Hallo, Ich habe mich endlich dazu durchgerungen, mich etwas näher mit dem Thema Elektrotechnik zu beschäftigen. Mein erklärtes Ziel ist, Microcontroller-gesteuerte Schaltungen mit (anfangs) kleineren Sachen wie die Steuerung von Motoren aufzubauen. Die Programmierung würde ich problemlos hinbekommen, allerdings sieht es mit meinen bisherigen Elektronik-Kenntnissen eher schlecht aus. Deshalb habe ich mir gleich ein gut klingendes Buch herausgesucht, The Art of Electronics. Besonders aus dem Grund, weil es von allen Seiten als "Bibel der Elektrotechnik" bezeichnet wird und anscheinend wirklich etwas taugt. Das kann ich nicht bestätigen. Ich befinde mich gerade in der Mitte des ersten Kapitels und habe mehrmals bemerkt, dass Formeln und verschiedene Zusammehänge einfach reingeschmissen werden, ohne eine Herleitung oder Begründung. Bestes Beispiel ist die Berechnung von R(Ges) parallel geschalteter Widerstände. Dabei wird nicht einmal darauf eingegangen, dass dabei die Spannung gleich bleibt und die Stromstärke verteilt wird. Anderes Beispiel: Auch nach mehrmaligem Lesen habe ich nicht verstanden, welchen Unterschied die Stellung des Widerstands und des Kondensators in einer RC-Schaltung macht. Oder wird das Buch im weiteren Verlauf besser? Ich habe außer diesem Buch noch ein anderes gefunden ("Lessons in Eletronic Circuits"), vielleicht kennt das jemand. Da habe ich mich sofort zurecht gefunden und bin auch schon zur Hälfte durch. Wünschenswert wären aber ein etwas mehr Beispiele und insgesamt mehr Analysen von Schaltungen. Meine Bitte an euch: Kennt ihr Bücher, die die Grundlagen ausführlich und aufeinander aufbauend behandeln und keine bloße Ansammlung von Formeln sind? Mein mathematisches Können reicht bis zur Differentialgleichung, ich könnte das aber, wenn es nötig ist, ausbauen. LG, Max
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Mit dem Buch "PC-Elektronik Labor" von Herbert Bernstein bekommt man einen guten Gesamtüberblick und kann alle Schaltungen mit der NI-Multisim Lehrversion auch virtuell ausprobieren. Da erklärt sich so manche Formel durch ein praktisches Beispiel viel besser. Ein Uni-Studium ersetzt es natürlich nicht.
auch nicht für Einsteiger, sondern für Fortgeschrittene ist "Microelectronic Circuits" von Sedra/Smith.
A. K. schrieb: > Aber nicht für den Einstieg. Ich würd schon sagen, dass man den ruhig dafür nehmen kann. Es geht langsam los und steigt exponentiell von der Schwierigkeit her. Da Papier aber geduldig ist, kann man ruhig mal zurückblättern und nochmal lesen. Schaden kann das Buch nicht. Guck mal rein. ( Hab mal gehört das solls auf einschlägigen Torrent Seiten geben... irgendeine piratenbucht oder sowas...)
Ich habe hier dieses Buch -> http://www.amazon.de/Elektronik-verst%C3%A4ndliche-Einf%C3%BChrung-Unterricht-Selbststudium/dp/3761407335/ref=sr_1_1?ie=UTF8&s=books&qid=1278622701&sr=1-1 rumliegen Ist zwar relativ alt, an den Grundlagen ändert sich aber nicht sehr viel
@Max S.: Wie der Titel "The Art of Electronics" andeutet, handelt es sich um ein Lehrbuch über Elektronik, also über die Entwicklung von Schaltungen mit Halbleiterbauelementen. In reinen Elektronikbüchern wird oft ein gewisses Grundwissen über passive Bauelemente (Widerstände, Kondenatoren und Spulen) vorausgesetzt. Dazu gehört auch die Berechnung von Netzwer- ken mehrerer solcher Bauelemente. Die von dir genannten Beispiele (Parallelschaltung von Widerständen und die Berechnung von RC-Gliedern gehören eindeutig in diesen Bereich. Während "The Art of Electronics" das Thema wenigstens kurz anreißt, wird es bei dem ebenfalls (zurecht) gelobten Buch "Halbleiter-Schaltungstechnik" von Tietze und Schenk komplett außen vor gelassen. Es gibt aber eine Reihe von Büchern, die eine Stufe tiefer einsteigen. Ich könnte mir vorstellen, dass "Moeller Grundlagen der Elektrotechnik" (nein, nicht das, worauf der automatisch generierte Link zeigt, sondern dieses hier: ISBN 3835101099) für dich diese Lücke schließen würde. Es behandelt sehr ausführlich die Analyse von Schaltungen mit passiven Bauelementen für Gleich- und Wechselstrom und hört dort auf, wo "The Art of Electronics" und "Halbleiter-Schaltungstechnik" anfangen, nämlich bei den Halbleiterbauteilen. Wenn du dir erst einmal ein Buch dieser Art (es gibt sicher noch viele ähnliche) zu Gemüte führst, wirst du anschließend sicher auch die beiden "Bibeln" toll finden. > Mein mathematisches Können reicht bis zur Differentialgleichung, ich > könnte das aber, wenn es nötig ist, ausbauen. Da hast du ja gute Voraussetzungen, auch kompliziertere Berechnungen, die in den beiden "Bibeln" stellenweise zu finden sind, nachzuvollzie- hen. Was mich nur etwas wundert, dass du Differentialgleichungen lösen kannst, aber bei einfachen Schaltungen aus Widerständen und Kondensato- ren schon ins Stocken kommst. Üblicherweise lernt man diese Dinge und Schule/Studium doch deutlich früher.
Der verlinkte Hagmann ist auch garnichtmal so schlecht als Grundlagenbuch. Den Moeller finde ich aber persönlich etwas besser. Habe den auch im Regal stehen. Welches Grundlagenbuch ich garnicht empfehlen kann, ist von den Professoren Haase/ Garbe.
>"Moeller Grundlagen der Elektrotechnik" Google Books (http://books.google.de/books?id=6kQy60QC51gC) sei Dank konnte ich kurz reinschauen und denke, dass es das Richtige für mich ist. Vielen Dank für den Tipp! >Da hast du ja gute Voraussetzungen, auch kompliziertere Berechnungen, >die in den beiden "Bibeln" stellenweise zu finden sind, nachzuvollzie- >hen. Mehr oder weniger. Die Herleitung zum komplexen Ohmschen Gesetz habe ich leider nicht ganz verstanden... >Üblicherweise lernt man diese Dinge und Schule/Studium doch deutlich früher. Ja, das ist auch der Fall. Es ging mir jedoch nicht um die Berechnung selbst, sondern um die Herleitung und dass >Dabei wird nicht einmal darauf >eingegangen, dass dabei die Spannung gleich bleibt und die Stromstärke >verteilt wird. >"Microelectronic Circuits" von Sedra/Smith Habe ich mir schon mal angeschaut, ist aber vom Niveau her nicht für mich geeignet. Ab welchem Kenntnisstand kann man sich da herantrauen (da das ja eigentlich genau das Thema behandelt, auf das ich mich konzentrieren will)? Danke für alle Antworten. PS: Kennt jemand eine, elektronische, Quelle für "Moeller, Grundlagen der Elektrotechnik"?
Also ich finde dass J.B. Calvert's im Internet leicht zu findende Tutorialserie viel zu bieten hat, wenn Englisch kann und etwas informelles aber informatives sucht.
Ich finde es nur schade, dass es wenig hochwertige Literatur auf Deutsch gibt. Das betrifft andere Fachbereiche aber genauso. Was die Elektronik betrifft, hat mir Bystron, Borgmeyer: Grundlagen der Technischen Elektronik Bauer, Wagener: Bauelemente und Grundschaltungen der Elektronik Mechelke: Einführung in die Analog- und Digitaltechnik sehr geholfen, wobei der Mechelke besonders gut die Grundlagen erklärt. Mathematisch sind alle 3 Bücher nicht so anspruchsvoll, also etwa 11. Klasse-Niveau oder Technikerschule. Das Ohmsche Gesetz und die Anwendung an Parallelschaltung von Widerständen sollte man dafür aber schon drauf haben. Fehlen auch diese Kenntnisse, gibt es da auch Bücher von Dieter Zastrow, die für Technikerschulen und Fachoberschulen konzipiert sind.
Hallo ich komm mit den wenigsten Büchern klar, deshalb suche ich mir Skripte im Internet. Da gibts einiges und vielleicht bringen sie dir ja auch was
Für einen Einblick ist auch "Elementare Elektronik" oder "Grundschaltungen" von Beuth ganz gut. Er fängt damit an, was eigentlich ein Widerstand ist und beschreibt auch über deine R-C-Schaltungen bis zur Digitaltechnik viele Themen. Wenn man Grundkenntnisse besitzt ist das bestimmt ein nettes Buch, das übrigens auch Beispielaufgaben enthält.
Beuth ist Berufsschulniveau der untersten Stufe. Sobald es interessant wird, hört es auf. Aber wenn man Null Vorkenntnisse hat - warum nicht?
> ich komm mit den wenigsten Büchern klar, deshalb suche ich mir Skripte > im Internet. Bei Skripten sind die Erklärungen fast immer sehr dünn. Aber vielleicht kenne ich auch nur die falschen. Immerhin haben sich die Skripte seit meiner Studienzeit schon merklich gebessert. Durch zahlreiche Veröffentlichungen im Internet gibt es auch ein gewisses Konkurrenzverhältnis was für die Lernenden nur zum Vorteil ist. Kein Vergleich mit den handgeschriebenen oder schreibmaschinengeschriebenen Loseblattsammlungen meiner Professoren.
Es gibt da so eine vollständige Schulungsserie als PDFs vom amerikanischen Militär, die kostenlos im Internet verfügbar ist.
Hier scheint eine Quelle zu sein: http://jacquesricher.com/NEETS/ Heißt: NEETS US Navy Electricity and Electronics Training Series
Oder hier, etwas ausführlicher und "offizieller": http://www.phy.davidson.edu/instrumentation/NEETS.htm
Die neuen Ausgaben vom Tietze Schenk gefallen mir gar nicht mehr. Da sind die Kapitel über Transistorschaltungen dermaßen gekürzt, dass es uninteressant wird. Andererseits werden Themen, die schnell veralten immer weiter ausgebaut. Für ein Standardwerk, das man nur einmal im Leben kauft, ist das der falsche Weg.
Max S. schrieb: >>"Microelectronic Circuits" von Sedra/Smith > Habe ich mir schon mal angeschaut, ist aber vom Niveau her nicht für > mich geeignet. Ab welchem Kenntnisstand kann man sich da herantrauen (da > das ja eigentlich genau das Thema behandelt, auf das ich mich > konzentrieren will)? Hobbybastler mit schon paar aufgebauten Analogschaltungen, der fürs nächste Projekt mehr Grundlagen braucht, als der Wikipedia-Artikel zu Opamps hergibt, oder Studenten, Physiker und Ingenieure, die für ein Projekt vertiefende Grundlagen brauchen. Das Englisch empfinde ich als recht gut verständlich. Allgemeine ET-Grundlagen müssen aber vorhanden sein. U=R*I wird da nicht erklärt.
Hier noch die "Lessons in Electronic Circuits" als pdf. http://www.ibiblio.org/kuphaldt/electricCircuits/index.htm Und die Schmidt-Walter-Seite sollte nicht ungenannt bleiben... http://schmidt-walter.eit.h-da.de/ P.S.: Gibt es hier in den Artikeln nicht eine Linksammlung für solche Themen?
Yalu X. schrieb: > Ich könnte mir vorstellen, dass "Moeller Grundlagen der Elektrotechnik" > (nein, nicht das, worauf der automatisch generierte Link zeigt, sondern > dieses hier: ISBN 3835101099) für dich diese Lücke schließen würde. Kevin K. schrieb: > Welches Grundlagenbuch ich garnicht empfehlen > kann, ist von den Professoren Haase/ Garbe. Der Möller und der Haase/Garbe sind quasi identisch, schließlich sind die beiden die Nachfolger von Frohne, der den Möller mitgeschrieben hat. Vor Fertigstellung ihres Buches haben Haase/Garbe auch den Möller/Frohne benutzt. Wer deren Vorlesungen samt Prüfungen überstanden hat, hat den Theoriekram sicherlich kapiert, aber was einem das zum Entwurf elektronsicher Schaltungen nützt, ist mir bis heute ein Rätsel geblieben... Grolle schrieb: > Es gibt da so eine vollständige Schulungsserie als PDFs vom > amerikanischen Militär, die kostenlos im Internet verfügbar ist. Yep, nennt sich "NEETS - US Navy Electricity and Electronics Training Series", z.B. unter http://jacquesricher.com/NEETS/ Das Zeug ist umsonst, aber vorsichtig, auf einigen Internet-Seiten wird es kostenpflichtig angeboten!
Schon erstaunlich, was die Navy so alles kostenlos anbietet. Tutorials zum Fitnesstraining und Kampfkunst bis zur Elektronikentwicklung.
>aber was einem das zum Entwurf >elektronsicher Schaltungen nützt, ist mir bis heute ein Rätsel >geblieben Dann erklär mir, wie man Schaltungen ohne theoretisches Hintergrundwissen überhaupt konzipieren kann?
Darf ich mal an das gute alte Elko erinnern: http://www.elektronik-kompendium.de/ Und auch hier auf der Site gibt es so diverse Grundlagenartikel: http://www.mikrocontroller.net/articles/Hauptseite
"Dann erklär mir, wie man Schaltungen ohne theoretisches Hintergrundwissen überhaupt konzipieren kann?" Naja, viele Stufen kann man quasi via Kochrezept, unter Einbeziehung von eigenen und fremden Erfahrungswerten aufbauen... Da sehe ich auch nichts schlimmes drin. Das man GANZ ohne Grundlagen auch beim Kombinieren von Stufen Schiffbruch erleiden wird ist klar, aber zB einen komplizierten LC-Filter ueberlasse ich DANKBAR dem naechstbesten zu greifenden Webformular-Rechner und mach mir lieber Gedanken drueber wie ich das Ding physikalisch aufbaue, und teste dann mit dem Wobbler dass das Ding das Erwartete tut ;)
Hallo faustian. > Naja, viele Stufen kann man quasi via Kochrezept, unter Einbeziehung von > eigenen und fremden Erfahrungswerten aufbauen... Da sehe ich auch nichts > schlimmes drin. Das stimmt. Allerdings bleibt mir persönlich bei sowas immer ein gewisses Unbehagen. > Das man GANZ ohne Grundlagen auch beim Kombinieren von Stufen > Schiffbruch erleiden wird ist klar, aber zB einen komplizierten > LC-Filter ueberlasse ich DANKBAR dem naechstbesten zu greifenden > Webformular-Rechner und mach mir lieber Gedanken drueber wie ich das > Ding physikalisch aufbaue, und teste dann mit dem Wobbler dass das Ding > das Erwartete tut ;) Und wenn Dir das Wobbeln zeigt, das es noch nicht ganz passt, bist Du auf viel Theorie angewiesen, um eine Idee zu bekommen, wo und wie Du physikalisch etwas am sinnvollsten verändern kannst. ;-) Mit freundlichem Gruß: Bernd Wiebus alias dl1eic http://www.dl0dg.de
Ich persoenlich finde da ja einen Mittelweg aus beidem am besten ... vielleicht mag ich deswegen die Calvert'schen Tutorials... ;) Wobei normalerweise die besten "Rezepte" in Schaltplaenen von Industriegeraeten zu finden sind und nicht in Lehrbuechern und gewissen bunten Zeitschriften ... letztere sind oft theoretisch perfekt wenn die Bauteile es sind ;) "Und wenn Dir das Wobbeln zeigt, das es noch nicht ganz passt, bist Du auf viel Theorie angewiesen, um eine Idee zu bekommen, wo und wie Du physikalisch etwas am sinnvollsten verändern kannst. ;-)" Naja, auch die Theorie sagt einem theoretisch dass etwas Messing und etwas Eisen helfen koennen...in der Praxis muss da der Theoretiker erstmal drauf kommen ;)
Hallo, Kennt eigentlich jemand von euch das Buch "Electricity and Electronics Fundamentals" von Fardo und Patrick?
...abgesehen von den Büchern ist es auf jeden Fall empfehlenswert, sich ein Steckbrett zu besorgen sowie eine kleine Grundausstattung an elektronischen Bauelementen (ein paar Widerstände, Transistoren, Kondensatoren, Dioden uns so) nebst Krokoklemmen und einem Multimeter, um selber reale Experimente und Testaufbauten durchführen zu können.
Ich kann mich noch an ein Buch von Jean Pütz "Einführung in die Elektronik" erinnern. http://www.buecher-wiki.de/index.php/BuecherWiki/PuetzJean War für mich zum Einstieg recht hilfreich. Gibt es aber nur noch gebraucht .. http://www.amazon.de/Einf%C3%BChrung-in-die-Elektronik/dp/3802510224/ref=ed_oe_h/279-7804296-3844552
faustian schrieb: > vielleicht mag ich deswegen die Calvert'schen Tutorials... ;) Gibt es da einen Link zu? Google zeig mir nur Dinge, die irgendwie nicht passen...
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