Moin, moin zusammen! Habe auf einem Steckboard eine LED (Vorwiderst.=120R) über einen BC548 angesteuert, RB=10k. Ub=5V. Alles wie erwartet. Doch vertausche ich Emitter mit Kollektor, leuchtet die LED auch! Ich weiß nur nicht, warum? - Kann mir da mal jemand auf die Sprünge helfen??? Vielen Dank schon mal :-))!
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blackbird schrieb: > Doch vertausche ich > Emitter mit Kollektor, leuchtet die LED auch! In dem Fall arbeitet der Transistor im Inversbetrieb. Funktionieren tut er da auch nur ist die Stromverstärkung in diesem Fall nur noch rund 1/10 der ursprünglichen Verstärkung.
@Jochen Fe. (jamesy) >Der Transistor ist dann eine Siliziumdiode in Flussrichtung. Stromfluss >garantiert - LED leuchtet. Wirklich ?!! Inversbetrieb paßt besser zu diesem Effekt.
Inversbetrieb ist das Stichwort. Macht man manchmal sogar absichtlich. Die Verstärkung ist dann zwar mieß, dafür ist die Sättigungsspannung sensationell klein.
Theoretisch unterscheiden sich Emitter und Kollektor nicht voneinander. In der Technik/Praxis allerdings dadurch das sich der sogenannte Ohmsche Kontakt (der eigentliche Anschluss an's Halbleitermaterial) der Basis, näher am Kollektor als am Emitter befindet.
Der Transistor ist dann eine Siliziumdiode in Flussrichtung.??? Mal´ doch einfach mal ein Schaltbild dazu. -> Emitter u. LED sind dann gegeneinander geschaltet!!! Doch nochmals, danke für die Rea´s :-))
Das ist nicht stimmig. Der Transistor sperrt in "Normalschaltung", weil eine Siliziumdiode in Sperrichtung geschaltet ist. Drehe ich die 2 Anschlüsse um - hoppla!
> Der Transistor ist dann eine Siliziumdiode in Flussrichtung.???
Nein. Alles was "Jochen Fe" zu diesem Thema geschrieben hat, ist falsch.
Wenn Du Kollektor und Emitter vertauscht, funktioniert der Transistor
prinzipiell gleich wie ein normaler Transistor, nur mit deutlich anderen
elektrischen Eigenschaften. Eine der Eigenschaften im Inversbetrieb ist
die sehr schlechte Stromverstärlung im Vergleich zum Normalbetrieb. Eine
weitere Verschlechterung ist, dass die Emitter-Basis-Spannung nicht sehr
groß werden darf, der Transistor also nur kleine Spannung "ausschalten"
kann (ab 5 Volt wirds bald kritisch). Ein Vorteil des Inversbetriebs
ist, dass die Sättigungsspannung im Schaltbetrieb sensationell niedrig
wird.
Das liegt an der unterschiedlichen Ladungsträgerdichte am Emitter und
Kollektor.
Die Unterschiede entstehen durch den unsymetrischen Aufbau eines
Transistors.
Ich bedanke mich! Auch wenn jemand sich "Zweifler" nennt! Ich weiß aber noch nicht, wie ich dieses Transistorverhalten einem Schüler erklären kann. Denen habe ich beigebogen: Wenn in Basis-Emitter..., dann auch in Kollektor Emitter etc. Über einen sog. "Inversbetrieb" habe ich bislang noch nichts gehört/gelesen. Nun gut. Dank nochmals an alle, die versucht haben, mir "auf die Sprünge" zu helfen. Ich fand´s prima hier in eurem Forum!
> Ich weiß aber noch nicht, wie ich dieses Transistorverhalten einem > Schüler erklären kann. Naja, ist ja nicht so schwer: So ein Transistor ist (sehr vereinfacht) ja nur ein Stapel aus drei verschieden dotierten Halbleitern, also z.B. N-P-N. N ist negativ dotiert, P ist positiv dotiert. Die mittlere Schicht ist der Basis-Anschluss. Die beiden äusseren sind der Emitter und der Kollektor. Wäre der Transistor in der Praxis jetzt komplett symetrisch aufgebaut, würde sich durch das Vertauschen von Kollektor und Emitter überhaupt kein Unterschied ergeben. Aber die wirkliche Physik ist nicht so trivial, sondern deutlich komplexer. Und man will ja Transistoren mit bestimmten Eigenschaften. Z.B. möglichst hoher Stromverstärkung. Zu allem Überfluss ist man noch an verschiedene Fertigsverfahren und Möglichkeiten gebunden. Und das Resultat von all dem ist eben, dass in realer Transistor eben doch nicht symetrisch ist. > Über einen sog. > "Inversbetrieb" habe ich bislang noch nichts gehört/gelesen. Logisch. Spielt ja auch in 99,9999% der Anwendungsfälle überhaupt keine Rolle. Da verwendet man ein Transistor so wie er "gedacht" ist.
Dazu noch ein kurzer Nachsatz an "Zweifler/Weissler"!? Vielen Dank für deine Erläuterungen. In der von dir beschriebenen Form werde ich sie auch an (einige) Schüler weiter vermitteln können. - Bei Gelegenheit untersuche ich mal "meine" Schaltung in einem Simulator-Programm. Auf das Resultat bin ich gespannt! Dir und auch den anderen sage ich Danke und Gute Nacht!
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