Servus, Ich frag' einfach mal in's Blaue hinein: Weiß jemand, von welchem Typ das Thermoelement in den Lötspitzen für den Weller WMRP-Lötkolben ist oder zumindest welchen genauen Thermospannungsgradienten es besitzt? Typ "K" ist es leider nicht. So schlau bin ich schon. Ich bin gerade dabei, mir eine Lötstation für je einen WMRP und einen WP80 zu bauen weil mir mein Ehrgeiz verbietet, knapp 350 Euro für eine WD2M-Stromversorgung auszugeben :-/. Außerdem habe ich den WMRP schon und es ist ja auch eine schöne regelungstechnische Aufgabe. Es läuft auch ganz gut nur hab' ich jetzt eben dieses kleine Problem. Ich war überzeugt gelesen zu haben, dass es sich um ein Typ "K" Element handelt und wollte die Temperatur ganz elegant mit dem MAX6675 auslesen. Tja... Durch Messen habe ich den Gradienten der Thermospannung mit ca. 12,7µV/K (Typ "K": ca. 41µV/K) im Bereich zwischen 35°C und 90°C bei 19°C Umgebungstemperatur (Kaltstelle) ermittelt. Was dem am nächsten käme wäre ein Typ "C" (Wolfram-5% Rhenium / Wolfram-26% Rhenium) aber genau weiß ich's eben nicht und die Messung war auch eher... sagen wir... "rustikal" ;). Und da ich mir eine aufwendige Messreihe gerne ersparen würde frage ich Euch mal. Außerdem könnte ich mich mit diesem Wissen auf die Suche nach geeigneten Bauteilen zur Auswertung machen (ähnlich MAX6675 oder zumindest einen Verstärker wie AD594/595 oder irgendwas in der Richtung). Auch wenn's nichts passendes gäbe und es auf einen OpAmp oder einen InstrAmp hinausliefe wäre mir geholfen, da ich dann eine sinnvolle und genaue Grundlage zur Berechnung der Temperatur hätte. Wo ich schon dabei bin: hat jemand Infos (Tabelle o.Ä.) zum Pt20-Temperatursensor. Ein solcher ist wohl in anderen Weller-Lötkolben wie etwa dem WP80 eingebaut? Naja, den kann man zur Not ja noch relativ einfach einmessen. Es scheint wohl Weller-Firmentaktik zu sein, möglichst exotische Sensoren in die Werkzeuge einzubauen. Soll das die Konkurrenz daran hindern, Stromversorgungen dafür zu liefern? Pt1000 und Typ "K" wären wohl zu einfach. Hmm... Na, schon mal danke für's Lesen! Ich freue mich auf die Antworten. Dominik
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Verschoben durch Admin
> weil mir mein Ehrgeiz verbietet, knapp 350 Euro für eine > WD2M-Stromversorgung auszugeben ... Inzwischen sind auch die Preise in der Bucht durch übermäßige Nachfrage geprägt. Ich habe vor etwa 2 Jahren eine WD2M, einen WMRP mit 5 Spitzen einen WMRT mit einem Einsatz und die passenden Ablageständer für 200 Sofortkauf erwischt - und das Ganze nahezu ohne Gebrauchsspuren. Das wäre heute undenkbar. Ich bin nicht sicher ob es sich beim dem Sensor um ein Thermoelement oder um einen temperaturabhängigen Widerstand handelt - es ändert sich nämlich beides. Und bitte dran denken - der WMRP läuft nicht mit 24V sondern braucht etwa 8V und 5A.
Hallo Dieter, schon mal danke für Deine Antwort! Ja, der Sensor ist tatsächlich ein Thermoelement. Ich schließe das daraus, dass in der Steckerbelegung des WMRP bei zwei Pins "Thermoelement" angegeben ist ;). Ausserdem würde ein Widerstandsthermometer keine Thermospannung erzeugen und wäre für den WMRP vermutlich auch nicht schnell genug. Zu den 8V/5A habe ich allerdings ein paar Fragen: wie hast Du diese Werte ermittelt? Das wären ja nur 40 Watt. Damit wäre beim schnellen Nachheizen vermutlich "kein Blumentopf zu gewinnen". Hast Du mit einem Oszilloskop oder einem Multimeter gemessen? Ist es Gleich- oder Wechselspannung? Ich vermute, und so wird es auch bei meiner Station werden, dass der Lötkolben mit 24 V- über eine PWM geheizt wird. Damit wären auch vernünftige Leistungen zu erzielen. Und nur so ist eine schnelle und sehr genaue Temperaturregelung über einen PI- oder evtl. PID-Regler möglich. Mit einem hysterese-behafteten Thermostaten wie er bei "normalen" Stationen Verwendung findet, kann ich mir so etwas nicht vorstellen. Leider habe ich von den Weller-Stromversorgungen keine Pläne oder Ähnliches zur Verfügung anhand derer ich auf das verwendete System schliessen könnte. Eine PWM-Ansteuerung würde allerdings - falls mit dem Multimeter gemessen - auch Dein Messergebnis von 8V erklären. Die Heizung hat im kalten Zustand einen Widerstand von ca. 3,5 Ohm. selbst bei 12 Volt wären das nur gut 40 Watt. Ich weiß zwar (noch) nicht, welchen Widerstand die Heizung bei Löttemperatur hat, aber so wahnsinnig viel weniger, dass man mit 8 oder 12 Volt vernünftige Leistungen erreichen könnte, wird es nicht werden. Die Weller-Stationen mit dem WMRP zeichnen sich ja gerade dadurch aus, dass sie schnell aus dem Standby wieder auf Arbeitstemperatur sind und auch während des Lötens mit hoher Leistung nachheizen. Und dafür wird man schon irgendwas um die 70 - 80 Watt brauchen. Ich finde keinen Weg, dass mit 12 Volt zu erreichen. Ich werde ohnehin in die Stromversorgung des Lötkolbens einen LEM-Stromwandler setzen und somit aus dessen Messwert, der Spannung und dem PWM-DutyCycle immer die aktuelle Leistung berechnen. Diese wird dann über den PI(D)-Regler auf eine im Menü festgelegte Maximal-Leistung (und natürlich Maximal-Temperatur) begrenzt. So bin ich immer auf der sicheren Seite. Und für die Experimentierphase am Anfang habe ich in meinem Budget gleich mal zwei durchgebrannte Lötspitzen vorgesehen ;)). Ein weiterer großer Vorteil des WMRP. Man kann die Heizung killen ohne einen neuen Lötkolben kaufen zu müssen... Falls jemand weitere Infos zum Thema hat, BITTE unbedingt MELDEN! Grüße Dominik
Hallo Dominik, ich hatte vor kurzen die gleiche Idee eine WMRP-Lötspitze selber anzusteuern. Leider ist dein Beitrag schon ca. 4 Jahre alt. Mich würde brennen interessieren ob du erfolgreich warst?? Für jede Hilfe wäre ich Dankbar Viele Grüße Matthias
Hallo Matthias, ich werde demnächst wohl auch eine eigene Steuerung dafür bauen. Falls du es noch nicht kennst, schau mal hier vorbei: http://www.martin-kumm.de/wiki/doku.php?id=Projects:SMD_Solderstation Mein Plan ist es aber, die ganze Steuerung integriert zu machen, also nicht als Arduino-Shield. Außerdem möchte ich einen STM32 verwenden, und statt den 7-Segment-Anzeigen ein OLED verwenden. Vielleicht finden sich ja noch ein paar Interessierte, sodass wir schneller zu einem Ergebnis kommen.
War denn nun jemand erfolgreich? Ich hätte auch interesse eine sochen Lötpencil anzusteuern.
Harald G. schrieb: > War denn nun jemand erfolgreich? Ich hätte auch interesse eine sochen > Lötpencil anzusteuern. 7 Jahre später :-) Schau mal hier: https://github.com/ArduinoHannover/Maiskolben
Harald G. schrieb: > War denn nun jemand erfolgreich? Ja, vor knapp 9 Jahren. https://www.mikrocontroller.net/attachment/413291/In_Betrieb.jpg Martin Kumm hat vor 10 Jahren die Grundlagen sehr gut beschrieben. > Ich hätte auch interesse eine sochen Lötpencil anzusteuern. Dazu gab es hier ja noch nie etwas zu lesen :-( Beitrag "Weller RT Lötspitze Auswertung Linearisierung" http://www.martin-kumm.de/wiki/doku.php?id=05Misc:SMD_Loetstation Heinz R. schrieb: > Schau mal hier: > https://github.com/ArduinoHannover/Maiskolben Ich habe mehr als einmal gelesen, dass Bastler am stumpfen Nachbau gescheitert sind, warum auch immer. Als ich die Idee hatte, gab es den "Maiskolben" noch nicht und den Artikel vom Martin Kumm kannte ich leider noch nicht. Ich hatte von den Kollegen der Fertigung ein paar verbrauchte Spitzen und an diesen ausgemessen, wie die funktionieren. Ich habe eine Eigenentwicklung mit dem A*Nano gemacht und erstmal drei Heizungen getötet. War nicht schlimm, da diese eh für den Schrott waren, aber es ist immer wieder eine Warnung wert: 10 Sekunden 12V drauf und Heizung durch!
Manfred P. schrieb: > aber es ist immer wieder eine Warnung wert: 10 Sekunden 12V drauf und > Heizung durch! Ich habe mit der Entloet-Dual-Zangenspitze auch experimentiert. Beim Testen ließ ich sie aber mit nur 3V laufen und da passierte nie etwas. Bei 3V kann man übrigens schon gut löten.
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