Hallo Zusammen, ich suche zurzeit nach Möglichkeiten ein Haussteuerungsnetz mit WLAN auf zu bauen. Es soll möglich sein etwa das, was EIB kann, nachzubilden. Jetzt suche ich nach Sensoren und Aktoren, die direkt in ein WLAN Netz integriert werden können. Hat dazu jemand einen Link oder einen ordentlichen Suchbegriff? Sobald WLAN in der Anfrage steht bekommt man alles nur nicht das was man will. Vielen Dank Daniel
Da müsste jeder Aktor/Sensor mit WLAN-Hardware ausgestattet werden, was den Preis erheblich steigert. Bedenke mal, welcher Minimal-Aufwand bei KNX (ehemals EIB) getrieben wird, und zu welchen Preisen die Hardware trotz Massenproduktion abgesetzt werden kann. Du darfst nicht vom Preis von so etwas wie einem USB-WLAN-Stick ausgehen, der enthält nur einen Teil der erforderlichen Hardware, nämlich nicht den den ganzen Kram steuernden Prozessor, auf dem der Netzwerkstack etc. läuft. Nimm zum Preisvergleich einen WLAN-Druckserver. Hinzu kommt, daß WLAN für so eine Aufgabe ungeeignet ist. Ungeeignet, weil einerseits von der erzielbaren Datenrate her massiv überdimensioniert, und weil der Stromverbrauch der WLAN-Hardware dementsprechend ebenfalls überdimensioniert ist. Möchtest Du allen Ernstes Lichtschalter verwenden, die mehrere hundert Milliwatt Leistungsaufnahme haben? Und das ist nicht alles, ein WLAN wird mit steigender Anzahl der Teilnehmer nicht zuverlässiger - und ist obendrein auch noch recht störungsanfällig. Es genügt, wenn der Nachbar sich ein drahtloses TV-Übertragungsset anschafft, es genügt eine ältliche Mikrowelle, oder auch das fünfte in der Nachbarschaft errichtete WLAN. Nicht zuletzt sind manche Zeitgenossen dem Gebrauch von Funktechnik gegenüber negativ eingestellt ("Elektrosmog" etc.), was die Chance für ein massenmarkttaugliches Produkt reduziert. Es gibt andere drahtlose für Automatisierungszwecke verwendete Funktechniken, bei der Konzepte des "energy harvesting" verwendet werden, Lichtschalter beispielsweise, die mit Piezokristallen die zum Senden erforderliche Energie erzeugen, und auch andere Ansätze, die mit erheblich einfacheren Protokollen als WLAN arbeiten wie z.B. ZigBee. Geh nächstes Jahr zur Light&Building in Frankfurt und sieh Dir da die Gebäuseautomatisierungshalle an. Und trau Dich, nach Preisen zu fragen. Da gewinnt das Aufklopfen von Wänden zum Kabelverlegen enorm an Reiz.
Wenn es eine Funklösung sein soll, such mal bei Kopp nach FreeControl, ist im 868-MHz-Bereich und bei Reichelt erhältlich.
Es geht explizit um eine Drahtlos variante zu EIB, WLAN kahm mir in den Kopf, weil ich gerne gerade was HMI Geräte angeht offen sein möchte. Das Funk teuer ist, ist klar. Das Problem bei anderen Funktstandards auf 868MHz ist das problem, dass sie schlecht durch Wände und gerade Metall gehen, deshalb die höhere Frequenz. Außerdem benötige ich hier wie gesagt einen Umrichter um auf WLAN zu kommen. Bisher hat Apple in das iPhone ja noch keinen EnOcean chip eingebaut. Im Moment geht es mir pronzipiell darum zu gucken ob es irgendwas am Markt gibt und zu vergleichen. Es gibt doch zum Beispiel in der Industrie WLAN Netze zur Steuerung der Maschinen, das wäre möglicherweise eine Variante, nur dass alle Geräte, die ich bisher gefunden habe lediglich Übertrager waren und nicht selbst einen Messwert aufgenommen haben. Weitere Probleme bei den aktuell erhältlichen Systemen, gerade im niedrig Energie Sektor ist, dass sie nur in eine Richtung senden, bidirektional nur ganz selten. Ein Glasbruchsensor, der mir alle 15 Minuten ein Signal gibt hilft nichts, wenn der Einbrechen kommt und ich nach 15 min weiß, dass einer eingebrochen hat. Ich fürchte, das ist ein Thema, wo ich zumindest zurzeit einfach zu viel möchte. Ich brauche nichts für mein Einfamilienhaus, sondern etwas zum weiter Vertreiben, wenn ich da ein paar Euro an entwicklung reinstecken muss, damit es genau das macht was ich möchte ist das OK. Ich will es nur nicht neu Erfinden müssen.
Daniel G. schrieb: > Das Problem bei anderen Funktstandards auf 868MHz ist das problem, dass > sie schlecht durch Wände und gerade Metall gehen, deshalb die höhere > Frequenz. Das tun noch höhere Frequenzen noch viel schlechter. WLAN funktioniert nur deshalb, weil es mit drastisch höheren Sendeleistungen arbeitet als im 4xx- oder 8xx-MHz-Band überhaupt zulässig ist.
Rufus t. Firefly schrieb: > Das tun noch höhere Frequenzen noch viel schlechter. WLAN funktioniert > nur deshalb, Und in manchen Gebäuden funktioniert WLAN überhaupt nicht. 2 Wände und es ist Schluss mit lustig, zb. bei mir. Und das ist Altbau(!), also Ziegel und nicht Stahlbeton. Nicht umsonst gibt es den Spruch: Wer WLAN kennt ... nimmt Kabel. Gerade für Gebäudeautomatisierung würde ich mir nichts auf Funk Basis ins Haus holen wollen.
>Gerade für Gebäudeautomatisierung würde ich mir nichts auf Funk Basis >ins Haus holen wollen. Ich auch nicht, ist aber Vorgabe... WLAN wird ziemlich sicher eh viel zu teuer, weil es bis jetzt nichts gibt, was man verwenden könnte. Trotzdem Danke für die konstruktiven Beiträge
Warum nicht Bluetooth ? Dafür müsste es solche Module geben, bidirektional ist es auch, verfügbar ist es, usw. usf. Gruss Axel
Daniel G. schrieb: >>Gerade für Gebäudeautomatisierung würde ich mir nichts auf Funk Basis >>ins Haus holen wollen. > > Ich auch nicht, ist aber Vorgabe... "Ist Vorgabe" - vom Marketing oder wem? Axel Laufenberg schrieb: > Warum nicht Bluetooth ? Weil Bluetooth noch schlechtere Funkeigenschaften als das im gleichen Frequenzband sendende WLAN hat, und damit zu Gebäudeautomatisierungszwecken ebenso ungeeignet ist.
>"Ist Vorgabe" - vom Marketing oder wem?
Koreckt
Ein bischen sinn macht es ja schon, gerade wenn man nachrüsten will. Die
Frage ist lohnt es sich die Risiken wegen evtl. nicht sauber
funktionierenden Bussen einzugehen
Tja, dann steckst Du in der Bredouille. Dem Marketing klarzumachen, daß ihre "Vorgabe" vollkommen unrealistisch ist, dürfte sehr schwerfallen. Hat das Marketing Lust, die Entwicklung zu finanzieren? Immerhin gibt es etablierte Netzwerkprotokolle, die in der Gebäudeautomation verwendet werden, da bietet sich BACnet/IP an. Für jeden Sensor und Aktor brauchst Du halt ein BACnet/IP-fähiges Gerät mit WLAN-Unterstützung. Auf dem Markt findet sich dann vielleicht der eine oder andere Wagemutige, der so etwas dann auch noch kauft. Eine Alternative wäre eine Bastellösung auf Basis eines Lantronix WiPort, aber das wäre nichts standardisiertes, so daß alles zugehöriges eigens neu entwickelt werden müsste. Das ist erst recht nicht mehr finanzierbar.
Rufus t. Firefly schrieb: > Axel Laufenberg schrieb: >> Warum nicht Bluetooth ? > > Weil Bluetooth noch schlechtere Funkeigenschaften als das im gleichen > Frequenzband sendende WLAN hat, und damit zu > Gebäudeautomatisierungszwecken ebenso ungeeignet ist. Wenn ich die Wahl hätte, würde ich aber auch BT nehmen. Allein schon weil es Frequency Hopping hat.
Hallo Daniel, wir sind derzeit auch an diesem Thema dran. Es gibt durchaus Möglichkeiten einen "WLAN-Schalter" sogar so energieeffizient zu bauen, dass er z.B. als Sonnensensor mit einer Solarzelle am Fenster betrieben werden kann. Kann das Modul in Deiner Anwendung schlafen, solange es die Applikation erlaubt, und erst bei Tastendruck aufwachen und senden? Ciao Gogi
Das Zeug für Hausautomatisierung was ich schon gesehen habe nutzt ZigBee. Damit ist es zum Beispiel möglich, dass jeder Knoten (Aktuator) auch ein Router ist. Somit muss nicht jeder Aktuator den "Master" direkt empfangen können, sondern es geht auch indirekt. Nennt sich übrigens Mesh Network. Da habe ich noch was passendes gefunden: http://de.wikipedia.org/wiki/Z-Wave
Gogi M. schrieb: > Es gibt durchaus Möglichkeiten einen "WLAN-Schalter" sogar so > energieeffizient zu bauen, dass er z.B. als Sonnensensor mit einer > Solarzelle am Fenster betrieben werden kann. Mit WLAN als Übertragungstechnik? Das bezweifle ich, dazu müsste die Solarzelle ganz schön groß sein. Mit anderer, für die Anwendung sinnvollerer Funkübertragungstechnik (erheblich geringere Datenrate, erheblich geringere Sendeleistung, einfacheres Protokoll) - d'accord, so etwas gibt es, so etwas ist realisierbar.
warum nicht? solange ich nicht kontinuierlich senden muss ist der Stromverbrauch zweitrangig; dafür kann ich das (oftmals) schon bestehende Funknetz nutzen. Ist m.E. ein wichtiges Argument.
WLAN ist ein Funknetz mit nicht allzu vielen Kanaelen. Wenn man da ein paar Knoten in ein Gebaeude fest einbaut, darf der Betreiber des Gebauedes ein Leben lang darauf achten nicht damit in Konflikt zu kommen, da sonst die Hausinfrastruktur unzuverlaessig wird ? Toll. Dass man dann jeden Gast unaufgefordert mahnen muss kein Gadget laufenzulassen, es koennte ja interferieren. Dann wart mal bis die neuen Neffen und Nichten ankommen ... Toechter und Soehne kann man ja noch im Griff haben. Die ziehen alles hervor, um maximale Interferenz zu erzielen. ... Ich konnt den Sprinkler betaetigen ...
anstelle zu versuchen, ein Gebäude vollständig ausschließlich über WLAN zu "betreiben": wäre denn dann nicht eine Hausautomation auf BAsis von "Netzwerk über Stromnetz" eine gute, ergänzende "Backbone" Alternative? "Strom-Modems mit WLAN" gibts vermutlich schon, ansonsten kann ich mir durchaus als Bauform etwas schöneres als eine Wandwarze mit angestöpselten WLAN-Router vorstellen. DIe Übertragungsrate selbst braucht auch nicht allzu hoch zu sein, daher lassen sich bei niedriger Datenrate vermutlich einige Nachteile der "Strom-Modems" reduzieren Zumindest wäre man dann schon mal bis in die jeweiligen Gebäudebereiche oder Räume drin, wo was gesteuert werden muß, und könnte sich die letzten 1-5 Meter irgendwie funktechnisch mit ziemlich kleiner Leistung bewegen. Die "Zuverlässigkeit" dieser Lösung scheint mir jedenfalls höher, als das Gebäude nur ausschließlich vollständig über WLAN zu vernetzen
Was spricht dagegen, einen klassischen Installationsbus zu benutzen? Ich weiß, das ist "uncool", muss ja alles drahtlos gehen. ;-) Aber irgendwann wird im benutzbaren Spektrum einfach mal kein Platz mehr sein. Die Physik verhindert, dass man "einfach mal" auf höhere Frequenzen ausweicht, zumindest sofern man die Gebäude nicht aus Pappe errichten will. Die Variante mit dem Mitnutzen der Leistungsverkabelung hat auch so ihre Eier. Erstens hast du schon mal drei Phasen, die du miteinander koppeln musst. Andererseits willst du nicht gerade, dass dir dein Nachbar die Lampen schaltet, also musst du am Hausanschluss entkoppeln. Außerdem ist die Leistungsverkabelung halt nach anderen Gesichtspunkten optimiert als eine Informationsverkabelung, was zu relativ großen Verlusten führt bzw. im Gegenzug dazu, dass sie Störungen gut aufnehmen kann.
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