Hallo, es muessen uV-AC-Signale im Bereich von 1 bis 300Hz gemessen werden, wobei die Frequenzen ueberlagert auftreten. Das Signal geht durch einen Operationsverstaerker, der als Spannungsfolger beschaltet ist und als Impedanzwandler dienen soll, da der Eingangswiderstand der Signalquelle im Bereich von 30-40kOhm liegt. Dahinter kommt ein Verstaerker der von seinen Raumdimensionen her groesser ist und daher weiter von der Signalquelle entfernt stehen muss. Die Datanblaetter der Operationsverstaerker geben ueber den Signal-Rausch-Abstand in niedrigen Frequenzbereichen nichts her. Da ich bereits mehrfach gelesen habe, dass das Rauschen von Operationsverst"arn mit sinkender Frequenz zunimmt, muss ich den Signal-Rausch-Abstand also selbst messen/berechnen. Ich habe ueber einen Frequenzbereich von 1-100Hz mit Hilfe eines Signalgenerators ein 50uV-Sinus-Signal einmal direkt und einmal ueber den Spannungsfolger in den Endverstaerker gegeben. Die Messung fand in einem Farraday-Kaefig statt, sodass sich Einstreuungen von aussen relativ gering auswirken sollten. Wie berechne ich jetzt daraus den Signal-Rausch-Abstand? Soll ich einfach die Mittelwerte ueber den Zeitverlauf zu der jeweiligen Frequenz der beiden Signale bilden und voneinander abziehen, oder soll ich die Werte zu jedem Zeitpunkt erst voneinander abziehen und dann den Mittelwert ueber den Zeitverlauf bilden, oder....? Es waere gut, wenn mir irgendwer von euch bei diesem Problem helfen koennte, weil ich sowas noch nie gemacht habe. liebe Gruesse, Jacqueline
Der RMS-Wert des Rauschens wird üblicherweise abgeschätzt: Zunächst nimmst du das Original-Setup ohne Änderungen und beobachtest mit einem Oszilloskop den Ausgang, am besten ohne aktives Nutzsignal. Da du nur an Frequenzen über 1Hz interessiert bist, solltest du nicht länger als 1 Sekunde messen. Jetzt bestimmst du einfach durch verändern der Triggerschwelle den Wert des maximalen Peaks und schätzt daraus den RMS-Wert näherungsweise ab, indem du diesen Wert durch 3,3 teilst. Beispiel: Maximum des Rauschens war 2,8Vp, also ist der RMS-Wert 0,85Vrms. Dieser Umrechnungsfaktor nimmt an, daß die Wahrscheinlichkeit einen noch höheren Peak im Beobachtungszeitraum zu finden weniger als 0,1% ist. Wenn du also immer öfter über 1sec mißt, wirst du immer größere Peak-Werte finden, aber eben mit erheblich abnehmender Wahrscheinlichkeit. Nimm den Maximalwert aus zehn Einzelmessungen, das dürfte genügen. Kai Klaas
Hi, danke fuer den Hinweis. Ich habe wie oben schon geschrieben bereits im Bereich von 1-100Hz bei 50 Mikrovolt Vpp gemessen und diese Messungen ueber jeweils 10s aufgezeichnet vorliegen. Kann ich ueber diese Messwerte jetzt auch einfach den RMS-Wert bilden, wenn ich sie schonmal habe, oder ist die andere Methode einfacher? Bei der anderen Methode muss ich naemlich erstmal wieder einen Termin fuer die Nutzung der Messkammer besorgen und das wird vermutlich erst wieder in einer Woche moeglich sein :/ Eine andere Frage ist zur Frequenzabh"angigkeit des Rauschens. Das Rauschen wird doch normalerweise im Datenblatt (TL074) in V/sqrt(Hz) angegeben. Damit scheint es sich ja mit der Frequenz zu aendern. Wenn ich jetzt den Eingang ohne aktives Signal bzw. mit dem Eingang an GND messe, waere doch das Rauschen unendlich gross, weil die Frequenz als gegen 0Hz gehend angenommen werden muss, oder verstehe ich da jetzt mal wieder was falsch? lg Jacqueline
>Hi, danke fuer den Hinweis. Ich habe wie oben schon geschrieben bereits >im Bereich von 1-100Hz bei 50 Mikrovolt Vpp gemessen und diese Messungen >ueber jeweils 10s aufgezeichnet vorliegen. Kann ich ueber diese >Messwerte jetzt auch einfach den RMS-Wert bilden, wenn ich sie schonmal >habe, oder ist die andere Methode einfacher? Bei der anderen Methode >muss ich naemlich erstmal wieder einen Termin fuer die Nutzung der >Messkammer besorgen und das wird vermutlich erst wieder in einer Woche >moeglich sein :/ Ja, das sollte gehen. Zehn Messungen über 1sec ist ja das selbe wie eine Messung über 10sec. >Eine andere Frage ist zur Frequenzabh"angigkeit des Rauschens. Das >Rauschen wird doch normalerweise im Datenblatt (TL074) in V/sqrt(Hz) >angegeben. Damit scheint es sich ja mit der Frequenz zu aendern. Wenn >ich jetzt den Eingang ohne aktives Signal bzw. mit dem Eingang an GND >messe, waere doch das Rauschen unendlich gross, weil die Frequenz als >gegen 0Hz gehend angenommen werden muss, oder verstehe ich da jetzt mal >wieder was falsch? Nein, glücklicherweise nicht, wenn die Rauschspannung genügend wenig steil ansteigt. Dann geht die Rauschspannung gegen einen Grenzwert. Aber du hast völlig Recht, für extrem rauscharme Messungen ist die Steilheit der Rauschspannungskurve zu niergigen Frequenzen hin (auch die der Rauschstromkurve!) von großem Einfluß. Man sollte einen OPamp verwenden, dessen Steilheit möglichst gering ist. Extrem rauscharme OPamp verhalten sich übrigens meist so. Kai Klaas
Danke fuer die schnelle Antwort. Wie genau bastle ich mir jetzt daraus den Signal-Rausch-Abstand. Aus dem Wort heraus ergibt sich ja, dass ich einmal das Signal und einmal das Rauschen brauche. In meinem ersten Beitrag habe ich ja geschrieben, dass ich das Signal einmal direkt mit dem Hauptverst"arker vom Signalgenerator abgenommen habe und einmal den Spannungsfolger (1 Kanal des TL074 aktiv, die anderen 3 an GND) mit annaehrend gleicher Kabellaenge dazwischen geschaltet hatte. Muss ich jetzt zur Ermittlung des Signal-Rausch-Abstandes die RMS-Werte frequenzweise voneinander subtrahieren? Wie ist es mit der Angabe in DB? Rechne ich 20*log(Sig_Roh/Sig_OP) oder wie mache ich das? lg Jacqueline
>Danke fuer die schnelle Antwort. Wie genau bastle ich mir jetzt daraus >den Signal-Rausch-Abstand. Aus dem Wort heraus ergibt sich ja, dass ich >einmal das Signal und einmal das Rauschen brauche. In meinem ersten >Beitrag habe ich ja geschrieben, dass ich das Signal einmal direkt mit >dem Hauptverst"arker vom Signalgenerator abgenommen habe und einmal den >Spannungsfolger (1 Kanal des TL074 aktiv, die anderen 3 an GND) mit >annaehrend gleicher Kabellaenge dazwischen geschaltet hatte. Muss ich >jetzt zur Ermittlung des Signal-Rausch-Abstandes die RMS-Werte >frequenzweise voneinander subtrahieren? Wie ist es mit der Angabe in DB? >Rechne ich 20*log(Sig_Roh/Sig_OP) oder wie mache ich das? Ich checke jetzt nicht gerade, "was" du genau "womit" verbunden hast. Deswegen habe ich ja auch geschrieben, daß du das Original-Setup verwenden solltest. Ein Plan wäre ganz hilfreich... Letztlich muß du das Nutzsignal ins Verhältnis zum Rauschen setzen: Noise(db) = 20 x log (Sig_Nutz(rms) / Noise(rms)) Rauschspannungen addierst du übrigens geometrisch, also: U_noise_ges^2 = U_noise_1^2 + U_noise_2^2 Kai Klaas
Ich hatte den Signalgenerator einmal direkt mit dem Endverstaerker verbunden, um so das Nutzsignal zu erhalten. Ich nenne es jetzt mal:
Dann hatte ich den Spannungsfolger zwischen dem Signalgenerator und dem Endverstaerker, um so das Nutzsignal+Noise zu erhalten:
Daraus wollte ich dann die Rauschspannung berechen, indem ich
ueber den gesamten Zeitverlauf jeweils einer gemessenen Frequenz berechne. Das habe ich wegen der o.g. Frequenzabh"angigkeit des Noise gemacht, weil ich ja bei unbeschaltetem Eingang keine Frequenzabh"angigkeit bekommen kann. Wenn ich den Signal-Rausch-Abstand frequenzweise in dB haben will, kann ich dann
berechnen oder muss ich erst
berechnen und dann
berechnen? lg Jacqueline
Hallo Jacqueline, im Datenblatt ist die typische Rauschkurve abgebildet. Damit kannst du die zu erwartende Rauschspannung berechnen. Zur Kontrolle einfach zwei Verstärker mit jeweils Verstärkung 300 hintereinander schalten um die Rauschspannung zu verstärken. Dann mit einem RMS-Voltmeter messen. Natürlich müssen diese rauscharmen Nachverstärker auf insgesamt 1Hz bis 300Hz Bandbreite begrenzt werden.
Keine Lust auf lange Erklärungen. Stichworte: SNR, FFT, cross correlation http://www.elisanet.fi/mnentwig/webroot/SNR_FFT_correlation_example/index.html
Falls man bestimmen kann, was und speziell wie gemessen werden kann, nimmt man ueblicherweise einen Lock-in Amplifier. Damit kann man noch Signale weit unterhalb des Rauschens messen.
Hallo, > einem Farraday-Kaefig statt, sodass sich Einstreuungen von aussen > relativ gering auswirken sollten. Das sollte man Anhand einer Rauschspektrumsanalyse erst nochmal verifizieren! Ich wette 5 Gummibärchen, dass da noch ordentlich 50/100/150 Hz dabei ist. > Wie berechne ich jetzt daraus den > Signal-Rausch-Abstand? Gar nicht. Was würde passieren, wenn Du 100 uV anlegst? Die SNR würde plötzlich doppelt so gut! Wuhuuu! > Soll ich einfach die Mittelwerte ueber den > Zeitverlauf zu der jeweiligen Frequenz der beiden Signale bilden und > voneinander abziehen, oder soll ich die Werte zu jedem Zeitpunkt erst > voneinander abziehen und dann den Mittelwert ueber den Zeitverlauf > bilden, oder....? Oh weh... > Jacqueline Also Schnucki, dann erklären wir es mal ;-) Mein Vorschlag: Hauptverstärkereingang kurzschließen an dem Stecker der in Deinen Vorverstärker geht. RMS Rauschwert messen. Deinen Verstärker anschließen und nun seinen Eingang kurzschließen. Wieder RMS Wert messen. Anschauen wie sich Rauschen addiert und Du hast Dein Ergebnis als zusätzliche Rauschspannung. Und dann kommt der eigentliche Trick! Das SNR berechnet sich aus dem Wertebereich Deines Systems (12 bit zB, 4,096 mV etc...., musste mal testen was da maximal geht und ob der gesamte Wertebereich des ADC ausgefüllt wird, oder der Verstärker vorher sättigt) durch Deine Gesamt-Rauschspannung. Vergleichen kannst Du dann SNR ohne Deine Schaltung vs. SNR mit Deiner Schaltung. Signal=Wertbereich, Noise=Rauschspannung. RMS, P2P, je nach Definition. Kannste Dir vermutlich selbst raussuchen.
Tine Schwerzel schrieb: > Also Schnucki, Wie süüüüß :-) http://www.google.de/images?q=heidschnucken&oe=utf-8&rls=com.ubuntu:en-US:unofficial&client=firefox-a&um=1&ie=UTF-8&source=univ&ei=-iZFTIXfEc3vOZH6lWM&sa=X&oi=image_result_group&ct=title&resnum=1&ved=0CCcQsAQwAA
>Deinen Verstärker anschließen und nun seinen Eingang kurzschließen. >Wieder RMS Wert messen. Kurzschließen des Eingangs ergibt nur dann den richtigen Wert, wenn die Quellimpedanz der Signalquelle 0 Ohm ist, was ich aber bezweifle, weil wohl ein Impedanzwandler nötig ist. Man könnte mit dem Impedanzwandler eine zusätzliche Verstärkung durchführen, wenn das Rauschen des Hauptverstärkers stören sollte. >Und dann kommt der eigentliche Trick! Das SNR berechnet >sich aus dem Wertebereich Deines Systems (12 bit zB, 4,096 mV etc...., Der Signal-Rauschabstand wird oft nicht auf den maximalen Aussteuerbereich bezogen, sondern eher auf einen Nennpegel. >Also Schnucki, dann erklären wir es mal ;-) Das hätte mal ein Mann schreiben sollen... >Falls man bestimmen kann, was und speziell wie gemessen werden kann, >nimmt man ueblicherweise einen Lock-in Amplifier. Ja, du mußt eine unverfälschte Kopie des Meßsignals haben, also seine exakte Frequenz und exakte Phase kennen. Am besten, in dem du das Meßsignal selbst erzeugst, was aber sehr oft nicht geht... Kai Klaas
Kai Klaas schrieb: >>Deinen Verstärker anschließen und nun seinen Eingang kurzschließen. >>Wieder RMS Wert messen. > > Kurzschließen des Eingangs ergibt nur dann den richtigen Wert, wenn die > Quellimpedanz der Signalquelle 0 Ohm ist, was ich aber bezweifle, weil > wohl ein Impedanzwandler nötig ist. Naja, die Jacki will ja offenbar das Rauschen dieses Wandlers messen. Wenn die Quellimpedanz angeblich ja 40 kOhm ist, macht es wenig Sinn, an denen zu messen, das kann man sich dann berechnen oder getrennt messen. Aber um festzustellen, wieviel Ruaschen der Impedanzwandler einfügt, wird es wohl nicht ohne Kurzschließen gehen, oder? > Man könnte mit dem Impedanzwandler eine zusätzliche Verstärkung > durchführen, wenn das Rauschen des Hauptverstärkers stören sollte. Wenn ich das richtig verstehe hat sie genau das gemacht, und es geht jetzt um das Rauschen dieses Impedanzwandlers. > Der Signal-Rauschabstand wird oft nicht auf den maximalen > Aussteuerbereich bezogen, sondern eher auf einen Nennpegel. Wie gesagt, was die Definition von SNR in ihrem Fall ist, muss sie selbst herausfinden. Ich habe in ihrem Post aber keinen Nennpegel gefunden, und gehe davon aus, dass es den dann offenbar nicht für diese Anwendung gibt. Da macht der Wertebereich wohl am meisten Sinn, oder? > Ja, du mußt eine unverfälschte Kopie des Meßsignals haben, also seine > exakte Frequenz und exakte Phase kennen. Am besten, in dem du das > Meßsignal selbst erzeugst, was aber sehr oft nicht geht... Tja, und zusätzlich war das auch nicht im Ansatz die Frage...
Danke an euch alle, der Nennpegel ist ca. 50 Microvolt. Das Messsignal habe ich in Form eines Sinussignals über einen Signalgenerator erzeugt, der laut Datenblatt eine Ausgangsimpedanz von 50kOhm hat, also meinem zu messenden Signal recht nahe kommt. Dann habe ich das Signal über verschiedene Frequenzen einmal direkt per Kabel in den Hauptverstärker geschickt und einmal meinen Impedanzwandler dazwischengeschaltet. Dass das Rauschen auf den Signalpegel bezogen wird, sagt ja irgendwie schon der Name, aber was das Ausrechnen angeht, so ergibt sich halt das Problem, dass das Datenblatt erst bei 10Hz anf"angt und der TL074 da ausserdem mit +-15V betrieben wird (siehe Bild). Ich betreibe ihn mit +-4.8V per Akkus und mich interessieren auch die Frequenzen unter 10Hz. Darum die eigene Messung und die ganzen Umst"ande. Kann ich das jetzt eigentlich nach der Formel
mit
berechnen oder geht das nicht? liebe Gruesse, Jacqueline
Irgendwie haben dich alle auf den Holzweg geschickt. Hier gilt der Spruch: "Wenn dich die bösen Buben locken, so folge ihnen nicht." Und hier waren eine ganze Schar "Buben" mit "bösen" Ratschlägen zu Werke. Du sollst einfach das Rauschen mit Signal 0,000000V messen! Natürlich mit dem richtigen Quellwiderstand. Was da raus kommt setzt du ins Verhältnis zu deinen 50uV. Der Kehrwert davon ist der gesuchte Signal/Rauschabstand. Wenn das dabei zu messende Signal zu klein sein sollte, dann bau einen rauscharmen Verstärker dazwischen. Das ist keine Kunst. Bei deinen 50kOhm Quellwiderstand rauscht es eh schon mit 28,5nV/sqrtHz. Hast du meinen letzen Vorschlahg überhaupt gelesen?
Hi Helmut, ich habe deinen letzten Beitrag gelesen, aber nur meinen Impedanzwandler und den bereits genannten Hauptverstärker und ein billiges Multimeter von Conrad. Ausserdem hab ich ja vorhin schon geschrieben, dass das Datenblatt nicht den ganzen Frequenzbereich und andere Betriebsspannungen enth"alt (Bild in meinem letzten Beitrag). Wenn ich den Impedanzwandler mit 50kOhm an 0V hänge und das Signal dann 10s aufzeichne, soll ich dann den RMS-Wert (RMS(U_noise)) davon zu meinen 50uV ins Verhältnis setzen zu:
Das wäre ja relativ schnell machbar aber frequenzunabhängig. Wie kann ich eine 0V-Amplitude bei verschiedenen Frequenzen messen? lg Jacqueline
Moinsen, Jacqueline schrieb: > der Nennpegel ist ca. 50 Microvolt. Wieso 50 Mikrovolt? Warum nicht 30, 60 oder 200? > Das Messsignal habe ich in Form > eines Sinussignals über einen Signalgenerator erzeugt, der laut > Datenblatt eine Ausgangsimpedanz von 50kOhm hat, Sicher, dass das 50 kOhm und nicht 50 Ohm sind? 50 kOhm als Ausgangsimpedanz hört sich extremst hoch an. > +-4.8V per Akkus und mich interessieren auch die Frequenzen unter 10Hz. > Darum die eigene Messung und die ganzen Umst"ande. Hast Du mal probiert was ich geschrieben habe? Eingang HV kurzschließen, aufzeichnen, Rauschamplitude bestimmen. VV anschließen, Einang VV kurzschließen, messen. Da irgendwo einen Widerstand reinzubringen wird kaum Sinn machen, denn das Rauschen dieses Widerstandes ist nur sein Problem, und nicht das Deiner Schaltung! Nimmst Du Metallschicht, bekommst Du uU was anderes als Kohle, und elektrochemische Grenzschichten (nur um mal ein komplett abwegiges Bsp zu nennen) verhalten sich wieder völlig anders. Man kommt nicht unter das thermische Rauschen, aber man kommt drüber. > > Kann ich das jetzt eigentlich nach der Formel
mit
>
> berechnen oder geht das nicht? Nein, das geht nicht, da Du nicht weißt welche Referenzamplitude Du brauchst. Warum gerade 50 uV? Das ist ein vollkommen arbiträrer Wert. Helmut S. schrieb: > Du sollst einfach das Rauschen mit Signal 0,000000V messen! Genau. > Natürlich mit dem richtigen Quellwiderstand. Würde ich eher nur zusätzlich machen, besonders wenn Du den wirklichen Widerstand später nicht genau kennst bzw. seine Eigenschaften. Ich würde mich da mal auf das Spannungsrauschen des Verstärkers konzentrieren. Dann kann man immer noch fancy Zeuch machen. Erstmal kurzschließen und messen. > > Was da raus kommt setzt du ins Verhältnis zu deinen 50uV. Wie gesagt, die 50 uV kommen mir sehr willkürlich ausgewählt vor.
Jacqueline, ich glaube du bringst da einiges durcheinander, jedenfalls klingt das, was du über Eingangs- und Ausgangsimpedanzen schreibst widersprüchlich. Also, zuerst einmal hast du die Quellimpedanz deiner eigentlichen Signalquelle. Von der hast du noch garnicht gesprochen. Nimm mal an, daß die Quellimpedanz 200R und rein ohmsch, also nicht komplex sein soll. Jetzt entscheidest du, ob du mit Leistungsanpassung oder Spannungsanpassung arbeitest. Bei Leistungsanpassung wählst du den Eingangswiderstand des ersten Pufferverstärkers (der als erster das Signal der Signalquelle verstärken soll) genau so groß, wie die Quellimpedanz. Bei Spannungsanpassung dagegen wählst du den Eingangswiderstand mindestens 5...10 mal größer als die Quellimpedanz. Hier willst du nicht, daß die Signalquelle durch eine zu kleine Lastimpedanz (Eingangswiderstand des Puffers) zu stark belastet wird. Nimm an, du wählst als Eingangsimpedanz des Pufferverstärkers, um bei unserem Beispiel zu bleiben, 20k. Wenn du jetzt das ideale Rauschen der Anordnung aus Signalquelle und Pufferverstärker bestimmen willst, kannst du vom Eingang des Mikrofonverstärkers eine Ersatzimpedanz von 200R nach Masse schalten. Das simuliert dir die angeschlossene Signalquelle, ohne daß die Messung von zusätzlichen Rauschquellen, die eventuell dem Signal überlagert sind, beeinflußt wird. Du hast jetzt also das unvermeidliche thermische Rauschen der 200R Quellimpedanz der Signalquelle und der 20k Eingangsimpedanz, die vom Pufferverstärker verstärkt wird, ganz so, wie das eigentliche Nutzsignal. Da beide parallel liegen, sitzt dort eine rauschende Impedanz von 198R. Ihre Rauschspannung ist bekanntlich SQRT(4kTRB) und erscheint am Ausgang des Pufferverstärkers mit der eingestellten Verstärkung V multipliziert, also V x SQRT(4kTRB). Und dann hast du das zusätzliche Rauschen, das der Pufferverstärker erzeugt. Da dieses ganz erheblich von der Quellimpedanz abhängen kann, mußt du bei der Messung die reale Quellimpedanz exakt simulieren. Deswegen der Abschluß des Pufferverstärekrs am Eingang mit dem 200R Widerstand. Wenn du jetzt das Rauschen am Ausgang des Pufferverstärkers mißt, erhälst du eine Größe, die sich zusammensetzt aus dem thermischen Widerstandsrauschen der 198R Impedanz am Eingang des Pufferverstärkers und dem Rauschen des Pufferverstärkers. Um das alleinige Rauschen des Pufferverstärkers zu ermitteln, ziehst du geometrisch (also quadratisch) den Wert V x SQRT(4kTRB) vom Gesamtrauschen ab. Du kannst die Größen auch zuerst auf den Eingang beziehen, also das gemessene Gesamtrauschen durch V teilen und dann davon geometrisch SQRT(4kTRB) abziehen. Um das zusätzliche Rauschen der Signalquelle zu ermitteln, hängst du jetzt die reale Signalquelle an den Eingang des Pufferverstärkers, statt des 200R Widerstands. Das zusätzliche Rauschen der Signalquelle erhälst du jetzt, in dem du von der jetzigen Rauschspannung geometrisch die vorherige Rauschspannung, also mit der 200R Ersatzimpedanz am Eingang des Pufferverstärkers, abziehst. Auf diese Weise kannst du die einzelnen Rauschquellen fein säuberlich von einander trennen: Das ideale Rauschen der Signalquelle, als Resultat des thermischen Widerstandsrauschen der Quellimpedanz, das zusätzliche Rauschen der Signalquelle und das Eigenrauschen des Pufferverstärkers. Das eben Gesagte funktioniert aber nur, wenn du bei der Messung die Bandbreite auf genau den Wert einschränkst, den du auch bei der Berechnung in SQRT(4kTRB) einsetzt. Also brauchst du für die Messung ein Tiefpaßfilter mit 300Hz Grenzfrequenz und ein Hochpaßfilter mit 1Hz Grenzfrequenz. "Grenzfrequenz" heißt 3dB Abfall. Für die Berechnung setzt du ein: B = (300-1)Hz = 299 Hz. Also, überlege dir erst einmal ganz genau, was bei dir die Quellimpedanz, und was die Lastimpedanz, also Eingangsimpedanz des Pufferverstärkers ist. Dann führst du die Messungen durch, wie oben beschrieben. Und dann kannst du die verschiedenen Größen, wie Rauschzahl, Signalrauschabstand, etc. berechnen. Diese Vorgehensweise hilft dir auch, wenn du das Gesamtrauschen deines Setups reduzieren willst: Du siehst ganz schnell, wo die größte Rauschquelle sitzt und kannst diese gezielt optimieren. Kai Klaas
Korrektur: >Wenn du jetzt das ideale Rauschen der Anordnung aus Signalquelle und >Pufferverstärker bestimmen willst, kannst du vom Eingang des >Mikrofonverstärkers eine Ersatzimpedanz von 200R nach Masse schalten. Ersetze bitte "Mikrofonverstärker" durch "Pufferverstärker". Ich hatte ursprünglich vor, das mit dem Beispiel eines Mirkofonverstärkers zu erklären... Kai Klaas
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