Forum: Offtopic Zangen Bestückungsmaschine


von Thomas H. (thb)


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Liebe Forumsmitglieder,

wer von Euch kann mir sagen, ob die Zentrierzangen moderner 
Bestückungsmaschinen an Masse (Erde) hängen oder nicht?

Ich will die Zangen meiner Maschine umbauen. Bislang wurde hier 
Kunststoff verwendet, das ist mir aber nicht stabil genug. Die neuen 
Zangen möchte ich aus Metall bauen, bin aber nicht sicher, ob dies zu 
einem ESD-Problem führen kann, wenn sie direkt, also ohne Vorwiderstand, 
mit dem Bauteil in Berührung kommen.

Was meint das Forum dazu?

Gruß,
Thomas

von Mario K. (Gast)


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was für eine Bestückungsmaschinen hast du denn momentan ?

von Thomas H. (thb)


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Eine sonst gut in Schuss befindliche Daum place_it. Die brauche ich nur 
für Prototypen und kleine Serien.

Gruß,
Thomas

von Mike H. (-scotty-)


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Das Problem bei ESD wird sein das hohe Ströme Bauteile zerstören.
Bei direkter Erdung würden Elektrostatische Spannungen zwar
unverzüglich abgeleitet, allerdings wäre dann auch je nach
Ladung der Strom sehr hoch.
Daher baut man z.B. bei Bestückungstischen einen hochohmigen
Widerstand zur Erde ein, so das der Strom gering bleibt und
Ladungen ständig abgeleitet werden. So könnte man das auch
bei deiner Maschine machen.
Damit die Zangen auch lange halten, sollten die gehärtet sein.

von Thomas H. (thb)


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Hallo Mike,

grundsätzlich gebe ich Dir Recht. Meine Bestückungstische und der Boden 
sind auch komplett ableitfähig. Was ich aber nicht weiß, hat z.B. 
Siemens bei den Bestückungsmaschinen (Zangen aus Metall) einen 
Ableitwiderstand (z.B. 1MOhm) oder liegt hier direkt die Masse an.

Gruß,
Thomas

von Falk B. (falk)


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@  Thomas Hansen (Firma: helectronics gmbh) (thb)

"Die brauche ich nur für Prototypen und kleine Serien."

Loht es sich da, die Zangen in Bastlermanier zu verschlimmbessern?
Never change a running system.

MFG
Falk

von Thomas H. (thb)


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Hallo Falk,

lohnt, da eine der vier Zangen einen Riss hat, den ich derzeit nur 
kurzfristig kleben konnte. Außerdem: Warum verschlimmbessern? Die 
Genauigkeit dieser Maschine ist sehr stark von der Einstellung der 
Zangen abhängig. Die Kunststoffteile sind nicht so präzise, wie ich mir 
das vorstelle. Da ist noch deutlich Verbesserungsbedarf.

Aber vielleicht hast Du eine Idee, ob die Zangen direkt an Masse 
angebunden sein dürfen.

Gruß,
Thomas

von Falk B. (falk)


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@  Thomas Hansen (Firma: helectronics gmbh) (thb)

>Aber vielleicht hast Du eine Idee, ob die Zangen direkt an Masse
>angebunden sein dürfen.

Schwer zu sagen. Ich würde sie per 1MOhm an Masse legen, sicher ist 
sicher.

MfG
Falk

von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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Ich denke, daß die Halterungen nicht ohne Grund aus Kunststoff sind. Ich 
würde sie nur wieder durch Kunststoff ersetzen wollen. Oder aber Du mußt 
alle Zangen durch einen gleichen Werkstoff ersetzen. Abgesehen davon 
habe die Zangen bei einem Metallträger über die Linearlager sowieso 
Kontakt mit Masse.

von Thomas H. (thb)


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@ Travel Rec.:

Habe ja auch nicht gesagt, dass ich keinen Kunststoff verwenden will, 
den werde ich zur Isolation schon benötigen. Ich bin nur nicht sicher, 
ob die Zangen wirklich hochohmig angebunden werden sollen. Da ich gehört 
habe, dass Siemens die Zangen auch aus Metall hat, meine Bekannten aber 
nicht wussten, ob diese dann direkt an Masse hängen oder nicht, wollte 
ich einmal im Forum fragen.

Metall möchte ich auf jeden Fall an den Stellen verwenden, an denen der 
Kunststoff aufgrund der recht dünnwandigen Konstruktion mit Rissen 
Probleme macht. An wenig belasteten Stellen kann ich problemlos, aber 
natürlich mit höherem Aufwand, Kunststoff zur Isolation einsetzen.

Gruß,
Thomas

von Uhu U. (uhu)


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Kannst du mal Bilder posten, damit man sich vorstellen kann, wie sowas 
aussieht?

von Thomas H. (thb)


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Uhu Uhuhu schrieb:
> Kannst du mal Bilder posten, damit man sich vorstellen kann, wie sowas
> aussieht?

Schau mal hier...

von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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Ich denke nicht, daß Du da irgendwas isolieren mußt, da die ganze 
Maschine auf Masse liegt und somit auch die Pipette, die es auch als 
Ganzmetallausführung mit federndem Kopfstück gibt. Ich denke eher, daß 
die Zangen aus Kunststoff sind, weil sie dadurch unempfindlich gegen 
Temperaturschwankungen werden und etwas Elastizität mitbringen. Wenn Du 
einen ähnlichen, metallischen Werstoff findest, nimm halt den.

von Thomas H. (thb)


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@ Travel Rec.:

Woher weißt Du, dass es die Zange auch als "Ganzmetallausführung mit 
federndem Kopfstück gibt"? Ich kenne für diesen Automaten nur die 
Version, die im Aufbau so wie im Bild ist. Meines Wissens gab es im 
Laufe der Zeit nur einige Abweichungen in der Form, nicht aber 
grundsätzliche Material- und Maßänderungen.

Gruß,
Thomas

von Mike H. (-scotty-)


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Besorg dir ein Multimeter und miss ob die Metallteile einen Widerstand
zur Erde (Schutzleiter) haben. Ich sehe jedenfalls an dem Kopf nur 
Metall.
Was hat denn da Risse?

von Thomas H. (thb)


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Schau mal auf dem Bild gerade durch in der Mitte. Da ist zu sehen, dass 
oberhalb der Metallplättchen ein Plexiglas-Träger nach oben führt. Diese 
Plaxiglas-Träger (Zangen) haben ein Lager (eine Kugelführung). Diese 
Lager sind in den Plexiglas-Träger eingepresst. Hier reißt rechts und 
links das Plexiglas und unten, wo die Metallplättchen angeschraubt sind, 
reißt es auch.

Die Isolation erfolgt hier wirklich über die Plexiglas-Halter, der Rest 
liegt definitiv auf Masse.

von Mario K. (Gast)


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hast du son Teil für Private Zwecke???

von Thomas H. (thb)


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Mario K. schrieb:
> hast du son Teil für Private Zwecke???

Nein, dafür ist es auch zu teuer. Unter 9000EUR zzgl. MwSt. bekommst Du 
das Maschinchen nicht hin. Entweder es ist noch viel daran zu machen 
(wie bei mir) oder Du musst ein überholtes Gerät kaufen. Privat lohnt 
das nicht...

von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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Thomas Hansen schrieb:
> Woher weißt Du, dass es die Zange auch als "Ganzmetallausführung mit
> federndem Kopfstück gibt"?

Travel Rec. schrieb:
> da die ganze
> Maschine auf Masse liegt und somit auch die Pipette, die es auch als
> Ganzmetallausführung mit federndem Kopfstück gibt.

Bitte genau lesen. Ich schrieb von der Pipette. Die Zangen als 
elektrisch isoliert zu betrachten, halte ich für nicht sinnhaft, da der 
ganze Kopf metallisch und mit Maschinenmasse verbunden ist, von ein paar 
Einzelzeilen mal abgesehen. Ich bin der Auffassung, daß die mechanischen 
Eigenschaften des Kunststoffes zu dessen Einsatz geführt haben, nicht 
die elektrischen.

von Thomas H. (thb)


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Travel Rec. schrieb:

Sorry, da hatte ich mich verlesen. Beachte jedoch, dass die Pipette 
eigentlich nur bei "unkritischeren Bauteilen" (0603,..1206 / 
Kondensatoren, Widerstände, etc.) Kontakt zu den Anschlüssen bekommt. 
Bei SOT23, SO8,... berührt sie eigentlich nur das Kunststoffgehäuse.

Deinen Tipp bzgl. der speziellen Materialeigenschaften des Kunststoffs 
werde ich noch einmal beleuchten. Danke für den Hinweis.

von Knut B. (Firma: TravelRec.) (travelrec) Benutzerseite


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Thomas Hansen schrieb:
> Beachte jedoch, dass die Pipette
> eigentlich nur bei "unkritischeren Bauteilen" (0603,..1206 /
> Kondensatoren, Widerstände, etc.) Kontakt zu den Anschlüssen bekommt.

Naja - wenn das so wäre, dürfte es keine LEDs in 0603...1206 geben, 
besonders bei beidseitg lötbaren Varianten. Ich denke, Du machst Dir 
einfach zu viele Gedanken ;-).

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