Hallo, ich möchte demnächst eine Kleinserie bestücken, wobei ich mir noch nicht sicher bin, ob ich die Platinen selber bestücken oder es machen lassen soll. Das Board ist 100x50mm mit folgenden Teilen: 39x kondensator 0603 1x MMC-Cardholder 6x diode sot23 8x diode sod323 1x lm2937 1x 78L05 1x 74hc125d 3x LED3mm 2x BC807 2x Oscillator 60x widerstände 0603 1x AT45db041d 1x LQFP 176 Pin 0,5mm grid 1x IDE Stecker Das selberlöten wäre jetzt nicht das Problem, ich weiss nur nicht wie lange der durchschnittliche Hobbybastler dafür brauchen würde. Technisch ist es kein Problem, nur habe ich bis jetzt noch keine kompletten Platinen bestückt, sondern immer nur einzelne Teile in einer Firma. Ist das in 1 1/2h machbar? Ich schrecke etwas vor den hohen Einrichtungskosten von professionellen Bestückern zurück, weshalb meine Frage wäre was es ca. kosten würde diese Platine von Hand bestücken zu lassen. Happy Tree
Du willst das mit der Hand löten? Da ich nicht weiß wieviel Erfahrung du schon hast beim löten, aber das wird dann das entscheidene bei der Zeit sein. Du kannst dir ja mal eine Testplatine herstellen lassen und danach selbst bestücken und die Zeit stoppen. dann hast du eine Idee wie lange das dauert. Eine andere befürchtung hätte ich noch, wenn ich das machen müsste: Bei so vielen Bauteilen die auch noch so klein sind, kommen öfters mal kleinere Lötfehler und ähnliches vor.
ich hab neulich 50 Stück von einer gemacht, etwa halb so viele Bauteile. Alles SMD. Paste habe ich mit Schablone aufgetragen. Hat 4h gedauert. Deshalb schätze ich Deine 50 auf 8h.
Das könntest Du auch selber rechnen: - ca. 500 Lötstellen / Platine - ca. 100 Minuten Gesamtzeit ergibt etwa 12 Sekunden / Lötstelle. Das ist die Brutto-Zeit. Kalkuliere Erholungspausen und Nacharbeit ein, außerdem die Zeit zum Positionieren der Bauteile und zum weiteren Handling der Platine. Und jetzt entscheide! Bernhard
@Bernhard da lag ich ja nicht so verkehrt mit meiner groben Schätzung. Handbestückung fällt also schonmal weg :) @adfix hast du deine Platine in einem Pizzaofen oder in einem Reflowofen gelötet? Mir würde es ja reichen wenn ich bei jeder Platine zuschaue wie sie sich im Ofen lötet. Ich spare mir dann die zusätzliche Ansteuerung und kann mir sicher sein das die Bauteile verlötet sind. Wird das in einem unmodifizierten Pizzaofen funktionieren? Also Platine rein, backen, zuschauen bis das Lot verlaufen ist und wieder rausnehmen? Wenn ja, wie viel Watt sollte der Ofen haben?
>@adfix hast du deine Platine in einem Pizzaofen oder in einem Reflowofen gelötet? Heissluftfön-Ofen, ähnlich wie hier von Raymond beschrieben: Beitrag "Reflow-Ofen mit Heissluftpistole?"
@adfix habe ein ungeregelte Heissluftpistole womit ich aber schon etliche SMD-Bauteile ausgelötet habe. Was denkst du, ist der Luftstrom zu stark das es mir die Teile wegpustet? Würde sonst einfach ein Bügeleisen in einen Schraubstock spannen und mit Gefühl die Bauteile mit der Heisluftpistole verlöten. Kannst du mir vielleicht noch eine Paste empfehlen?
>ich hab neulich 50 Stück von einer gemacht, etwa halb so viele Bauteile. >Alles SMD. >Paste habe ich mit Schablone aufgetragen. >Hat 4h gedauert. Ca. 5 Minuten pro Platine? Halte ich für unrealistisch untertrieben. Für eine Maschine (Pick and Place) o.k., aber manuelle Bestückung? 15-20 Minuten sollte man schon rechnen. @Happy Tree Wäre interessanter wenn du auch für den Rest die Gehäusebauform gelistet hättest. So einfach nur nach Stückliste ist das aber nicht so gut abschätzbar.
Happy Tree schrieb: > habe ein ungeregelte Heissluftpistole womit ich aber schon etliche > SMD-Bauteile ausgelötet habe. > Ausloeten ist nicht einloeten > Was denkst du, ist der Luftstrom zu stark das es mir die Teile > wegpustet? Ja >Wird das in einem unmodifizierten Pizzaofen funktionieren? Nein. Du must ein Temperaturprofile fahren sonst werden die Bauteile zu sehr gestresst.
Happy Tree schrieb: > Das Board ist 100x50mm mit folgenden Teilen: [130 Bauteile pro Board, 50 Platinen] > Das selberlöten wäre jetzt nicht das Problem, ich weiss nur nicht wie > lange der durchschnittliche Hobbybastler dafür brauchen würde. > Ist das in 1 1/2h machbar? Pro Platine? Ja, das geht sich leicht aus. Für das 50er-Los? Niemals. Iwan
Nach deiner Stückliste kann ich dir gleich sagen, daß das zuhause nicht machbar ist. 0603, LQFP176 usw. - vergeß es ganz schnell. Such dir einen Bestücker!!! Ich wette, daß wenn du es zuhause durchziehst, das Projekt mindestens eine Woche dauert und dir 10% der Bauelemente hopps gehen.
0603 und LQFP lässt sich durchaus von Hand löten. Für einen 64poligen LQFP habe ich incl. durchklingeln und nachbessern so 15-20 Minuten gebraucht, aber hab auch nicht mit Paste und Heißluft, sondern Lötzinn von der Rolle und der "alles einschmieren und mit Entlötlitze entfernen"-Methode gearbeitet.
Lieber Kevin, laß es. Sowas will keiner kaufen. Das geht nur durch als Vorführmodell eine Nullserie. Dein Name läßt auf junges Blut schließen.
>0603 und LQFP lässt sich durchaus von Hand löten.
Ja klar, geht das. Die Frage ist nur, wie lange ein so eingelötetes
Bauteil hält. Nimmst du das Pre-Heating ersnt? Kannst du löten ohne die
Bauteile-Anschlüsse zu berühren? Hast du den Mut, bei relativ niedriger
Temperatur zu löten?
Kai Klaas
Kevin soll einfach ein Label draufmachen, damit wir wissen wer es gebaut hat. *ha ha ha Jetzt im Ernst, Kevin! Wenn du sowas in einer Bewerbung schreibst, dann würde ich der nichtabsagenden-zurückschreibenden Firma wirklich nicht böse sein. Das wäre dann wirklich berechtigt! SMD/SMT -Technik ist AUSSCHLIESSLICH für industrielle/automatische Bestückungsprozesse gedacht. Alles andere ist Murks!
Kai Klaas schrieb: >>0603 und LQFP lässt sich durchaus von Hand löten. > > Ja klar, geht das. Die Frage ist nur, wie lange ein so eingelötetes > Bauteil hält. Nimmst du das Pre-Heating ersnt? Kannst du löten ohne die > Bauteile-Anschlüsse zu berühren? Hast du den Mut, bei relativ niedriger > Temperatur zu löten? > Hm. Allein die LQFP176 ergeben nach Kevins Rechnung 50 Stunden Arbeitszeit. Ich dachte, Folter wäre abgeschafft??
>Kannst du löten ohne die Bauteile-Anschlüsse zu berühren?
???
halt, Jungs! Ich habe oben nur beschrieben, dass man es KANN. Eigentlich war der Beitrag so gedacht, dass es den Threadersteller abschreckt, wenn man schon für 64 Pins so lange braucht. Er will ja bald 3 mal so viele Pins fehlerfrei löten. Das dauert dann echt zu lange, um noch halbwegs wirtschaftlich zu sein. Ich hätte da keinen Bock drauf. "Meinen" LQFP hab ich auf einen Prototypen gelötet, das geht dann noch, weil da eine Schablone Overkill ist. Genauso 0603-Gehäuse, für Einzelstücke kann man das mal machen, aber 50 Platinen zu je 100 Bauteile mit verschiedenen Werten usw.? Ne, danke. Achja, verkauft wurde die Platine sowieso nicht, das ist ja nochmal was anderes. Spätestens da würd ich nen automatisierten Bestücker nehmen. SMD ist für Hobbybastler meines Erachtens durchaus noch praktikabel, aber unter 1,27mm, oder 0805 hört der Spaß dann auch auf. Der Aufwand, weniger Löcher bohren zu müssen ist auch für die Selbstätzer interessant. Aber wie gesagt, das gilt alles nur für Einzelstücke und verkaufen würd ich das nicht. Was junges Blut angeht, du bist anderen Beiträgen zu Folge schon paar Jährchen im Berufsleben, ich studiere gerade.
Ja, studiere weiter, scheint bei dir Sinn zu machen. Ordentliche Arbeitseinstellung. Nun ja, der Tag kommt wo mein erstes Posting hier älter ist als das Lebensalter mancher Mitstreiter :-)
Wenn die nicht verkauft werden, wofür brauchst du dann 50 Leiterkarten? Würden es nicht auch 10 tun?
Abdul K. schrieb: > SMD/SMT -Technik ist > AUSSCHLIESSLICH für industrielle/automatische Bestückungsprozesse > gedacht. Alles andere ist Murks! Lol, was ist denn mit dir passiert? Natürlich kann man SMD von Hand löten und zwar qualitativ gut. Lohnt sich natürlich schon ab relativ kleinen Stückzahlen nicht mehr, aber das muss man von Fall zu Fall entscheiden.
Den LQFP 176 könnte man schon von Hand einlöten, wenn man Kolophonium benutzt, so wie es die Streicher (Musiker!) verwenden. Man setzt bei 160°C eine Schicht aus Kolophonium auf die Pins, und dann kann man wie unter einer Schutzatmosphäre eine "Lötwelle" drüberziehen, Spitze 1mm und etwa 370°C, am Ende das wenige überschüssige Zinn mit Entlötlitze abnehmen. Sieht fast aus wie vom Automat, sehr gleichmäßig, wenn man das Kolophonium abwäscht. Pro IC gehe ich von 10 Min Arbeit aus.
[^-^] schrieb: > Abdul K. schrieb: >> SMD/SMT -Technik ist >> AUSSCHLIESSLICH für industrielle/automatische Bestückungsprozesse >> gedacht. Alles andere ist Murks! > > Lol, was ist denn mit dir passiert? Natürlich kann man SMD von Hand > löten und zwar qualitativ gut. Lohnt sich natürlich schon ab relativ > kleinen Stückzahlen nicht mehr, aber das muss man von Fall zu Fall > entscheiden. Vor 15 Jahren bin ich von einem Kunden, der sich über einige quergezogene Strippen beschwerte, überfahren worden. Seitdem humpel ich und nun seit ihr die Leidtragenden.
@ Abdul K. (ehydra) Benutzerseite >böse sein. Das wäre dann wirklich berechtigt! SMD/SMT -Technik ist >AUSSCHLIESSLICH für industrielle/automatische Bestückungsprozesse >gedacht. Alles andere ist Murks! Verallgemeinerungen sind immer falsch! ;-) SMD kann man solide manuell löten, ist nur ein Frage der Technik und ein wenig der Übung. http://www.youtube.com/watch?v=wQXhny3R7lk http://www.youtube.com/watch?v=gDv3OzpCvck&feature=related http://www.youtube.com/watch?v=0OIMmQkAuDQ&feature=related Siehe auch SMD Löten MFG Falk
Prototyp: ja Serie: nein Das ich sowas von Falk hören muß, ist enttäuschend.
@ Abdul K. (ehydra) Benutzerseite >Prototyp: ja >Serie: nein KLEINserie. >Das ich sowas von Falk hören muß, ist enttäuschend. Sind wir heute mal wieder etwas mimosenhaft? Was spricht denn dagegen? Wir reden hier nicht über ein 10Lagen++ Super High Density Board mit Dutzenden BGAs. Beitrag "Bestückung Kleinserie 50 Stück, Zeit?" MFG Falk
Einigen wir uns darauf, das er seine Kleinserie von 50 Stück im Bekanntenkreis vertickt. Dann ist das ok. Wenn er damit dick Kohle machen will und bedauerlicherweise an den richtigen Kunden gerät, kann er gleich Verbraucherinsolvenz einreichen. Ist es eine Straftat, kann er die auch nicht mehr in Anspruch nehmen. Ein Jurist würde sicherlich erst gar nicht anfangen, den Lötkolben in die Hand zu nehmen. Da ein Staat aus Juristen aber irgendwann verhungert, habe ich Verständnis für die jungen Wilden.
Was soll der Sch..ß? Natürlich ist es sehr wohl möglich SMD-Komponenten (abgesehen von BGAs) qualitativ hochwertig von Hand zu löten. In meiner beruflichen Praxis als Servicetechniker hatte ich auch schon mehrmals die "Ehre", ASICs in der Preisklasse über 700EUR mit mehr als 200 Pins von Hand bestücken zu "dürfen". Und wie Falk schon erwähnte, ist das mit der richtigen Technik unds Sorgfalt kein großes Problem. Gruß, Magnetus
Diese 'Ehre' hatte ich auch schon oft. Und? Habe ich da jemanden auf die Füsse getreten, wenn ich nur für Qualität plädiere? Wenn dir das erreichte Niveau genügt, dann ist es doch ok. Hier gibt es schon oft echt seltsame Diskussionen.
Abdul K. schrieb: > Diese 'Ehre' hatte ich auch schon oft. Und? Habe ich da jemanden auf die > Füsse getreten, wenn ich nur für Qualität plädiere? Wenn dir das > erreichte Niveau genügt, dann ist es doch ok. Na ja, wenn du das Niveau nicht erreicht hast, ist deine Entscheidung für dich ja auch ok. ;o)
Der OP möchte doch nur 50 Stück LP bestücken oder bestückt haben. Ich rechne da mit Kosten im unteren 4-stelligen Bereich, wenn er es extern vergibt. 50 Stück minus etwa 2 Testplatinen.... Macht er es selber, dann sitzt er etwa 1 Std pro Platte dran, also etwa 50 Std für die Kleinserie - mal davon ausgehend, daß gute Löttechnik und Kenntnisse vorhanden sind. Macht einen Stundenlohn von 20€ pro Std, oder mehr. Die LP werden evtl. im Bekanntenkreis weitergereicht, oder im Verein/Schule/Firma. Ich verstehe, daß man für in Verkehr gebrachte LP oder Geräte CE deklarieren muß - aber man könnte es ja als Laboraufbau deklarieren. Was übersehe ich hier?
magnetus schrieb: > Abdul K. schrieb: >> Diese 'Ehre' hatte ich auch schon oft. Und? Habe ich da jemanden auf die >> Füsse getreten, wenn ich nur für Qualität plädiere? Wenn dir das >> erreichte Niveau genügt, dann ist es doch ok. > > Na ja, wenn du das Niveau nicht erreicht hast, ist deine Entscheidung > für dich ja auch ok. ;o) Deine destruktive Art kannst du stecken lassen. Ich kann löten und vor allem kenne ich meine Grenzen. Immerhin fliegt ein SARS-Helicopter mit meiner Technik übers offene Meer. Was denkste, hätte der QS zu deiner Logik gesagt?
Jochen Fe. schrieb: > Der OP möchte doch nur 50 Stück LP bestücken oder bestückt haben. Ich > rechne da mit Kosten im unteren 4-stelligen Bereich, wenn er es extern > vergibt. 50 Stück minus etwa 2 Testplatinen.... > Macht er es selber, dann sitzt er etwa 1 Std pro Platte dran, also etwa > 50 Std für die Kleinserie - mal davon ausgehend, daß gute Löttechnik und > Kenntnisse vorhanden sind. Macht einen Stundenlohn von 20€ pro Std, oder > mehr. > Die LP werden evtl. im Bekanntenkreis weitergereicht, oder im > Verein/Schule/Firma. Ich verstehe, daß man für in Verkehr gebrachte LP > oder Geräte CE deklarieren muß - aber man könnte es ja als Laboraufbau > deklarieren. > Was übersehe ich hier? Ich denke, nichts. Über Kleinigkeiten in der Kalkulation kann man noch streiten. Du übersiehst aber, das hier diverse Leute auf dem persönlich erreichtem Niveau schlafen gehen wollen. Macht nur.
@ Abdul K. (ehydra) Benutzerseite >Du übersiehst aber, das hier diverse Leute auf dem persönlich erreichtem >Niveau schlafen gehen wollen. Macht nur. Dein altkluges Gefasel kannst du dir sonstwohin stecken . . . Am besten trittst du in MaWins Club (Selbsthilfegruppe?) ein, dort bist du bestens aufgehoben.
Abdul K. schrieb: > Immerhin fliegt ein SARS-Helicopter mit meiner Technik übers offene Meer. Ach, Du bist also diese terroristische Virenschleuder? Immer schön locker bleiben, keiner hat Dich persönlich angegriffen! 0,02@Iwan
Hi, in welchem Bereich bewegen sich denn die Bestückungskosten? Bzw. was erhoffst du Dir bei der Handbestückung zu sparen? Soweit ich das bei uns in der Firma mitbekomme, kostet die Schablone je nachdem zw. 300 und 800 € bzw. werden teilweise auch mit den Platinenkosten zusammengerechnet. Die Rüstkosten für den Bestückungsautomaten kann ich Dir nicht nennen, da dieses a) intern verrechnet wird und b) auf die Anzahl der Bauteile ankommt. Auch für das Löten in der Welle kenne ich keine Kosten. Wie groß sind denn Deine Nutzen?
Иван S. schrieb: > Abdul K. schrieb: >> Immerhin fliegt ein SARS-Helicopter mit meiner Technik übers offene Meer. > > Ach, Du bist also diese terroristische Virenschleuder? > Immer schön locker bleiben, keiner hat Dich persönlich angegriffen! > Netter Witz. Aber zurück zum off-topic: Wenn es persönlich wäre, wäre es mir egal! Das wäre dann einfach lustig. Es geht aber um Produktqualität. Fakt ist nun mal, das eine Handlötung relativ gut sein kann, aber nicht muß. Die Beurteilung ist überaus schwierig. Vor allem bei SMD, wenn die Lötung nicht sichtbar ist. Also Schliffbild usw. notwendig. Eine einmal ordentlich eingestellte Produktionsstraße liefert dauernd GLEICHBLEIBENDE Qualität! Genau darum gehts übrigens in ISO9000. Prozeßkontrolle über die gesamte Firma ausgeweitet.
> Eine einmal ordentlich eingestellte Produktionsstraße liefert dauernd > GLEICHBLEIBENDE Qualität! > Genau darum gehts übrigens in ISO9000. Prozeßkontrolle über die gesamte > Firma ausgeweitet. Haha, der ist gut! Die ISO besagt nur, daß die Prozesse beschrieben weerden und Abweichungen erfaßt werden - Fehler werden also weiter geacht, nur man schreibt sie auf. Die Chance, daß alle Bauteile richtig sitzen, ist auch bei automatischer Bestückung nicht besser als bei Handbestückung, wenn das Programm "mal eben schnell" eingegeben wird, kann sehr gut etwas danebengehen. Ich bestücke wichtige Platten gerne erst einmal von Hand, um sicher zu sein, daß ich eine gut gelötete und korrekt bestückte Platte erhalte.
Jochen Fe. schrieb: >> Eine einmal ordentlich eingestellte Produktionsstraße liefert dauernd >> GLEICHBLEIBENDE Qualität! >> Genau darum gehts übrigens in ISO9000. Prozeßkontrolle über die gesamte >> Firma ausgeweitet. > > Haha, der ist gut! Die ISO besagt nur, daß die Prozesse beschrieben > weerden und Abweichungen erfaßt werden - Fehler werden also weiter > geacht, nur man schreibt sie auf. Genau das schrieb ich! Gleichbleibendes dokumentiertes garantiertes Leistungsniveau. Das Niveau so hoch gesetzt, das es unter kaufmännischen Gesichtspunkten einen optimalen Shareholder-Value bringt. Also vor allem die Qualität nicht zu hoch, denn das kostet mehr als diese unter Niveau zu senken! Ich hoffe, die Leute hier wünschen sich dennoch Qualität. Wie das obige BWLer Gesülze nämlich dann praktisch aussieht, seht ihr doch täglich: Alles wird billig, aber man kauft ständig was Neues, weil der heutige Schrott bereits beim Kauf oftmals beängstigend schlecht ist. Zu dünne Netzkabel wären ein klassisches Beispiel. > Die Chance, daß alle Bauteile richtig sitzen, ist auch bei automatischer > Bestückung nicht besser als bei Handbestückung, wenn das Programm "mal > eben schnell" eingegeben wird, kann sehr gut etwas danebengehen. > Ich bestücke wichtige Platten gerne erst einmal von Hand, um sicher zu > sein, daß ich eine gut gelötete und korrekt bestückte Platte erhalte. Du verstehst es ja prächtig, einem das Wort im Mund rumzudrehen. Warum machst du das? Du bist der Lötgott, kontrollierst die Qualität deiner Lötung selbst. Klasse. Arbeitskosten sind egal, steht ja Chef dafür gerade. In einem Punkt gebe ich dir aber gerne Recht: 1. Kleine Krauterbestücker kommen oft niemals auf ein hohes Niveau 2. Große Lose tendieren praktisch automatisch zu höherer Qualität
Ich verdrehe keine Worte, ich schildere nur meine eigenen Erfahrungen. Nicht mehr und nicht weniger. Ich bin in einer Firma, wo die LP etwa 340 km von mir entfernt bestückt werden, und ich sehe sehr oft, was da so alles gutgeht, und auch das, was danebengeht. Mein Job ist dann, herauszufinden was genau da nicht gestimmt hat, und wie man es verbessern kann. Und ich wage zu behaupten, ES GEHT! Die Bemerkung mit dem Handlöten hatte ich genau so gemeint, wie ich schrieb: Ich löte seit 35 Jahren, inzwischen nicht nur mit Kolben, sondern auch mit Heißluft, Infrarot. Meine nächste Herausforderung ist, BGA von Hand einzulöten, nachdem sie mit Heißluft vom Board genommen wurden. Kein Hintergedanke, kein Zynismus dabei. Keine Besserwisserei. Damit stehe ich hier wohl alleine da (fast).
Das klingt doch vernünftig. Leider bekomme ich oft so blöde Kommentare. Die diesbezüglichen Kandidaten kenne ich mittlerweile alle. Sind immer die gleichen Leute. Ich will auch nix mehr schreiben. Weil 1. fand ich trotz längerem Suchen mit Google kein passendes Dokument einer 'Autorität'. 2. das mit dem Ursprungs-Post kaum noch was zu tun hat. In meiner Anfangszeit habe ich die sich auftuenden Fehler ja alle selbst gemacht. Die Lernkurve abzukürzen, kommt irgendwie oftmals nicht gut an. Gute Nacht!
>Weil 1. fand ich trotz längerem Suchen mit Google kein passendes >Dokument einer 'Autorität'. Daß das mit dem Handlöten nicht der wahre Jakob ist, steht ja oft in den Datenblättern der Bauteile selbst. Zum Beispiel bei den ECHUs von Panasonic. Gerade bei keramischen Kondensatoren ist beispielsweise der genaue Löt-Meniskus wichtig. Da hat Murata ein paar hübsche Bildchen dazu. In der Regel wird bei der Kolbenlötung von Hand mit viel zu viel Lötzinn gearbeitet. Ein anderes Problem ist die Löt-Temperatur. Oft wird ohne Pre-Heating gearbeitet und mit einer zu hohen Kolbentemperatur. Das hat Mikrorisse zur Folge, die sich oft erst nach Wochen auswirken. Aber ob das alles sich letztlich negativ auswirkt, hängt noch von anderen Faktoren ab: Es ist ein Unterschied, ob ein Platinchen nur 20 Lötstellen zählt, nur im heimischen Wohnzimmer ab und zu mal an die Batterie gehängt wird, oder ob eine Platine mit hunderten Lötstellen den rauhen Industriealltag aushalten muß, mit 24h-Dauer-Betrieb, starken Temperaturwechselbelastungen und mechanischen Beanspruchungen wie Vibrationen oder gar Schocks. So gesehen, mag jeder aus seiner Sicht Recht haben. Kai Klaas
> die Schablone je nachdem zw. 300 und 800 € Bo ey, das ist ja schon grobe Abzocke. Vielleicht hätte man mal Preise vergleichen sollen, bevor mans ich so die Hosen ausziehen lässt... > Ich rechne da mit Kosten im unteren 4-stelligen Bereich Was auch ein fürstlicher Lohn wäre. Unter 4 stellig sollte es schon sein, wären ja 20ct/Bauteil alleine an Bestückungskosten. Nein, wer so viel verlangt sagt nur, daß er es nicht kann (und den Auftrag weitergibt an einen der es kann und trotzdem noch was draufschlägt).
> Was auch ein fürstlicher Lohn wäre.
Unter 4 stellig sollte es schon sein, wären ja 20ct/Bauteil
alleine an Bestückungskosten. Nein, wer so viel verlangt
sagt nur, daß er es nicht kann (und den Auftrag weitergibt
an einen der es kann und trotzdem noch was draufschlägt).
Die Programmkosten und Rüstkosten darf der Bestücker also nicht nehmen?
Die dürften sich so um einen 100€ belaufen. Dann sind's nur noch ein
paar Cent/Bauteil.
Mit der Schablone hast du Recht, die sollte bei excellenter Qualität
nicht mehr als 250€ kosten. Und nein- die Billigschablonben für 50€ sind
für Druckautomaten NICHT brauchbar.
> Die Programmkosten und Rüstkosten darf der Bestücker > also nicht nehmen? Der Bestücker darf das nehmen, was ihm am kostengünstigsten für den Gesamtauftrag erscheint. Wenn seine Maschine so dämlich ist, daß er so einen Aufwand in den Rüstkosten hat, dann taugt seine Maschine für den Job halt nicht. Entweder tritt er dem Hersteller der Maschine auf die Füsse, daß diese besser mit den gelieferten Daten zurecht kommt und schneller umzurüsten ist, oder er macht es halt ohne diese Maschine. Das können andere schliesslich auch. Und wenn er darauf keinen Bock hat (weil er seine Handbestückerinnen schon längst entlassen hat), dann ist er halt nicht der richtige Laden für diesen Auftrag. Das sagt er normalerweise dem Kunden nicht direkt ins Auge, aber er sagt es durch seinen wahnwitzig überzogenen Preis. Ich hol schlisslich zum entfernen einer Baumwurzel auch keinen Erdölförderturm und finde den preis korrekt weil alleine der Aufbau 1 Mio EUR kostet. Bei der Wahl der richtigen Methode sind stets die GESAMTkosten relevant, eventuell lohnt sich daher der Bestücker mit den bescheuert teuren Rüstkosten nicht, dann kriegt er halt den Job nicht.
Kai Klaas schrieb: > So gesehen, mag jeder aus seiner Sicht Recht haben. > Jep. Mir fällt auf das DU micht oft verstehst, andere dagegen überhaupt nicht. DAS gibt mir zu denken. Offensichtlich fehlt es am gemeinsamen Hintergrunderfahrungen. Die eingeschränkte Kommunikation übers Internet tut dann noch ihriges zum babylonischen Sprachgewirr. Ich werde in Zukunft nun nach mehrmaliger Erfahrung einfach nichts mehr zu solch augenscheinlichen Thread-Entwicklungen mehr sagen.
>Jep. Mir fällt auf das DU micht oft verstehst, andere dagegen überhaupt >nicht. DAS gibt mir zu denken. Vielleicht liegt es daran, daß ich dich verstehen WILL... >Offensichtlich fehlt es am gemeinsamen Hintergrunderfahrungen. Die >eingeschränkte Kommunikation übers Internet tut dann noch ihriges zum >babylonischen Sprachgewirr. Meiner Erfahrung nach kommen die meisten Elektroniker aus ganz unterschiedlichen Richtungen und sprechen letztlich nicht dieselbe Sprache. Wenn ich beispielsweise sage "Kühlkörper", dann können wir alle etwas ganz Unterschiedliches meinen. Der Eine kommt vielleicht aus der Consumer-Elektronik und meint ein kleines knuppeliges Ding, das gerade ausreicht, um die Sperrschichttemperatur auf unter 150°C zu drücken. So ein Produkt soll vielleicht gar nicht lange halten, muß aber klein und kostengünstig sein. Der Andere kommt vielleicht aus der Präzisions-Analogelektronik und hat gelernt, daß alles über 70° "verheerende" Langzeitdriften zur Folge hat. Und so meinen beide etwas ganz Unterschiedliches. >Ich werde in Zukunft nun nach mehrmaliger Erfahrung einfach nichts mehr >zu solch augenscheinlichen Thread-Entwicklungen mehr sagen. Solange nicht der Eine dem Anderen Blödheit oder Arroganz unterstellt, ist das doch vollkommen in Ordnung. Wäre ja auch ganz langweilig, wenn man nichts mehr dazulernen könnte. Ich finde es blöde, wenn unter Profis der Eine dem Anderen die Professionalität abspricht, nur weil der Eine nicht checkt, wo der Andere zuhause ist. Fehler machen ist nicht schlimm. Das ist ein Teil des Menschseins. Aber wie man mit Fehlern umgeht, ist die entscheidende Frage. Die MUSS man einfach zugeben und daraus lernen. Sonst geht überhaupt nichts... Kai Klaas
Ich kämme nie auf die idee sowas von hand zu bestücken... Nebst der tatsache, dass du >50h mit einer total banalen arbeit beschäftigt bist, ist mit der menge (bei löten von hand sind 50 ja ne riesenserie :-)) werden dir fehler unterlaufen (diode verkehrtrum oder sowas), die qualität ist nicht die gleiche wie mit einem bestückungsautomat... (sicher kann im bestückungsautomat auch was falsch programmiert werden, aber man kann eher davon ausgehen das alle platinen gleich sind...) hatte auch schon keinstserien von 10-15Stk... Je nach grösse der Platine ist es gemäss meinem Bestücker günstiger diese Maschinell zu löten... machbar ist es von hand, aber lasses, du wirst dabei nicht glücklich werden...
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