Hallo, ich betreibe seit ca. 20 Jahren als Hobby Kurzwellenempfang, dies bisher auch recht erfolgreich. Nun hat sich mein Nachbar ein 42"-Plasma-TV gekauft und um es auf den Punkt zu bringen: im Bereich bis 20MHz ist trotz extrem selektiver Empfangsantenne (abstimmbare magnetische Loop) kein Empfang von schwächeren Sendern mehr möglich. Sind diese Geräte generell sehr problematisch? Lohnt sich eine Störungsmeldung bei der Bundesnetzagentur? Was ratet ihr bzw. hat jemand ähnliche Erfahrungen? Ich befürchte, dass einzig ein Umzug dieses Problem lösen kann. Jan
Plasma-Fernseher sind da schon problematisch, siehe z.B: http://www.darc.de/distrikte/g/emv/Plasma-TV-QRM.txt http://forum.db3om.de/ftopic1107.html http://www.youtube.com/watch?v=-BZSXKxyJn0 Oder einfach mal nach "Plasma EMV" googeln. Eine Störungsmeldung kann sich schon lohnen, kommt drauf an, ob die Abstrahlungen des Fernsehers tatsächlich über dem zulässigen Grenzwert liegt.
Johannes schrieb: > Eine Störungsmeldung kann sich schon lohnen, kommt drauf an, ob die > Abstrahlungen des Fernsehers tatsächlich über dem zulässigen Grenzwert > liegt. Mag sein, aber ob das dem Nachbarschaftsverhältnis zu gute kommt? :)
Aus einem der obigen Links: > Als örtliche Problemlösung für den OM Helmut schlage ich vor, den Nachbarn > davon zu überzeugen, dass er sich einen LCD-Fernseher zulegt. Der strahlt > nicht so, und hat auch noch den großen Vorteil gegenüber dem Plasmaschirm, > dass er nicht so stark spiegelt. Fenster oder andere Lichtquellen spiegeln > in den Glasscheiben vor dem Plasmaschirm nämlich sehr stark, in den > mattierten LCD-Schirmen dagegen so gut wir gar nicht. Zudem eignen sich > die > großen Plasmas auch nur für große Wohnzimmer. Muahaha? Jemanden "überzeugen" den neuen x-tausend Euro Fernseher wegzuschmeissen und nen anderen zu kaufen? Wie absurd ist das denn? Ob das Gerät "ins Wohnzimmer passt" wird derjenige ja schon für sich entschieden haben. Ein bissl weltfremd.
Jan schrieb: > Lohnt sich eine > Störungsmeldung bei der Bundesnetzagentur? Kommt drauf an, ob du das mit deinem Gewissen vereinbaren kannst. Auf jeden Fall wird dein Nachbar danach keine besonders freundschaftlichen Gefühle für dich hegen...
Nun, was das Verhältnis mit dem Nachbarn abgeht, so ist da eh nicht mehr zu retten; wäre von daher egal:) Ich frage mich, welche Nachteile mir sonst noch entstehen könnten. Z. B. die Sache mit der Antenne? Im Grunde genommen steht die ja schon im allgemeinen Störnebel des Hauses. Und entstehen mir Kosten durch eine Störungsmeldung?
Eine Störungsmeldung bei der Bundesnetzagentur ist für den, der die Störung meldet, kostenlos (bis auf die 0180er Telefonnummer). Für deinen Nachbarn entstehen vermutlich auch keine Kosten, solange er nicht "schuldhaft" gegen die Anforderungen nach dem EMV-Gesetzt verstoßen hat. Bei einem Fernseher mit CE-Kennzeichnung kann man ihm das vermutlich nicht vorwerfen. Wenn sich herausstellt, dass der Fernseher die Grenzwerte überschreitet, darf dein Nachbar den Fernseher nicht mehr in Betrieb nehmen, das könnte nämlich mit einem Busgeld bestraft werden.
Die Störmeldung bei der Bundesnetzagentur ist kostenlos. Sie wird bei den Nachbarn messen kommen und vermutlich feststellen das die Störstrahlung zu hoch ist. Der Nachbar wird sich dann gezwungenermasen mit dem Messprodukoll der Bundesnetzagentur an den Händler wenden , bei dem er das Gerät gekauft hat. Der Händler wird sich jetzt mit dem Hersteller in Verbindung setzen müssen. Vom Hersteller werden im dann Möglichkeiten angeboten werden müssen, um die Störungen zu beseitigen. Ansonsten hat der Nachbar ein Rückgaberecht, da er das Gerät so nicht mehr betreiben darf. Das ist im etwa der Werdegang. Ralph Berres
Hallo! Ich habe auch mal von einem solchen Vorfall mit einem Plasmafernseher gehört. War gleich wie bei dir. Neuer Plasma in der Nachbarschaft und Schluss war es mit Kurzwelle. Ausgegangen ist die Geschichte so das eine Störung gemeldet wurde. Eine Messung erfolgte. Der Hersteller des Plasmas wurde miteinbezogen welcher dann einen Filter in den Fernseher eingebaut hat und die Sache hat wieder funktioniert. Alle warten glücklich. BG Andreas
Plasma-Displays können seriöse störungen verursachen. In soeinem Fall ist es durchaus ratsam, dem Hersteller die Störung direkt zu melden, da viele Hersteller das Einsachlaten der BNetzA unter allen Umständen vermeiden wollen. So ist es wiederholt vorgekommen, dass der Hersteller seine Entwickler ins Flugzeug in Richtung Europa gesetzt hat. In einem mir bekannten Fall hat ein Markenhersteller gleich das ganze Gerät mitgenommen, die Serie komplett überarbeitet und für einen sehr hochwertigen kostenlosen Ersatz gesorgt. Also eMail an den Hersteller mit den technischen Gerätedaten senden, sowie den Daten der KW-Empfangsanlage. Tipp: gleich ein mp3 von der Störung mit anhängen (auch die BNetzA ist an mp3's interessiert). Anmerkung: Der Betreiber des TV-Empfängers muss die Rechnungen der BNetzA bezahlen, da er für das Gerät verantwortlich ist. Er sollte die Rechnung aber im Zuge der Produkthaftung an den Hersteller sofort weiterleiten. (Deshalb gleich den direkten Weg zum Hersteller suchen)
Radiobastler schrieb: > Plasma-Displays können seriöse störungen verursachen. Oh,"seriöse Störungen" kannte ich bisher nicht.Was ist das für eine Störungsart ??
Günther N. schrieb: > Radiobastler schrieb: >> Plasma-Displays können seriöse störungen verursachen. > Oh,"seriöse Störungen" kannte ich bisher nicht.Was ist das für eine > Störungsart ?? Oh, Oh, Lass das nicht deinen ehemaligen Deutschlehrer lesen ;-) Die Verwendung des Wortes "seriös" im Sinne von "ernsthaft" ist hier vollkommen in Ordnung. Das gibt der Wortsinn her und das habe ich -insbesondere in "älteren" (relativ)- Dokumenten auch schon recht oft gelesen. Insbesondere in amtlichen Schriftstücken. Allerdings klingt das heute doch etwas altbacken hochgestochen ;-) Und das es "ernsthafte Störung" bedeuten soll gibt der Textzusammenhang ja klar her... Zum Thema: Wenn dir am Verhältniss zum Nachbarn nicht mehr viel liegt würde ich mir keine Arbeit machen. Einfach die BNETZA informieren und der Rest nimmt seinen lauf. Etwas anderes ist natürlich wenn es sich um gute Nachbarschaftsverhältnisse handelt (Ok, hast du ja schon ausgeschlossen). Einerseits ist das melden dem Verhältniss sicher nicht dienlich. Andererseits muss man ganz klar sagen, das DER NACHBAR sich ein Gerät ZU SEINEM VERGNÜGEN besorgt hat, was einem die Ausübung des eigenen Hobbys erschwert oder unmöglich macht. Er hätte ja auch ein anderes Gerät wählen können, bzw. kann noch reklamieren. ICh weiß selber nicht wie ich reagieren würde: Es blieben ja nur die folgenden Möglichkeiten: 1. Den NAchbar ansprechen und hoffen das er das Gerät umtauscht. Tut er das nicht muss ich mein Hobby aufgeben oder Ihn melden. 2. Mich dumm stellen und der BnetzA "plötzlich aufgetretene unerklärliche Störungen" melden. Die Beamten klären den Nachbar dann auf das sein Gerät schrott ist und es alleine sein Pech ist, ggf. beim Hersteller Schadensersatz geholt werden kann - Und man selber tut ganz entsetzt und erklärt das man ja nicht geahnt hätte das es sein Fernseher war - MAn hat gedacht jemand wollte einen ärgern. Es sei halt dumm gelaufen das sein FErnseher so stört... 3. Ich ziehe um... Gruß Carsten
> Oh,"seriöse Störungen" kannte ich bisher nicht.Was ist das für eine > Störungsart ?? Ich vermute, der Autor (oder TS) schreibt, liest oder was auch immer viel englisch. Dort heisst es einfach "ernsthaft". --> Leo.org sagt dazu: Adjektive/Adverbien (9 of 9) serious adj. beträchtlich serious adj. erheblich serious adj. ernst serious adj. ernsthaft serious adj. ernstlich serious adj. ernstzunehmend serious adj. gravierend serious adj. schwerwiegend auch: schwer wiegend serious adj. seriös - ernst gemeint Gruß Bussard
apollo 18 schrieb: > Was ist denn eigentlich die Ursache für diese Störungen ? Das Plasma selbst. Es ist eine elektrische Entladung, und einmal darfst du über die Herkunft des Wortes "Funken" als deutschen Begriff für eine Aussendung von elektromagnetischen Wellen nachdenken...
und wie baut man da einen "Filter" ein? Bedampfte Folie vor das Panel? Gruß Roland
Es kommt darauf an was da stört, es kann auch eine einfache rückkopplung auf einem der empfänger Module sein, die lässt sich mit einbau einer Drossel (oder ähnlichem) beheben... Teilweise werden solche Störungsdämpfer aus Wirtschaftilcihen grunden für einge Länder weggelassen(D.h. sie sind schon in der konstuktion bedacht).... Im normalfall wird der Hersteller entweder rummel machen (wenn seine Anwälte grad Daumchen drehen) oder einfach den Fernseher austauschen(gegen das neue modell , ...
Hallo Jan, geh heute noch zum Nachbarn hin und nimm dein Radio mit. Schalte einen schönen Musiksender ein und lass ihn dann sein Fernseh einschalten und sagt ihm er soll das Gerät sofort Umtauschen es ist defekt. Er hat noch Garantei drauf und kann ein LCD Fernsehen bekommen. Der Händler macht das ohne Probleme. Sollte der Händler Schwierigkeiten machne mit der BNetzA dem Händler drohen, das er Fernseher mit defekten Netzteilen und ohne Filter verkauft. Dann nimmt der das Gerät sofort zurück.
Roland Praml schrieb: > und wie baut man da einen "Filter" ein? Bedampfte Folie vor das Panel? Ja, sowas in der Art wohl. Ähnlich wie bei einer Thermoverglasung, die Dinger schirmen auch erstaunlich gut HF ab.
> Er hat noch Garantei drauf und kann ein LCD Fernsehen bekommen.
Was soll'n das immer? Garantie oder besser Gewährleistung sind eine
Sache, Umtausch in ein komplett anderes Gerät sind davon überhaupt nicht
abgedeckt. Und warum soll denn nur immer jemand, der sich nach seinem
eigenen Ermessen für einen Plasma-TV entschieden hat, dann einen LCD
wollen? Die Plasmabiester haben nunmal Vorteile.
Und nein, ich habe keinen und ich will auch keinen, primär schon wegen
des absurden Stromverbrauchs.
Ich hab gerade das hier gelesen: Plasmalampen als LED-Alternative: http://www.energie-und-technik.de/lighting/technik-know-how/leds/article/28784/ Weiß jemand, ob hier das gleiche Funktionsprinzip wie in einem Plasma-Fernseher verwendet wird? Gehen dann von diesem Leuchtmitteln ähnliche Störungen aus?
Das sieht mir eher nach Leuchtstoffröhrenprinzip aus. Ralph Berres
Ralph Berres schrieb: > Das sieht mir eher nach Leuchtstoffröhrenprinzip aus. Da die Rede von "zur Beleuchtung in Laptops benutzt" ist, sind das wohl "Kaltkatodenleuchtstofflampen" (CCFLs). Haben genauso wie Leuchtstofflampen mit Katodenheizung (klassisch oder "ESL") natürlich ein Plasma, aber dieses dürfte erfahrungsgemäß kaum HF-Störungen verursachen. (Warum eigentlich? Müsste man einen Physiker fragen.) Ich bin etwas skeptisch ob der Euphorie dort. Schließlich sind wir bei LCD-Monitoren gerade dabei, diese Teile durch LEDs abzulösen, die unter anderem mit einer besseren Effektivität bereits jetzt und ganz real aufwarten. Mag sein, dass die CCFLs im genanten Bereich (Einsatz bei höheren Temperaturen) eine Nische haben, aber als allgemeine Beleuchtung?
>Hallo, Hi, > Lohnt sich eine > Störungsmeldung bei der Bundesnetzagentur? Jo! Mein Kumpel, Frequenzmaneger von Deutschland :hust:,hatte auch so ein "Problem". er hat die BNA angerufen und am Ende hatte der Nachbar ein brand neuen LCD von dem Hersteller bekommen!!! Versuche es! mfg Jan
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