Hallo, wie funktionieren Frequenzweichen? Benutzt man, zB für 2-Wege-Systeme, einfach nur einen Hoch- und einen Tiefpass oder sind da besondere Tricks dabei? LG
Hallo LG, Etwas für Praktiker. Eine sehr ordentliche Adresse. http://www.lautsprecher-shop.de/ Entwurf einer 2-Wege Weiche für 8 Ohm Lautsprecher Zu finden unter Theorien: F-Weiche Gruss Klaus.
Im Prinzip nutzt man nur Hochpass und Tiefpass, aber bessere Boxen versuchen die Impedanz über alle Frequenzen hin gleich zu bekommen, zumindest nicht mehr als 1:2 abweichen zu lassen, und natürlich die Gesamtlautstärke des System über den genzen Frequenzbereich möglichst konstant. Da allerdings eine 2-Wege Box auch 2 Orte hat an denen der Schall entsteht, und an jedem Hörpunkt die Schallwellen andere Laufzeiten und Beugungseffekte haben, ist mit natürlicher Wiedergabe so oder so Essig. Gute Boxen, wie türgrosse Elektrostaten, werden heute in der Geiz ist Geil Zeit ja nicht mehr gebaut.
MaWin schrieb: > Gute Boxen, wie türgrosse Elektrostaten, werden heute in der Geiz ist > > Geil Zeit ja nicht mehr gebaut Doch werden sie. In dem High End Hifi Fachhändler deines Vertrauens kann man sie dir sicherlich beschaffen. Die Ortungsschärfe ist beeindruckend. Das Klangbild was sie produzieren auch. Einziger Nachteil, die ideale Hörposition wo das funktioniert ist unglaublich schmal. Und sie nehmen unglaublich viel Platz weg. Auserdem braucht man ultrastabile und vor allem kräftige Endstufen, die auch kapazitive Lasten mit mehreren hundert Nanofarad klaglos treiben können. Ralph Berres
Sieht man mal vom High-End-Esoterik-Geschwafel ab, werden gute 2-Wege-Systeme von guten 3-Wege-Systemen schon übertroffen. Der optimale Filter-Aufwand bei einem 2-Wege-System ist ein L-R-Tiefpass für den Tiefpass, und ein C-R-Hochpass für den Mittel-Hochtöner. Dabei ist R der Wirk-Widerstand des Tief- oder Mittel-Hochtöners. Die Übergangsfrequenz sollten beide gut beherrschen und dabei den gleichen Wirkwiderstand (4 oder 8 Ohm) haben. Den sieht man bei ordentlichen Systemen im Datenblatt. Wenn du das L für den Tiefpass und das C für den Hochpass berechnet hast, musst du noch berücksichtigen, dass das Signal bei beiden um je 45° versetzt ist, und diesen Laufzeitunterschied mechanisch ausgleichen. Wenn du es nicht machst, und die Box trotzdem gut klingt, solltest du es NIEMALS einem High-End-Esoteriker wissen lassen! (Dieser Ausgleich ist nämlich nur wirksam, wenn man seine Ohren genau auf der berechneten Höhe hat.)
Ein Spitzenprodukt in der DDR war ja die BR25. Diese wurde in Geithain entwickelt. Diese Firma hatte jetzt ein Jubiläum und sie macht jetzt Studioboxen. In diesem Zusammenhang habe ich gelesen, das die Spulen nicht mit Draht, sondern mit Bändern gewickelt wurden. Ob das in der Serie noch so war, ist zweifelhaft, da diese ja dann in Fürstenberg/Frankfurt(?) hergestellt wurden.
MaWin schrieb: > Im Prinzip nutzt man nur Hochpass und Tiefpass, aber bessere Boxen > versuchen die Impedanz über alle Frequenzen hin gleich zu bekommen, Das wäre evtl. wünschenswert, aber in der Praxis so gut wie unmöglich! Lediglich für Röhren-Endstufen werden Impedanzlinearisierungsglieder eingefügt. Auf das warum werde ich jetz aber nicht näher eingehen weil es sonst zu weit am Thema vorbei geht, das Dr. Dre erfragt hat. > zumindest nicht mehr als 1:2 abweichen zu lassen, Das wäre nur bei Chassis mit sehr kleiner Güte in z.B. einer geschlossenen Box denkbar aber in der Praxis, z.B. bei offenen Systemen (Bassreflex, Transmissionline, ...) mit ihren mitunter mehreren Resonanzstellen und hohen Güten schier unmöglich. > und natürlich die > Gesamtlautstärke des System über den genzen Frequenzbereich möglichst > konstant. DAS ist das einzige Kriterium was zählt. Man möchte ja das Musiksignal so originalgetreu wie möglich reproduzieren und dafür sollen/müssen alle Frequenzen gleich laut wiedergegeben werden. Praktisch kann das aber kein einziger bis heute gebauter Lautsprecher ohne weitere (elektronische) Tricks, wie z.B. sehr lange n-Tap-FIR-Filter, die die Schalldruckkennlinie des Lautsprechers korrigieren helfen. > Da allerdings eine 2-Wege Box auch 2 Orte hat an denen der Schall > entsteht, und an jedem Hörpunkt die Schallwellen andere Laufzeiten und > Beugungseffekte haben, ist mit natürlicher Wiedergabe so oder so Essig. Man strebt halt das bestmögliche Ergebnis bei vertretbarem Aufwand an. ;-)
Ralli schrieb: > Sieht man mal vom High-End-Esoterik-Geschwafel ab, werden gute > 2-Wege-Systeme von guten 3-Wege-Systemen schon übertroffen. Aber auch vice versa! > Der optimale Filter-Aufwand bei einem 2-Wege-System ist ein > L-R-Tiefpass für den Tiefpass, und ein C-R-Hochpass für den > Mittel-Hochtöner. Das 'optimale' Filter ist noch nicht erfunden worden. Es gibt immer nur ein Kompromiss zwischen Aufwand und Wirkung. Desweiteren bestehen 2-Wege-Systeme überwiegend aus einem Tief-/Mitteltöner und einem Hochtöner und nicht aus einem Tieftöner und einem Mittel-/Hochtöner. Ein kleiner Unterschied, der sich aber aus der 'Natur' der Chassis ergibt. Es gibt gute Hochtöner und gute Mitteltöner, selten gute Mittel- und Hochtöner. Was es aber auf jeden Fall gibt sind gute (kleine) Bass-Chassis, die bis weit in den Mitteltonbereich spielen können. > Dabei ist R der Wirk-Widerstand des Tief- oder Mittel-Hochtöners. > > Die Übergangsfrequenz sollten beide gut beherrschen und dabei den > gleichen Wirkwiderstand (4 oder 8 Ohm) haben. Den sieht man bei > ordentlichen Systemen im Datenblatt. Aber dann bitte nicht den Wert nehmen, der vmtl. unter der Spalte 'Norm-Impedanz' o.ä. steht, sondern den, der (hoffentlich einigermassen genau) aus einem Impedanzschrieb zu erkennen ist, bzw. die Impedanz, die beim Gleichstromwiderstand Re (bei den Thiele-Small-Parametern) angegeben ist. > Wenn du das L für den Tiefpass und das C für den Hochpass berechnet > hast, musst du noch berücksichtigen, dass das Signal bei beiden um > je 45° versetzt ist, und diesen Laufzeitunterschied mechanisch > ausgleichen. Um das genauer beurteilen zu können, müsste man einen Blick ins Bode-Diagramm werfen können, was i.d.R. nicht möglich ist. Ist man weit von den Übergabe- bzw. Trennfrequenz weg, sind die Phasenlaufzeiten vernachlässigbar. Abhängig von der Ordnung des Hoch- bzw. Tiefpassfilters sind dann ggf. tatsächlich bauliche Korrekturmassnahmen nötig, oder man(n) setzt sogenannte Allpässe ein, die die Phase (elektrisch) schieben können. Jedenfalls dieses Problem tritt nur in der Nähe der Übernahme- bzw. Trennfrequenzen auf und nicht generell, weil man mal ein C und mal ein L für die Weiche einbaut. Ausserdem, wenn sich die Phase um ca. 180° unterschiedet, kann man auch einfach eines der Chassis' verpolt einbauen, dann stimmt die Phase auch wieder. > Wenn du es nicht machst, und die Box trotzdem gut klingt, solltest > du es NIEMALS einem High-End-Esoteriker wissen lassen! Die richtigen(?) High-End-Esoteriker können angeblichen sogar hören, ob auch das 230V-Netzzuleitungskabel nicht mit sauerstofffreiem Kupfer hergestellt und anschliessend nicht versilbert wurde. ;-)) Das Berechnen/Designen einer Frequenzweiche zu einem aufgebautem Lautsprecher nimmt einen Grossteil der Entwicklungsarbeit ein, jedenfalls was die investierten Stunden anbelangt. Man fängt zwar mit einer Standardberechnung/-weiche (nach den ersten Einzelmessungen der Wege) an, gemixt mit ein paar Erfahrungswerten, und man hat einen Startpunkt für die Weiche. Bei den anschliessenden Messungen wird man in einigen Punkten möglicherweise bestätigt in andern wiederlegt. Dann geht's los mit den Trial-and-Error-Versuchen, bei denen die Weiche so weit optimiert wird, bis das gewünschte Ergebnis erreicht ist, bzw. der Kosten-Nutzenfaktor an der 'Schmerzgrenze' angelangt ist. Ohne entsprechendes Messequipment ist es eigentlich aussichtslos eine vernünftige Weiche zu entwicklen/aufzubauen.
Michael_ schrieb: > Ob das in der Serie noch so war, > ist zweifelhaft, da diese ja dann in Fürstenberg/Frankfurt(?) > hergestellt wurden.Beitrag melden | Bearbeiten | Löschen | ja wurde damals so gebaut. Hatte selber welche über 10 Jahre in Benutzung. Jetzt habe ich welche mit Folien Spulen und Sepreme C´s von Mundorf.
> > Sieht man mal vom High-End-Esoterik-Geschwafel ab, werden gute > > 2-Wege-Systeme von guten 3-Wege-Systemen schon übertroffen. > Aber auch vice versa! So weit ich gehört habe, haben die Verbesserungen in Lautsprecherchassis seit 1980, die deren sinnvoll nutzbaren Frequenzbereich erweiterten, dazu geführt, daß man mit 2 Wegen statt 3 Wegen auskommen konnte, und sich die fehlende zweite Übergangsfrequenz und damit die nicht mehr auftretenden Probleme mit den "möglichst guten Frequenzweichen" so deutlich ausgewirkt, daß die 2-Wege Boxen besser wurden als 3-Wege Boxen. Sprich: Die Abstriche, die man durch den fehlenden 3. hatte, waren geringer, als die Schäden, die eine 3-Wege-Weiche bewirkte. Mit miesen Chassis ist es dann auch egal, obh man miese 5-Wege-Freqeunzweichen hat.
Es gibt natürlich auch die Möglichkeit einen Lautsprecher vollaktiv aufzubauen. Das heisst für jedes Chassis eine eigene Endstufe und die Frequenzweiche dann auch aktiv aufbauen. Man hat plötzlich wesentlich mehr Gestaltungsmöglichkeiten, da die Weiche keine Leistung mehr Verlustarm übertragen muss. Somit kann man die Weiche auch wesentlich kompromissloser aufbauen. Aber dem Hifi Konsumenten geht es völlig gegen den Strich auser der Lautsprecherleitung auch noch eine Netzleitung zum Lautsprecher legen zu müssen. Auch darf es einfach nicht sein das die Endstufe in seinen Verstärker plötzlich überflüssig wird. ( man könnte sie ja auch alternativ für seinen elektrostatischen Kopfhörer verwenden, um nicht nutzlos zu sein ). Der nächste Schritt wäre dann eigentlich naheliegend. Einen aktiv geregelte Lautsprecher zu bauen. Das heist die Membranbewegung auf elektronischen Wege zu erfassen, und die Abweichung von der Sollbewegung im Ansatz zu korrigieren. Das wird allerdings zur Zeit aus mir unerfindlichen Gründen von nur 2 Herstellern so gemacht. Der Vorteil ist, das das mechanische Eigenleben eines Lautsprechers vollkommen kontrollierbar wird, und somit Eigenresonanzen und Einschwingvorgänge seinen Schrecken verloren haben. Wer so ein Lautsprecher einmal gehört hat, weis wovon ich rede. Ralph Berres
> Wer so ein Lautsprecher einmal gehört hat, weis wovon ich rede.
Allerdings sind die Philips MFB Boxen wieder vom Markt verschwunden
und auch andere Firmen sind nicht sehr erfolgreich.
Irgendwo liegt da also wohl doch noch ein Haken.
Mawin die anderen Hersteller sind eigentlich sehr erfolgreich nur nicht so verbreitet, da sehr hochpreisig. Silbersand, Backes&Müller z.B. Phillips Restek Jamo und Konsorten haben nur den Tieftöner geregelt, und das auch noch schlecht. Die beiden anderen Hersteller regeln alle Lautsprecher, und nicht nur die Tieftöner. Ralph Berres
Die wollen nicht verkaufen. Der eine sagt nicht, was er hat: http://www.silbersand.de/start.html der andere sagt nichts ohne seinen Anwalt, äh, Flash: http://www.backesmueller.de/_site/ Auch ein Weg, pleite zu gehen.
Hier noch mal ein Link auf das Unternehmen Kiesler, Musikelectronic Geithain: http://www.hoererlebnis.de/he/archiv/33geithain.htm http://www.me-geithain.de/index2.html
MaWin schrieb: > Die wollen nicht verkaufen. > Der eine sagt nicht, was er hat: > http://www.silbersand.de/start.html > der andere sagt nichts ohne seinen Anwalt, äh, Flash: > http://www.backesmueller.de/_site/ > Auch ein Weg, pleite zu gehen. Mawin wo ist dein Problem?
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