Forum: Ausbildung, Studium & Beruf Selbst gebaute Elektronik verkaufen ohne WEEE, EAR, IHK, CE?


von Fun R. (funnyrice)


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Hallo nochmal,

Aus dem Topic

Beitrag "Zu 99% vorgefertigten Bausatz anbieten."

ist dieser hier entstanden.

Es geht darum selbst gebaute Elektronik zu verkaufen und WEEE, ElektroG, 
EAR, IHK, CE zu umgehen.

Mein Gedanken(irr)gang:

Wenn man selbst gebaute Elektronik <24VDC privat herstellt dann ist man 
im Sinne des ElektroG nicht der Hersteller, weil es nicht gewerbsmäßig 
ist.
Diese Schaltung kann man von privat zu privat zum Selbstkostenpreis, 
also ohne Gewinn, als defekt verkaufen (theoretisch so oft man will).

Macht kaufmännisch erst mal keinen Sinn, aber wenn man dem Käufer eine 
Reparatur (gewerblich) anbietet, dann kann man doch über diesen Weg den 
Gewinn einstreichen.

jetzt sollte es keinen offiziellen Hersteller geben.

Auszug ElektroG:
**************************************************************
(11) Hersteller im Sinne dieses Gesetzes ist jeder, der unabhängig von 
der Verkaufsmethode, einschließlich der Fernkommunikationsmittel im 
Sinne des § 312b Abs. 2 des Bürgerlichen Gesetzbuchs gewerbsmäßig

1. Elektro- und Elektronikgeräte unter seinem Markennamen herstellt und 
erstmals im Geltungsbereich dieses Gesetzes in Verkehr bringt,

2. Geräte anderer Anbieter unter seinem Markennamen im Geltungsbereich 
dieses Gesetzes weiterverkauft, wobei der Weiterverkäufer nicht als 
Hersteller anzusehen ist,
sofern der Markenname des Herstellers gemäß Nummer 1 auf dem Gerät 
erscheint, oder

3. Elektro- oder Elektronikgeräte erstmals in den Geltungsbereich dieses 
Gesetzes einführt und in Verkehr bringt oder in einen anderen 
Mitgliedstaat der Europäischen Union ausführt und dort unmittelbar an 
einen Nutzer abgibt.
**************************************************************

Letztendlich muss man die Fragen an einen Anwalt stellen.
Daraus ergibt sich ein weiteres Problem:
Ein richtig guter Anwalt ist richtig teuer und wenn der "billige" 
Blödsinn erzählt und mir grünes Licht gibt, bleibt es im Problemfall 
mein Problem und er kassiert.


MfG
FunRice

von Olli (Gast)


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Meinst Du wirklich?
Letztlich könnte man Dir vorwerfen, die Geräte doch mit Gewinnabsicht 
abzugeben, wenn auch nur mittelbar (über den "Service"/"Reparatur"). 
Dann wäre es wieder gewerblich.

Das wäre so wie z.B. bei Lexmark, die ihre (Billigst-)Drucker 
subventionieren, weil sie mit Tinte und Toner ihr Geld verdienen. Mit 
diesen Druckern verdienen sie dann auch kein Geld ... aber wollte man 
ihnen die Gewerbsmäßigkeit absprechen? Eher nicht ...

Ich fürchte, im Zweifelsfall kämst Du damit nicht durch.

von Mike H. (-scotty-)


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>Letztendlich muss man die Fragen an einen Anwalt stellen.
>Daraus ergibt sich ein weiteres Problem:
>Ein richtig guter Anwalt ist richtig teuer und wenn der "billige"
>Blödsinn erzählt und mir grünes Licht gibt, bleibt es im Problemfall
>mein Problem und er kassiert.

Willkommen im wahren Leben. Der Anwalt kassiert IMMER.

Produziere in China(auf dem Papier), verkaufe und versende direkt
an den Kunden(am besten über Hongkong evtl. geht auch die Schweiz).
Wenn das allerdings raus kommt kann es sein das du für drei Jahre 
rückwirkend Gebühren nach zahlen musst. Alle anderen Konstrukte
werden wahrscheinlich nicht funktionieren.

von Läubi .. (laeubi) Benutzerseite


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Fun Rice schrieb:
> Es geht darum selbst gebaute Elektronik zu verkaufen und WEEE, ElektroG,
> EAR, IHK, CE zu umgehen.
Wenn du etwas unternimmst um wissentlich solche Bestimmungen zu umgehen 
wird das nicht gut enden...

Du könntest höchstens versuchen dein Produkt so zu verkaufen das es 
nicht in den Geltungsbereich fällt.

von Fun R. (funnyrice)


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Olli schrieb:
> Letztlich könnte man Dir vorwerfen, die Geräte doch mit Gewinnabsicht
> abzugeben, wenn auch nur mittelbar (über den "Service"/"Reparatur").
> Dann wäre es wieder gewerblich.
Hmm, warum? Die Geräte werden privat ohne Gewinn als defekt verkauft.

MfG
FunRice

von Hans F. (Gast)


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> Hmm, warum? Die Geräte werden privat ohne Gewinn als defekt verkauft.

Wenn Du Dich jetzt selbst mal aus Kundensicht betrachten würdest, was 
würdest Du dann über Dich denken?

von Mike H. (-scotty-)


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>Die Geräte werden privat ohne Gewinn als defekt verkauft.

Quatsch, wer kauft denn so was? Man muss das auch von der
Gewährleistungsseite betrachten. Wenn das Produkt als defekt
verkauft wurde und dann tatsächlich kaputt geht, hab ich als Käufer
keinen Anspruch auf Ersatz, Minderung oder was man sonst noch für
Rechte hat. Ich würde nicht so viel bei Ebay rumhängen. Was da
manchmal dort abgeht ist eher eine Grauzone, aber eigentlich
kein Rechts-konformes Geschäft.
Wenn man sein Kram in der Bucht vertickt, dann ohne Angaben
wer es gefertigt hat und über den Zustand. Dann kann es eine
Weile gut gehen aber man sollte dann auch so clever sein das Konto
und die Werbung zu ändern, sonst gibts Haue von Abmahnanwälten und
die können dann teuerer werden als die WEEE weil die dann nach Anzahl
der Verkäufe ihre Gebühren berechnen. Und das wird teuer.

von Fun R. (funnyrice)


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Hans F. schrieb:
> Wenn Du Dich jetzt selbst mal aus Kundensicht betrachten würdest, was
> würdest Du dann über Dich denken?
OK, sicherlich nicht "Der Anbieter sucht einen Weg WEEE, EAR, IHK, CE zu 
umgehen".

Mike Hammer schrieb:
> Wenn das Produkt als defekt
> verkauft wurde und dann tatsächlich kaputt geht, hab ich als Käufer
> keinen Anspruch auf Ersatz
OK, eine Ware als defekt zu deklarieren macht keinen guten Eindruck.

Aber wie wäre es die Ware als "nicht freigeschaltet" anzubieten?
Da ein kleiner µC drauf ist wäre es technisch kein Problem.

Das Freischalten macht dann gewerblich der freundliche Kundendienst.

MfG
FunRice

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Was für ein wildes Konstrukt ... ;-)

Vor solchen Klimmzügen würde ich eher eine Strohfirma außerhalb der EU 
(China, etc.) eröffnen und die Dinger von dort aus anbieten. Versand ist 
bei den richtigen Konditionen nicht viel teurer als von hier aber Du 
musst Dich nicht mehr um den ganzen Krams hier kümmern - auch 
Widerrufsrecht etc. fällt dann weg.

Ich denke, es gibt sicherlich schon Unternehmen dort, die solche Dienste 
anbieten.

<bösebösemodus ein>
Böse Menschen würden sogar nur den Shop offiziell über China laufen 
lassen, schön chinesische Adresse, Impressum, Bankverbdindung (Paypal?) 
etc. angeben aber dann hier das Ding als Maxibrief ohne Absender 
aufgeben ;-)
Man muss dann nur das mit dem Geld regeln...
<bösebösemodus aus>

Seriös ist natürlich was anderes ...

Chris D.

von Hans F. (Gast)


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@ Fun Rice

Spar Dir doch einfach die ganze Mühe und frag beim nächsten Knast an, ob 
sie Dich nicht vielleicht mal für 4 Jahre aufnehmen könnten. Sag ihnen, 
Du gehörst auch bestimmt nicht zu den Guten.

von Fun R. (funnyrice)


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Chris D. schrieb:
> Was für ein wildes Konstrukt ... ;-)

für 12 Stück im Jahr ist Dein Vorschlag mit der Strohfirma nicht weniger 
wild.

Hans F. schrieb:
> Spar Dir doch einfach die ganze Mühe und frag beim nächsten Knast an, ob
> sie Dich nicht vielleicht mal für 4 Jahre aufnehmen könnten. Sag ihnen,
> Du gehörst auch bestimmt nicht zu den Guten.

4 Jahre wegen was?


MfG
FunRice

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Fun Rice schrieb:
> Chris D. schrieb:
>> Was für ein wildes Konstrukt ... ;-)
>
> für 12 Stück im Jahr ist Dein Vorschlag mit der Strohfirma nicht weniger
> wild.

Ok, die Stückzahl war mir nicht bekannt. Dafür lohnt das natürlich 
nicht.

Also, wenn ich Du wäre und nur so geringe Stückzahlen hätte, und diese 
nur an privat verkauft würden, günstigerweise noch gegen Bares ...

... ich wüsste, was ich machen würde.

Chris D.

von Hans F. (Gast)


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> 4 Jahre wegen was?

4 Jahre ist ein Vorschlag. Es gibt aber "Kunden", "Mitbewerber" und 
Abmahnanwälte, die recht kreativ auf die Eigenschaften Deines Produktes 
reagieren können. Sollte Dein Produkt entsprechende nicht gewollte 
technische Eigenschaften besitzen, so könntest Du sogar bis hin zur 
fahrlässigen Tötung angeklagt werden.

von Olli (Gast)


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Fun Rice schrieb:
> Olli schrieb:
>> Letztlich könnte man Dir vorwerfen, die Geräte doch mit Gewinnabsicht
>> abzugeben, wenn auch nur mittelbar (über den "Service"/"Reparatur").
>> Dann wäre es wieder gewerblich.
> Hmm, warum? Die Geräte werden privat ohne Gewinn als defekt verkauft.

Versuch mal dem Richter zu erklären, dass der Verkäufer und der 
Reparateur (Du in Personalunion) und deren Interessen miteinander gar 
nichts zu tun haben.

von Fun R. (funnyrice)


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Hans F. schrieb:
> Sollte Dein Produkt entsprechende nicht gewollte
> technische Eigenschaften besitzen, so könntest Du sogar bis hin zur
> fahrlässigen Tötung angeklagt werden.

OK, gefühlt würde ich sagen, daß Du es zu schwarz siehst.
mein Vorhaben entspricht meiner Ausbildung mit mehreren Jahren 
Berufserfahrung.

Die Qualität wird sehr gut sein, die Sicherheit sehr hoch.
Billig-Ramsch-Geräte bauen und vertreiben andere. Ich nicht!

MfG
FunRice

von Fun R. (funnyrice)


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Olli schrieb:
> Versuch mal dem Richter zu erklären, dass der Verkäufer und der
> Reparateur (Du in Personalunion) und deren Interessen miteinander gar
> nichts zu tun haben.

Wie oben zu lesen ist, bin ich von dem "Defekt-Gedanken" zum 
"Freischalt-Gedanken" gekommen.

Na gut, wahrscheinlich muss eine zweite Person dazu.

Oh Mann, wohin ein das ElektroG treiben kann :-(


MfG
FunRice

von Läubi .. (laeubi) Benutzerseite


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Fun Rice schrieb:
> Die Qualität wird sehr gut sein, die Sicherheit sehr hoch.
> Billig-Ramsch-Geräte bauen und vertreiben andere. Ich nicht!
Ich denke du willst garkeine Geräte vertreiben?

Wenn es eh nur so geringe Stückzahlen sind, dan muß sich derjenige halt 
jemanden suchen der es im Notfall (privat und kostenfrei) zusammenbaut 
(alle SMDs könnte man ja vormontieren).

Alles in allem bleibt dir ggf immer noch die ein oder andere Hürde nicht 
erspart (Verpackungsgesetz, Rücknahme, Fernabsatz sowie 
Gewerbeanmeldung).

Aber auch das sind doch keine unüberwindbaren Hürden! Und wenn du 
sowenig von deinem Projekt überzeugt bist als das dies alles schon 
zuviel ist, ist das meist ein Zeichen dafür das man das Projekt lieber 
vergessen sollte.

von Lösung (Gast)


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Verkauf doch Deine Geräte einfach auf Flohmärkten, anonym, cash, usw.

von Mike H. (-scotty-)


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>einfach auf Flohmärkten,
Auf Flohmärkten muss die Anschrift des Verkäufers ersichtlich sein.
Einzig auf einen Gewerbeschein wird verzichtet. Kann natürlich
Ausnahmen geben.

@Fun Rice
Bei so geringer Anzahl dürfte der Verkauf über eins der Auktionshäuser
eigentlich kein Problem sein wenn man sich nicht mit einem Kunden
anlegt und der einen aus Rache verpetzt.
>Die Qualität wird sehr gut sein, die Sicherheit sehr hoch.
>Billig-Ramsch-Geräte bauen und vertreiben andere. Ich nicht!
Nobeles Ansinnen.
Was die Güte deines Produkts angeht, wirst du kaum ein Qualitätswesen
haben um die Unzulänglichkeiten der Bauteile herauszufiltern.
Schon mal was von "Burn In","Incircuittest" usw. gehört? Ich hatte
mal die Möglichkeit in sowas reinzuschnuppern und da wird einiges 
unternommen damit Reklamationen vermieden werden. Und selbst wenn
du soviel Aufwand treiben würdest könnten statistisch trotzdem
Bauteile zu beliebiger Zeit ausfallen.

von Fun R. (funnyrice)


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Lösung schrieb:
> Fun Rice schrieb:
>> Die Qualität wird sehr gut sein, die Sicherheit sehr hoch.
>> Billig-Ramsch-Geräte bauen und vertreiben andere. Ich nicht!
> Ich denke du willst garkeine Geräte vertreiben?

Ähh, steht doch in der Überschrift.
Was ich damit meine ist, daß sich meine Geräte qualitativ von 
Billig-Ramsch-Geräten aus Sonst-Wo-Her abheben werden.

Läubi .. schrieb:
> Und wenn du
> sowenig von deinem Projekt überzeugt bist als das dies alles schon
> zuviel ist, ist das meist ein Zeichen dafür das man das Projekt lieber
> vergessen sollte.

Technisch gesehen bin ich von dem Projekt überzeugt. Ich weiß nicht, ob 
Du schon mal was entwickelt hast, da bleibt Dir als One-Man-Show 
nebenbei nicht viel Zeit zum Hürdennehmen und Hürdennehmen und 
Hürdennehmen und Hürdennehmen und ....

Ich suche nach einer einfachen Möglichkeit, im legalen bis maximal 
grauen Bereich und im sehr kleinen Stil selbst gebaute elektronische 
Geräte an den Mann zu bekommen.
Aber das scheint mir bei der Gesetzeslage kaum möglich zu sein.


MfG
FunRice

von Fun R. (funnyrice)


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Mike Hammer schrieb:
> Und selbst wenn
> du soviel Aufwand treiben würdest könnten statistisch trotzdem
> Bauteile zu beliebiger Zeit ausfallen.
Schon klar, mit dem Ausfall bei sachgerechter Handhabung hätte ich auch 
kein Problem.
Selbst im Zweifelsfall, bekommt der Kunde es auch nach einem Jahr 
kostenlos repariert.
Konstruktions- und materialbedingt kann es bei sachgerechter Handhabung 
theoretisch nicht abfackeln.

Na ja, geprüfte Flugzeuge stürzen leider auch ab! Was ist schon absolut 
sicher?

MfG
FunRice

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Fun Rice schrieb:

> Ich suche nach einer einfachen Möglichkeit, im legalen bis maximal
> grauen Bereich und im sehr kleinen Stil selbst gebaute elektronische
> Geräte an den Mann zu bekommen.


> Aber das scheint mir bei der Gesetzeslage kaum möglich zu sein.
>

Das genau scheint mir die Erkenntnis zu sein. Und es wird von Jahr zu 
Jahr zumindest innerhalb der EU immer schlimmer.

von White (Gast)


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Fun Rice schrieb:
> Hans F. schrieb:
>> Sollte Dein Produkt entsprechende nicht gewollte
>> technische Eigenschaften besitzen, so könntest Du sogar bis hin zur
>> fahrlässigen Tötung angeklagt werden.
>
> OK, gefühlt würde ich sagen, daß Du es zu schwarz siehst.
> mein Vorhaben entspricht meiner Ausbildung mit mehreren Jahren
> Berufserfahrung.
>
> Die Qualität wird sehr gut sein, die Sicherheit sehr hoch.
> Billig-Ramsch-Geräte bauen und vertreiben andere. Ich nicht!
>
> MfG
> FunRice

Das hat Toyota auch mal gedacht. :-)

White

von nocheintip (Gast)


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Bau´ das Gerät doch in einen Turnschuh.
Adidas (oder war es Nike ?) kamen mit sowas durch....!

von Fun R. (funnyrice)


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White schrieb:
> Das hat Toyota auch mal gedacht. :-)
Wie gesagt:
Geprüfte Flugzeuge stürzen leider auch ab! Was ist schon absolut sicher?

Die Qualitätseinstufung meiner Geräte werden wir hier nicht durchführen 
können. Also macht deine Schwarzmalerei hier keinen Sinn.
Passt auch nicht zu dir ;-)

nocheintip schrieb:
> Bau´ das Gerät doch in einen Turnschuh.
> Adidas (oder war es Nike ?) kamen mit sowas durch....!
Mag sein, aber die haben auch andere Mittel.


MfG
FunRice

von Purzel H. (hacky)


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Wenn man die Energie die Vorschriften zu umgehen, auf die Vorschriften 
selbst verwendet, kommt man vielleicht einen Schritt weiter. So 
schwierig isses nicht. Vielleicht mal 600 euro fuer die Normen 
rausblasen - waeren ein Anfang.

von Fun R. (funnyrice)


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Hey Noch was schrieb:
> Vielleicht mal 600 euro fuer die Normen rausblasen - waeren ein Anfang.
OK, da kann man drüber nachdenken wenn man 3000-6000€ Gewinn gemacht 
hat.
Wenn die Sache läuft, dann kann man solche Investitionen tätigen.
Sonst wäre es wirklich nur raus geblasen.

Im Zuge der EU-Vereinheitlichung ist die Zielsetzung, dass es ein 
Regelwerk für die Ganze EU gibt. Die BGVA3 wird ja schon gekippt.
Das Regelwerk wird die EU-Regierung vorgeben. Da dies aus 
mitgliedsstaatlichen Mitteln finanziert wird, dürfe der Zugriff auf das 
Regelwerk für jedermann kostenlos sein. Ob es in ein oder 10 Jahren 
passiert, die VDE wird in der Form abgelöst.

Aber zurück zum Thema:
Nach jetziger Gesetzeslage, kann ich nicht Mal eben gewerblich einen 
LED-Wechselblinker für ein Kindergarten bauen.
Und das darf ja wohl nicht wahr sein!


MfG
FunRice

von Mike H. (-scotty-)


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Nun siehst du was uns die EU gebracht hat. Die Vorschriften sind
murks und behindern Innovation und Existensgründungen massiv und
zu allem Überfluss steckt die EU nun auch noch in der tiefsten
Krise seid der Gründung. Nur um ein paar Vorteile zu haben hätte
man so einen Dinosaurier nicht kreieren müssen. Wer weiß wie lang
das noch gut geht. Wenn wir jetzt auch noch die Zeche für die anderen
Länder für ihre Wirtschaftsunfähigkeit blechen müssen, dann gute Nacht.

von Fun R. (funnyrice)


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Mike Hammer schrieb:
> Wenn wir jetzt auch noch die Zeche für die anderen
> Länder für ihre Wirtschaftsunfähigkeit blechen müssen, dann gute Nacht.

Ist zwar nicht das Thema, aber zur Politk, Regierungen und EU sage ich:

DAS VOLK LÄSST ALLES ZU!


MfG
FunRice

von Läubi .. (laeubi) Benutzerseite


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Fun Rice schrieb:
> Wenn die Sache läuft, dann kann man solche Investitionen tätigen.
> Sonst wäre es wirklich nur raus geblasen.
Sorry das ich dich enttäuschen muss, aber wenn du das nicht investieren 
kannst, und nicht überzeugt bist die Kosten wieder reinzuspielen dann 
ist dein Unternehmen nicht rentabel!
Ich bin zur Zeit auch ne "one-man-show" und hatte auch schon die ein 
oder andere Idee die sich aber mangels Masse nicht umsetzen lässt. 
Vieleicht später mal.
Aber man darf sich nicht einfach entmutigen lassen sonsern sllte sich 
Informieren was wirklich auf einen zukommt (z.B. IHK, Finanzamt etc. 
da sitzen Menschen mit denen kann man reden...).
Ich kenne z.B. jemand aus meinem Studium der hat auch selbst kleine 
(Elektro)Gadgets vertrieben also Möglich ist es auch als 
Einzelperson/Kleine Gruppe, im Zweifel muß man halt sich ein paar 
Investoren suchen.

> Nach jetziger Gesetzeslage, kann ich nicht Mal eben gewerblich einen
> LED-Wechselblinker für ein Kindergarten bauen.
> Und das darf ja wohl nicht wahr sein!
Man kann auch nicht "mal eben" ein Busunternehmen aufmachen, eine 
Imbisbude hinstellen, ein öffentliches Konzert veranstalten, sich mit 
selbst-gebastelten Fahrzeugen auf die Straße begeben, Leute behandeln 
etc. etc...

Manchmal muss man halt auch mal klein anfangen: z.B. mit einem 
Gewerbeschein und einem Bausatz. Und dann kann man auch gucken "wie es 
so läuft".

von Christoph B. (christophbudelmann) Benutzerseite


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Fun Rice schrieb:
> Wenn die Sache läuft, dann kann man solche Investitionen tätigen.
> Sonst wäre es wirklich nur raus geblasen.

Im Prinzip hat Läubi das schon geschrieben, aber solche Investitionen 
müssen im Normalfall vor dem ersten verkauften Gerät getätigt werden.

Existenzgründungen sind immer mit einem gewissen Risiko verbunden und 
häufig ist es der Fall, dass dein erstes Produkt keinen Gewinn abwerfen 
wird, aber mit ein wenig Geschick sind dann alle Ausgaben zumindest 
wieder eingefahren. Nehme einen Betrag von 1000€ etwa einfach mal als 
Ausgangsbasis. Damit kannst du problemlos eine UG (haftungsbeschränkt) 
gründen und dich über Take-e-Way für das WEEE registrieren. Für die 
CE-Kennzeichnung musst du dann entsprechend recherchieren, welche Tests 
du extern machen lassen musst und inwiefern du auch aus deiner eigenen 
Verantwortung heraus darauf verzichten kannst.

Wenn du zu diesem Risiko und dem damit verbundenen Kapitaleinsatz nicht 
bereit bist, solltest du dein Vorhaben ernsthaft überdenken.

von Fun R. (funnyrice)


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Also, ich möchte erst mal keine Existenz gründen.
Ich möchte nebenher legal und gewerblich nur 1-2 im Monat an 
Privatkunden verkaufen um festzustellen wie es läuft.
Und nur für den Versuch möchte ich mich nicht abzocken lassen.

Konstruktionsbedingt und schaltungstechnisch mache ich mir keine Sorgen
bezogen auf die Sicherheit. (Alugehäuse, Übertemperatur- und 
Überstromschutz, Versorgung mit zugekauftem NoteBook-Netzteil).


MfG
FunRice

von Christoph B. (christophbudelmann) Benutzerseite


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Fun Rice schrieb:
> Also, ich möchte erst mal keine Existenz gründen.
> Ich möchte nebenher legal und gewerblich nur 1-2 im Monat an
> Privatkunden verkaufen um festzustellen wie es läuft.
> Und nur für den Versuch möchte ich mich nicht abzocken lassen.

Du musst davon auch nicht leben können, so war das von mir auch nicht 
gemeint. Trotzdem ist eine UG unter Umständen ein ganz interessanter 
Rahmen, weil du günstiger nicht an eine Haftungsbeschränkung kommst.

Was das abzocken betrifft: Es stehen alle vor den gleichen Problemen in 
Deutschland wie du. Das die Implementierung vom WEEE beispielsweise 
alles andere als Kleinunternehmer freundlich ist, darüber brauchen wir 
hier nicht diskutieren. Trotzdem musst du dich damit arrangieren und 
deine in den ersten Postings beschriebenen Ideen, irgendwelche Gesetze 
zu umgehen, helfen dabei in keinster Weise. Wenn dir die Sache etwas 
Wert ist und du gewerblich etwas verkaufen willst, gehe das ganze mit 
ein wenig Startkapital richtig an oder lass es bleiben. Einen anderen 
Rat dazu gibt es nicht.

> Konstruktionsbedingt und schaltungstechnisch mache ich mir keine Sorgen
> bezogen auf die Sicherheit. (Alugehäuse, Übertemperatur- und
> Überstromschutz, Versorgung mit zugekauftem NoteBook-Netzteil).

Das ist alles schön und gut, interessiert nur für die meisten Sachen 
eigentlich niemanden.

von Purzel H. (hacky)


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Allenfalls ueber einen Haendler verkloppen ? Es gibt viele Haendler, die 
gerne ein Produkt in ihre Verkaufsliste aufnehmen. Es muss ja nicht 
gleich Arrow, Farnell, Digikey, Distrelec, oder so sein. Vieleicht mal 
eine Demo zusammenstellen und vorsprechen... Der Haendler wird dann 
schon wissen, wo er sich absichern muss. Vieles ist moeglich. Auch auf 
Kommisionsbasis.

Worum geht's denn ?

von jl (Gast)


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Verkaufen an privat müsstest du halt den Umweg übers Ausland gehen, z.B. 
Hongkong. Wenn deine Kunden überzeugt sind kaufen die es auch von dort. 
Ist dann nur noch der Preis für den Transport und einen Mittelsmann dort 
der es wieder zurückschickt, direkt an deine Käufer.

Dann verkaufst du nach Hongkong (also gewerblich) und zurück zu deinen 
eigentlichen Kunden betrifft dich rechtlich nicht mehr. Die Normen und 
Regelungen treffem dich auch nicht, denn du bist ja nicht einmal der 
Importeur.

von hui (Gast)


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Die Sache hat nur einen Haken: der Chinese bietet das Teil dann nach 
paar Monaten einfach aus eigener Produktion selbst an ;)

von Mike H. (-scotty-)


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>Ich möchte nebenher legal und gewerblich nur 1-2 im Monat an
>Privatkunden verkaufen um festzustellen wie es läuft.
>Und nur für den Versuch möchte ich mich nicht abzocken lassen.

Gewerblich heißt aber im Besitz eines Gewerbescheins zu sein
und das zieht nun mal die Abzocker nach sich. Legal wird das
dann schon sein weil das auch vorher geprüft wird. Evtl. sind
dann noch Auflagen zu erfüllen. Nebenbei ist das nur dann kein
Problem wenn der Arbeitgeber(sofern man einen Job hat) dem
zustimmt. Du darfst deinem AG keine Konkurrenz machen und es darf
dich nicht in deinem Job eine derartige Doppelbelastung deine
Arbeitskraft beeinträchtigen.

Sinn macht es, wenn man noch nicht so weit gehen will, sein
Produkt im Web zu verkaufen(z.B. hier im Forenmarkt). Nur
muss man sich darüber im klaren sein das man dann mit seinem
Vermögen(auch zukünftigen...)voll haftbar ist.

von Fun R. (funnyrice)


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Danke für Eure Antworten,

für die Feststellung der Nachfrage werde ich zum "Verbrecher" und biete 
es einfach privat zum Kauf an.
Wenn es dann Ärger gibt, werde ich, in Abhängigkeit vom 
"Verkaufs-Trend", den Test abbrechen oder es "richtig" machen.


MfG
FunRice

von Gastino G. (gastino)


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Fun Rice schrieb:
> Nach jetziger Gesetzeslage, kann ich nicht Mal eben gewerblich einen
> LED-Wechselblinker für ein Kindergarten bauen.
> Und das darf ja wohl nicht wahr sein!

Nun ja, auch mit einem schlecht gemachten Wechselblinker kann man einen 
Kindergarten abfackeln... ;)

Dein Problem ist einfach, dass Du keinerlei Risiko eingehen möchtest. So 
läuft das Spiel "Selbstständigkeit" bzw. "Gewerbe" aber nicht.

von Fun R. (funnyrice)


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Gastino G. schrieb:
> Nun ja, auch mit einem schlecht gemachten Wechselblinker kann man einen
> Kindergarten abfackeln... ;)
Jo, ist jetzt aber keine Unterstellung, oder?

Gastino G. schrieb:
> Dein Problem ist einfach, dass Du keinerlei Risiko eingehen möchtest.
Da hast Du was falsch gelesen!
Ich möchte nebenher legal und gewerblich nur 1-2 im Monat an
Privatkunden verkaufen um festzustellen wie es läuft.
Und nur für den Versuch möchte ich mich nicht abzocken lassen.

MfG
FunRice

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Es wartet aber ein Heer von Abzockern auf deinen naiven Versuch. Ist nun 
mal leider so. Stell dir vor, das sind alles Leute die nix gescheites 
können aber Kohle brauchen: Rechtsverdreher, Beamte usw.

von Fun R. (funnyrice)


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Abdul K. schrieb:
> Es wartet aber ein Heer von Abzockern auf deinen naiven Versuch. Ist nun
> mal leider so. Stell dir vor, das sind alles Leute die nix gescheites
> können aber Kohle brauchen: Rechtsverdreher, Beamte usw.
Tja, da hast Du wohl recht.

Wird wahrscheinlich auf eine UG hinauslaufen (und noch mehr Abzockern).

MfG
FunRice

von Gastino G. (gastino)


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Fun Rice schrieb:
> Jo, ist jetzt aber keine Unterstellung, oder?

Ach, geht es jetzt doch um Wechselblinker für Kindergärten? :D :D

Diese Geschäftsidee werde ich Dir klauen. :p

> Da hast Du was falsch gelesen!
> Ich möchte nebenher legal und gewerblich nur 1-2 im Monat an
> Privatkunden verkaufen um festzustellen wie es läuft.
> Und nur für den Versuch möchte ich mich nicht abzocken lassen.

Genau das meine ich. Du möchtest keinerlei Risiko eingehen. Und das geht 
eben nicht, wenn man irgendwelche Produkte verkaufen will. Selbst bei 
Wechselblinkern für Kindergärten. ;)

von Fun R. (funnyrice)


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Gastino G. schrieb:
> Genau das meine ich. Du möchtest keinerlei Risiko eingehen. Und das geht
> eben nicht, wenn man irgendwelche Produkte verkaufen will.
Ich scheue die Kosten für den Versuch, nicht das Risiko.


MfG
FunRice

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Stell dein Produkt doch einfach mal vor. Wir können es dann 
auseinandernehmen - virtuell. Großartige Konkurrenz sehe ich nicht. Ist 
aber deine Entscheidung.
Jedenfalls gibt es hier durchaus einige die wirtschaftliche 
Lebenserfahrung mitbringen können. Also nicht nur Bastler und 
Angestellte.

von Gastino G. (gastino)


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Fun Rice schrieb:
> Ich scheue die Kosten für den Versuch, nicht das Risiko.

Kosten sind Teil des Risikos. In Deinem Falle scheinen die sogar das 
Hauptrisiko zu sein.

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Fun Rice schrieb:
> Gastino G. schrieb:
>> Genau das meine ich. Du möchtest keinerlei Risiko eingehen. Und das geht
>> eben nicht, wenn man irgendwelche Produkte verkaufen will.
> Ich scheue die Kosten für den Versuch, nicht das Risiko.
>

Fragen wir mal andersherum: Hast du großartig was zu verlieren? Wenn 
nein, dann kannst du im Notfall in Insolvenz gehen. Mußt nur aufpassen, 
das es keine Straftaten gibt, da die getrennt 'abgerechnet' werden.

von Fun R. (funnyrice)


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Gastino G. schrieb:
> Kosten sind Teil des Risikos
OK, wenn Du das so siehst, haste Recht.

MfG
FunRice

von Fun R. (funnyrice)


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Abdul K. schrieb:
> Hast du großartig was zu verlieren?
Haus und Hof.

MfG
FunRice

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Tja, dann laß es und gebe das Risiko an <d>eine Firma. Ganz am Anfang 
meiner Laufbahn wollte mal einer meiner Kunden partout, das ich eine 
GmbH gründe. Er wußte das das Kapital nicht da war und meinte, dann 
würde er dieses zur Verfügung stellen. Damals sah ich das als 
Bevormundung an, heute weiß ich, das er es gut meinte und mir den 
richtigen Weg zeigen wollte.
Und bevor du anfängst: Unter sagen wir 3000 Teuros im Monat brauchste 
auch nicht wirklich drüber nachdenken. Der Verwaltungsaufwand ist 
einfach viel zu hoch.

Warum Schwarzarbeit blüht, habe ich wohl gerade deutlichst dargestellt.

von Mike H. (-scotty-)


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>Wird wahrscheinlich auf eine UG hinauslaufen (und noch mehr Abzockern).
Nicht MEHR, sondern andere.
Irgend wann musste so oder so Werbung machen und wenn du kein Patent
anmelden willst, dann haste immer das Risiko, das dir die Idee geklaut
wird. Was bei den Mengen unproblematisch ist. Häufig treten dann
Investoren an dich heran mit der Absicht zu investieren(sagt ja schon 
das Wort) und dann gehts erst richtig rund mit der Zitterei.
Ich würde jetzt mal erzählen was du wirklich verkaufen willst.
Ein Risiko gehst du dabei nicht ein. Kannst dabei nur gewinnen.

von Fun R. (funnyrice)


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Abdul K. schrieb:
> Unter sagen wir 3000 Teuros im Monat brauchste
> auch nicht wirklich drüber nachdenken.
Ich rechne mit 1-2 Verkäufen im Monat mit einem Gewinn von je 100-150€.
Deshalb die Überschrift:

"Selbst gebaute Elektronik verkaufen ohne WEEE, EAR, IHK, CE?"

Und genau das geht so nicht.


MfG
FunRice

von Otto Normal (Gast)


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Hi
Mache es so wie in der OpenSource, das Produkt ist kostenlos,
aber wenn du Hilfe brauchst bin ich dein Ansprechpartner.
Gruss Bernd

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Naja, aus der Sicht des FA fällt das wohl unter Hobby. Garantie gibts 
aber nicht dafür!
Rück doch einfach mal mit der Technik raus. Was ist das so 
geheimnisvolles dran?

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Otto Normal schrieb:
> Hi
> Mache es so wie in der OpenSource, das Produkt ist kostenlos,
> aber wenn du Hilfe brauchst bin ich dein Ansprechpartner.

Das geht aber nur bei Software.

von Fun R. (funnyrice)


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Abdul K. schrieb:
> Rück doch einfach mal mit der Technik raus.
Also, so viel will ich sagen:
Es geht um eine Beleuchtungstechnik die es wie Sand am Meer zu kaufen 
gibt.
Um diese Technik im einem bestimmten Bereich sinnvoll einzusetzen, 
müssten die "Sand am Meer-Geräte" erweitert werden. Leider nicht nur die 
Firmware, hauptsächlich die Elektronik und die Leuchten.

Die Technik ist nicht der Clou, sondern nur sie zu erweitern.

MfG
FunRice

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Ok. Bis jetzt kann ich das sicherlich auch einfach (nach)bauen. Das ist 
aber nicht dein Problem! Erstens ist der Markt groß und selbst 
heutzutage mittnichten komplett kapitalistisch monopolisiert. Zweitens, 
bin ich vielleicht teurer als du?

Wenn es denn einen Clou hätte, dann wäre ein Gebrauchsmusterschutz 
sinnvoll. Vor allem, wenn es in leicht nachzuahmen wäre. Für etwas mehr 
Inhalt, käme ein Patent in Frage. Beides mußt du aber im Ernstfall auch 
durchdrücken können und Anwälte kosten viel Geld!

Die Alternative ist der Vertrieb sehr lokal und im Untergrund. Reich 
kannst du dann aber nicht werden.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Fun Rice schrieb:
> Abdul K. schrieb:
>> Unter sagen wir 3000 Teuros im Monat brauchste
>> auch nicht wirklich drüber nachdenken.
> Ich rechne mit 1-2 Verkäufen im Monat mit einem Gewinn von je 100-150€.
> Deshalb die Überschrift:
>
> "Selbst gebaute Elektronik verkaufen ohne WEEE, EAR, IHK, CE?"

Eine UG ist dann vollkommen witzlos - denn da fressen schon die 
laufenden Kosten den Gewinn auf: Bilanzierungspflicht, zwingend höherer 
IHK-Beitrag usw.

Wenn überhaupt, dann mach es als Einzelunternehmen.
Und vielleicht hast Du ja einen Freund im Nicht-EU-Ausland, der den 
Vertrieb für Dich übernehmen kann. Das erscheint mir als das einfachste.

Zur Haftungsfrage:
Bei einem halbwegs sauber entwickelten Gerät ist die Chance, dass es 
einen gewaltigen Schaden verursacht, gleich Null. Kennt überhaupt jemand 
einen konkreten Fall, in dem es mal richtig teuer wurde?

Im Übrigen sind sich viele wohl nicht bewusst, dass man als 
Geschäftsführer eine UG/GmbH weitreichende Pflichten hat und man 
durchaus Haus und Hof verlieren kann, wenn man nicht genau aufpasst.
Und das bezieht sich nicht nur auf Insolvenzverschleppung.

Zur Frage: "ohne WEEE, EAR, IHK, CE?"
Hier in DE, legal? Nein

Chris D.

von Petra (Gast)


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> Im Übrigen sind sich viele wohl nicht bewusst, dass man als
> Geschäftsführer eine UG/GmbH weitreichende Pflichten hat und man
> durchaus Haus und Hof verlieren kann, wenn man nicht genau aufpasst.

Was muß ich tun, um damit die Karre an die Wand zu fahren?

von Christoph B. (christophbudelmann) Benutzerseite


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Petra schrieb:
>> Im Übrigen sind sich viele wohl nicht bewusst, dass man als
>> Geschäftsführer eine UG/GmbH weitreichende Pflichten hat und man
>> durchaus Haus und Hof verlieren kann, wenn man nicht genau aufpasst.
>
> Was muß ich tun, um damit die Karre an die Wand zu fahren?

Gerade bei einer UG mit sehr geringem Stammkapital ist eine Insolvenz 
(-verschleppung) nicht allzu weit hergeholt.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Petra schrieb:
>> Im Übrigen sind sich viele wohl nicht bewusst, dass man als
>> Geschäftsführer eine UG/GmbH weitreichende Pflichten hat und man
>> durchaus Haus und Hof verlieren kann, wenn man nicht genau aufpasst.
>
> Was muß ich tun, um damit die Karre an die Wand zu fahren?

Da gibt es reichlich Möglichkeiten ;-)

- fehlerhafte Bilanz
- Betriebssicherheit
- verspätete Zahlung von Steuerschulden
- Verkauf von Ware ohne vorherige Bonitätsprüfung
- keine Aufklärung von Vertragspartnern bei drohender
  Zahlungsunfähigkeit
- Verjährenlassen von berechtigten Forderungen wegen mangelnder
  Fristenkontrolle
  usw.

In all diesen Fällen (und noch deutlich mehr) haftet der Geschäftsführer 
mit seinem gesamten Vermögen.

Hast Du also einem Kunden ohne Bonitätsprüfung ein Gerät auf Rechnung 
verkauft und geht dann die UG z.B. wegen Steuerschulden pleite, wird 
sich das FA von Dir den Betrag holen - weil Du Deine Sorgfaltspflicht 
verletzt hast. Da reicht einfache Fahrlässigkeit!

Hast Du die Werte im Unternehmen falsch eingeschätzt und bewertet und 
war die Gesellschaft schon überschuldet, bevor Du Insolvenz angemeldet 
hast: Du haftest persönlich.

Für so etwas gibt es natürlich auch versicherungen: D&O Policen.

Ich warne davor, eine GmbH etc. als Freibrief ("Mir kann nichts 
passieren") zu sehen.

Chris D.

P.S.: Übrigens gab es genau für dieses Thema letztes Jahr einen 
kostenlosen Vortrag bei der <böseböse>IHK</böseböse>.

von Mike H. (-scotty-)


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@Chris D.

Welche Rechtsform hattest du noch gleich?

Was in deinem Beitrag fehlte ist grobe Fahrlässigkeit und Vorsatz.
Und das kann die bereits gelisteten Fällen mit einschließen.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Mike Hammer schrieb:
> @Chris D.
>
> Welche Rechtsform hattest du noch gleich?

Schlicht und einfach: Einzelunternehmen

Damit fahre ich sehr gut - das fängt bei der nicht nötigen Inventur an, 
geht über Istversteuerung bis hin zur einfachen EÜR.

Um den platten Spruch anzubringen: "*Ich* stehe zu meinen Produkten"
;-)

> Was in deinem Beitrag fehlte ist grobe Fahrlässigkeit und Vorsatz.
> Und das kann die bereits gelisteten Fällen mit einschließen.

Ja, das sowieso.
Aber in vielen Fällen reicht schon einfache Fahrlässigkeit.

Richtig "lustig" wird es mit mehreren Gesellschaftern.
Da haftet man dann auch gerne mal für Fehler anderer.

Chris D.

von Mike H. (-scotty-)


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@Chris D.
Also GBR?
Haste dich Betriebshaftpflichtversichert?

@Fun Rice
>müssten die "Sand am Meer-Geräte" erweitert werden.

@Fun Rice

Wenn du etwas anbietest was andere schon anbieten wäre ich vorsichtig
weil andere ihre Interessen häufig sich schützen lassen.
Kann also durchaus sein das nach einigen Verkäufen plötzlich ein
Abmahnanwalt auf den Plan tritt und dann gibts saures.


Besser wäre es etwas ganz neues oder abgewandeltes zu bauen und
anzubieten was nicht direkt auf der Grundlage eines anderen
Anbieters beruht. Die sind nämlich nicht begeistert wenn man denen
Konkurrenz macht und reagieren gelegentlich entsprechend.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Mike Hammer schrieb:
> @Chris D.
> Also GBR?

Nein, einfach nur ich :-)
Mein Mitarbeiter ist "einfacher" Angestellter.

Eine GBR hast Du dann automatisch ("stillschweigender" Vertrag), wenn Du 
mit einem zweiten im Boot ein Unternehmen ohne Handelsregistereintrag 
hast.

> Haste dich Betriebshaftpflichtversichert?

Ja, mittlerweile schon - allerdings nur auf unterstem Niveau.

Die ersten Jahre musste es ohne gehen - und das ging auch.

Wenn man sich gegen alles absichern will, braucht man gar nicht erst 
anzufangen. Unternehmer zu sein heisst, Risiken einzugehen. Das ist 
einfach so.

So, und jetzt bin ich im Labor.
Tschö! :-)

Chris D.

von Stefan (Gast)


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Hallo,

vielleicht auch mal darüber nachdenken, ob es vielleicht einen anderen 
Hobbyanbieter gibt, der die ganze formale Sache bereits hinter sich hat 
und auch Bausätze/Fertiggeräte anbietet. Gegen eine 
Umsatz/Gewinnbeteiligung kann man sich vielleicht darüber einigen, über 
dessen Firma die Sache laufen zu lassen.

Vielleicht gibt es auch kleine Unternehmen, die auch das Problem erkannt 
haben und gegen eine geringe Bezahlung unter ihrem Namen den Verkauf 
durchführen (inklusive offizieller Anmeldung).

Nur so als Idee.

von Fun R. (funnyrice)


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Mike Hammer schrieb:
> Besser wäre es etwas ganz neues oder abgewandeltes zu bauen und
> anzubieten was nicht direkt auf der Grundlage eines anderen
> Anbieters beruht. Die sind nämlich nicht begeistert wenn man denen
> Konkurrenz macht und reagieren gelegentlich entsprechend.
Ne,so mein ich das nicht.
Ich möchte diese Geräte ja nicht erweitern. Ich entwickle sie komplett 
selbst.
Den Geräten die es wie "Sand am Meer" gibt fehlen Funktionen um sie in 
einem bestimmten Bereich einsetzen zu können.

MfG
FunRice

von Mike H. (-scotty-)


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>Gegen eine Umsatz/Gewinnbeteiligung kann man sich vielleicht darüber
>einigen, über dessen Firma die Sache laufen zu lassen.

Man kann es ja auch einem Händler verkaufen der dann eine Marge
draufschlägt wenn der dann der Ansicht ist das man das am Markt
durchsetzen kann. Umsatz/Gewinnbeteiligungen sind zu komplex und
sollte man vermeiden. So einen Händler muss man aber erst mal finden.
Und ob der seriös ist muss man auch erst mal feststellen.

Bevor man sich entscheidet was man machen will sollte man sich
noch mehr fachkundig beraten lassen.

Im Wikipedia gibts einiges an Informationen die allerdings
nicht leicht zu finden sind wenn man nicht weiß wonach man suchen
muss. Hier ein Beispiel:
http://de.wikipedia.org/wiki/Unternehmer

>Den Geräten die es wie "Sand am Meer" gibt fehlen Funktionen um sie in
>einem bestimmten Bereich einsetzen zu können.

Und du hoffst das das vom Markt angenommen und honoriert wird?

von Fun R. (funnyrice)


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Mike Hammer schrieb:
> Und du hoffst das das vom Markt angenommen und honoriert wird?
Na ja, mindestens im Kleinen.


MfG
FunRice

von Mike H. (-scotty-)


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Ich würde es in der Bucht (oder andere)versuchen. Restrisiko
ist immer da. Es gibt ja noch andere Verkaufsplattformen.
Bei Kleinmengen interessiert sich wahrscheinlich auch kein Anwalt
dafür, weil die Abmahngebührengrenzen so bei 100 Euro/Fall liegen.
Vielleicht kommen ja Interessenten mit Änderungs-/Erweiterungs-
wünschen und das Produkt ändert sich dann öfter mal, so das
eine Kontinuität der Geschäfte dann ohnehin nicht mehr durchschaubar
für Außenstehende ist. Versuch macht klug. Auf einen Gewerbeschein
würde ich vorläufig erst mal verzichten und in der Werbung die
Worte NEU oder Neuwertig vermeiden. Mit Gewerbeschein hat man
garantiert die ganzen Abzocker an der Backe und Regeln wie das
Gewährleistungsrecht muss man dann akribisch und korrekt mit
anbieten.

von Hans F. (Gast)


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> Mit Gewerbeschein hat man garantiert die ganzen Abzocker an der Backe
> und Regeln wie das Gewährleistungsrecht muss man dann akribisch und
> korrekt mit anbieten.

Gewerbe anmelden kostet 20 Euro. IHK und BG verhandelbar, bzw. werden 
auch zu 0. Dafür ist aber das Finanzamt zufrieden.

Wenn das Produkt gut ist, dann läßt sich auch der Anspruch auf 
Gewährleistung vernachlässigen.

von Grieche (Gast)


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Ist mal wieder typisch deutsch. Jedes Gesetz und Vorschrift 100%ig 
erfüllen wollen und nicht abwägen können.
Wenn von Deinem Gerät kein Schaden ausgehen kann (z.B. Gameboy) und die 
Qualität stimmt, dann verkauf es einfach und Gut ist! Natürlich besteht 
ein Restrisiko, aber solange es Du nur wenige verkaufst und es sich 
nicht um ein Nachbau handelt, ist das Risiko noch vertretbar.

Denkst Du, dass sich jeder Straßenhändler solche Gedanken macht?
Ist wie mit dem Rauchverbot, Du kommst auch nicht gleich in den Knast, 
wenn Du in einer "Raucherkneipe" eine rauchst.

Die Gesetze machen alle Sinn, nur sollten sie für den kleinen 
Elektroniker nicht unbedingt das Maß aller Dinge sein. Sie dienen in 
erster Linie dem Schutz der Verbraucher. Wenn Du zufrieden Kunden hast, 
dann wirst Du auch keine Probleme bekommen...

Glaubst Du, dass der Bastler auf Sizilien sich darum kümmert?

von BoeserFisch (Gast)


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Ich bin mal böse: Kinners, macht euch einfach nicht in die Hosen.
Ich verkloppe seit 5 Jahren ein Elektronikprodukt ohne den ganzen WEEE 
und CE-Scheiss, der Disclaimer ist einzig, dass das Gerät kein Produkt 
für Endkunden ist und der Systemintegrator für die Einhaltung der 
Bestimmungen sorgen muss.
Bei 10-20 Units im Monat schreit offensichtlich kein Gockel nach dem 
Papierkram, ich bin nicht einmal Mitglied von irgend einem 
Ingenieursverein. Mag sein, dass mir nun eine leichtsinnig-undeutsche 
Lebenseinstellung unterstellt wird, aber ich fahre damit besser, als 
wenn ich einen Rechtsanwalt wegen andauernd [für den heimischen 
Schwachstrombastler] bescheuert werdender Gesetze anstellen müsste.
In diesem Sinne würde ich raten: Einfach machen, nicht reden (und auch 
nicht auf das hiesige gesetzeskonforme Geunke hören).

von Fun R. (funnyrice)


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BoeserFisch schrieb:
> In diesem Sinne würde ich raten: Einfach machen, nicht reden
Darauf wird es wohl hinauslaufen. Die Wahrscheinlichkeit, dass es groß 
wird ist recht klein.
Ist halt kein Produkt, auf das die Welt wartet.


MfG
FunRice

von Netwatch (Gast)


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Hallo BoeserFisch, Dir ist hoffentlich bewußt, dass derzeit , trotz BVG 
- Entscheidung , fleissig weiter gespeichert wird und Deine Äusserung 
bis zum Skt. Nimmerleinstag gespeichert und auch Dir zugeordnet werden. 
Kamst Du bisher noch relativ ungeschoren davon, (evt. grobe 
Fahrlässigkeit) ist Dir mit Deinem jetzigen Posting Vorsatz nachweisbar. 
Das wird teuer . Deponiere mal schon Deinen Gewinn in der Schweiz- ach 
geht auch nicht mehr.Dann mach halt Selbstanzeige; das bringt evt. noch 
milderne Umstände.

von Grieche (Gast)


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@ Netwatch
LOL Verhält sich wie mit der Rasterfahndung, großer Aufwand null Result.
Die Wahrscheinlichkeit, dass BoeserFisch aufgrund seines Eintrages dran 
kommt geht gegen Null.

von faustian (Gast)


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"Denkst Du, dass sich jeder Straßenhändler solche Gedanken macht?
Ist wie mit dem Rauchverbot, Du kommst auch nicht gleich in den Knast,
wenn Du in einer "Raucherkneipe" eine rauchst"

Naja, Du verletzt kein gewerbliches, sondern nur evtl ein 
gesundheitliches Interesse damit ;)

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Chris D. schrieb:
> Schlicht und einfach: Einzelunternehmen
>
> Damit fahre ich sehr gut - das fängt bei der nicht nötigen Inventur an,
> geht über Istversteuerung bis hin zur einfachen EÜR.
>
> Um den platten Spruch anzubringen: "*Ich* stehe zu meinen Produkten"
> ;-)

Häh hö he. Früher<tm> hat man wegen Kriegsgefahr und Hochwasser die 
Koffer und Papiere jederzeit notgepackt, heutzutage wegen dem FA.

von BoeserFisch (Gast)


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> Hallo BoeserFisch, Dir ist hoffentlich bewußt, dass derzeit , trotz BVG
> - Entscheidung , fleissig weiter gespeichert wird und Deine Äusserung
> bis zum Skt. Nimmerleinstag gespeichert und auch Dir zugeordnet werden.
> Kamst Du bisher noch relativ ungeschoren davon, (evt. grobe
> Fahrlässigkeit) ist Dir mit Deinem jetzigen Posting Vorsatz nachweisbar.
> Das wird teuer . Deponiere mal schon Deinen Gewinn in der Schweiz- ach
> geht auch nicht mehr.Dann mach halt Selbstanzeige; das bringt evt. noch
> milderne Umstände.

Ich glaub', ich mach mir erst mal in die Hosen. Vorsätzlich :-)
(War ja klar, dass sich darauf irgend ein intellektuell 
flüssigdefäkierender Troll melden muss)

von Mike H. (-scotty-)


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>Hallo BoeserFisch, Dir ist hoffentlich bewußt,...

Wegen sowas macht sich kein Ermittler die Finger schmutzig
wenn keine Anzeige vorliegt und wer sollte die denn stellen?
Denunzianten und Neider werden als Anzeigeerstatter gar nicht
ernst genommen. Weiter so, BoeserFisch, lass dich nicht
unterkriegen. Da gibts viel schlimmeres und schlimmere.

von Bürovorsteher (Gast)


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Bei den zu beachtenden Verordnungen wurde eine gaaaanz wesentliche 
vergessen, die unbedingt einzuhalten ist: die VE 
(Vollständigkeitserklärung entsprechend 5 Durchführungsbestimmung zur 
Verpackungsverordnung):http://www.bielefeld.ihk.de/fileadmin/redakteure/innovation_umwelt/Umwelt/5verpackv.pdf
Wenn ihr die Ware verpackt, habt ihr gefälligst bei der IHK die VE zu 
hinterlegen, in der ihr erklärt, wen ihr für die Entsorgung eurer 
Verpackung bezahlt! Wenn ihr das nicht macht, wird euch die Abfallmafia 
lynchen!

von Bürovorsteher (Gast)


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Böser Fisch wird also ein ganz schlimmes Ende nehmen mit seiner 
Sorglosigkeit und Missachtung der Gesetze!

von thisamplifierisloud (Gast)


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Ich hatte ein paar gute Ideen, die vermutlich gut gelaufen wären,
denn ich hatte genügend Anfragen aufgrund des Prototyps.

Aber ich habe davon Abstand genommen, weil der Zeitaufwand für den 
Papier-
krieg in diesem unserem Lande so krass ist, da hätte ich astronomische
Summen verlangen müssen, um unterm Strich auch nur auf das Gehalt einer 
Putzfrau zu kommen.

Vermarktung guter Ideen in kleinen Serien von Kleinstunternehmen
scheint in der Elektronikbranche nicht erwünscht zu sein.

Schade eigentlich.

von Netwatch (Gast)


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...und nicht vergessen: Die jährliche Sicherheitserklärung abgeben, ohne 
die keine Versendung per Luftpost gestattet ist 
:http://www.zoll.de/faq/faq_aeo/sicherheitserklaerung_aeo/index.html und 
mit der Du Dein Grundrecht auf Unverletzlichkeit Deiner Wohnung (gehe 
mal davon aus, dass Du zumindest am Anfang, in Deiner Wohnung 
produzierst) vollkommen aufgibst, da zu jeder Zeit ein SEK- Kommando bei 
Dir einfallen darf, um die Einhaltung derselben Vorschrift zu 
überprüfen....

von Netwatch (Gast)


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...ja und da wäre dann noch die Berufsgenossenschaft, die Dich 
verpflichtet, einem zugelassen Betriebsarzt Deine Betriebsräume zur 
Beisichtigung frei zu geben, um selbige gegen Gebühr und Protokoll 
überprüfen zu lassen..Keine Mitarbeiter ?
O.k. dann (noch nicht). ABER sowald Du Deine Freundin (Mutter, Oma, 
Tante) als 400 EUR Putzfrau was zuverdienen lassen möchtest, bist Du 
auch da dabei.

Du startest in einer Mietwohnung ? Vermieter muß einwilligen !

Oder einer Eigentumswohnung ? Wohnungseigentümer- Gemeinschaft muß 
einwilligen !

Oder eigenem Haus ? Na, ja, das merkt der Nachbar erst , wenn du öfter 
Pakete rausträgst und der Kurierdienst überdurchschnittlich oft 
klingelt:
Aber dann kann der Dir auch ......ach, kümmer Dich mal selbst drum, dann 
wird Dir die Lust schon vergehen.

von Bürovorsteher (Gast)


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Und vergiss nicht, dein Gewerbe bei der GEZ zwecks Gebührenzahlung für 
dein im Hintergrund dudelndes Radio (Fernseher, PC o.ä.) anzumelden.
Wenn du dein privates Auto dann noch dienstlich nutzt, um die Pakete 
selbst zur Post (DPD-Shop, Hermes-Shop o.ä.) zu bringen, musst du für 
dein privates Autoradio nochmals die GEZ-Radiogebühr abdrücken.
So einfach, wie du denkst, kannst du dich mit deinen Bausätzen nicht an 
den Vorschriften vorbeimogeln, du Schlingel!

von Bürovorsteher (Gast)


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Und wenn du mehr als dreimal im Jahr Bauelemente von Digikey bestellst, 
brauchst du eine Zollnummer, du Schlimmer!
Aber die kostet jedenfalls bis jetzt noch nichts.

von Bürovorsteher (Gast)


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Und wenn du auf deine Geräte den Spruch "Made in Germany" raufpappen 
willst, musst du die EG-Verordnung 1207/2001 beachten, die sich mit der 
Präferenzursprungseigenschaft deiner Geräte befasst. Hier gilt für jedes 
Zielland eine andere Regelung, herf, herf, herf.
Für den Zoll hast du dann die entsprechende Nachweise über den 
Präferenzursprung deiner Ware gewissenhaft zu sammeln und jederzeit auf 
Verlangen vorzuweisen!
Dir wird die Lust am Unternehmertum schon noch vergehen, du 
Möchtegernkapitalist!

von Netwatch (Gast)


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...und wenn Du glaubst , Du könntest das bischen Müll , das beim 
Zusammenfegen in Deiner Werkstatt entsteht, über den gewöhnlichen 
Hausmüll entsorgen, dann hast Du Dich ebenfalls getäuscht. Du benötigst 
einen besonderen Müllbehälter, zumindest jedoch wirst Du in einem 
anderen Mülltarif, der deutlich über dem des Hausmülltarifs liegt, zur 
Kasse gebeten.
Jaha, wir haben in D Gewerbefreiheit, die jedoch,
wie so manch´ andere Freiheit, nur auf dem Papier steht.

von Bürovorsteher (Gast)


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Einen Betriebsverbandskasten brauchst du natürlich auch. Nein, der 
Autoverbandskasten von Aldi tut es nicht. Der Standort ist entsprechend 
zu kennzeichnen (Erste-Hilfe-Symbol). Wenn du Bildschirmarbeitsplätze 
hast,
brauchst du wahrscheinlich am Fenster einen Sonnenschutz. Evtl. noch 
Feuerlöscher. Bloß alles für den Fall, dass das Landesamt für 
Arbeitssicherheit (oder so ähnlich, ich hab' die Geschäftskarte von dem 
Hampelmann weggeschmissen) bei dir mal vorbeischaut.
Der Inhalt des Verbandskastens ist selbstvertändlich periodisch 
auszuwechseln. Aber das kennst du ja schon von deinem Altauto. 
Allerdings brauchst du kein Warndreieck in der Firma. Aber wenn du mit 
deinem illegal geschäftlich genutzten Auto unterwegs bist, solltest du 
dann eine Warnweste mitführen, weil gewerblich.
Wir werden dir deine Flausen schon noch austreiben.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Bürovorsteher schrieb:

> brauchst du wahrscheinlich am Fenster einen Sonnenschutz. Evtl. noch
> Feuerlöscher. Bloß alles für den Fall, dass das Landesamt für
> Arbeitssicherheit (oder so ähnlich, ich hab' die Geschäftskarte von dem
> Hampelmann weggeschmissen)

Normalerweise macht das die BG :-)

Ist aber alles nicht sooo dramatisch - wenn die merken, dass man sich 
bemüht, reicht das schon.

Im übrigen haben die Null Ahnung (deswegen sind sie wohl auch dort).

Die BG sind meiner Erfahrung nach die größten Schnarchnasen. Allein die 
Zuteilung der Betriebsnummer dauerte drei Monate.

Der nette Herr, der neulich bei uns nach sieben Jahren das erste Mal(!) 
vorbeikam, wusste weder, was wir machen, noch dass ich überhaupt einen 
Angestellten habe. Nunja ...

> Wir werden dir deine Flausen schon noch austreiben.

Nun verschreckt mir den Jungen nicht direkt wieder ;-)
Für diesen ganzen Krams ist immer noch Zeit, wenn der Laden brummt.

Also: Kopf hoch und fleissig entwickelt!

Chris D.

von Netwatch (Gast)


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Also, obwohl mich BoeserFisch nicht so mag, muß ich sagen: Er hat recht.
Die einzige Strategie ist, einfach loszulegen und alle Bedenken bei 
Seite
zu schieben.

Als Ergebnis (aufsteigend in absteigender Wahrscheinlichkeit) kommt 
raus:

1) 80 - 90 % aller Neugründungen sind innerhalb 3 - 4 Jahre wieder von 
der Bildfläche verschwunden (Restschulden bei vielen Gründern: 
Lebenslänglich- evt. Privatinsolvenz)

2) Modell BoeseFisch: Du verdienst in irgendeiner Mini- Nische leise und 
von Mitbewerbern , Bundesnetzagentur etc. pp. unentdeckt, tatsächlich 
ein paar Extrakröten, u.U. über Jahrzehnte.

3) Modell Bill Gates: Bekannt, trotzdem: Mit fehlerhaften , nie 
marktreifen Produkten, denen ständig ebenso unreife, anwenderfeindliche 
nachgeschoben werden, schaffst Du eine Quasi- Monopolstellung mit einer 
Rechtsabteilung, die jeden Angriff , dank Milliardenpolster, erfolgreich 
abwehrt , darüberhinaus genießt Du das Wohlwollen höchster (auch 
geheimer) Stellen, nur durch kleins Produktfeature über das , 
Zugriffe... usw. usw.

von Bürovorsteher (Gast)


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Ich habe im übrigen auch die Böse-Fisch-Strategie benutzt.
Firma als GmbH.
Erstmal alles ignoriert und dann langsam einen halbwegs 
gesetzeskonformen Zustand hergestellt (ja, ich bin ein staatstragender 
Mitläufer und Opportunist!).
Finanzamt ist wichtig, immer rechtzeitig bezahlen und dann sind die ganz 
lieb.
CE ist ganz wichtig und muss gemacht werden.
IHK ist eine von mir unbeachtete Randerscheinung, die kriegen ihre 125 € 
pro Jahr und gut ist.
Ich produziere in Mengen bzw. lasse beim Bestücker produzieren, obwohl 
ich keinen Meisterbrief habe (Dipl-Ing muss reichen, ist sowieso bloß 24 
V Schwachstrom). Was die Handwerkskammer nicht weiß, macht sie nicht 
heiß.
WEEE, EAR, Pappkartonjäger kratzen mich nicht, da ich meine gesamte 
Produktion als OEM-Erzeugnis an größere Firmen verticke, die es unter 
ihrem Namen verkaufen.
Damit bin ich aus dem Schneider, da ich nicht an Endkunden verkaufe. Das 
ist zugegeben nicht nach jedermanns Geschmack, da die persönlichen 
Eitelkeiten auf diese Weise nicht befriedigt werden können. Damit spare 
ich mir aber alle Vertriebskosten und den Ärger mit den Endkunden.
Ein möglicher Weg, aber wahrscheinlich nicht für jedermann akzeptabel.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Bürovorsteher schrieb:
> Ich habe im übrigen auch die Böse-Fisch-Strategie benutzt.

Ja. Vieles weiß man anfangs auch noch nicht (sonst würde man nicht 
anfangen - nein, ernsthaft: ist alles machbar ;-)

> Ich produziere in Mengen bzw. lasse beim Bestücker produzieren, obwohl
> ich keinen Meisterbrief habe (Dipl-Ing muss reichen, ist sowieso bloß 24
> V Schwachstrom). Was die Handwerkskammer nicht weiß, macht sie nicht
> heiß.

Selbst wenn sie es wüsste: solange Du industriell in entsprechenden 
Stückzahlen produzierst, hat es die HWK überhaupt nicht zu 
interessieren, was Du machst.

Die heben natürlich gerne den Finger und sagen "Böse, böse!", aber 
insgesamt sind die harmlos.

Die IHK ist da auf jeden Fall deutlich angenehmer - haben mir schon oft 
geholfen.

> WEEE, EAR, Pappkartonjäger kratzen mich nicht, da ich meine gesamte
> Produktion als OEM-Erzeugnis an größere Firmen verticke, die es unter
> ihrem Namen verkaufen.
> Damit bin ich aus dem Schneider, da ich nicht an Endkunden verkaufe. Das
> ist zugegeben nicht nach jedermanns Geschmack, da die persönlichen
> Eitelkeiten auf diese Weise nicht befriedigt werden können. Damit spare
> ich mir aber alle Vertriebskosten und den Ärger mit den Endkunden.
> Ein möglicher Weg, aber wahrscheinlich nicht für jedermann akzeptabel.

Ja, das muss jeder für sich selbst entscheiden. Sich erstmal einen 
Vertreiber zu suchen, ist vielleicht nicht die schlechteste Methode, um 
anzufangen - selber verkaufen kann man dann ja immer noch, wenn man 
entsprechende finanzielle Polster hat.

Chris D.

von Bürovorsteher (Gast)


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>  ist vielleicht nicht die schlechteste Methode, um
> anzufangen - selber verkaufen kann man dann ja immer noch, wenn man
> entsprechende finanzielle Polster hat.

Ich praktiziere das seit etlichen Jahren, bin eine One-Man-Show, und 
gedenke nicht, diesen Zustand zu ändern. Keine Lust, mich mich 
Angestellten, Kollegen, Berufsgenossenschaften, Krankenkassen, 
Rentenversicherungen etc. herumzuärgern.
Ich kann von meinem Job gut leben. Der Umsatz ist immer noch steigend. 
Von der Wirtschaftskrise habe ich nie was gemerkt.
Wenn die Arbeit überhandnimmt, wird sie an den Bestücker weitergereicht. 
Der hat die Leute und gute Maschinen und produziert zu akzeptablen 
Preisen, die ich nie besser hinbekommen würde.
Würde ich mir einen Bestückungsautomaten kaufen, brauchte ich als 
nächstes eine Reflow-Lötanlage, zusätzliche Produktionsfläche, einen 
Galeerensträfling, der das Zeug bedient (und den ich bezahlen müsste). 
Damit die Maschine sich bis zu meiner Rente amortisiert, müsste ich 
Fremdaufträge zur besseren Maschinenauslastung hereinnehmen, weitere 
Angestellte einstellen, damit die Anlage dreischichtig laufen kann...

Nee.

Wachstum um jeden Preis muss nicht sein

von Netwatch (Gast)


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Gut gemacht, Bürovorsteher ! Beneidenswerte Situation und dann hast Du 
noch Zeit, hier zur Rush - Hour missionarisch in die Tasten zu 
greifen...

von Fun R. (funnyrice)


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Bürovorsteher schrieb:
> WEEE, EAR, Pappkartonjäger kratzen mich nicht, da ich meine gesamte
> Produktion als OEM-Erzeugnis an größere Firmen verticke, die es unter
> ihrem Namen verkaufen.
Hmm, OEM für Privatkunden mit Hinweis "Nicht für Endkunden..." wäre im 
Zweifelsfall wohl eher nicht haltbar, oder?!?
Ich kann mir vorstellen, dass der private Kunde es kaufen darf, aber 
nicht benutzen.
Aber das wäre wohl zu easy um aus dem Schneider zu kommen.

MfG
FunRice

von Bürovorsteher (Gast)


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Du brauchst jemanden, der deine Geräte unter seinem eigenen Namen 
verkauft und für deren Qualität geradesteht, d.h. er muss ganz gierig 
danach sein,
dein Erzeugnis mit ca. 30% Handelsspanne zu verkaufen.
Dein Erzeugnis muss also i.d.R. was ganz neues oder ganz tolles sein, 
oder etwas, wovon jeder denkt, es unbedingt zu brauchen - z.B. eine 
Sortimentsergänzung für die Erzeugnispalette deines Verkäufers, die er 
woanders nicht kaufen kann (außer beim direkten Konkurrenten).

Oder du gehst die Tippeltappel-Tour und verkaufst selber mit allen 
bereits beschriebenen Konsequenzen.

von Fun R. (funnyrice)


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Tja, wie gesagt. Ist kein Produkt, auf das die Welt wartet.

MfG
FunRice

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Fun Rice schrieb:
> Tja, wie gesagt. Ist kein Produkt, auf das die Welt wartet.

Nicht gut, das.

Vielleicht solltest Du es dann wirklich lassen.

Oder Du benötigst ein Produkt, was Dir die Leute aus den Händen reissen.

Daher ist es so wichtig, Kunden (oder in Deinem Fall: Foren 
durchstöbern, Leute fragen) genau zuzuhören:

Wenn wir hier 10 mal denselben Wunsch von Kunden haben, kann man schon 
vor Entwicklung sicher sein, dass das Gerät weggeht "wie geschnitten' 
Brot".

Bei uns war das bisher jedes Mal so.

Chris D.

von ??? (Gast)


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Ähm kurze Zwischenfrage:

ich besitze ein Kleingewerbe. Dann ist es doch Problemlos möglich, 
einzelne Bauteile oder Platinen (unbestückt, nur die Platine) auch in 
höheren Stückzahlen zu verkaufen, oder? Also ich kaufe die 
Komponenten/Platinen ein (bzw. Platinen kann man auch selber herstellen) 
und verkaufe es dann an andere. In diesem Fall muss ich doch keine WEEE 
oder ähnliche Bestimmungen einhalten, da es sich um keine fertigen 
"Geräte" handelt, richtig?

von Läubi .. (laeubi) Benutzerseite


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??? schrieb:
> Komponenten/Platinen ein (bzw. Platinen kann man auch selber herstellen)
Also damit wäre ich vorsichtig, da z.B. für die Herstellung und 
Entsorgung dfann andere Regeln gelten.
Prinzipiell kannst du das schon machen, aber im Zweifel halt mal bei der 
IHK nachfragen.

von Netwatch (Gast)


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von Mike H. (-scotty-)


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>dein Erzeugnis mit ca. 30% Handelsspanne zu verkaufen.
30% von WAS würde ich da mal fragen?
Angenommen du kalkulierst eine unverbindlichen Preisempfehlung von
1000Euro (wo dann dein Verdienst mit drin ist) dann kann der Händler
das Produkt doch für 1300Euro(30%), 1500Euro(50%), 2000Euro(100%)
oder weiß der Geier für einen Kaufpreis anbieten. Ist doch Sache
des Händlers, es sei denn er nimmt das Produkt nur in Kommission
und rechnet erst mit dir ab wenn er das Produkt für irgend einen
Preis (den man limitieren kann) verkauft hat. Im Prinzip gilt hier 
Vertragsfreiheit aber solche Händler sind auch so clever sich ihre 
Vorteile (Maximumgewinn) zu sichern.
Dann würde ich sagen, lieber in der Bucht versteigern unter
unterschiedlichen Nicknamen und hoffen das mehr bei abfällt als
das ganze gekostet hat. Das scheint mir das sinnvollste zu sein.
Wichtig ist ein professionelle Beschreibung und gute Dokumentation.
Gewährleistung/Garantie sollte auch vorhanden sein weil mit der
Höhe des Kaufpreises die Streitbereitschaft der unzufriedenen
Abnehmer steigt, Ärger zu machen und zu klagen. Kleinkram und
Kleinbeträge landen kaum vor Gericht.

 @???
Ich bin da kein Experte, aber ich hab das so verstanden das du mit
dem WEEE immer dabei bist wenn du etwas versendest, also 
Verpackungsmaterial gebrauchst. Wenn du ein Ladengeschäft hättest
könntest du vielleicht begründen das du kein Verpackungsmaterial
benötigts und wärst dann fein raus, aber ich hab da keine 
Erfahrungswerte.
Bei der EAR biste dabei wenn du funktionstüchtige Elektroartikel in den 
Verkehr bringst, also künftigen Elektroschrott verteilst. Einzelteile
und Komponenten die für sich allein noch keine funktionierende Baugruppe
darstellen dürften dann ausgenommen sein. Eine konkrete Bestimmung
dürfte da dann fließend sein mit einer breiten Grauzone.

von Bürovorsteher (Gast)


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Verpackungsmaterial ist für die WEEE uninteressant. Es gibt aber die 5. 
Novelle der Verpackungsverordnung (gültig ab.Jan 2009), die das regelt.
Die meisten Verpackungsmittelhersteller/Verkäufer bieten aber inzwischen 
lizensierte Kartonagen an. Mit dem Kauf selbiger wäre diese Sache dann 
auch gegessen.
Also beim Versand an Privat oder Unbekannt lizensierte Kartons benutzen.
Für den Anfang: Böse-Fisch-Methode.

von cris (Gast)


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Hallo;

ich habe eine frage : wie lange dauert  Weee registrierungsverfahren?
5-6 woche ( take e way sagen 5-6 woche ) oder monate ?

danke

von Mike H. (-scotty-)


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Hast du es eilig dein Geld loszuwerden?

von mr twister (Gast)


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Wie schaut das denn aus wenn man nicht handelt, sondern als Handwerker 
diese Produkte für jemanden zusammen baut?

von Mike H. (-scotty-)


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Dann dürfte das nur eine Dienstleistung mit handwerklichen
Hintergrund sein, oder? Kommt auch darauf an ob es schon
im Verkehr ist oder durch die Montage in den Verkehr gebracht
wird und wer die Rechnung stellt. Definiere "jemanden", sonst
kann man dazu nichts sagen.

von mr. twister (Gast)


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Es geht wie immer darum ein Projekt was anklang gefunden hat in einer 
kleinen Serie zu vertreiben. Da gibt es ja einige Themen zu, aber es 
scheint das es Legal unmöglich ist so etwas zu realisieren.

Nun war halt die Idee das man eine Dienstleistung anbietet, sprich man 
verkauft kein Produkt, sondern jemand beauftragt mich etwas für ihn zu 
bauen. So wie viele hier ihre Platinen ja auch "bauen" lassen, aber kein 
Fertiges gerät sondern nur einen Teil. Zur Funktion muss es der 
Auftraggeber noch selber weiter zusammenbauen, ich helfe ihm nur beim 
schweren Teil. :)

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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mr. twister schrieb:
> Es geht wie immer darum ein Projekt was anklang gefunden hat in einer
> kleinen Serie zu vertreiben. Da gibt es ja einige Themen zu, aber es
> scheint das es Legal unmöglich ist so etwas zu realisieren.

Ist in DE praktisch unmöglich. Darfst aber das Produkt aus dem Ausland 
nach DE verkaufen ;-) Natürlich wird der jenige dort einige Prozente 
einstreichen wollen.


>
> Nun war halt die Idee das man eine Dienstleistung anbietet, sprich man
> verkauft kein Produkt, sondern jemand beauftragt mich etwas für ihn zu
> bauen. So wie viele hier ihre Platinen ja auch "bauen" lassen, aber kein
> Fertiges gerät sondern nur einen Teil. Zur Funktion muss es der
> Auftraggeber noch selber weiter zusammenbauen, ich helfe ihm nur beim
> schweren Teil. :)

Im Großen nennt sich das OEM, im Kleinen 'Bausatz'.

von Mike H. (-scotty-)


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>Da gibt es ja einige Themen zu, aber es scheint das es Legal
>unmöglich ist so etwas zu realisieren.

Wenn es ein Bausatz ist geht das schon. Unmöglich ist es ohnehin
nicht selbst wenn die EAR-Richtlinen erfüllt wären. Es würde
eben nur Geld kosten. Ich sehe darin keine Unmöglichkeit, sondern
eher eine Unanehmlichkeit.

von mr. twister (Gast)


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http://www.elektor.de/forum/foren-ubersicht/elektor-foren-der-treffpunkt-fur-elektroniker/forum-zu-weee-und-elektrog/verkauf-von-mikrocontrollern.266096.lynkx?pageStart=1#266611

Das hört sich hier anders an. Es müssen halt Aufwand und nutzen im 
Verhältnis stehen und das tut es bei diesen kleinen Stückzahlen im Hobby 
bereich irgend wie nicht. Meine erste Adresse wäre jetzt mal mit der IHK 
zu sprechen ob die einem vor dem Start etwas unter die arme greifen 
können damit man nicht in die Illegalität abdriftet... die Geschäftsform 
ist hier ja das kleinste Problem.

Dann stellt sich die pikante Frage ob es unter das ElektroG fällt.

http://www.elektor.de/forum/foren-ubersicht/elektor-foren-der-treffpunkt-fur-elektroniker/forum-zu-weee-und-elektrog/faqs-zu-weee-und-elektrog.170624.lynkx

---
Es gibt jedoch auch einige Ausnahmen, wie beispielsweise 
festinstallierte Geräte und solche, die als Komponente in ein anderes 
Gerät eingebaut werden, welches nicht unter das ElektroG fällt. Ein 
starkes Anzeichen dafür, dass ein Gerät unter das ElektroG fällt ist, 
dass es in der Liste der Kategorien und Geräte in Anhang I des ElektroG 
aufgeführt ist oder einem aufgeführten Gerät sehr nahe kommt.
---
Ok es handelt sich z.B. für Schaltungen für den Modellbau, also eine 
Komponente die in ein anderes gerät eingebaut wird. Das gleich für ein 
Schaltung für ein Fahrrad diese enthält auch Akkus.

Ich denke aber die IHK ist hier der richtige Ansprechpartner oder?

von Abdul K. (ehydra) Benutzerseite


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Die Sache ist einfach die, das ein Heer von schlechten Anwälten auf den 
ersten offensichtlichen Fehltritt deiner Person wartet und dann anfängt, 
mit Hilfes des Staates dich abzukassieren - egal was dabei zu Bruch 
gehen kann!
Nochmal: Zumindest in DE laß die Finger von 'offiziellen' 
Kleingeschäften. Entweder komplett illegal, oder komplett als richtige 
ordentliche Firma. Also sowas was aus mehreren Leuten besteht und 
tagsüber nichts anderes macht.
Natürlich gibt es auch Personen, die es wirklich alleine schaffen. Das 
sind aber dann echte Performer. Die werden nicht krank und so...

von Mike H. (-scotty-)


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>wie beispielsweise festinstallierte Geräte...
Wie wird denn das definiert?

von ... (Gast)


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Fun Rice schrieb:
> Den Geräten die es wie "Sand am Meer" gibt fehlen Funktionen um sie in
> einem bestimmten Bereich einsetzen zu können.

Verzeih' bitte, aber wolltest Du Deine Geräte nicht auch verkaufen? Wenn 
Du nicht sagen willst, was Dein Gerät kann, dann wird es niemand kaufen. 
Für elektronische Geräte findest Du eventuell auch hier Käufer -- 
vielleicht hast Du dann schon genug Geräte verkauft, um die Kosten für 
Registrierung etc. zu erwirtschaften?

Nur so ein paar Gedanken. Selbstverständlich verstehe ich, wenn sich 
jemand seine Geschäftsidee nicht klauen lassen will. Aber daß Du früher 
oder später ohnehin Farbe bekennen müssen wirst, wenn Du Dein Produkt 
verkaufen willst, ändert daran ja auch nichts.

von Thomas (kosmos)


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in Österreich soll ja die Regelung ziemlich durchdacht und fair sein.

Wenn du das Gerät also dort in Verkehr bringst zahlt du deine Gebühr 
unbürokratisch in Österreich. Wer dann dort über deinen Onlineshop 
bestellt importiert es ja selber nach Deutschland und ist dafür 
zuständig. Und wenn der Versand nun direkt aus Deutschland erfolgt wird 
dann auch keinen mehr interessieren.

Habe auch schon Hongkongware bei eBay ersteigert die plötzlich am 
nächsten Tag da war und mit der Deutschland Post ausgeliefert wurde. 
Warscheinlich der gleiche Trick.

Mail 2 Auszüge aus dem Netz:
Gewerbsmäßig bedeutet, daß eine Tätigkeit zur Erzielung einer 
Einnahmequelle ausgeführt wird um den eigenen Lebensunterhalt zu 
finanzieren, zu verbessern oder das Vermögen zu erhöhen.

Besondere Bedeutung hat das Tatbestandsmerkmal der Gewerbsmäßigkeit auch 
im Bereich des Steuerrechts. Viele Tätigkeiten werden erst durch die 
gewerbsmäßige Ausführung steuerpflichtig.

Den privaten Verkauf ohne Gewinnerzielung sehe ich also nicht 
problematisch

Den Reparaturbetrieb kann ja auch deine Frau eröffnen, dies wäre dann 
gewerblich aber hier liegt ja nicht das Problem. Und für die Reparaturen 
braucht man ja auch einiges an Messequipment ;-), das in den ersten 
Jahren den Gewinn sehr stark drücken kann, aber auf Dauer muss der 
Betrieb Gewinne erwirtschaften.

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Thomas O. schrieb:

> Besondere Bedeutung hat das Tatbestandsmerkmal der Gewerbsmäßigkeit auch
> im Bereich des Steuerrechts. Viele Tätigkeiten werden erst durch die
> gewerbsmäßige Ausführung steuerpflichtig.
>
> Den privaten Verkauf ohne Gewinnerzielung sehe ich also nicht
> problematisch

Vorsicht (zumindest in DE)! Gewinnerzielungsabsicht ist für 
gewerbsmäßiges Handeln nicht nötig.

> Den Reparaturbetrieb kann ja auch deine Frau eröffnen, dies wäre dann
> gewerblich aber hier liegt ja nicht das Problem. Und für die Reparaturen
> braucht man ja auch einiges an Messequipment ;-), das in den ersten
> Jahren den Gewinn sehr stark drücken kann, aber auf Dauer muss der
> Betrieb Gewinne erwirtschaften.

Leute, was sind das für schräge Konstrukte?
Steckt Eure Energie lieber in gute Produkte.

Mittlerweile hat zumindest take-e-way recht gute Kontakte zur EAR. Das 
Verhältnis hat sich seit Weggang von Herrn T. deutlich verbessert.

Wer den einmal auf einer Veranstaltung hat reden hören, weiss auch, 
warum ;-)

Chris D.

von Thomas (Gast)


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Chris D. schrieb:
> Und vielleicht hast Du ja einen Freund im Nicht-EU-Ausland, der den
> Vertrieb für Dich übernehmen kann. Das erscheint mir als das einfachste.

Und was soll das helfen?

Dann müßte der Freund noch einen weiteren Freund bereitstellen, der als 
Repräsentant innerhalb der EU fungiert und in der EU seinen Wohnsitz 
hat. CE muß ebenso sein.

Damit macht man die Rückverfolgung nur minimal schwieriger, an der 
Sachlage und den rechtlichen Anforderungen ändert sich nichts.

von Thomas (Gast)


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BoeserFisch schrieb:
> Ich verkloppe seit 5 Jahren ein Elektronikprodukt ohne den ganzen WEEE
> und CE-Scheiss, der Disclaimer ist einzig, dass das Gerät kein Produkt
> für Endkunden ist und der Systemintegrator für die Einhaltung der
> Bestimmungen sorgen muss.

Dann handelst du illegal und kannst dafür mächtig Ärger bekommen.

Du hast mindestens bestimmte Dokumentationspflichten, die auf 
"Einhaltung der Bestimmungen" herauslaufen, weil du ohne die Prüfung auf 
Einhaltung keine korrekte Integrationsdokumentation verfassen kannst.

Und ob du wirklich nicht selbst CE anbringen mußt, solltest du auch sehr 
genau prüfen. Vermutlich nicht, aber die Thematik ist recht komplex.

von MaWin (Gast)


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> Und ob du wirklich nicht selbst CE anbringen mußt, solltest du auch sehr
> genau prüfen. Vermutlich nicht, aber die Thematik ist recht komplex.

Das Anbringen eines CE-Zeichens zur Markierung daß man die Gesetze 
gelesen hat und einhalten will, ist schon lange nicht mehr Pflicht. 
Inzwischen wird erwartet, daß jeder die Gesetze kennt...

von Chris D. (myfairtux) (Moderator) Benutzerseite


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Thomas schrieb:
> Chris D. schrieb:
>> Und vielleicht hast Du ja einen Freund im Nicht-EU-Ausland, der den
>> Vertrieb für Dich übernehmen kann. Das erscheint mir als das einfachste.
>
> Und was soll das helfen?

Viel.

> Dann müßte der Freund noch einen weiteren Freund bereitstellen, der als
> Repräsentant innerhalb der EU fungiert und in der EU seinen Wohnsitz
> hat.

Warum sollte er?
Direktversand z.B. ab Hongkong, so wie es viele Chinesen machen. Ist vom 
Versand her meist sogar günstiger als innerhalb EU.

> CE muß ebenso sein.

Warum? Was interessiert das eine Firma im EU-Ausland?
Inverkehrbringer ist der Bestellende, nicht ich in Kasachstan :-)

> Damit macht man die Rückverfolgung nur minimal schwieriger, an der
> Sachlage und den rechtlichen Anforderungen ändert sich nichts.

Doch - Entscheidendes: Keine IHK, kein CE, keine EAR usw.

Chris D.

von Frank Morster (Gast)


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[quote]Das Anbringen eines CE-Zeichens zur Markierung daß man die 
Gesetze
gelesen hat und einhalten will, ist schon lange nicht mehr 
Pflicht.[/quote]

Labersack

von Detlev (Gast)


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Ich reaktivier den Thread mal wegen einer Frage:
Welche Stelle im Bund sagt einem, welche Gesetze für eine Unternehmung 
eingehalten werden müssen?
Stellt sich der Staat auf den Standpunkt "lies alle Gesetze und 
entscheide selbst"?

Gruß
Detlev

von Michael S. (technicans)


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Frage mal die IHK und wenns es mal gekracht hat, vermutlich das
Amtsgericht. Da kann man auch die Rechtspfleger fragen, aber die
sind da nicht sehr verlässlich aussagekräftig.

Detlev schrieb:
> Stellt sich der Staat auf den Standpunkt "lies alle Gesetze und
> entscheide selbst"?

Der Staat erwartet von seinen Bürgern die Kenntnis geltenden Rechts,
selbst wenn man das vernünftig gar nicht erwarten kann. Das schaffen
nämlich nicht mal Anwälte und die müssen sich gegebenenfalls bei einem
komplizierten Fall selbst zusätzlich schlau lesen. Unkenntnis wird als 
Verteidigung oder Ausrede von den Gerichten gewöhnlich nicht akzeptiert. 
Selten wird eine Anklage/Verteidigung allein auf dem Argument der
Unkenntnis aufgebaut werden können, weil noch andere Kriterien eine
wichtige Rolle spielen werden. Jeder seriöse Jurist wird da 
Erfolgsaussichten ausschließen.                  Keine Rechtsberatung.

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