Forum: HF, Funk und Felder Neonröhre neber MW-Sender


von A. R. (redegle)


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Hallo,

ich hatte mal unter anderem auch hier im Forum gelesen, dass man in der 
Nähe von sehr starken Sendern (MW) Energie "klauen" kann.
Dies geschieht in dem man einen langen Draht spannt. (Wellenlänge 
beachten)
In diesem wird eine Spannung induziert und somit kann man eine Lampe zum 
leuchten bringen.

Hat jemand irgendeinen seriösen Link, wo dieses Phänomen beschrieben 
ist?
Habe bei google nichts gefunden )-;

: Gesperrt durch Moderator
von Hendi (dg3hda) (Gast)


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Besser noch, für Dich erzeuge ich etwas seriöses:

Beim Mittelwellensender Heusweiler war das in-der-Hand-hochhalten einer 
Gasentladungslampe neben dem Sendemast Bestandteil einer Führung, an der 
ich in meiner Ausbildung teilnahm. Diese leuchtete wirklich.

von einer (Gast)


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Hüstel.. Lambda/4 ca 750m.

von Ralph B. (rberres)


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Ich habe mal 1 Jahr in Eiweiler gewohnt. Das liegt unmittelbar bei 
Heusweiler.

Dort habe ich einen Sender gehört, den aber besonders gut und immer. 
Auch ohne Radio.
Einfach durch Aufstellen eines Kochtopfes auf die Herdplatte.
Das abnehmen des Telefons hatte auch gereicht. Beleuchten konnte man das 
Zimmer mit ein paar Meter Draht im Zimmer aufgespannt, und eine 
leuchtstofflampe an der Wasserleitung geerdet.

Die Feldstärken waren sicherlich im Bereich mehrere 10Volt/Meter.

Damals hatte der Sender in Heusweiler noch 1200KW. Heute sendet der 
Sender nur mit halber Leistung. Wohl, weil auf der, inzwischen 
unmeittelbar am Sendemast vorbeigeführte Autobahn, regelmäßig die BMWs 
stehen geblieben sind.  Die hohe Feldstärke hatte wohl das Steuergerät 
des Motors gestört.

Ralph Berres

von oszi40 (Gast)


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Das mit der Leuchtstoffröhre habe ich auch schon bei einer Führung im 
Sender erlebt. Da war ein Lichtschalter an der Wand. Der war eigentlich 
wirkungslos. Die Lampe leuchtete immer (mit Strom nur ganz wenig 
heller).

von sinh (Gast)


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Seinen elektrischen Strom von Rundfunksendern zu beziehen ist nicht 
erlaubt,
technisch aber durchaus machbar.

Kleinere Versuche lassen sich zu Hause durchaus durchführen. Man baue 
einen Detektorempfänger. Anstatt eines Kopfhöhrers kann man eine kleines 
Lämpchen anschließen...

Leuchtstoffröhren kann man durchaus schon mit einer Fernsteuerung für 
den Modellbau, einem CB-Funkgerät o.ä. zum (leichten) Leuchten bringen.

von Ralph B. (rberres)


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sinh schrieb:
> Seinen elektrischen Strom von Rundfunksendern zu beziehen ist nicht
>
> erlaubt,
>
> technisch aber durchaus machbar.

Was macht man denn wenn man sich nicht dagegen wehren kann, und die 
Leuchtstofflampe auch ohne Anschluss ans Stromnetz schon leuchtet?
Den Leuchtstofflampenhersteller verklagen, weil seine Lampe nicht EMV 
fest genug ist? Den Senderbetreiber verklagen, weil er so hohe 
Feldstärken in deiner Wohnung produziert? Den Vermieter verklagen, weil 
er die Wohnung nicht in einen faradayschen Käfig umgebaut hat?

Wenn den Senderbetreiber das mit dem Stromdiebstahl  nicht passt, dann 
sollen sie die Sender halt nicht mitten in einen Wohnort bauen wie in 
Heusweiler, sondern weit genug vom Wohnort entfernt.

Ralph Berres

von Grolle (Gast)


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Jaaaaa, verklagen, verklagen, bis der Teufel die ganze Welt im 
Würgegriff hat.

von Hendi (dg3hda) (Gast)


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Tja Ralf, ich wuchs ja in Obersalbach-Kurhof auf und wie Du weißt wohnte 
ich nen Teil meiner Ausbildung in Holz (Wo man zwei Dioden aus RFT 
Teltow 215 Cs rauslöten muss wenn man die benutzen will:)) Aber Hirtel 
und das die Wohngebiete in Hw am Sender sind schlimmer dran als 
Eiweiler.

Ich denke, wer das mit der Leuchtstoffröhre nachstellen will, könnte 
sich nach Genuß des µC.net Artikels über Royer-Konverter selbst was 
stricken.

Das bei der Führung war übrigens nicht die 08/15 Lampe vom Elektriker, 
sondern recht kurze Röhren mit grünlichleuchtender Füllung.

Gruß HD

von Ralph B. (rberres)


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Hallo Hendi

Schön das man sich hier mal wieder über den Weg läuft.

Meine Antwort bezog sich auf den Autor Sinh, der ja mehr oder weniger 
darauf hingewiesen hat das Stromdiebstahl nicht legal ist.

Aber es gibt Situationen wie in Eiweiler ( den Ort Hirtel kenne ich 
nicht ), wo man den "Stromdiebstahl" nicht eiinmal vermeiden kann, und 
es einen selber sogar nervt. Ich habe 1,5 Jahre in der Situation gelebt.

Heute würde so ein Großsender, wegen der unmittelbaren Nachbarschaft zu 
einen Wohnort, gar keine Betriebsgenehmigung mehr bekommen.

Aber mal was anderes. Was macht die Bierkanalrunde?
Nachdem unser OV keine Lust mehr hatte die Lizens für DB0GH verlängern 
zu lassen, wurde DB0GH abgeschaltet und die Lizens zurück gegeben.
An DB0SAB komme ich kaum vernünftig dran, es sei denn ich baue mir eine
500Watt PA für PR. Ich bin also in PR so gut wie nicht mehr QRV.
Erzähle doch mal, was gibt es so neues? Wo trift sich die Bierkanalrunde 
heute im Internet?

Ralph Berres DF6WU

von dl8rds (Gast)


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Für so einen Versuch braucht man gar keine Kilowatts. Ein kleiner 
Amateurfunk-Kurzwellensender mit seinen 100 Watt tut es auch ganz 
locker. Man nehme zwei banale Inverted-V-Antennen, etwa 10 Meter 
voneinander entfernt. Eine wird mit dem Sendesignal erregt, die andere 
führt mit Koax-Kabel die Leistung wieder ab, wobei ein kleines 
5V-Lämpchen einfach zwischen Leitung und Masse geschaltet ist. 
Eigentlich kann man das Lämpchen noch viel wirkungsvoller zwischen die 
beiden Beine der Antenne hängen. Sender einschalten, voila, das Lämpchen 
brennt.

Derartige Lämpchen brauchen ja keinen Gleichstrom, die nehmen alles was 
kommt, auch wenn er hochfrequent ist. Ich hab diesen Versuch vor 
etlichen Jahren mal gemacht, damals auf 14 MHz, da sind die Antennen 
nicht so groß, und man kann das ganz bequem im Garten machen.

Bei Mittelwelle ist das Resonnanzverhalten der Antenne nicht so optimal, 
da die Wellenlänge halt total jenseits des für Privatleute Machbaren 
liegt, aber das ist bei Kilowatts wurscht.

Viele Grüße
Markus
DL8RDS

von gerd wilhelm (Gast)


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Damals war ich anwesend beim Bau dieser Brücke in Heusweiler.
Jeder der die Eisen-Armierung berührte spürte einen Stromschlag.
Das gleiche geschahauf einer Baustelle in Obersalbach unweit des 
Senders.
Zwischen dem Hubseil des Turmdrehkrans und dem Anschlagseil musste
ein isolierendes Zwischenstück (ein sehr starkes Lederband mit zwei 
Ösen)angebracht werden.
Jeder Bauarbeiter der das Seil mit seinen Haken anfasste erhielt
diesen Stromschlag, es war anders einfach nicht machbar die Arbeit
ordentlich auszuführen.
Nachbarn kannten dies bestens, sagten :''hier ist die Luft voller 
Musik''

von Funkfreund (Gast)


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Hallo,

damit wird es wohl (leider) bald vorbei sein - der DLF/Deutschlandradio 
will in naher Zukunft alle MW und LW Frequenzen aufgeben, hoffenlich 
überlegen sich das die Verantwortlichen nochmal - UKW/DAB+/Internetradio 
ist eine feine Sache zu normalen Zeiten für die Inlandversorgung bzw. 
für Nutzer die sich einen Internetzugang leisten bzw. einen brauchbaren 
bekommen können.

Naturkatastrophen kommen ja nicht mehr vor, der Internetzugang ist auf 
alle Ewigkeit und in allen Staaten gesichert und unzensiert.
In Europa ist sowieso seit ende des kalten Kriegs gesichert das immer 
Frieden und Pressefreiheit sein wird.
 - Was da Anfang der 90er Jahre in Jugoslowien los war kann ja nie 
wieder geschen, auch großräumige Überflutungen (->Stromausfälle) und 
ähnliches kann nie wieder in Europa vorkommen.

Funkfreund

von Edi (Gast)


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"...Meine Antwort bezog sich auf den Autor S..., der ja mehr oder 
weniger
darauf hingewiesen hat das Stromdiebstahl nicht legal ist..."

Dieses Gesetz entstand, weil schon in den 30ern Hamburger "Laubenpieper" 
(Kleingartenbesitzer) in unmittelbarer Nähe des Hamburger MW- Senders 
(wahrscheinlich Billwerder-Moorfleet, Reichssender Hamburg, 100-kW, 904 
kHz) entdeckt hatten, daß man seine Hütte prima mit Glühbirnen und einem 
lose hingehängten Stück Draht leuchten lassen kann.
Und das taten sie dann fleißig, die Laubenkolonie strahlte Tag und Nacht 
in allen Farben. Bis das einem fleißigen Beamten auffiel.
(Quelle: Eduard Rhein, Du und die Elektrizität, 1940)

Was natürlich... dem Sender "Strom klaute". Wahrscheinlich die 
Reichweite verringerte, usw., von nix kommt schließlich nix.

So etwas wird heutzutage wohl eher selten vorkommen.

Was eine Zeit in Bastelbüchern stand:
Das Gesetz kann man bei ausreichender Feldstärke "umgehen".
Man kann ja mit der aufgefangenen, gleichgerichteten und zu brauchbarer 
Gleichspannung aufbereiteten Energie... ein Radio betreiben.

Das... ist EIGENTLICH nicht verboten, weil die Nutzung der Senderenergie 
zum Empfang NICHT verboten ist. Ist ja Zweck der Sache.
Ein Detektorempfänger funktioniert ja auch NUR mit Empfangsenergie.

Kilowattstarke Stereoanlagen waren damals allerdings noch nicht 
erfunden, sonst wäre es wohl in das Gesetz eingeflossen.
:-)

Aus der Energie eines "dicken" Ortssenders gespeiste 
Transistorschaltungen aus Audion und NF- Verstärker, ggf. mit 
Lautsprecher, waren früher beliebte Bastelobjekte.

Den Leuchteffekt von Leuchtstoffröhren kann  man im Nahbereich von 
kräftigen KW- Amateursendern demonstrieren, sowie CB- Funkgeräten mit 
"Nachbrennern" (die ja auch verboten sind).

von Bastler (Gast)


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Und unter "tiefhängenden" Hochspannungsleitungen bekommt man 
Leuchtstoffröhren auch zum "leuchten" - ok mehr ein kräftiges Glimmen.

Nebenbei: Obwohl ich es weiß und es sicher und vorschriftgerecht ist 
gibt es tatsächlich einige Stellen so so eine 380kV Leitung "verdammt" 
nah am Boden ist.
War glaub ich sogar schon Thema im Forum.

von Axel R. (Gast)


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http://www.mikrocontroller.net/attachment/36586/MOV00309.3GP
"Ziel speichern unter..." (Mein Firefox kann das so direkt leider nicht 
wiedergeben, gespeichert übern Mediaplayer gehts)

Die Energiesparlampe leuchtet mit kleiner 5Watt bei 145 MegaHertz

von Jörg W. (dl8dtl) (Moderator) Benutzerseite


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Leute, der Thread ist knapp vier (!) Jahre alt.  Man muss nicht jedes
Detail davon neu aufrollen.

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