwicklung eines Produktes natürlich nur ein Bruchteil an (weil "die anderen" es dan einfach nachbauen oder weiter Anwendung für das Verfahren entwickeln und verkaufen) Das isnd dann vielleicht nur noch 10%. Dank im voraus, Fritz Jäger
Wie kommst du auf diese Beträge? Ein Patent kostet doch keine 30-50k€. Oder hast du dir für den einen Monat ein Stundenlohn von 300€ berechnet?
Die Zahlen sind nicht ganz realistisch. Ein Patent ist fuer nichts wenn man's nicht durchsetzen kann. Einen Prototypen muss man eh bauen. Irgendwas muss man ja rumzeigen koennen. Ein Buch dauert viel zulange. Man muss viel frueher am Markt sein. Ein Buch allenfalls hinterher. Oder falls die Deppen bei der Implementation reihenweise scheitern. Als Dienstleistung einem Kunden anbieten... der Kunde stellt sich dann auf den Standpunkt, dass ihm die Entwickung gehoert und er alle Rechte somit erworben hat.
Fritz Jaeger schrieb: > 1) Patentierung - Lizenzverkauf > a)Invest 30-50 k€ b)Arbeitszeit: 1 Monat Das alles in einem Monat ?!?!? Du kannst außerdem das Patent anmelden das heisst aber nicht das du es auch bekommst, falls es ein ander schon patentioert hat !?!? Das schaffe man kaum in einem Monat.
>1) Patentierung - Lizenzverkauf > a)Invest 30-50 k€ b)Arbeitszeit: 1 Monat Das kann für die Anmeldung reichen, aber bis Du jemanden findest, der Dir das dann abkauft, kann es deutlich länger dauern. Die 30k-50k für einen guten Patentanwalt und die Anmeldung in den USA (die ich für die wichtigste halte) halte ich für realistisch. >2) Anwendung (Produkt) entwicklen und an Endkunden verkaufen > a)Invest: 100k b)Arbeitszeit: 6 -12 Monate Auch das müsstest Du patentrechtlich schützen lassen, es sei denn, Du kannst den Inhalt verbergen. >3) Anwendung (Prototyp,Realisierung auf Evalboard) entwicklen und an >hersteller verkaufen > a)Invest: 70k b)Arbeitszeit: 6 Monate Das könnte passen. >4) Buch drüberschreiben , Schulungen anbieten > a)Invest: 15k b)Arbeitszeit: 3 Monate Da wird nichts bei rumkommen. Der Invest ist allerdings niedriger. Biete das Buch erstmal online an. >5) als Freiberufler die Entwicklung basierend auf der Idee als >Dienstleistung deinem Kunden anbieten und vor Ort realisieren > a) 1K (Schlips+Anzug) b)Arbeitszeit 1-6 Monat für Kundensuche Hier brauchst Du noch einen Anwalt, der Dir bei der Vertragsgestaltung hilft. Insgesammt scheint mir das Thema Kundensuche/überzeugen/verkaufen deutlich unterrepräsentiert. Gruss Axel
Fritz Jaeger schrieb: > 1) Patentierung - Lizenzverkauf > a)Invest 30-50 k€ b)Arbeitszeit: 1 Monat Das dauert deutlich länger. Eine Patenterteilung benötigt durchaus drei Jahre. Preise passen in etwa, wenn es nicht nur hier gültig sein soll. Aber wie schon jemand schrieb: ein Patent haben und durchsetzen zu können sind zwei völlig verschiedene Paar Schuhe. Für "Kleine" ist das absolut uninteressant. Die Zeit/Geld/Nerven steckt man besser in Innovation und entsprechende Vertriebswege. Mit etwas "Glück" ist das Patent nur ein teures Stück Papier an Deiner Wand und ein Chinese lacht sich kaputt. > 2) Anwendung (Produkt) entwicklen und an Endkunden verkaufen > a)Invest: 100k b)Arbeitszeit: 6 -12 Monate Die Frage ist, ob Du während der Entwicklung dazu kommst, Kunden anzusprechen. Es gibt viele tolle Ideen, von denen aber kaum jemand weiß. > 3) Anwendung (Prototyp,Realisierung auf Evalboard) entwicklen und an > hersteller verkaufen > a)Invest: 70k b)Arbeitszeit: 6 Monate Das erscheint mir das Sinnvollste zu sein. > 4) Buch drüberschreiben , Schulungen anbieten > a)Invest: 15k b)Arbeitszeit: 3 Monate Auch eine Möglichkeit - Schulungen bringen viel Geld bei wenig Aufwand ;-) Aber auch da gilt: Du benötigst Nachfrage. > 5) als Freiberufler die Entwicklung basierend auf der Idee als > Dienstleistung deinem Kunden anbieten und vor Ort realisieren > a) 1K (Schlips+Anzug) b)Arbeitszeit 1-6 Monat für Kundensuche Kundensuche hast Du bei praktisch allen obigen Punkten! Und das ist mit das Wichtigste! > Ferner wäre intressant, wieviel des möglichen Marktwertes bei den > jeweiligen Optionen beim Schöpfer ankommt. Also Patent mit vielen > Lizenznehmer als 100% gesetzt, kommt natürlich bei der selbstentwicklung > eines Produktes natürlich nur ein Bruchteil an (weil "die anderen" es > dan einfach nachbauen oder weiter Anwendung für das Verfahren entwickeln > und verkaufen) Das isnd dann vielleicht nur noch 10%. Das ist so kaum vorherzusehen. Wie wäre es, eine Blackbox zu verkaufen? Chris D.
>Aber wie schon jemand schrieb: ein Patent haben und durchsetzen zu >können sind zwei völlig verschiedene Paar Schuhe. Deswegen unbedingt in den USA patentieren lassen. Solange die Summen klein sind, ist es ja sowieso egal. Aber wenn es um richtige Summen geht, findet sich in den USA viel eher eine Anwaltskanzlei, die die Rechte (gegen eine gewissen Beteiligung an den Erlösen) auch durchsetzt. Da die Summen in den USA viel höher sind, ist auch das Interesse der Anwälte an solchen Verfahren grösser und die sind auch mal bereit, das vorzufinanzieren. In Deutschland kann man das vergessen. Gruss Axel
Axel schrieb: > Solange die Summen klein sind, ist es ja sowieso egal. Aber wenn es um > richtige Summen geht, findet sich in den USA viel eher eine > Anwaltskanzlei, die die Rechte (gegen eine gewissen Beteiligung an den > Erlösen) auch durchsetzt. Da die Summen in den USA viel höher sind, ist > auch das Interesse der Anwälte an solchen Verfahren grösser und die sind > auch mal bereit, das vorzufinanzieren. Guter Hinweis! Aber: ob einem das wirklich etwas nützt, wenn der Bösewicht in China sitzt? Wirklich glücklich wird man mit Patenten wohl nur als "Großer" (und selbst die haben Probleme). Chris D.
Ganz so ist es auch nicht. Ein Patent bietet schon einen gewissen Schutz, zumal die großen auch selten Mutwillig ein bestehendes Patent verletzen. Außerdem bietet es die Möglichkeit ein erteiltes Patent auch zu verkaufen. Die Kosten für das Patent sind allerdings extrem überzogen. Max. 20.000€ für DE, EU und USA. Gruß Tom
Thomas Burkhart schrieb: > Ganz so ist es auch nicht. Ein Patent bietet schon einen gewissen > Schutz, zumal die großen auch selten Mutwillig ein bestehendes Patent > verletzen. Außerdem bietet es die Möglichkeit ein erteiltes Patent auch > zu verkaufen. > > Die Kosten für das Patent sind allerdings extrem überzogen. Max. 20.000€ > für DE, EU und USA. Eher nicht Patentanmeldung USA (je nach Komplexität) umgerechnet zw. 7 k€ und 11 k€, hinzukommen in den folgenden Jahren meistens ein paar Amendments a 1000 € - 2000 € und die Maintainance-Gebühren je nach Laufzeit zw. 2000 € - 5000 €. http://271patent.blogspot.com/2008/02/costs-of-patent-prosecution.html Ein EU-Patent mit Gültigkeit in acht Staaten kostet im Schnitt knapp 30 k€ bei 10 Jahren Laufzeit. https://www.existenzgruender.de/patentplaner/hintergrundinfos/patent_anmelden/index.php
Moment mal, die Frage dabei ist ja, ob es überhaupt Sinn macht es in 8 staaten anzumelden, das macht nur bei wenigen Produkten wirklich Sinn. Im übrigens sind deutsche Patentanwälte seht viel günstiger. Die reine Engabe in den USA ist dann lang nicht so teuer. Wir haben in der letzten Firma viele Patente angemeldet. Tom
>Aber: ob einem das wirklich etwas nützt, wenn der Bösewicht in China >sitzt? Klar nützt es was wenn der Chinese mit dem geklauten Plagiat in Deutschland versucht zu werben(z.B. auf einer Messe), dann ist der Zoll schnell auf deiner Seite und beschlagnahmt eben mal kurz alles was wertvoll und nicht Niet-und Nagelfest ist bis dem Plagiator quasi nur noch sein Hemd bleibt. Die Idee dann ohne teure Lizenz hier zu vermarkten kann sogar Haft bedeuten und den Chinesen möchte ich sehen der freiwillig für so was in den Knast geht. Hat in der Glotze schon div. Beiträge gegeben wo der Zoll ganze Messestände beschlagnahmt hat wenn der Betreiber sich nicht fügte.
Fritz Jaeger schrieb: > 3) Anwendung (Prototyp,Realisierung auf Evalboard) entwicklen und an > hersteller verkaufen > a)Invest: 70k b)Arbeitszeit: 6 Monate Nicht verkaufen, sondern lizenzieren. Der "Hersteller" erwirbt damit nicht das alleinige Nutzungsrecht und Du kannst es auch noch weiteren Firmen anbieten.
Max M. schrieb: >. Hat in der Glotze schon div. Beiträge gegeben > wo der Zoll ganze Messestände beschlagnahmt hat wenn der Betreiber > sich nicht fügte. Diese Berichte sind auch mir bekannt, allerdings bin ich mir nicht sicher ob Patente, deren Verletzung nicht so "augenfällig" ist wie bei den 1:1 China Plagiaten, auch so forsch vom Zoll geschützt werden. Da scheint mir das beteiligte amerikanische Anwaltasbüro besser geeignet. Gruß
Danke für die vielen Kommentare und Denkanstöße. Ich werde mal die Varianten patentierung und Lizenzierung (Prototyp) genauer betrachten. Kennt jemand betreffs Lizenzierung (Mustervertrag, rechtliche Regelung) gute webadressen wie zur Patentierung? Dank und Gruß an alle,
Max M. schrieb: >>Aber: ob einem das wirklich etwas nützt, wenn der Bösewicht in China >>sitzt? > > Klar nützt es was wenn der Chinese mit dem geklauten Plagiat > in Deutschland versucht zu werben(z.B. auf einer Messe) Ja, aber eben auch nur, wenn er persönlich hier ist. Und das ist nur die sichtbare Spitze des Eisberges. Ein Großteil der Plagiate landen eben doch hier auf dem Markt. Und das Ganze ist sowieso wirkungslos, wenn der Vertrieb aus China selbst erfolgt ... Chris D.
Max M. schrieb: >>Aber: ob einem das wirklich etwas nützt, wenn der Bösewicht in China >>sitzt? > > Klar nützt es was wenn der Chinese mit dem geklauten Plagiat > in Deutschland versucht zu werben(z.B. auf einer Messe), dann > ist der Zoll schnell auf deiner Seite und beschlagnahmt eben > mal kurz alles was wertvoll und nicht Niet-und Nagelfest ist > bis dem Plagiator quasi nur noch sein Hemd bleibt. Die Idee > dann ohne teure Lizenz hier zu vermarkten kann sogar Haft bedeuten > und den Chinesen möchte ich sehen der freiwillig für so was in > den Knast geht. Hat in der Glotze schon div. Beiträge gegeben > wo der Zoll ganze Messestände beschlagnahmt hat wenn der Betreiber > sich nicht fügte. Ja, das hast du schön aus der Kabel 1-Reportage zitiert. Die Realität sieht leider anders aus. Denn was auf dem Messeständen beschlagnahmt wird, sind doch Peanuts.
Der Chinese schreibt den Messestand als Verlust ab, geht zu seinem Container und auf die nächste Messe. Schließlich hat er eine sehr gute Schulung hinter sich, wie man mit einer repressiven Obrigkeit umgeht - lebte ja schließlich genau dort. So wird das nix! Vielleicht schreibt der TO einfach mal genauer, was er tolles entwickelt hat. Die Vorgehensweise könnte man dem Produkt anpassen.
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