Forum: Analoge Elektronik und Schaltungstechnik MCP2515 TXn, Reset-Pin-Beschaltung


von Martin H. (Gast)


Lesenswert?

Hallo zusammen,

ich habe an meinem AVR (MEGA48) ein klein wenig Pinmangel und möchte 
daher die Reset- und TXn-Leitungen zum MCP2515 einsparen.
Einen Reset, sowie das Senden von Nachrichten kann man ja auch per SPI 
auslösen. Nun frage ich mich, ob es erlaubt ist alle diese 4 Pins zu 
verbinden und mit nur einem 10k Widerstand oder gar direkt nach 5V zu 
verbinden. Das Datenblatt macht mich diesbezüglich nicht schauler.

oder muss ich jeden Pin einzeln mit einem Widerstand nach 5V ziehen?

Die RXn-Pins kann ich ja frei lassen und per SPI als Output setzen oder?

vielen Dank

Martin

von Martin H. (Gast)


Lesenswert?

Na kommt schon.
Hat da keiner Ahnung?

im Datenblatt steht ja diese Reset-Schaltung bestehend aus einem 
RC-Glied + Diode Schutzwiderstand, dessen Sinn ich aber nicht ganz 
verstehe. Soll irgendwie den Strom aus der Kapazität in den Reset-Pin 
begrenzen, wann/warum da aber Strom fließen soll?!
Einzig die Elektrical Characteristics wären noch da, die an allen 4 Pins 
-0,6V bis Vcc + 0,xV erlauben. Also müsste doch eine direkte Verbindung 
nach VCC keine Probleme geben?!

von frag doch (Gast)


Lesenswert?

Martin H. schrieb:
> im Datenblatt steht ja diese Reset-Schaltung bestehend aus einem
> RC-Glied + Diode Schutzwiderstand, dessen Sinn ich aber nicht ganz
> verstehe. Soll irgendwie den Strom aus der Kapazität in den Reset-Pin
> begrenzen, wann/warum da aber Strom fließen soll?!

Wenn Betriebsspannung weg - Kondensator noch geladen - Spannung am 
Eingang da nicht zulässig - Entladung über die Diode in den 
Versorgungsspannungsanschluss. Schutzwiderstand begrenzt Stromfluss in 
den Reset Eingang.

Der Reset ist zeitverzögert notwendig, um ein definiertes Anlaufen beim 
Einschalten zu gewährleisten.

von Martin H. (Gast)


Lesenswert?

frag doch schrieb:
> Der Reset ist zeitverzögert notwendig, um ein definiertes Anlaufen beim
> Einschalten zu gewährleisten.

Wenn ich das Datenblatt richtig verstehe dann ist auch ein Reset per 
SPI-Commando möglich und gleichwertig. Aenau diese Möglichkeit werde ich 
nutzen.

Weiters habe ich im Fließtext - glaube ich - die eintscheidende Stelle 
gefunden, die besagt, dass die Input-Pins mit internen 100k-Pullups auf 
Vcc gezogen werden. Ich werde mir daher jegliche äußere Beschaltung 
sparen.


Eine andere Frage tat sich aber derweilen auf:

Hat vielleicht jemand Ahnung wie stark man die RXnBF-Pins (als digital 
Output konfiguriert) belasten darf? Können die 10mA für ne LED oder 
sollte da besser ein Transistor rein? Da werde ich auch nach 
ausgiebigster Suche im Datenblatt nciht schlau!

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Steht doch drin. Vol/Voh, rechte Spalte. 8,5mA sink current für 0,6V 
Logikpegel, d.h. 10mA für eine LED gegen 5V ist da locker drin.

von Thomas F. (igel)


Lesenswert?

> Wenn ich das Datenblatt richtig verstehe dann ist auch ein Reset per
> SPI-Commando möglich und gleichwertig. Aenau diese Möglichkeit werde ich
> nutzen.

Ich habe bei mir den Reset-Pin mit dem Reset des AtMega verbunden. 
Dieser hat die übliche Reset-Beschaltung. Funktioniert problemlos.

Die TX und RX habe ich auch offengelassen. Die Kommunikation erfolgt nur 
über SPI, auch der Reset. Sonst sind nur noch CS und INT mit dem Atmega 
verdrahtet.

von Martin H. (Gast)


Lesenswert?

A. K. schrieb:
> Steht doch drin. Vol/Voh, rechte Spalte. 8,5mA sink current für 0,6V
> Logikpegel, d.h. 10mA für eine LED gegen 5V ist da locker drin.

Kapier ich grad nicht. Was da im Datenblatt steht verstehe ich als
"V_OL ist 0,6V gemessen mit 8,5mA Strom in den Controller rein" bzw.
"V_OH ist Vdd-0,7V bei 3mA Strom, die aus dem Controller rausgezogen 
werden".
8,5mA ist aber weniger als 10mA und maximum ratings finde ich nicht!
Oder meinst du, dass wenn die mit 8,5mA Testen dann sind 10mA locker 
drin?

@ Thomas Forster:
Danke. Sehr beruhigend zu wissen. Nur hatte ich gerade auch für meinen 
ATMEGA keine weitere Reset-Beschaltung als einen Pullup geplant. Ist das 
schlimm. Bei AVRs kann man doch eine interne Verzögerung (zum sicheren 
Anschwingen des Quarzes) einstellen. Kombiniert mit 
Brownout-detection... Warum da dann noch ein externes RC-Glied?

von (prx) A. K. (prx)


Lesenswert?

Martin H. schrieb:

> 8,5mA ist aber weniger als 10mA und maximum ratings finde ich nicht!
> Oder meinst du, dass wenn die mit 8,5mA Testen dann sind 10mA locker
> drin?

Einem dran hängenden (echten) TTL-Baustein wäre es nicht egal, ob der 
Pin 0,6V oder 0,8V hat. Der LED hingegen schon. Wenn das Datasheet also 
bei Vcc=4,5V diese 8,5mA im gesamten Temperaturbereich garantiert, 
dann sind 10mA für eine LED sogar unter eher extremen Randbedingungen 
problemlos drin, erst recht im Normalfall und bei 5V. Auch wenn keine 
absoluten Grenzen definiert sind.

von Martin H. (Gast)


Lesenswert?

Ah ok. Danke. Das kommt mir sehr entgegen, der Platz auf meinem 
Platinchen wird langsam mangelwahre...

Bitte melde dich an um einen Beitrag zu schreiben. Anmeldung ist kostenlos und dauert nur eine Minute.
Bestehender Account
Schon ein Account bei Google/GoogleMail? Keine Anmeldung erforderlich!
Mit Google-Account einloggen
Noch kein Account? Hier anmelden.