Hallo zusammen, ich bin gerade dabei, eine Schrittmotorsteuerung zu bauen, die an einem Schaltnetzteil betrieben wird. Bei dem Schaltnetzteil handelt es sich um ein MEANWELL SP-320-48 ( Datenblatt: http://www.hed-tafelmeyer.de/meanwell/pdf/datenblatt_datasheet_meanwell_sp-320.pdf ). Zur Unterstützung will ich dem Schaltnetzteil noch einen Kondensator spendieren. In meiner Bastelkiste liegt noch ein 10mF (= 10000µF)/70V herum. Nur traue ich mich erstmal nicht, beide einfach parallelzuschalten - ich habe in den Leistungsklassen bei Gleichspannung noch keine Erfahrung. Also die Frage: - kann ich den Elko einfach parallel ans Schaltnetzteil anschließen? - brauche ich evtl. eine Ladeschaltung (= Vorwiderstand, der nach 2 Tau von einem FET überbrückt wird? Oder direkt ein FET als Vorwiderstand?) - Brauche ich vielleicht eine Form der Entkopplung (z.B. über Dioden), weil die Netzteilregelung nie mit einer so großen Kapazitiven Last rechnet? Viele Grüße Nicolas
Nicolas S. schrieb: > Zur Unterstützung will ich dem Schaltnetzteil noch einen Kondensator > spendieren. In meiner Bastelkiste liegt noch ein 10mF (= 10000µF)/70V > herum. Zunächst würde ich mir mal überlegen, ob das überhaupt sinnvoll ist. Schrittmotoren werden ja eher mit konstantem Strom betrieben und es sind dementsprechend keine ausgeprägtenm Lastspitzen zu erwarten. > Nur traue ich mich erstmal nicht, beide einfach parallelzuschalten - ich > habe in den Leistungsklassen bei Gleichspannung noch keine Erfahrung. Da das Netzteil einen Überlastungsschutz besitzt, kann nicht viel passieren. Bei Verpolung kann der Elko aber, sofern er kein Sicherheitsventil hat, schlimmstenfalls heftig explodieren. > Also die Frage: > - kann ich den Elko einfach parallel ans Schaltnetzteil anschließen? > - brauche ich evtl. eine Ladeschaltung (= Vorwiderstand, der nach 2 Tau > von einem FET überbrückt wird? Oder direkt ein FET als Vorwiderstand?) > - Brauche ich vielleicht eine Form der Entkopplung (z.B. über Dioden), > weil die Netzteilregelung nie mit einer so großen Kapazitiven Last > rechnet? Kann man so nicht sagen. Das hängt von den Eigenschaften des Netzteiles und der Schutzschaltung ab. Im Zweifelsfall ausprobieren. Jörg
Jörg Rehrmann schrieb: > Zunächst würde ich mir mal überlegen, ob das überhaupt sinnvoll ist. > Schrittmotoren werden ja eher mit konstantem Strom betrieben und es sind > dementsprechend keine ausgeprägtenm Lastspitzen zu erwarten. > [...] > Im Zweifelsfall ausprobieren. Hallo Jörg, genau das will ich vermeiden: Meine Anzahl an Netzteilen zum testen ist leider begrenzt. Ein Stützkondensator ist da durchaus sinnvoll, da zwar die Stromaufnahme des Schrittmotors konstant ist, die Spannung, mit der diese eingeregelt wird allerdings nicht - d.h. die Schrittmotorsteuerung arbeitet da im Bezug auch das Netzteil meistenteils als Abwärtswandler mit sehr variabler Stromaufnahme. Viele Grüße Nicolas
Nicolas S. schrieb: >> Im Zweifelsfall ausprobieren. > > Hallo Jörg, > genau das will ich vermeiden: Meine Anzahl an Netzteilen zum testen ist > leider begrenzt. da alle marktüblichen Netzteile eine Schutzschaltung besitzen, ist das Risiko nicht so groß. > Ein Stützkondensator ist da durchaus sinnvoll, da zwar die Stromaufnahme > des Schrittmotors konstant ist, die Spannung, mit der diese eingeregelt > wird allerdings nicht - d.h. die Schrittmotorsteuerung arbeitet da im > Bezug auch das Netzteil meistenteils als Abwärtswandler mit sehr > variabler Stromaufnahme. Variable Stromaufnahme ist aber keine Lastspitze. Mit Lastspitze meine ich Größenordnungen im ms-Bereich. Alles was darüber hinaus geht, muß das Netzteil selbst leisten können. Wenn die Ausgangsspannung infolge einer Überlastung einbricht, versucht die Regelung des Netzteiles, dies durch eine Erhöhung des Ausgangsstromes zu kompensieren. Schafft es das Netzteil nicht aus eigener Kraft, wird der Überlastungsschutz des Netzteiles aktiviert und schaltet das Netzteil für einige Zeit ganz ab. Damit wäre der Stützelko nutzlos. Du mußt die max. Stromaufnahme im worst case ausrechnen/messen und ein Netzteil nehmen, das diesen Strom bringt. Das ist die einzig vernünftige Lösung. Manche Netzteile sind auch kurzzeitig stärker belastbar. Das Überlastverhalten von Netzteilen ist ebenso vielfältig wie das Angebot. Jörg
Es ist SINNVOLL, den normalen Ausgangselko des Netzteils mit weiteren Elkos an den Schrittmotortreibern zu verstärken. Denn Schrittmotortreiber sind meist selber kleine Schaltnetzteile, die den Strom im Schrittmotor regeln, in dem sie dessen Spule kurz an volle Spannug legen, und bei erreichen des Nennstrom abschalten bis der Strom wieder weit genug gefallen ist. Bei einem (BeispieL: 2.4V/2.4A) Schrittmotor an 24V wird also 1:10 der Zeit 2.4A gezogen, 9:10 nichts, und im Mittel nur 240mA, und damit meist mit 25-100kHz. daher muss der Elko auch dicht am Schrittmotor-IC sitzen. Da ist nicht nur ein Elko sinnvoll, sondern es muss auch ein LowESR Elko sein der den Spitzenstrom von 2.4A aushält, und damit muss er eine bestimmte Kapazität haben. Bei mehreren Motoren kommt da einiges an Mikrofarad zusammen. Nun mögen Schaltnetzteile keine grossen kapazitiven Lasten, weil sie diese lange mit viel Strom aufladen müssen bevor sie die Nennspannung erreichen. Da kann manch ein Schaltnetzteil schon von Überlastung träumen und abschalten. Daher haben Schaltnetzteile meist Angaben zu maximaen zusätzlichen kapazitiven Belastung (deins nicht, es sagt nur 50ms ist Überstrom in Ordnung, wenn die zusätzlichen Elkos nicht mehr Kapazität haben als die eh schon im Netzteil eingebauten, sollte es auch ohne zusätzliche Vorsichtsmassnahmen kein Problem geben), und wenn du drüber liegst, musst du dir was ausdenken. Immerhin winkt als Lohn ein viel kleiner dimensioniertes Schaltnetzteil, welches nicht mehr mit 2.4A, sondern nur noch 240mA pro Spule ausgelegt werden muss. Da manche Schrittmotortreiber (wie TB6560) wollen, daß man die Motorspannung erst nach der Logikspannung anschaltet, hat man dort eh einen MOSFET als Schalter. Da der mittlere Motorstrom (siehe obee, je nach Motor) nur 240mA beträgt, kann man in die Zuleitung auch einen Vorwiderstand (von 1 Ohm, nicht mal 1 Watt) legen, der dann zumindest den Spitzenladestrom des Elkos auf MOSFET-verträgliche Werte reduziert. Geladen wird der Elko aus dem Ausgangselko des dann schon hochgelaufenen Schaltnetzteils, ein Anlaufproblem sollte das Schaltnetzteil also nicht mehr haben.
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