Neue Töne... http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/0,1518,688162,00.html Ist nicht ganz aus der Luft gegriffen. Aber, das wußte man ja schon Laaaaange wie der Hase läuft und an wessen Leine er läuft.
Es ist schon selten dass Spiegel dermaßen Klartext schreibt. Normalerweise fangen sie alle an zu jammern über den angeblichen Stammtischniveau usw. Aber toller Artikel und es wundert niemanden: die Herrschaften hätten gerne Feudalismus in unserem Land.
Das ist nicht der SPIEGEL, sondern das in dem Artikel genannte Buch, in dem Klartext geredet wird. Die Zitate in dem Artikel entstammen dem Buch.
Das ist doch nur die übliche Dauer-PR des Spiegels. Richtigen Journalismus gibt es seit langem nicht mehr, auf Spiegel-Online schon mal gar nicht.
Nun , Dauer PR betreiben viele .. Ist das Ingenierusmangelgeschwafel des VDI seit 1984 (!!) nicht auch eine Form von Dauer-PR ? Die spätrömische Dekadenz ist sicherlich nicht bei der untersten Mittelschicht zu finden , wie ein Westerschelte propagiert . Man versucht permanent "neue Themen" zu generieren, damit sich die Gesellschaft über Florida Rolf echauffiert und die wirklichen Marodeure damit weiter "unentdeckt" gar noch ein Eliteimage pflegen können. Ich bin mit Sicherheit kein Revoluzzertyp , aber es reciht langsam, zudem der auch ausgesaugte Staat kaum noch Manöverspielraum hat .
Das Witzige beim SPIEGEL ist, daß in den Artikeln immer irgendein Murks steht, in den zugehörigen Forendiskussionen der jeweilige Artikel aber komplett auseinandergenommen wird. Den Fall, daß die Leser mit dem Inhalt des Artikels übereinstimmen habe ich noch nicht erlebt, aber immerhin ist die SPIEGEL-Redaktion konsequent und paßt ihr Meinungsbild dem der Leser nicht an. Für wen der SPIEGEL dann überhaupt noch schreibt, ist mir jedoch ein Rätsel...
Matthias schrieb: > aber > immerhin ist die SPIEGEL-Redaktion konsequent und paßt ihr Meinungsbild > dem der Leser nicht an. Das ist natürlich eine tolle Tugend, zudem werden ca. 40% aller Beiträge im Spiegel-Forum zensiert wenn die Meinung der Foristen nicht dem erwarteten Geschwafel entspricht. So etwas ist wirklich lobenswert...Pfui.
Gästchen schrieb: > Das ist natürlich eine tolle Tugend, zudem werden ca. 40% aller Beiträge > im Spiegel-Forum zensiert wenn die Meinung der Foristen nicht dem > erwarteten Geschwafel entspricht. So etwas ist wirklich > lobenswert...Pfui. Ja, das Spiegel-Forum kann man wirklich in die Tonne treten. Da wird kräftig zensiert, bei Beleidigungen ist man aber nicht ganz so kritisch... Trotzdem ist der Artikel nicht so weit von der Realität entfernt, wie sich einige vielleicht erhoffen. Wenn man hautnah erlebt, wie das Management in Firmen agiert, bei Planung der Produkte, bei Angeboten und Projekten (und das in ganz großen Firmen!), dann empfindet man das Gequatsche von "Elite" als puren Hohn. Was ich erlebt habe, ist in weiten Teilen absolute Inkompetenz, Entscheidungsschäche und Beratungsresistenz. Man wundert sich immer wieder, dass die anderen teilweise noch schlechter sind. Insofern ist die Aussage des Spiegels, dass jeder Imbissbuden-Besitzer das so auch hinbekommen hätte, fast schon eine Beleidigung dieser Imbissbuden-Besitzer.
Alle in einen Sack und draufhauen, man trifft immer den Richtigen! ;-)
Interessant wäre, wenn es wirklich stimmt, daß die Hälfte der Führungsschicht des Landes aus den immer gleichen Familien kommt die nur 0.5% unserer Bevölkerung ausmachen. Dann sind wir mitten drin im Feudalsystem. Ich dachte eigentlich, daß es nicht ganz so schlimm steht.
Im Mittelstand stimmt dies nicht. Aber in den finanzstarken Firmen und den Banken trifft es zu. Da zählt die Herkunft und die Zugehörigkeit zu bestimmten Kreisen mehr als Eignung und Kompetenz. Da sind Mitglieder des Managements aus dem Mittelstand nur lästige Emporkömmlinge, denen man bei jeder passenden Gelegenheit versucht die Grenzen zu zeigen.
Ländle schrieb: > Im Mittelstand stimmt dies nicht. Aber in den finanzstarken Firmen und > > den Banken trifft es zu. Da zählt die Herkunft und die Zugehörigkeit zu > > bestimmten Kreisen mehr als Eignung und Kompetenz. Da sind Mitglieder > > des Managements aus dem Mittelstand nur lästige Emporkömmlinge, denen > > man bei jeder passenden Gelegenheit versucht die Grenzen zu zeigen. "Im Mittelstand stimmt dies nicht." Ich lach mich schief. "Da sind Mitglieder des Managements aus dem Mittelstand nur lästige Emporkömmlinge, denen man bei jeder passenden Gelegenheit versucht die Grenzen zu zeigen." Auch im Mittelstand gibt es diese "lästigen Emporkömmlinge" oder kann jemand das Gegenteil beweisen? "Denen man bei jeder passenden Gelegenheit versucht die Grenzen zu zeigen." (Unterdrückung) Und das zeichnet eindeutig feudalen Charater aus. Traurig für Bürger die all das erst jetzt erkennen.
Die Verallgemeinerung nervt. Es gibt in großen finanzstarken Firmen, wie im Mittelstand solche feudale Kreise.
Peter schrieb: > Die Verallgemeinerung nervt. > Es gibt in großen finanzstarken Firmen, wie im Mittelstand solche > feudale Kreise. Das ist ebenfalls eine Verallgemeinerung. Dieses Problem findet man vor allem in Großkonzernen und weniger im Mittelstand, ich weißt es einfach weil ich schon in mehreren Firmen gearbeitet habe. Der Mittelstand besteht noch teilweise aus der alten deutschen Manager-Riege, die ihre Firma als ihren eigenen Besitz ansehen und die Manschen als Wertschöpfer bzw. Mitarbeiter am Erfolg des Unternehmens. Sie können sich schon finanziell keine Dummfantasien erlauben. In Großkonzernen ist das anders: die Firma gehört der Leitung nicht und die Menschen haben weniger Wert als Zahlen auf dem Papiert; da ist jede Aktie mehr Wert als ein Mitarbeiter. Ich habe dort viele Finanzkonferenzen erlebt und es tat schon weh so viel Bullshit von den Menschen die einen so hohen Posten besitzen zu hören. Da wurden konsequenzreiche Entscheidungen aus dem Bauch raus entschieden, aus Arschkriecherei gehandelt, die Menschen wie der letzte Dreck behandelt, da wird gehandelt aus Rache, Gier und anderen niedrigsten Instinkten. Das ist nicht das was ich mir gerne ansehe. Nein, Danke.
Jetzt sollte auch dem letzten Zweifler klar werden, warum sich D immer weiter von einer Industrienation, geführt von deutschen Firmen und deutschen Managern, entfernt. Den Leuten, der so geannten Elite, da oben geht es einfach zu gut, die können mit ihren Hanseln (Angestellten) ganz einfach herumspielen und machen was ihnen gerade in den Kram paßt. Ausgebadet wird sowieso jede Inkompetenz und Fehlentscheidung ganz unten, durch die echten Wertschöpfer. Das Monopoly in den ganzen Großkonzernen und Finanzriesen hat ja schon einige außereuropäische Globalplayer hierher gebracht, und andererseits zieht es die gewinngeilen Manager aus D nach China - dem neuen Zukunftsmarkt für die Welt. Es wird nur noch eine Frage der Zeit sein, wenn dort die Entscheidungsträger ihre welt-/europaweite Monoplostellung erkannt haben, und schamlos ausnutzen werden. Ob es dann noch einmal zu einem Krieg kommen wird, ist aber sehr stark zubezweifeln. Das Dilemma wurde ja weltweit so in die Richtung gedrängt, daß es unweigerlich im Zuge der Gloabilsierung dazu kommen muß - totale Abhängigkeit der Märkte von nur sehr wenigen Produzenten.
MaWin schrieb: > Interessant wäre, wenn es wirklich stimmt, daß die Hälfte der > Führungsschicht des Landes aus den immer gleichen Familien kommt die nur > 0.5% unserer Bevölkerung ausmachen. Das weiß ich nicht. Aber es ist schon so, dass zumindest in den großen Firmen viele Manager in so einer Art "Rotationssystem" arbeiten, d. h. in einer Branche wechseln und zwischen diesen Firmen wechseln. Insbesondere in der Automobilindustrie...
Gastino G. schrieb: > MaWin schrieb: >> Interessant wäre, wenn es wirklich stimmt, daß die Hälfte der >> Führungsschicht des Landes aus den immer gleichen Familien kommt die nur >> 0.5% unserer Bevölkerung ausmachen. > > Das weiß ich nicht. Aber es ist schon so, dass zumindest in den großen > Firmen viele Manager in so einer Art "Rotationssystem" arbeiten, d. h. > in einer Branche wechseln und zwischen diesen Firmen wechseln. > Insbesondere in der Automobilindustrie... Also H4 auf 'allerhöchstem Niveau' mit wechselnden Arbeitsbeschaffungsmaßnahmen.
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