Hallo, ich möchte drei Geräte, die alle intern mit 50 Ohm abgeschlossen sind verbinden, stehe aber gerade etwas auf dem Schlauch wie ich das richtig anstelle. Gerät eins ist ein Single Photon Detector, der 40ns TTL Pulse erzeugt. Dieser ist direkt an eine Koaxleitung (BNC) angeschlossen. Gerät zwei ist ein Counter, der über ein T-Stück an der Leitung hängt. Gerät drei ein Oscillocope, das wieder direkt (also ohne T-Stück und Abschlusswiderstand) angeschlossen. Auf dem Oszi sieht man Reflexionen der Pulse. Ist die Verbindung so nicht richtig? Müsste ich jeweils am Ende mit T-Stück und 50 Ohm Abschlusswiderstand nehmen. Gruß Steffen
Steffen Mdv schrieb: > Müsste ich jeweils am Ende mit T-Stück und 50 Ohm > Abschlusswiderstand nehmen. Ja, und dazwischen muss ein power splitter, damit jedem der beiden Verbraucher (Oszi und Zähler) jeweils die halbe Leistung zuteil wird. -> Wilkinson divider (Nachteil: der geht nur für eine Frequenz)
Frequenzzähler haben üblicherweise nur im HF Kanal 50 Ohm Eingangswiderstand. Der Kanal der von DC bis vielleicht 100MHz oder 150MHz geht hat normalerweise einen hochohmigen Eingang, den man bei manchen Geräten mit 50 Ohm terminieren kann. Bei Oszillografen gilt das selbe. Diese haben üblicherweise 1Mohm Eingangswiderstand, wobei manche ebenfalls man mit 50 Ohm terminieren kann. Vor diesen Hintergrund sollte die Geräte , die am jeweiligen Ende der Koaxleitung sich befinden mit 50 Ohm terminiert sein. Also versuche in deiner Konfiguration mal direkt am Oszi ein T-Stück mit einen 50 Ohm Abschlusswiderstand an den Eingang zu hängen. Dann dürften die Reflektionen schon weit geringer werden. Vorrausstzung ist allerdings das der Frequenzzähler tatsächlich einen hochohmigen Eingang besitzt, und der Generator 50 Ohm Ausgangswiderstand besitzt, wovon ich mal ausgehe. Ralph Berres
Welches Oszi hast du denn? Alte TEKs hatten einen Ausgang bei dem die Eingangsspannung gebuffert wurde. Exakt wegen deinem Problem.
Danke für die Tipps. Hab es noch nicht ausprobiert, aber mir ist jetzt wieder einiges klarer. Das Oszi ist ein Tek TDS 684 A (1GHz), der Eingang lässt sich auch auf 1MOhm umschalten. Der Counter (Stanford SR400) geht bis 300MHz, hat aber nur den 50 Ohm Eingang.
Wenn wirklich aller drei Geraete 50 Ohm Eingangs- bzw. Ausgangsimpedanz haben, solltest Du gar keine Reflexionen sehen - egal ob Du T-Stuecke oder richtige Power-Divider verwendest. Also tippe ich drauf, dass mindestens eines der Geraete (hoechstwahrscheinlich das Oszi?) nicht 50 Ohm hat. Stell mal ganz sicher, dass der verwendete Oszi-Kanal auf 50 Ohm gestellt ist! Wolfgang
Wolfgang M. schrieb: > Wenn wirklich aller drei Geraete 50 Ohm Eingangs- bzw. Ausgangsimpedanz > > haben, solltest Du gar keine Reflexionen sehen - egal ob Du T-Stuecke > > oder richtige Power-Divider verwendest. Da stimmt so leider nicht. In diesen von dir genannten Falle wird jedes Gerät 25 Ohm sehen. ( Die beiden anderen Geräte parallel geschaltet). Das entspricht ein SWR von 2 bzw eine Rückflußdämpfung von 6dB. Das wird man vermutlich schon sehen. Hier hilft dann nur ein echter Powerdivider und kein T-Stück. Allerdings ist die Spannung die man misst um 6 bzw 3 dB niedriger, als die Generatorspannung, jenachdem ob der Powerdivider resistiv oder transformatorisch ist. Ralph Berres
Na Ralph, da muss ich leider entschieden widersprechen! Alles mit 50 Ohm terminiert in diesm Aufbau --> keine SICHTBAREN Reflexionen (und laut Originalpost geht es ja um am Oszi sichtbare Reflexionen). Nimm mal an, alle drei Geraete haben 50 Ohm Terminierung. Natuerlich gibt es am T-Stueck ein Reflexion (50 Ohm in zweimal 50 Ohm parallel, also 50 Ohm in effektiv 25 Ohm). ABER: Wenn die Signalquelle ein Signal aussendet, lauft die T-Stueck-Reflexion zurueck zur Quelle und wird dort verschluckt (50 Ohm Terminierung laut Annahme!). Da laeuft nix mehr zum Oszi. Die Anteile des Signals, der vom T-Stueck weiter zum Oszi bzw. zum Counter laufen, werden jeweils am Empfaenger (Oszi und Counter) ohne weitere Reflexion verschluckt (wir haben ja angenommen, dass diese beiden Geraete ebenfalls 50 Ohm Terminierung haben!). Damit sollte man am Oszi also bloss eine saubere Flanke sehen, keine weiteren Spruenge ("Ringing") aufgrund von Reflexionen. Anders ist das natuerlich, wenn z.B. das Oszi auf 1 MOhm gestellt ist. Dann laeuft vom Oszi eine starke (100%) Reflexion zurueck zum T-Stueck, und ein Teil davon wird dort wieder zum Oszi zurueckreflektiert. Das sieht man dann als weiteren Sprung im Signal (und weitere Spruenge aufgrund von Mehrfachreflexionen nach demselben Prinzip). Oder wenn der Counter reflektiert, dann bekommt das Oszi einen Teil der Reflexionen ab (geteilt durch's T-Stueck). Wolfgang
Ein resistiver Teiler hat zwar doppelte Dämpfung aber ist breitbandiger als ein echter Koppler wie Wilkinson. Drei Widerstände im Stern angeordnet zu den drei Koaxanschlüssen, etwa 17 Ohm, z.B. 2*33 Ohm parallel sind schon ausreichend. http://www.microwaves101.com/encyclopedia/Wilkinson_splitters.cfm ja der ist schmalbandig, es gibt auch breitbandigere Powersplitter (über mehrere Oktaven?) mit zwei Doppellochkernen als Trafo.
40 ns TTL-Pulse? - Ist doch keine RICHTIGE Hochfrequenz! Wo ist hier das Problem? "Quelle" (Rout = 50 Ohm) ------- T ------- "Senke" (Rin = 50 Ohm) | "Beobachter" (Rin = 1 MOhm) Wer von Skop oder Zähler jetzt Senke ist, ist relativ schnurz, das Gerät muss aber 50 Ohm Eingangswiderstand haben. Leitungslängen sind in weitem Bereich wählbar. Wichtig ist nur, dass der "Beobachter" hochohmig ist und das T-Stück direkt an seinem Eingang angeschlossen ist. So, wie es hier gezeigt ist, muss noch nicht mal die Quellimpedanz genau 50 Ohm sein. EINE LEITUNG MUSS AM ENDE RICHTIG TERMINIERT SEIN! Ein T-Stück zu einem Eingang mit 1 MOhm || einigen 10 pF stört bei so einem Signal kaum. Jedenfalls wird man auf dem Skop (1 V/div) kaum was von Reflexionen sehen können. Gute Nacht, Ralli
Christoph Kessler (db1uq) schrieb: > Ein resistiver Teiler hat zwar doppelte Dämpfung aber ist breitbandiger > als ein echter Koppler wie Wilkinson. Ja, daran hatte ich auch schon gedacht.
Hallo, wenn ich das zeitliche Verhalten einer Schaltung untersuche messe ich sehr gerne das von der Signalquelle kommende Signal mittels T-Stück am Oszilloskop. Bei einem Eingangssignal mit sehr steilen Flanken kann es jedoch dazu kommen, dass durch die Messung das Signal verfälscht wird. Wesentlich bessere Erfahrungen habe ich gemacht, wenn das Eingangssignal mittels aktivem Tastkopf und T-Stück gemessen wird. Zur Veranschaulichung habe ich zwei Bilder angefügt. Das rechteckförmige Eingangssignal hat lediglich eine Frequenz von 5 Mhz. Allerdings sind die Flanken des Signals sehr steil (1 ns). Wie ihr seht vergrößert sich durch das "falsche" Messen die Anstiegs- bzw. Abfallzeit des Signals um den Faktor 5. Was tun wenn kein entsprechender Tastkopf zur Verfügung steht? Einfach das T-Stück mit dem das Eingangssignal gemessen wird vom Oszilloskop abziehen. Verändert sich daraufhin das Signal am Ausgang der zu vermessenden Schaltung ist dies ein Zeichen dafür, dass "etwas nicht stimmt". Mit freundlichen Grüßen Guido
mal mit einem Durchgangs-Abschluss messen. Dies ist ein gerades BNC Stecker-Buchse Stück mit einem 50 Ohm Widerstand innen. Also kein T-Stück mit der Gefahr von Reflexionen.
Hallo Hewlett, Hewlett schrieb: > mal mit einem Durchgangs-Abschluss messen. Dies ist ein gerades BNC > Stecker-Buchse Stück mit einem 50 Ohm Widerstand innen. Also kein > T-Stück mit der Gefahr von Reflexionen. Hier geht es nicht um das Terminieren einer Leitung. Der 50 Ohm Widerstand am T-Stück steht stellvertretend für die Weiterleitung in eine 50 Ohm Leitung. Mit freundlichen Grüßen Guido
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