hallo, möchte gerne einem Kollegen helfen der ein Problem mit seiner Mittelformat Studiokamera hat. Möglicherweise funktioniert der Verschluss der Kamera nicht immer. Da der Einsatz von Film und dessen Entwicklung zum testen zu teuer ist, dachte ich das man das auch elektronisch lösen können müsste. Wie gehe ich also technisch vor? Vorne Licht rein und auf der Filmebene einen schnellen Lichtsensor der dann eine LED zum gehaltenen/dauernden leuchten bringt, sobald Licht durch den offenen Verschluss gedrungen ist? Gibt es derartige oder leicht zu modifizierende Schaltungen bereits?
> Gibt es derartige oder leicht zu modifizierende Schaltungen bereits? Ja. Verschlusszeiten-messer. In Elektor (damals glaube ich in aufwändig ohne uC) und natürlich reicht ein uC mit Display, und natürlich obskures: http://www.cs.hs-rm.de/~linn/vpdv06/verschlusszeit/hardware.html
So arg schnell muss der Sensor nicht sein, da die Verschlusszeiten von üblichen Kameras nicht sonderlich kurz sind. MF-Kameras bekommen nur selten kürzere Zeiten als 1/1000 hin, oft sind sie sogar noch langsamer. Mit einem PC und einer Simpel-Schaltung, die an der Soundkarte angeschlossen wird, lassen sich Verschlusszeiten ausreichend genau messen. http://www.open.hr/~dpleic/photo/Shutter.html Wobei eine reine Auslösekontrolle auch rein optisch hinzubekommen ist, demontiert man das Kamerarückteil und blickt "von hinten" durch den Verschluss. Auch Zeiten im Bereich von 1/1000 kann man mit dem Auge wahrnehmen. Was ist denn das für eine Kamera?
es ist eine Mamiya RB67 das Problem ist das sie mit Blitzanlage über den x Kontakt scheinbar den Verschluss nicht aufgemacht hat, während sie sonst tadellos funktioniert hatte. Auf dem entwickelten Film war nichts zu sehen. Das sollte nicht nochmal passieren. Nun werde ich das mal mit der simpel aber super Lösung per Soundkarte vorschlagen. Sollte ja ausreichen um grundlegend zu sehen ob der Verschluss öffnet oder nicht.
Klaus B. schrieb: > Sollte ja ausreichen um grundlegend zu sehen ob der Verschluss öffnet > oder nicht. Wenn du nur wissen willst ob der Verschluss grundsätzlich aufmacht, dann mach die Rückwand auf, schau 'durch den Verschluss' und drück ab.
Bei der RB67 sind zwei Verschlüsse im Spiel - einerseits gibt es einen Schlitzverschluss, über den aber nicht die eigentliche Belichtung gesteuert wird, andererseits aber auch einen Zentralverschluss, der in jedem Objektiv eingebaut ist. Der Zentralverschluss ist normalerweise geöffnet (sonst könnte man auf der Kameramattscheibe nichts sehen) und wird zum Auslösen zunächst geschlossen. Der Schlitzverschluss hingegen ist normalerweise geschlossen und wird nur beim Auslösen geöffnet, damit der Film nicht versehentlich belichtet wird. Die Öffnungszeit des Schlitzverschlusses ist naturgemäß länger als die des Zentralverschlusses. Nach dem Öffnen des Schlitzverschlusses wird der Zentralverschluss geöffnet und wieder geschlossen. Zeitgleich mit dem Schlitzverschluss wird auch der Spiegel im Spiegelkasten bewegt. Also gilt es hier zwei Dinge zu überprüfen: - den Schlitzverschluss - den Zentralverschluss des verwendeten Objektives Klaus B. schrieb: > das Problem ist das sie mit Blitzanlage über den x Kontakt > scheinbar den Verschluss nicht aufgemacht hat, während sie sonst > tadellos funktioniert hatte. Wenn ich nicht völlig daneben liege, sollte der X-Kontakt (der am Objektiv zu finden ist) die Blitzanlage steuern, nicht umgekehrt.
> das Problem ist das sie mit Blitzanlage über den x Kontakt > scheinbar den Verschluss nicht aufgemacht hat, während sie sonst > tadellos funktioniert hatte. Das könnte auch eine fehlerhafte Synchronisation sein. Z.B. M-, F- oder FP-Kontakt statt X (gibts das bei RB67?), oder der X ist out-of-sync.. Zumindest die Synchronisation der Blitzanlage mit dem Zentralverschluss könnte überprüfen, indem man ohne Rückteil durchsieht (und auslöst..) HTH
Hi, die RB67 ist schon ein feines Gerät. Aber das mit eingestecktem Blitz im X gar nichts kommt ist doch eher selten. Also erstmal am Objektiv sehen, der der Kontakt auf X oder auf Bulb steht. Bei Bulb wird der schon etwas früher ausgelöst, um die Verzögerung alter Blitzbirnen zu kompensieren. Dann ist wichtig, dass der hier relevante Verschluss ein Zentralverschluss ist. Damit ist Blitzen bis in die unteren Belichtungszeiten möglich. Schneller als 1/250 sollte es trotzdem nicht sein, da die Objektive in diesem Bereich auch gerne ungenau gehen. Auch oft passiert: Den Metallschieber von der Kassette nicht ganz entfernt. Zieht man diesen 1 bis 2 mm raus (oder zu wenig rein), dann ist der Auslöser nicht mehr verriegelt, aber es kommt trotz sonst einwandfreiem Betrieb kein Licht auf den Film. Schnelltest: Rollfilmkassette abziehen, Kamera aufziehen und auf ein mittelhelles Objekt ausrichten. Belichtungszeit 1/60 oder so einstellen. Dann von hinten durch die Kamera sehen und auslösen. Jetzt sollte man ein kurzes Bild sehen. Dann das gleiche mit Blitz wiederholen, das kurze Bild sollte jetzt heller sein. Idealerweise macht man das mit einer Decke auf dem Kopf, dann hat man kein Streulicht vom Blitz. Geht der Blitz los, aber man sieht ihn nicht durch die Kamera, oder der Blitz geht gar nicht los, dann ist der X-Kontakt das Problem. Gut auch, wenn man ein weiteres Objektiv besitzt, da die Auslösemechanik für den Blitz im Objetkiv sitzt. Wo wohnst Du? in München sitzt ein Mamiya-Service. Die nehmen normalerweise kostenlos Geräte an, um diese durchzuchecken. Bei mir haben Sie damals auch die Verschlusszeiten durchgemessen. Ob das per Post auch geht? Nachfragen. Alleine schon wegen dem satten "Klack" beim Auslösen lohnt es sich, mit einer RB67 zu fotografieren. ABer dann bitte in SW oder Farb-Dia... CU, Crazy
Klaus B. schrieb: > Möglicherweise funktioniert der Verschluss der Kamera nicht immer. > Da der Einsatz von Film und dessen Entwicklung zum testen zu teuer ist, > dachte ich das man das auch elektronisch lösen können müsste. Erst mal optische Kontrolle ohne Film durchführen. Symptom ist ziemlich ungenau beschrieben um gute Diagnose abzugeben. -Wenn es gar nicht blitzt könntE es der Blitzkontakt sein -Wenn nur ein halbes Bild sichtbar wird, war die Belichtungszeit zu kurz um den Blitz zu synchronisieren. Der Blitz muß kommen WENN der Verschluß offen ist. -Wenn das Bild zu finster ist, klemmt evtl. die Blende im Objektiv ?
Sandmann schrieb: > -Wenn nur ein halbes Bild sichtbar wird, war die Belichtungszeit zu kurz > um den Blitz zu synchronisieren. Der Blitz muß kommen WENN der Verschluß > offen ist. Es handelt sich hier um eine Kamera mit Zentralverschluss. Zwar hat sie auch noch einen (Hilfs-)Schlitzverschluss, der aber dient nicht der Belichtungssteuerung. Damit ist ein solches Phänomen nicht möglich. (Der Reiz des Zentralverschlusses ist ja, daß jede Belichtungszeit als "Blitzsynchronzeit" verwendet werden kann, anders als bei Zentralverschlüssen, bei denen unterhalb der mechanisch bedingten Synchronzeit der Verschluss nicht vollständig öffnet)
Morgen, ich bin besagter Kolege dem die Kamera gehört! Danke erstmal für die vielen Antworten. Also um das Problem nochmal zu beschreiben.... Die Kamera funktioniert ohne Blitz einwandfrei... jetzt wollte ich aber auch im Studio im MF Fotos machen und habe versucht die Mamiya RB 67 mal an meine Studioblitzanlage (via sync-Kabel) an zu schließen. - Schalter am Objektiv stand auf X - Metallschieber war vollständig draußen - Belichtungszeiten lagen zwischen 1/125 & 1/250 - Klacken vom Verschluss war zu hören - Blitz ging auch mit - Belichtungszeiten wurden im Vorfeld mit einem Belichtungsmesser gemessen und nach dem Entwickeln war der Film nich etwa unterbelichten sondern er war sogar "komplett" durchsichtig als sei so gar kein Licht auf ihn getroffen!!!
Das klingt sehr merkwürdig, denn das deutet darauf hin, daß die Kamera sich unterschiedlich verhält, wenn am Blitzkontakt des Objektives etwas angeschlossen ist. Hast Du denn mal den empfohlenen einfachen Test (Rückwand abnehmen, durchgucken, auslösen) durchgeführt? Oder hat Mamiya bei der RB67 einen mechanischen "ohne-Rückwand-kein-Auslösen"-Schutz eingebaut? (So genau kenne ich die RB67 dann auch nicht)
Hab jetzt nicht den ganzen Thread im Detail durchgelesen und beziehe mich daher nur auf die Eingangsfrage. Aus meiner Sicht lohnt es sich nicht, da ein eigenes "Messgerät" dafür zu basteln. Nimm einfach eine Batterie, einen Widerstand und eine Fotodiode. Mit feinen Kupferlackdrähten kannst Du die "Speisung" in die Kamera führen und das abgegriffene Signal der Fotodiode heraus. Aussen schliesst Du dann einfach ein Oszilloskop an und die Messerei kann losgehen. Das sollte mit Material aus einer Bastelkiste und 30 Minuten Arbeit erledigt sein. Mit einer Soundkarte würde ich ebenfalls erst gar nicht anfangen; da würdest Du insbesondere bei langen Verschlusszeiten der Kamera nicht genau wissen ob die Messung überhaupt stimmt oder nicht. Du müsstest also vieleicht erst mal noch die Soundkarte mit einem Signalgenerator durchmessen und in dieser Zeit bist Du mit der anderen Methode schon längst fertig. Würdest Du anfangen noch Firmware für einen uC zu programmieren etc., können da schon mal einige Tage drauf gehen bis alles sauber läuft und getestet ist, ob die ausgespuckten Messwerte auch wirklich stimmen...
Ich kenne die Kamera leider nicht. Über Kleinbild bin ich nie hinausgekommen. Das ist sehr merkwürdig. Aus meiner Sicht sind da nur zwei Dinge denkbar: Der Verschluss hat ein mechanisches Problem und öffnet sich nicht immer oder der Blitz löst nicht synchron aus. Ich würde da wohl einen weiteren Film "opfern" und eine Reihe mit unterschiedlichen Belichtungszeiten und Blitz in einem dunklen Raum machen. IMO könnten sich dann drei Ergebnisse ergeben: 1.) Manche Bilder sind belichtet, andere dazwischen wieder nicht. Das deutet auf ein (mechanisches) Problem mit dem Verschluss selbst hin. 2.) Bis zu einer bestimmten Belichtungszeit sind die Bilder nicht belichtet, danach alle. Dann kommt der Blitz zu spät. 3.) Kein Bild ist belichtet (Jedenfalls nicht durch den Blitz). Entweder funktioniert der Verschluss gar nicht (das kann man aber wohl durch einfaches Durchgucken testen) oder der Blitz löst immer schon aus, wenn der Verschluss noch gar nicht geöffnet war, kommt also stets zu früh. Gruß, DetlevT
> - Schalter am Objektiv stand auf X
Hab ich das richtig verstanden, dass man die Synchronisation (auf etwas
anderes als X, z.B. M) umschalten kann? Falls ja: Ich vermute stark,
dass der Schalter (oder die Mechanik dahinter, oder der auslösende
Kontakt, oder ..) defekt ist und deswegen der Studioblitz nicht synchron
ausgelöst wird. Besteht die Möglichkeit, ein anderes Objektiv zu testen?
Hast Du ein Speicheroszi zur Hand? Ich könnte mir einen Versuchsaufbau
nach folgendem Schema vorstellen:
1. Ein Kanal (mit Spannungsquelle, ggf. mit strombegrenzendem
Widerstand) an den X-Kontakt.
2. Ein Kanal an eine Fotodiode (oder ein Fotowiderstand mit
Spannungsquelle?), selbige liegt/steht/sitzt in der Gegend, wo sich
normalerweise der Film befindet. Das Objektiv zeigt auf eine
(hinreichend) helle, durchgehend leuchtende Lichtquelle.
Erwarteter Kurvenverlauf beim Auslösen (wenns 'richtig' synchronisiert
ist): Zentralverschluss geht zu -> Diode fällt ab; Zentralverschluss
wird geöffnet (bis zur eingestellten Blende falls er deren Rolle auch
übernimmt, sonst 'vollständig') -> Diode kommt wieder hoch; X-Kontakt
wird geschlossen; [ X-Kontakt wird geöffnet; Zentralverschluss geht zu;
Zentralverschluss geht auf; ]
Wenns 'falsch' synchronisiert ist (z.B. auf 'M' statt auf 'X'), dann
sollte der 'X'-Kontakt geschlossen werden, bevor der Zentralverschluss
geöffnet wird - dann wäre der Film 'unbelichtet'.
HTH
Zuerst Blitz testen, auch mittels Kurzschluß der beiden Kontakte. Sollte blitz ok sein, anderes Objektiv testen. Mit der Zeit B am besten testen. Aber, da hier ja von Blitz sowie Studiofotografie geredet wird, ist ein Blitz-Belichtungsmessgerät ja Verfügbar, nehme ich mal an.
Nun, man kann ja auch das Objekt so stark ausleuchten, das auch ohne Blitz was drauf ist. Danach kann man weitere Schlußfolgerungen machen. Varianten die möglich sind, wurden schon genannt.
Wenn der Blitz zur falschen Zeit kommt ist der Verschluss noch oder schon wieder zu. Bei so großformatigen Kameras (6x7) ist der Weg des Veschlusses ziemlich lang. Damit scheint mir 1/125 viel zu kurz. Bitte mal 1/30 versuchen oder besser wie oben beschrieben ganze Versuchsreihe machen. Normalerweise soll das Handbuch/Manual dazu Hinweise liefern.
> Bei so großformatigen Kameras (6x7) ist der Weg des Veschlusses ziemlich > lang. Damit scheint mir 1/125 viel zu kurz. Wie schon geschrubt wurde: Zentralverschluss => jede einstellbare Belichtungszeit kann auch zum blitzen genutzt werden - ausser es ist was defekt..
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